Die 6 Galeassen von Ledwick

  • Die 6 Galeassen von Ledwick


    Eine Galeasse ist eine dreimastige Weiterentwicklung der Galeere. Sie wird sowohl von Lateinersegeln als auch von Rudern angetrieben. Sie war deutlich größer und schwerer, besser bewaffnet und vor allem höher. Sie war aufgrund ihrer Höhe im Seegefecht für eine Galeere nur äußerst schwer zu entern. Man rechnete, dass die Kampfkraft einer Galeasse der von fünf Galeeren gleichkam. Während eine Galeere nur nach vorn feuern konnte, konnte eine Galeasse aufgrund der überall verteilten Skorpione in jede Richtung schießen. Eine Galeasse ist prinzipiell hochseetauglich, doch aufgrund ihrer riesigen Mannschaft, die versorgt werden muss, für längere Reisen ungeeignet. Auch kommt sie mit Stürmen weniger gut zurecht als reine Segelschiffe.


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    Maße einer Galeasse


    • 55 Meter Länge
    • 9 Meter Breite
    • 13 Meter Breite zwischen den Auslegern
    • 18 Meter Riemenlänge
    • 600-1500 Mann Besatzung



    Historische Rahmenbedingungen


    Die Galeasse (Galeazza) wurde aus der Galeere entwickelt. Die Galeere (Galea) wiederum war ursprünglich ein reines Handelsschiff, das von gut ausgebildeten freien Ruderern angetrieben wurde. Die ledwicker Galeeren fuhren die Küste des Dhunischen Ozeans entlang und handelten vor allem mit Ehveros und Ghena. Ursprünglich in Ledwick entwickelt wurden die ersten Galeeren trotz strengster Geheimhaltung kurz vor dem Jahr Null in Ghena plötzlich nachgebaut. Es war Thabit von Wigberg, der eine Galeere für Ghena organisieren konnte und dafür ein stattliches Sümmchen einstrich. Zum Lohn verlangte er nur eine Kopie der Baupläne, die von einem ghenesischen Schiffsbauer anhand der Galeere rekonstruiert wurden. Der Kapitän der verräterischen Galeere war der ledwicker Kapitän Vespasiano di Desnoyer, der sich zu diesem Zwecke wie vereinbart von vermeintlichen Piraten entern und entführen ließ. So gelangte seine Galeere in die Hände der Ghenesen.



    Vom Handelsschiff zum Kriegsschiff


    Durch die Schwemme billiger Sklaven im Jahr Null hatte das Großherzogtum Ghena ein großes Interesse an diesem windunabhängigen Schiffstyp und baute sie in verstärkter Zahl. Als Ghena sich abspaltete und im Jahr 2 nach der Asche die Republik Nardien ausgerufen wurde, verstärkte sich die Handelskrise. Zudem musste wegen der veränderten politischen Lage rasch die Kriegsflotte verstärkt werden. Auch die Ghenesen reagierten entsprechend und bemannten die Galeeren, genau wie Ledwick, nun mit Soldaten. Gekämpft wurde über das Entern. Die Galeere rammte das gegnerische Schiff mit dem Rammsporn, der sich verkeilte und als Enterbrücke diente. Ledwick sah sich nun den von den eigenen Schiffsbauern entwickelten Schiffen gegenüber und bekam ihre Effizienz am eigenen Leib zu spüren. So ließ Duca Sirio di Ledvico sechs Galeeren, die wegen der Handelskrise ungenutzt im Arsenal lagerten, zu Kriegsschiffen umrüsten. Diese sechs wurden die Galeassen der ledwicker Marine. Sie galten in einer Schlacht als Kriegsentscheidend, waren jedoch enorm kostspielig im Unterhalt.



    Aufbau einer Galeasse


    Beim Umbau wurde auf dem vorderen Deck eine turmartige Bastion für 5 Skorpione und am Bug ein eisenverstärkter Rammsporn aufgebaut. Verstärkte Schanzkleider wurden ähnlich wie Schutzwände schräg über den bis dahin unter freiem Himmel sitzenden Ruderern angebracht. Eine Galeasse besaß 28 Riemen pro Seite, die von je sechs Sklaven bedient wurden. Auch auf dem Achterdeck wurden drei Skorpione aufgestellt.


    Aufgrund ihrer riesigen Mannschaft, bestehend aus über 600 Mann, musste eine Galeasse ständig Trinkwasser und Nahrung nachfassen. Darum blieb es bei diesen sechs Schiffen.



    Die Galeasse im Kampf


    Wegen ihrem breiten Rumpf besaß eine Galeasse bessere Segeleigenschaften als eine normale Galeere. Allerdings war sie schwerer zu rudern und entsprechend langsamer. Darum mussten die sechs Galeassen von mehreren Galeeren vor die Kampflinie geschleppt werden.


    Die Naridier hatten mit solch einer Waffe nicht gerechnet. In den ersten Seeschlachten waren die Galeassen den zu dieser Zeit auf Enterkampf spezialisierten Naridiern haushoch überlegen. Bereits in den ersten Minuten wurden die ersten feindlichen Schiffe versenkt und manövrierunfähig geschossen. Durch ihre höheren Bordwände waren sie für die naridischen Galeeren nicht zu entern.


    Im Gegensatz zu den normalen Galeeren befuhren Galeassen den Dhunik auch im Winter. Der Kapitän einer Galeazza musste aus den vornehmsten Familien von Monleone stammen. Er hatte einen Eid zu leisten, dass er dem Kampf gegen fünf Galeeren nicht ausweichen würde.


    Ihre Feuerkraft reichte nicht an die von Segelkriegsschiffen, wie Karacken und Galeonen, heran. Aber in Gefechten mit Galeeren kamen ihre Vorzüge voll zur Geltung. Dass Naridien später auf Segelkriegsschiffe umrüstete, war die logische Konsequenz. Damit verloren die Galeassen ihre Daseinsberechtigung und Ledwick setzte im Kampf fortan vor allem auf Dschunken, die von Dromonen und Galeeren unterstützt wurden.



    Zukunft


    Es ist davon auszugehen, dass die Galeassen als Kriegsschiffe mit dem Aufkommen der Feuerwaffen und Dampfschiffe ihr endgültiges Ende finden werden. Die gepanzerten Rümpfe, die mit dem Dampfantrieb einhergingen, waren zudem resistent gegen Bohrwürmer. Ihre Unterhaltung ist wegen der riesigen Mannschaft zudem einfach sehr kostspielig. Sie werden vermutlich zunächst reine Transportschiffe werden, ehe man sie ganz außer Dienst stellt.