Der Rhythmus des Grauens - Ainos, Lydias und Seddiks Ende

  • Der Rhythmus des Grauens - Ainos, Lydias und Seddiks Ende



    Die beiden Frauen schauten sich in der dunklen Gasse um. Wo war Seddik?

    Leise Schritte näherten sich, bewusst gesetzt, wie eine Katze die wollte, dass man sie kommen hörte.


    "Er wäre längst hier, ihm muss etwas zugestoßen sein", wisperte Lydia und Aino nickte knapp.

    Aino starrte sie an.Eine leise Lache, sie gehörte dem Mann der die Röhre wie eine männliche Furie verteidigt hatte. Die Stimme klang war extrem leise, ruhig und dadurch besonders Angst einflößend.


    "Meine Damen es gibt niemanden, der Euch jetzt noch retten könnte", erklärte eine Gestalt, die sich aus der Finsternis der Gasse schälte, so als wäre sie den Schatten selbst entsprungen.

    "Dafür wirst Du bezahlen", brüllte Lydia und riss die Repetierarmbrust nach oben.


    Der Mann lächelte gelassen und entblößte sein Haifischgebiss.


    "Schick mir die Rechnung. Wer seine Nase zu tief in die Angelegenheiten anderer steckt verliert sie, samt Rübe. Es ist nichts Persönliches Zwerg", antwortete der Kerl und kam langsam näher.

    "Drecksack!", brüllte Lydia und feuerte auf den seltsamen Kerl.


    Er wich in einer wirbelnde Spirale aus. Seine Bewegungen verschwammen, so dass man sie in der Dunkelheit bestenfalls nur noch als Schemen erkennen konnte.


    "Wir müssen hier weg, sofort. Ich erinnere mich an jemanden, der ganz ähnlich kämpft!", warnte Aino und setzte zum Rückzug an.

    "Scheiße", keuchte Lydia, während das Grinsen des Kerl breiter wurde, sein Gebiss ließ keinen Zweifel darüber, wofür es geschaffen worden war.


    "Die Bestie...", half der Mann aus.

    "Wenn wir uns beeilen....", sagte Aino und stockte mitten im Satz.


    Lydia fuhr zusammen, als Ainos Schwert neben ihr auf den Boden schlug. Sie schaute zu ihrer Kameradin auf, die sich röchelnd die Finger auf den Hals presste. Ein mattschwarzes Wurfmesser steckte in ihrer Kehle.Der Moment reichte dem Kerl aus, um bei ihnen zu sein. Sein Tritt fegte Lydia zur Seite. Aus einer Halbdrehung heraus, riss er die Klinge aus Ainos Hals und schlitze ihn von einem Ohr zum anderen auf. Lydia hatte kaum Zeit sich aufzurichten, da pfählte sie auch schon die rasiermesserscharfe Klinge des Angreifers.Die Klinge fraß sich durch ihr Rückgrat und ihre Lunge.


    die Welt um Aino und Lydia versank in der Schwärze der Gasse und des Abgrunds, wie einige Minuten zuvor die des Orks.


    Hector blieb einen Augenblick lang regungslos stehen und ließ sich die nächtliche Brise über das Gesicht und durch die Haare wehen, bevor er die Köpfe von den Schultern schlug. Es war kalt und still. Die Finsternis hatte ihren eigenen Rhythmus, das Grauen ebenso.



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