Kapitel 17 - Neue Möglichkeiten

  • Neue Möglichkeiten

    Kakko hatte sein Fleisch mit der Klinge geteilt und den Opak mit seinem Blute berührt. Während Nathan leise weinte, bedauerte er, dass Arbogast sie verlassen hatte. Zwei Leichname harrte ihrer Zubereitung und der Küchenmann war fort. Abgesehen davon und der Tatsache, dass Hector nun ein Vampir war, fand er, dass sie sich doch bisher gut geschlagen hatten. Tekuro, der Schwarze Skorpion, war vertrieben. Gegen Kakkos Meister hatte er am Ende doch verloren. Zufrieden lächelnd richtete Kakko seine schwarzen Augen auf die Kugel, gespannt darauf wartend, dass sie ihm den Weg zu Karasu Korikara wies.

  • Da trat auf einmal erneut Tekuro auf sie zu. Verletzt und mürrisch, aber der Körpersprache nach nicht auf Krawall gebürstet. Ein seltener Umstand, wie es den anderen scheinen musste, dabei hatten sie sich seinen Groll selbst zuzuschreiben gehabt.


    "Hört mal", murrte er und es sollte versöhnlich klingen. "Wir wäre es, wenn wir euch mit der Tordalk ein Stück mitnehmen? Nicht, dass ihr es verdient hättet."

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Hector gesellte sich zu Kakko und schaute ihm kurz über die Schulter, dann wandte er sich Nathan zu und hockte sich neben den weinenden Mann.


    "Nathan warum weinst Du denn? Wenn hier einer flennen müsste, dann ich. Aber es ist alles gut gegangen, wenn auch anders als erwartet. Also warum weinst Du? Und eine Frage nebenbei, weiß Du wie man Essen zubereitet?", fragte Hector aufmunternd, als Tekuro zurückkam.


    Hector richtete sich auf und beobachtete jede Bewegung des Vampirs. Kirimar tat es ihm gleich, sie beide waren auf der Hut, aber Tekuro schien in friedlicher Absicht gekommen zu sein.


    "Wenn Du uns sagst was die Tordalk ist?", hakte Kirimar nach und zeigte seine offenen Handflächen.


    Hector zog Nathan auf die Beine und deutete auf die beiden ausgesaugten Sklaven.

    "Sei so lieb und geh Kakko zur Hand, handliche am besten mundgerechte Stücke", bat Hec freundlich.


    "Richtig was ist die Tordalk? Und woher der Sinneswandel? Nicht dass ich mich darüber beschweren würde, im Gegenteil", warf das Grauen ein und zeigte ebenso seine Handflächen.

  • "Weil diese beiden Männer ermordet worden", jammerte Nathan unter Tränen. "Sie waren so lieb, sie waren so freundlich, sie waren so jung! Nekromantie ist eine böse Kunst, sie macht Menschen zu Monstern, mein lieber guter Herr Ciel hatte Recht!"


    Weinend putzte er seine Nase mit einem geblümten Taschentuch.


    "Ich kann keine Menschen zerschneiden, Herr, ich kann das nicht, ich bin dazu erzogen worden, mich um meinen Herrn zu kümmern und stets an seiner Seite zu weilen, damit es ihm gut geht, aber nicht dazu, Menschen zu schaden. Es tut mir sehr leid, aber Ihr verlangt Unmögliches von mir."

  • Kakko schaute kurz enttäuscht, niemand interessierte sich für den Opak. Also legte er ihn auf den Boden und machte sich daran, die Toten zu zerlegen. Tekuro beobachtete ihn. Jung, unbedarft ... aber nicht so blöde wie Nathan. Kakko war nie Beute gewesen, nie Sklave, er bewegte sich vollkommen sicher im Vertrauen auf den Schutz seiner beiden Älteren. Er wuchs behütet auf. Tekuros Miene wandelte sich in Wohlwollen. Er wollte, dass Tanuki sich auch so bewegte. Dass er auch glücklich war und keine Angst haben musste.


    Tekuro grabschte den flennenden Barden und zerrte ihn an seine Brust. Mit unverkennbarer Absicht streichelte er ihn und hielt ihn an sich gepresst. "Die Tordalk ist das Schiff meiner Familie. Wir reisen damit nach Arashima. Bellamys und meine Hochzeitsreise, genau wie die von Silvano und Boldiszàr. Ich bin mit Nori verbandelt und darum auch mit dir verwandt. Hector. Ich finde ... wir sollten uns zusammenreißen."

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Hector hörte Nathan zu und fragte sich was der arme Kerl für grauenvolle Dinge erlebt hatte, das er nicht mal mehr in der Lage war sein Fleisch selbst zu schneiden. Er redete völlig wirres Zeug, vermutlich sollte er deshalb auf ihn aufpassen, da er sich sonst noch selbst etwas antat.


    "Nathan vertraue mir, es gibt keinen Grund zu weinen. Du musst Dein Essen nicht selbst schneiden, wenn Du es nicht kannst. Archibald hätte mir nur sagen sollen, dass Du hilfebedürftig bist. Ich habe nicht gewusst, dass man Dich wie ein Küken füttern muss. Na mach Dir darum jetzt keinen Kopf. Dennoch muss ich Dich belehren, damit Du es zukünftig besser hast und nicht den Wald flutest.


    Erste Regel Nathan, spiele nicht mit dem Futter. Heißt gib Deinem Fresschen keinen Namen, streichele es nicht, ficke es nicht, rede nicht mit ihm. Die Regel gilt für Küken. Du hast keinen Abstand zum Proviant gehalten, deshalb hast Du sie mit Menschen verwechselt. Dass kann vorkommen, aber eigentlich bist Du schon viel zu alt dafür. Schau es war nichts weiter als Dörrfleisch das selbst läuft. Sie wussten es, wir wussten es. Nur Du Nathan, Du hast es nicht gewusst.


    Das ist keine Anklage Kleiner, dass ist eine Erklärung, ich weiß schließlich nicht, was Archibald Dir beigebracht hat, oder wie er seinen Proviant transportiert. Aber selbstlaufendes Futter ist in der Regel leichte zu händeln, bleibt automatisch frisch und ist auch unterwegs oft recht nützlich.


    Schau Kakko weiß wie man mit dem Essen umgeht, geh rüber und schau wenigstens zu, damit Du die Scheu verlierst. Bei Dir muss man leider unter Stand Null anfangen", sagte Hector und deutete auf Kakko, der fleißig den Proviant zerlegte.


    Hector gesellte sich dazu, trat unter den Opak und schleuderte ihn so wie einen Ball mit einem Tritt nach oben um ihn aufzufangen. Er starrte auf das Artefakt und ließ es in die Manteltasche gleiten.


    "Zwölf Tage von hier, das nächste Blut", raunte er Kakko zu und strubbelte ihm durch die Haare.


    Kirimar beobachtete Tekuro und Nathan, dann warf er einen Blick auf Kakko und Hector.

    "Hec?", half Kirimar nach.


    "Ich hab es gehört Kiri. Wir sollten uns wirklich zusammenreißen, also was soll das mit dem Schiff? Wir reisen nicht mit Schiffe. Ist Dir nicht bewusst was auf einem Schiff geschehen kann? Dein Ausbilder war der Skopolender nicht wahr? Mir wirft er vor, ich würde mein Küken verzärteln. Aber selbst hat er Dir nicht mal erklärt, welche Gefahr von einem Schiff ausgeht? Ich lach mir ein Ei aus der Hose.


    Zuhören. Und wenn Du den Gliederfüßer siehst, wirst Du ihm sagen, was ich Dir beibrachte - da er es versäumte!


    Ein Schiff ist eine Todesfalle. Warum? Ganz einfach. Du wirst sprechen und essen müssen. Schon bei erstem wirst Du auffallen als das was Du bist. Ihr Todfeind. Falls Du nicht auffällst und einen von ihnen anknabberst, wird das auffallen. So oder so, wirst Du früher oder später an Bord des Schiffes auffliegen. Du hast zwei Möglichkeiten, spring von Bord und ertrinke. Oder schlachte die Mannschaft ab und komm dann auf dem Schiff um. Du kannst schließlich kein Schiff steuern oder?


    Die Reise mit einem Schiff endet immer nur auf eine Art Tekuro Chud. Wer immer Dich auf diesen Kahn gelockt hat, meint es nicht gut mit Dir. Gern geschehen der Rat von Blut zu Blut", schmunzelte Hector freundlich.

  • "Nathan muss das nicht lernen. Er ist klein, er ist fein, er ist so was wie ein Sklave ohne Bissmahl. Er tut, was man wünscht und ist süß. Was anderes kann er nicht."


    Tekuro streichelte Nathan ziemlich intensiv. Er erinnerte sich daran, wie er sich anfühlte ... auch wenn es nur eine dumme Besenkammer gewesen war. Er hatte dafür bezahlt, doch die Dinge hatten sich gewandelt. Er würde ihn wieder spüren. Ihm war danach und Nathan war willig, das spürte er daran, wie fest er sich an ihn drückte und wie bereitwillig er sich streicheln ließ.


    "Dieses Schiff ... Hector von Dornburg ... gehört meinem Bruder. Der mich aufzog, den ich liebe. Und die Mannschaft gehört uns samt und sonders. Mit Ausnahme, ja, von dem kleinen Prince Ciel und der Prinzenrolle Linhard. Die gehören uns natürlich nicht. Aber alle anderen. Es ist ein Beißerkahn. Mit eisblauen Augen. Boldiaugen. Darauf ist man sicher, Grauen, sehr sicher.


    Der Skolopender lehrte mich vieles, aber nicht alles, da ihm die Zeit und die Möglichkeiten fehlten in einer Strafkompanie. Kennst du ihn? Magst du ihn? Ich vermisse ihn manchmal. Den alten Mecker-Mecki."

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • "Ein Beißerschiff? Das ändert die Lage grundlegend, wir werden mit Euch reisen. Zu Deiner Frage, ja ich kenne den Skopolender. Er ist ein Nestbruder, er wohnt zwei Quartiere weiter und ist eigentlich ein ganz umgänglicher Kerl, wenn er nicht geärgert wird. Er hat versucht meinem Mündel einiges beizubringen. Er meinte es gut, ich würde behaupten sogar aufrichtig. Aber weshalb ich mein Mündel wie erzog, dass hat er nicht gewusst. Und ehrlich gesagt, geht es ihn auch nichts an. Das ist meine Privatsache. Auch wenn ich seine "Sorge" zu schätzen weiß.


    Er sprach von Dir, er vermisst Dich und hätte gerne gewusst was aus Dir geworden ist. In Bezug auf Kakko sprachen wir von Mündeln, Kindern und eben auch von Dir. Vielleicht solltet Ihr Euch Wiedersehen, ein Treffen der alten Zeiten halber würde Euch beiden gut tun.


    Archibald sagte zwar immer, versuche nie etwas zu besitzen, dessen Verlust Du Dir nicht leisten kannst, aber ich bin nicht Archibald. Und manches möchte ich schon besitzen, selbst wenn ich mir den Verlust nicht leisten kann. Der Besitz allein war es wert", gab Hector freundlich zurück.


    Das er mit dem Besitz seinen Sohn Kakko meinte und die Liebe zu ihm, erwähnte er nicht. Das war nur für Kakkos Ohren bestimmt. Die uralte Frage, die sich wohl schon mancher gestellt hatte, ist es besser geliebt zu haben und die Liebe zu verlieren oder niemals zu lieben? Manchmal stellte sich die Frage gar nicht, sondern man wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Im schlimmsten Fall sogar von sich selbst, weil es im eigenen Blut sang.


    Hector dachte darüber nach, was Tekuro noch erzählt hatte. Prince Ciel und Linhard waren an Bord. Prince Ciel, jener Mann, der dem Ältesten einst die Stirn geboten hatte. Er war begierig darauf den Princen kennenzulernen, ihn leibhaftig zu sehen. Wie er wohl aussah? Er wusste nur das er blass und blond war und das er ein Gesicht wie eine Puppe haben sollte. Die Lippen des Grauens kräuselten sich zu einem Grinsen.


    "Wirst Du mir Prince Ciel vorstellen? Nebenbei wir müssen unsere Pferde mitnehmen", sagte Hector und musterte Tekuro von oben bis unten.

  • "Ich kann dir das Prinzlein nicht vorstellen, es ist ein PRINZ. Der verlangt höchstens, dass ich dich ihm vorstelle und wenn du Glück hast, wechselt er mit dir ein paar Worte. Er ist seine Hoheit, ja? Nenn ihn nicht Ciel, er ist seine Hoheit! Genau wie Linhard. Die Pferde stören nicht, auf der Tordalk haben wir dermaßen viel Platz, dass Haufen Kajüten leer sind. Was du mit dem Besitzen meinst, weiß ich nicht, aber ich besitze auch gern. Sehr gern. Es tut gut, zu wissen, das ist mein und das nimmt mir niemand, weil ich darüber verfüge."


    Seine Klauen schlossen sich fester um Nathan, der seinem schwellenden Stachel nicht auswich.


    "Ich will ... Skolopender so gern wiedersehen. Aber wie? Wo? Einfach in der Röhre? Der ist doch dauernd wo anders, als ich das letzte Mal dort war, war er nicht da."

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • "Wie kann man ein Gespräch mit seiner Hoheit Ciel bekommen? Er weiß schließlich nicht, dass es mich gibt. Ich möchte ihn kennenlernen, sieh zu, dass Du das hinbekommst. Ich sehe zu, dass ich ein Treffen mit dem Skopo für Dich arrangiere. Ich werde Ciel nichts zu Leide tun, mein Ehrenwort drauf. Ich möchte ihn nur einmal sprechen.


    Der Skopo ist ein Jäger, er kommt und geht wie es ihm gefällt. Er hat niemandem darüber Rechenschaft abzulegen, höchstens der Baronin wenn sie danach fragen sollte. Und solange er in meinem Nest ist, ist mein Wort maßgeblich. Kurzum er muss sich meiner Weisung beugen, falls ich ihm eine erteilte. Nicht grundlos oder um ihn zu schikanieren, sondern wenn die Sicherheit betroffen ist oder das Zusammenleben. Da gelten meine Weisungen, immerhin bin ich der Wächter dieses Nestes.


    Aber dahingehend hat er nie Ärger gemacht und er möchte ebenso keinen Ärger. Was sich nicht immer vermeiden ließ. Naja er kennt das ja mit den Kindern und so. Richtig, manche Dinge sind einem lieb und teuer und man würde alles für sie tun.


    Da Du zurückgekommen bist und uns die Reise mit dem Schiff angeboten hast, gehe ich davon aus, dass wir wieder gut miteinander sind. Würdest Du mir die Vampirfähigkeiten offenbaren?", fragte Hector und musterte dann Nathan scharf.


    "Nathan könntest Du bitte aufhören Dich an dem Schwanz von Tekuro zu reiben? Du weißt wem Du gehörst", warnte er den Barden.


    Kaum vor einem Atemzug hatte er erfahren, dass Nathan der Sklave von Archi war und schon rieb er sich an dem Stachel, der eigentlich ihm zugestanden hätte. Die Kleidung die Nathan trug, waren sicher Warnfarben.

  • "Er entspannt sich nur. Du hast ihn gestresst, er braucht das jetzt. Ich bin ganz lieb, wenn es jemand verdient. Und Nathan ist sehr brav, sehr brav." Er schob seinen Stachel zwischen Nathans Oberschenkel, der kaum hörbar quiekte. "Festklemmen", schnurrte Tekuro. "Die Vampir...fähigkeiten, sind erblich. Nur zum Teil. Es gibt verschiedene, leider hab ich keine Regeneration. Aber ich kann seh weit und hoch springen seit meinem Biss und manchmal steck ich in der Zwischenform der Verwandlung fest. Was wohl auch eine Gabe sein soll, Fledermausmonster sagen sie dazu. Aber ich glaube, das ist ein Manko. Das ist sinnlos.


    Du arrangierst das Treffen mit Mecki, ich frage Ciel. Hast du irgendwas Interessantes an dir? Irgendeine Abnormität oder Verkrüppelung? So was liebt er. Er sammelt Missgeburten. Und wenn du Kiri überredest ... Nathans Platz einzunehmen ... dann frage ich nicht nur, sondern lege ein gutes Wort für dich ein"

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • "Nein ich habe keine Verkrüpplung oder sowas, ich bin vermutlich der normalste und langweiligste Mann hier im ganzen Wald. Was sage ich auf ganz Asamura. Ich hoffe er redet trotzdem mit mir. Nun dann müsste ich wohl herausfinden welche Fähigkeiten mein Vater hat. Falls er sie mir offenbart. Auf der anderen Seite warum sollte er sich weigern? Er wollte dass ich in diesen... Zustand gerate. Weit zu springen ist ein Vorteil, ein halbe Fledermaus zu sein, ehr nicht.


    Neuer Deal, ich tausche mit Nathan und dann sehen wir weiter. Was sagst Du dazu? Ob Kiri möchte, muss er selbst entscheiden. Ginge schließlich auch zu dritt", grinste Hector von einem Ohr zum anderen.

  • "Du warst nicht lieb, das letzte Mal." Tekuro kniff die Augen noch schmaler, als sie ohnehin schon waren. "Ich mag keine blöden Ziegen. Ich will liebe ... liebe Männer." Fast hätte er Sklaven gesagt. "Kannst du lieb sein? Ich glaub nicht. Ich will Kiri."

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • "Du meinst lieb aka friedlich? Sicher, kein Problem. Frag Lieblich er kann es bestätigen, besiegeln wir unsere neue Freundschaft mit einem Akt. Ich werde absolut harmlos sein, mein Wort drauf", grinste Hector eine Spur breiter, wenn das überhaupt möglich war.

    "Gut ich bin dabei, aber Du wirst weder mich noch Hector angreifen. Und Du wirst Dich so verhalten, wie ich es Dir sage. Also in Bezug auf Hec. Dann wird alles gut", schmunzelte Kiri.


    "Sowas von, ich sag es ja", stimmte Hector zu.

    "Also lass Nathan los und halte Dich ja von Kakko fern, dann können wir uns beschnuppern", bot Kirimar an.


    "Wo Arbo wohl hinläuft und ob er immer noch läuft? Falls wir noch etwas warten, müsste er aus der anderen Richtung bald wieder da sein", lachte Hector leise.

    "Keine Ahnung, was war überhaupt los mit ihm? Urplötzlich rannte er weg, weil er den Opak sah. Der Kerl hat sie doch nicht mehr alle. Wer weiß was er in der Kugel sah. Sein Spiegelbild oder sowas", grübelte Kiri.


    "Der Opak sah nichts, dass war das Problem", raunte Hector Kirimar zu.

    "Arbo hat da wohl was falsch verstanden", wisperte Kiri und strich Hector über die Flanke.


    "Vergiss Arbo", schmunzelte das Grauen, "na los Teku komm her".

  • "Kakko ... liegt nicht im Bereich meines Interesses", raunte Tekuro, während er seinen Blick langsam über Kirimar schweifen ließ und dann über den Körper von Hector. "Ich bin es eigentlich nicht gewohnt, Anweisungen im Bett zu befolgen. Normalerweise gebe ich die selber. Oder Silvano gibt sie meinen Spielgefährten, damit die mich verwöhnen. Was für Anweisungen sollten das sein? Ich möchte sie vorher hören, Kirimar. Sonst kann ich keine Garantie geben."


    Er streckte die Hand aus und legte sie auf Kirimars Schulter. Dabei sah er ihn an, spürte bewusst die Wärme unter seinen Fingern und witterte. Sein Blick war sanft.


    "Ich will dir nichts tun, Kiri", sagte er leise. "Versprochen. Du gefällst mir. Nur leider hattest du mein Kompliment missverstanden und gedacht, es sei eine Beleidigung. War vielleicht mein Fehler. Lass uns nach vorn schauen. Und es zu dritt versuchen. So besiegelt man Freundschaften, da hat dein Mann ganz recht."

    Seine Finger gruben sich etwas fester in seine Schulter, um sie zu massieren.

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Kiri erwiderte die innige Geste und kraulte Tekuros Flanke, so wie er Hector streichelte. Sie beide im Arm zu haben würde verdammt angenehm werden. Vorsichtig zog er beide näher zu sich heran, er war gerade das Bindeglied das den Frieden gewährte und so sollte es bleiben. Mehr noch, sie wollten miteinander auf Tuchfühlung gehen.


    "Keine Anweisungen im üblichen Sinne, sondern zur Sicherheit. Wir verwöhnen einander und sobald Du zärtlich zu Hec bist, werde ich Dir sagen, wann Du ihn festhalten oder besser loslassen solltest. Damit weder Dir, mir noch ihm was geschieht. Solange er zärtlich zu uns ist, besteht keine Gefahr", antwortete Kiri und legte Tekuro einen Arm um die Hüfte.


    "Vergessen wir den Streit zu Anfang, wir sind ein Zirkel, wir stammen sogar aus dem selben Nest. Wir sollten uns nicht bekämpfen. Kakko ist Tabu, das ist klar. Du bist hier, da Archi Hec genauso beschützen wollte wie Hector Kakko. Er hätte das selbst mit ihm klären sollen. Nun ist es geklärt, auch wenn es unseren Wächter wurmt, es ist ein dunkles Geschenk und eine extrem mächtige Gabe die nun sein eigen ist. So wie Deine Tekuro", flüsterte Kiri Tekuro ins Ohr und beknabberte danach sanft dessen Hals.


    Hector schien einen Moment unschlüssig zu sein, wie er reagieren sollte. Dann schob er Kiris Worte beiseite, im Grunde hatte Lieblich Recht. Allerdings ging es ihm um das wie und dass man ihn ungefragt mal wieder vor vollendete Tatsachen gestellt hatte. Daran konnte Tekuro nun nichts mehr ändern und er auch nicht.


    Das Grauen drückte sich an Kirimar und kratzte Tekuro erkundend über den Oberkörper. Tekuro fühlte sich fest und gut an, er hatte nichts von seiner Attraktivität verloren. Und der Stachel war auch noch wo er sein sollte.


    "Soweit so gut, aber ich möchte meinen Status zurück, nimm das Mal zurück. Du kannst mich nicht zeichnen. Genau genommen kannst Du es schon, aber ich kann mich Dir nicht fügen", raunte Hector Teku zu und streichelte ihm den Stachel.

  • "Du kannst", sagte Tekuro. "Aber ich werde dich dazu nicht zwingen. Wir wollten nach vorn schauen, Hector. Es war ein Geschenk. Alles. Versteh das bitte. Niemand wollte dir etwas Böses. Du bist ein wichtiges Mitglied des Zirkels und vielleicht bald auch in anderer Hinsicht wichtig für mich. Wenn wir uns besser kennen."


    Während er zu seiner Linken Kirimars Wärme spürte, ging von Hector nur Kälte aus, genau wie von ihm selbst. Doch zu Kirimars Glück waren beide Vampire für die nächsten Tage gesättigt von der Mahlzeit, so dass die Wärme nicht das Beuteverhalten schürte. Zumindest nicht über ein anregendes Maß hinaus.


    "In Ordnung, Kiri. Ich höre auf. Du fühlst dich übrigens sehr gut an ... durch die Kleidung hinweg. Warm, kräftig, aber nicht zu kantig. Zieh doch die hässlichen Klamotten aus, damit wir dich sehen können. Und währenddessen ... beschnuppern wir drei uns weiter."


    Er trat hinter Kirimar. Mit den Klauen strich er um seine Taille, damit er den Gürtel löste. Wenn er nun sein Gewicht verlagerte oder von einem Fuß auf den anderen trat, würde Kirimar Tekuros Stachel anstoßen spüren, der sich erneut aufzurichten begann.


    Über Kirimars Schulter hinweg lächelte er Hector zu. "Komm her. Wir nehmen Kiri in die Mitte."

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Kirimar fasste über die Hände von Tekuro als sie seinen Gürtel lösten und streichelte sie sanft. Langsam zog er sich aus und beugte sich nach vorne, so dass sie beide die Berührung lange auskosten konnten. Es stimmte, er war der Einzige von ihnen, der noch Körperwärme hatte. Eine Hand verharrte auf Tekuros Händen, während er mit der anderen Hector zu sich heranzog, so dass er in der Mitte von beiden stand.


    Kiri ließ sich von beiden aus der Kleidung helfen und rieb sich dann sanft an Tekuro, während er Hector auszog. Als dieser nackt und nur mit seinen Tätowierungen bekleidet vor ihm stand, nahm Kiri ihn fest in den Arm, als Zeichen dass sie zusammengehörten. Tekuros Worte waren versöhnlich, sogar auf gewisse Art verbindlich. Wer wusste schon, was in einer Ewigkeit geschah? Niemand. Und was Hector heute vielleicht ablehnte würde ihn in einem Jahrhundert oder mehr, das Leben retten. Sie selbst waren dann alle schon vergangen, aber das Grauen und der schwarze Skorpion würden noch existieren.


    "Tue das was Du Kakko immer sagst, höre genau zu", raunte Kiri Hector ins Ohr, ehe er Teku von unten auf die Kehle küsste.


    Der schwarze Skorpion war gut einen Kopf größer als sie beide, um die 180 cm musste er sein. Hec und er selbst waren nur um die 170 cm groß. Nun man musste kein Riese sein und als Schwertmeister war das sogar ehr hinderlich. Aber im Liebesspiel hatte es gewaltige Vorteile, wenn der Gefährte ein Stück größer war, vor allem dann, wenn man verwöhnt wurde. Kiri packte Hector fest im Nacken und streichelte Teku auffordernd.


    "Ein Geschenk.... ja. Ja so sollte ich es auch sehen, alles andere wäre fatal. Ich habe die Botschaft verstanden, dann bin ich wohl der Diener zweier Herrn", gab er versöhnlich zurück und verpasste Kiri und Teku einen Hieb, ehe er sie streichelte.

  • Als Kirimar endlich nackt war, rieb Tekuro sanft und langsam seinen Schaft zwischen seinen Hinterbacken. Kalt und hart rieb er sich an ihm, damit er Lust auf mehr bekam. "Würde dir das gefallen? Kiri?"


    Mit eiskalten Lippen küsste er den Hals des Halbalben, während er Hector über Kirimars Schulter hinweg musterte. Die Tätowierungen waren auf ihre Weise anziehend. Sie kleideten ihn gut. Auch wenn der Mann ihm ein wenig zu dünn war - Tekuro mochte dralle Hinterteile - sah er sehr gut aus. Er blinzelte ganz langsam zur Beschwichtigung, als Hector sich fügte, um zu zeigen, dass er es ernst meinte. Dass hier war keine erneute Inbesitznahme, sondern die Besiegelung von etwas, das unabhängig davon war. Tekuro grinste ihn an, streckte die Zunge heraus und hielt sie vor seinen Mund, damit er sie anleckte.

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Kiri fasste nach hinten und strich Tekuros Nacken hoch, auch wenn er sich dafür ganz schön anstrengen musste.

    "Es würde mir gewaltig gefallen", lud ihn Kirimar ein und presste sich fester an Tekuro, um seine Worte zu untermalen.


    Als Teku ihn mit eiskalten Lippen den Hals küsste, hielt er ganz still und genoss das außergewöhnliche Gefühl. Es war sanft und zärtlich, dennoch verlangend und gierig. Sie küssten sich nicht, in seiner Welt gab es keine Küsse als Zärtlichkeit. Aber sie gefielen ihm und er hätte gerne mehr davon genossen. Es war als streichelte ihn Tekuro mit seinen Lippen, Kiri beschloss es ebenso zu versuchen und in sein Verhalten aufzunehmen.

    "Das fühlt sich unheimlich gut an", raunte er glücklich.


    Hector drückte sich an Kiri und grub ihm die Krallen ins Fleisch, während er mit ihm schmuste. Er rückte so nah auf, dass sein Gesicht fast das von Tekuro berührte. Dabei grinste er zurück und leckte Tekuro nass über die Zunge. Dabei sah der schwarze Skorpion, dass sogar die Zunge von Hec tätowiert war.