Kapitel 17 - Der kaputte Dolch

  • Der kaputte Dolch

    Noch immer lagen sie tatenlos vor Schwalbingen. Ciel konnte regelrecht spüren, wie in der Ferne die Ältesten ihre dunklen Fäden woben, wie Horatio sich von souvagnischen Seelen nährte und Dunwolf seine Heerscharen zusammenrief, um der Tordalk zu folgen. Er hatte lange genug gewartet, er hatte die Nase voll. Der Dolch des Lichten musste schnellstmöglich erneuert werden! Er hatte Tekuro ausdrücklich gesagt, dass es eilig war, wenn er Linhard holte und dass dies auch sagen sollte! Er riss voller Ungeduld die Tür zur Kajüte von Linhard auf und starrte in die Finsternis. Was er sah und roch, ließ ihn kurz die Augen schließen und gedanklich bis zehn zählen. Das Knäuel regte sich schwach und schnaufte zufrieden, wer da wer war, wollte er gar nicht wissen.


    "Schwager, ich erwarte dich angezogen an Deck. In zwei Minuten!"


    Ciel schloss die Tür wieder, ging ein paar Schritte und massierte seine Nasenwurzel.

  • Linhard hatte tief, fest und traumlos geschlafen. Und was hinzu kam, war der Schlaf absolut erholsam. Eingekuschelt zwischen Patrice und Tekuro, genoss er jede Minute. Er war wach, aber er wollte sich nicht rühren und diese innige Wärme aufgeben. Die Tür wurde aufgerissen und Ciel krähte herein.


    In zwei Minuten wollte er ihn oben auf Deck sehen. Ciel der Gnadenlose kannte kein Erbarmen. Lin rollte sich ganz vorsichtig aus dem Bett, küsste Patrice und Tekuro liebevoll und zog sich schnell an. Sein Sack war angenehm leer und spannte nicht mehr, dafür war er voller guter Laune.


    Er deckte seine beiden Gäste behutsam zu und schloss leise hinter sich die Tür. Dann ging er mit geradezu beschwingtem Schritt seinem Schwager entgegen. Ciel sah zerknautscht und grimmig aus, er musste sich mit wem gestritten haben. Lin schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und schaute sich um.


    "Tekuro hat mir bescheid gesagt, ich habe ihn etwas aufgehalten. Er sagte Du möchtest eine Waffe reaparieren lassen. Ich würde vorschlagen wir gehen an Land und suchen und einen Schmied", schlug Lin vor und marschierte von der Tordalk. Er wusste das Ciel ihm auf dem Fuß folgen würde. Unten angekommen blieb er stehen, schaute zu dem Schiff auf und danach ins Dorf.


    "Auf gehts", sagte er gut gelaunt und zündete sich genüsslich eine Rauchstange an, während er nass einen fahren ließ.

    "Grüße von Patti", lachte er.

  • "Von Patti?" Ciel verrenkte sein Gehirn, um herauszufinden, wie ein feuchter Furz in Einklang mit seinem Leibgardisten zu bringen war, aber ihm fiel keine sinnvolle Lösung ein. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der höfliche Patrice Linhard aufgetragen hatte, ihm solch einen Gruß auszurichten.


    "Du siehst erholt aus, aber warum du meine Gardisten zweckentfremdet hast und was sie davon hielten, erfrage ich besser nicht. So lange sie noch leben und ihre Arbeit gut verrichten können, betrachte ich es als Teil ihres Privatlebens, der mich nichts angeht, auch wenn ich es vorzöge, sie würden dieses außerhalb ihrer Dienstzeit ausleben, aber einem Prince zu widersprechen, dürfte ihnen schwerfallen. Sei es drum, wir haben wichtigere Sorgen.


    Linhard, wir benötigen einen Schmied! Verrill ist leider vollkommen durchgedreht, wie so oft. Sie erzählte mir beiläufig, unter unserem Palast würde seit Äonen ein widerlicher Ältester hausen, der sich von guten souvagnischen Seelen nährt! Warum Alexandre ihn nicht spüren konnte, ist mir ein Rätsel. Die Waffe gegen diese Kreatur wurde mir vom abtrünnigen Beißer Hector von Dornburg anvertraut - der Dolch des Lichten. Damit werde ich Souvagne von dieser Geißel befreien. Leider ist der Dolch kaputt, darum werde ich ihn in einen Säbel als Spitze einschmieden lassen!"

  • Lin hörte Ciel aufmerksam zu.


    "Vergiss den Gruß, dass war von mir ein Spaß. Also unter dem großherzoglichen Palast lebt ein Ältester. Das behauptet Verrill und sie sagte er nährt sich von Seelen. Alex konnte diesen Ältesten nicht erspüren. Bleibt nur eine logische Schlussfolgerung - Alex ist der Älteste!


    Bedenke er lebt auch unterirdisch, Verrill hat bereits versucht ihn zu vernichten. Bei Dir hat er sich eingekratzt, weil er weiß Du hättest ihn sonst umgelegt.


    Hector von Dornburg überreichte Dir eine Waffe? Ich kenne den Mann persönlich nicht, aber ich kenne seinen Vater. Nun gut wer kennt Archibald nicht. Allerdings ist Archibald mit Vorsicht zu genießen. Sein Verstand und seine Zunge sind so scharf wie seine Klinge. Er spricht niemals alles aus, er hält immer etwas zurück. Vermutlich für sich selbst oder dem Herrn den er dient. Vorrangig war das einst Dunwin, aber es war wohl ehr Dunwolf.


    Wieso hat Hector Dir eine Waffe geschenkt und wie war der Mann? Vertrauenswürdig? Oder ehr wie sein Vater? Wie gesagt, ich kenne ihn nicht, ich habe ihn nur einmal gesehen. Da sprach er Dich doch an. Genau, bei seiner Ankunft war das.


    Wir suchen uns einen Schmied, rede vorher mit ihm in Ruhe. Sag einfach es ist ein Familienerbstück, dass Dir sehr am Herzen liegt. Dann geben sie sich doppelt Mühe Ciel. Zeig mir einmal bitte die Waffe", bat Linhard.

  • "Das ist das erste Mal, dass du schlecht von Archibald sprichst und das letzte Mal, dass du es von Alexandre tust", drohte Ciel. "Alexandre genießt mein volles Vertrauen und das meines Vaters und du willst doch nicht behaupten, dass der Duc sich irrt?"


    Er öffnete die Tasche, die er bei sich trug und holte das Kästchen hervor. Er klappte es auf, um Linhard den kaputten Dolch zu zeigen.

  • Linhards Blick bohrte sich wie zwei schwarze Kohlen in die Augen von Ciel.


    "Das habe ich nicht behauptet, Du von der Ducachessa di Ledvico schon. Das ist Majestätsbeleidigung und ich glaube nicht, dass Tazio so etwas gutheißt. Ich jedenfalls heiße es nicht gut, wenn man meine Frau als Irre darstellt. Unterlasse das zukünftig und ich beleidige Deinen heiligen Alex nicht mehr.


    Gut er ist kein Ältester, ich glaube Dir. Dazu gehört schon ein bisschen mehr als zu müffeln und grantig in die Welt hinaus zu stieren. Aber wäre er einer, wäre er kaum sicherer. Der Duc vertraut ihm, Du liebst ihn, niemand hält ihn für das, was er wäre. Wo bitte soll der Älteste denn wohnen laut Verrill? Und wieso begleitet Gregoire uns nicht, wenn er all das weiß? Was sagte er denn zu der Waffe?", fragte Linhard.


    Vorsichtig griff er nach der so zerbrechlich wirkenden Klinge, aber in dem Moment wo sich seine Hand um das Kristall schloss flammte kurz ein Licht auf, man hörte es zischen und mit einem erschrockenen Keuchen ließ Lin sofort die Klinge zurück in den Kasten fallen. Er starrte auf seine verschmorrte Handfläche und schaute Ciel blinzelnd an.


    "Was beim Abgrund ist das für ein Ding?", fragte er lauernd.

  • "Siehst du", triumphierte Ciel. "Das ist die Strafe für deine Schmähungen. Verrill wollte mitkommen, aber zufällig trägt sie den Thronerben von Ledwick im Bauche und ich glaube nicht, dass Tazio DAS gutheißt", gab er spitz zurück. "Zu der Waffe sagte er gar nichts, außer, dass die den Ältesten töten wird. Nun sag mir schon, wo wir hier den Schmied finden!"

  • Linhard zog eine Schnute, sagte aber nichts weiter dazu. Er gab den Weg vor und fragte sich, was das für eine seltsame Klinge war, die von einem Moment auf den anderen glühendheiß wurde. Vermutlich steckte irgendeine Magie dahinter, wie sollte es anders sein. Lin führte Ciel durch die Straßen und Gassen die er selbst nicht kannte.


    Hinein in den Dorfkern, vorbei an dem Hafen und den dazugehörigen Häusern, wie Einrichtungen. Das Dorf Schwalbingen war ein typischer Hafenort. Alles war zum größten Teil auf die See, die dazugehörige Schifffahrt und die Fischerei ausgelegt.


    Es gab verschiende Dorfformen und Schwalbingen zählte zu den Haufendörfern, wie man sie so schön nannte. Der Grundriss eines solchen Dorfes war unregelmäßig, die Höfe wurden um einen Platz herum angeordnet. Und so konnte man ein solches Dorf problemlos in seine stets drei gleichen Bereiche unterteilen. Erstens den Dorfkern, zweitens den Acker das umliegende Land mit Wäldern, Wiesen und Wassergebieten. Der Hafen war davon natürlich ausgenommen.


    Im Ortskern befanden sich die Handwerksbetriebe, die Läden und natürlich die Wohn- und Wirtschaftshäuser. Alles wurde durch ein Straßennetz verbunden, das mehr oder minder schlecht in Stand gehalten wurde.


    Schwalbingen verfügte über ein gutes Straßennetz, der der Hafen und der Handel machten es unabdingbar für die Karren die tagtäglich hinauf und hinab zum Hafen gekarrt wurden. Selbst jetzt noch, zur fortgeschrittenen Stunde waren immer noch Zahlreiche Fuhrwerke unterwegs. Es lag der Geruch schwerer Arbeit in der Luft. Das Salz des Meeres, der unverwechselbare Geruch des Hafen, die Gerüche der Handwerker und der Essensduft der Tavernen.


    Linhard genoss den Ort, Schwalbingen war warm und gemütlich und dennoch offen. Ein Hafenort zog immer Wanderer und Durchreisende an. Hier wurde man nicht kritisch als Fremder beäugt, denn man war kein potentieller Feind, hier war man zukünftiger Kunde.


    Den Rauch der Esse konnte man auf einige Entfernung sehen und je näher sie kamen, je lauter wurde auch das Geräusch des Schmiederhammers. Linhard schaute sich die Schmiede an, klopfte an den Türrahmen und trat ein. Die Esse bildete den Mittelpunkt der Schmiede und zog den Blick mit ihrer roten Glut geradezu magisch an.


    Der Schmied, ein großer, bulliger Kerl, mit Glatze und Schnauzer warf etwas in das Wasserbecken und schaute erst dann auf.


    "Kundschaft, wie erfreulich, wie kann Euch der Sigurd der Hammer helfen?", sagte er in einem freundlichen Bariton.

    "Guten Tag, mein Freund hat einen Dolch, dessen Heft abgebrochen ist. Die Klinge benötigt einen neuen Griff", erklärte Linhard und deutete auf Ciel.


    "Dann lasst mal sehen", sagte der Hüne, während sein Schnauzer beim Schmunzeln wippte.

  • Der Marsch durch Schwalbingen war eher ein Spaziergang. Ein wunderschöner, idyllischer Hafenort, der fast ein wenig an Almanien erinnerte.


    Ciel holte beim Schmied, der recht sympathisch wirkte, die Schatulle hervor. "Bitte gehen Sie sehr vorsichtig damit um, dies ist ein unersetzbares, jahrhundertealtes Familienerbstück! Des weiteren ist es ein magisches Artefakt. Da es zerbrochen ist, habe ich mir vorgestellt, dass Sie es in meinen Säbel einschmieden, so dass die magische Wirkung in ihn übergeht."


    Es war ihm nicht wohl dabei, dieses wertvolle Objekt aus den Händen zu geben, aber kaputt nützte es ihm wenig.

  • Der Schmied schaute sich die Klinge an, nahm sie mit seiner Pranke vorsichtig aus der Schatulle und drehte sie in den Händen.


    "Eine Klinge aus Kristall, vermutlich eine Zeremoniewaffe. Normalerweise sind die einzelnen Teile einer Waffe die Klinge, der das Heft also der Griff und der zwischen beiden befindliche Bund. Der bei einfachen Messern auch fehlen kann. Heft und Klinge blinden entweder ein Ganzes, vor allem wenn sie einen massiven Griff ahben oder die Klinge besitzt eine Erle sprich eine Angel, an der das Heft befestigt wird. Stellt es Euch als eine Art Gegendorn zur Klinge vor. Diese Klinge hat keine Erle, sie war mit dem Heft nur ein kleines Stück verbunden. Leider wurde sich auch nicht komplett aus ihrem Material hergestellt.


    Ich kann dieser Waffe Heft fertigen, in dass sie eingelassen werden muss. Allerdings im kalten Zustand, denn ich weiß nicht, welche Temperaturen diese Klinge überlebt. Möglicherweise würde ich sogar ein Holzheft bevorzugen, wo sie sicher verklebt und mit Leder eingebunden wird.


    In einen Säbel möchte ich Eure Klinge nicht einschmieden, es könnte sein, dass sie dabei zerstört wird. Die Gefahr gehe ich nicht ein. Aber ein Heft kann ich herstellen", bot der Schmied freundlich an und reichte die Klinge zurück.

  • "Nun, ich dachte, man könnte die Klinge pulverisieren", gab Ciel zurück, der zuvor noch vom wertvollen Familienerbstück gesprochen hatte, "und das Kristallmehl in das Eisen für den Säbel eingießen. Wäre alternativ ein neuer Knochengriff möglich zu fertigen?"

  • "Natürlich, das wäre möglich. Ebenso könnte ich Euch eine Speer daraus fertigen. Eine lange Stange, eine breitere Kline und diese Klinge dort als Ort also Spitze einsetzen. So hättet Ihr ebenfalls eine Waffe mit sogar noch größerer Reichweite. Bei Zerstörung der Waffe kann ich Euch nicht sagen, ob ihre Artefakteigenschaften erhalten bleiben", antwortete Sigurd ehrlich.


    "Nun die Frage ist, möchtest Du einen Dolch, ein Schwert wo man ebenfalls die Klinge als Heft einfügen könnte oder einen Speer?", fragte Lin und schaute sich neugierig in der Schmiede um. Dies war der Geburtsort so mancher Waffe und Lin war fasziniert von dem Ort.

  • Sigurd nickte hocherfreut, während Linhard so unauffällig wie möglich mit den Augen rollte. Es koste was es wolle, Taler spielen keine Rolle. Das zauberte jedem ein Grinsen ins Gesicht.


    "Ich schlage noch etwas Besseres vor. Ihr sagtest dies wäre ein Artefakt. Einen Sperr der oben eine längere Klinge trägt mit Eurem Dolch als Ort und unten bekommt der Sperr eine zusätzliche kurze Klinge, die aus Knochen gefertig ist. So ist ganz oben Euer Kristall und ganz unten das Knochenstück zu finden. Und beide Seiten der Waffe sind wehrhaft. Was sagt Ihr?", schlug Sigurd vor.


    Man sah ihm an, dass er sichtlich Freude an dem Auftrag hatte.

  • "Ich veranschlage gut drei Tage, den Kiefer kann ich als Intarsie in das Griffstück einarbeiten. Das würde sich optisch sehr gut machen", stimmte Sigurd zu.


    "Je nach Arbeitszeit wärt Ihr damit auf 3.300 bis 3.500 Taler. Eine Lanze ohne Schild, so würde ich es berechnen. Seid Ihr einverstanden?", fragte der Schmied und hielt Ciel seine Pranke hin für den Handschlag.


    Linhard nickte knapp mit freundlichem Lächeln. Der Schmied schien die Aufforderung, dass Geld keine Rolle spielte nicht auszunutzen. Der Preis für eine Lanze mit dem Arbeitsaufwand war fair. Dennoch wusste Linhard, dass Ciel garantiert nicht mit einem Eibenberg verwandt war.


    Veyd hätten sich die Zehnägel aufgerollt, bei der Verkündung es koste was es wolle. Vermutlich hätte er zeitgleich auch Schnappatmung bekommen.

  • Ciel schlug ein - und hielt die Hand des Schmieds fest. "Und wenn Ihr Lohn sich für jeden gesparten Tag verdoppelt?", fragte er außerordentlich freundlich. "Braucht Ihr nur zwei Tage - bekommt Ihr 7000 Taler. Benötigt Ihr sogar nur einen - 14 000."


    Für den Preis konnte der Schmied sich zich Gesellen zur Hilfe holen. Allerdings hatte Ciel keine Ahnung, wie lange die Arbeitsmaterialien gegebenenfalls trocknen oder erkalten oder ruhen mussten während der einzelnen Arbeitsschritte.

  • "Ich werde mein Bestes versuchen junger Herr, aber die Qualität der Waffe darf nicht darunter leiden. Direkt morgen früh nach dem ersten Hahnenschrei werde ich mich umgehend an die Arbeit machen. Bei diesen verlockenden Preisen, muss so mancher Pflug und ein Hufeisen warten. Schaut morgen Abend wieder vorbei, vielleicht kann ich Euch dort schon Eure Lanze überreichen. Da ich ausschließlich an Eurer Waffe arbeiten werde", sagte Sigurd und schüttelte Ciel die Hand.


    Ciel war kräftiger als er aussah, fand Linhard. Fast hatte er damit gerechnet, das sein Freund beim Händeschütteln hoch und runter geschleudert wurde. Aber er blieb ganz normal stehen und sah verdammt glücklich aus. Linhard Bauch grummelte vernehmlich, während er überlegte was es wohl heute Leckeres in der Taverne an der Ecke zu essen gab.

  • "Ich bin sehr erfreut. Ich bin sicher, sie wird hervorragend werden. Sollte die Waffe allerdings anschließend nicht mehr funktionieren oder verloren gehen, werdet ihr den Verlust mit mehr als barer Münze bezahlen", sagte Ciel unverändert freundlich. Er wandte sich ab und ging mit Linhard nach draußen, um bei den Passanten den Weg zur Taverne zu erfragen.

  • Ein Mann blieb stehen, schaute Ciel an als wäre dieser der schrägste Typ den er je gesehen hatte und deutete dann auf das Ende der Straße wo man eindeutig eine sehr große, einladende Taverne sah. Der Bursche grinste breit über beide Ohren und gab damit den Blick auf eine verrottete Kauleiste preis, ehe er mit dem Fass auf seiner Schulter weiterzuckelte.


    Dabei spuckte er eine gehörige Portion Kautabak auf die Straße und man hörte ihn was über Piraten und Vorräte munkeln, ehe er in einer Seitengasse verschwand.


    Linhard hakte Ciel unter, schlenderte mit ihm zur Taverne und schob in voran durch die Tür. Einladender Essensgeruch und Geräuschpegel schlug ihnen entgegen. Ein Barde spielte auf einer Laute und gab Lieder zum Besten, während in dem großen Schankraum, gegessen, getrunken, gelacht und gescherzt wurde.


    Lin suchte ihnen eine gemütliche Ecke und zog Ciel zu sich.


    "Du hast eine erstklassige Waffe geordert, ich hoffe er liefert was er verspricht. Und ich hoffe Du weißt, wie Du diese Waffe anwenden musst", erklärte Linhard.


    Ciel konnte hinter Lin aus dem Fenster schauen, er sah wie die Sonne blutrot hinter dem Horizont versank.