Ein Herrenhaus und zwei Bücherwürmer
Frühling hatte die letzten Tage in der Luft gelegen, eine milde Brise kündete von wärmeren Tagen. Aber noch war der Winter nicht gewillt zu weichen, er hatte nicht vor sich so leicht vertreiben zu lassen. Kalt war es über Nacht geworden und die Temperaturen sanken unter den Gefierpunkt. Doch das störte die beiden Reisenden nicht. Mit guter Laune und einer Isolierkanne heißem Kaffee, sowie einem kleinen Vorrat an belegten Broten fuhren sie durch die frostige Landschaft Naridiens. Der bunte Roland bahnte sich seinen Weg mit konstanter Geschwindigkeit, die Heizung hatte den Innenraum auf angenehme wohlig Wärme hochgeheizt. Die Innenausstattung des Fahrzeugs war genauso farbenfroh wie spartanisch.
Roland - Mittelklassefahrzeug
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Sie verließen Alessa Richtung Süden und hielten geraume Zeit auf Falkenscheidt zu. Nach einer kleinen Rast und setzten die beiden Reisenden ihren Weg in östlicher Richtung fort. Sie passierten Kalthorst, Grünbachthal und fuhren in Richtung Wolfenwarth weiter. Ein kurzer wehmütiger Blick in Richtung Kalthorst, ließ bei beiden Reisenden die Erinnerung an die Kalthorster Buchmesse aufkommen. Sie erreichten Wolfenwarth nicht, sondern sie wandten sich erneut in südliche Richtung. Zu ihrer linken erhob sich im bleiernen, schweren Nebel Dals Rücken. Der Gebirgszug Naridiens reichte von Vellingrad bis hinab nach Nebreszko. Tapfer kämpfte sich der bunte Roland durch das diesige Wetter und die Fahrt ging noch langsamer voran. Aber das tat der Laune der beiden Reisenden keinen Abbruch.
Der Sender N-Radio 1 - Erstes Naridisches Radio lief im Radio und lieferte ein gemischtes Programm, heute mit Ulrich Schocke. Die Wetterwarnungen wechselten mit der Musik, heute gab es alte Klassiker der letzten 30 Jahre. Nach einer längeren Fahrt bog der bunte Roland linker Hand ab und das Fahrzeug quälte sich ein Stück in das Gebirge hinein. Die Straße war alt, dass sah und spürten die Reisenden als sie über die Piste mit dem Roland hoppelten. Stück für Stück arbeitete sich das Fahrzeug in die Höhe. Die Straße wurde extrem schmal.
Eine letzte Biegung und sie standen vor ihrem Ziel - dem Herrenhaus Laurenloff.
Herrenhaus Laurenloff
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Dorian und Richard blickten aus dem bunten Roland heraus auf das alte Herrenhaus. Ein Friedhof lag vor dem Haus, eine Prunktreppe führte hinauf zum Haus selbst. Das Haus selbst verfügte über zwei Türme und einer dieser Türme war scheinbar mit einer großen Uhr versehen. Allerdings wussten Dorian und Richard, dass es sich dabei nicht um eine Uhr handelte. Die vermeintliche Uhr war ein Shahlmun Mittrar - ein Essenzmeter, ein Seelenzähler. Einer von zweien, die noch auf Asamura existierten, der andere ältere stand auf Asa Karane.
Richard stellte den Motor ab, lehnte sich gemütlich im Sitz zurück und betrachtete das große Gebäude.
"Bereit die Bibliotheken zu erkunden?", fragte er gut gelaunt, nahm die Isolierkanne an sich und goss sich einen Becher Kaffee ein.