• Sklaven in Ledwick

    Der Anteil von Sklaven in der ledwicker Gesamtbevölkerung ist mit etwa 2% gering. Sie gelten als Luxusgut. Ihr Wert ist vergleichbar mit einem dreimastigen Segelschiff oder einem ganzen Fischerdorf samt Gesinde und Booten.


    Wenn ein Ledvigiani an einen Sklaven denkt, hat er ein verhätscheltes Wesen im Kopf, welches ein luxuriöses Dasein im Umfeld seines Herrn führt. Die traurigen Kreaturen, die sich an körperlich schwerer Arbeit zugrunde richten, sind hingegen verurteilte Straftäter mit ledwicker Bürgerrecht oder auch Kriegsgefangene, die als Faustpfand im ledwicker Staatsbesitz verbleiben, deren formelle Versklavung jedoch nicht vorgesehen ist.


    Der niedrige Anteil an Sklaven ist auch auf den Gedanken zurückzuführen, dass kein Sklave einem ehrlichen ledwicker Bürger seinen Arbeitsplatz blockieren soll. So werden auch einfache Arbeiten von Bürgern verrichtet. Allein der Hochadel schmückt sich in nennenswertem Maß mit sklavischem Personal, während der Niederadel der Cavalieri oft nur einen einzigen Sklaven als Schmuckstück vorweisen kann. Bürger können sich Sklaven nicht leisten.


    Den höfischen Sklaven geht es besser als dem durchschnittlichen ledwicker Staatsbürger. Da ein freigeborener Ledvigiano nicht versklavt werden darf, stammen die Sklavenbestände aus dem Umfeld von Kriegsgefangenen. So sind die Hofsklaven der Krone allesamt Nachfahren besiegter Feldherren oder unschädlich gemachter politischer Gegner aus dem Ausland. So fungieren sie gleichsam als lebende Trophäen. In seltenen Fällen werden Sklaven und ihre Nachfahren freigelassen und sie erhalten das ledwicker Bürgerrecht.


    Sklaven werden rechtlich mit Haustieren gleichgesetzt und Tierschutz ist durchaus in Ledwick verankert. Einem Sklaven darf daher nicht ohne vernünftigen Grund körperlicher Schmerz zugefügt werden und ihre Tötung darf nur von fachkundigem Personal (Henker) durchgeführt werden. Dies kommt nur ausgesprochen selten vor. Gegen seelische Gewalt gibt es jedoch aufgrund der breiten Deutungsmöglichkeiten keinen Schutz, denn bereits die Sklaverei selbst könnte man als solche deuten.


    Als beträchtliche Vermögenswerte werden Sklaven in der Regel gut behandelt, vergleichbar mit edlen Tieren, wie Jagdfalken. Da Sklaven im Erwerb und Unterhalt teuer sind, können sich nur sehr wohlhabende Ledvigiani Sklaven leisten, wo sie nicht etwa für niedere Arbeiten verschlissen werden, sondern im Gegenteil als edle Zierde den Hof mit ihrer Anwesenheit bereichern.