Das Fest der Vogelscheuche - Der alessianische Wächter [Naridische Legende]

  • Das Fest der Vogelscheuche - Der alessianische Wächter


    Wind kam auf, als das letzte Licht im trüben, herbstlichen Jägermond in der ersten mondlosen Nacht verlosch. Ein grauenerregendes Heulen erklang, im finstersten Moment der Nacht. Die Tore des Abgrund öffneten sich und spien die drei gesichtslosen Schatten aus. Gierend nach Leben sammelten sie sich zur Hatz. Wehe dem, der zu dieser Stunde draußen weilen musste.


    Zur gleichen Stunde, sammelten sich die Katzen. Sie zogen aus, um den alessianischen Aufseher zu erwecken. Auf einem den Sterblichen unbekannten Pfad wandelten sie und betraten ein verlassenen Feld. Sie sammelten sie sich um eine mächtige Vogelscheuche und erhoben ihre Stimmen.


    Kommt das Böse,

    kommt die Nacht,

    zum Wohle aller hälst Du stets Wacht!


    Ein Blitz zerriss den Nachthimmel und zwei unsterbliche Augen glimmten im Gesicht der uralten Vogelscheuche auf. Knorrige, hölzerne Finger schlossen sich fester um die mächtige Heugabel. Eine Stimme nicht von dieser Welt, antwortete flüsternd, wie trockenes Herbstlaub.


    Der alessianische Wächter,

    Krieger in der ewigen Schlacht,

    in der längsten Nacht, stets die Rettung bracht.

    Erschlug stets die Schatten - drei,

    und gab für ein Jahr erneut die Welt frei.


    Mit diesen Worten löste sich die Vogelscheuche von ihrem Pfahl und schritt hinaus in die finsterste Nacht des Jahres, um die drei gesichtslosen Schatten zu jagen. Doch gewarnt in dieser Nacht sei jeder Mann, dessen Seele nicht von einem Schatten unterschieden werden kann.



    ****