Garlyn Meqdarhan [Ghul]

  • Garlyn Meqdarhan

    Kurzfakten


    Volk: Naridier

    Ehtnie: Almane

    Magie: Ghul

    Größe: über 1,90

    Gewicht: ca. 100 kg

    Augenfarbe: blau

    Haarfarbe: Rot mit silbernen Strähnen

    Spitzname: Meq/Mecki

    Beißername: Skolopender

    Sprachen: Rakshanisch (Muttersprache), Almanisch (fließend)



    Aussehen


    Wenngleich er seine besten Jahre bereits hinter sich gelassen hat, ist Garlyn noch immer eine respekteinflößende Erscheinung. Er ist ein großer, bulliger Mann, der ständig gegen seinen Hunger und das Übergewicht ankämpfen muss. Mit zwanzig Kilo weniger wäre er immer noch nicht mager. In seinem roten Haar und Bart zeigen sich silberne Haare. Die Kleider sind pragmatisch und oft verschlissen bis hin zu schäbig. Wenn ihm niemand sagt, dass er sie waschen oder auswechseln soll, tut er es nicht.



    Charakter


    Mit seiner jovialen Art knüpft er in rauen Kreisen leicht Bekanntschaften. Wenngleich er heute meist selbstsicher wirkt, gibt es immer wieder Situationen, in denen man ihm anmerkt, dass er zwei Jahrzehnte lang Sklave war. Dann wirkt er zurückhaltend, schüchtern, bis hin zu ängstlich. Wenn man dies das erste Mal erlebt, kann das einen bei so einem gestandenen Kerl durchaus überraschen. Auch wenn er gelernt hat, einen gewissen Opportunismus zu entfalten, um zu überleben, als Ghul auch vor unappetitlichen Leckereien keinen Halt macht und als Söldner auch ohne Reue töten kann, hat Garlyn im Grunde ein gutes Herz. Als Ausbilder kümmert er sich hart und keineswegs gerecht, aber dennoch herzlich um seine Rekruten.


    Garlyn ist Analphabet und kann nur mit den Fingern rechnen. Im Söldnerlager ist das allerdings nicht unüblich und so empfindet er keine Scham. Entsprechende Aufgaben delegiert er und die meisten merken nicht einmal, dass er weder lesen noch rechnen kann. Er hat keinerlei Ambitionen, die fehlende Schulbildung nachzuholen.



    Biografie


    Garlyn wollte nach Hause!


    Doch ein solches gab es nicht mehr, seit sein Meister gestorben war. Die testamentarische Freilassung erwies sich als grausamer Fluch, die einen orientierungslosen jungen Mann in der Weite der Welt aussetzte. Außer dem Sklavenpfuhl der Himmelsröhre kannte er kaum etwas. Garlyn wusste nicht, wie man mit Geld umging, kannte die Gesetze nicht und auch nicht die Regeln des Zusammenlebens zwischen Menschen auf Augenhöhe. Er kannte nur das alte Spiel von Meister und Sklave und er war nie Meister gewesen.


    Ein Anwerber rekrutierte den hilflosen, aber kräftig gebauten jungen Mann für das Söldnerlager bei Obenza. Mit genügend Geld würde er sich ein Leben aufbauen können. Immerhin gab es hier wieder Meister, die ihm sagten, was er tun sollte. Garlyn lernte das Leben an der Oberfläche auf die harte Tour und so wurde er im Laufe der Jahre ein guter Kämpfer, am Ende sogar Ausbilder.


    Dort fand Garlyn einen gewaltsamen Tod. Zwar wurde er durch einen Nekromanten zurückgeholt, doch an diesem Ort, wo er von einem Irren über Stunden zu Tode gefoltert worden war, konnte er unmöglich bleiben!


    Garlyns Weg hatte ihn so weit wie möglich weg von dem Söldnerlager geführt. Er lief der aufgehenden Sonne entgegen, in Richtung Almanien, der Heimat seiner Väter. Ungezählte Male sah er das Morgenrot. Er hatte die almanische Grenze noch nicht erreicht, als der Bruderkrieg losbrach. Die ganze Region wurde zum Sperrgebiet erklärt. Eingesperrt zwischen den Fronten war Garlyn! Doch es kam anders, als beabsichtigt, denn als Naridier im waffenfähigen Alter wurde er kurzerhand zum Kriegsdienst eingezogen. Das Leben in der Naridischen Armee bot eine unverhoffte Chance. Es fand sich auch stets genug zu essen, denn als Ghul war er auf menschliche Leichen als Nahrungsquelle angewiesen, um nicht zu vergehen. Das Problem dabei war die Heimlichkeit, denn nicht einmal im weltoffenen Naridien hieß man es gut, wenn jemand Amputate aus den Eimern der Heiler stahl oder gar die Leichen der gefallenen Kameraden anknabberte.


    Das Rad des Schicksals drehte sich gnadenlos wie eine Knochenmühle und Garlyn wurde erwischt. Das Fehlverhalten wurde nicht an die Offiziere herangetragen, die Soldaten bestraften ihn eigenhändig. An dem Tag verlor Garlyn seine Daseinsberechtigung und sein Dienst wurde zu einem Marsch durch den Taudis, der Hunger größer, die Behandlung durch seine Kameraden zur Qual.


    Dass ausgerechnet ein Mann der Gegenseite, Vittorio Pollarotti, ihn rettete, musste ein Akt der Götter sein. Vittorio, ausgestattet mit einem Einfluss, den ein einfacher Soldat nicht besitzen dürfte und garantiert auch nicht besaß, erwirkte, dass Garlyn nach Almanien einreisen durfte. Sogar die schwer gesicherten Mauern Souvagnes konnte er passieren durch das Schreiben eines Ledvigianos.


    Und dort traf er auf den Sohn seines Meisters, der ihn als freier Mann unter seine Fittiche nahm. Garlyn durfte in Souvagne bleiben und als Ausbilder bei der Strafkompanie an der rakshanischen Grenze sein Fleisch verdienen. Das genoss er so lange, bis sein Lieblingsschützling seine Strafe abgesessen hatte und heimkehren durfte. Robere Moreau, sein Robby, den er mehr als nur im Kampf unterrichtet hatte. Danach wurde die Strafkompanie zu einem Hort der Einsamkeit. Und als der Frieden zwischen Rakshanistan und Souvagne beschlossen ward, gab es nichts zu essen mehr. Garlyns Zeit in der Strafkompanie war endgültig vorüber.


    Garlyn verließ erneut seine Heimstatt. Endlose Tagesreisen fort musste er ziehen. Er suchte Vittorio, mit dem ihn ein unstetes, aber leidenschaftliche Verhältnis verband. Doch Vittorio war bei niemandem sesshaft. Auch nicht bei Garlyn.


    Was blieb ihm noch?


    Nur der Dienst als Söldner, denn diese würden einen Veteran mit Kusshand nehmen und sich an seinen kulinarischen Absonderlichkeiten weniger stören als die Streitkräfte eines Staates.


    Und ohne es zu wollen, lenkte er seine Schritte zurück in Richtung Söldnerlager ... langsam nur, Alternativen abschätzend, keine findend. Hier hatte man ihm sein sterbliches Leben entrissen.


    Was nun, Garlyn?


    Dort stand der Gebäudekomplex, die Reste der Mauer ... dort stand ein Mann.


    RE: Ruinen