Momarlino
stand auf dem Balkon und blickte auf sein Land. Es war kalt, aber das beruhigte die Nerven von Momarlino. Seine Tochter schlief noch. Er war immer froh, wenn sie schlafen konnte. Sie sollte sich gesund schlafen. Jeder Schlaf schenkte ihr ein bisschen Kraft, die sonst Julietta fehlte. Aber er sah, dass seine Tochter kämpfte. Momarlino hatte Angst, dass sie den Kampf nicht gewinnen konnte.
Die Heiler die er so teuer bezahlte, sagten nichts anderes. Er war am Ende. Er wusste nicht was er tun sollte und er hatte grosse Angst um seine Tochter. Sie war alles was er noch hatte. Der verfluchte Krieg hatte die Krankheiten in ihr Land gebracht. Es wurde keiner der Schuldigen krank, sondern seine kleine Tocher Julietta und andere unschuldige Leute. Momarlino fragte sich, ob der Schlamm daran schuld war. Es könnte der Dreck sein, den er mitgebracht hatte. Und niemand wusste, ob noch Leichen in dem Schlamm verborgen waren. Das würde zu noch mehr Krankheiten führen.
Momarlino hatte Angst um Ledwick. Wie sollten sie das alles schaffen? Sie waren so wenig Leute geworden. Dem Land fehlten Männer. Ihre Männer waren im Krieg gestorben für die Zwerge. Was für Verbündete, die andere die Tür vor die Nase zuschlugen. Momarlino konnte es immer noch nicht fassen. Warum hatte sie den Zwergen bloss geholfen? Damit hatte das ganze Unheil angefangen.
Er versuchte alles in seine Macht um den Leuten zu helfen. Aber alles war knapp geworden. Die ganz normalen Dinge vom Alltag fehlten oft. Es fehlten gute Heiler und es fehlte an Geld. Sie bauten alles mit eigene Hände wieder auf. Alle die da waren packten mit an. Alte und junge Leute, Frauen und Kinder. Alle hielten zusammen und bauten Ledwick wieder auf.
Er hoffte die Sauberkeit würde helfen, damit die Krankheiten besiegt wurden. Ganz wichtig war, ihr Wasser wieder sauber zu bekommen. Er dachte über so vieles nach auf dem Balkon. Morgens hatte er Zeit um nachzudenken. Den Rest vom Tag war er fast nur für seine Tochter da. Er stellte sein Tee zur Seite und wollte wieder reingehen, als er ein Boot ankommen sah.
Zwei Leute sassen drin. Einer war Mauro di Georgo, den anderen Mann kannte Momarlino nicht. Besuch hatte er schon ewig nicht mehr gehabt. Er ging schnell nach unten um die beiden zu empfangen. Momarlino hoffte auf guten Besuch und keine schlechte Neuigkeiten. Er würde zur Not helfen, aber er hatte selber kaum noch was, was er geben konnte. Als die beiden da waren winkte er ihnen zu.
"Hallo und guten Morgen. Was macht ihr so früh hier? Wir haben uns schon kennengelernt Mauro. Wir noch nicht, ich bin Momarlino di Marletti."
Momarlino gab Mauro und dem Fremden die Hand und half ihnen aus den Boot. Gemeinsam gingen sie ins Haus.
"Wir bekommen in letzte Zeit sehr selten Besuch. Weshalb seid ihr hier? Wir frühstücken zusammen. Viel haben wir nicht, aber es wird reichen und satt macht es aus. Es gibt Getreidebrei mit Speck. Nicht das leckerste Frühstück, aber besser als nichts. Bald kommt der Frühling und hoffentlich die ersten Fänge aus dem Meer. Es wird Zeit. Nur Brei und Getrocknetes hält keiner lange aus. Aber was will man machen. Bitte seid leise meine Tochter schläft noch. Sie ist sehr krank."
Momarlino brachte seine Gäste in die Küche.