Beiträge von Arafis

    Lillix, Soldatin an der Front im Heer von Oberst Nassik


    Lorietta grunzte lauthals, als der verlockende Duft von Erbsensuppe ihren Schweinerüssel erreichte. Ihre länglichen Halbschlappohren zuckelten fröhlich in der Luft und sie scharrte unruhig mit ihren Paarhufen in der Erde, die vom Unwetter aufgewühlt war.
    Sogar Lillix, deren Nase um einiges weniger gut ausgebildet war als die ihres Korbixschweins, kam nicht umhin, in der Luft zu schnuppern. Im Gegensatz zu ihrer vierbeinigen Freundin fiel ihr jedoch eher der süssliche Geruch der Schoggi auf, als derjenige der salzig-nahrhaften Erbsensuppe.
    Unauffällig blickte sich die Soldatin um, und erkannte rasch, dass auch andere Goblins und deren Reittiere gierig ihre langen Nasen dem für diesen Ort so ungewöhnlichen Geruch entgegen reckten.
    Geflüster war zu hören und Unruhe breitete sich in dem Heer aus.
    Nun beugte sich auch der Kamerad Klax zu ihr rüber: „Hey Lil, Flix hat grad von Lolix gehört, dem es von Frido zugetragen wurde, dass Bilpo durch unseren Feldwebel die Nachricht von Oberst Nassik erhalten hat, dass eine Waffenruhe herrscht und wir alle eingeladen sind, der Aufforderung unseres Feindes Folge zu leisten und mit ihnen einen Umtrunk zu begehen.“
    Lillix starrte ihren Kumpanen ungläubig an.
    „Wir sollen mit den Rakshanern was tun? Ist das nicht bloss eine Falle?“


    Während die beiden Goblins nun begannen darüber zu disputieren, ob es bloss eine fiese Finte von Tarkan sei oder doch ein vorübergehender Waffenstillstand, hatte Lorietta sich unbemerkt immer weiter von ihrer Reiterin abgewandt und reckte sich gierig dem Erbsenduft entgegen.
    Plötzlich grunzte das Korbixschwein laut auf und zerrte Lillix ruckartig die Zügel aus der Hand, um dann schnell wie ein Pfeil loszusprinten – immer der Nase nach. Nun war deutlich zu erkennen, warum die Goblins ausgerechnet diese Schweine zu ihren Reittieren erkoren hatten, denn die Sau rempelte sich trittsicher durch die Reihen ohne dabei an Tempo zu verlieren.
    „Lorietta, stooooop! Bleib sofort stehen du dummes Ferkel!“, kreischte Lillix und versuchte mit dem gefrässigen Tier mitzuhalten, das nun bereits das offene Feld erreichte. Ohne zu zögern rannte die Goblin ihm hinterher und bemerkte im ersten Moment gar nicht, dass sie den Schutz ihrer Truppen hinter sich gelassen hatte. In ihrer Rüstung konnte sie jedoch nicht Schritt halten und rutschte dann auch mitten auf dem schlammigen Grund aus. Einzelnes Gelächter ertönte hinter ihr, doch die Goblin scherte sich nicht darum.
    „Lorietta!“, keuchte sie schliesslich, als sie nur noch einige Schritte von der Feldküche entfernt war. Endlich hatte auch das Korbixschwein innegehalten und sich nicht weiter an das seltsame Gefährt herangetraut. Jedoch zuckelte ihr Rüssel interessiert, während sie misstrauisch die Gestalten beäugte.
    „Öhm, hallo“, meinte Lillix schliesslich vorsichtig und verlegen zugleich, ähnelte sie doch mehr einem Erdgolem, als einer tapferen, edlen Ritterin.
    Sie griff schnell nach den Zügeln Loriettas, bevor jemand auf die Idee kommen sollte, dass sie einen Schweinebraten zur Waffenruhe beitragen wollte und gab ihr einen tadelnden Klaps auf den borstigen Hintern.
    Da keiner Anstalten machte sie anzugreifen, stellte sie sich schliesslich mit ihrer Sau an der Hand in die Reihe der Gestalten, welche freudig Schoggi und Erbsensuppe in Empfang nahmen.

    Orobas


    Orobas hatte inzwischen seinen Frust an einem jungen Baum ausgelassen und diesen kurz und klein gehackt. Diese Weiber!
    Kommandierten ihn herum wie einen Küchenjungen und das nur, weil er einmal einen Fehler begangen hatte. Schrulla bezeichnete er damals als eine alte Fettel und ihre Zwiebelspinnen als stinkendes Ungeziefer. Nun, die Hex hatte sich an ihm gerächt. Jedes Mal, wenn er den Viechern zu nahekam, und es gestaltete sich als ungemein schwierig ihnen auszuweichen, versprühten sie ihre unangenehmen Ausdünstungen. Offensichtlich hatte das Weib sie gegen ihn aufgehetzt. Doch dessen nicht genug, entwickelte der Tiefling mit der Zeit eine regelrechte Allergie gegen das Getier. Die Zwiebeldämpfe liessen auf seiner Haut rote, juckende Pusteln wachsen.
    Als er schliesslich mit eingezogenem Kopf bei Schrulla angekrochen kam, versprach sie ihm ein Heilmittel, was er sich aber verdienen musste.
    Seitdem war nun eine Woche verstrichen und es verging kein Tag, an dem die Hex ihn nicht schikanierte. Ihr Wort hatte sie jedoch gehalten und ihm eine Salbe zubereitet, welche die Pusteln verschwinden liess. Auch die Zwiebelspinnen liessen ihn wieder seiner Wege gehen und griffen ihn nur noch gelegentlich aus dem Hinterhalt an.


    Die Arbeit in der Küche war für Orobas der Tiefpunkt seiner Karriere und im Grunde war er froh, dem Zwiebelgestank und den Weibern entkommen zu sein, als sie ihn zum Holz holen geschickt hatten. Die kühle Luft belebte seine vernebelten Sinne, als er schliesslich den voll beladenen Schlitten Richtung Villa zurückzog. Die Schneeflocken wirbelten wild herum und nahmen ihm die Sicht. Fliegen war ausgeschlossen. Verfluchtes Wetter!
    Andererseits könnte er so rechtfertigen, warum er dem Haus schon so lange fernblieb. Rósa würde ihm bestimmt glauben, dass er sich verlaufen hatte. Für besonders schlau hielt ihn das Weib offensichtlich nicht, während Schrulla schon etwas misstrauischer war.


    Plötzlich hielt der dunkelhäutige Tiefling inne. Hatte er Stimmen gehört? Und zeichneten sich dort die Konturen von zwei Gestalten im Schneegestöber ab?
    Orobas war gross gebaut und hatte keine Schwierigkeiten, zu den beiden Menschen aufzuholen. Mit seinen gebogenen Hörnern, dem strähnig schwarzen Haar, den violetten Augen und seiner Statur wirkte er wie ein Dämon aus den Untiefen Asamuras. Die Schwingen waren eng an seinem Rücken gefaltet und unter einem Mantel verborgen, wie auch der kälteempfindliche Schweif. Bloss die Kochschürze, die er in seinem Zorn völlig vergessen hatte, strafte diese Vorstellung Lügen.
    „Hey, ihr betretet unbefugtes Gelände. Ihr solltet hier rasch verschwinden, bevor euch die Wölfe aufspüren. Sie sind immer hungrig!“, begrüsste er die beiden Menschen unfreundlich. Erst aus der Nähe erkannte er, dass es sich dabei um Mann und Frau handelte, wobei von zweiterer freilich wenig zu erkennen war unter der ganzen Gewandung. Ob sie damit magere Brüste oder einen wabbelnden Bauch kaschieren wollte, blieb dem Tiefling unersichtlich.
    „Nun Schätzchen, bei dir würd ich noch ne Ausnahme machen. Wäre schade drum, wenn dich die Biester in die Klauen kriegen würden“, er grinste sie anzüglich an, wobei die weissen Zähne aus seinem dunkel grau-blauen Gesicht hervorstachen. Wenn er das Weib erst mal zum Haus gebracht hatte, würde sich schnell herausstellen, was sich unter dem ganzen Stoff verbarg. Der Miene nach, die sie gerade zog, war sie eine der kratzbürstigen Sorge. Sogleich vertiefte sich Orobas‘ Grinsen. Damit wäre natürlich auch die magere Brust entschuldigt.

    Während die meisten Villabewohner in der Wärme verweilten und alles für das Fest vorbereiteten, streunte die Wölfin durch den Wald. Der ganze Trubel machte sie nervös. Sie mochte keine grossen Ansammlungen und oft war ihr schon das fröhliche Gelächter und Gewusel der übrigen Bewohner zu viel. Die fleissigen Vorbereitungen und die zu erwartenden Gäste behagten der Gestaltwandlerin umso weniger.
    Trotzdem hatte sie aus der Ferne beobachtet, wie Lysa zusammen mit Emilia und Kolbakur vor dem Haus Schneefiguren baute. Während der mächtige Raktaure die schweren Brocken aufeinander stapelte und Lysa mit Hilfe ihrer Magie den Figuren den Feinschliff verpasste, stand Emilia dick eingemümmelt daneben und bibberte vor Kälte. Sie ist halt doch nichts andres, als n verwöhnter Stubentiger, dachte sich die Beobachterin abschätzig und gab ein unwilliges Knurren von sich.
    Als ein kniehoher Schneehase, wortwörtlich, plötzlich fröhlich herumhoppelte, konnte sich jedoch auch die Wölfin ein belustigtes Prusten nicht verkneifen. Kurz kratzte die Wölfin an der Oberfläche und wollte Jagd auf die vermeintliche Beute machen, doch Arafis unterdrückte sie unwillig. Als ob die kleine Magierin es bemerkt hätte, blickte sie im selben Augenblick direkt in ihre Richtung und Arafis zog sich rasch wieder in den Schutz der alten Tannen zurück. Obwohl sie das Mädchen nicht ungern hatte, das so gerne spielte und Schabernack trieb, hielt sie doch lieber Distanz. Ihre Neugier und Offenheit überforderte und verunsicherte die Einzelgängerin zu sehr.


    Es war noch mitten im Nachmittag, doch trotzdem schien sich der Himmel zu verdüstern. Wolken türmten sich langsam aufeinander und dicke Schneeflocken begannen vom Himmel zu fallen.
    Die Wandlerin genoss die Stille, welche diese Jahreszeit mit sich brachte. Sie hatte ein dickes Fell bekommen, das auch in ihrer humanoiden Gestalt nicht mehr vollkommen verschwand. Das Wölfische nahm langsam Überhand, doch es war ihr egal.
    Die meiste Zeit lebte sie alleine irgendwo Draussen und wenn sie sich doch einmal zum Haus begab, wurde sie von den meisten Bewohnern freundlich aufgenommen.
    Vermutlich haben sie bloss Mitleid mit der gebrochenen Jammergestalt, die ich seit Rantamar abgebe... , dachte Arafis verbittert.
    Ihre Pfoten trugen sie durch den weichen, frischen Schnee. Inzwischen hatte das Schneegestöber weiter zugenommen. Ein fieser Wind liess die Tannen wanken und zerzauste ihren struppigen Pelz.
    Die Villa Zitronengelb war trotz ihrer auffälligen Farbe nicht mehr zu erkennen.
    Plötzlich blieb Arafis stehen und horchte. Hatte sie gerade Stimmen vernommen oder war es bloss das Pfeifen des Windes?
    Ihr Misstrauen hegte sie inzwischen gegen so ziemlich jedes Lebewesen, weswegen Orobas die Wölfin manchmal abfällig als Wachköter bezeichnete. Tatsächlich kam fast Niemand ohne Kenntnis der Gestaltwandlerin ans Haus heran. Und so reckte sie auch jetzt die Nase in den Wind, um mögliche Eindringlinge zu erschnuppern...


    Huhu, ich möchte dieses Anliegen wiederholen. Bis jetzt ist sie ja bei Rósa enthalten, aber hätte für sie gerne einen eigenen Account :)

    In der Villa Zitronengelb war der lecker-süssliche Geruch bis in die kleinste Ecke zu erschnuppern. Wollte der Ursprung dessen aufgespürt werden, brauchte der neugierige Besucher bloss den Zinken in die Luft zu strecken und der lockenden Duftnote durch die Gänge zu folgen.
    Auf seinem Weg würde er viele Türen passieren, hinter denen sich ein bunter Haufen an Gestalten tummelte.
    Ein Blick ins Studierzimmer offenbarte eine hitzige Debatte alleine darüber, ob das centaurische Amulett, welches vor ihnen auf dem massiven Eichentisch lag, denn nun eine Fälschung sei oder einer alten Tradition entsprang und das Volk der Centauren unter seinem Träger einigen könnte. Schwere Buchbände und mehrere Pferdelängen Pergament unterstützten die drei völlig unterschiedlichen Personen in ihren Nachforschungen.
    Während Nicolai sich sicher war, dass seine Freundin auf dem Schiff eine wahrhaftige Entdeckung seines Volkes gemacht hatte, behauptete der Dekan steif und fest, es mit einer plumpen Fälschung zu tun zu haben.
    „Es hahandelt sich dabei eindeutig um archaische Symbole!“, stotterte der Raktaure empört, als er die herablassende Aussage des Farisins vernommen hatte. Dabei schwang sein Schweif fahrig umher und wischte versehentlich einige lose Papiere zu Boden. Schnell bückte er sich, um die wertvollen Schriften aufzuheben, wobei ihm seine Brille von der Nase rutschte. Gerade noch konnte er das zerbrechliche Glas vor dem Aufprall am Boden erretten.
    „Meine Herren“, mischte sich da die Älteste ein und versuchte die beiden Hitzköpfe zu beruhigen, denn vor allem einem Wutausbruch von Danilos wollte sie in einem Zimmer voller Bücherregale vorbeugen, „ich bin mir noch unsicher, wie es sich mit dem Amulett verhält. Doch wenn sogar uns dieser Talisman über eine womögliche Fälschung hinwegtäuscht, sollten wir uns überlegen, was mit diesem Fundstück alles bewerkstelligt werden könnte. Ein Zusammenschluss aller Centaurenstämme! Ich wünschte, ein solches Relikt würde auch das Volk der Tamjid einen.“
    „Es sollte besser überdacht werden, wem daran gelegen ist, eine offensichtliche Fälschung zu platzieren und was er damit verfolgt!“, meinte der Farisin und seine Zunge zischelte dabei zwischen dem Echsenmaul hervor. Sogleich nahm die Diskussion zwischen den beiden Männern über den Wert des Gegenstands wieder seinen Lauf. Der beobachtende Besucher konnte im Vorbeigehen gerade noch einen Blick auf die Älteste Khaoula erhaschen, die genervt die Augen verdrehte und sich wieder dem Studium der Texte widmete.


    Doch weiter lockte der süsse Geruch, zu welchem sich nun auch noch unterschiedliche Gewürznoten hinzugesellten. Zimt, Anis, Nelken, Kardamom und auch Vanille.
    „Iiihh, raus mit dir“, war da ein wütendes Kreischen zu hören und im nächsten Moment flüchtete aus einem weiteren Zimmer eine skeletterne Katze, die einige schneeweisse Federn zwischen ihrem knöchernen Gebiss trug.
    „Was sollte denn das bitteschön? Meine wunderschönen Federn! Ihr habt gesagt, das Vieh sei harmlos. Doch das nenne ich eher tollwütig!“, die Harpyie zeigte entsetzt auf ihren linken Flügel, wo, für ein fremdes Auge kaum wahrnehmbar, einige Federchen fehlten.
    „Ihr solltet euch besser verarzten lassen. Es sieht nicht gut um Euch aus“, kommentierte die ruhige, kühle Stimme aus einem Sessel in der Nähe des flackernden Kaminfeuers.
    „Ich entschuldige mich für das Verhalten meines Haustiers. Normalerweise verhält es sich ruhig. Doch Euer bezauberndes Federkleid scheint seine Jagdinstinkte wiedererweckt zu haben“, Yeriels Gesichtsausdruck strafte die Worte jedoch Lügen. Ein schelmisches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, das die Harpyie in ihrer Aufregung jedoch nicht bemerkte. Hingegen der junge Mann Farrinur, der bereits den ganzen Abend um die Frau im Federkleid herumscharwenzelte und Madame Iolanthe nun empört anfunkelte. In seinen Augen war Ilvara nämlich das atemberaubendste Lebewesen, das ihm jemals untergekommen war.
    „Ich werde Euch zur Ältesten begleiten, ich habe gehört, dass sie sich mit der Heilkunde auskennt. Ihr solltet Euch besser von ihr untersuchen lassen“, meinte er besorgt und geleitete die Harpyie galant aus dem Zimmer ohne die Nekromantin im Sessel noch eines Blickes zu würdigen. Diese hingegen liess sich genüsslich in den weichen Stoff zurücksinken und schloss zufrieden die Augen. Endlich war sie das Geschnulze dieses Kerls und seiner Angebeteten los. Das konnte ja niemand aushalten!


    „Achtuuung, aus dem Weg!“, das helle Kinderlachen tönte durch den Flur und liess die Bewohner schmunzeln. „Schneller Emilia, sie holt uns gleich ein!“
    Gerade noch konnte der verdutzte Besucher zur Seite weichen, als der sandfarbene Löwenkörper durch den Flur geprescht kam. Die grünen Katzenaugen funkelten vor Freude genauso wie die blauen Kinderaugen des Mädchens, das sich am Nackenfell der Löwin festklammerte.
    Wie in Zeitlupe konnte der Gast nun beobachten, wie die Raubkatze an ihm vorbeirauschte, direkt auf die Wand zu. Im letzten Moment bremste die Gestaltwandlerin, um die scharfe Rechtskurve noch zu kriegen. Dabei streifte sie jedoch die Blumenvase auf dem Stehtischchen, welche in hohem Bogen zu Boden ging und den Inhalt mit einem lauten Klirren auf dem Flur verteilte. Im selben Augenblick huschte ein obsidianfarbener Schatten an dem Besucher vorbei. Auch Lysa hatte die Verfolgerin bemerkt. „Atri holt auf“, kreischte sie ihrem Reittier zu und beobachtete, wie das Düsterlingsweibchen auf allen Vieren laufend mit einem Grinsen im Gesicht näherkam. Doch das Kind war nicht auf den Kopf gefallen; eine kurze Handbewegung reichte aus, um dem zuvor ausgeleerten Wasser einen magischen Schubser zu verpassen, so dass es mit einem Klatschen mitten im Gesicht des Staubteufels landete. Ein Fauchen war zu hören, gefolgt vom Glockenklang der Kinderstimme, dann war das rasante Trio auch schon um die Ecke verschwunden. Verwundert schüttelte der Besucher sein Haupt und setzte die Wanderung durch die Villa Zitronengelb fort, darauf bedacht, nicht den Weg für turbulente Verfolgungsjagden zu blockieren.


    Merklich nahm der Duft zu. Inzwischen roch es nicht mehr nur nach süssen Keksen und Schokolade, sondern auch nach Pastete, Sauerkraut, Fisch, diversen Gemüsesorten und gerösteten Insekten.
    Was der Gast nicht wissen konnte war, dass noch zwei fette Kühe und extrafrischer Käse aus dem Wychtelgebirge erwartet wurden. Erstaunt blieb der Besucher vor einem mächtigen Durchgang stehen, der in einen Raum führte, der grösser war, als die vorigen. Neugierig wurde der Kopf hineingestreckt. Runde Tische in allen Grössen und Höhen standen darin herum, umgeben von genauso diversen Stühlen. Manche aus Holz, andere aus Stein, solche mit weichen Sitzpolstern, andere mit Leiterstufen an der Seite, damit auch kleinere Gäste die Sitzgelegenheiten erklimmen konnten. Zwischendrin wuselten drei Gestalten herum und bemühten sich, die ganzen Teller, Bestecke und Dekorationen zu verteilen.
    „Also ich finde, hier müssen unbedingt mehr bunte Kugeln aufgehängt werden“, befand Astroides und betrachtete kritisch den Raum, in welchem sie bereits unterschiedlichsten Krimskrams verteilt hatte, der womöglich nicht von jedem als dekorativ betrachtet werden würde. Mit einem fähigen Lehrer hatte es sich für die Shezem als einfach erwiesen, ihre Landgängergestalt zu nutzen, weshalb sie auf ihren rot-weiss-gestreiften Füssen barfuss durch den Raum tänzelte, so dass ihre Ketten und Armbänder fröhlich klimperten.
    „Kolbakur, schieb bitte den Tisch noch etwas mehr in die Mitte, sonst wird es schwierig, dich und Nicolai daran unterzubringen“, kommandierte Kosima unterdessen den riesigen Raktauren selbstbewusst herum. Sie hoffte, dass der Süssfisch Lahiko und das Haimaul Shocai bald eintrudelten, um für Unterhaltung und Betreuung der Gäste zu sorgen. Der ehemalige Sklave liess dies nur allzu gern mit sich geschehen, beruhigten ihn doch gewohnte Strukturen. „Kolbakur, bitte bring mir doch einen Eimer Wasser! Dann kann ich Seifenblasen und Wasserblasen im Raum verteilen! Sie werden über uns unter der Decke schweben, das wird einfach traumhaft aussehen!“
    Der Raktaure stapfte gehorsam davon, um die Wünsche der beiden Ladys zu erfüllen. Zwei Stunden später sollte der Raum von warmem Kerzenschein erfüllt sein, der sich in den schwebenden Seifenblasen spiegelte und die verspieltesten der Hausbewohner dazu einlud, lustige Luftsprünge zu unternehmen, um die Blasen mit einem sanften „Plop“ zum Platzen zu bringen.


    Langsam konnte der Besucher erahnen, dass hier Vorbereitungen getroffen wurden für einen grösseren Anlass. Unverkennbar herrschte eine aufgeregte Stimmung vor, die sich bei den einen durch Tatendrang, bei anderen durch pure Freude und bei wieder anderen… durch Gereiztheit verdeutlichte.
    Lautes Schimpfen und fürchterliches Fluchen waren aus einem weiteren Raum zu vernehmen. Es musste einfach die Küche sein, denn die diversen Duftnoten ballten sich an diesem einen Ort zusammen und verschmolzen zu einem Feuerwerk aus Gerüchen. Der neugierige Besucher wollte sich gerade der Türe nähern, als diese mit einem lauten Knall aufgestossen wurde und ein grosser Tiefling mit wütender Miene herausstürmte. Er trug eine Kochschürze, was so gar nicht zu seinem sonstigen Erscheinungsbild passen wollte.
    „Und pass auf, dass die Holzscheite auch ja trockn sind! Sonst müssn wir wieder den Dekan rufn, um das Feuer zu entfachn! Und mach dir gefälligst diesmal die Schuhe sauber, bevor du wieder die Küche betrittst, Orobas!“, die krächzige Stimme gehörte der Zwiebelhex, welche mit einem hölzernen Kochlöffel neben einem riesigen Kochtopf stand.
    „Die Jugend heutzutage!“, brummte sie zu Rósa hinüber, welche gerade mit kräftigen, ruhigen Bewegungen einen Brotteig durchknetete. Diese verzog bloss in einer stummen Geste das Gesicht, denn sie empfand Schrulla nicht gerade als angenehmere Gesellschaft. Vor allem nachdem sie darüber diskutiert hatten, dass nicht jedes Gericht mit Zwiebeln zubereitet werden musste. Zwiebelsalat, Zwiebelsuppe, Zwiebelkuchen, Zwiebelsosse, Zwiebelpudding, Zwiebelkekse, geröstete Zwiebeln, gebratene Zwiebeln, gedünstete Zwiebeln,… es gab nichts, was es nicht gab!
    „Hach, mein Rücken schmerzt langsam von Rühren… Wenn Orobas zurück ist, soll er gefälligst Zwiebeln schneiden. Die Suppe könnte noch einige davon vertragen!“
    Im selben Moment schaute die Norkara auf und bemerkte den Besucher an der Tür. Ein Blick in ihre Miene verdeutlichte dem Gast, dass er hier keinen Zutritt hatte und er wandte sich augenblicklich ab, bevor er eine grössere Schelte von den Frauen erhalten würde.


    Bei seinem Rückzug bemerkte er die offene Haustür, bzw. eher das Tor, das Orobas in seinem Zorn wohl nicht geschlossen hatte. Die frische Luft lockte den Gast nach Draussen, denn in der Küche war es hitzig zu und her gegangen.
    Die Villa Zitronengelb machte ihrem Namen alle Ehre, was sie wohl Floh zu verdanken hatte. Mit grosser Begeisterung hatte die Goblin jede einzelne Zinne bemalt und es sich nicht nehmen lassen, zwischendurch bunte Blumenranken einzufügen. Der Greif Fleygur hatte sie dabei unterstützt, indem er sie und ihre Farben aufs Dach geflogen und Acht gegeben hatte, dass die tollpatschige Goblin nicht in die Tiefe stolperte.
    Es war bereits später Nachmittag und dicke Schneeflocken hüllten die Landschaft friedlich ein. Ein einziger Pfad führte zur Villa Zitronengelb, doch er war bereits zugeschneit und auch der Tannenwald, der hinter dem Haus aus dem Boden schoss, war wie von Puderzucker überzogen.


    Floh stand leicht besorgt auf der Veranda, von der aus eine Treppe mitten ins Schneegestöber hineinführte. Hoffentlich verlaufen sich die Gäste nicht! Vielleicht wäre es gut, ihnen den Weg zu weisen… Und dann war da ja auch noch Arafis irgendwo da draussen…
    Seit dem Vorfall in Rantamar war sie unberechenbar geworden und hielt sich von anderen Lebewesen fern. Dies hielt die liebevolle Goblin jedoch nicht davon ab, regelmässig in einigem Abstand zum Haus Mahlzeiten für die Wolfswandlerin bereitzustellen und zu hoffen, dass sie irgendwann wieder zu ihrem früheren Ich zurückfinden würde. Aus diesem Grund hatte Floh auch heimlich Urako und Selan eingeladen, so hoffte sie doch, dass die Beiden gute Erinnerungen hervorrufen könnten.
    In ihre Gedanken vertieft bemerkte sie nicht den seltsamen Hügel im Schnee, der sich langsam auf sie zu bahnte. Als sie plötzlich überrascht die Augen aufriss, war es schon zu spät. Das grüne Wesen hatte sich aus dem Schnee katapultiert und Floh von den Füssen gerissen.
    „Aah, nein Nepomuk, lass das bitte sein!“, die Goblin wand sich kichernd unter dem Xarrxe, der sie fröhlich abschlabberte wie ein Hund und sich an ihre Hand schmiegte, als sie ihm schliesslich lachend den Kopf kraulte. Seit die Goblin ihn mit Käse gefüttert und ihm für den Winter ein wärmendes Übergewand gestrickt hatte, liebte er sie über Alles. „Lass uns reingehen, Nepo! Du wirst dir noch die Klauen abfrieren!“
    Der Kleindrache zuckelte artig hinter Floh her, welche ihm zuzwinkerte und dann heimlich, still und leise auf die Küche zusteuerte, wo es immer etwas zu naschen gab, wenn man sich nur geschickt genug anstellte.


    Stille senkte sich über die Landschaft, nur durchdrungen von einem langgezogenen Wolfsheulen. Doch lange sollte sie nicht währen…


    Die Idee für das Fest hatte sich mit der Zeit in den Köpfen der Bewohner der Villa Zitronengelb gebildet, wenn sie abends gemütlich zusammen sassen und von ihren Abenteuern erzählten.
    „Ihr müsst unbedingt den grossen Ginimo kennenlernen! Es kann doch nicht sein, dass ihr noch nie von Ghul’n’Goblins gehört habt! Ich werde ihn einmal zum Abendessen einladen. Ihr müsst ihn einfach kennenlernen“, verkündete Floh, wobei ganz offensichtlich war, dass sie bis über beide Schlappohren in den Goblin verliebt war.
    „Mamma, Mamma! Können wir Seweryn und Jeelen dann bitte auch einmal einladen? Du hast versprochen, dass wir sie einmal besuchen gehen!“, stimmte Lysa direkt in den Kanon mit ein, woraufhin sich plötzlich auch weitere Stimmen meldeten, welche gerne einmal ihre Mitabenteurer den Villa-Bewohnern vorgestellt hätten.
    So verliessen einige Tage darauf verschiedene Einladungen das Haus und die Vorbereitungen für das Fest kamen ins Rollen.
    Aus dem fernen Osten erwarteten Kosima und Khaoula den Tamjid Sal’jil und hofften darauf, ihn für die Unterredungen mit dem Sultan gewinnen zu können. Unterdessen sandte Emilia mit zwiespältigen Gefühlen eine Einladung an Dimicus, denn lange Zeit hatte sie sich wegen des Fluches von ihm ferngehalten. Yeriel erinnerte sich indessen an die interessanten Gespräche mit Davard von Hohenfelde, weshalb ebenfalls eine Einladung ins Geisterhaus flatterte, überbracht natürlich von einer untoten Elster.
    Nicolai freute sich bereits auf das Wiedersehen mit Finja, denn unbedingt wollte er ihr von den neuesten Erkenntnissen hinsichtlich des Amuletts berichten.


    Die Gäste wurden dazu eingeladen, Freunde und Verwandte mitzubringen und die Nachricht des bevorstehenden Festes verbreitete sich wie ein Lauffeuer und lockte sogar Bewohner Asamuras an, welche nicht auf der Besucherliste standen. Doch alle sollten sie herzlich Willkommen sein!

    Nördlich von Hymaya


    Sind bereits einige Zeit unterwegs. Meine kleine Schwester, wie ich sie gerne nenne, ist sich die Strapazen nicht gewohnt und so trage ich sie auf meinem Rücken. Bis jetzt ist die Reise ruhig verlaufen. Die Winde waren günstig. Bald werde auch ich jedoch rasten müssen. Habe im Norden einen Fluss gesichtet, werde mich an diese Richtung halten…


    …haben uns erfrischt. Der Fluss liegt in Mitten von sanften Hügeln. Ich bemerke, dass meine Begleiterin unruhig ist. Auch ich fühle mich nicht sehr wohl ohne die gewohnten Berge um mich herum. Werden versuchen zu schlafen…


    …ein Geräusch. Leises Rascheln. Sie schläft neben mir, tief und fest. Habe ich mich getäuscht?...


    ...ein dunkler Schatten! Ich fixiere ihn mit meinem Blick. Bin bereit, uns zu verteidigen. Ich spüre, dass wir beobachtet werden. Zwischen den Bäumen schleicht er herum, gelbe Augen scheinen zu leuchten…


    Im selben Moment werden die Wolken von einem Windhauch zur Seite geschoben und ich kann die Gestalt deutlich erkennen: Ein Mann, riesig so scheint er mir. Und wild. Seine Haare sind zerzaust und seine Körperbehaarung ähnelt mehr einem Fell. Seine Haltung ist die eines Raubtiers. Sein Blick gleitet zu der Harpyie neben mir… Interesse funkelt in seinen Augen auf und ich kann seine Lust auf die Jagd erahnen…


    Mit einem Satz springe ich auf. Ein wütendes Kreischen dringt aus meiner Kehle hervor und mein Löwenfell sträubt sich drohend. Ich werde niemanden zu nah an meine Kleine heranlassen. Ich bemerke gar nicht, dass sie erschrocken aufgesprungen ist. Mein Blick ist nur auf die Gestalt gerichtet – die sich plötzlich vor meinen Augen zu verzerren beginnt…


    Kurz darauf knurrt mich ein Wolf an, drohend, doch ich kann auch seine Verunsicherung verspüren. Er ist alleine. Wir zu zweit…


    Ich mache einen Schritt auf ihn zu, breite meine Flügel etwas aus, um grösser und gefährlicher zu wirken… es funktioniert.


    … mit einigen Sprüngen verschwindet das Schattenwesen im Wald. Ein Dämon?...


    Wir bleiben zurück. Werden beim ersten Tageslicht weiterziehen, die Gegend scheint nicht für Himmelsbewohner geeignet zu sein. Zu viele Bäume und Hügel… Zu viele Verstecke für Räuber, zu wenig sichere Horste… Ich schmiege mich an meine kleine Schwester… bin froh, nicht alleine zu sein.

    Hey, guten Morgen Avalarion


    Herzlich willkommen auf Asamura:klasse:


    Eigentlich würde ich jetzt gerne einige Fragen noch stellen, doch ich muss mich beeilen und bald auf den Zug düsen.


    drum wünsch ich dir einfach n gutes Ankommen hier und wir schreiben uns bestimmt ein ander Mal!


    Liebs Grüessli
    Arafis :winke:

    Bozzy war tot. Wie ein Lauffeuer breitete sich diese Nachricht in Rantamar aus. Dies war jedoch nicht allein dem Versterben des jungen Goblins geschuldet, sondern vermehrt den Umständen seines Todes. Er war von einem seiner Klienten gefunden worden im Keller des Hauses. Mit durchgebissener Kehle und weiteren Biss- und Kratzspuren an den Armen. Der Geruch der Verwesung hatte noch nicht eingesetzt, doch das Blut war bereits eingetrocknet und begann in die schweren Steinplatten zu sickern und sie in einem dunklen Rot zu verfärben. Der arme Goblin, welcher den Toten fand, hatte kreischend kehrtgemacht und war die Treppe hochgestürmt, denn auch die heulenden und fauchenden Geräusche hinter den verschlossenen Türen im Kellerraum verhiessen nichts Gutes.
    Es wurde gemunkelt. Über eine Bestie mit Reisszähnen und leuchtend roten Augen. Über frevelhafte Experimente, die Bozzy Zeit seines Lebens in dem Kellergewölbe durchgeführt haben soll. Über weitere seltsame Kreaturen, die er gefangen und seziert hätte. Obwohl viele Goblins bei Bozzy ein und aus gingen, um seine Heilkunst zu beanspruchen oder sich einen Schlummertrunk geben zu lassen, wollte nun plötzlich jeder etwas über seine Schandtaten zu erzählen haben. Jedem schien er schon immer suspekt gewesen und keiner wollte seine Dienste in Anspruch genommen haben.


    Während in Rantamar Aufruhr herrschte, hatte sich die Verursacherin längst in einen dunklen, stinkenden Abfluss verkrochen und harrte dort wundenleckend der Nacht.
    Arafis konnte sich kaum entsinnen, wie sie vom Haus in diesen Schacht gelangt war, der sie vor neugierigen Blicken und dem grellen Tageslicht schützte.
    Umso deutlicher waren ihr jedoch die grässlichen Ereignisse davor in Erinnerung geblieben. Sie war kaum zu einem Gedanken fähig, doch die Bilder des Grauens spielten sich immer wieder vor ihrem inneren Auge ab.
    Die Wölfin kauerte eng an den Boden gepresst und zitterte am ganzen Leib. War es der muffige Gestank des Abflusses, der in ihrer Nase kratzte oder der beissende Geruch ihres eigenen Körpers? Es spielte keine Rolle, denn ihr Geruchsinn war abgestumpft in den Jahren unter der Erde. Er war nur noch ein billiger Abklatsch dessen, was er einmal war und nicht besser als der eines einfachen Menschen.
    Auch ihre Augen hatten gelitten, verbrachte sie doch ihre Tage in fast immerwährender Dunkelheit. Und wenn Bozzy sie dann einmal aus ihrem Gefängnis hatte holen lassen, und eine Lampe ihre Augen blendete, hatten die Höllenqualen für sie erst so richtig begonnen. Nein, das Licht war nicht ihr Freund. Sie verabscheute die Helligkeit und umarmte die Dunkelheit, welche ihr Sicherheit und Schonung versprochen hatte.
    Einzig ihre Ohren zuckten unentwegt, um jedes kleinste Schaben, jedes leise Trippeln, jedes unerwartete Geräusch gierig aufzunehmen. Wer konnte schon wissen, ob nicht auch hier unten diese grässlichen Goblins lauerten und nach ihr suchten?


    Als jedoch das Fiepen einer Ratte erklang, horchte die Wölfin auf. Automatisch gab ihr leerer Bauch ein unsägliches Knurren von sich. Arafis konnte sich nur noch vage vorstellen, wie Gemüse schmecken mochte oder auch Früchte, die sie doch früher liebend gern genascht hatte. Hingegen lief ihr das Wasser im Maul zusammen, wenn sie nur schon an Rattenfleisch dachte.
    Es war das Einzige gewesen, was sie in den Jahren gefressen hatte. Gut, zwischendurch auch eine Schabe, die sie selbst fing und manchmal sogar, wenn Bozzy einen guten Tag hatte oder von seinen Sezierereien Abfall übrigblieb, ein Stück Knochen mit Resten dran. Arafis wollte gar nicht wissen, was oder wen sie da gerade frass, aber der Hunger war auch viel zu gross gewesen. Die meiste Zeit über hatte man ihr jedoch Ratten hineingeworfen – tot oder lebendig.
    Obwohl sie sich kaum in der Lage fühlte aufzustehen, wollte sie einen Versuch wagen. Der abgemagerte Leib kämpfte sich hoch und das brackige Wasser tropfte aus ihrem verfilzten Fell. Jede einzelne Rippe hätte man an dem Wolfskörper zählen können. Selbst das Gesicht wirkte eingefallen und mehr wie ein Totenschädel.
    Einen hoffnungslosen Versuch später, das kleine Getier zu erschnuppern, lauschte sie wieder auf ihre Umgebung.


    Plötzlich zuckten ihre Ohren, als sie ein Geräusch vernahm, das nicht in die Stille der Kanalisation hineinpasste. Sofort war ihr ganzer Körper unter Spannung, denn eindeutig waren es Schritte und Stimmen, die sich der Gestaltwandlerin näherten. Ihre Instinkte rieten ihr zur Flucht vor der unbekannten Gefahr, und so trabte sie zügig los, weg von der Quelle der Unruhe.
    Inzwischen hüllte Dunkelheit sie ein, doch sie meinte an den Wänden ein schwaches Flackern zu erkennen, als ob jemand mit einem Licht durch die Gänge streifte.
    Diese unsäglichen Goblins! Warum konnten diese kleinen Teufel sie nicht einfach in Ruhe lassen!
    Panisch rannte sie los, so dass die Brühe zu ihren Füssen um sie herum aufspritzte und die Ratten verschreckt davonstoben.
    „Habt ihr das gehört? Da vorne ist was!“, erklangen aufgeregte und zornige Rufe. Nun war sich Arafis sicher, dass die Grünlinge sie aufgespürt hatten.

    Meine lieben Forenfreunde,


    es freut mich und vermutlich auch Knozzy, Ainuwar hab ihn seelig, dass ihr alle zu dieser gemeinsamen Abschiedsfeier erschienen seid.


    Zu Ehren unseres Goblinmeisters, dessen ganzes Herzblut in diesem kleinen grünen Volk steckt, wollen wir nun miteinander seiner gedenken.


    *es herrscht eine kurze Pause, in der Urako hörbar auf den Boden rotzt und Arafis ihm empörte Blicke zuwirft*


    Erinnern wir uns also an Knozzy…


    Wer duckte sich nicht, wenn die Peitsche knallte, und der mächtige Goblinmeister Ordnung in den Chat brachte?


    Wer könnte jemals die Wortgefechte vergessen, bei denen die Funken beinahe Asamuras Wälder in Brand setzten, wenn Baxeda und Knozzy ihre Diskussionen stählern führten?


    Wie ein Allwissender erschien uns der Goblin an so manchen Tagen, konnte er doch fast jegliche Frage zur Wissensdatenbank beantworten, an der er so tatkräftigt mitgewütet hatte.


    Gott um Gott, Gilde um Gilde entwuchsen seiner kreativen und doch so logikverliebten Ader.


    Keiner seiner Chars wie der andere… jeder einzigartig und mit einer Spur dieser herzlichen Verrücktheit, die wir doch alle so an ihm geschätzt haben.

    Nicht zu vergessen seine musikalischen Inspirationen, die uns immer aufs Neue begeistert und entzückt haben, die unsre Völker tanzen und singen lassen bis in alle Ewigkeit.


    Versammelte Gemeinde…


    Noch viele Worte könnte ich über unseren Goblin verlieren, doch würde das den Rahmen dieser goblinischen Gedenkfeier sprengen.
    Deshalb lasset uns nun eine Minute in Schweigen verbringen, um bei ihm zu verweilen.


    *die Mienen werden ernst, die Blicke gehen zu Boden oder die Augen schliessen sich in Trauer. Jeder ist in seinen Gedanken bei Knozzy… fast jeder – plötzlich erklingt ein lautes Aufschnarchen aus den Reihen und reisst die Versammlung wieder aus ihren Tagträumen*


    Wir können uns sicher sein, dass Knozzy nun bei den Göttern verweilt, mit Dal Wetten abschliesst und mit Noldil fröhliche Gelage feiert.


    Wie es sich für einen richtigen Goblin gehört, ist die Trauerzeit nur von kurzer Dauer… schliesslich gibt es genug wichtigere Dinge, mit denen wir unser kurzes Leben zu erfüllen haben!


    Deshalb meine liebe Forumsgemeinde werden wir unserem Knozzy auf andere Weise huldigen…


    Der Heymstätter Gesangsverein spielt nun ein letztes Ständchen für unseren von uns gegangen Knozzy.
    Es ist erlaubt, nein erwünscht!, mitzusingen oder zu tanzen, bevor wir uns danach gemeinsam zum Leichenschmaus in der Taverne zum Schluckspecht begeben!
    Das Mahl wurde von Noldil persönlich in Auftrag gegeben.


    *lautes Jubeln, Klatschen, Flattern und Hufestampfen erklingt, bevor die Berggipfler mit lautem Tamtam loslegen*


    http://asamura.de/cloud/knozzy…4%20wyr%20mit%20eich!.mp3


    :abenteurer2:

    mir ist zum Thema erspielen von Rängen grad noch eine Frage gekommen, die ich mir schonmal gestellt hatte.


    und zwar, ob das wirklich an der Akademie erspielt werden muss, oder einfach auch im RPG in einem Zeitsprung passieren kann, wenn man den Char schon länger spielt (also a la Urakoli, der hat ja auch neue Zauber gelernt nach der Zeit auf der Insel).


    andererseits ist dann die Gefahr vielleicht da, dass plötzlich zu viele ranghohe Chars vorhanden sind, weil überall Zeitsprünge auftauchen, kaum existiert ein Char? :verwirrt:

    ich weiss nur nicht, ob ich Rósa und Lysa dann wirklich trennen möchte...


    iwie möchte ich die beiden nicht verlieren ^^
    aber wenn Lysa in der Akademie ist, dann wird sie wohl eher wenig mit ihrer Mamma zusammen sein.


    und ne akademie... entweder in Shohiro selbst, oder sonst halt in die intermagische Akademie, da könnt ich sie auch weiter ausspielen eventuell.


    oder sie bekommt n andren Lehrer unabhängig von ner Akademie, da sie ja noch einen sehr niedrigen Rang innehat...


    :verdutzt:

    dann fände ich den Zeitsprung auch tiptop :)


    auch für Lysa n Lehrer oder ne Akademie zu suchen macht Sinn.


    für später könnt ich mir iwann auch vorstellen, Rósa und Lysa zu Blammo zu schicken. ne ausgebildete Wassermagierin wäre doch gar nicht so schlecht und Norkara sind sich die raue See ja gewohnt ;)


    aber jo, so eilig hab ichs noch nicht. erst einmal nach Shohiro. lernen wir dort das Geisterhaus kennen..?