„Ihr solltet euch mal sehen, ein Haufen Waschweiber!“
Er trat einen Schritt vor und stemmte beide Hände in die dürren Hüften.
„Und wenn ich es gewesen bin, was dann? Hm?“
Er streckte seine Hühnerbrust heraus.
„Eine derart schlechte Illusionsmagie habe ich schon lange nicht gesehen. Der Kontrast zur Realumgebung ist viel zu schwach und die Frequenz der Schwingungen ist vollkommen unrealistisch. Das Machwerk eines Amateurs.“
Er spuckte in den Schatten hinein.
„Was? Du wagst es? Hast du keinen Respekt vor Göttern? Vor mit Athronos?“
„Pfft Götter? Hab doch gerade schon gesagt das dein Hokos Pokus eher Hokus ganz schwachus ist. Sieh dir mal allein deine Blitze an, die Treffen ja kaum mal einen Baum! Zu dumm für Flammeneffekte, nach einem Lichteffekt oder kannst du nicht zielen? Für wie Dumm hellst du uns? Stimmt`s Leute? Leute?? Leute??? He????“
Schnell blickte sich Ibn um, jedoch vom Rest seiner Gruppe war nichts mehr übrig.
„Feiglinge! Würmer! Mistmaden! Alben!“
„Na, hast du nun Angst, nach dem deine Freunde weg sind?“, brummte Athronos schon etwas amüsiert vor sich her.
„Ich? Nein? Warum? Bist ja immer noch da!? Ich werde jetzt auch gehen, mach`s gut und das nächste mal besser! Diese plumpe Zauberei kann ja keiner auf Dauer ertragen....“
Dutzende blaue Blitze zuckten mit einem male vom Himmel herab und schlugen um Ibn herum in den Erdboden ein. Erde und Staub erzeugten eine Dicke Dreckwolke die vom Einschlagen der Blitze her rührte.
„Hier geblieben, elender Sterblicher!“, grollte ein Furchterregender Stimme durch die Gassen und Wege der Stadt, als würde die Stimme von überall gleichzeitig her kommen.
„Was denn nun noch, kannst du mich nicht in Ruhe lassen und zur Abwechslung mal jemanden anders belästigen? Wie ähmmm...“
Ibn blickte sich schnell um und zeigte in die Richtung einer Seitengasse in der ein versoffener Penner lag und dem Schauspiel der beiden interessiert und gleichzeitig verstört zusah. „Wie wäre es mit dem besoffenen da?“
„Ich bin *hix* nicht besoffen!“, lallte es aus der Gasse heraus.
„Doch bist du, besoffen wie ein Schwein und dein Geruch, nein dein Gestank belästigt mich sogar in 15 m Entfernung!“
„Was bildest du dir ein, ich stinke nicht und besoffen bin ich auch nicht, ich sitze hier nur so herum!“
„Natürlich stinkst du und gesoffen hast du auch, was ist das da in deiner linken Hand, mhhh?“, reagierte Ibn nun lauthals auf den alten Mann.
„Das ist, ähmmm....“, schnell versteckte der alte die Flasche hinter seinem Rücken, „ich hab gar keine Flasche, hast vielleicht du zu viel getrunken, dass du schon Dinge siehst die nicht da sind?“, lachte der alte aus ganzem Herzen und klopfte sich dabei mit der rechten Hand auf sein rechtes Knie.
„Du....“
„Gebt endlich Ruhe, beide!“, wurde Ibn unhöflich von einem sichtlich erzürnten Gott unterbrochen.
„Du gibst jetzt Ruhe!“, sprach Ibn und hob seine rechte Hand Richtung Athronos, nur einen Liedschlag später schoss ein Feuerball von rund 20 cm in Richtung Athronos Kopf und verpuffte an ihm.
Mit weit aufgerissenem Mund stand Ibn da und sah was gerade geschehen war. „Das Trugbild.... müsste doch eigentlich zerstört sein oder zumindest flackern. Warum ist es noch da, dass verstehe ich nicht? Bist du etwa doch?“, stotterte Ibn vor sich her.
Ibn zitterte am ganzen Körper, Schweiß lief ihm vom Kopf. Blankes Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen wieder, pure Angst, vor dem was nun kommen würde. Spürte er schon auf seiner blass gewordenen Haut, den leichten Atem des Todes.
„Ibn Altsalat! Dein Ende ist mit dieser Frechheit gekommen, deine Seele Kehre in mein Reich ein!“, waren die letzten Worte die Ibn hörte, bevor Athronos seinen linken Arm in den Himmel streckte und darauf sofort nach unten schlug.
Das nächste was der alte Mann sah, war ein Blitz unglaublicher Größe, der Richtung Erdboden schoss. Ein ohrenbetäubender Knall hallte dabei durch die Stadt. Vor Schmerzen krümmte sich der Alte. Das immense Licht des Blitzes schmerzte in den Augen und der anschließende Knall brachten seine Ohren beinahe zum bersten, doch dann war alles ruhig.
Es dauerte einige Minuten, bis der Alte halbwegs wieder bei sich war. Voller Staub war seine Kutte, die ganze Luft roch verbrannt und war von Dreck durchzogen. So das die Hand vor Augen kaum zu erblicken war.
Trotzdem versuchte der Alte etwas zu erkennen und bemühte seine Augen. Er kniff die Augen zusammen, um das weiter Schauspiel mit verfolgen zu können. Doch als der Staub sich lichtete, war der dunkle Himmel verschwunden, auch die merkwüdige Gestalt war nichts mehr zu erblicken.
Plötzlich zuckte der alte zusammen, denn traute er kaum was seine Augen ihn offenbarten, als er das zehn Meter Durchmesser große und drei Meter tiefe Loch sah, wo noch gerade der Kerl mit der großen Klappe stand, was nur knapp vor seinen Zehenspitzen anfing.