Blutrote See - Kapitel 19 - Die Bitte

  • Blutrote See - Kapitel 19 - Die Bitte



    Silvano hatte sich von Boldiszar und Davet verabschiedet. Gemeinsam machten sich die beiden auf nach Beaufort, einerseits um Möbel für ihre Dschunke Tordalk einzukaufen, andererseits um sich etwas näher kennenzulernen. Wie nah sich die beiden gekommen waren, dass würde Silvano vermutlich am Abend erfahren. Falls es etwas zu erfahren gab. Was Mancini allerdings schwer hoffte.


    Eigentlich hatte Vano beschlossen, umgehend nach Hause zurückzukehren und sich dort um Bevis den kleinen Schiffjungen zu kümmern. Aber eine Stunde früher oder später die er heimkam war bedeutungslos. Zumal seine Mutter Leala und Santo sicher auf den Knirps gut Acht geben würden.


    Mancini änderte seine Meinung und begab sich zum Palast. Wie jeder andere, der eine Audienz erbat, nahm er vor dem Thronsaal Platz und wartetet geduldig bis er an der Reihe war. Es dauerte etwas, denn kurz vor Jahresabschluss gab es immer das eine oder andere, was an einem Haus kaputt ging, Dinge die angeschafft werden mussten, oder sonstige kleine wie auch große Probleme.


    Das alte Jahr verabschiedete sich meist mit zusätzlichen Kosten, mit denen niemand gerechnet hatte. Und die klamme Kälte die über das Land hereingebrochen war, tat ihr übriges dazu bei, dass so mancher marode Schuppen der den Sommer noch gut überstanden hatte, nun dringender denn je einer Reparatur bedurfte. Meist kümmerten sich die Lehnsherrn um derartige Probleme, aber in Sonderfällen oder auch bei freien Bauern war scheinbar stets der Duc die erste Anlaufstelle.


    Eine alte Frau die die ganze Zeit neben ihm gesessen und ihm vom Tod ihrer einzigen Milchziege erzählt hatte, war endlich an der Reihe. Mit den Worten "wünscht mir viel Glück", verabschiedete sie sich mit schlotternden Knien in den Thronsaal. Silvano hätte ihr sogar das Geld für die Ziege zugesteckt, aber leider war er selbst blank bis auf den letzten Cent. Er wünschte der alten Dame Glück und hoffte für sich selbst, dass der Duc heute in Geberlaune war.


    Eigentlich war ihr Großherzog stets großzügig und gerecht.


    Aber Vano wollte erneut ein leidiges Thema vortragen - die Farisin. Gerade als er sich die passenden Worte zurechtlegte, erschien der Hofmarschall und nickte ihm zu. Adrien Meunier war ein feister, fetter, kleiner Mann der stets nach Brathähnchen roch und wie immer im Amt geschminkt war. Mancini kam sich schlagartig nackt vor, dennoch folgte er umgehend der Aufforderung.


    Der Hofmarschall betrat vor ihm den Thronsaal, kündigte ihn an und verließ wie es sich gehörte rückwärts den Saal. Silvano trat vor den Thron des Großherzogs und blieb im gebührenden Abstand stehen, bevor er auf ein Knie ging.


    Es war nicht erlaubt, dem Großherzog in die Augen zu schauen, aber beim Betreten des Thronsaals hatte er einen Gesamtblick auf den Duc erhascht. Der Duc saß wie üblich im vollen Orant auf dem Thorn, das Gesicht eine unbewegliche Maske, die Haare wie Sonnenstrahlen die ihm über die Schultern fielen. Er wirkte entspannt, soweit Silvano dies beurteilen konnte. Heute war der Großherzog allein, seit geraumer Zeit hatte ansonsten der Archi-Duc neben ihm gesessen. Aber der Kronprince weilte in den wilden Landen und machte diese nutzbar.


    "Chevalier Bovier de Mancini-Desnoyer mit welcher Bitte tretet Ihr an uns heran? Euch sollte bewusst sein, dass Euer Ehemann Euer Sprachrohr ist. Nun denn, da Ihr hier seid, schenken wir Euch unser Gehör. Tragt Eure Bitte vor", eröffnete der Duc das Gespräch.
    "Ich danke Euch für Chance vor Euch sprechen zu dürfen Eure Majestät. Mir ist bewusst, dass mein Ehemann für mich zu sprechen hat. Aber ich trete vor Euch, nicht um meiner selbst Willen. Erneut möchte ich ein unleidliches Thema ansprechen und zwar dass der Farisin Hoheit", erklärte Mancini.


    "Das Thema bezüglich des Farisin-Einsatzes hatten wir bereits erörtert Chevalier. Sobald Ihr genesen seid, erhaltet Ihr Eure Chance jene Kreaturen zu beseitigen, die eine Gefahr jeden unschuldigen Seemann darstellen. Ihr erhaltet diese Chance sogar mit unserem Segen. Was möchtet Ihr hierzu noch anmerken? Eine Abkehr des gesprochenen Urteils wird es zu Eurem Besten nicht geben Chevalier Bovier de Mancini-Desnoyer. Eure Passion oder besser gesagt Obsession in der Sache in allen Ehren, unser Urteil ist Euch bekannt", antwortete der Duc umgänglich.


    "Ja Eure Majestät, es ist mir bekannt und ich danke Euch für Euer großzügiges Urteil meine Person betreffend. Allerdings möchte ich nicht für mich bitten. Schaut, ich habe den Erstschlag gegen die Farisin geführt. Der Rat der Zwölf ist tot.


    Jeden Tag, den wir nun verstreichen lassen, nützt den Farisin Hoheit, nicht uns!
    Sicher ich hätte diese Entscheidung nicht im Alleingang treffen dürfen, zumindest hätte ich Euch und auch meine höhergestellten Kollegen informieren müssen. Hoheit, dass alles ist mir bewusst. Und das möchte und werde ich gewiss auch nicht in Frage stellen.


    Aber wie ich gerade anmerkte, spielt die Zeit im Moment für die Farisin, wenn wir auf meine Genesung warten.


    Ich bitte Euch nicht, mich von dem gefällten Urteil zu entbinden.
    Ich bitte Euch inständig, beendet dass was ich begonnen habe.
    Ich bitte Euch, schickt die Choucas unter Befehl von Kapitän Davet la Caille oder Jaques Philipp de Dusolier um den Farisin beizukommen.


    Ein Schiff allein wird nicht ausreichen um unsere Verluste zu minimieren. Ich bitte Euch, schickt eine Armada von bis zu fünf Schiffen unter Befehl von Grand Admiral Carolos Donatien de Dusolier samt seinem Schiff der Vautour. Gemeinsam mit der Choucas, der Mouette, der Cygnus und eventuell der Aquila wird keine Echse gegen diese Streitmacht eine Chance haben.


    Ferner erbitte ich, dass Grand Admiral Carolos Donatien de Dusolier gemeinsam mit Kapitän Davet la Caille und Kapitän Rene Lothair de Brisay einen Schlachtplan ausarbeitet. Beiden Kapitänen sind die Seerouten um Farisin bestens vertraut, zudem kennen beide den Feind.


    Ich erbitte also nichts für mich Hoheit, ich erbitte etwas für die Marine Souvagnes und Souvagne selbst. Die Farisin sollten jetzt angegriffen werden, wo sie noch geschwächt sind. Über die Gefahr die von diesen Wesen ausgeht, wird Euch Euer Bruder vollumfänglich informieren. Ebenso mein alter Kapitän Rene Lothair de Brisay. Beides absolut zuverlässige und ehrenwerte Männer. Das ist es, worum ich Euch bitten möchte", erklärte Silvano ergeben.


    Der Duc schwieg einen Moment nachdenklich.


    "Wir kommen Eurem Wunsch nach Chevalier Bovier de Mancini-Desnoyer.
    Bestellt unseren Bruder Kapitän Prince Davet Salvatore de Souvagne la Caille, Grand Admiral Chevalier Carolos Donatien de Dusolier, Kapitän Rene Lothair de Brisay sowie Kapitän Chevalier James Georges de Dusolier ein. Ferner bestellt unseren Sohn Ciel Felicien de Souvagne und dessen Ehepartner ein. Wir möchten mit den Vorgenannten Rücksprache bezüglich des Farisin-Einsatzes halten",
    entschied der Duc.


    "Ich danke Euch Eure Majestät", sagte Silvano glücklich.
    "Ihr erhaltet von uns unaufgefordert weitere Nachricht, wie wir in dieser Sache verbleiben werden Chevalier. Ihr dürft Euch verabschieden", erklärte der Duc freundlich.


    Silvano verneigte sich tief und ergeben und verließ wie zuvor der Hofmarschall rückwärts den Thronsaal, bevor er den Palast verließ.


    Draußen angekommen, traf er die alte Dame wieder, die für eine neue Milchziege um eine Audienz gebeten hatte. Sie lehnte an einen Zaun und gönnte sich zur Beruhigung der Nerven eine Rauchstange.


    "Wie ist es bei Euch gelaufen?", hakte Silvano.
    "Sehr gut, ich war so aufgeregt! Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie aufgeregt ich war. Aber ich habe einen Wertschein bekommen und schon morgen darf ich mir meine neue Ziege abholen. Und bei Euch?", fragte sie glücklich und reichte Vano eine Rauchstange.


    "Genauso gut, wenn alles klappt haben meine beiden Männer und einige Verwandte bald Arbeit. Gute Arbeit. Danke für die Rauchstange", grinste Vano gut gelaunt.
    "Das ist Recht so, gute Arbeit braucht ein Mann, ein jeder", sagte die alte Frau.


    Gemeinsam standen sie noch einige Zeit an den Zaun gelehnt und genossen glücklich schweigend ihre Rauchstangen, ehe sich ihre Wege trennen und sich beide auf den Heimweg machten.

  • Statt einsam, nicht nur zweisam sondern dreisam



    Davet la Caille
    Davet aß in aller Ruhe seine Wegzehrung und war sehr froh wie alles gelaufen war. Nicht nur dass er sich weitaus besser auf Anhieb mit Boldi verstand, als er zu hoffen gewagt hatte, nein sie waren ein richtig gutes Duo und würden ein schönes Trio abgeben. Da war sich Davet sicher. Und dann hatten sich auch gleich für ihr zweites Zuhause die Tordalk einen passenden Schreiner gefunden. Besser konnte es nicht laufen. Davet stupste Boldi an und deutete auf Silvano der sich von einer alten Dame verabschiedete, seine Rauchstange am Zaun des Palastes ausdrückte und wegschnipste. Gerade als sich Vano vom Palast verabschieden wollte rief Davet ihn. "Blondie bleib!", rief Davet in einer Lautstärke dass Boldi die Zähne klapperten. Vano drehte sich für eine Sekunde perplex um, grinste aber über beide Ohren als er seine beiden Schätze erkannte.


    Silvano de Mancini
    Silvano schlenderte zu Boldi und Davet, steckte sich drei Rauchstangen in den Mund und zündete sie an und verteilte dann zwei großzügig. "Wo kommt Ihr denn her Ihr Banausen?", fragte er gut gelaunt.


    Boldiszàr
    Boldi ging noch immer in Davets nun hakenlosem Arm eingehakt. Als Silvano nah heran war, ließ er Davet los und drängelte sich vor, um Silvano als erster zu begrüßen, indem er ihn an den drei Rauchstangen vorbei auf den Mund küsste. "Wir kommen vom Markt. Wir hatten nach Möbeln geschaut, uns dann aber gleich den ganzen Schreiner gegönnt. Er macht gute Arbeit."


    Silvano de Mancini
    Vano schlang ihm die Arme um den Hals und erwiderte die Begrüßung mit einem langen Kuss. "Ihr seht ausgeruht und glücklich aus. Einen eigenen Schreiner? Eine sehr gute Idee. Hast Du mir sonst noch was zu sagen?", fragte Vano und schnupperte an seinem Mann. "Ich habe Euch auch gleich etwas Wichtiges zu sagen. Etwas Schönes, keine Sorge", sagte er gut gelaunt und schmiegte sich an Boldi, während er Davet zu sich zog.


    Boldiszàr
    Boldiszàr konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. "Ja, wir haben Ochse und Schmalzbemme gegessen. Mit Zwiebeln und sauren Gurken." Er griff ebenfalls nach Davet und zog ihn an sie beide heran, so dass sie ein enges Päckchen bildeten. "


    Davet la Caille
    "Und das mit den Zwiebeln war meine Idee. Da kannst Du Boldi fragen, deshalb müffeln wir im Duett, stört Dich doch nicht oder? Warte mal was haben wir alles gegessen? Ochse mit Zwiebeln und Schmalz mit oder ohne? Ist auch gleich, jedenfalls war es sehr lecker. Und wir haben uns von den Strapazen des Tages ausgeruht in einer Taverne. Wir hatten Glück, man wollte uns das Musikzimmer aufs Auge drücken, aber da wir keine Taler für den Dentisten ausgeben wollten, haben wir uns für ein abgeschiedenes, ruhiges Zimmer entschieden ohne Meerblick", grinste Davet und streichelte Boldis Flanke ehe er Vano kraulte.


    Boldiszàr
    "Ich weiß jetzt, warum man kein Teakholz nehmen sollte für Möbel auf einem Schiff. Davet hat mich umfangreich aufgeklärt. Oh, und da war ein Rakshaner, der Handstand auf einer laufenden Hyäne machte und dafür Geld schnorren wollte. Und wie ist es bei dir gelaufen?" Er hatte ziemliche Freude daran, den armen Silvano auf die Folter zu spannnen.


    Silvano de Mancini
    "Bei mir? Super. Eigentlich wollte ich mich um Bevis kümmern, aber das hielt ich nicht für nötig. Drum habe ich mir die Zeit vertrieben indem ich mich vor dem Thronsaal gesetzt habe. Wusstet Ihr dass von Erna Faisceau de Soupe die Milchziege gestorben ist? So habe ich auch geguckt. Jedenfalls habe ich ihr total viel Glück gewünscht, als sie zum Duc rein ist, wegen der Audienz und siehe da, schon morgen darf sich die gute Erna vom Haus- Hof- und Ziegenmeister eine neue Milchziege abholen. Ich habe ihr Glück gebracht. Ah und ich hatte auch eine Audienz beim Duc. Ich dachte ich nutze die Gunst der Stunde ohne Bewaffnung. Ich meine Bewachung", lachte Vano.


    Boldiszàr
    "Und?", bohrte Boldiszàr nach, während er beim Umarmen eine Hand in Davets Hosenbund schob, so dass er ihm den haarigen Hintern kraulen konnte. Silvano mit seinem einen Auge konnte das allerdings vermutlich nicht sehen.


    Davet la Caille
    Davet rutschte zu Boldi näher auf und ließ sich nur zu bereitwillig kraulen. "Was hast Du beim Duc gemacht? Doch nicht Schlimmes oder? Hoffentlich hast Du nicht Ciel beleidigt, dass wäre echt nicht gerade klug. Ich weiß Du bist wütend, aber Du solltest es besser wissen. Weder Conni von Ciel haben Deine Wut verdient. Conni versagte, damit Dir geholfen wird. Und Ciel hat Dir geholfen. Darüber solltest Du nachdenken Vano", sagte Davet liebevoll und lehnte sich gegen Boldi.


    Silvano de Mancini
    "Als Ihr beiden in die Stadt gegangen seid, bin ich nicht sofort nach Hause gegangen, sondern zum Palast. Ich habe um eine Audienz beim Duc gebeten und auch erhalten. Meine Bitte betraf die Farisin, aber nicht mich. Das machte ich eindeutig klar. Ich erläuterte dem Duc, dass ich den Rat der Zwölf beseitigt habe, aber die Zeit was die Farisin angeht nun gegen uns läuft. Aus diesem Grund bat ich den Duc darum, dass zu beenden was ich angefangen habe. Ich bat nicht für mich, ich bat für die Seeleute, die Marine und Souvagne selbst. Meine Bitte beinhaltete, dass der Duc Dich Davet oder Jaques mit der Choucas nach Farisin schickt, um mein Werk zu vollenden. Aber nicht allein, sondern in einer Armada, geleitet von Grand Admiral Carolos Donatien de Dusolier. Das bedeutet die Vautour unter Grand Admiral Caraolos Donatien de Dusolier, die Choucas unter Dir Davet, die Mouette unter Rene, die Cygnus unter James und die Aquila unter Dir Davet - falls Du die Choucas nicht befehligst.
    Ich bat darum, nicht meine Genesung abzuwarten, weil das Eure Erfolgschancen verschlechtern und den Farisin in die Hände spielen würde. Der Duc entsprach meinem Wunsch, Ihr werdet von ihm vorgeladen zwecks Lagesondierung und Ausarbeitung eines Schlachtplans. Falls Du die Choucas befehligst Calli, mache es unter der alten Mannschaft, es ist eine erstklassige Truppe. Führe die Choucas zum Sieg, aber komm wieder. Geh kein unnötiges Risiko ein. Schiff und Mannschaft vor Sieg", erklärte Vano und drückte die beiden fester an sich. "Und ganz weit davor die Familie", flüsterte Vano und küsste zuerst Boldi und dann Davet aufs Ohr.


    Boldiszàr
    "Und was ist mit unseren Flitterwochen auf der Tordalk?", fragte Boldiszàr und sein gesunder Mundwinkel sank in ungeahnte Tiefen. "Ich dachte, wir richten uns da gemütlich mit allem ein und nun ziehen wir wieder in irgendeine Schlacht?"


    Silvano de Mancini
    "Nicht wir, die anderen und falls Davet nicht möchte, bleibt er ebenfalls bei uns Boldi. Früher, was heißt früher, vor ein paar Wochen hätte ich es nicht über mich gebracht nur in die Richtung zu denken. Sprich den Auftrag jemand anderes zu geben. Aber im Grunde geht es um die Sache, so sollte es sein. Darum bat ich dass darum, dass ein anderer meinen Job erledigt. Es muss nicht Davet sein. Er kann mit dem Duc sprechen. Er muss aber sein Wissen bezüglich der Farisin weitergeben. Werden sie ausgelöscht, ist das für uns alle von Vorteil und dient unserer Sicherheit. Heute wie in hundert Jahren Schatz. Dafür muss ich nicht sterben, niemand soll das. Und die besten Chancen hat man mit einer großen Streitmacht. Die Tordalk liegt nicht in der Azursee Boldi, sie liegt nahe bei Monleone - sprich in Ledwick. Dort wurde sie gebaut und dort werden wir sie einrichten. Dort liegt auch unsere Caretta, unser Hausboot. Ich dachte Du freust Dich, dass ich mich von meiner Fixierung lösen konnte", sagte Vano.


    Boldiszàr
    "Lösen? Indem du wieder irgendwas anleierst? Mann", stöhnte Boldiszàr. "Das wird schwierig. Wir können Davet nicht allein losschicken. Entweder wir fahren alle drei oder keiner. Damit das mal klar ist."


    Davet la Caille
    Davet nickte zustimmend. "Vano ob Du selbst jemanden umlegst, oder einen Assassinen schickst, das Ergebnis ist das Gleiche. Allerdings verstehe ich auch was Du bezweckst. Du wolltest sie umbedingt selbst töten, mir erging es nicht anders. Das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, aber ich werde nirgendwohin fahren um irgendso eine Scheißechse zu jagen. Die haben uns schon einmal getrennt. Rene ist ein alter Hase und Carolos ist noch älter. Wie Boldi sagt, entweder wir Drei als Trio, oder gar nicht. Ich werde nicht ohne Euch fahren, gleich wohin. Und dass Du das auch nicht möchtest, hast Du ja gerade versteckt gesagt - Schiff geht vor, Mannschaft geht vor, Familie geht vor, wieso soll ich dann überhaupt losfahren sag mal?", hakte Davet nach und zog Vano in ihre Arme. "Monleone in Ledwick, das klingt doch nach einer romantischen Hochzeitsreise. Danach könnten wir doch immer noch die Echsen beseitigen. Gemeinsam, so wie es sich gehört. Was sagst Du Boldi?", fragte Davet.


    Boldiszàr
    "Ich sag das Gleiche. Scheiß auf die Lederhandtaschen. Irgendwo muss auch mal Zeit sein, dass man einfach gemütlich durch die Gegend schippert. Prince Ciel hast du auch schon den Urlaub versaut. Den nehmen wir mit, samt Linhard. Haben wir alles schon geplant. Und die Beißer auch. Ach ja, und Fou und Roderich-Speck schlafen in ihrem Körbchen. Des weiteren planen wir ein Dreierbett plus drei Einzelkabinen, wobei ich in meiner ein Gästebett zusätzlich brauche."


    Davet la Caille
    "Das tolle an Dreierbeziehungen ist, man ist ziemlich schnell überstimmt Vano. Es sei denn Du hast vor, dass wir das einstimmt beschließen als Trio. Das würde uns gefallen", schmunzelte Davet.


    Silvano de Mancini
    Vano trat ein paar Schritte von den beiden zurück und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. "Ein Dreierbett... als Trio... plus drei Einzelkabinen... wie könnte ich da nein sagen. Einstimmig angenommen, Ihr seid mir welche", freute sich Vano und drückte beide so fest, dass sie aufgrunzen mussten. "Oh ehe ich es vergesse, ich schlafe ganz außen rechts im Bett", lachte Mancini und küsste Boldi liebevoll. "Du bekommst Deine Hochzeitsreise, Deine Leute kannst Du mitnehmen und die Hunde können bei mir in meiner Kabine schlafen. Habt Ihr es miteinander getan?", fragte er grinsend.


    Boldiszàr
    Boldiszàr guckte Davet an, drückte ihm einen Sabberschmatz auf den Mund und dann wurde Silvano mit einem ebensolchen beglückt. "Ich wollt eigentlich nur erstmal gucken. Aber dann wurde es ziemlich gemütlich. Ja. Haben wir." Boldiszàr verstummte und bekam rote Wangen, als er glücklich lächelte.


    Silvano de Mancini
    Vano nahm Boldis Gesicht in beide Hände und küsste ihn fest auf den Mund, ehe er seine Stirn gegen die von seinem Mann lehnte. "Musst Dich nicht schämen glücklich zu sein. Ich bin es auch, ich freue mich für uns. Das Wichtigste ist, Ihr hattet Spaß und Ihr mögt Euch. Aber wie ich sehe ist es mehr als mögen, was mich richtig glücklich macht. Gut wie wäre es, wenn wir sofort zur Tordalk reisen? Mit den Adlern ist es nicht weit und ich habe noch ein anderen Vogel, mit dem werde ich fliegen. Also wenn Ihr jemanden mitnehmen wollt, kann er auf meinem Adler reisen. Ich liebe Dich Boldi", erklärte Vano und küsste ihn lange und leidenschaftlich, ehe er Davet ebenso küsste. "Und Dich Calli", fügte er an und strich ihm den Schnauzer glatt. "Was sagt Ihr dazu? Hochzeitsreise ab sofort?", schlug Vano gut gelaunt vor.


    Boldiszàr
    "Einverstanden. Aber wir müsse noch unseren Schreiner abholen, die Beißer und die zwei Princen samt Anhang. Kann also sein, dass es sich noch verzögert. Noch was. Ich lieb dich, Vano. Und dich hab ich sehr mögen gelernt, Davet. Aber ich will nicht dabei sein, wenn ihr zwei rummacht. Vielleicht später irgendwann einmal, aber im Moment ist mir das sonst zu viel Neues auf einmal."


    Silvano de Mancini
    Vano hob beschwichtigend die Hände. "Boldi, dass haben wir doch nicht getan und wenn Du nicht möchtest, werden wir es auch nicht tun. Du und ich, oder Du und Davet. Wer mag ist dem anderen nahe oder mehr. Wie steht es mit reiner Zärtlichkeit, wenn man zusammen im Bett liegt? Also reinem Schmusen? Und was ist wenn ich wieder gesund bin? Das wollte ich noch gefragt haben, ist dann wirklich alles so wie vorher? Habe ich meinen Job noch? Wobei das sollte ich wohl mit Ciel bereden und gegebenenfalls dann Urlaub nehmen. Also mach Dir darum keine Gedanken, Du bist mein Mann Boldi, ich handele nicht gegen Dich. Nun wir stehen vor dem Palast, holen wir die Princen und die Beißer ab. Wo wolltest Du den Schreiner treffen?", hakte Vano nach und gab den Weg zurück in den Palast vor.


    Boldiszàr
    "Was habt ihr nicht?" Boldi musterte ihn misstrauisch von der Seite. "Miteinander rumgemacht? Oder wovon sprichst du? Ob du danach weiter Kapitän bist, weiß ich doch nicht, ich hoffe es. Aber das zu entscheiden obliegt anderen. Kuscheln ist in Ordnung." Er stapfte zwischen Silvano und Davet zurück ins Innere des Palasts.


    Silvano de Mancini
    "Warte doch und sei nicht eingeschnappt. Ich habe doch gar nicht versucht mit Euch beiden zeitgleich was anzufangen. Das wollte ich damit sagen. Das wir war dumm gewählt. Nun ich hoffe auch dass ich danach mein Amt noch inne habe. Warum bist Du jetzt wütend auf mich Boldi Schatz, sag doch", bat Vano und ging seinem Mann hinterher, dicht gefolgt von Davet.


    Boldiszàr
    "Ich bin verstört, weil du in den möglichen Kombinationen dich und Davet ausgelassen hast. Ich lass mich nicht gern verarschen. Ich weiß, dass ihr euch begrüßt habt. Hab ich euch erlaubt. Kein Grund, mir falsche Tatsachen vorzugaukeln. Das mag ich nicht leiden."


    Davet la Caille
    "Leute es gibt keinen Grund zu streiten. Wenn wir gemeinsam im Bett liegen, kuscheln wir uns aneinander. Und das haben wir auch schon getan, in der Hängematte wo wir zu dritt rumgeschnarcht haben. Na komm Boldi, sei wieder gut mit Vano. Das wir uns begrüßt haben stimmt. In der Küche und Du hattest es doch erlaubt. Oder nicht?", fragte Davet und starrte Vano an.


    Boldiszàr
    "Ja, hab ich. Also warum lässt Silvano das aus? So was regt mich auf." Boldiszàr schnaubte. "Ich hätt gern klare Verhältnisse, das ist alles. Sonst wird es nur noch komplizierter."


    Silvano de Mancini
    Silvano blieb stehen und musterte beide. "Was soll das jetzt? Ich habe niemals einen von Euch beiden verarscht, hintergangen oder betrogen. Könntet Ihr bitte davon ausgehen, wenn ich zu Euch freundlich oder liebevoll bin, dass ich das bin weil Ihr mir etwas bedeutet? Ich habe nicht vor Euch zu verarschen. Ich behaupte auch nicht, dass Ihr beiden mich gemeinsam verarscht, wenn Ihr aus Spaß Schulterschluss bezieht. Das sah ich als Witz an und ich denke auch so war es gemeint. Das ich wir sagte, nehme ich zurück. Es tut mir leid Boldi. Ich habe es nicht weggelassen um Dich zu verärgern Schatz oder Dir wehzutun. Gut Klartext. Du und Davet hattet Sex und es hat Euch Spaß gemacht. Ihr mögt Euch. Davet und ich hatten Sex in der Küche. Wenn so etwas ist, möchtest Du es hören oder nicht? Darf ich Euch beide zur Begrüßung küssen oder nicht? Ich hatte mir erhofft, dass ich Euch beide wie meine Männer behandeln darf. Also zu Euch beiden zärtlich sein darf. Bevor das hier absolut knallt, stellen wir Regeln auf. Schmusen zu dritt ja, generelle Zärtlichkeiten? Wie steht Ihr dazu? Sex nur zu zweit, nicht zu dritt. Falls wer mit wem Sex hatte, wird das dem Unbeteiligten gesagt? Möchte er es erfahren ja oder nein? Von meiner Seite aus würde ich es gerne wissen, dass gebe ich zu. Antworte mir bitte und reg Dich nicht auf Boldi. Ich möchte auch klare Verhältnisse und ich möchte nicht das irgendwas kompliziert wird oder noch komplizierter Schatz", bat Vano ruhig und liebevoll.


    Boldiszàr
    Boldi ging wieder ein paar Schritte aus dem Palast heraus und widmete sich seiner Rauchstange. "Verdammt. Das ist viel komplizierter als vorher, ich wusste es. Also, Stück für Stück. Ich muss es nicht aufs Brot geschmiert bekommen, wenn ihr zwei miteinander geschlafen habt. Aber ihr müsst es auch nicht verheimlichen. Ist das so weit verständlich? Dann würde ich gern wissen, warum du es jedes Mal erfahren willst, wenn Davet und ich mal Spaß hatten. Kannst du meinetwegen, aber das Warum will ich wissen. Du kannst uns logischerweise beide zur Begrüßung küssen. Ich werd Davet künftig auch mit einem Schmatz willkommen heißen."


    Silvano de Mancini
    "Ja das ist soweit verständlich Boldi, keine bewussten Heimlichkeiten. Ich möchte es wissen, weil ich neugierig bin, aber wir können es dort genauso halten. Keiner muss es dem anderen aufs Brot schmieren, keiner muss es verheimlichen. Einfach unverkrampften Umgang miteinander. Gut dann begrüße ich Euch so", sagte Vano, rauchte seine Rauchstange auf und schnipste den Rest weg.


    Davet la Caille
    Davet musterte die beiden, wie sie sich gegenüberstanden. "Ihr seid ein Ehepaar, Ihr solltet Euch nicht so gegenüberstehen. Möchtet Ihr das überhaupt? Wir beide haben es miteinander versucht und kamen klar Bold. Und ich muss sagen es hat mir sehr gefallen. Und was ist mit Dir Vano? Nur um mich ebenfalls zu behalten, kannst Du Boldi nicht verlieren. Ich war tot, er hat Dir den Arsch gerettet. Das ich wieder da bin, sollte nicht sein Nachteil sein. Ich bleibe in Deinem Leben, wenn Ihr mich lasst. Aber das muss nicht als Partner sein, ich möchte nicht, dass Eure Partnerschaft in die Brüche geht. Ihr liebt Euch, denk daran. Boldi ist ein erstklassiger Mann, Du kannst Dir keinen besseren wünschen Vano. Und Du Boldi, er meint es ehrlich mit Dir. Du bist nur gewöhnt, dass man Dir klar und präzise antwortet. Vano antworte Deinem Mann doch einfach so, als befiehlst Du einem Matrosen etwas. Natürlich in einem anderen Ton, aber rede nicht drumerhum und beschreib es nicht, wir haben hier schon zwei Arashi. Mit meinem Koch sogar drei. Also was möchtet Ihr? Und hört auf Euch zu streiten. Ich kann mich nur wiederholen, wenn es nicht geht, räume ich in der Beziehung das Feld. Das heißt nicht, dass wir keine Kumpel bleiben würden Boldi, Vano", erklärte Davet und musterte die beiden.


    Boldiszàr
    "Niemand geht hier. Ich möchte, dass einfach alle in Ruhe ihr Ding machen. Keiner geht dem anderen auf den Sack, alles fügt sich ineinander und funktioniert ohne Reibung. Ich mag keinen Streit. Ich mag noch weniger, wenn man versucht, mich für dumm zu verkaufen. Das hat Vano versucht, der hat doch nicht zufällig euch zwei verschwiegen. Umgekehrt will er aber alles haarklein wissen. So was reizt mich. In meiner Einheit herrschte Ordnung. Und die wünsche ich mir auch für unsere Beziehung oder Ehe oder wie man auch immer diese Dreierkonstellation nun nennen will."


    Davet la Caille
    "Absolut gut gesprochen in einer Mannschaft muss Teamgeist herrschen. Gemeinsam zieht man an einem Strang, sonst wird das nichts. Und man kann sich auch nur dort heimisch, wohl, sicher und geborgen fühlen, wenn man weiß die anderen sind aufrichtig und meinen es ehrlich mit einem. Gleich wer vor unserer Tür steht, ich würde ihm schamlos ins Gesicht lügen um Euch zu beschützen. Aber Euch belüge ich nicht. Beziehung, Partnerschaft, ganz wie Du möchtest Boldi. Gut wir beide sind uns schon einmal einig, fehlst Du Vano. Na komm, spuck es aus", bat Davet.


    Silvano de Mancini
    "Ich hätte Euch eh nicht gehen lassen, weder Dich noch Davet. Und wenn ich Euch die Arme und Beine dafür abgesägt hätte. Ich möchte mir mit Euch ein Zuhause aufbauen, aus keinem anderen Grund existiert die Tordalk oder die Caretta. Ich möchte mich nicht mit Euch zanken. Ich wollte Dich nicht für dumm verkaufen Boldi, ich wollte Streit vermeiden. Das Dich das reizt ist klar, es kommt nicht wieder vor. In unserer Ehe herrscht Ordnung, Schiffsordnung", antwortete Vano.


    Boldiszàr
    "Was heißt Schiffsordnung?", fragte Boldiszàr. "Streit vermeiden, lass es, so was liegt dir nicht. Red einfach offen mit mir. Hau mir meinetwegen einen verbalen Holzhammer in die Fresse. Glaubst du, dass ich aus Watte bin? Was meinst du, wie die bei der Leibgarde manchmal reden? Bitte und Danke gibts da auch nicht gerade." Er mümmelte an dem letzten Rest seiner Rauchstange, ehe er sie an seiner Schusohle entlangstrich, um sie zu löschen. Dann sammelte er auch noch Silvanos weggeworfene Kippe auf und brachte alle beide ordentlich in einen der parkeigenen Papierkörbe.


    Silvano de Mancini
    "So wie wir auf den Schiffen miteinander reden, vermute ich. Das wir Klartext miteinander sprechen in Ordnung, dass habe ich schon gemerkt. Damals in der Kajüte, oder im Meer. Aber deshalb müssen wir uns ja nicht anblaffen. Gut ich lasse es, ich schlag Dich nicht. Weder verbal noch körperlich, dafür habe ich Dich nicht geheiratet Boldi. Schiffsordnung - alles was nicht an Bord gebraucht wird, geht über Bord. Damit meinte ich mein unnützes Verhalten wie um den heißen Brei reden. Brauchen wir nicht an Bord unserer Ehe, also weg damit. Nur weil ich direkt bin, muss ich nicht unfreundlich werden", antwortete Vano und musterte ihn mit schräg gelegtem Kopf. "Ich kann nicht mehr als mich erklären und versuchen es besser zu machen. Falls Ihr mich falsch verstehen wollt, werdet Ihr in jeder Suppe ein Haar finden. Aber dass dürft Ihr dann behalten. Kurzum mehr als bemühen kann ich mich nicht, ich bin wer ich bin", sagte Vano.


    Davet la Caille
    "Wir möchten nichts falsch verstehen. Aber Missverständnisse räumt man aus. Und wenn Du Deine Über-Eck-Erklärungen über Bord wirfst ist doch alles gut Vano. Boldi wünschte sich die Hochzeitsreise und das nicht grundlos. Weil er Dich liebt Vano. Silvano hat nicht grundlos die Tordalk gekauft Boldi. Er ist blank, weil er Dich liebt. Denkt doch daran und Ihr bedeutet mir beide sehr viel. Ihr habt Euch doch sonst gut verstanden. Du bist was gefrustet wegen der Choucas, aber das kläre mit Ciel. Da hast Du in Ruhe die Gelegenheit zu. Und beschnuppere Dich mit ihm. Und Du kannst mit Boldi richtig ausspannen. Ihr könnt gemeinsam Eure Hochzeitsreise genießen. Meinst Du er besorgt einen Schreiner um dann wegzulaufen? Das hätte er sich auch sparen können. Ihr verkennt beide von dem anderen die Situation. Geht mal einen Schritt aufeinander zu", bat Davet.


    Boldiszàr
    "Bei Ainuwars flachem Arsch, jetzt hör auf zu zicken." Boldiszàr kehrte vom Papierkorb zurück und schloss Silvano in seine Arme. "Davet hat recht. Ich lieb dich und es liegt mir fern, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Die Auslassung hatte nur einen komischen Beigeschmack. Das wurde ja nun geklärt und damit ist auch wieder gut. Noch mal: Ich lieb dich, Vano. Du bist mein Mann. Mag sein, dass du Davet eine Hand hast absägen müssen, weil er weglaufen wollte, aber bei mir wird das nicht nötig sein. Mehr noch, ich hab dir deinen Wuschel selber wieder angeschleppt. Ist das nichts?" Er küsste Silvano voller Inbrunst und legte anschließend kurz seine Narbe an sein zugenähtes Auge.


    Silvano de Mancini
    "Doch, das ist was. Und die drei Worte bedeuten mir alles Boldi. Nun vorher war ich Kapitän der Choucas, jetzt bin ich nur noch der gestörte Landgänger. So kam ich mir langsam vor. Ich liebe Dich auch Großer, vergiss mein Gezicke, ich mache es wieder gut. Komm her Knubbel", bat Vano und umarmte ihn felsenfest und küsste ihn bei dem leidenschaftlichen Kuss fest und innig mit. Vano schmiegte seine blinde Seite an Boldis Hals. "Lassen wir die Scheiße, Du bist mein Bester, mein Ein- und Alles", flüsterte er ihm ins Ohr und zupfte an der Muschelkette. "Trag die bitte unter dem Hemd", grinste Vano und drückte seinen Körper an den seinen Mannes, so dass er spürte wie sehr er ihn liebte.

  • Drei Gäste im Rübenhof



    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Der Rübenhof hatte sich verändert. In das seit Jahren leerstehende Gebäude war Leben eingekehrt. Tekuro hatte einen Anfall von Nestbautrieb bekommen, der den bisherigen noch in den Schatten stellte. Bereits von außen sah man, dass der Weg vom Unkraut befreit und das Laub auf den Kompost gebracht worden war. Ein Windspiel aus bunten Halbedelsteinen klimperte eine leise und sehr hübsch klingende Melodie im Wind. Frische, helle Holzscheite lagen auf dem Brennholzstapel und aus der Esse qualmte es vor sich hin. Es war immer warm im Rübenhof, niemand musste hier frieren. Im Inneren war der Unterschied zum Tag des Einzugs noch gravierender. Das Nest bestand nicht mehr nur aus Segeltuch, sondern war um warme gestrickte Kuscheldecken und Kissen ergänzt worden, die Tekuro auf dem Markt gekauft hatte. Der Winter hatte den Vorteil, dass Tekuro als Vampir gut am Alltag der Lebenden teilnehmen konnte, da es bereits nachmittags stockfinster war. Die Kleiderschränke hatte er mit warmer Winterkleidung gefüllt und die Küchenschränke mit allem, was notwendig war, aufgefüllt. Besonders auffällig war eine Art kleiner Schrein. Auf einer Kommode lagen die beiden schwarzen Schädel von Kazrar und Arkan, daneben stand eine kleine Duftlampe und eine Halterung für Räucherstäbchen. Darüber an der Wand prangte der Teppich, den Kazrar seinem Sohn vermacht hatte. Und wenn man die Schubladen öffnete, fanden sich dort, sorgfältig eingeschlagen, die Tagebücher von Kazrar und seine Kuscheljacke, die er bei Heimweh trug.
    Alle Beißer waren da, auch Arbogast, Bellamy und sein rakshanischer Anhang waren wieder eingetrudelt und Tekuro hatte mit Kazrars Anleitung versucht, ein Essen nach Art der Arashi zu kochen. Nun saßen sie alle beisammen und aßen, während im Keller der Älteste weilte und Tekuro nur zusehen konnte, doch er war glücklich.


    Davet la Caille
    Davet erreichte mit Boldiszar und Silvano den Hof seiner Kindheit. Aber das war nicht mehr das Heim, dass er aus seinen Kindertagen kannte. Gemeinsam mit seinen beiden Begleitern betrat er das kleine Haus, dass nun so vor Wärme strotzte. "Seit unserem letzten Besuch ist die Verwilderung im Garten verschwunden, es ist aufgeräumt und der Hof lebt wieder. Wobei wieder ist falsch. Er lebt endlich. Es gibt einen gravierenden Unterschied zu früher, es ist mit Liebe und Wärme gefüllt. Das war er vorher nie. Man konnte den Ofen noch so gut anstochern, Holzscheite vertreiben keine menschliche Kälte. Und die ist wesentlich eisiger und bissiger als der tödlichste Frost", sagte Davet leise und schaute sich glücklich in dem einst so finsteren Ort seiner Kindheit um. Das er das Haus betreten hatte, zeigte schon dass es nun ein ganz anderes Haus war.


    Boldiszàr
    Boldiszàr strich sich die Stiefel ab, überlegte es sich anders und zog sie an der Schwelle aus, damit es drin schön sauber blieb. "Hübsch", grunzte er, als er sich umschaute. Seine Nase bewegte sich, als er Reis, Fisch und rohes Gemüse erschnüffelte. Dazu irgendeine würzige Soße. Er ging reihum und gab jedem die Hand. Belly griff er an den Hinterkopf und drückte seine Stirn an seine. "Na, du Rumtreiber? Gut, dass du wieder heimgefunden hast. Wohnst du jetzt auch hier?"


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy drückte seinen kleinen Bruder fest und innig an sich, schaute ihm kurz über die Schulter und musterte dabei Davet und Vano. "Ja momentan schon, ich habe Urlaub und Tekuro hat mir versprochen mit ein Geschenk zu machen. Das Geschenk der Unsterblichkeit. Was kann ein Mann mehr im Leben erreichen als das Boldi? Dank Deines Begleiters habe ich Sherkal kennengelernt und Dank Tekuro werde ich nie mehr altern. Und sind wir ehrlich, wir sind zwar nicht alt, aber in unseren Knochen spüren wir jedes einzelne Dienstjahr, jede Stunde, jede Nachtwache, jeden verregneten Tag den wir geleistet haben. Ich habe meinen Dienst gerne versehen Boldi, genau wie Du. Ich habe mein Leben für die Krone riskiert und ich habe sie mit meinem Leib und Leben geschützt. Und ich tue es heute noch mit der gleichen Liebe, auch wenn man das vielleicht nicht glaubt, oder Ciel nicht für einen guten Herrn hält. Obwohl er das ist, gutmütig, weise auf seine ureigene Art und vorausschauend. Manchmal sieht er mehr als andere bis jetzt begreifen. Später mag denen ein Licht aufgehen, aber durch seine heutige Handlung wirkt er auf andere dann befremdlich. Was er gar nicht ist. Es liegt meist nicht an Ciel, sondern an jenen denen er helfen möchte. Er sucht sich leider immer die Spezialfälle heraus", sagte Belly. Boldi und Davet wussten wem die Botschaft galt. Dem Mann der sich gerade in aller Seelenruhe im Haus eine Zigarette anzündetete und vom Reis eine Portion nahm. "Sei es drum, aber irgendwann muss auch meine Zeit kommen Boldi und der Lich hat mir vor Augen geführt, wie grausam kurz sie sein kann. Dieser Fettsack in Violett. Drum möchte ich das Geschenk des ewigen Lebens. Wann es vorbei ist, entscheide dann ich! Nicht das Schicksal, ein wildgewordener Greis, oder ein Dienstunfall. Du sieht glücklich aber gestresst aus mein Kleiner. Hat es Tekuro hier nicht schön eingerichtet? Sag ehrlich, so hätte es doch auch eine gute Frau, eine Mama eingerichtet oder? Wo feiert Ihr Neujahr? Wie wäre es bei uns? Hast Du Dir überhaupt schon meinen Sherkal mal richtig angeguckt? Sherkal komm her und drück Dich nicht vor meinem Bruder, sowas ist unanständig. Deinen Boss kennst Du, der unheimlich gut aussehende Mann mit den blauen Augen ist mein Bruder und der blonde Hungerhaken dahinten der unseren Reis wegfrisst heißt Silvano", grinste Bellamy.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro stand auf, nahm Silvano die Rauchstange ab und löschte sie. "Draußen. Hier drin wird nicht geraucht. Nori erwartet ein Baby", erinnerte er und reichte Silvano den erloschenen Stummel zurück. Dann griff er ins Regal und händigte Silvano Teller und zwei Essstäbchen aus. "Bedien dich, ist genügend da. Ich hab reichlich gemacht." Er stellte auch für die anderen beiden Geschirr heraus, so dass jeder sich etwas nehmen konnte, ehe er sich setzte. Heute saß er ausnahmsweise nicht neben seinem Vater, sondern hatte es sich zwischen Arbogast und Patrice gemütlich gemacht. "Das mit dem Geschenk überlege ich mir noch, das hängt davon ab, wie oft du noch abzischt und mich im Glauben lässt, jeder hätte mich verlassen, Belly."


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy starrte Tekuro total verdattert an. "Verlassen? Ich habe Dich nicht verlassen, sondern meinem Mann Beaufort gezeigt. Tekuro beruhige Dich, Du weißt genau was wir uns versprochen haben. Ich habe noch nie mein Wort gebrochen. Denk mal dran Bruder, was wir alles gemeinsam durchgemacht haben. Oder unser grauenvolles Nathan Abenteuer auf dem Marktplatz. Hast Du das alles vergessen? Wo uns Dildo-Domi tracktierte, weil Nathan schamlose Lügen über uns verbreitete? Wie kannst Du davon sprechen ich verlasse Dich oder lasse Dich hängen? Du bist einer echt. Sherkal komm jetzt her verdammt und sei freundlich!", befahl Belly.


    Sherkal fo-Azenkwed
    Sherkal hatte, da er sich wohlfühlte und im vertrauten Kreis saß, seinen Gesichtsschleier unters Kinn gezogen, so dass er essen konnte. Außer Davet und Bellamy kannte noch niemand sein Gesicht. Er grinste jeden an, so dass man seine perlweißen Zähne sah. Wie er das hinbekam trotz des reichlichen Kaffeekonsums, wusste er allein. "Ich bin doch die ganze Zeit da, Bellyschnucki", sprach er in tröstlichem Tonfall, erhob sich und reichte allen die Hand. "Kapitän", brüllte er Davet vergnügt ins Gesicht, dann tätschelte er Silvanos gesunde Wange, gurrte Boldiszàr vergnügt an und kehrte mit einer schwungvollen Pirouette zu Bellamy zurück. "Gut so, Zuckermaus?", fragte er zärtlich und biss ihm kräftig in den Nacken.


    Kazrar
    Kazrar nickte zufrieden als er über seine Großfamilie schaute. Sogar Sherkal hatte seinen Schleier abgelegt, was in den Augen des Arashi ein gutes Zeichen war. "Mir ist unerklärlich warum Du Dich verschleierst. Du hast nichts zu verstecken Sherkal, Du hast keine Entstellung warum verbirgst Du Dein Gesicht? Du solltest es ruhig öfter zeigen. Es scheint Deinen Mann zu erfreuen. Sohn Du scheinst außerordentlich gut gekocht zu haben, wenn besagter "Hungerhaken" von Deinem Reis isst. Oder verfährt unser Gast nach dem Motto, iss heute noch vom verbotenen Reis, morgen schon könnte er erlaubt sein? Der Reistopf in unserem Hause steht jedem Gast zu Verfügung. Aber wie Tekuro richtig anmerkte ist ein ungeborenes Kind anwesend und da ist Rücksicht zu nehmen. Seine Seele hat sich noch nicht gefestigt und kann leicht vertrieben werden! Wir haben auf Deinem Schiff den gleichen Hinweis bekommen, an Nori und das Baby zu denken. Man vergisst leicht, dass eine schwangere Frau anwesend ist, weil sie eine Beißerin und Arashi ist. Sie jammert nicht, sondern erträgt die Strapazen mit Stolz, wie es sich für uns gehört. Darum sehen wir darüber hinweg. Boldiszar, Bruder von Tekuro, dies hier wird immer Dein Zuhause sein. Ich denke mein Sohn wird Dir das nicht gesagt haben, er ist in solchen Dingen reichlich "vergesslich". Darum von mir, was immer geschieht, hier hast Du ein Zuhause, Du und Deine Familie", sagte Kazrar freundlich und umarmte Boldi.


    Boldiszàr
    Boldiszàr umarmte seinerseits Kazrar. "Kaum zu glauben, dass ihr sonst Menschenfleisch esst. Wenn man euch hier so zusammensitzen sieht, wirkt ihr wie eine Vorzeigefamilie. Ihr streitet euch nie, ihr seid herzlich zueinander, gebt aufeinander acht und seid sehr gastfreundlich. Danke für das Angebot, ich werde es sicher das eine oder andere Mal annehmen. Robby und ich verstehen uns meist auch ohne Worte. Wir haben eine andere Sprache entwickelt, denn manche Dinge gehen einem schwer über die Lippen. Sieht so aus, als ob er sich wieder mit Patti versöhnt hätte. Das freut mich, Streit braucht keine Sau." Er ging in die Küchenecke und half Silvano beim Aufladen. "Hau rein. Das duftet gut." Um ihn zu motivieren, strich er ihm durchs Haar und küsste ihn unter dem Ohr.


    Silvano de Mancini
    "Ja duftet ziemlich fremdartig, irgendwie blumig und so schmeckt es auch. Nur mit den Stöckchen kann ich nicht essen. Nimm wenn Du magst", antwortete Vano und aß mit einer Hand, während er mit der anderen den Teller festhielt. "Danke fürs Essen, das mit dem Rauchen war keine Absicht, normalerweise gehört eine Fluppe zum Essen bei mir dazu. Aber das Baby geht vor, gleich ob hier oder an Bord. Auch ein Haus kann schließlich abfackeln. Und zum Thema Ciel muss ich nichts sagen, er hat mir das Leben gerettet. Er hätte mich auch hinrichten lassen können. Hat er aber nicht und ob er das nun aus Freundlichkeit, Berechnung oder aus perversem Vergnügen tat, ist gleichgültig. Ich lebe und nur das zählt, tote Männer sind handlungsunfähig. Wer lebt kann kämpfen. Ich habe zudem mal wieder über die Farisin nachgedacht. Also ich kam zu folgendem Ergebnis - der Mörder von Davet ist tot. Mein Mörder ist tot. Damit ist die Sache vom Tisch für mich. Denn die Rache der ich 14 Jahre hinterher gejagt bin um meinen Mann zu rächen, möchte jener überhaupt nicht. Er möchte nicht dass ich in den Kampf ziehe. Das heißt leider auch, dass ich 49 Mann umsonst in den Tod schickte, umsonst meine halbe Fresse verlor und so einiges andere völlig umsonst getan habe und das 14 beschissene lange Jahre. Aber hey der Reis ist gut", sagte Vano und musterte Davet stinksauer.


    Boldiszàr
    "Du guckst, als ob Davet schuld am Tod der 49 sei und an deinem fehlenden Auge. Hatten wir uns nicht gerade wieder vertragen, Vano?", fragte Boldiszàr unglücklich. Er nahm sich auch einen Teller und verzog sich damit zu Bellamy, da Tekuro besetzt war.


    Davet la Caille
    "Darum hat Dich niemand gebeten Vano. Und da Du mich nicht fragen konntest, genauso wenig wie ich Dich, hättest Du ruhig selbst überlegen dürfen. Hätte ich das wirklich gewollt? Du kennst mich besser als jeder andere Mensch. Ja hätte ich, aber nicht zu diesem Preis und nicht in dieser fanatischen Art. Wir hielten uns beide für gefallen Vano. Aber wir leben, dass ist alles was zählt. Und absolut richtig, ich möchte nicht, dass Du in den Krieg ziehst. Mir ist Dein Leben wichtiger, als das ganze beschissene Volk der Handtaschen. Warum Du die Handtaschen nicht angreifen sollst ist somit klar, ich möchte nicht dass Dir etwas zustößt. Denn das kann in jeder Schlacht passieren. Siehe Dein Auge, oder Deine Rippen oder sonstwas. Was ist Dir wichtiger? Wir, Dein Leben mit uns oder das Du Deinen Kopf durchsetzt? Gut ich mache Dir einen Strich durch Deinen 14 jährigen Plan. Und? Ich scheiß drauf Vano. Pläne sind da um sie zu ändern und der Plan ist geändert. Wie Boldi sagte wir haben uns vertragen. Wenn Du Dein Leben auf die Farisin reduzierst, ist das Deine Wahl Vano. Das heißt nicht, dass wir das akzeptieren oder mitmachen. Du weißt woran Du bist. Sturheit in allen Ehren, aber es reicht", ermahnte Davet Vano und setzte sich neben Boldi um bei ihm mitzuessen.


    Boldiszàr
    Boldi hörte einen Moment lang auf zu kauen, als Davet sich aus seinem Teller bediente. Ihm ging die Pumpe. Mühsam riss er sich zusammen und zwang seinen Arm, den Teller weiter in Davets Richtung zu halten und zu akzeptieren, dass dieser von seinem Essen nahm.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy legte einen Arm um seinen Bruder. "Soll ich es ihm erklären? Dann begreift er es. Auf der anderen Seite, lass ihn sich mal richtig auskotzen. Mir hilft brüllen. Er soll sich das vorstellen, was ihn dermaßen ankotzt und dann brüllt er es einfach raus. So habe ich das immer gemacht. Aber dass soll er draußen machen, Dein Mann hat mir zwei, dreimal ins Gesicht gebrüllt. Wo ist überhaupt unser kleiner Sacha? Wollten wir den kleinen nicht anlernen? Was das Kämpfen und so weiter angeht?", fragte Belly und rückte so dass Davet Platz hatte.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Sacha ist fort. Ich hab ihn geschlagen, meinen kleinen Mako. Nun ist er fort." Er liebkoste Patrices Ohr mit den Lippen und leckte über seine Schläfe.


    Nori
    Nori schaute von Boldi, zu Vano und dann zu Davet. "Du kreidest Deinem Mann an, dass er Dich liebt und sicher wissen will, wie dämlich bist Du eigentlich Blondschopf?", fragte sie kalt und schnappte sich einen großen Teller den sie ausgiebig mit Reis und Gemüse belud. Dann häufte sie gleich einen zweiten Teller voll. Einen davon drückte sie Davet in die Hand, den anderen reichte sie Bellamy. "Nehmt und lasst es Euch schmecken, dass hat Tekuro mit Liebe gekocht und sich sehr viel Mühe gegeben. Ich finde das schmeckt man. Nehmt einen eigenen Teller, Ihr seht doch wie Boldi bereits schwitzt. Der Mann verflüssigt sich gleich, soviel Stress hat er. Er und Tekuro kennen den Hunger jenseits des Abgrunds. Esst vom eigenen Teller ohne Zähne", forderte Nori sie auf und drückte Boldi liebevoll die Schulter, als sie sich wieder setzte. Sie tippte Tekuro an, "Du musst auf Deinen Bruder achten, er ist ganz durcheinander", warnte sie.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro guckte Davet misstrauisch an. "Wieso zum Henker ist DAVET auf einmal Silvanos Mann?", grollte er. "Du hast es gehört, Braunbär. Man isst nicht von Boldis Teller! Wenn er dir was reicht, ist das ein großer Freundschaftsbeweis. Aber nimm nicht einfach was von ihm. Lass es dir immer geben. Wenn er das überhaupt möchte. Es ist noch genug im Topf."


    Boldiszàr
    Erleichtert zog Boldi den Teller zurück auf seinen Schoß und schaufelte ersteinmal mehrere Löffel Reis mit der leckeren würzigen Soße. "Ach, kein Grund rumzumotzen. Reicht, wenn einer zickt. Ist schon in Ordnung, dass er sich bedient hat. Trotzdem danke euch beiden." Boldiszàrs Körpersprache verriet, dass es überhaupt nicht in Ordnung gewesen war, denn er hielt den Teller fast wie ein Eichhörnchen seine Nuss, um ihn zu sichern.


    Davet la Caille
    "Ich bin nicht Silvanos Mann, aber wir drei gehören zusammen. Dass darf ich doch so sagen oder? Ich werde dran denken, ich weiß um die Bedeutung des Essens. Nur in der Stadt hatten wir auch geteilt. Tut mir leid Bold, entspann Dich Du bekommst was von mir als Wiedergutmachung ab. Oder pick Dir was Leckeres raus, na los", bot Davet freundlich an.


    Boldiszàr
    "Ja, wir sind jetzt ein Trio. Fahr wieder runter, Robby, es ist alles in Ordnung. Und dein Essen ist echt lecker. Du solltest öfter kochen. Nur die zwei Totenköpfe da sind irgendwie unheimlich." Er wies mit dem Löffel, den er sich anstelle der Stäbchen genommen hatte, in Richtung der Kommode. "Noch was. Wir möchten euch alle gern einladen, an unserer Hochzeitsreise teilzunehmen."


    Silvano de Mancini
    Silvano schaute Boldis Löffel an und fragte sich warum er mit den Händen aß. Er kramte sich ebenfalls einen Löffel raus und hockte sich zu Boldiszar dazu. Er legte kurz seinen Kopf auf Boldis Schulter ab, stupste Davet mit dem Fuß an und aß einige Bissen. "Ihr seid mir auch wichtiger als die Echsen. Gib mir ein bisschen Zeit sie zu vergessen, vierzehn Jahre sind eine lange Zeit. Aber der Plan ist geändert, den neuen haben wir vorhin besprochen, ich wollte Dich nicht ankacken. Weder Du noch Boldi ist an irgendwas schuld. Das ich mit meiner Mannschaft dort war, geschah auf meinen Befehl, es war meine Entscheidung. Ich wollte die Viecher büßen lassen und sag was Du willst, Du warst aus dem selben Grund da. Du hättest ja genauso Zuhause bleiben können Calli. Boldi, Davet und ich wollten Euch auf die Tordalk einladen, dass Ihr uns begleitet, falls Ihr möchtet", sagte Vano und aß weiter.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Uns alle?", hakte Tekuro nach. "Jeden Einzelnen? Kein einziger Beißer kann zurückbleiben. Wohin soll die Reise denn gehen? Papa und ich wollten gern nach Arashima und Belly wollte dort gefickt werden."


    Davet la Caille
    "Vano dass habe ich gerade zugegeben. Natürlich war ich aus dem selben Grund da wie Du. Ich wollte den Echsen die Rechnung präsentieren, für das was sie mir genommen haben. Dich. Aber als ich Dich dort sah, war mir die Rache schlagartig gleichgültig. Es ging mir ab dato nur noch um Dich. Und nun geht es mir um uns drei. Boldi geht es haargenau um das Gleiche und er möchte Dich nicht verlieren. Entschuldigung angenommen", antwortete Davet versöhnlich und stupste Silvano zurück. "Ja genauso hatten wir es vor, Ihr sollt als Familie mit uns reisen. Jeder von Euch. Die Tordalk hat 60 Kabinen, also Platz satt. Wir können nach Arashima reisen. Das Schiff liegt in Ledwick, westnördlich die Küste hoch und wir sind in Arashima", grinste Davet, ließ den Fickwunsch aber unkommentiert.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Hört sich gut an", fand Tekuro. "Was meinst du, Papa?" Auch wenn sein Gesicht kaum eine Regung zeigte, so hörte man doch an seiner Stimme, wie sehr er sich darüber freute. Etwas verständnislos hörte er sich das Hin- und Hergezicke von Davet, Silvano und Boldi an. Seiner Meinung nach würde ein harter Fick das Problem schnell und unkompliziert lösen, aber ihn fragte ja keiner. Er schob Patrice etwas zur Seite und widmete sich Arbogast. Er kniff ihm mit den Lippen ins Ohr und knaubelte daran, ohne ihn mit den Zähnen zu berühren. "Wo warst du eigentlich?", fragte er.


    Silvano de Mancini
    Vano beugte sich zu Boldi und küsste ihn liebevoll. Er küsste ihn zuerst auf die Narbe und dann fest und innig auf den Mund, strich ihm dabei die struppigen Haare nach hinten und drückte ihn an sich, ehe er Davet küsste und ihm die Mähne mit den Fingern aus dem Gesicht kämmte. "Ich hab Euch nicht verdient, ich behalte Euch trotzdem", grinste er verlegen.


    Boldiszàr
    "Hörst du jetzt auf", mahnte Boldiszàr, ehe der Kuss ihn zum Schweigen brachte. Er vergaß darüber sogar das Essen, als ihre Zungen miteinander spielten. "Oh Mann", stöhnte er und fing schnell wieder an, Reis in seinen Mund zu schaufeln.


    Kazrar
    "Ich finde die Idee klingt sehr gut. Dein Bruder lädt Dich zu seiner Familie ein Sohn, dass ist eine Wundervolle Idee. Gemeinsam werden wir mit dem gigantischen Holzfisch bis nach Arashima schwimmen, den Morgenröten entgegen. Und dann, wenn die rote Sonne des Nachts im Meer vor Arashima versinkt, wirst Du das erste Mal das Lied des Landes vernehmen. Die kalten Winde, die Wellen die sich an den Felsen der Küste brechen, die weit entfernten Herdfeuer, der Hauch der knisternden Scheite - mehr Ahnung als dass Du sie tatsächlich hörst. Rauchkringel die sich weiß wie wohlwollende Geister in den Nachthimmel erheben heißen Dich im Tanz der Schneeflocken willkommen. Weisen Dir den Weg in Deine Heimat, in Dein Dorf. Dort wo des Nachts eine Kerze hinter Walhautfenstern brennt um den Nachtfischern den Weg an die Küste zu weisen. Diesem Weg werden wir folgen, dem Weg unserer Herzen. Und wir nehmen die Familie Deines Wahlbruders Boldi mit. Auch sie werden Arashima kennen und lieben lernen", erklärte Kazrar stolz.


    Silvano de Mancini
    Silvano packte Boldiszar fest am Kragen und zog ihn ein Stück zu sich heran. Dabei starrte er ihm mit schräg gelegtem Kopf fest ins Gesicht. "Mir ist das absolut ernst, Boldiszar Mancini. Heb die Sperre auf - jetzt", befahl Vano und er sah den Hauch eines Zucken in den Mundwinkeln von seinem Mann.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Dein Wort ist unser Gesetz", antwortete Tekuro demütig. "An der Seite meiner leiblichen Familie und meiner Wahlfamilie nach Arashima ..." Er wurde unterbrochen, als er sehen musste, wie Silvano und Boldiszàr turtelten. "Das ist so schrecklich", murmelte er und widmete sich wieder seinem Vater. "An eurer aller Seite nach Arashima zu segeln, das wäre wundervoll. Du hast es gewünscht, also ist es entschieden. Wir fahren mit."


    Boldiszàr
    "Freut mich, Kleiner", antwortete er Tekuro, ohne ihn anzusehen, da Silvano ihm versuchte, mit seinem einen Auge in die Augen zu starren. "Schatz, es ist nur zu deinem Besten", versuchte er, ein Machtwort zu sprechen, was ungefähr so erfolgreich war, wie wenn er seinem Hund ein Kommando gab. "Davet, hilf mir, mein Willen schwankt!" Boldiszàrs Muskeln wurden unter Silvanos Griff weich wie Butter. Er schob die Zunge raus und leckte Silvano ein Reiskorn vom Kinn.


    Arbogast
    Arbogast schaute sich das Schauspiel grinsend an, während Tekuro ihm ein Ohr abkaute im wahrsten Sinne des Wortes. "Ich musste was arbeiten, ich habe nach Archibald Ausschau gehalten, aber scheinbar folgt er uns nicht. Er scheint immer noch an Bord der Choucas zu sein. Keine Ahnung, er hätte uns in einigem Abstand folgen müssen. Vermutlich liegt das nur an Nathan, wobei der mir eigentlich ganz nett und sympathisch vorkam", erklärte Arbo grinsend, während Bellamy ein spontanen Hustenanfall niederkämpfen musste.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro legte den Arm um den heruntergekommenen Mann und zog ihn nah an sich heran. "Arbeiten? Du hast dir hier Arbeit gesucht? Das ist gut. Was arbeitest du denn? Scheiße, Arbo ... wir müssen Archibald abholen. Und Nathan irgendwie loswerden."


    Davet la Caille
    Davet grinste breit und zwinkerte Boldi zu. "Dafür dass Dein Wille weich wird, wird was anderes gerade ziemlich hart", antwortete Davet und ließ die Augenbrauen hüpfen. "Wenn Du willst, lassen wir Gnade vor Recht ergehen. Versöhnungssex ist völlig in Ordnung. Boldi hm? Du weißt schon worüber wir geredet haben, zudem möchtest Du doch. Wir sind nicht so streng oder?", flötete Davet und aß in aller Ruhe seinen Reis weiter, während er Boldi tief in die Augen schaute und versuchte ihm etwas zu übermitteln. `lassn ran´, hörte er wie statisches Rauschen für einen Sekundenbruchteil wie ein Echo aus einem fernen Tal und Schädel dröhnte wie ein Glocke die man mit einem Hammer geschlagen hatte. Das war es was Himmelsaugen sonst fürchteten, wilde, nichtgeleitete, gesicherte und völlig unkontrollierte wie auch undosierte Magie.


    Boldiszàr
    Boldiszàr schnaubte erschrocken, als er das Dröhnen in seinem Kopf vernahm. "Lass das", fauchte er, als er sich wieder gefangen hatte. Er rieb sich die Stirn, dann die von Silvano, als ob der auch Kopfschmerzen hätte. "Na schön, ausnahmsweise. Ich erkläre die Sperre wegen guter Führung für aufgehoben."


    Davet la Caille
    "War ein Versehen. Gute Führung klingt gut. Dann lass Dich gut führen Boldi, Vano Du weißt was Du zu tun und vor allem zu lassen hast", grinste Davet kopfschüttelnd.


    Silvano de Mancini
    "Eine Hochzeitsreise mit Sperre wäre auch nicht gegangen. Wie stellt Ihr Euch das vor?", grinste Vano zurück und küsste Boldi. "Danke für die Begnadigung, ich würde jetzt gerne auf einen Besuch reinkommen, wenn ich darf. NEIN! Sag nichts! Ich weiß, Klartext! Boldi komm mit raus ich möchte Dir endlich mal wieder gepflegt einen wegstecken, so richtig. Kommst Du?", bat Vano liebevoll, so dass Belly gleich den zweiten Hustenanfall unterdrücken musste.


    Boldiszàr
    Boldiszàr war nicht leicht aus der Fassung zu bringen, doch soeben war es Silvano gelungen. Er konnte eine Weile erstmal nichts sagen, weil sein Rohr versucht hatte, die Hose zu sprengen. "Es wären ja nur noch ein paar Tage gewesen, nicht die ganze Reise. Willst du wirklich raus in die Kälte? Wir könnten uns hier drin eine Ecke suchen." Der Vorschlag führte zu einem undefinierbaren Geräusch aus Tekuros Ecke.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy schaute seinen Bruder an und nickte grimmig. "Zeig ihm wo die Glocken hängen, damit er endlich mal wieder geschmeidig wird. Dein Kerl ist untervögelt und Du auch. Eben hier hinten am Kamin. Draußen, brauchst Du ein Eis am Stiel Vano? Dort! Sherkal guck mal dort", grinste Bellamy und nahm den Rakshaner fest in die Arme. "Schokohintern wir müssen auch mal wieder. Du warst faul, Rakshaner üblich, aber Du hast Pflichten Junge", grinste Belly diabolisch. "Ach nebenbei wo ist überhaupt der Älteste? Nur neutral gefragt, ich wollte ihn fragen ob er für mich, Boldi und Vano unsere Eltern vielleicht retten könnte. Falls er Zeit und Lust hat", warf Belly unschuldig ein.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Im Keller", erklärte Tekuro, dem ziemlich heiß war und der nun Arbogast verärgert an die Eier griff, weil dieser ihm nicht antwortete. "Schmollst du oder was ist? Ich will wissen, was du arbeitest." Er massierte ihm fest, aber nicht brutal den Schritt. "Der Älteste ist im Keller. Aber bevor wir abzischen, wollt ich mit Vano noch was besprechen."


    Arbogast
    Arbo verleierte genüsslich die Augen und machte es sich bequem. "Arbeit, ich habe meinen Vater gesucht, dass ist Arbeit. Ich meine damit ich lag auf der Lauer und wartete auf ihn ohne einen einzigen Tropfen. Was macht der Älteste im Keller? So ist gut, mach weiter", freute sich Arbo und rutschte näher.


    Sherkal fo-Azenkwed
    "Belly, mein Lieblingsalmane mit dem schmutzigen Mundwerk und den dicken Eiern, ich stehe stets zu deiner Verfügung. Das heißt, wenn du es schaffst, mich zu nehmen. Geschenkt kriegst du von mir nichts, sonst wirst du träge und faul und ich fange an, dich zu langweilen!"


    Silvano de Mancini
    "Sprich schnell, Mann der eisigen Berge - mir platzt der Sack. Was möchtest Du?", fragte Silvano.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Nah, das muss ich unter vier Augen mit dir klären." Er grinste dreckig, während er Arbogast weiter fest massierte. "Gefällt dir das?", fragte er.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy nahm sich in einer kleinen Schale etwas Soße, grabschte Sherkal in die Haare und zerrte seinen widerspenstigen Freund nach hinten in eine dunkle gemütliche Ecke. Dort klemmte er ihn kurzerhand in den Schwitzkasten, befreite Sherkal von der nun überflüssigen Hose und goß ihm großzügig Sojasoße über die Rosette. Mit einem Ratschen befreite er sich und seinen knallharten Prügel aus dem Gefängnis, dass seine Hose darstellte und fing sofort an Sherkal wie ein ausgehungertes Tier durchzuackern, ohne Vorwarnung, ohne Vorspiel gab er es dem kleinen Wildfang volles Rohr. Während die anderen speisten hörten sie das Klatschen von Bellys Eiern, dass Schmatzen der zweckentfremdeten Sojasoße und das Stöhnen des Ex Palaisin.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Oh Scheiße", stöhnte Tekuro leise und setzte sich auf, um Belly zu beobachten. Patrice war so lieb, ihm die Hose zu streicheln. "Also Vano, entweder wir reden jetzt sofort oder sehr viel später dann."


    Silvano de Mancini
    Vano streichelte Boldi und nickte Richtung Kamin. "Mach es Dir gemütlich, ich komme sofort nach, versprochen. Ich zeige Dir wer und was mir wichtig ist", flüsterte er seinem Mann ins Ohr und drückte ihn Richtung Kamin.


    Silvano de Mancini
    "Wir reden jetzt sofort, aber fass Dich kurz. Also worum geht es?", hakte er nach und starrte zuerst seinen Mann an, dann Davet und dann schaute er gebannt auf Belly und Sherkal.


    Sherkal fo-Azenkwed
    Sherkal knurrte unter Belly und veruschte, sich dem Griff zu entwinden. Das tat er so lange, bis Bellamy ihn in einem günstigen Winkel erwischte, was Sherkal einen spitzen Schrei entlockte. Sein Knurren wurde zu einem Winseln, das mit Stöhnen gemischt war, als der Schmerz in seinem Hinterteil loderte. "Dreckiger Almane", keifte er.


    Silvano de Mancini
    "Ja gibs ihm Schwager", lachte Vano und musterte dann Tekuro. "Also worum geht es? Entschuldige wenn ich Dich nicht dabei angucke", grinste er.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro erhob sich, rückte seine Hose zurecht und gab den Weg vor. "Draußen. Nur ganz kurz. Geht um Boldis Hochzeitsgeschenk."


    Silvano de Mancini
    Vano folgte Tekuro nach draußen und blieb dort vor einem Fenster stehen, um Bellamy weiter beobachten zu können. "Komm her, dann kannst Du auch gucken. Also was möchtest Du Boldi schenken?", fragte Vano freundlich. Es freute ihn, dass Tekuro derart an seinen Wahlbruder dachte. Er riss sich von dem Bild des ackernden Bellamy los und schaute Teku gut gelaunt an.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ich möchte ihm das Blut eines Feindes schenken. Antoine dürfen wir leider nicht mehr anrühren. Hat der Duc uns verboten. Aber es gibt einen Ersatz, bei der Leibgarde. Jendro Girad, er hat Boldi mal gefickt und es dann rumerzählt, um ihn lächerlich zu machen. Hat ziemlich Ärger gegeben."


    Silvano de Mancini
    Vano trat nahe an Tekuro heran, schlagartig war er eine andere Person. Jedenfalls erschien es so, denn nicht mehr der Glanz von Lust war in seinem Blick zu lesen, sondern Hass. Abgrundtiefer, alles verschlingender, mörderischer Hass. "Wer ist dieser Jendro und wo finde ich ihn?", fragte er kaum hörbar.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Unitè A. Es ist sehr schwer, an ihn ranzukommen, da er nie allein ist. Er hat aus der Vergangenheit gelernt. Auch unter einem Vorwand lässt er sich nicht mehr von seinen Leuten weglocken. Hinzu kommt, dass die Leibgardisten in Rüstung und mit Helm kaum voneinander zu unterscheiden sind, die sind alle groß und trainiert. Er hat dunkelbraunes Haar, fast schwarz. Frisur sieht aus wie von Boldi, nur nach hinten gekämmt mit Wachs. Ist recht eitel. Augen grau. Das Auffälligste an ihm ist, dass sein Hals komplett tätowiert ist. Ach ja und er hat Ohrringe an beiden Ohren. So Tunnel aus Eisen."


    Silvano de Mancini
    "Ich finde eine Lösung wie wir an ihn herankommen... Schwager. Du wirst Boldi Dein Geschenk überreichen können. Wir holen uns den Kopf vom dem Schwein und Du bindest ein Schleifchen drum und erzählt Boldi die beste Geschichte Deines Lebens, die Dir zu diesem Kopf einfällt. Sie muss genauso gut sein, wie Dein Geschenk. Das bekommen wir hin, dass wird ihn freuen. Worüber haben wir angeblich hier draußen gesprochen? Boldi hat mir nie von dem Kerl erzählt. Warum ist klar, er hat ihn... er... hm. Er hat meinen Mann missbraucht, geschändet. Wir schneiden ihm auch die Klöten und den Schwanz ab für den Frevel", knurrte Vano. "Wir haben über den Abreisetermin gesprochen und darüber, dass die Tordalk in Monleone liegt. Wir reisen gemeinsam hin. In Ordnung? Merk Dir das, verplappere Dich nicht, ich horche mich um, mache mich schlau, und überlege mir einen taktischen Zugriffsplan für unsere Beute", erklärte Vano. Er blieb noch einen Moment stehen, schaute Tekuro ganz genau an, als wollte er sich jeden Millimeter von dessem Gesicht einprägen und schenkte ihm dann ein ehrliches Lächeln. "Danke in Boldis Namen", sagte er freundlich, ehe er wieder im Haus verschwand.

  • Mon chous unter sich



    Ciel Felicien de Souvagne
    "Mon chou, was birgst du so bang dein Gesicht?", fragte Ciel und nahm sich eine Bulette, die er anstelle von Keksen aß. Er fand, dass Costantino bedrückt wirkte und schob ihm die Schüssel herüber.


    Costantino Marchesi
    Conni grinste. "Siehst Ciel Du den Erlkönig nicht? Aber er ist unschuldig Mon Chou, ich möchte mich gerne mit meinem Kapitän und dem ersten Offizier aussprechen. Aber ich befürchte dass wird nicht gehen. Beide sind sehr nachtragend, aber ich möchte mich erklären. Auch er nahm sich eine Bulette und kaute darauf herum. "Du weißt warum ich es tat nicht wahr Mon Cher? Ich tat es, damit er auffliegt und Du ihn rettest. Niemand sonst konnte es, niemand sonst konnte ihn von seinem Wahn abbringen. Er ist so stur und verbohrt. Das ist manchmal sogar gut, aber er segelte in seinen eigenen Untergang und das konnte ich nicht zulassen als Freund. Mon Dieu dürfte ich mich Freund nennen, hätte ich das zugelassen? Und nun ist er mir böse. Vielleicht auch nicht. Aber Jaques wird mir böse sein, da ich nicht loyal war in seinen Augen. Das schlimme Mon Chou an Jaques ist, er sagt nichts. Er ist ein Dusolier. Er wartet bis man es selbst vergessen hat und dann kommt die Quittung merde", stöhnte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Dagegen hilft nur die Aussprache. Wenn du es wünschst, in meinem Beisein. Und sollten alle Stricke reißen, mon amour, so werde ich für dich eine andere Anstellung finden. Du bist in jedem Fall nicht verloren, wenngleich es freilich schade um die Freundschaften wäre."


    Costantino Marchesi
    Conni nickte langsam. "Sie sind meine Familie, dass sagen wir nicht nur so. Ich möchte dass sie es verstehen. Du hast es auch nicht verstanden Mon Chou, aber jetzt verstehst Du es doch oder? Ich wollte keinem schaden, ich wollte sie retten. Vano und seine Leute. Aber die meisten sahen es wie er, sie wollten ihre Kameraden rächen, sie wollten Davet rächen, auch wenn sie ihn nicht kannten. Nur Fran war die Stimme der Vernunft. Aber wer hörte auf Fran, es sei denn er sagte was medizinisches, dann hörte fast jeder. Wie geht es Dir überhaupt? Was war geschehen mit Melville?", fragte Conni und nahm noch eine Bulette, da er erstmal merkte wie ausgehungert er war.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel rückte an Conni heran, so dass sie sich berührten, aber er tat ansonsten nichts, da Conni verdeutlicht hatte, dass er es nicht mochte, wenn jemand aktiv etwas tat, um zärtlich zu ihm zu sein. "Ich möchte Melville noch besuchen, gemeinsam mit Brandur. Ich verstehe dich, mon cher, sehr gut. Und ich glaube dir."


    Costantino Marchesi
    "Und Du glaubst mir, dass er nicht böse, sondern nur sehr krank ist? Schau er war immer ein guter Freund. Er ist einem immer loyal und hilfsbereit gegenüber. Und er würde alles für Dich tun. Bei uns war er gut aufgehoben und fühlte sich wohl. Und trotzdem war er unter vielen manchmal allein. Und immer wenn die Zeit kam, die Zeit ihres gemeinsamen Tages, dann wurde er anders. Dann wollte er diese Wesen nur noch töten. Das er sie töten wollte Mon Amour, dass war mir gleich. Sie sind gefährlich. Aber das wie, dass war das Entscheidende. Er nahm auf viele Rücksicht, nur auf sich nicht. Und jemanden so vor die Hunde gehen zu sehen tut weh, wenn man ihn mag. Er ist verrückt geworden vor Einsamkeit und Trauer. Nur hatte er dieses Jahr seit dem 19.08. seinen neuen Mann. Und da wurde es anders. Anders verrückt! Ich sah was sein Mann nicht sah, er tat alles um ihn gut versorgt, versichert und verwöhnt zurückzulassen. Er sagte er liebt ihn. Mon Cher das glaube ich, aber dann muss er bleiben und der Rache abschwören. Das ist ein Liebesdienst. Und ich habe mit ihm gesprochen, aber sprich nie den Namen von Davet in Schande aus. Nie. Danach habe ich versucht es zu erklären, ohne den Namen zu nennen. Habe versucht es nur auf ihn zu beziehen, dass er mir was bedeutet, dass ich ihn nicht verlieren möchte, die anderen wollen ihn nicht verlieren. Seine Antwort war, das geschah schon im Jahr 193, da blieb ein Teil von ihm dort liegen, den er sich zurückholen wollte. Und dann waren wir dort in der Höhle und sein Mann war dort und Boldi war dort und ich dachte, es ist alles gut. Es war nichts gut. Darum musstest Du erwachen um Deine Macht zu entfalten Mon Cher. Wie ein kleiner Gott oder Engel, der alles gerade rückt was wir nicht schaffen oder selbst verzapft haben. Er war zu lange alleine, es gab nur noch das Thema. Sein Schiff, seine Leute, seine Rache. Erstes beides beschützt er, letzteres rannte er hinterher. Du bist mit Davet verwand Mon Chou, frag ob er endlich wieder "Zuhause angekommen" ist. Er wird was brauchen, das braucht er auch vor dem Neujahrsbesuch bei den Dusos und bei seinen Eltern. Eine Zeit ist er seltsam schweigsam und traurig, dann taut er auf und es geht ihm gut. Wir werden Melville besuchen und bringen was zu essen mit. Mit Brandur dem Nekromanten? Ja das ist eine gute Idee. Nur soll er niemanden beschwören, sondern sich erklären Mon Cher. Dass wäre hilfreich. Die Geister erinnerten mich an Elmsfeuer", grübelte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich werde sogleich nach Brandur schicken lassen. Was Melville betrifft ... vielleicht ist es besser, wenn ich ihn zunächst allein aufsuche. Wo sind Ferrau und Fran?


    Costantino Marchesi
    Conni nickte zustimmend. "Sie sind in Deinem Gemach Mon Cher, soll ich hingehen? Ich kann dort auf Dich warten, ich denke Fran freut sich bestimmt mich zu sehen. Das tat er immer, ich vermisse ihn. Geht es ihm gut?", fragte Conni besorgt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Es geht ihm gut, und Ferrau gibt auf ihn acht. Ich frage mich, ob die Kuschelschlafanzüge inzwischen fertig gestrickt worden sind." Ciel erhob sich und trat auf den Gang. Er winkte einen Diener herbei, den er nach Brandur schicken ließ, dann begab er sich hinab ins Verlies, wo noch immer Melville allein in der Dunkelheit saß, dazu verdammt, in seinem Schmerz und seiner Einsamkeit zu darben. Das Schloss quietschte, als der wachhabende Gardist den Schlüssel darin herumdrehte und Ciel eintreten ließ. Aufmerksam schaute Ciel sich um.


    Costantino Marchesi
    Conni wartete bis Ciel Richtung Kerker lief, dann machte er sich auf den Weg zu Fran und Ferrau. Gestrickte Kuschelschlafanzüge klangen sehr gemütlich, fand er. Er klopfte kurz und einen Augenblick später ließ ihn Ferrau herein. Conni gesellte sich zu Fran und beide warteten bei einem kleinen Plausch bei Kaffee und Kuchen auf Ciel.


    Melville de la Cantillion
    Melvilles Gesicht war abgeschwollen, dafür sah er jetzt mehr blau, grün, gelb als weiß aus. Bartstoppeln zierten sein unrasiertes Gesicht und auch sonst sah er aus, als könnte er dringend ein heißes Bad und etwas zu Essen vertragen. Er musterte Ciel und wartete ab, was der Prince von ihm wollte. Ciel sah nicht mehr ganz so fertig aus, dafür fühlte sich Melville als hockte er im Abgrund.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel holte einige Buletten hervor, die er in Servietten eingeschlagen mit sich getragen hatte. Er hielt sie wortlos Melville hin, der schlimm aussah. "Nehmt, Comte de la Cantillion", sprach er ihn nun förmlich an, nachdem er ihn bei den letzten Treffen geduzt hatte, während er selbst sich mit der korrekten Form hatte ansprechen lassen.


    Melville de la Cantillion
    Melville nahm sie mit dankbarem Nicken entgegen und schlang das Essen herunter wie ein ausgehungertes Tier, denn so fühlte er sich auch. Auf Contenance legte er im Moment keinen Wert mehr. Er war hungrig, dreckig und es ging ihm schlecht. "Was macht Ihr hier?", fragte er zwischen zwei Bissen mit vollem Mund.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wartete, bis Melville die Buletten aufgegessen und sich die Finger abgeleckt hatte. "Ich möchte Euch eine frohe Nachricht überbringen. Es ist uns gelungen, Aimeric zu retten. Dunwin wurde ihm ausgetrieben und zurück in den Nexus geschleudert. Aimeric ist noch erschöpft und steht unter ärztlicher Beobachtung, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er wird bald wieder wohlauf sein."


    Melville de la Cantillion
    Melville brauchte einen Moment bevor er begriff was Ciel gesagt hatte, ehe er einfach die Arme um seine Knie schlang und weinte. Es war ihm gleich, sollte der Prince lachen, oder sich lustig machen, dass alles zählte für ihn nicht. Hauptsache war, es ging Aimeric gut, oder wieder gut. Wo immer er dort in seinem eigenen Körper gewesen war. Er hoffte für seinen Ältesten, dass er bald wieder richtig gesund werden würde. Falls die Botschaft von Ciel überhaupt stimmte. Schlagartig musterte er den Prince so, als hätte dieser einen besonders perversen Scherz gemacht. Mel wischte sich mit dem Handballen über die Augen, zuckte aber schlagartig zusammen, da sie blau unterlaufen waren. "Sagt Ihr die Wahrheit?", fragte er und tupfte mit seinem dreckigen Hemd sein Gesicht ab.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel reichte Melville ein Taschentuch. "Bei Ainuwar, ich spreche die Wahrheit", schwor Ciel. "Aimeric ist wohlauf. Möchtet Ihr ihn sehen?"


    Melville de la Cantillion
    "Ihr habt ihn doch nicht hierher geschleppt in seinem Zustand oder?", fragte Melville schockiert und erbost. Dann nahm er entgegen seiner vorherigen Worte sachte das Taschentuch und wischte sich das Gesicht sauber. "Danke für das Taschentuch und das Essen", sagte er umgänglich, als er sich wieder beruhigt hatte. Scheinbar konnte er nicht glauben, dass sein Sohn noch lebte, obwohl er sich dies sosehr gewünscht hatte. "Ist er geistig intakt? Ich meine, ist er verrückt geworden? Ich hätte wegen Brandur meinen eigenen Sohn getötet, Ihr wisst was das heißt? Und nun ist er gesund?", fragte er nervös.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Kommt", sprach Ciel, erhob sich und die Wache hielt ihm die Tür auf. Draußen wartete er auf Melville. "Gehen wir ihn besuchen. Er weilt bei Benito."


    Melville de la Cantillion
    Melville kämpfte sich auf die Beine und folgte Ciel. "Ich kann doch nicht so zu ihm, was wenn ich ihn mit dem Dreck irgendwie krank mache?", fragte Mel und schaute angewidert an sich herunter. "Kann ich vorher ein Bad nehmen? Wobei, vergesst es, dass macht es auch nicht besser. Ich folge Euch", sagte Mel und deutete Ciel an vorzugehen. "Was ist mit Dunwin geschehen? Ist er endlich tot? Und was ist mit Brandur? Wurde er hingerichtet?", fragte Melville.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Brandur erfreut sich bester Gesundheit. Nun ja, fast. Er sieht aus, als hätte er Prügel bezogen. Er wollte mit Euch das Gespräch suchen, aber scheinbar hat er es noch nicht getan." Ciel führte Melville in eine Gästesuit mit Waschgelegenheit. "Ich werde Euch einen Diener schicken."


    Melville de la Cantillion
    "Nein Dankeschön, dass ist nicht nötig, ich kümmere mich selbst um mich. Das geht in Ordnung, der Aufenthalt dort unten korrigiert einige Sichtweisen. Jedenfalls benötige ich im Moment keinen Diener. Falls Ihr mir einen Gefallen erweisen wollt, besorgt mir frische Kleidung. Gleichgültig wie schlicht nur nicht starrend vor Dreck. Dann können meine alten Sachen entsorgt werden", bat Melville. Er zog sich aus und fing an sich so gut es ging zu waschen. Dabei sah Ciel, dass sein Vater gewaltig hart zugelangt hatte. Der Körper von Mel war mit Prellungen übersät.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel musterte die Verwundungen. Der Bluthexer in ihm konnte es nur schwer ertragen, Melville nicht zu helfen. Er würde damit die Strafe seines Vaters ad absurdem führen und diesen bloßstellen. Er wandte sich mühsam ab und schickte nach einem Diener, der ihm ein Paket einfacher, aber sauberer und ordentlicher Kleider aushändigte, dass er hernach Melville auf einem Stuhl bereitlegte.


    Melville de la Cantillion
    nachdem Melville sich so gut wie möglich gewaschen und rasiert hatte, zog er die saubere Kleidung an. Er strich sie sorgsam glatt und schaute dann nach Ciel. Dieser hatte draußen gewartet und Melville drehte sich sauber und in frischer Kleidung einmal um sich selbst. "Kann ich so gehen?", fragte er und die Frage war keine Floskel, wie man sie üblich aussprach, sondern tatsächlich ernst gemeint getragen von der Sorge um seinen Sohn.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Es ist alles Bestens, du hast keine ansteckenden Krankheiten, du warst dort unten doch völlig isoliert. Zur Sicherheit können wir aber Benito bitten, dir eine Schnellheilung zur Vorsorge zukommen zu lassen." Er führte Melville mit sich. Sie gingen sehr langsam, da Melville noch geschwächt war und Ciel klopfte eigenhändig an Benitos Tür, ehe er eintrat. Und dort stand, auf den Tresen gestützt - Etienne, Benitos Dauerpatient, und wartete ebenfalls. Als die Türglocken läuteten, salutierte er und grüßte Ciel und Melville förmlich.


    Melville de la Cantillion
    Melville schaute den Mann an. Irgendwie war der Bursche immer beim Heiler, kam von Heiler oder war auf dem Weg dahin, wenn er am Hofe war. "Was stimmt eigentlich mit Dir nicht? Wenn Dir der Bursche hier nicht helfen kann, solltest Du mal den Tempel in Beaufort versuchen. Es scheint ja nicht zu helfen. Und hier liegt mein Sohn, wunderbar. Wo ist Aimeric?", fragte Mel besorgt und sein Blick fiel skeptisch auf Etienne.


    Etienne de Sonzier
    "Wachdienst im Winter ist kalt, Herr, man friert durch bis auf die Knochen, wenn man einige Stunden steht. Ich hab`s drum oft mit dem Unterboden, Herr", erklärte er und hielt Ausschau nach Benito, der sich bislang noch nicht gezeigt hatte. "Benito ist ausgesprochen fähig. Aber für die Kälte kann er nix."


    Melville de la Cantillion
    "War nur eine Frage, entspann Dich. Ich sehe Dich halt irgendwie immer beim Heiler und da macht man sich so seine Gedanken. Wenn genau bei dem Heiler der eigene Sohn liegt. Vergiss die Frage einfach", sagte Mel freundlich und wartete ebenfalls.


    Etienne de Sonzier
    "Benito ist mein Mann", antwortete Etienne mit einem fast schon unverschämten Grinsen. "Drum bin ich oft krank."


    Melville de la Cantillion
    "Achso, ja gut dass konnte ich ja nicht wissen. Ich hielt Dich nicht für einen Ehemann oder Dauergast mit Ehehintergrund, sondern ich hielt Dich für einen Patienten", grinste Mel.


    Etienne de Sonzier
    "Ich bin beides", bestätigte Etienne. "Benito ist ein sehr guter Arzt. Ich habe also keinen Grund, gesund zu sein."


    Benito
    Benito kam nach vorne, küsste seinen Mann zur Begrüßung und lächelte dann Ciel und Melville freundlich an. "Eure Majestät und Comte, Ihr seht beide grauenvoll aus? Was kann ich für Euch tun? Ich sollte Eure Prellungen behandeln, falls das gestattet ist", sagte Benito und wandte sich an Ciel. "Möchtet Ihr zu dem Patienten, den Ihr gerettet habt?", hakte der Heiler nach und kramte ein kleines Fläschchen aus dem Medizinschrank. "Etienne reich mit eine Spritze von dort drüben", bat Ben.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Danke für die charmante Begrüßung, du siehst ebenfalls grauenvoll aus. Ich hätte gern etwas gegen Erschöpfung, ohne dafür schlafen zu müssen und ein Wahrheitsserum. Der Comte würde gern seinen Sohn sehen und ich ebenfalls. Bitte sei so gut und prüfe vorher noch einmal Melvilles Gesundheitszustand, um Aimerics Genesung nicht zu gefährden."


    Etienne de Sonzier
    Etienne kramte genüsslich in dem Schrank herum, genoss den Duft der Desinfektionsmitte und reichte Benito das Gewünschte, wobei er seine Hand mit den Fingern berührte.


    Benito
    Benito stellte Ciel zwei kleine Fläschchen auf den Tisch. In einem war eine quittegelbe Flüssigkeit, die schon leicht ins grünliche überging. Die andere war blaulich-violett. "Eure beiden Bestellungen. Einmal haben wir hier Dhanga. Dhanga ist eine Droge, die aus der Rinde des gleichnamigen Baumes gewonnen wird. Sie zeichnet sich durch ihre giftgelbe Farbe aus. Die Effekte des Rauschmittels sind vor allem langfristiger Natur. Bei unablässigem Konsum verschwindet das natürliche Schlafbedürfnis. Nebenwirkung ist die Betäubung bestimmter Gehirnregionen, unter anderem des Bereichs, der für das moralische Handeln zuständig ist. Davon habt Ihr dermaßen viel Herr, Ihr werdet den minimalen Verlust kaum spüren. Und dann haben wir hier eine Export-Droge, Navu Lea oder auch Zungenlockerer. Dies ist eine Droge die auf kristalliner Basis beruht und bei dem Goblins des Kaisho Abkommens zu Militärzwecken Anwendung findet. Sie ist keine Konsumdroge, sondern ein Wahrheitsserum, um Personen zum Reden zu bringen, weshalb sie vor allem bei Kriegsverbrechern, Spionen und Landesfeindes zum Einsatz kommt. Der Zungenlockerer hat ein relativ geringes Gesundheitsrisiko und eine recht hübsche Farbe, findet Ihr nicht auch Hoheit? Steckt beides bitte vorsichtig ein", bat Benito und nahm ein weiteres Fläschchen zur Hand und nahm die gereichte Spritze von seinem Mann entgegen. Er zog mehrere Einheiten auf und musterte dann Melville, ehe er ihm die Spritze ohne Vorwarnung in den Hals stach und abdrückte. "So meine Herren, ich wäre soweit", sagte er freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Herrje, Benito", rief Ciel entsetzt, als dieser die Spritze wie einen Dolch in Melvilles Hals rammte. "Du siehst doch, dass der arme Mann angeschlagen ist! Was war darin?" Er steckte die beiden Flaschen ein. Mit Dhanga hatte er bereits Erfahrungen, allerdings bislang nicht in Extraktform. Und auf das Wahrheitsserum war er gespannt. Er war es leid, ständig einen Geistmagier bemühen zu müssen.


    Benito
    "Das sehe ich Herr, ein Aufbaus- und Gesungstonikum. Es wird ihm also nicht schaden, sondern sehr viel nützen. Und ehe sich der gute Comte de la Cantillion lange und breit beschwert, hat er es schon mal in der Blutbahn. Das ist besser so, glaubt mir. Er kann sich ja beschweren, während er gesundet. Wollen wir nun? Keine Sorge wegen dem Wahrheitsserum, Ihr könnt es nicht überdosieren. Das heißt, davon stirbt kein Souvagner. Gebt Ihr einem Mann davon eine Flasche zu trinken, ist die einzige Nebenwirkung wohl, dass er dann einen Monat lang permanent die Wahrheit spricht. Höchstens die Begleiterscheinungen machen ihn dann krank, dass heißt, falls er Leuten antwortet, die die Wahrheit nicht ertragen können. Er sollte Zuhause bleiben. Benutzt es weise, ein Tropfen zählt eine Stunde. Aimeric liegt hier hinten", sagte Benito und ging vor. Er führte sie durch die Heilstube und entgegen seiner sonst so forschen Art, öffnete er die Tür zu dem kleinen abgedunkelten Zimmer ganz leise. Es roch angenehm frisch, wie auf einer Kräuterwiese und die Luft war warm. "Kommt herein", flüsterte er.


    Aimeric:
    "Ich bin wach, es ist alles gut", sagte Aim leise und versuchte sich im Bett aufzusetzen.


    Melville de la Cantillion
    Melville eilte an die Seite seines Sohnes und half ihm auf. "Es geht Dir wirklich gut", freute sich Mel und drückte seinen Sohn liebevoll an sich. "Ihr habt ihn gerettet, sagte Benito. Warum habt Ihr nichts gesagt?", fragte Mel Ciel.


    Melville de la Cantillion
    Aimeric: "Ja der Prince... er hat mich gerettet... Papa", wisperte Aimeric und lehnte sich total erschöpft an seinen Vater an. "Ich bin immer müde, ich weiß nicht wieso. Und hungrig...", murmelte er und war wieder eingeschlafen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nickte Benito dankbar für die Erklärung zum Wahrheitsserum zu und musste ein wenig schmunzeln, als er von den Nebenwirkungen sprach. Der Anblick von Aimeric und Melville, die sich glücklich begrüßten, erfreute sein Herz. "Ich sagte es Euch doch, Comte", antwortete Ciel. "Benito, bitte sorg dafür, dass Aimeric ausreichend zu Essen bekommt. Benötigst du hier noch etwas?"


    Benito
    "Weil gesund werden sehr viel Kraft kostet", antwortete Benito, auch wenn ihn Aimeric im Moment nicht hören konnte. Der Prince oder der Comte würden ihn darüber informieren, sobald er wieder wach war. "Ich werde ihm eine Brühe anrühren lassen. Dass tut ihm gut und er kann sie leicht und unkompliziert zu sich nehmen. Ich lasse Euch mit ihm allein. Er hat einiges durchgemacht, aber seine Seele festigt sich wieder in seinem Körper und sie gesundet langsam Stück für Stück. Aber die Angst bleibt. Er sagte es roch muffig, darum haben wir ihm eine Kräutertherapie verabreicht, deshalb riecht es hier dermaßen nach Kräutern. Es hilft ihm. Bis später", sagte Ben und ließ Ciel, Melville und Aimeric allein.


    Melville de la Cantillion
    "Ich wusste nicht, dass Ihr ihn selbst gerettet habt, also Ihr persönlich. Ich danke Euch aus tiefstem Herzen, dass Ihr mir meinen Sohn wiedergegeben habt. Auch in seinem Namen, Danke", sagte Mel gerührt und deckte Aimeric wieder richtig zu. "Ich hoffe er wird wieder gesund, er muss einfach gesund werden. Ich liebe den Großen, ich hoffe das weiß er. Man sagt es denen die man liebt, viel z zu selten. Man denkt sie wissen es, aber man selbst freut sich doch auch es zu hören. Ich werde es ihm öfter sagen, damit er es weiß. Tief im Herzen. Brandur soll sich von ihm fernhalten, wenn er mit mir reden, will - reden wir. Aber er soll meinen Sohn in Frieden lassen".


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Es spielt doch keine Rolle, wer es war. Hauptsache, er ist wieder gesund. Brandur wird sich kein zweites Mal ein Opfer aus dem Umfeld Eurer Familie suchen und hoffentlich überhaupt keines mehr. Er wird scharf beobachtet und die Geduld meines Vaters erschöpft sich auch langsam mit ihm. Meine hat sich schon längst dem Ende geneigt. Ich lasse Euch noch eine Weile mit Aimeric allein. In einer Stunde etwa werdet Ihr abgeholt." Ciel verließ das duftende Gemach, ging leise an Benito und Etienne vorbei, die vor sich hin turtelten und suchte seinen Vater auf.

  • Massimo


    ritt wie besessen zum Hof in Beaufort. Er hoffte seine Frau war sicher Zuhause. Er musste den Prince finden. Mit eilige Schritte stürmte er durch die Gänge des Palastes. Jeder hielt Abstand, denn sie sahen er war in Eile. Sein Gesicht war grimmig. Er würde keine Verzögerung dulden.
    Dann sah er den Prinz. Der falsche Prinz trieb sich beim Heiler rum. Massimo zückte sein Schwert und ging ganz langsam auf den Feind zu. Seine Gabe machte er bereit. Er hoffte seine Leute waren ihm gefolgt.


    "Stehenbleiben verfluchter Lich! Du bist enttarnt! Leg deine Waffen nieder oder fahr zum Abgrund."


    Massimos Befehl kam gebrüllt und die Schwertspitze zeigte auf sein Feind.


    "Raus aus dem Körper du Nekroratte! Gib den Prinz frei, ansonsten Erlöse ich ihn durch Läuterung. Und du beisst mit ins Gras. Freigabe der Geisel oder Tod Nekrozecke!".


    Donnerte Massimo Ciel entgegen.

  • Massimo war nicht allein. Unitè B war kurz vor ihm eingetroffen, weshalb Etienne die Gelegenheit genutzt hatte, schnell mal eben bei Benito in der Heilstube vorbeizuschauen.


    Was jetzt geschah, war wohl der Alptraum eines jeden Leibgardisten. Zwei seiner Herren gingen aufeinander los. Dem Palaisin war er zu Gehorsam verpflichtet, den Prince musste er mit seinem Leben verteidigen. Beide waren seine Vorgesetzten und beide mochte er gut leiden, doch heute war der Tag gekommen, da er sich zwischen sie stellen musste als lebender Schutzschild. Etienne wusste, wie dieser Kampf ausgehen würde.


    Etienne schien nicht aus dem härtesten Stahl geschmiedet zu sein, so oft wie er sich in der Heilstube herumdrückte, doch die Gründe dafür waren keineswegs in einer erhöhten Empfindlichkeit zu suchen. Etienne war im Kampf so tüchtig wie jeder seiner Kameraden. Für seinen Herrn zu sterben war seine Pflicht, seit er seinen Diensteid geleistet hatte. Seine Bereitschaft dafür stand außer Frage. Dennoch war eine Ecke in seinem Kopf, die bedauerte, dass sein Glück mit Benito nur so kurz gewährt hatte. Er hätte ihm viel eher schon sagen sollen, weshalb er vermeintlich so oft krank war, doch dafür war es nun zu spät. Der Gedanke verblasste so schnell wie er aufgeblitzt war und Etienne nahm seine Aufgabe mit vollster Konzentration und Entschlossenheit wahr.


    Noch bevor Massimo seinen letzten Satz beendet hatte, packte Etienne Ciel an der Kleidung und schleuderte ihn wie eine Puppe hinter sich über den Tresen. Zum Glück war der junge Mann ein Fliegengewicht. Während der Prince polternd auf dem Boden aufschlug, riss Etienne seine Hellebarde von der Wand und trat Massimo entgegen.


    "Geht!", grollte er in einem letzten Versuch, das Ganze unblutig zu beenden. "Keine Diskussion. Ansonsten wende ich Gewalt an."

  • Massimo


    senkte kaum merklich das Schwert und starrte Etienne in die Augen um ihn zu beeinflussen.


    "Bist zu von sinnen? Das ist nicht der Prinz, das ist der Lich. Das ist nur der Körper des Prinz. Der Feind liegt hinter dir, ich versuch den Prinz zu retten und die Herrschaften. Wach auf du Träumer Etienne. Geh aus dem Weg wenn du mir nicht hilfst. Du bist nicht mein Feind. Der Lich schon. Befehl vom Duc."


    Massimo warnte seinen Kollegen. Er wollte Etienne nicht mit der Waffe läutern sondern mit Worten. Langsam übermittelte er ihm beruhigende Gefühle.

  • Benito eilte nach vorne und stellte sich zwischen seinen Mann Etienne und dem Palaisin. Der Heiler musterte Massimo und schüttelte langsam den Kopf.


    "Nehmt unverzüglich Euer Schwert herunter, dies ist ein Haus des Friedens, hier werden keine Waffen gezogen. Was redet Ihr da für einen Unsinn über seine Hoheit Ciel Felicien de Souvagne? Seine junge Hoheit ist garantiert nicht vom Lich besessen Comte!


    Vor einiger Zeit wurde er vom Lich angegriffen und gemeinsam mit meinem Bruder habe ich den Prince das Leben gerettet. Glaubt mir, ich weiß wie sich die Präsenz dieses Lichs anfühlt. Und seine Präsenz war damals nicht einmal im Prince zugegen, sondern seine magischen Hinterlassenschaften. Dieses Wesen würde einem die Seele binnen eines Sekundenschlags verbrennen oder aus dem Körper reißen.


    Zudem wurde der Prince vor kurzer Zeit versehentlich von Eurem Bruder, dem Comte Melville de la Cantillion, angegriffen und zog sich Verbrennungen zu. In diesem Zusammenhang habe ich Prince Ciel erneut heilen müssen. Dazu verbinde ich meine Seele mit seiner Lebensenergie und einen Teil mit seiner eigenen Seele. Der reinen Kraft der Seele.


    Meint Ihr, dabei übersehe ich eine jahrhunderte alte nekrotische Wesenheit die jeden von uns mental verspeisen will? Für wen haltet Ihr Euch und für wen haltet Ihr uns Comte?


    Zudem hat Prince Ciel erst vor einigen Tagen Euren Neffen Aimeric von der Besessenheit des Dunwin von Hohenfelde befreit. Glaubt Ihr ein Lich hätte das getan? Und wenn wie? Ein Lich ist ein Nekromant, er verfügt gar nicht über diese Möglichkeiten! Denkt nach!


    Euren Diensteifer in allen Ehren, aber wie kommt Ihr überhaupt auf diese Haarsträubende Idee, dass ausgerechnet Prince Ciel der Lich sein soll? Unsere Majestät der Duc hat Euch ganz sicher aufgetragen, den Lich zu beseitigen, aber nicht seinen Sohn! Nehmt Vernunft an, sonst muss ich nach den Wachen rufen lassen! Eure Aufgabe ist der Schutz der Krone.


    Falls Prince Ciel besessen wäre, FALLS COMTE, selbst dann würde er nicht geläutert, sondern wir würden einen Exorzismus durchführen müssen mit den mächtigsten Priestern, Himmelsaugen und anderen Heilmagiern. Aber wir heilen hier nicht, indem wir Köpfe abschlagen", antwortete Benito genauso schneidend.

  • Melville hatte sich ganz vorsichtig neben Aimeric ins Bett gelegt und ihn schön warm zugedeckt. Er hatte ihn im Arm und wärmte ihn, denn trotz der Wärme im Zimmer, schien er zu frieren. Es war die Angst, die seelische Kälte die er eine so lange Zeit hatte ertragen müssen.


    Mel schaute sich seinen Sohn genau an und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Eine Geste, die ihn an seinen eigenen Vater erinnerte. Er hatte Aimeric wieder und das hatte er Ciel zu verdanken.


    Brandur hatte seinen Bruder Dunwin in den Körper seines Sohnes verpflanzt ohne Rücksicht auf Verluste. Man durfte nichts anderes von einem Hohenfelde erwarten. Sie waren Skorpione, mehr noch Mischwesen aus Natter und Skorpion und einer schillernden, glänzenden und harmlos wirkenden Hülle. Es gab keinen ungefährlichen Hohenfelde. Es gab nur gefährliche, Bestien und das ultimative Grauen und zu letzten Sorte gehörte eindeutig Brandur von Hohenfelde. Ein uralter Nekromant der vermutlich selbst ein untoter Lich war. Scheinbar verstorben tauchte er wie aus dem Nichts auf Davards Hochzeit auf. So hatte es ihm sein jüngster Bruder Massimo erzählt. Und seit Brandurs Auftauchen reihte sich ein grauenvolles Ereignis an das nächste.


    Vermutlich war Brandur selbst er uralte Lich, der Älteste und stand zu allem Überfluss noch mit Nathan im Bunde. Auch ein Mann voller düsterer Mysterien. Er war so etwas wie menschliches, grauenvolles Omen - wo er auftauchte, brach der Abgrund los.


    Nur diesmal verteilte Nathan seine Gaben nicht einfach nur an die arglosen Duponts, nein er lies es auf ganz Souvagne los und trällerte dabei glücklich vor sich hin! Und Brandur werkelte heimlich, still und leise in den Schatten, während Nathan für die große Ablenkung sorgte.


    Keiner hatte je den Ältesten gesehen. Niemand. Jedenfalls wusste Melville von niemandem, der ihn wirklich leibhaftig gesehen hatte. Ciel fiel ihm ein. Aber waren vorher nicht Hohenfelde in diesem Haus gewesen oder die Jünger des Ältesten? Mel wusste es nicht mehr so genau, aber er befürchtete dass Brandur noch schlimmer war, als er geglaubt hatte. Und dieser Kerl wollte sich mit ihm aussprechen.


    Mel wollte ihm einen warmen Empfang bereiten, falls er sich noch einmal in die Nähe von Aimeric wagte.


    Solange sich deren Familie untereinander zerfleischte, war es ihm gleich. Sollten sie nur, das Böse richtete sich stets gegen sich selbst. Gerade als er darüber nachdachte, ob Massimo Brandur nicht läutern konnte, hörte er Schreie vor der Tür.


    Lautstark verlangte sein kleiner Bruder, dass Waffen niedergelegt wurden und er wollte Ciel läutern!
    Den Prince wollte der Palaisin läutern!


    Melville war in Windeseile auf den Beinen, stürmte so leise er konnte aus dem Krankenzimmer seines Sohnes blickte auf eine Szene die ihn stocken ließ. Prince Ciel lag auf dem Boden hinter dem Thresen, Etienne bedrohte Massimo mit einer Helebarde. Massimo seinerseits bedrohte Etienne mit dem Schwert und in der Mitte stand Benito der Heiler mit ausgebreiteten Armen und versuchte die Streithähne auseinander zu halten.


    Aus dem Gebrüll vorher, hatte Melville entnehmen können, dass sein Bruder glaubte, der Prince wäre besessen. Das war er auch, aber meist von Übereifer und Tatendrang und nicht von einem alten Lich. Melville half zuerst Ciel wieder auf die Beine, ehe er sich neben Benito in die Mitte stellte.


    "Massimo steck Deine Waffe weg. Prince Ciel ist nicht besessen, er hat vor kurzem Aimeric geheilt. Ich bitte Dich von Bruder zu Bruder, vertraue mir, senk das Schwert und steck es weg Kleiner. Er rettete Deinen Neffen, der durch Brandur zum Tode verdammt gewesen wäre. Falls Du ihn töten willst, musst Du an mir vorbei Massi. Sei vernünftig und steck die Waffe weg, bitte", bat Melville seinen Bruder und zeigte ihm die offenen Handflächen.

  • Massimo


    wusste nicht was er denken sollte. Er vertraute seinem Bruder aber Etienne und dem Heiler nicht. Der Lich hatte sie um den Finger gewickelt. Oder er hatte sich geirrt. Er wusste das nicht. Er musste das über prüfen, anders ging es nicht. Massimo steckte sein Schwert weg. Sein Gesicht war immer noch grimmig.


    "Das du hier jeden ungefragt beschützt, gleichgültig wer das ist Heiler werde ich mir merken. Und das du deine Befehle verweigerst und mich mit eine Waffe bedroht hast Etienne. Ich entscheide nicht darüber, der Duc soll über all das entscheiden.
    Wie lange war Aimeric besessen? Warum hat der Prinz ihm erst jetzt geholfen? Das stinkt doch. Prinz Ciel jagte die Beisser und den Lich. Nun sind die beste Freunde. Haben die sich ausgesprochen? Bei einer Tasse Blut und Gedärme zu knabbern? Warum geht er nicht zu den Raksahnern und redet mal flux mit denen? Aber ihr meint er ist nicht der Lich. Gut dann ist er nicht der Lich. Falls doch kommt alleine mit dem Nekro klar.
    Ihr wollt meine Hilfe nicht, dann nicht. Sucht euch einen anderen Hampelmann. Ich jage den Ältesten nicht mehr. Er steht ja jetzt unter Artenschutz.
    Ich erledige die anderen Befehle. Der Rest ist euer Problem. Interessiert mich nicht mehr. Von eurem Verrat wird der Duc nichts wissen wollen. Könnt ihr auch unter euch klären. Tretet mir nie wieder unter die Augen ihr Heuchler sonst bin ich nicht nochmal so gnädig. Aber solche wie ihr sterben eh durch Verräter wie ihr."


    Massimo drehte sich um und ging zurück zu sein Pferd. Er musste nach Irminaburg reisen und zwei Nekro rauswerfen. Er war gespannt was die für Ausreden hatten.

  • Ciel, reichlich zerbeult und zerzaust, stand da wie vom Donner gerührt bei Massimos Rede. Das konnte er nicht glauben! Der Palaisin drehte beleidigt ab und marschierte davon. Ciel gab ihm etwas Vorsprung und dann ging er ihm hinterher und versperrte ihm den Weg zu den Pferden. Auch Etienne war dabei, der inzwischen Unitè A zu sich gerufen hatte, da Unitè B geschlossen Pause veranstaltete und überall im Palastgelände verstreut war. Sie waren hier, um den Prince vor dem Palaisin zu schützen. Dass das einmal notwendig sein würde, hätte wohl keiner von ihnen je geglaubt.


    "Comte Massimo de la Cantillion", donnerte Ciel. "Eure Aufgabe ist es, Duc Maximilien Rivenet de Souvagne zu schützen und die seinen! Es ist nicht Eure Aufgabe, Eure Herren zu läutern! Wenn Ihr zweifel an unserer Identität hat, ist dies unverzüglich dem Duc mitzuteilen, Ihr habt keine Befugnis, die Waffe gegen uns zu erheben! Nach all dem, was wir gemeinsam an der Nordfront erlebten und Ihr mich ausgebildet habt in der Kunst, einen Feldzug zu führen, habe ich anderes von Euch erwartet, als dass Ihr je das Schwert auf mich richtet."


    Der Prince funkelte seinen ehemaligen Mentor an und man sah dem jungen Mann an, dass ihm das nahe ging, was so eben geschehen war.


    "Die Beißer gehören nun zu mir, ich habe sie rekrutiert. Nicht jedoch Archibald von Dornburg, auf den nach wie vor der Tötungsbefehl ausgesetzt ist und den Lich Dunwolf von Hohenfelde. Wenn Ihr es für erforderlich haltet, zunächst die anderen beiden Lichs des Landes zu verweisen oder um die Last ihres Hauptes zu erleichtern, ist dies Eure Sache. Wenn Ihr Euch die Umsetzung des zweiten Teil des Befehls nicht zutraut, dann solltet Ihr mit Eurem Herrn sprechen. Das solltet Ihr generell tun, nachdem, was hier gerade ablief. Etienne und Unitè A, begleitet den Palaisin zu meinem Vater!"

  • Die Leibgardisten folgten dem Befehl und schlossen einen Kreis um Massimo. Was das bedeutete, war klar, Massimo würde notfalls auch gegen seinen Willen vor den Duc geschleift werden. Die Leibgardisten fühlten sich sichtlich unwohl, aber hier war das Leben eines Prince bedroht worden.


    "Bitte begleitet uns, Palaisin", bat Etienne.


    Er fragte sich, was nur los war mit dem Palaisin. Einen Verräter hatte er ihn genannt und ihm den Tod gewünscht, dabei hatte Etienne genau das getan, was man von ihm erwartete - die Krone geschützt. War Massimo überarbeitet? Hatte er Ärger mit seiner Frau? Normal war das nicht, nicht einmal für den Läuterer.

  • Massimo

    blieb stehen als Ciel sich in seinen Weg stellte. Der Verräter Etienne hatte die Unite A gerufen. Der wusste nicht was er tat, wie alle anderen. Massimo hörte sich an, was der Nekromant im Prinzen zu sagen hatte, dabei schaute er seinen Bruder verachtend an.

    "Belehrt ihr mich über meine Aufgabe? Die Beisser gehören zu euch? Sicher tun die das. Das taten die doch schon immer Ältester. Ich erhebe meine Waffe gegen euch, weil ihr der Feind seid. Aber niemand will das sehen. Wer blind sein will, soll es sein und von mir aus in sein Unglück rennen. Aber jeder mit etwas Grips sieht wer ihr seid. Er muss sich nur eure Truppe anschauen.
    Prinz Ciel hat die Beisser gejagt. Warum sollte er plötzlich die Beisser rekrutieren? Und wenn hätte er garantiert nicht seinen Sänger Nathan vergessen zu retten. Ich sehe Nathan hier nirgendwo. Wo ist der kleine Nathan, der immer bei Prinz Ciel war?
    Sag ich euch Nekro, ihr habt ihn vergessen. Ihr habt an eure Beisser Brut gedacht, aber den Diener vom Prinz habt ihr vergessen. Euer Schmierentheater könnt ihr anderen vorgaukeln. Solchen Gestalten hier, die sich von euch gerne verarschen lassen. Die euch bis zum Anschlag in euren halbtoten Arsch kriechen um noch ein Posten zu ergattern, wo die noch weniger arbeiten müssen und noch öfter zum Arzt rennen können.
    Oder solche Quacksalber wie der verfluchte Heiler, der mir meine Arbeit erklären will. Oder mein Bruder, der halbseidene Wendehals. Warum hat der erst heute sein Kind retten lassen? Verräter seid ihr allesamt. Ihr wollt die Augen nicht aufmachen.
    Prinz Ciel würde im Strahl kotzen, würde der mitbekommen, wie ihr seinen untoten Leichnam verschändeln lässt.
    Ich versuche meine Herrn vor euch zu beschützen. Ihr könnt alle anderen täuschen. Sie beschützen euren geklauten Körper. Der Prinz als Versteck, besser kann keiner wählen Nekro. Keiner wird dir mehr was tun. Du lässt mich durch deine Speichellecker ermorden und jede andere Kritik wirst du mit deine Macht ersticken. Nimm nicht den Namen von einen Prinz in den Mund, mit dem ich gedient hab. Du hast nur die Hüllen, sonst hast du nichts von ihm.
    Du willst mich, dann komm und hol mich. Nur weil die anderen nach deine Pfeife tanzen und im Takt wie Vollidioten zu ihrem Totenlied klatschen, werd ich das nicht.
    Ich werd mein Fell so teuer wie möglich verkaufen. Und wenn ich hier verrecke, dann ist das so. Aber von euch nehm ich einige mit."

    Massimo riss sein Schwert zurück in die Hand und nahm Verteidigungspose ein. Er wusste er war schnell und gut, aber das waren zu viele für ihn allein. Der Nekro hatte sie alle verarscht und an den Eiern. Gleich war das nicht mehr sein Problem, aber Etienne und Melville wollte er mitnehmen. Die auf alle Fälle. Er dachte an seine Frau Moni und das Baby. Massimo packte den Schwertgriff fester.


    "Greif an."

  • Melville schüttelte ganz langsam den Kopf und stellte sich neben Prince Ciel.


    "Massimo, weder ist Prince Ciel der Lich, noch sind wir Verräter. Es mag ungewöhnlich erscheinen, dass er die Beißer rekrutiert hat, aber er hat schon ganz andere ungewöhnliche Personen in seinem Tross gehabt. Khawa um nur ein Beispiel zu nennen. Wäre Prince Ciel tatsächlich der Älteste, dann hätten wir wohl alle seine Macht oder die Aura davon gespürt und das nicht zu knapp.


    Soll ich nach Moni schicken lassen, oder was soll ich tun, damit Du uns glaubst?


    Zu Deiner wenig schmeichelhaften Frage, warum ich meinen Sohn erst jetzt retten ließ, weil ich vorher davon nichts wusste! Ja vielleicht hätte mir eine Veränderung auffallen müssen. Nun das ist es sogar, er war anders als sonst, aber ich schob es auf die Umstände, ich schob es auf Gott wer weiß was, ich dachte mit ihm wäre irgend etwas anderes und er würde es mir schon sagen, sobald die Zeit reif dafür wäre.


    Aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass er nicht mehr er selbst ist, dass Aimeric irgendwo in seinem eigenen Körper gefangen ist und die Fäden seines Lebens nun von Dunwin von Hohenfelde gezogen werden. Brandur von Hohenfelde war dafür verantwortlich.


    Der Mörder von Magdalena, der Mörder von Brandur, der Mörder meiner Neffen. Du weißt wie ich zu Aimeric stehe, meinst Du ich hätte ihn im Stich gelassen? Meinst Du ich hätte mein eigenes Kind nicht beschützt? Hätte ich es gekonnt Massimo, dann hätte ich es getan. Aber der einzige Schutz der noch blieb war ihn zu erlösen. Es stand im Raum, dass er nach Dunwins Entfernung ein Versehrter also ein Krüppel bleibt.


    Was hätte ich da Deiner Meinung nach tun sollen?
    Was Massimo?


    Du kannst andere leicht beschuldigen, aber dafür solltest Du erstmal die Hintergründe kennen, bevor Du mit dem Finger auf andere zeigst. Und genauso verhält es sich mit Prince Ciel. Du bedrohst ihn, anstatt ihn auch nur eine Sekunde auszulesen. Ist Dir der Gedanke vielleicht einmal gekommen? Scheinbar nicht, sonst hättest Du nicht schon wieder das Schwert in der Hand!


    Du solltest mal was anderes öfter in die Hand nehmen, als Dein Schwert, wenn Du dermaßen überreizt bist! Zudem machen Etienne, Benito und die Leibgarde hier nur ihren Job. Und auch wenn es Dir nicht schmeckt, über Dir steht immer noch die Krone, samt Familienangehörige und dem Duc höchstselbst.


    Das heißt, Du kannst der Leibgarde befehlen was Du möchtest, der Befehl von Prince Ciel und jedem anderen Mitglied der Krone geht vor. Also steck das Schwert weg verdammt nochmal. Du hättest schon gemerkt, wenn Prince Ciel nicht der Prince, sondern der Älteste wäre. In dem Fall wärst Du vermutlich tot und nicht am zanken", ermahnte Melville seinen Bruder.

  • Der Prince griff nicht an, dafür die Gardisten. Ihnen war es gelungen, den Blickkontakt von Massimo zu Etienne zu unterbrechen, indem sie dazwischentraten und sie achteten darauf, dass der Fehler, Massimo in die Augen zu sehen, kein zweites Mal geschah. Der Kreis geriet blitzschnell in Bewegung. Da sie mit Etienne 13 Mann waren, ging es schnell und unblutig vonstatten. Ein kurzer, heftiger Tumult und Massimo war mit der Messing-Acht für Magier hinter dem Rücken gesichert. Weder konnte er Magie anwenden, noch etwas anderes tun, als nach ihnen zu treten. Und damit er das nicht tat, bekam er auch noch eine Fußfessel.


    Ciel beobachtete das Ganze traurig. Es tat ihm weh, zu sehen, was mit dem Mann geschah, der es - so wie er selbst - eigentlich immer gut meinte und dabei manchmal über das Ziel hinausschoss. Normalerweise hätte man Massimo nun ins Verlies gebracht, wo er der Dinge harren musste, bis sich jemand Zeit für den Fall nahm. Doch Ciel wollte ihn nicht wie einen Verbrecher weggesperrt sehen. Das brachte er nicht über sich. Noch war es vielleicht möglich, Massimo auf andere Weise wieder zur Vernunft zu bringen. So brachten die Gardisten Massimo in ein reguläres Zimmer, wo er auf einen gepolsterten Stuhl gesetzt wurde, an dem man ihn festmachte. Es war besser so in seinem aufgebrachten Zustand


    Ciel setzte sich auf die andere Seite des Tisches. Melville war ebenfalls dabei und bekam einen Stuhl.


    Etienne und Jendro blieben neben Massimo stehen, die anderen Gardisten warteten vor der Tür. Ciel schickte einen Diener los, um seinen Vater zu rufen. Vielleicht gelang es ihm, seinen wildgewordenen Palaisin zu beruhigen. Er selbst trank einen Tee und musterte besorgt seinen alten Mentor. Aufgrund der Messing-Acht konnte er Massimo getrost in die Augen sehen und das tat er auch, auf der Suche nach dem Grund. Massimos Argumente für seine Sorgen waren stichhaltig, jedoch missachtete er völlig die Zuständigkeiten und die Befehlskette.


    "Ich bin nicht angehalten, mich zu rechtfertigen. Um unserer langjährigen Freundschaft willen, werde ich es trotzdem tun. Nathan habe ich nicht vergessen, sondern bewusst freigegeben", erklärte er. "Er hat seine Wahl getroffen. Es ist das letzte Geschenk, das ich ihm machen konnte, seine Wahl zu unterstützen. Zu lange habe ich nur an mich gedacht und ihn darob verloren. Es ist meine Buße, dass ich ihn nun ziehen lasse, in dem Wissen, ihn vermutlich nie wieder zu sehen und ihn vielleicht in seinen Tod laufen zu lassen. Ich hoffe, dass er glücklich ist, auch wenn er vermutlich nicht lange etwas davon haben wird.


    Dass die Beißer mir nun dienen, hängt damit zusammen, dass ich eine schlagkräftige Truppe für schmutzige Angelegenheiten benötige und Bellamy allein mit dieser Aufgabe überlastet habe. Wenn du mich prüfen möchtest, stelle mir eine Frage, deren Antwort nur der echte Ciel kennen kann."

  • Massimo


    musste sich der Übermacht beugen. Die Gardisten legten seinen Körper in Ketten. Seine Magie sicherten sie mit Messing. Aber sein Wille war ungebrochen. Dann schliffen sie ihn in ein Zimmer, anstatt in den Kerker. Das kam Massimo verdächtig vor. Was sollte das? Wozu dieses Zimmer? Er wurde auf ein Stuhl gesetzt und festgebunden. Ciel setzte sich ihm gegenüber und trank Tee. Etienne und ein anderer Gardist blieben neben ihm stehen und bewachten Massimo, obwohl er festgekettet war.
    Ciel schaute ihm in die Augen. Massimo schaute genauso zurück. Der Prinz sagte, dass er sich nicht erklären muss. Das war so. Er tat es trotzdem. Massimo hörte schweigend zu. Sein Gesicht zeigte kein Gefühl. Der Prinz erklärte warum er Nathan freigelassen hatte. Dann erklärte Ciel, wieso er die Beisser eingestellt hatte. Massimos Blick wurde finster. Er brauchte eine schlagkräftige Truppe. Die anderen waren alle Idioten für den Prinz.


    "Ihr müsst euch nicht erklären. Tut es aber. Dann antworte ich auch. Warum ihr Nathan freigelassen habt, ist geklärt. Warum ihr die Beisser braucht nicht. Ihr behauptet weil ihr eine schlagkräftige Truppe braucht. Sind das alle anderen Truppen nicht? Sind eure Büttel, Gardisten und Soldaten alles Idioten das ihr kriminellen Abschaum braucht? Seid wann verhätscheln wir Verbrecher statt die hinzurichten? Jedes Stück menschliche Scheisse schnell auf nach Souvagne. Hier werdet ihr gebraucht.
    Was soll ich euch fragen? Ich hab nichts zu fragen. Ihr könnt den Titel des Palaisins zurückhaben. Ich leg keinen Wert drauf. Vielleicht will den ja einer eurer Beisser. Da findet sich doch ein schlagkräftiger Menschenfresser. Irgendwas was ihr braucht. Beendet die Scheisse hier und fangt mit der Folter an. Dann hab ichs hinter mir."

  • Melville verschränkte die Arme vor der Brust und schaute seinen Bruder an.


    "Das wäre zum Beispiel eine der Fragen die Du stellen könntest Massimo. Wozu braucht es die Beisser, wo wir genug andere fähige Männer haben? Nun vielleicht würde ein Soldat, oder ein Büttel möglicherweise auch ein Gardist dort auffallen, wo sie benötigt werden. Um sich in einer Herde Schafe zu verstecken, sollte man ein Schaf sein. Oder zumindest so aussehen. Und in einem Rudel Wölfe Massi, sollte man ein Wolf sein und über genauso scharfe Zähne verfügen um nicht aufzufallen.


    Was ist denn los mit Dir? Ciel reicht Dir die Hand, würde das der Älteste?


    Der hätte gar nicht mit Dir diskutiert, sondern Dich ausgesaugt als Snack und nicht weiter über Dich nachgedacht. Ich weiß wie Du zu Ciel stehst und Ciel steht ebenso zu Dir. Findest Du nicht, dass er da eine Chance verdient hat? Der Mann rechtfertigt sich hier vor Dir, erklärt Dir Dinge, die er gar nicht erklären müsste. Zumindest damit könntest Du gleichziehen.


    Und was soll Moni von Dir denken? Wie Du Dich aufführst. Willst Du auf dem Block enden? Du hast Ihr ein Sommerhaus versprochen, wo Ihr es Euch gemütlich macht. Sie hat sich so darauf gefreut und alles Mögliche für das Häuschen geplant. Du hast Ihr eine Katze versprochen Massi.


    Sie hat sich so sehr eine Katze gewünscht. Abends wenn sie vor dem Kamin liest, wollte sie die Katze wärmend auf dem Schoß haben, während sie auf Dich wartet, bis Du nach Hause kommst. Sie wollte es mit Dir versuchen, sie hat es mit Dir versucht. Ihr beide habt Euch Freundschaft versprochen. Freundschaft, Partnerschaft, Ehe - bedeutet in Zweisamkeit Geben und Nehmen Massi. Und zwar im Wechsel, nicht der eine gibt und der andere nimmt.


    Du könntest sagen, dass gerade Du das sagst Mel. Das stimmt, aber vielleicht habe ich einen guten Grund Dir das zu sagen Massimo. Ich habe Euch beide verbunden, Eure Ehe vermittelt, aber dass es nicht nur eine Zweckehe bleiben soll, war Eure Entscheidung.


    Stellst Du Dir so eine Freundschaft vor? Was würdest Du empfinden, säße hier Monique und würde so reagieren? Was wäre Deine Antwort im Umkehrschluss? Toll dass sich meine Frau so stur, störrisch und unzugänglich zeigte? Man sie war taff bis zur letzten Minute? Oder würdest Du Dir wünschen, sie nimmt Vernunft an und kehrt unversehrt heim?


    Vor allem wenn Du wüsstest sie irrt sich, sie geht von etwas falschem aus und ist nur durch pure Bockigkeit jetzt so unzugänglich. Was wäre da Deine Antwort? Ist in Ordnung Moni, verliere den Kopf, aber Du hast nicht nachgegeben? Oder wäre es Dir nicht lieber sie gäbe nach und sieht es ein?


    Massi sei nicht so dumm, Du bist alles andere als dumm Kleiner. Aber leider bist Du extrem stur und verbohrt. Wenn der Duc erst hier ist, endet es wie mit Parcival im schlimmsten Fall, oder wie mit mir. Er wird Dir das nicht durchgehen lassen.


    Noch kannst Du umkehren, Ciel ist doch sowas wie Dein Mündel, Dein Freund und Weggefährte.
    Wie kannst Du nur annehmen, er würde lügen? Wie oft noch, er rettete Aimeric. Ich kann ihn leider nicht herholen, da er sehr schwach ist, aber er lebt, dank Ciel"
    , erklärte Melville verzweifelt.

  • Massimo


    schaute von Ciel zu seinen Bruder. Er hätte Moni und das Baby gerettet. Da musst er nicht nachdenken. Er hätte sie verteidigt, vor jeden. Ciel und Melville versuchten ihn zu retten. Dem Ältesten wäre Freundschaft und Familie scheissegal. Prinz Ciel und seinen Bruder nicht. Massimo dachte an Moni und was er ihr versprochen hatte. Das kleine Sommerhaus wo sie alleine drin wohnten. Was sie mit ihrem Meereszeug verschönern wollte. Die Katze die sie haben wollte. Sie wünschte sich eine piefige Hauskatze. Er wollte ihr einen Löwe schenken. Eine richtige Katze die sie verteidigen konnte nicht so ein kleinen Kuduppel.
    Er erinnerte sich genau an ihr Gesicht und wie sie ihn jetzt angucken würde. Sie wäre wütend auf ihn. Wie damals vor dem Thronsaal. Moni hasste Streit, sogar mit dem Wilden von Jules musste sie Frieden halten. Sie beide hatten sich geschworen es zu versuchen. In Ehveros hatten sie Spass gehabt. Sie hatten dem Geschwätz von Felipie zugehört. Der Mann schwatzte und schwatzte dass ihm übel wurde. Aber seine Frau und er hatten Kuchen gegessen. Und noch ein bisschen was anderes. Danach hatten sie Spass auf dem Zimmer. Sie hatten sogar das Schloss angeguckt. Was ganz witzig war, weil Moni immer was zu scheissern hatte. Massimo liebte das. Sie musste unbedingt die Krönung sehen von Ricarda, damit sie ihre Freundinnen imponieren konnte. Sogar da hatte er mitgemacht und sich mit seine Frau abgesprochen. Die Geschichte musste stimmen. Sie durften sich nicht wiedersprechen.
    Er dachte an den widerlichen Wildpinkler der seine Frau beinahe verseucht hatte. Er hatte sie eigenhändig im Fluss gewaschen und gerettet. Ein wenig grob, aber er hatte sie schnell wieder sauber bekommen. Zum Glück wurde sie nicht mit einer Seuche infiziert von dem Biest.
    Im Thronsall damals waren die Prinzen als letzte aufgetaucht. Beide waren besoffen. Daran erinnerte sich Massimo gut. Er hätte sein Lächeln hinter einer Hand versteckt, aber die waren gefesselt. Die Anspannung und Wut verlosch in ihm als er lächeln musste.


    "Ich lenke ein und bitte euch um Entschuldigung. Ich war geschockt als ich euch mit den Beissern sah. Eben wollte euch auslesen, ob ihr der Älteste seid oder nicht. Aber der Quacksalber funkte dazwischen und dann noch Etienne. Vorher ging schon alles schief. Wir sind seit Tagen unterwegs und wir erreichen nichts. Der Älteste ist anders, ich habe ihn bei der Suche am Hafen gespürt. Die Magie von ihm fühlt sich an wie etwas schleimiges. Etwas das verrottet. Und das habe ich hier nicht gespürt. Seine Gegenwart in der Magie ist gewaltig. Sobald er nach einem sucht, schnürt es einem die Kehle zu. Jeder weiss was passiert findet er einen im Nexus. Aber im Hafen dachte ich ihr seid der Lich. Ihr seid mit den Beissern gereist und er war fort. Das war für mich eine klare Sache.
    Ich bin mit die Nerven fertig.
    Ich hätte meine Frau gerettet, gleichgültig was die dazu gesagt hätte. Sie ist nicht mehr allein. Es geht um Moni und unser Baby. Ich würde sie niemals sterben lassen. Egal was passiert, sie ist meine Frau und ich beschütze sie.
    Warum wollt ihr die Beisser einstellen? Mit welchen Kriminellen sollen die reden? Erzählt mir was von unserer gemeinsamen Zeit Prinz Ciel. Erzählt etwas privates von uns, dass reicht mir. Danke dafür, dass ihr Aimeric gerettet habt. Dass will ich nicht unterschlagen."

  • Massimo


    starrte vor sich hin. Wie lange sollte er hier noch rumsitzen? Das wurde lächerlich. Ausserdem hatte er Hunger, war müde und hatte die Schnauze voll. Zuerst sollte er die Licht verjagen und aus dem Land schmeissen. Das wollte er tun und er hatte den Verdacht dass Ciel besessen war. Jetzt war er auf der Anklagebank als Palaisin, weil er seinen Job gemacht hatte. Dabei wollte er Ciel nur helfen.


    "Was soll das werden? Lasst mich frei. Ich hatte den Befehl vom Duc persönlich. Das hast du und dein Wüstenaffe wohl mitbekommen Jules. Die Lich vertreiben und den Ältesten zum töten vorbereiten. Archibald muss sterben dieser widerwärtige Blutsauger. Und die ganzen kranken Nekromanten. Wir sollten die Beisser festnehmen, weil die dem Ältesten dienen und Menschenfresser sind. Gürkchen Patrice wurde gefressen. Schert keine Sau mehr. Dafür reitet der Prinz auf einem Vogel lachend durch die Nacht mit den Menschenfressern. Da soll ich ruhig bei bleiben. Da soll ich nicht denken, der ist bessessen.
    Wäre ich so durch die Nacht geritten, wäre mein Hut jetzt ein Korb!
    Wenn der Prinz kein verkackter Lich ist dann könnt ihr mich freilassen. Ich glaube euch, dass ist ja ein Befehl. Welcher Befehl gilt denn überhaupt noch? Müssen die Beisser verhaftet werden? Müssen die verfluchten Nekros Souvagne verlassen? Muss Archibald sterben? Muss der Älteste sterben? Das wäre echt gut wenn ich das vorher wüsste.
    Also was ist noch aktuell vom Befehl? Ich lasse mir nicht unterstellen den Prinz angegriffen zu haben, wo ich ihn vor der Besessenheit retten wollte.
    So und Schluss jetzt, ich will sofort mit meine Frau sprechen. Aber zügig!."


    Massimo starrte Ciel, Jules und Khawa wütend an. Er hatte ihnen geglaubt dass Ciel kein Lich war. Aber jetzt fühlte er sich von allen verscheissert. Ausser von seine Frau, die war ja nicht mit gewesen. Klug war Moni, die musste das geradebiegen aber schnell.


    "Ihr wolltet es beweisen."