Blutrote See - Kapitel 23 - Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch

  • Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch



    Frederic de Pladrieux
    Frederic de Pladrieux war der erste Offizier auf der Mouette. Die Möwe hatte genau wie die Cygnus und vorher die Choucas im Militärhafen in Cheverette angelegt. Die Mannschaften der drei Schiffe hatten Landgang erhalten. Fred stand an der Reeling und schaute auf den Hafen, während sie nichts weiter zu tun hatten, als auf neue Befehle zu warten. Für die Farisin-Fahrt war ihnen nicht das Schiff unter dem Arsch weggezogen worden. Vermutlich hatte Mancini die Sache auf seine Kappe genommen. Der Kapitän war bis jetzt nicht zurückgekehrt. Dafür ging sein Schiff in Generalüberholung, ob es einem neuen Kommandanten unterstellt wurde, wusste keiner. Bis jetzt hatten sie nichts weiter gehört. Die Wache war auf alle Schiffe auf ein Minimum reduziert worden. Volle Wacht war nicht nötig, der Militärhafen selbst war schwer bewacht. Vor allem nach dem damaligen Diebstahl der Kaishos. Fred rotzte bei dem Gedanken einen Batzen brauner Spucke ins Hafenbecken und spuckte seinen ausgekauten Kautabak hinterher. Wenn er nur daran dachte wurde ihm schlecht. Er stopfte sich einen neuen Batzen Tabak in die Wangentasche, diesmal mit Vanillegeschmack um den Geschmack der Erinnerung loszuwerden. Kaishos... das waren für Fred alle almanischen Fremdländer, der Rest waren einfach Fremdländer, so lange es sich um Menschen handelte. Rest waren Tiere, mal mehr oder minder sprachbegabt, wie Papageie, Orks, Beos, Trolle, Drachenhühner oder Farisin. Was so ein Aufheben um die Geschuppten gemacht wurde, war ihm unverständlich. Sie aßen täglich Geschuppte - Außenbordkameraden, da musste man sicher bald aufpassen nicht gehangen zu werden, weil man einen Fisch verspeist hatte. Bei dem sarkastischen Gedanken musste er grinsen und er rotzte erneut ins Hafenbecken. Sein Kapitän verabschiedete sich mit knappen Gruß und übergab ihm mit knappen Befehl Schiff und Wache. Fred bestätige mit genauso knappen Nicken um dem obligatorischen "Aye Käptn". Er wartete ab bis Rene aus seinem Sichtfeld verschwunden war und zählte langsam von 21 rückwärts, bevor er es sich gemütlich machen würde. Er schaute sich sichernd um und dann ging er Richtung Kapitänskajüte, mit einer Selbstverständlichkeit die jede Frage eines Matrosen ausräumte. Er betrat die Kajüte, verschloss die Tür hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Grinsend ließ er die Haltung fallen, zog den Hut ab und warf ihn gekonnt über die Stuhllehne, so als hätte er den Wurf schon zig mal ausgeführt - was auch den Tatsachen entsprach. Fred knöpfte sich die Offiziersjacke auf, schüttelte sich kurz um die Muskeln zu lockern und schlenderte zu Renes Bar. Großzügig goss er sich einen ganzen Becher vom besten Rum ein und setzte sich an den Schreibtisch des Kapitäns. Mit einem Seufzen ließ er sich im Stuhl herabsinken, während er den Rum genoss.


    Rene Lothair de Brisay
    Der alte Kapitän hatte das Schiff gerade verlassen, als er ein Reißen in seinen Knochen verspürte. Er spürte jedes verschlissene Gelenk und jede Narbe als ein scharfes Ziehen. Die buschigen, zu langen Zipfeln gezwirbelten Brauen sanken hinab, als Rene zu den schweren Wolken hinaufblickte, die über den Himmel jagten. An einem solchen Tag konnte er keinen Rum trinken, ohne dass es den Schmerz potenzierte. Das Alter forderte manch grausamen Tribut. »Geht ohne mich, ich mache es mir in meiner Kajüte gemütlich«, informierte er die Männer, mit denen er in die Taverne hatte gehen wollen. Leicht humpelnd quälte Rene sich wieder aufs Schiff. Verfluchte Wetterfühligkeit, dachte Rene, als er zurück zu seiner Kajüte stapfte. Durch das bunte Glas sah er, dass jemand es sich darin gemütlich gemacht hatte. Er suchte sich ein Stück Scheibe mit transparentem Glas aus, das ganz am Rand lag, so dass er die Gestalt unauffällig beobachten konnte. Frederic! Und er bediente sich an seinem Rum! Rene zog scharf die Luft ein. Er hatte die Hand schon zur Klinke ausgestreckt, dann zog er sie wieder zurück. Was sein erster Offizier wohl noch alles trieb? Rene blieb stehen, wo er war.


    Frederic de Pladrieux
    Fred war wie jeder andere Mensch, er benötigte die obligatorischen 15 Minuten um die alltägliche Anspannung von sich abfallen zu lassen und sich "wie Zuhause" zu fühlen. Erst dann kam ein Mensch wirklich "Zuhause" an und die Aufmerksamkeit ließ nach, machte der Gemütlichkeit und Behaglichkeit Platz. Und Fred bildete da keine Ausnahme. Außer das er nicht in seiner Kajüte war, wo er sich gerade häuslich niederließ. Aber das schien ihn nicht im Geringsten zu stören, sondern im Gegenteil er schien eine Menge Spaß daran zu haben. Frederic gähnte rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht und zog sich die Perrücke vom Kopf. Er zog sich die Jacke aus. Aber dabei ließ er es nicht bewenden, sondern er zog sich bis auf die Unterhose aus, goss Wasser in die Hängeschüssel von Renes Waschtisch und Wusch sich die Schminke und den Stress vom Körper, ehe er in den bereit hängenden Morgenmantel schlüpfte, die Schuhe gegen die Puschen tauschte und seine Haare lose zusammenband. Er schnappte sich eines von den bereitliegenden Büchern, nahm eine der feinen Zigarren aus dem Humidor und zündete sie sich an. So bewaffnet kehrte er an den Schreibtisch zurück. Fred legte die Beine auf den Tisch, klemmte die Zigarre zwischen die Zähne und fing gemütlich an zu lesen.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene zog die Brauen hoch, so dass ihre Spitzen an die breite Krempe seines federbesetzten Hutes anstießen. Frederic schien sich in seiner Kajüte nicht nur wohl- sondern regelrecht zu Hause zu fühlen. Der Kapitän fragte sich, wie oft sein erster Offizier sich hier wohl schon häuslich niedergelassen und ausgebreitet hatte - und vor allem fragte er sich, warum er das tat. Ein Anflug von größenwahnsinnigen Fantasien? Rene würde es herausfinden! Er machte eine unwirsche Geste mit der Hand nach hinten, bis ihm jemand einen Stuhl unter den Hintern schob. So ließ es sich bequemer durch die Ecke des Fensters schauen. Rene nahm sicherheitshalber seinen voluminösen Hut ab, ehe er weiter beobachtete, was der Rotzlöffel in seiner Kajüte trieb.


    Frederic de Pladrieux
    Was vor der Kajüte geschah, bekam Frederic nicht mit. Es interessierte ihn im Moment auch nicht. Er hatte das Kommando über die Mouette, folglich war er momentan Kapitän, also durfte er sich in der Kajüte aufhalten. Da er der ranghöchste Offizier an Bord war, war er auch niemandem Rechenschaft schuldig. Gut bis auf Rene. Aber der war nicht da, sondern trieb sich sonst wo rum. Fred gönnte ihm den Spaß, vor allem aber gönnte er sich den Spaß. Das Lesen wurde ihm etwas langweilig und so machte er sich auf die Suche, nach etwas leckeren Naschereien. Wo die zu finden waren, wusste er genauso wie wo Rene den Rum gebunkert hatte. Er kannte vermutlich jeden Milimeter der Kajüte, weil er sie neugierig genauso untersucht hatte. Er zog eine Kiste von kandierten Mandeln aus Renes Vorrat und machte es sich ganz am Ende der Kabine auf der Heckbank gemütlich. Dabei lehnte er seinen Kopf an die Milchglasscheiben, während er Mandeln und Rum genoss und ab und an einen Zug aus der Zigarre nahm. Bis auf die Kau-, Trink- und Rauchbewegungen hätte man Frederic in dem Moment auch für Deko oder eine Ankleidepuppe halten können, hätte er dabei nicht mit den Zehen gewackelt wie ein kleiner Junge. Was immer er scheinbar durch die Scheiben sah, die nicht durchsichtig waren, es schien ihm eine diebische Freunde zu machen.


    Rene Lothair de Brisay
    Als Frederic sich mit einer unverschämten Selbstverständlichkeit an seinen Mandeln verging, musste Rene sich arg zusammenreißen. Was seine Naschereien anging, verstand der alte Mann keinen Spaß. Frederic hingegen sah rundum zufrieden aus, er fühlte sich pudelwohl, paffte an seiner Zigarre, gehüllt in seinen Morgenmantel mit seinen Schlappen an den Füßen, soff seinen Rum und fraß seinen Süßkram. Er strahlte dermaßen über beide Ohren, dass Rene ihm trotz aller Unverschämtheit kaum böse sein konnte. Der Mann war so jung, dass er sein Sohn sein könnte und mit ein bisschen Glück sogar sein Enkel. Rene war gespannt, wie weit Frederic seine Annexion der Kajüte noch treiben würde.


    Frederic de Pladrieux
    Nachdem Fred genug von den Mandeln hatte, da sie ihm irgendwann doch arg süß wurden, verstaute er sie wieder genau dort, woher er sie genommen hatte. Er brach sich ein Stück dunkler Schokolade als Nachtisch ab und rieb sich mit Zeigefinger und Daumen die Nasenwurzel. Er streckte sich müde und schlenderte zurück zu seiner Jacke. Dort verharrte er einen Moment um sich ausgiebig zu kratzen, ehe er seine Taschenuhr aus seiner Jacke zog und die Uhrzeit kontrollierte. Er ließ sie zuschnappen und band sie sich ums Handgelenk, um die Zeit nicht zu verpassen wo er wieder abrücken musste. Er füllte seinen Becher Rum nach, wieder nur Millimeter entfernt davon dass das Glas überfüllt wurde, ehe er die geöffnete Post von Rene durchlas und die Zigarre aufrauchte. Sorgsam wickelte er den Stummel in ein Taschentuch dass er später in seine Jackentasche verstaute. Neue Befehle gab es keine, nur private Korrespondenz. Keine davon war irgendwie besorgniserregend, so dass er die Briefe mit einem zufriedenen Grinsen so zurücklegte, wie er sie vorgefunden hatte. Den Rest des Rums leerte er auf Ex und blinzelte danach einige Male, ehe er das Glas ausspülte und ordentlich zurückstellte. Erneut ein Blick auf die Uhr, ein knappes Nicken und Frederic kroch mit wohligem Stöhnen in Renes Koje unter die Bettdecke.


    Rene Lothair de Brisay
    Nun ärgerte Rene sich doch. Dass Frederic seine Post kontrollierte, fand er alles andere als amüsant. Er könnte einfach in die Kajüte platzen und ihn einer Standpauke unterziehen, in schlagen oder durch die Daggen jagen. Aber das war nicht die Art des alten Mannes. Er beschloss, Frederic auf andere Weise zu bestrafen - indem er ihn mit seinem Schamempfinden quälte, sofern dieses überhaupt vorhanden war. Rene beschloss, dem Übeltäter ein wenig Vorsprung zu geben, so dass er es sich in seiner Koje richtig gemütlich machen konnte. Nach einigen Minuten rief er einen der Matrosen zu sich, um sich lautstark mit ihm vor der Kajütentür zu unterhalten. »Ich bring Euch die Dirne dann in Eure Kajüte«, informierte ihn der Matrose zum Schluss, ehe er mit einem Batzen Geld von Rene in Richtung Hafen verschwand.


    Frederic de Pladrieux
    Wie von der Tarantel gestochen fuhr Fred zur Kajütentür herum und nahm sofort die Hand aus seiner Hose. Sich in der Koje klein zu machen, war nicht gerade das was jetzt logisch war. Er sprang aus dem Bett, richtete es in Windeseile wieder her, wofür er insgeheim dem Militärdienst danke. Dann zog er sich so schnell er konnte an und hoffte Rene würde noch einige Zeit vor der Tür stehen bleiben. Ihm musste irgendeine gute Erklärung einfallen....


    Rene Lothair de Brisay
    Rene jedoch verschloss die Tür von außen und verzog sich außer Sicht. Nach einer Weile kam der Matrose mit seiner Errungenschaft zurück. »... schon hineingehen«, hörte Frederic, als die beiden sich näherten. »Der Kapitän ist ein wenig schüchtern, er benötigt manchmal Überzeugungsarbeit.« Wie durch ein Wunder hatte der Mann den Kajütenschlüssel, schloss auf, schob die Gestalt hinein und schloss hinter ihr wieder zu. »Der Kapitän wird bald zurück sein«, informierte der Matrose und verschwand. Außer Sicht gab er Rene den Schlüssel zurück, der gespannt hinter dem Fenster Aufstellung nahm. Die vermummte Gestalt hob langsam den Kopf und schaute sich um.


    Frederic de Pladrieux
    Fred überlegte ob er sich verstecken sollte, aber lächerlicher konnte er sich kaum machen. Er war Offizier, also warum sollte er sich vor einer Bordsteinschwalbe oder schlimmer noch einer "Chantalle" verstecken? Es blieb ihm nur eine Wahl, Flucht nach vorne. Er musste genau vor der Schabracke so tun, als gehörte er hierher. Im Grunde war das ja auch so, er gehörte hier aufs Schiff, nur nicht in diese Kajüte, nicht in die Koje, nicht an diesen Schreibtisch... die Aufzählung konnte er lange weiterführen. "Grüße, Name und Begehr?", fragte er absolut dienstlich und hoffte die Alte würde nicht loskreischen.


    Rene Lothair de Brisay
    Die Gestalt trat an ihm vorbei und nahm schwungvoll auf der Heckbank platz und fläzte sich in die Kissen. Sie schlug ein Bein über und wippte mit dem Fuß. »Kapitän de Brisay? Ich komme wegen des Rammsporns«, wisperte sie verschwörerisch.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic drehte sich etwas verdattert zu der Person um, die so unverschämt einfach an ihm vorbei ging und es sich gemütlich machte. "Nein erster Offizier de Pladrieux und ich weiß nichts von einem Rammsporn...", antwortete er, während er spürte dass er knallrot anlief. "Rammsporn, alles klar. Nun meiner bleibt wo er ist, der Kapitän wird sich vermutlich gleich um Sie kümmern. Was ich nicht hoffe", antwortete Fred etwas unwirsch. Er warf einen Blick zur Tür und fragte sich, ob sie immer noch abgeschlossen war. Darauf zuzutreten und daran zu ruckeln, war ihm zu peinlich. Also tat er so, als hätte er etwas zu tun, setzte sich an den Schreibtisch und schlug das Loggbuch auf. Er las die letzten Fahrten durch und hoffte, dass er nicht mit einem Nackenschlag von Rene begrüßt wurde.


    Remy de Remuer
    Die Gestalt schlug die Kapuze nach hinten. Darunter kam Prince Remy de Remuer zum Vorschein. Er zog einen Batzen Papier aus seinem Umhang und legte ihn auf den Tisch. »Das macht nichts, ich warte draußen.« Remy streckte sich, trank einen Schluck Rum, schloss die Tür auf und ging nach draußen, um sich ein wenig die Füße zu vertreten.


    Frederic de Pladrieux
    "Was bei Ainuwars fauligen Zitzen war das? Beim Abgrund, Davy stehe mir bei...", stöhnte Frederic. Ehe ihm schlagartig einfiel das die Tür offen war! Mit breiten Grinsen sprang er auf und eilte los, ehe ihm einfiel dass er Hut und Perrücke vergessen hatte. "Scheiße", stöhnte er mitten im Galopp, drehte um und grabschte sich beides, ehe er aus der Tür stürmen wollte.


    Rene Lothair de Brisay
    Natürlich kam just in diesem Moment Rene in Sicht. Er blieb in Sichtweite zur Tür stehen und wechselte einige Worte mit Remy, ehe dieser von einem Matrosen in eine andere Kajüte gebracht und bewirtet wurde. Rene ging in aller Gemütlichkeit auf seine Kajüte zu.


    Frederic de Pladrieux
    Fred blieb stehen wo er war, jetzt wie ein Irrer über Deck zu rennen fiel mehr auf, als wenn er sich normal verhielt. Jedenfalls was man so für normal hielt. Er grinste Rene entschuldigend an und ging ihm entgegen.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Er packte Frederic im Vorbeigehen an der Schulter und nahm ihn wieder mit in die Kapitänskajüte hinein. Hinter ihnen schlug er die Tür zu. Rene stapfte zu seinem Schreibtisch und sah sich die Papiere an, die Remy dort liegen gelassen hatte.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic stopfte so heimlich wie möglich seine Perrücke in die Jackentasche und zog den Hut etwas tiefer ins Gesicht. "Käptn?", fragte er mit allem Respekt. "Wer war dieses Etwas?", hakte er nach und versuchte dabei so sachlich und neutral wie möglich zu klingen. "Ihr solltet in Eurem eigenen Interesse keine Hafenstricher anschleppen lassen, für Gold tun die alles. Auch Kehlen durchschneiden. Wer weiß wie die Kaishos an Bord kamen... niemand weiß es Käptn", sagte Fred und verschränkte die Hände auf dem Rücken.


    Rene Lothair de Brisay
    »Nur ein alter Bekannter. Einst Chevalier Remy de Remuer, heute Prince Remy de Souvagne, Chevalier de Remuer. Er schuldet mir einige hundert Taler und wollte sie in Form eines Gefallens abstottern. Bitte schenke uns beiden ein Glas Rum ein.«


    Frederic de Pladrieux
    "Selbstverständlich Käptn", antwortete Frederic. Er nahm zwei der Becher zur Hand und befüllte beide randvoll mit Rum. Eines davon reichte er seinem Kapitän, das andere behielt er selbst in der Hand und wartete auf die Aufforderung sich setzen zu dürfen. "Verzeiht meinen Hinweis, ich hielt ihn für einen Sittenstrolch", erklärte Fred mit ausdrucksloser Miene.


    Rene Lothair de Brisay
    »Setz dich doch«, sagte Rene, während er weiter blätterte und sich interessiert die Zeichnungen besah. »Ein Sittenstrolch ist er sehr wohl, das muss man so sagen. Ist dir an Sitte und Anstand gelegen?«, fragte Rene harmlos.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic setzte sich seinem Kapitän gegenüber und musste bei dessen Beschreibung von Prince Remy schmunzeln. "Mir lag es fern einen Princen zu beleidigen Käptn. An Sitte und Anstand? Natürlich, warum fragt Ihr?", hakte Fred nach und nahm einen Schluck Rum.


    Rene Lothair de Brisay
    »Wir sprachen natürlich von der Zeit, bevor er Prince wurde. Du brachtest das Thema der guten Sitten selbst zur Sprache mit Hinweis auf den möglichen Sittenstrolch. Und du hast in meinem Bett gelegen, meinen Morgenmantel getragen, meine Hausschuhe an den Füßen gehabt, eine meiner Zigarren weggepafft, meine gebrannten Mandeln gefuttert und die Hälfte meines Rums verzehrt. Nicht zuletzt hast du in meinem Bett gelegen.« Rene senkte etwas den Kopf und musterte seinen ersten Offizier.


    Frederic de Pladrieux
    Fred musste ein Husten herunterkämpfen und stellte den Becher Rum vor sich auf den Tisch. "Ja das stimmt", sagte er und ließ damit offen, ob er dass angeschnittene Thema meinte oder die Anschuldigungen seines Kapitäns. Urplötzlich fand er es gewaltig heiß in der Kajüte, nahm den Rum erneut zur Hand und leerte den Becher auf Ex. Er musterte seinen Kapitän und versuchte in dessem Gesicht zu lesen.


    Rene Lothair de Brisay
    Renes lange Augenbrauen bewegten sich. »Und warum tust du das?«, hakte er nach. Er schenkte Frederic noch ein Glas Rum ein, da dieser ziemlichen Durst zu haben schien. »Das war schließlich nicht das erste Mal.«


    Frederic de Pladrieux
    Fred starrte in seinen Becher, den Rene erstaunlicherweise auffüllte. Er suchte nach passenden Worten und zuckte zuerst mit den Schultern um Zeit zu schinden, die er nicht hatte. Noch war Rene geschmeidig, aber wenn er es übertrieb würde er ihn das Tau schmecken lassen. Immerhin konnte er das unter absoluter Respektlosigkeit verbuchen. "Um Dir nah zu sein", antwortete Fred kaum hörbar.


    Rene Lothair de Brisay
    Die markanten Brauen, die einen Großteil von Renes Minenspiel leisteten, was zu entsprechenden Falten auf seiner Stirn geführt hatte, hoben sich überrascht. »Fühlst du dich denn einsam unter all den Männern, die wir an Bord haben oder was ist los mit dir, dass du dafür sogar in meine Kajüte eindringst?«


    Frederic de Pladrieux
    "Einsam? Nö", grinste Fred, er ein wenig zuviel Rum mittlerweile intus hatte. "Das hat doch nichts mit den anderen zu tun, sondern mit... Euch. Ich mag Euch und ich bin gerne in Eurer Nähe, auch wenn Ihr nicht da seid. Drum war ich hier um alles zu... kontrollieren. Die Tür war auf, ich bin nicht eingedrungen Käptn. Seid Ihr wütend oder enttäuscht?", fragte Fred etwas betreten.


    Rene Lothair de Brisay
    »Erzürnt über den Verlust der gebrannten Mandeln. Was den Rest angeht, trifft es überrascht wohl am ehesten. Ich habe dein Treiben unter einem Anflug von Größenwahn verbucht.« Frederic sah ziemlich verquollen aus und Rene bedauerte, dass er nicht mithalten konnte, was das Trinken anbelangte, ohne morgen auf dem Zahnfleisch zu kriechen. »Ich mag dich auch, sonst wärst du nicht mein erster Offizier.«


    Frederic de Pladrieux
    "Ehm ja, ich kauf Euch neue Mandeln, versprochen. Größenwahn? Wie kommt Ihr auf Größenwahn? Vergesst die Frage, ich habe zuviel Rum intus und sage nachher Dinge die ich bereuen würde. Mögen aha, Ihr missversteht mich bewusst. Aber das akzeptiere ich", gab Fred zurück und verkniff sich einen Rülpser. Irgendwie fühlte er sich als sah er in der Kombüse und zwar auf einer der Herdplatten.


    Rene Lothair de Brisay
    »Wenn ich dich missverstehe, dann kläre mich auf«, schlug Rene vor und schenkte Frederic Rum nach.


    Frederic de Pladrieux
    Fred kippte den Rum auf Ex und musterte seinen Käptn mit einem Grinsen. "Dasss... hättn Eure Eltern tun sollen", lachte er gackernd, ehe er schlagartig ernst wurde. Allerdings benötigte er dazu mehrere Anläufe. "Wie soll ich das denn erklären? Das schwer. Sehr halt, kann ich gehen?", fragte er unvermittelt.


    Rene Lothair de Brisay
    »Du bleibst hier.« Rene richtete mahnend einen Zeigefinger auf Frederic. »Und beantwortest mir meine Frage.«


    Frederic de Pladrieux
    "Jawohl", bestätigte Fred, stand allerdings auf, packte Rene an den Ohren und drückte ihm die Lippen auf den Mund. Danach setzte er sich wieder hin als wäre nichts gewesen und schenkte ihnen beiden Rum nach, nicht bedenkend, dass Rene ja noch nichts getrunken hatte. "Du hast geschwappert", sagte er freundlich und deutete auf die Pfütze um Renes Becher.


    Rene Lothair de Brisay
    Der alte Mann guckte verdattert, während er mit einem Tuch den Rum aufwischte. Es geschah nicht gerade oft, dass ihn irgendjemand küsste. Genau genommen geschah das nie. Seinen letzten Kuss hatte er ... Rene musste überlegen. Es fiel ihm nicht ein. Der viele Rum, den er als Seemann trank, tat seinem Gedächtnis nicht gerade gut. »Bis gerade eben habe ich mich gefragt, was du für eine Beziehung zu deinem Vater hast und ob du in mir einen Ersatz suchst. Das kommt vor bei so einem Altersunterschied, das ist weder ungewöhnlich noch schlimm. Da ich selber keine Kinder habe, neige ich auch manchmal dazu, meine Männer als meine Ziehsöhne anzusehen, besonders die Jüngeren.« Rene bewegte seine Lippen, auf denen noch der Geschmack von Rum aus Frederics Mund lag, so dass sein Bart etwas wackelte. »Dass jemand ... hm ... mich küssen möchte, ist doch eher ungewöhnlich.« Nun trank er doch sein Glas leer, vor allem, um etwas mit seinen Händen zu tun zu haben.


    Frederic de Pladrieux
    "Ich hab schon einen Vater, einen ziemlich guten, ich suche keinen weiteren. Was ist daran ungewöhnlich, dass Dich wer küssen möchte? So ungewöhnlich ist das nicht. Denk ich. Ich... ich war schon öfter hier. Ziemlich oft um ehrlich zu sein", gestand Frederic Rene und schenkte ihm ein schiefes Grinsen und goss ihnen beiden Rum nach. "Um ehrlich zu sein, immer... wenn Du weg warst", flüsterte er Rene verschwörerisch zu, als wäre der Kapitän jemand anderes. "Wieso hast Du keine Kinder?", fragte Frederic unvermittelt und nahm erneut seinen Hut ab und knöpfte die Jacke auf.


    Rene Lothair de Brisay
    »Moment.« Rene stand auf, sprach draußen mit jemandem, kam rein und schloss wieder die Tür. Er nahm ebenfalls seinen Hut ab und setzte sich wieder. »Es ist alles geregelt, Adrien übernimmt deine Schicht. Wir können in Ruhe reden. Ich habe keine Kinder, weil ich keine Frau habe. Ich habe keine Frau, weil ich mit der Mouette verheiratet bin. Wie so viele unseres Berufsstandes, den um ein guter Kapitän zu sein, muss man seine Lady lieben.« Wenn Frederic betrunken war, war er lustig zu beobachten. Andere wurden aggressiv oder widerlich, Frederic wurde drollig. »Dass mich niemand küssen möchte, könnte damit zusammenhängen, dass ich uralt bin und nach Kautabak und Rum rieche.« Rene schmunzelte unter seinem Bart, dessen Spitzen sich dabei noch weiter nach oben bogen. »Ich muss dich fragen, wie sehr du mich denn magst. Und wie lange schon. Du bist ein junger, hübscher Mann und ich habe Bedenken, dass du dich hier in irgendetwas verrennst.«


    Frederic de Pladrieux
    Fred kratzte sich nachdenklich am Kinn und dachte über das Gesagte von Rene nach. Das war wahr, die meisten Kapitäne hatten keine Frauen und jene die welche hatten sahen sie nur bei Landgang. Wenig Zeit sich zu streiten oder eine Ehe zu führen. Ausnahmen bestätigten die Regel. Die meisten identifizierten sich mit dem Schiff auf dem sie dienten. Sie waren nicht einfach Matrosen oder Offiziere, sondern Offizier auf der Mouette, Cygnus und so weiter. Im Grunde bildeten sie verschworene Gemeinschaften auf jedem Schiff. Und was auf einem Schiff geschah blieb auch dort. Aber das ein Kapitän sein Schiff noch eine ganze Nummer anders sah, war jedem bewusst. Schiff und Kapitän waren die Hauptpersonen, die Eltern. Dann kamen die erwachsenen Söhne die Offiziere und dann die Kinder die Mannschaft, die aufs Wort zu gehorchen hatte. Der Kapitän verließ stets als Letzter das Schiff falls es evakuiert werden musste. Und sank es, starb ein Großteil mit ihm. Sie verließen ihre Lady nicht, sondern fanden auf dem Grund der See ihr nasses Grab. Es war bei Todesstrafe verboten, den Seetod bewusst herbei zu führen, aber was scherte es einen Kapitän ob er gehangen wurde, falls er nicht ersoff in so einem schrecklichen Notfall? Bestenfalls schmerzte ihn, nicht mit seinem Schiff auf dem Grund des Meeres in Davys Kiste zu ruhen. Aber sonst scherte es ihn nicht. Ebenso waren viele andere Bräuche rund um die See verboten, die trotzdem jeder ausführte. Es gab nicht nur Davy den man besänftigen musste, sondern auch die See selbst und zig Seegeister die die unterschiedlichsten Namen trugen. Man sagte einigen Kapitänen nach mit genau jenen reden zu können, oder dass die Geister oder die See selbst mit ihnen sprachen. Und die meisten Kapitäne hielten die Traditionen hoch. Jeder opferte vor Abfahrt eine Flasche Rum, Fred kannte keinen der es nicht tat, gleich wie aufgeklärt der Mann war. Andere opferten weit mehr. Bei den schrecklichsten Stürmen sicherten sie sich am Steuerrad und murmelten Beschwörungen für die See, die Geister oder Davy. Schmissen Goldketten, Schätze oder anderes über Bord um das Schiff und ihre Mannschaft zu retten. Manche losten sogar aus, wen es von den Matrosen traf. Denn es hieß, dass wenn gar nichts mehr half und der Orkan die 12 überschritt verlangten die Geister einen jungen Mann. Und dann wurde einer über Bord geworfen, mit durchgeschnittener Kehle. Diese Bräuche kannte kaum eine Landratte und sie waren bei Todesstrafe verboten. Und so mancher Kapitän befolgte sie doch. Seltsam war, dass genau jene auch stets überlebten und wieder in einen sicheren Hafen zurückkehrten. So war es nunmal, gleich ob hoher Beamter oder hoher Seegeist, sie alle liebten es geschmiert zu werden. Fred starrte Rene in die Augen, er hatte viel zu lange nachgedacht. "Ich liebe Dich seid ungefähr zwei Jahren", sagte er schlicht.


    Rene Lothair de Brisay
    Je länger Frederic schwieg, umso nervöser wurde Rene. Er war froh, als sein Offizier wieder sprach. Das, was er sagte, fühlte sich schön an. Es tat gut, etwas so Freundliches gesagt zu bekommen von jemandem, der einem, auf welche Weise auch immer, nahestand. »Das hat mir noch niemand gesagt«, antwortete Rene und spielte mit seinem Glas. Dann hielt er es wieder fest. »Aber warum mich? Ich bin uralt, ich bin faltig und ich trinke zu viel, vom Tabak ganz zu schweigen. Vermutlich bin ich in spätestens fünf Jahren tot. Warum keinen Jüngeren? Du weißt, dass ich Liebschaften in der Mannschaft nicht verbiete, wenn trotzdem die Arbeit vernünftig erledigt wird. So wie damals bei Davet und Silvano. Jeder wusste, sie waren ein Paar, ich wusste es auch und es war in Ordnung. Such dir doch lieber jemanden in deinem Alter.«


    Frederic de Pladrieux
    Fred schüttelte leicht den Kopf bei Renes Erklärung. "Wer sagt Dir, dass ich Dich gesucht oder ausgesucht habe? Das kann man sich nicht aussuchen. Und ich suche mir auch niemand anderes. Warum Du? Warum Du nicht? Es ist einfach so, ich kann Dir zig Dinge sagen warum es so ist, aber vermutlich klingt das albern. Im Halbsuff klingt alles albern oder super genial. Drum heißen die Ideen Schnapsideen. Mit Schnaps in der Birne klingt es noch gut, aber nüchtern nicht mehr. Ich weiß Käptn, aber ich war nicht an Bord, als die beiden ein Paar waren. Was nichts heißt. Soweit ich weiß, fiel Davet vor 14 Jahren. Da war ich dreizehn, also noch nicht mal volljährig. Zuviel Rum, zuviel Tabak, zuviel See, zuviel Schiff - klingt nach einem Salzbuckel oder einem Marineoffizier. Wir beide könnten in fünf Minuten tot sein, oder steinalt werden. Schert Dich das?", fragte Fred freundlich und füllte ihnen beiden nach. "Das schert Dich nicht, sonst wärst Du nicht in diesem Beruf Rene. Mich stört auch nicht, wenn zwei ein Paar sind, solange der Job gemacht wird, die Schichten eingehalten und keiner drunter leidet. Manchmal ist sogar so, dass es die Stimmung lockert. Halt wie die Burschen drauf sind. Und bisschen Gefummelt und Weggestecke ist überall Rene. Die Reise ist lang, jeder hat Bedürfnisse, wenn er sie nicht selber stillt", schmunzelte Frederic.


    Rene Lothair de Brisay
    »Beim Rakshor, du hast Recht«, seufte Rene. »Es schert mich sonst nicht. Man lebt nur einmal, warum sich Gedanken über den Tod machen? Der kommt noch früh genug. Aber ich mache mir Gedanken über das Leben, über dein Leben. Und vergesse gerade, wie schnell doch die Zeit vergeht und dass du Davet nicht mehr kennengelernt hast.« Er rieb sich seinen Kinnbart. »Es ist nicht so, dass mich dein Geständnis gerade kalt lässt«, gestand er. »Und doch huschen gerade sehr viele Abers durch meinen alten Kopf. Allen voran der Gedanke, dass es doch recht egoistisch wäre, darauf einzugehen. Du hast Besseres verdient, Fred, als einen alten rheumatischen Trinker.«


    Frederic de Pladrieux
    "Gut unter uns, wovor hast Du Angst, dass es Dir gefallen könnte? Was Besseres? Woran machst Du denn Besser fest? Ich könnte gegenarge... gegenarm... gegenhalten Du hast was Besseres verdient als einen halben, Kautabak süchtigen Backfisch. Frage, wenn es Dich nicht kalt lässt. Willst Du aufzählen warum es nicht geht, oder willst Du es versuchen?", fragte Fred und trank erneut einen Schluck Rum. Er versuchte nachzuhalten wieviel er bis jetzt gesoffen hatte. Zwei volle Becher als er allein in der Kajüte war. Er schielte zur Koje rüber und befürchtete fast sich selbst drin liegen zu sehen. Man sagte ja, die Seele schwirrte im Traum rum. Das wäre eine schöne Scheiße, wenn er das alles im Suff nur träumen würde. Ruckartig riss er den Kopf zu Rene herum, ehe dieser das als Aufforderung verstand. Mit dem Handrücken wischte er sich kurz über die Stirn. "Ich lag vorhin da drin und dachte... vergiss es besser, das ist so bekloppt was ich gerade dachte", grinste er verlegen.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene blickte auf sein Glas und lächelte etwas. »Ich hatte vor Jahren ... Unzeiten muss es inzwischen her sein, denn ich kann mich nur verschwommen daran erinnern ... eine kurze Liebschaft mit einem Matrosen. Einem Backfisch, wie du sagst. Ich sagte ihm das Gleiche wie dir, ich bin ein alter Säufer und er soll sich einen Jüngeren suchen. Er wollte es trotzdem versuchen. Also stimmte ich zu, er gefiel mir ja auch und ich fand es niedlich. Das Ende vom Lied war, er hat sich nebenbei mit Leuten vergnügt, die teilweise noch jünger waren als er und bei Landgang mit Frauen. Ein alter Mann mit all seinen Zipperlein war dann wohl doch nicht das Wahre. Davor habe ich Angst«, sprach Rene ruhig.


    Frederic de Pladrieux
    "Gut dass ist Dir mit dem anderen passiert, ich bin nicht der andere. Und Rene frag Dich eins, sagst Du lieber am Ende Merde, aber die Zeit davor war schön oder fragst Du Dich lieber was wäre gewesen, hätte ich? Ich sag lieber Merde. Ich stehe nicht auf Frauen, darum bin ich hier. Ich wollte zur See, ich wollte nicht die Familie erhalten, mein Vater stimmte zu und wünschte mir viel Spaß. Mein Vater hat Frau und Mann, also ob mich je eine Frau reißt, kann ich nicht sagen. Habe nie eine getroffen wo ich Lust verspürt hätte. Aber ich sah Dich eines Abends wo ich entspannt war und mir juckte der Schwanz nach Dir. Das ist was anderes verstehst Du? Ich mag Männer, keine Frauen, keine Kinder, keine Knaben, keine Gleichaltrigen, ich mag Silberrücken, Salzbuckel. Einen Kerl, Du bist ein Kerl und hättest Du keine Zipperlein, hättest Du die ganze Zeit im Hafen geparkt Rene. Muss ich Dich von Dir selbst überzeugen?", grinste Fred.


    Rene Lothair de Brisay
    Renes Schnurrbart zuckte und in seinen Augenwinkeln vertieften sich die Krähenfüße. Er wusste nicht, was er sagen sollte, aber man sah ihm an, dass er sich freute. »Wenn das so ist, dann kann ich dir ja sagen, dass ich dich mehr mag, als jeden anderen meiner Männer. Du genießt nicht umsonst so viele Privilegien, denn dass mein Vorrat an Rum, Naschereien und Zigarren schrumpft, während ich mich an Land umschaue, ist mir durchaus aufgefallen. So verkalkt bin ich dann doch noch nicht. Allerdings wusste ich nicht, dass du dir auch meine Kleider anziehst und dich in meine Koje legst.« Verlegen rieb sich Rene den Hals.


    Frederic de Pladrieux
    "Das Du mich mehr magst wusste ich nicht, dass Du mir vertraust weiß ich und hat mich immer gefreut. Naja die Sachen, stimmt. Dafür hätte ein anderer ganz schön Ärger bekommen können. Dann hätte ich aber mit der Sprache rausgerückt, weil das hätte ich nicht gewollt und darum ging es mir nicht. Es ging mir darum das es Dir gehört und ich war Dir nah obwohl Du nicht dabei warst. Ich weiß nicht wie ich es erklären soll. Das ist alles hier Deins, Du, und ich war mittendrin. Zur Wiedergutmachung kannst Du auch meine Vorräte plündern und in meiner Koje schlafen", bot Fred an und musste dann losprusten.


    Rene Lothair de Brisay
    »Betrachte es als Geschenk, ich wusste ja, dass du es warst.« Er lächelte und konnte es noch immer nicht so richtig fassen. Er griff über den Tisch und umfasste Frederics Finger, um sie liebevoll zu kneten. Obgleich Frederic im Gesicht eher zart aussah, hatte er die harten Hände eines Seemanns. Rene lächelte und schüttelte den Kopf. »Es fühlt sich alles sehr unwirklich an.«


    Frederic de Pladrieux
    "Weil wir voll einen in der Krone haben Boss", lachte Fred und verschränkte seine Finger mit denen von Rene. "Wir sollten einen Kaffee trinken, was meinst Du? Kaffee und ein Stück Kuchen wäre nicht schlecht. Wir könnten es uns bem... gemütlich verdammt machen", schlug Frederic gut gelaunt vor. "Nebenbei ich habe immer ein Taschentuch benutzt, also keine Sorge, wegen Deinem Bett", fügte er freundlich an.


    Rene Lothair de Brisay
    »Ich habe nur ein Glas getrunken«, lachte Rene seine tiefe, raue, aber herzliche Lache. Er quälte sich auf die Beine und ging noch einmal nach draußen. Frederic konnte hören, wie er jemanden losschickte, der kurz darauf wiederkam und ihm etwas aushändigte. Rene kehrte zurück, stellte einen halben Kuchen und ein Tablett mit einer Kanne Kaffee und zwei Tassen auf dem Tisch ab, ehe er die Tür wieder sorgfältig verschloss. »Sollte ich fragen, was du mit dem Taschentuch meinst? Bedien dich«, sagte er freundlich und nahm sich selber ein Stück Kuchen in die Hand, um davon abzubeißen.


    Frederic de Pladrieux
    "Das habe ich mir wie ne Fahne um die Nudel gehangen, um Dein Bett nicht einzusauen, ich dachte das wäre klar. Ich wollte Dich nicht vergrätzen und ich wollte nicht auffliegen. Ein geborgter Rum ist sicher nicht so schlimm wie das Bett vom Käptn einzusauen oder?", fragte Fred und goss sich eine Tasse Kaffee ein. Er starrte in die Tasse und schaute wie gebannt auf das schwarze, starke Getränk. "Möchtest Du einen Trick hören? Den kenne ich von Deinem Kumpel Mancini. Wusstest Du, dass man wirklich im Kaffee lesen kann? Aber nur im schwarzen. Ein uralter Trick. Funktioniert ähnlich wie ein Barometer pass auf. Hoher Luftdruck wirkt sich auch auf die Blasen im Kaffee aus. Wenn sich die Blasen näher im Zentrum Deiner Tasse befinden, kündigt sich Regen oder sogar stürmisches Wetter an. Sind sie am Rand, bleibts schön. Und der Kaffee sagt, wir bekommen Sturm, draußen braut sich was zusammen wir sollten alles sichern lassen. Danke für den Kaffee und den Kuchen. Was ist jetzt mit uns?", fragte Fred, nahm sich ein Stück Kuchen und biss ebenfalls davon ab. "Lecker", freute er sich.


    Rene Lothair de Brisay
    Der arme Rene kam heute nicht zur Ruhe. Er musste schlucken, als Frederic erzählte, was genau er mit dem Taschentuch gemeint hatte, doch ehe er sich darin vertiefen konnte, musste Rene noch einmal raus gehen und Adrien wegen des möglichen Sturms Anweisungen geben. »So«, sprach er und drehte den Schlüssel rum. »Jetzt haben wir hoffentlich endlich Ruhe. Den Trick solltest du auch den anderen mitteilen.« Rene stand etwas nervös im Raum herum, ehe er sich auf seine Koje setzte. »Ich würde es gern mit uns versuchen, Fred, du hast mich überzeugt. Mein Bett ist etwas größer, da ich wegen meiner Gelenkschmerzen gern bequem liege. Heißt, hier ist Platz für zwei, falls du heute hier übernachten möchtest.«


    Frederic de Pladrieux
    "Das werde ich machen, nutzbar für jeden Kaffeetrinker", antwortete Fred und schaute Rene hinterher, der nach draußen ging und Anweisung zur Sicherung des Schiffs erteilte. Frederic wartete bis er zurückgekehrt war und grinste als Rene hinter sich abschloss. "Das Angebot nehme ich an Rene, ich bleibe gerne", sagte Frederic und setzte sich neben Rene aufs Bett. Er musterte ihn aufmerksam und rutschte ein Stück näher und zwar so nah, dass sie sich berührten. "Hier bin ich", grinste er unnötigerweise und drückte ihm einen Kuss auf.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene brauchte eine Weile, um sich an das Gefühl von Frederics Lippen auf seinem Mund zu gewöhnen. Schlagartig bereute er, heute Rum, Kaffee und Kautabak konsumiert zu haben. Er schmeckte sicher schrecklich. Wahrscheinlicher aber war, dass Frederic, der seinerseits alles davon in kürzester Zeit hintereinander zu sich genommen hatte, entsprechend gar nichts davon schmeckte. Rene legte den Arm um seinen ersten Offizier, vorsichtig, als könne er ihn verjagen mit einer zu heftigen Bewegung oder das Traumgespinst zerstören. Langsam begann er, den Kuss zu erwidern.


    Frederic de Pladrieux
    Fred streichelte Rene über die Flanke und schaute mit gesenktem Kopf zu ihm auf. "Eine unverschämte Frage gestattet? Dein "Matrose" ist doch nicht dieser Remy oder?", fragte Frederic und strich Rene die Haare über die Schulter. "Das wäre alles andere als witzig", sagte er ernst und küsste Rene auf den Hals. "Wars macht der Kerl überhaupt hier?", hakte er rückversichernd nach und half Rene aus der Jacke.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene ließ sich aus seiner Jacke helfen und nahm seine Perücke vom Kopf, so dass Frederic sein braungraues, etwas dünn gewordenes Haar sehen konnte. Die Perücke würde nur stören. »Remy ist nie zur See gefahren. Es war ein Scherz von mir, dass unser Maat von einer Dirne sprach, als er Remy in meine Kajüte schickte. Wir wollten uns wegen eines Rammsporns unterhalten, da die Choucas einen bekommt und ich gern die technischen Details erfahren wollte, um zu sehen, ob das nicht auch für die Mouette eine gute Idee wäre. Also war er so freundlich, mir die Unterlagen zu organisieren. Der Prince wird sich gedulden müssen, aber er ist gut versorgt. Nein, der Mann, der mir die schlechte Erfahrung bescherte, heißt Sacha Bonnet und dient heute auf der Choucas. Ich wollte ihn danach nicht mehr sehen. Er war damals wirklich noch sehr jung. Aber einen Matrosen, der mich belügt, wollte ich nicht in der Mannschaft haben.« Sanft half er seinerseits Frederic aus der Jacke.


    Frederic de Pladrieux
    "Haizahn-Sacha? Keine Ahnung ob ich ihn schon mal gesehen habe, aber ich kenne ihm den Namen nach, also seinem Spitznamen nach. Dieser Remy hat einen unheimlichen Blick, findest Du nicht auch?", fragte Fred und schaute sich Rene ganz genau an, ehe er sein Haarband aus den Haaren zog. Sein Haar war ohne Perrücke brauch und schulterlang. Meinst trug er es zusammengebunden unter der Perrücke oder gepudert. "Warum sollte die Mouette keinen Rammsporn vertragen? Müsste sicher an ihre Größe angepasst werden. Es gibt doch diese richtigen wie Speere und dann diese zum eindrücken eines Rumpfes. Was für einen wünscht Du Dir?", fragte Fred und fasste Rene in die Haare. "Wie möchtest Du es?", raunte Frederic und streifte sich die Schuhe ab um ganz in die Koje zu klettern.


    Rene Lothair de Brisay
    Auch Rene zog seine Schuhe aus und kroch nach hinten in die Koje, wo er Frederics Hand nahm und zurück in sein Haar führte. »Ruhig und langsam, keine Hektik. Da ich mich gern mit allen Sinnen konzentriere und nicht nur mit einem. Und du?« Er betrachtete den schönen Mann, der bei ihm saß und erneut überkam ihm das Gefühl der Unwirklichkeit. Es war so fernab von allem, was er für möglich gehalten hätte, nachdem er sich so lange selbst blockiert hatte, um in Frederic nicht mehr zu sehen als einen besonders tüchtigen Offizier mit ein paar kleinen Macken. Nun musste er gegen seine eigene Blockade kämpfen und sie Stück für Stück senken. »Ja, Haizahn-Sacha. Könnte ein guter Mann sein, wenn er es mit der Ehrlichkeit etwas genauer nehmen würde. Welchen Rammsporn wir nehmen, weiß ich noch nicht, er muss zum Rumpf unseres Schiffes passen, denn da wirkt ja einiges an Belastung, wenn ein anderes Schiff gerammt wird.« Er legte die Hand unterhalb von Frederics Ohr an den Hals. »Du bist so wunderschön«, sagte er und klang dabei fassungslos.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic wurde knallrot als Rene ihm sagte dass er wunderschön aussehen würde. Er sagte dies so einfach, schlicht und ehrlich, dass ihm die Farbe in den Kopf schoss und er nichts dagegen tun konnte. "Dankeschön, Du machst mich total verlegen. Ruhig und langsam klingt nach Genuss, ich lass Dir den Vortritt Rene. Wer weiß was Sacha wollte, vielleicht hat er sich selbst gesucht. Manche haben nur eine Antwort auf der Suche nach dem ich - Frage wer bin ich? Ich! Mit allen Gefühlen die dazugehören, ohne große Worte. Manche suchen sich ewig, probieren sich aus und finden sich trotzdem nie. Ich habe nie irgendwen gesucht, nicht mal mich selbst. Mich hatte ich von Anfang an gefunden und Dich fand ich auch. Vielleicht ist er ein Getriebener, vielleicht war es seine Jugend, aber manche Sucher sind uralt und trotzdem immer noch auf der Suche. Egal, müssen wir nicht jetzt ausdiskutieren. Jedenfalls nicht Haizahn-Sacha", antwortete Fred und hockte sich auf die Fersen um sich ganz langsam auszuziehen, damit Rene zuschauen konnte. So blieb er einen Moment sitzen und schaute ihn einladend an, ehe er sich der Länge nach auf den Rücken legte. "Einladung", grinste er.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene freute sich, dass er Frederic so ganz offiziell beim Ausziehen beobachten durfte. Inoffiziell hatte er das schon oft getan, man kannte einander nackt, denn wer auf dem Meer lebte, der schwamm auch. Während Frederic in Renes Augen so vollkommen aussah, wie eine zum Leben erwachte Statue, kannte Frederic Renes alternden Körper, dessen von dicken Adern gezeichnete Beine, die von der Arbeit muskulösen Arme, den weichen, faltigen Bauch mit dem graubraunen Haar. Sicher war er nicht der Schönste, aber Frederic wusste um all seine Makel und er hatte trotzdem entschieden, sich auf diese Weise bei ihm einzufinden. Der nackte Rene strich mit einer Hand über Frederics weißen Körper. Er erspürte, wie er sich anfühlte und küsste seinen Nacken. »Beine etwas weiter auseinander«, bat er und fuhr sanft zwischen Frederics Schenkel.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic gehorchte, nahm die Beine etwas weiter auseinander und hielt für Rene die Arme auf, so dass er sich hineinlegen konnte um umarmt und gehalten zu werden. Fred schaute genauso offen zurück wie Rene ihn betrachtete. Gleich was Rene über sich dachte, er liebte den Mann. An niemandem ging das Alter spurlos vorbei. Ihn störten nicht die Silberstreifen die Renes Haare durchzogen, oder die Lachfalten rund um seine Augen. Auch die Narben die seinen Körper zierten und die wettergegerbte Haut zeugten nur davon wie er gelebt hatte. Eines Tages würde er ganz ähnlich aussehen, gezeichnet von der See, der Sonne und der harten Arbeit. Dafür hatten sie sich beide entscheiden. Es gab nichts wofür sich Rene schämen musste. "Trau Dich, komm in meine Arme", bat Frederic liebevoll und rutschte näher zu Rene auf.


    Rene Lothair de Brisay
    Etwas zögerlich legte Rene sich auf Frederic. Als er das Gewicht auf ihn legte, atmete er aus und spürte, wie sich ihre Haut aneinanderschmiegte. Frederic war warm, fest und glatt. Er selbst war, von den Armen und Waden abgesehen, mit den Jahren weich geworden und seine Haut rau. Er konnte die Wanten nur noch bei ruhiger See hochklettern, aber im Notfall schaffte er das noch und konnte eigenhändig mit anpacken. Die Schwerarbeit übernahmen allerdings ohnehin in aller Regel die Matrosen. Unter sich spürte er seine erwachende Manneskraft, als sie einander so nahe waren. Nicht mehr so fest wie einst, aber es funktionierte weitestgehend noch. Vor allem aber genoss er, dass er in Frederics Armen liegen konnte und küsste ihn. Fragend stupste er ihn mit dem Unterkörper ein wenig an. »Wie weit möchtest du gehen? Wenn es dir zu viel ist, können wir auch einfach ein wenig nebeneinanderliegen.«


    Frederic de Pladrieux
    "Ich habe Dich eingeladen, dass heißt ich mache mit. Gleich wie weit Du gehen willst, ich bin dabei. Alles gut?", fragte Fred und nahm ihn fest und liebevoll in die Arme. Die Beine stellte er seitlich auf, so dass Rene zusätzlichen Halt hatte und sich nicht drum kümmern musste sich festzuhalten. Frederic verschränkte seine Arme in Renes Nacken und küsste ihn. Zuerst ganz vorsichtig und behutsam, dann etwas leidenschaftlicher um ihn aus der Reserve zu locken. Dabei rutschte er so, dass Rene genauso spürte, dass Frederic nicht nur redete, sondern wirklich heiß auf ihn war. Er bewegte sich etwas unter Rene so dass ihre Körper aneinander strichen, während er ihm den Rücken streichelte und ihm die Lippen auf den Mund presste.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene schloss die Augen und genoss das Gefühl, dass Frederic ihn anlocken wollte. Er sträubte sich nicht, als Frederic leidenschaftlicher wurde, sondern erwiderte die Leidenschaft. Als er das Gefühl hatte, dass es nun zur Sache gehen sollte, beugte er sich hinüber zum Nachtschrank, holte eine Dose Fett heraus und rieb sich damit ein. Die Berührung seiner Finger ließ seinen Körper zucken. Er war in den letzten Jahren sehr unterfordert gewesen, was das anbelangte und entsprechend empfindlich reagierte er auf die dargebotenen Reize. Er beugte sich wieder über Frederic und drang vorsichtig in ihn ein. Er war nicht sonderlich groß gebaut, so dass sein Gefährte keine Angst vor Schmerzen haben musste. Rene versuchte anhand von Frederics Körpersprache zu erraten, ob dieser bereits Erfahrung hatte. Er vermutete es bisher stark, da Frederic sich sehr selbstverständlich entkleidet und ihr Liebesspiel begonnen hatte und es führte.


    Frederic de Pladrieux
    Fred hielt unter Rene einen Moment absolut still, damit er ihn ohne Probleme nehmen konnte. Rene spürte einen kurzen Widerstand, ehe sein Partner sich soweit entspannt hatte, dass er problemlos eindringen konnte. Frederic war willig, aber aufgeregt, dass er Rene wollte und willkommen hieß spürte der alte Kapitän, als er in ihn eingedrungen war. Fred drückte sich ihm sanft entgegen, so dass Rene weiter in ihn hineinglitt, während er seinen Kopf an den von Rene drückte. So verharrte er, um Rene die Führung zu überlassen. "Der erste gehört Dir, führe mich Käptn, ich folge", erklärte er gut gelaunt. Rene spürte, dass Frederic vor ihm schon mit anderen das Bett und die Koje geteilt haben musste. Er hatte keine Scheu vor ihm, er freute sich auf ihn. Er genoss seine Nähe im und auf seinem Körper und versuchte es ihm so angenehm wie möglich zu machen. "Freies Spiel oder kuschlig mit Decke über dem Buckel?", fragte Fred nach einem Moment und spannte den Bauch etwas an um Rene zu massieren.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene keuchte leise, als er das schöne wie seltene Gefühl auskostete, eins mit jemandem zu sein. Er griff nach hinten und zog die Decke über sich, so dass sie ein Zelt über ihnen beiden bildete, das schon bald schön warm war. Rene küsste ihn und bewegte seinen Körper in ihm, so gut es seine alten Knochen mitmachten. Rene nahm Frederic ruhig und unaufgeregt, aber keineswegs ohne Leidenschaft. Es war eine stille Form von Leidenschaft, die mit der Konzentration auf den Genuss einherging, denn das war es, was Rene tat - er genoss Frederic mit allen Sinnen und nicht nur mit dem Unterleib. Erneut überkam ihn ein leichtes Schwindelgefühl, als er ihn unter sich sah und Rene verharrte einen Moment, um ihn in seiner Perfektion zu betrachten, ehe er seine Bewegungen fortsetzte. Als er kam, umarmte er Frederic fest, ihre Schläfen aneinandergepresst. Frederic konnte nicht genau sagen, wann es bei Rene anfing und wann es wieder aufhörte, die Übergänge waren fließend. Irgendwann zog er sich aus ihm zurück, das dünne Haar und den Rücken nass von Schweiß. »Die nächste Runde geht an dich«, raunte er zufrieden und küsste ihn. »Such dir aus, wie du es möchtest, nur bitte keine akrobatischen Verrenkungen.«


    Frederic de Pladrieux
    Frederic ließ ihn nur widerwillig los, aber gab ihn dann letztendlich doch mit seinem Körper frei. Er rollte sich glücklich auf die Seite und zog Rene mit sich herum. "Keine Verrenkungen, versprochen. Wir turnen doch draußen schon genug, da muss es nicht auch noch im Bett sein", antwortete er völlig zufrieden und zog Rene auf Augenhöhe hoch. Er stopfte die Hände unter den Kopf als Kopfkissen und genoss die Wärme die von Rene ausging. Er schmiegte sich an die Brust von ihm und schaute zum zweiten Mal am heutigen Tag zu seinem Kapitän auf. "Kuschel auch in Ordnung? Ich glaub ich hab zuviel getankt, dann steht er nicht richtig", gestand Fred und streichelte Rene liebevoll über den Bauch und zwischen den Beinen. "Dafür mache ich es morgen früh wieder gut. Aye?", fragte er innig und rutschte so nah auf, dass sie sich wieder berührten. "Ist schön mit Dir", flüsterte er glücklich.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene zog die Decke wieder ordentlich über sie beide, die beim Herumrollen verrutscht war. »Aye. Freut mich, dass mein Rum dir geschmeckt hat«, antwortete er und blinzelte freundlich. »Ruh dich schön aus.« Seine alte Hand streichelte liebevoll über Frederics Haar. Er sah ganz anders aus ohne Perücke, aber das traf auf sie beide zu. Rene mit seinen durcheinandergebrachten dünnen Haaren erinnerte ein wenig an ein gerupftes Huhn, doch das machte er mit seinem üppigen Schnurr- und Kinnbart wieder wett. Er kuschelte sich gemütlich ein, so dass sie einander möglichst viel berührten und fuhr fort damit, Frederic zu liebkosten.


    Frederic de Pladrieux
    "Erinnere mich daran, dass ich Deinen Mandelvorrat wieder auffülle und Deine Schokolade. Davon habe ich auch probiert. Ich kaufe ein große Portion, damit es für uns beide reicht. Ich weiß ja auf welchen Süßkram Du so stehst", antwortete Fred und küsste Rene mit Zunge. Draußen zog langsam das Unwetter auf. Es war merklich dunkler geworden in der Kajüte von Rene und schwere Regentropfen prasselten gegen die Fenster der Kapitänskajüte. Frederic nahm Rene fest in die Arme und kuschelte sich an. "Ich mag das Geräusch von Regen", murmelte er, "das hat etwas Beruhigendes und Gemütliches". Seine Finger strichen über die Schulter von seinem Gegenüber während er die Augen schloss. "In spätestens einer halben Stunde ist der Himmel schwarz, aber uns kann es gleich sein. Decke über die Nase, fest eingemummelt und die Mouette ist gut gesichert", grinste er Rene an.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene war etwas überrumpelt von der Zunge, die sich in seinen Mund bohrte und dort einen Tanz veranstaltete. Als er endlich versuchte, mitzumachen, hatte Frederic seine krakenarmähnlich lange Zunge schon wieder eingezogen und plauderte munter vor sich hin. Seine verquollenen Augen verrieten jedoch, dass er nicht halb so munter war, wie er sich anhörte. Er legte den Kopf wieder hin und Rene zog die Decke noch höher. »Schlaf gut. Und überlege es dir bis morgen, ob das zwischen uns was Festes werden soll, oder ob es dafür noch zu früh ist. Wenn ja, erwarte ich nach dem Aufwachen eine entsprechende Antwort.« Auch Rene legte seinen Kopf wieder hin. Im Gegensatz zu Frederic war ihm alles andere als zum Schlafen zumute, aber es sollte doch mit dem Rakshor zugehen, wenn er deswegen aufstehen würde. Er genoss jede einzelne Minute, die er hier mit Frederic lag, während draußen die Mannschaft die Mouette auf den Sturm vorbereitete.


    Frederic de Pladrieux
    "Die Antwort bekommst Du sofort, ja ich wünsche mir mit Dir was Festes Rene. Ich bin Dir zwei Jahre hinterher gelaufen und hab heimlich Deinen Rum gesoffen, Deine Zigarren geraucht und Mandeln gefuttert. Ab heute mache ich das offiziell ja? Sag ja", bat er leise und lauschte auf das rege Treiben auf dem Schiff und dem ersten Pfeifen des Sturms. "Der Kaffee lügt nie", griente er und nutzte Renes Kopf als Kopfkissen.


    Rene Lothair de Brisay
    »Ja«, sagte Rene glücklich, als sein Kopf von dem Gewicht eines weiteren Kopfes tiefer ins Kissen gepresst wurde. Er war froh, dass er keine Hängematte besaß, sonst würde er heute Nacht wohl erstickt werden. »Dein Kaffee hatte tatsächlich recht. Ich werde künftig darauf achten, dass die Vorräte in meiner Süßigkeitenschublade immer gut aufgefüllt sind. Deine Lieblingssorten kenne ich ja. Das sind die, die immer leer waren nach meinen Landgängen, bis auf einen Anstandsrest.« Er schob seine Hand über Frederics Rücken und ließ seinen Arm auf ihm liegen. »Ich liebe dich auch, Fred«, sagte er mit trockener Kehle.


    Frederic de Pladrieux
    Bei den letzten Worten öffnete Fred nochmal die Augen und lächelte Rene überglücklich an. "Ich Dich auch Rene. Ich liebe Dich auch. Der Kaffee lügt nie sagt Dein alter erster Offizier. Ich werde die Schublade um einiges ergänzen, mal sehen was Dir davon schmeckt. Schlaf gut mein Käptn, falls Dir kalt wird, drück Dich an mich. Träum was Schönes", antwortete er liebevoll.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene wollte noch etwas sagen, aber er war zu nervös und nickte nur freundlich, ehe er seinen Fuß zwischen Frederics Unterschenkel schob. Während Frederics Atem ruhiger wurde, blieb Rene wach und dachte nach. Er vergewissere sich immer wieder, dass er nicht längst selbst träumte, dass Frederic real hier bei ihm lag, strich über seine Haut und lauschte auf den Sturm, unter dessen Tosen er Frederics leise, gleichmäßige Atemzüge hörte.

  • Altlasten



    Sacha Bonnet
    Als Sacha im Hafen eintraf, war niemand weiter auf der Choucas zu finden. Kapitän de Mancini war fort, genau wie der erste Offizier Jacques und die Mannschaft. Sacha schaute in seine Kajüte, die er sich mit anderen Matrosen teilte, doch auch hier war niemand zu finden. Wahrscheinlich waren alle auf Landgang. Sacha begab sich also zu einem der beiden Schwesternschiffe, der Mouette, wo er darum bitten wollte, sich ein wenig unter die Leute gesellen zu dürfen. Sein Gesicht tat unwahrscheinlich weh und war geschwollen, vermutlich sah er zum Fürchten aus. Sein Vater hatte es ihm gut gegeben. Vater ... Sacha wischte sich über die schmerzenden Augen. »Hier Sacha Bonnet von der Choucas«, rief er vom Steg hinauf. »Erbitte Zutritt auf die Mouette.«


    Frederic de Pladrieux
    Frederic war gerade dabei mit einem der Matrosen alles nach dem Sturm zu kontrollieren, als es vom Steg aus zu ihnen hochrief. Fred schaute nach unten und zog fragend eine Augenbraue hoch. Was immer dem Matrosen wiederfahren war, er benötige den Bordheiler. "Gewährt!", rief er nach unten und machte eine einladende Geste. Das es sich dabei um besagten Haizahn-Sacha handelte, passte Frederic gerade ziemlich gut in den Kram. Er befahl Zwei-Zahn-Zario die Inspektion allein fortzusetzen und ihm nachher genaustens Bericht zu erstatten. Er selbst würde das Schiff noch einmal nachkontrollieren. Das war nicht nur seine Art, dass war als erster Offizier sogar seine Pflicht. Zwei-Zahn grinste schief, wie er es immer tat, bestätigte den Befehl mit einem nach Tabak und Dünnbier stinkenden "Aye Erster" und verschwand flux auf seinen krummen O-Beinen. So schäbig wie der Mann auch wirkte, so fleißig, zuverlässig und effektiv war er auch. Fred hatte nicht einmal mehr die Zeit zustimmend zu nicken, da war Zwei-Zahn auch schon unterwegs. "Komm direkt zu mir Hai-Zahn, wir haben zu reden", wies Fred ihn an.


    Sacha Bonnet
    Sacha stieg an Bord und grüßte den ersten Offizier mit dem gebotenen Respekt. »Aye. Die Choucas ist wie leergefegt, wisst Ihr, wo alle sind?« Frederic wollte vermutlich mit ihm wegen seines marodierten Äußeren sprechen. »Mir geht es gut«, fügte er daher hinzu und lächelte ein wenig, so gut es eben ging. Das Blut, dass von seiner Nase auf sein weißes Hemd getropft war und es unwiderruflich eingesaut hatte, hielt er für nicht weiter dramatisch, Nasenbluten kannte jeder. Und seine zerbeulten Augen mussten von allein wieder abschwellen.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic musterte Sacha von oben bis unten. "Steak oder ein Esslöffel, wobei wir kein Steak haben, folglich muss ein kalter Esslöffel auf den Klüsen reichen. Begleite mich zum Bordheiler. Die Mannschaft der Choucas hat Landgang und die Lady geht ab in die Generali also in die Generalüberholung. Zudem bekommt sie wohl ihren Sporn... wie wir so mitbekommen haben. Wie kam es zu den Matschaugen? Hafentaverne?", fragte Frederic und gab den Weg vor.


    Sacha Bonnet
    »Nein, ich war an dem Ort, der hätte mein zu Hause werden können. Mein Vater ist ausgetickt und ich hatte den Fehler gemacht, ihm zufällig im Weg zu stehen«, erklärte Sacha und folgte Frederic.


    Frederic de Pladrieux
    Fred schaute Sacha verblüfft an. "Nun mein Vater hat auch schon mal einen langen Arm gemacht, wo ich das freche Maul hatte, aber so? Was bei Ainuwars krausen Arschhaaren hast Du zu Deinem Alten gesagt, dass eine Ohrfeige nicht gereicht hat? Du siehst aus, als hätte Du Dich um eine Chantalle geschlagen und die Alte hat noch mitgemischt. Vorunglückt unter Euter oder sowas", grinste Fred und knuffte Sacha, ehe ihm einfiel, dass dessen Vater vielleicht nicht nur ins Gesicht geschlagen hat. "Dagegen sind die Daggen ja ein Sonntagsspaziergang. Bleib an Bord, falls wer fragt - privat, keine Ahnung wo Du bist. Falls es ein Maat ist, sag mir ob er von Deinem Alten kommt, dann weiß ich von nichts, sonst sage ich ihm Bescheid. Unser Bordheiler Thibaut Cumoinx", stellte Fred den Mann vor, als er die Tür geöffnet hatte.


    Sacha Bonnet
    »Gar nichts habe ich gesagt. Seine sogenannte Mama, was ein männliches Gespenst ist, mit dem er auch zu Lebzeiten nie verwandt war, ist verpufft. Da hat es bei ihm ausgehakt. Dabei ist der Typ ohnehin schon seit Jahrzehnten tot. Hallo«, grüßte Sacha den Bordheiler und grinste etwas. »Ich brauche bitte was zum Kühlen oder so.«


    Frederic de Pladrieux
    Fred schaute aus dem Augenwinkel Sacha an und nickte dem Heiler zu. "Ja und untersuche ihn bitte auf eine Gehirnerschütterung, Schädelbasisbruch, Haarrisse oder sonstige Schädel- wie auch Hirnleiden. Er sieht ziemlich zerknautscht aus. Falls er heulen muss, bekommt er Wasserstau im Schädel, also Doc wäre gut er bekäme irgendwie einen Abfluss. Setz Dich Sacha", befahl Fred.


    Thibaut Cumoinx
    »Setz dich da hin«, sprach der Heiler und als der junge Mann gehorcht hatte, kontrollierte er zunächst dessen Reflexe und überprüfte mit einem mechanischen Feuerzeug, ob die Pupillen sich in normalem Tempo vor dem Licht zusammenzogen. »Ist dir schlecht oder schwindelig?« Sacha verneinte und Thibaut begann, mit den Fingern über sein Gesicht zu krabbeln und den Knochen abzutasten, auch wenn das schmerzhaft sein würde. Er ließ sich schildern, wohin er überall geschlagen worden war. »Kontusionen, Blutergüsse und eine gebrochene Nase«, diagnostizierte er. »Da kann man nichts machen, außer zu kühlen und was gegen die Übelkeit zu nehmen, wenn einem noch schlecht wird. Einen Abfluss braucht er nicht, Erster, die Schwellung kommt nicht von den Tränen, sondern durch die Einblutung und Gewebeflüssigkeit. Das muss nicht nach außen ablaufen, der Körper absorbiert es mit der Zeit wieder von allein.« Er machte Sacha eine Quarkpackung, die in einem Tuch eingeschlagen war. »Schön kühlen und wenn dir schlecht wird, hinlegen«, empfahl Thibaut. »Gute Besserung!«


    Frederic de Pladrieux
    "Danke Doc für die Mühe", sagte Fred freundlich und wandte sich wieder an Sacha. "Folge mir in meine Kajüte, Du hast heute die Ehre und das unwahrscheinliche Glück in einer Koje allein schlafen zu können. Ich stelle Dir meine Koje zur Verfügung. Leg Dich am besten auf die Seite, falls Du reihern musst. In den Eimer bitte. Ist auch besser, für Deine Atmung. Falls was ist, sag sofort bescheid. Na komm ich zeig Dir wo es ist", sagte Frederic und gab den Weg vor. Wo Sacha schlief war ihm eigentlich gleich, aber der Kerl tat ihm leid. Zudem verband er das Nützliche mit dem Effektiven, so konnte er ihn in Ruhe ausfragen und Sacha würde sich schneller erholen. Frederic ging nicht sehr weit, da der Doc ganz in der Nähe der Offiziere untergebracht war. Fred öffnete seine Kajüte und deutete hinein. Hinter Sacha schloss er die Tür und deutete auf die Koje. "Zuerst waschen, dann ins Bett. Und ich möchte noch etwas mit Dir reden, bevor Du Dich ausschlafen kannst", erklärte er.


    Sacha Bonnet
    Sacha dackelte Frederic mit seiner Quarkpackung hinterher, die er sich ins Gesicht drückte. Dass ein Offizier, noch dazu einer von einem anderen Schiff, ihn zum Schlafen in seiner Koje einlud, war doch etwas ungewöhnlich. Sacha fragte sich, ob der Mann das wollte, wonach es aussah. Er zog sein schmutziges Hemd aus und wusch sich an der Waschschüssel sauber. Hinterher war das Wasser rot. Er schüttete es draußen über die Reling, spülte die Schüssel sauber und kam mit neuem Wasser zurück. Das Hemd legte er zusammen und platzierte es in der Nähe der Tür. Dann setzte er sich auf das Bett. »Danke, was verschafft mir die Ehre?«


    Frederic de Pladrieux
    Frederic nahm zwei Becher, drückte einen davon Sacha in die Hand und stellte seinen auf den Tisch, ehe er ihnen beiden Rum einschenkte. Er verkorkte die Flasche und stellte sie neben seinen Becher auf den Tisch. Fred nahm sein Getränk auf, stieß mit Sacha an und flätzte sich in einen seiner Stühle. Er trank den Rum langsam, was sonst nicht seine Art war, aber gestern hatte er bei weitem zuviel getrunken und heute Abend wollte er nicht erneut einen kompletten Durchhänger haben. Er leckte sich über die Lippen und fand, dass der Rum von Rene zigfach besser schmeckte. Allein schon bei der Vorstellung, dass Rene ihn trank wurde ihm warm. Fred streckte die Beine lang aus und musterte Sacha. "Die Neugier verschafft Dir die Ehre Sacha. Prost. Ich habe gehört Du bist der Ex von unserem Käptn Rene. Erzähl mir von Eurer Zeit", bat Fred freundlich und gönnte sich noch einen langsamen Schluck.


    Sacha Bonnet
    Sacha trank erst einmal einen großzügigen Schluck, aber nicht alles, da er nicht wusste, ob Frederic ihm nachzuschenken gedachte. »Das ist richtig, wir waren eine Zeit lang zusammen. Ich müsste nachrechnen, wie lange genau, ist aber auch nicht so wichtig. Warum fragt Ihr? Ich darf keine allzu persönlichen Details ausplaudern.«


    Frederic de Pladrieux
    "Doch, denn genau darum bitte ich Dich. Ich möchte wissen wie Ihr zusammengekommen seid, wie Eure Beziehung war und was Euch getrennt hat. Ich werde davon nichts beurteilen Sacha, aber ich möchte das für meine Beziehung mit Rene wissen. Trink ruhig, solange noch was da ist, kannst Du Dir gerne vom Rum nehmen. Also was brachte Euch zusammen? Was hielt Euch zusammen? Was trennte Euch? Mir ist es mit dem Mann sehr ernst, drum möchte ich alles von ihm wissen", gestand Fred und trank noch einen Schluck, "und dafür schwänze ich gerade den Dienst nach einem Sturm. Also zier Dich nicht wie die Jungfer vorm ersten Mal, sondern hilf mir".


    Sacha Bonnet
    Sacha trank seinen Rum aus und schenkte sich nach. Er hatte es sich verdient nach diesem beschissenen Tag. Angenehme Wärme breitete sich in seinem Hals aus. Er leckte sich die Lippen. »Ich brachte uns zusammen«, gestand er. »Ich war sehr zudringlich, ich habe ihm sozusagen keine Wahl gelassen. Und ich brachte uns auch wieder auseinander, da ich auch anderen keine Wahl ließ. Das hat ihm nicht gefallen. Aber es fällt schwer, Nein zu sagen, wenn man betrunken ist und man Spaß haben kann. Das solltest du nicht tun, wenn dir etwas an ihm liegt. Ich hab ihn sehr gemocht, aber ich hab mich wohl nicht so gut im Griff.«


    Frederic de Pladrieux
    Frederic nahm einen kleinen Schluck, hielt inne und stellte dann seinen Becher beiseite. "Danke für die Warnung. Wie genau hast Du Euch zusammengebracht und wie verlief die Trennung? Tja wem gefällt es schon, wenn er verlassen wird? Dir? Mir? Ich glaube keinem. Ich wurde auch mal in den Arsch getreten, ich habe nichts falsch gemacht, er allerdings auch nicht. Er gab weder sich noch mir die Schuld, aber er war krank und er wollte einfach nicht mehr. Ich erzählte Dir dass, damit Du siehst ich bin auch ehrlich zu Dir. Das war mein erster Partner und als er mich am meisten gebraucht hätte, meiner Meinung nach, wollte er nur noch allein sein. Jemandem nicht beistehen zu können, den Du liebst, dass tut weh Sacha. Und wenn Du weißt, er liebt Dich auch noch, aber es ist alles anders und er mag nicht mehr, bist Du machtlos. Er war es allerdings auch, er musste lernen mit sich selbst klarzukommen. Ich möchte Rene behalten, ich habe es fest gemacht und darum möchte ich seinen Hintergrund kennen. Beziehungstechnisch und auch sexuell", sagte Fred.


    Sacha Bonnet
    Sacha trank noch ein halbes Glas und legte sich auf das Bett. Er hatte den Heiler belogen, ihm war schlecht, aber er wusste nicht, ob das von seinen Beulen kam oder von dem seelischen Tief, in dem er sich befand. »Ich bin als kleiner Schiffsjunge gern in die Kojen der Matrosen gekrochen. Ich habe mich da wohl gefühlt, es war warm, man konnte kuscheln und musste keine Angst haben. Bis zu einem bestimmten Alter machen die Matrosen sich da auch keine Gedanken, manche finden es niedlich. Ich fand recht schnell heraus, dass diejenigen, die selber Kinder haben und etwas älter sind, am leichtesten zu überzeugen sind, ein wenig zur Seite zu rutschen. Manchewurden, als ich älter wurde, biestig, und zeigten deutlich, dass sie mich nicht mehr in ihrem Bett liegen haben wollten. Aber ich wollte das. Ich bin nicht gern allein und zu zweit ist es viel wärmer«, erzählte er. »Es gibt so eine komische Schwelle kurz vor dem Erwachsenwerden, da sucht man schon andere Nähe, wird aber als für zu jung dafür empfunden. Mich hat das damals geärgert. Drum habe ich nach den älteren Papas geschaut, die vielleicht Kinder in meinem Alter haben. Rene ist so ein Papatyp, auch wenn ich später herausfand, dass er kinderlos ist. Er ist warm und kuschlig und sieht einfach nach Papa aus. Er ist streng, aber nicht bösartig und er lacht gern, wenn er Rum getrunken hat. Ich war Waise und mochte ihn immer sehr. So einen Papa hätte ich mir gewünscht. Irgendwann kroch ich zu ihm ins Bett, als mir danach war. Ich tat, als hätte ich Angst vor dem Sturm. Das hat ihn gerührt und ich durfte bei ihm schlafen. Das tat ich fortan öfter. Und irgendwann habe ich ihn gestreichelt und Küsschen gegeben.«


    Frederic de Pladrieux
    "Ja ich verstehe was Du meinst, dass ist die Zeit wo man anfängt sich für seinen eigenen Körper auf ganz andere Weise zu interessieren, wo Kräfte messen kein reines Spiel mehr ist, sondern schon etwas in sich trägt wie die Rangordnung ausfechten, sich zu behaupten. Der Starke überlebt, der Schwache... nunja die Harten kommen in den Garten, die Weichen werden Leichen. So heißt es nicht umsonst. Also ist in einer spielerischen Rauferei auch schon der Kampf für später versteckt. Man übt mit seinem Bruder, mit Freunden, aber irgendwann kommt der Punkt, da lacht man nicht mehr wenn man unten liegen bleibt, sondern schlägt so zu, dass der andere weiß hier ist die Grenze. Das ist die Zeit wo ein Fremder Blut und Zähne rotzen würde, wenn er Dich angreift. Es ist aber auch die Zeit wo man sich fragt, wer bin ich und wie bin ich. Wer ich bin, darauf habe ich nie eine Antwort gesucht, die hatte ich immer. Wer bin ich? Der Fred und mit der Antwort fiel mir alles ein was ich mag, mich ausmacht und wer ich glaube zu sein. Wie bin ich, ist da schon was anderes. Also fängt man an sich mit anderen zu vergleichen, unauffällig zu messen. Wer ist größer und wer ist kleiner? Wer ist breiter, schmaler, dicker, dünner, wie ist die Konkurrenz bestückt. All das vergleicht man und ist verwirrt wofür eigentlich. Für wen? Wer schaut einen dermaßen an, dass man einen Test bestehen muss? Bis mir auffiel, dass ich es nicht alleine war, der einen Test zu bestehen hatte, sondern die anderen auch vor mir. Was ich sah, gefiel mir. Bei einigen zumindest, andere würdigt man keines zweiten Blickes, weil sie nicht in den eigenen Geschmack fallen. Das ist die Zeit wo man in der einen Minute noch ein albernes Kind ist und in der nächste sich einen runterholt oder die Waffe zückt, die Zeit des Backfischs Sacha", grinste Fred. Er kramte Kekse heraus, die schon bessere Tage gesehen hatten, aber in Rum eingetunkt konnte man sie noch gut essen, man musste sie nur ditschen.


    Sacha Bonnet
    »Genau und in der Zeit wurde Rene mein Kuschelopfer. Ich habe ihn wirklich gern gehabt und das habe ich auch immer noch. Aber wenn ich betrunken bin, dann kuschel ich mit jedem, mit dem ich mich gut verstehe und als ich dann alt genug war, dass ich nicht mehr als Kind wahrgenommen wurde und es manchmal erwidert wurde, da habe ich es wohl etwas übertrieben. Rene fand das nicht lustig, er machte sich Sorgen, dass ich an den Falschen gerate und dann hatte ich mich auch noch bei irgendwem mit was angesteckt und Rene hat es dann auch bekommen. Er hat mir immer gedroht, dass er mich rausschmeißt, aber er ist so leicht wieder milde zu stimmen, wenn man noch jung ist und tut, als hätte man Angst oder Heimweh oder würde weinen, weil man sich so einsam fühlt. Das hat so lange funktioniert, bis ich zu alt war, als dass er es mir noch abgekauft hätte. Und ehe ich mich versah, wurde ich auf die Choucas versetzt. Er wusste, da bin ich gut aufgehoben und er hatte fortan seine Ruhe vor mir. Das hat er gesagt. An dem Abend habe ich wirklich geweint, da war ich fertig.« Er setzte sich wieder hin und goss sein Glas voll, um es dann auszutrinken. »Du magst auch ältere Männer?«, wollte er wissen. »Oder hat es andere Gründe, dass ihr zusammengekommen seid? Wie lange geht das jetzt schon?«


    Frederic de Pladrieux
    "Das kann ziemlich schnell passieren, wenn man nicht aufpasst, noch keine Ahnung von manchen Dingen hat, oder einem Wildfremden vertraut. Ist mir auch schon passiert, allerdings war ich da solo, sprich allein. Blut pissen ist nicht lecker, da macht man zukünftig dreimal mehr die Augen auf, bevor man jemanden ranlässt. Und die Heiler lassen sich das auch ziemlich gut bezahlen, weil die wissen, ansteckende Krankheiten an Bord sind tabu. Du kannst Deine Krankheit dann an Land ohne Sold abfeiern. Also Urlaub genommen für eine Heuer und auskurriert. Zweimal Geldverlust und noch das Gefühl der letzte Arsch des Meeres zu sein und in stiller Hoffnung man behält seinen Aal und er bleibt wie er ist, also voll einsatzfähig und nicht vernarbt oder sowas. Tja wenn man wen vermisst Sacha, ist das keine Schande zu weinen, hab ich auch schon um meinen Ex. Ist eben so und ein klein wenig geht es einem danach auch besser. Nicht nur älter, auch Machtgefälle, er muss was sein, was darstellen, das gefällt mir. Meine Männer waren alle älter mindestens 10 bis 15 Jahre und sie waren im Rang über mir. Ich muss das Gefühl haben, dass er mein Kerl ist, ein Silberrücken am Besten. Einer dessen Wort was gilt, einer zu dem ich aufschaue wenn er mit mir spricht. Das macht mich an, ich erfreue mich an ihm und mit ihm. Aber auch als Person muss er stimmen, sonst kann ich keine Beziehung mit ihm führen. Gibt Typen die siehst Du und denkst, einmal zwischen Deinen Beinen knien und Deinen Schwanz im Hals und gibt welche von denen willst Du weit mehr - nämlich alles. Dazu gehört Rene. Ich diene hier schon eine ganze Weile, aber ich liebe ihn seit zwei Jahren, wenn ich das nicht weiß was dann jau", grinste Fred breit.


    Sacha Bonnet
    »Der Rang ist mir egal, rein zum Kuscheln und so ist mir alles egal. Er oder sie muss einfach mitmachen oder sich überzeugen lassen. Aber Rene war meine einzige Beziehung und mein Papa in einem. Ich habe ihn als beides verloren. Nun findet mein richtiger Vater mich und ist ... ist so ein Rindvieh!« Er drehte sich auf die Seite. »Ich hätte lieber Rene als Vater«, sagte er leise. »Erzählst du mir was von dir? Wie ist es, Eltern zu haben?«


    Frederic de Pladrieux
    Fred blickte in seinen Becher in dem ein Stück abgebrochener Keks schwamm. Genauso zerbrochen war Sacha, ein kleiner Junge der es mit der Welt der Erwachsenen aufnehmen wollte und gar nicht begriffen hatte, auf welches Spiel er sich da eigentlich einließ. Für ein bisschen Nestwärme, für etwas Kuscheln hatte er sich verkauft ohne es zu wissen. Aber darüber klärte Frederic ihn nicht auf. Sacha sah schon aus, als hätte man ihn durch den Fleischwolf gedreht, da musste er nicht noch auf seiner Seele herumtrampeln und ihm das Gefühl geben ein Bumslappen oder eine Hure zu sein. Fred murrte zwar manchmal über seinen Bruder, oder schüttelte den Kopf über seinen Vater, aber das waren nur Winzigkeiten in einem Meer aus Wärme, Zuneigung und Liebe die seine Familie ihm bot. Sein Vater hatte ihn niemals für irgendwas gemaßregelt oder ihm Vorhaltungen gemacht. Im Gegenteil, er hatte ihn stets unterstützt. Sicher, wenn er sich als Backfisch im Ton vergriff, hatte er auch mal eine gelangt bekommen. Irgendwann war bei jedem auch mal Schluss, ebenso bei seinem Vater. Aber die Ohrfeige schmerzte nicht körperlich, es war ehr der Schock dass sein Vater zugelangt hatte. Allerdings konnte er auch an einer Hand abzählen wie oft er eine "geklebt" bekommen hatte. Er hatte Glück, gewaltiges, verdammtes Glück so eine Familie zu haben. Fred lächelte Sacha an und nickte zustimmend. "Gerne. Zu meiner Familie, mein Vater heißt Giacinto, mein "Onkel" sprich sein Ehemann heißt Satordi Duclos, meine Mutter heißt Maurelle und ist eine geborene de Bergeron, mein Bruder heißt Telford und ist fünf Jahre älter als ich. Unsere Eltern waren immer für uns da Sacha, sie haben uns bei allem unterstützt was wir uns gewünscht haben. Mein Vater lebt von seiner Scholle, wie die meisten Chevalier es als Lehnsherrn tun. Er hat Wald und von uns stammen auch einige der Souvagnischen Eichen für den Schiffbau. Aber er macht nicht nur in Holz, sondern alles was der Wald zu bieten hat, er ist gerne vielseitig angelegt. Von uns hatte niemals jemand mit der See zu tun, bis auf die Lieferung für das Holz an die Cheverettes. Trotzdem hat mein Vater mich immer unterstützt, denn von klein auf liebte ich das Meer, die See, Schiffe und das ganze Getier was damit zu tun hat. Sie haben uns geliebt und tun es immer noch Sacha. Gleich was ich angestellt habe, ich kann jederzeit nach Hause kommen und sie würden mich mit offenen Armen empfangen, eine Familie ist wie ein sicherer Hafen. Das ist nicht nur eine Redensart, es ist wirklich so. Meine Ma und mein Onkel sind ziemlich herzliche Personen, mein Vater versteckt es etwas hinter seiner Brummeligkeit, aber wenn er seine ersten Knurrer losgelassen hat, dann umarmt er einen genauso. Mein Bruder ist wie alle großen Brüder so sind, er ist irgendwie ständig besorgt und meint mich beschützen zu müssen. Sein Schutz besteht darin mir alles haargenau vorzuschreiben, natürlich meist das, wovon er keine Ahnung hat. Was oft zu ziemlich kuriosen Siutationen führt über die wir dann lachen müssen. Naja ich bin keinen Deut besser, siehe vorhin beim Doc. Die Wärme die Du gesucht hast Sacha, die findest Du nicht in fremden Betten, Du suchst am falschen Ort, wenn ich Dir das sagen darf", antwortete Frederic offen.


    Sacha Bonnet
    Sacha schloss die Augen, als Frederic von seiner Familie erzählte und öffnete sie erst, als er geendet hatte. »Es muss schön sein. Du hast so viel Glück ... an deiner Stelle wäre ich bei deiner Familie geblieben. Warum verlässt du sie? Ich würde nie wieder fortgehen, wenn ich so eine Familie hätte. Bald bekomme ich ein Geschwisterchen, Tekuro, also der Kerl, der mich gezeugt hat, meint, es wird ein Bruder. Aber mir ist das egal. Ich würde das Kleine so gern sehen und drauf aufpassen, ich hoffe, er tut ihm nichts. Wo sollte ich denn deiner Meinung nach suche, Frederic? Es gibt nicht viele Orte für mich. Meine Welt ist ziemlich klein, auch wenn wir viel unterwegs sind. Aber unterm Strich ist meine Welt die Choucas.«


    Frederic de Pladrieux
    "Und meine Welt ist noch etwas kleiner, es ist die Mouette. Jedenfalls so lange bis ich ein eigenes Kommando übertragen bekomme und man mir mein erstes eigenes Schiff überreicht. Weißt Du Sacha die meisten Teerjacken, Salzbuckel und so weiter vergessen eines bei der Seefahrt, es geht nicht nur um das Schiff, die Maaten, die See- es geht vor allem auch um die Reise und die Entdeckungen! Nun auf der Azursee halten sie sich natürlich in Grenzen, im Gegensatz zum Dhunischen Ozean oder den fünf Meeren an sich. Aber auch die Azursee hat überall Küste, überall Landschaften, Tiere und Dinge zu entdecken. Dafür fährt man los. Es ist nicht nur unsere Aufgabe Souvagne zu beschützen, nein eigentlich ist es auch unsere Aufgabe Wissen mit nach Hause zu bringen. Und wir können doch nicht nur Seekarten zeichnen. Viele mögen Prince Ciel für einen Paradiesvogel halten, was seinen Forscherdrang angeht, aber ich sage Dir eines, er macht es genau richtig. Er ist Seemann im Herzen. Losfahren, See genießen, Schiff genießen, hart Arbeiten, Arsch zusammenkneifen wenn die See wütet, Davy nach einem Schreit, die Seegeister Tribut fordern, anlegen, umschauen, aufnehmen, zeichnen, entdecken, Dinge mit nach Hause bringen. Und auf Großer Fahrt, andere Häfen anlaufen. Man was würde ich gerne mal in fremde Länder reisen. Wie unser Wald aussieht, weiß ich. Ich kenne jeden Baum mit Vornamen. Und ich mag es nicht, nur bis zur nächsten Borke gucken zu können, wie oft stand ich als kleiner Junge schon auf der Landzunge in Mancini, wenn mein Vater bei den Cheverettes war und habe einfach nur hinaus auf die See geguckt? Die Schiffe bestaunt. Warum lassen wir uns soviel entgehen? Ich verstehe es nicht. Als die Linhard Xavier eingeweiht wurde, dachte ich wie wird vermutlich über den Fluss nach Ledwick geschippert und von dort aus in den Dhunischen gelassen. Vielleicht einige Schiffe mehr, damit sie auf große Fahrt geht und genau solch eine Reise absolviert. Einmal um den Kontinent. Hoch nach Arashima, zurück Richtung Naridiens Küste, von dort andere Seite hoch bis nach Skille und zu den Frosties. Aber bis jetzt geschah nichts. Klar dauert so eine Reise länger als ein paar Monate. Aber die Schiffe sind hochseetauglich und unsere Kapitäne auch. Drum wir halten unsere Welt selbst klein. Wenn Du ein Pferd hast und nach Beaufort reitest, steigst Du doch auch ab oder?", grinste Fred.


    Sacha Bonnet
    »Ja, natürlich steige ich ab, beziehungsweise würde es, wenn ich reiten könnte. Aber was macht man denn? Man schaut sich den Hafen und ein bisschen die Stadt an oder eben die Bucht, in der man ankert. Man besäuft sich, kuschelt, arbeitet oder schläft. Am Ende ist es immer wieder das Gleiche, man könnte genau so gut zu Hause bleiben. Der große Ozean wäre vielleicht noch mal etwas anderes. Baden macht mir Spaß und fischen, besonders die richtig großen Oschis, wie die Schwertfische oder Haie. Auch wenn Haie zum Kotzen schmecken, aber die Jagd, da fühlt man sich doch, als ob man lebt. Man weiß nie, wie es ausgeht, es liegt alles nur in der Hand der Jäger.« Er trank noch ein weiteres Glas und langsam fühlte er sich besser. »Wo ich suchen soll hast du mir noch nicht verraten. Aber ich verrate dir was.« Er grinste. »Du weißt es selber nicht. Du hast das einfach nur so dahergesagt.«


    Frederic de Pladrieux
    "Doch ich weiß es und ich sage es Dir, aber ich dachte mir, wenn ich Dich belehre würde ich Dich beleidigen. Ich möchte dass es Dir besser geht und ich rede sehr gerne mit Dir. Was habe ich davon, wenn es Dir mies geht und ich trampele noch auf Deinen Gefühlen herum? Zuerst mal zum Thema Reise, dann zu Deiner Suche. Also natürlich steigt man ab. Aber wir reisen doch nicht hin um für eine Stunde in das Hafenbecken zu gaffen Sacha. Sondern wir gehen an Land, wir bleiben nicht im Hafenbereich, sondern schauen uns Land und Leute an. Schauen uns die Natur an, die Sehenwürdigkeiten oder finden sie selbst heraus. Durchsuchen alte Ruinen und ich stelle fest ich klinge vermutlich gerade wie einer der Piraten die angeheuert werden sollen. Aber genau dass macht doch die Seefahrt aus. Wir fahren wohin, wo wir Schätze mit nach Hause bringen und ein Schatz muss nicht zwangsläufig Gold sein, Wissen und andere Dinge, seltene Pflanzen aus denen man Medizin oder Gifte herstellen kann, wir würden Dinge sehen, die noch nie zuvor ein Souvagner gesehen hat Sacha. Was erwartest Du denn? Permanenten Sonnenschein? Würde die Sonne ständig scheinen, hinterließe sie eine Wüste mein Maat. Drum zu jeder guten Reise, gehört auch ein Wetterfront und auch mal die Nase in den Wind halten. Aber wieso nicht mal eine andere Brise nehmen? Stell Dir nur vor, Dinge essen, die wir noch nie gegessen haben, Musik die wir nicht kennen, Farben, Gerüche all das! Und wenn wir feststellen Zuhause ist doch am schönsten? Dann ist das so, aber ohne die Reise könnten wir nie sagen, Souvagne ist das schönste Land der Welt. Vielleicht eines der schönsten, aber warum gucken wir die anderen nicht an? Nehmen Leute mit die alles haargenau aufschreiben für jene die nicht unser Glück haben? Darum gehts mir. Wenn man jagd, muss man wie beim steuern mit allen Sinnen im Hier und Jetzt sein. Jeden Moment kann es vorbei sein, jeden Moment kann was geschehen, die Sinne so geschärft und fokussiert, erzeugt einen Tunnelblick der Dir zeigt - geradezu versinnbildlicht "ich lebe", dass spürst Du dann. Und wenn Du am Steuerrad stehen würdest spürst Du die Seelen auf diesem Schiff hängen von meinen Entscheidungen ab. Ich verstehe was Du meinst. Zu Deiner Suche, Du suchst die Wärme der Geborgenheit, also musst Du dort suchen wo Personen hingehen die ebenfalls auf der Suche nach einer festen Partnerschaft sind. Das ist keine Hafenkneipe, denn dort muss es nur eines, schnell gehen. Wofür andere Wochen und Monate Zeit haben, balzt Du da in einer Stunde runter. Hallo, kennenlernen, was zu trinken - ich heiß Fred - willst Du ficken? Denn wenn der blaue draußen hängt, wenn der Peter ruft, musst Du zurück an Bord und da willst Du mit leeren Sack hin und ich rede nicht vom Seesack. Du suchst also zu nah am Schiff, sie ist die allmächtige Frau im Hintergrund die die kleinen Schlampen um sich herum huldvoll duldet, aber wenn sie ruft, kommst Du. Drum musst Du ins Landesinnere, am besten in eine gut bürgerliche Taverne, da wo die Leute nach der harten Arbeit hingehen und sich entspannen. Dort musst Du suchen Sacha. Du fischt im falschen Teich", erklärte Fred.


    Sacha Bonnet
    »Wenn die Choucas und die Mouette gemeinsam fahren, kannst du mich ja unterweisen«, fand Sacha und freute sich über seine Idee. »Du zeigst mir die Tavernen, die du meinst und dort essen wir das Essen ferner Länder. Wir probieren alles aus. Ja, das hört sich gut an!« Er trank noch ein Glas und kuschelte sich in Frederics Bett. Er rutschte ganz nach hinten an die Wand, falls Frederic sich dazu legen wollte. »Wenn du einen Schatz finden würdest mit richtig viel Gold - was würdest du damit machen?«


    Frederic de Pladrieux
    "Mal zurück wegen Deinem Geschwisterchen, dass habe ich nicht vergessen, ich wollte nur eines zuerst zuende erklärt haben", sagte Frederic und hockte sich zu Sacha aufs Bett und streichelte ihm den Kopf. Nichts Verlangendes war in der Berührung, sie war reiner vermittelnder Trost. "Soll ich vielleicht mal mit Deinem Vater Kontakt aufnehmen, oder über einen Mittler Kontakt aufnehmen lassen? Ich weiß nicht was zwischen Euch vorgefallen ist, aber Du sprichst so lieb über das ungeborene Kleine, dass einem das Herz aufgeht. Möglicherweise sieht es Dein Vater ähnlich und ist bereit Euren Streit für das Kleine beizulegen? Ein Versuch wäre es doch wert. Wir können gerne einmal hier in so eine Kneipe gehen oder ich halte mal generell für Dich die Augen auf, wer von den Maaten ebenfalls auf der Suche ist. Ob er Deinen Geschmack trifft, ist ja etwas anderes. Aber falls und bei Sympathie könntet Ihr auf Tuchfühlung gehen. Quasi gebe ich damit den Mini-Hochzeiter", lachte Fred leise. "Was ich mit einem Schatz machen würde? Ich glaube das ist so einfach wie langweilig für Dich, ich würde mir ein eigenes Schiff kaufen. Kein glorreicher, verwegener Plan, aber was eigenes wäre schön. Allerdings würde ich das Schiff erst kaufen, wenn Rene in Ruhestand geht. Vorher lohnt sich dass ja nicht, dann würde er auf meinem Schiff leben. Wobei, auf unserem Schiff. Die Dampftechnologie war im Gespräch, sie wird ja schon bei den Luftschiffen eingesetzt, also vielleicht wäre ich sogar bereit mit einen Dampfer zu holen. Ich weiß Goblinscheiß aber unsere Konstrukteure haben es auch eingebaut und stellt Dir mal ein Schiff vor, dem der Wind gleichgültig ist. Nun Du brauchst dann natürlich zusätzlich einen Maschinisten, Heißer und Brennstoff. Ich glaube sie fahren mit Kohle oder? Ich würde gerne mal einen echten Dampfer sehen. Der Ex Erste von Rene ist auch so Schiffsgeil, ich wollte ihn mal anhauen wegen einer privaten Frage. Soweit ich weiß, hat er in Ledwick ein Schiff in Auftrag gegeben, eine Dschunke. Geniale Schiffe und riesig, sicher, leicht zu führen, topp. Aber vom Wind abhängig, wie jede unserer Ladys. Drum so ein Dampfer, dass wäre es. Wenigstens einmal angucken, oder fahren. Schon allein wie der Kessel funktioniert und die Maschine antreibt würde ich gerne wissen. Wie funktioniert sowas? Was erzeugt er, Dampf. Ist dass dann der künstliche Wind, was genau tut er im Inneren? Jedenfalls würde ich mich nach einem guten Schiff umschauen. Falls es kein Dampfer wird, dann würde ich vielleicht eine der alten Briggs adopierten, damit sie nicht abgewrackt wird. Die sind zwar entwaffnet, aber man kann sie ja selbst bestücken. Dafür sind sie gut und günstig", erzählte Fred Feuer und Flamme.


    Sacha Bonnet
    Sacha drehte den Kopf mit dem kurzen Stoppelhaar in Frederics Hand. Er sog die Berührung mit der Haut auf wie ein Schwamm das Wasser. »Ich hatte keinen Streit mit meinem Vater, das ist es ja. Es war nicht sehr herzlich, aber es war in Ordnung. Ich dachte, er braucht vielleicht noch etwas Zeit. Er hatte nicht damit gerechnet, einen Sohn zu haben. Er tickt manchmal so aus, Patti hat es auch schon abgekriegt. Kennst du ihn? Er war einer der Gäste auf der Choucas, ich mag ihn. Aber er ist nicht mitgekommen, als ich vor Tekuro weglief. Er hätte es gekonnt, aber er saß nur da und sah mir nach. Ich hoffe, er lässt das Kleine in Ruhe. Würdest du den Vermittler spielen? Dir vertraue ich und du kennst die ganze Geschichte nun.« Sacha schnaufte traurig. Dann dachte er an das Gold. »Ich würde mir lieber eine Burg kaufen. Dann hätte ich einen Platz, der mein zu Hause ist, der nie kaputt geht, der immer da ist. Ich würde auch eine kleine, kaputte Burg nehmen. Dampfschiffe ... wie das funktionieren soll, das weiß ich leider nicht. Mit so was kenne ich mich nicht aus. Stinkt das nicht ziemlich? Und noch eine Frage ... was meinst du, wer würde zu mir passen?«, sinnierte Sacha und sah wieder glücklich aus. Wie er da lag und herumsponn, sah und hörte man ihm an, wie jung er noch war.


    Frederic de Pladrieux
    "Eine Burg passt zu Dir Sacha, Burg von beherrbergen von beschützen. So ein Gemäuer wäre Deine steinerne Umarmung, schön rustikal gehalten, urig, wohnlich, warm und liebevoll eingerichtet. Du brauchst einen Mann der genauso ist, wie so eine Burg, standhaft, wehrhaft, der für Dich einsteht und allen Widrigkeiten trotzt, aber der Dich auch behütet und in die Arme nimmt. Schroff außen, behaglich und warm innen, sprich seine Seele. Euer Conni, der Achte. Sag bitte in Bezug auf das Kleine nie etwas Negatives, dass macht man nicht, dass bringt Unglück. Dein Vater wird ihm nichts zu Leide tun. Warum Patrice nicht mit Dir weggelaufen ist, weiß ich nicht. Es könnte gut sein, dass er soviel Angst hat, dass er sich das Weglaufen gar nicht traut. Denn wird er eingeholt und eingefangen, ist die Strafe noch härter. Wie bei einer Verfehlung, Scheiße gebaut, zugegeben, ein Hieb mit dem Tau. Wenn Du andere in Gefahr gebracht hast. Mich aber angelogen dann gibt es richtig mit dem Tau und nicht nur eins übers Kreuz. So ist es bei Deinem Vater und Patrice vielleicht. Ich kenne die Beziehung der beiden nicht. Wer war der Mutter-Geist? Was meintest Du damit?", fragte Fred und deckte Sacha mit seiner Decke zu.


    Sacha Bonnet
    »Conni passt zu mir?« Sacha grinste und stellte sich das vor. »Conni liegt gern und viel im Bett, das gefällt mir an ihm. Er ist immer lustig, aber er ist unwahrscheinlich schlau. Schlauer sogar als Silvano, wenn du mich fragst. Wir sind Freunde, wusstest du das? Er hat ein Auge auf mich, sagt er. Ich hatte an Patti gedacht. Er ist freundlich und wenn er schlechte Laune hat, wird er nicht wütend, sondern still und zieht sich zurück. Und Conni ... den habe ich noch nie wütend erlebt. Ich glaube, der kann gar nicht wütend werden. Wie hart sind die Strafen bei euch? Du sagst, er kriegt es richtig mit dem Tau und nicht nur eins übers Kreuz. Was heißt das? Die sogenannte Mama von Tekuro ... das ist der schwule Liebhaber von meinem Opa. Und Tekuro sagt echt Mama zu dem. Da finde ich es besser wie bei dir, wo du Onkel sagst zum Mann von deinem Vater.«


    Frederic de Pladrieux
    "Nun ich bin auch schwul und? Ich glaube die Welt hat andere Probleme als Männer die Männer lieben und Frauen die Frauen lieben und in Souvagne, war Liebe noch nie ein Problem. Das einzige Problem, dass hier jemand mit der Liebe haben kann ist, dass er keine hat oder seine nicht erwidert wird. Ich habe immer Onkel gesagt, Papa zwei klingt komisch, er ist nicht mein Vater, nicht meine Mutter und trotzdem ein Elternteil und zwar ein richtig guter Typ. Conni ist schlau, clever, intelligent und er ist smart. Er tut gerne so als weiß er manches nicht, aber er hat eine gewaltige Allgemeinbildung und von manchen Dingen eine Ahnung, die ich weder weiß noch wissen möchte. Täusch Dich nicht in ihm. Wenn er Dich mal ernst und ziemlich genau anschaut, dann weißt Du hinter all der Schminke ist er was anderes, dass sehr unangenehm werden kann. Wenn er möchte, aber er möchte nicht, wofür man dankbar sein kann. Ich mag ihn gerne und rede gerne mit ihm. Ich weiß allerdings nicht, wo der Mann abgeblieben ist. War er bei Vano, als er mit Ciel abgerückt ist? Conni würde ich als tiefenentspannt bezeichnen, bis ihn wirklich was ärgert und dann ist ein Blick eine Warnung, sprich treib es nicht zu weit. Ich glaube das möchte auch keiner. Aber Dich schaut er anders an, ob er Dich nur beschützt, oder ob da mehr ist, finde es doch heraus, wenn Ihr Freunde seid. Das ist doch einfacher als seinem Boss zu sagen, Boss ich finde Dich unheimlich lecker drum wälze ich mich wie eine rollige Katze in Deinen Laken, wenn Du nicht da bist. Die Strafen von uns generell? Die sind von Offizier zu Offizier unterschiedlich, was beim Fünften noch durchgeht, geht bei mir nicht mehr durch. Aber ich muss im Zweifelsfall sogar einen Offizier einnorden, dass heißt ich muss härter und gradliniger entscheiden. Über mir ist nur noch der Käptn, versage ich - gilt mir die Strafe. Also für was möchtest Du meine Strafe hören? Ja Onkel klingt für mich auch besser als Mama zu einem Mann. Wobei es Mann-Mamas gibt die mehr Muttergefühle haben, als eine Frau. Dein Conni ist vermutlich so eine Glucke. Aber woher kommt dieser Geist? Ich kapier das nicht, taucht der einfach auf wie ein Spuk oder der Klabauter?", fragte Frederic schaudernd.


    Sacha Bonnet
    »Aber ich hab doch gar nichts gegen Männer als Pärchen, Fred«, beschwichtigte Sacha. »Ich finde es nur dämlich, dass er Mama zu einem Mann sagt! Der Geist hat sich außerdem nicht wie eine Mama benommen, er hat geredet wie ein Penner. Und ich bin wütend auf ihn, weil wegen ihm habe ich Dresche bezogen. Als ob das dumme Gespenst mehr wert ist als sein lebender Sohn, danke auch. Woher er kam, das kann ich dir sagen, ein Nekromant hat ihn beschworen. Brandur von Hohenfelde. Opa hat ihn dazu gezwungen.« Sacha grinste, dann wurde sein Gesicht wieder ernst. »Conni ist verschwunden. Wie Silvano. Keiner weiß was. Und nun ist die gesamte Mannschaft weg! Wenn wir noch einen Geistmagier hätten, dann könnten wir sie suchen.«


    Frederic de Pladrieux
    "Schon klar, ich habe es aber nur noch mal erwähnt. Wir haben doch einen Magier und zwar Chevalier Emanuel de Remuer, ich glaube der ist mit Remy verwandt, fällt mir da gerade ein. Gleich wir fragen ihn trotzdem, nach Silvano und Conni. Wieso lässt sich ein Nekromant zu so etwas zwingen? Sind das nicht diese tödlichen Totenbeschwörer? Oder womit wurde er gezwungen? Ich finde es auch komisch zu einem Geist Mama zu sagen. Also würde ich in der Nähe eines Geistes Mama rufen, dann nur weil mich die Panik erfasst. Aber vorher würde ich alles in meiner Macht stehende tun um ihn zu verbannen und da gibt es einiges, aber ob das tatsächlich hilft oder nur Schietkram ist, weiß ich nicht. Hiev die Flossen, auf zum Magier, Du kannst gleich schlafen, Dein Schatz in Spee muss gefunden werden", befahl Fred und gab sofort die Führung.


    Sacha Bonnet
    Sacha sah traurig der Hand nach, die sich entfernte und wieder langweilig nach unten hing, als Frederic sich erhob. Er setzte sich ebenfalls auf. »Der dumme Nekro kann gar nichts, außer Geister beschwören«, fand Sacha. »Kaz hat ihn einfach gewürgt und schon hat er alles gemacht, was er ihm gesagt hat. Ich war allerdings nicht dabei. Und Tekuro hat ihm seine Kerzen gestohlen.« Er folgte Frederic.


    Frederic de Pladrieux
    "Einfach gewürgt und der macht was man möchte, also so gefährlich scheint ein Nekromant gar nicht zu sein. Gut er kann Geister beschwören, die können einen das Leben aus den Knochen saugen und erfrieren einen mit der Grabeskälte. Sagt man jedenfalls, war der Geist kalt? Wie sah er aus? Welche Farbe hatte der Geist? Beschreib doch mal was Sacha, ich sehe sonst nie Geister. Warum hat er ihm die Kerzen denn gestoh... oh... verstehe. Wie dick waren die Kerzen und wie zufrieden danach Kazrar?", lachte Fred sich kringelig und legte Sacha einen Arm um die Schulter.


    Sacha Bonnet
    Sacha legte ihm den Arm um die Hüfte. Er war etwas betrunken, darum ohne Scheu. Gemeinsam torkelten sie über das Deck. »Er macht was ganz anderes mit den Kerzen ... er schneidet sie in Scheiben und nutzt sie als Bratenfett. Und weißt du, warum? Weil das Menschenfettkerzen sind. Meine Familie hat komische kulinarische Vorlieben. Also wenn mein Vater dich zum Essen einlädt, überlege bitte gut, ob du das annimmst. Der Geist sah aus wie ein kleiner Mann, der ein bisschen dumm dreinschaute, aber eine große Klappe hatte ohne Ende. Er war durchsichtig und leuchtete blau, manchmal zog er Nebelschlieren hinter sich her und glitzerte. Er war recht hübsch, sonderlich furchteinflößend fand ich ihn nicht.«


    Frederic de Pladrieux
    "Ein hübscher kleiner, blauer Geist der dumm schaut. Also das klingt auch nicht sonderlich furchterregend, wer weiß was er da für einen schlaffen Geist beschworen hat. Ich habe mir da ein mächtiges Geschöpf vorgestellt, aber er scheint einfach nur zu leuchten. Hier geht es zu unserem Magier", sagte Fred, klopfte und öffnete die Tür. "Himmelsauge, wir benötigen Eure Hilfe", sagte er respektvoll.


    Sacha Bonnet
    Als sie in die Kajüte des Magiers eintraten blinzelte Sacha mehrfach. Der Bordmagier schien sich verdreifacht zu haben. Da saßen exakt drei Emanuels! Alle im schwarzen Mantel mit Kapuze und wendeten synchron ihre Gesichter in die Richtung von Frederic. »Aye, Erster«, sagte einer von ihnen. »Einen schönen guten Tag«, sagte der Zweite. »Seid ihr besoffen?«, fragte der Dritte und alle drei musterten die Neuankömmlinge mit stechend grauen Augen. Rene saß daneben. Ihn gab es nur einmal.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic schaute genauso verblüfft wie Sacha und das schon zum zweiten mal am Tag. Wobei, dass stimmte nicht, noch dämlicher hatte er ganz früh aus der Wäsche geschaut, als er keine an gehabt hatte. "Grüße Käptn, wie mir zugetragen wurde, werden einige Besatzungsmitglieder einschließlich des Käptns der Choucas vermisst. Wir hatten gehofft, dass uns das Himmelsauge bei der Suche behilflich sein könnte. Immerhin sieht er mit seinem magischen Blick mehr als wir", wandte sich Fred an Rene, da er die ranghöchste anwesende Person war.


    Sacha Bonnet
    »Kommt rein, setzt euch«, sprach Rene und würdigte Sacha keines Blickes, während er Frederic mehr als nur wohlwollend anschmunzelte. Er rutschte etwas, so dass Frederic sich neben ihn setzen könnte. Dann wies er mit der Hand auf die drei Magier. »Also, diesmal ohne Scherz. Wer von euch ist Emanuel?« Der Magier, der aye gesagt hatte, hob kurz die Hand. »Worum geht es?«, fragte er und musterte Frederic sehr aufmerksam. »Oh«, sagte er dann überrascht. »Herzlichen Glückwunsch!«


    Frederic de Pladrieux
    Frederic setzte sich neben Rene und zwar so, dass er ihn dabei zärtlich streifte. "Du hast es ihnen gesagt? Das rührt mich Rene, es freut mich sehr. Ich habe Sacha an Bord gelassen, da er schwer angeschlagen nach Hilfe suchte. Unser Heiler hat ihn sich angeschaut, er braucht Ruhe und Zeit der Heilung. Er ist in Sorge um seinen Kapitän, seine Mannschaft und die Offiziere. Deshalb sind wir hier. Ich habe ihn in meiner Kajüte einquartiert, Du gewährst mir doch sicher über Nacht Unterschlupf oder?", fragte Fred und konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen, bei den Erinnerungen die schlagartig wieder wach wurden. Er schmeckte Renes Lippen auf seinen und musste schlagartig seine Lust herunter kämpfen.


    Rene Lothair de Brisay
    »Nichts habe ich ihnen gesagt, wir sprachen über den Rammsporn«, sprach Rene etwas pikiert. »Emanuel, ich habe dir tausend Mal gesagt, dass du nicht ohne triftigen Grund in den Gedanken der Besatzung herumwühlen sollst. Wenn wir hier fertig sind, liegt es im Ermessen des Ersten, wie er dich dafür straft, schließlich waren es seine Gedanken. So, zur Sache.« Ein wohliger Schauer jagte seinen Rücken hinab, durch seinen Hintern und verdichtete sich zwischen seinen Beinen, als Frederic so nah neben ihm saß. »Natürlich gewähre ich dir Unterschlupf«, sagte Rene leise und zärtlich, ehe er laut und todernst fortfuhr: »Kannst du in Erfahrung bringen, wo Silvano und seine Mannschaft sind?«


    Emanuel de Remuer
    Emanuel zog eine lange, klimpernde Halskette aus seinem Umhang hervor, an der lauter Metallplättchen hingen. Verschiedene Namen waren dort hineingestanzt. Er suchte das von Silvano und umschloss es mit der Faust. Sein Blick starrte ins Nichts. ›Kapitän Silvano de Mancini‹, hauchte er gedanklich, ›hier ist Himmelsauge Emanuel de Remuer, Bordmagier der Mouette ... oh, ich störe gerade! Ich muss trotzdem fragen, wo Ihr seid und wo Eure Offiziere und die Mannschaft verblieben ist.‹


    Frederic de Pladrieux
    Frederics Finger strichen kaum merklich über die von Rene, streichelten ihn minimal, aber doch spürbar. Auch in dieser winzigen kleinen Geste lag Liebe, dass fühlte der Käptn. Sein erster Offizier schaute den Magier mit etwas Unbehagen an. Er war nicht magisch begabt. Das was er als Magie kannte, waren die sonderbaren Rituale die sie selbst durchführten. Aber diese Form, die die Himmelsaugen anwandten, war für ihn etwas ganz anderes. Eine Form der Magie, die ihre bei weitem überstieg und sofort Wirkung zeigte. Für ihn waren das keine normalen Menschen, sondern Gesegnete, wie für viele Souvagner auch. Ihr Geist war von Ainuwar gesegnet, oder geküsst wie manche sagten. Und er wusste wie jeder andere, dass es tödlich enden konnte einem Magier in die Augen zu schauen. Sie waren das Tor zur Seele, aber das hier war ihr Himmelsauge der sie vor den Gefahren der anderen Seite beschütze. Was immer dort auch war oder wo der Mann sich mit seiner Seele dann befand. Für Fred war das alles zu abstrakt, nicht greifbar, etwas das viele mit dem Meer verglichen aber für ihn war es ehr eine Wüste mit tausend Rätseln und er wollte keines davon lösen aus Angst, dass ihm die Antwort den Verstand raubte. Freundlich lächelte er den Magier an und hoffte dieser würde endlich wegschauen.


    Silvano de Mancini
    Silano saß neben Davet und Boldi draußen in der Kälte, alle drei tief eingemummelt in einer Decke und sie teilten sich eine von Davets Pfeifen. Mancini hielt einen Moment inne und griff nach Davet, als sich das Himmelsauge bei ihm meldete. Das Himmelsauge spürte dadurch ebenfalls die Präsenz des anderen, aber seine Gabe war wirr, ungeschult, er versuchte einen Blick auf den Magier zu werfen, aber er hatte keine Chance, er war völlig ungelernt. Es ging allerdings nichts Böses oder Feindseeliges von ihm aus, sondern nur Neugier mit etwas Sorge. `Ich grüße Euch Himmelsauge de Remuer. Ich befinde mich auf dem Rübenhof etwas außerhalb von Beaufort mit meinem beiden Männern. Ich hatte mich für mein Fehlverhalten vor dem Duc zu rechrtfertigen, kurzum Ihr seht es in meiner Erinnerung. Mein Mann ist mein Vormund bis zu meiner Genesung. Meine Mannschaft samt der Offiziere wurde beurlaubt. Sie haben sich nichts zu schulden kommen lassen, sie gehorchten meinem Befehl. Der Erste Jaques müsste noch an Bord sein und die Grundwache mit einem Grundstamm der Mannschaft halten. Bis auf Offizier Costantino meinem Achten, kann ich Euch nicht sagen, wo sich zur Zeit die einzelnen Offiziere befinden. Der Achte befindet sich zur Zeit am Hofe, bei Prince Ciel. Er erhielt ebenfalls seine Strafe, da er mir bei meinem Unterfangen half. Allerdings wurde ihm ebenso wie mir, Gnade zu Teil. Wen genau sucht Ihr denn?´, fragte Vano.


    Emanuel de Remuer
    Der Geistmagier sprach sofort ungefiltert aus, was er las, so als würde Silvano selbst durch seinen Mund sprechen. Da er dabei weiterhin ins nirgendwo starrte, machte er den Eindruck eines Besessenen oder eines sprechenden Apparetes. Nach der letzten Frage von Silvano drehte er den Kopf etwas, so dass er Frederic ansah. »Wen sucht Ihr?«, wiederholte er die Frage.


    Frederic de Pladrieux
    "Wir suchen Costantino Marchesi, den Achten der Choucas. Wir müssen mit ihm sprechen, beziehungsweise Sacha muss mit seinem Vorgesetzten sprechen. Es geht um eine wichtige Privatangelegenheit. Es wäre wichtig wenn uns Käptn Mancini helfen könnte", sagte Fred freundlich.


    Emanuel de Remuer
    Auch diese Worte leitete Emanuel weiter, nur auf umgekehrten Wege, drangen sie nahezu ohne Zeitverzögerung in Silvanos Geist ein. ›Scheint dringend zu sein‹, kommentierte er ungefragt.


    Silvano de Mancini
    `Also der Achte, Costantino Marchesi, kurz Conni ist am Hofe. Kurzum der Gute ist im Palast des Duc zu Gast. Zuletzt habe ich ihn bei Ciel gesehen. Er ist noch vor Ort. Sacha muss sich zum Palast begeben und dort wird er Conni finden. Grüßt ihn von mir, ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Grüße auch an Rene und alle anderen. Knufft ihn von mir´, antwortete Mancini.


    Emanuel de Remuer
    Emanuel plapperte wie ein Papagei alles nach, aber Rene zu knuffen, traute er sich nicht. »Fühlt Euch bitte geknufft, Käpt`n«, sagte er demütig. Einer seiner Brüder grinste breit. »Ich bin Prince. Soll ich?« Und schon knuffte Remy den armen Rene freundschaftlich mit der Faust. Der nahm es gelassen, der Knuff stammte schließlich stellvertretend von Silvano, seinem Schützling. »Richte Silvano ebenso einen lieben Gruß aus und einen mentalen Knuff zurück.« Emanuel tat wie geheißen und stupste Silvano mental an. ›Kst. Wenn Ihr einen neuen Bordmagier braucht, mein Kollege Aurelien wäre empfehlenswert. Am Hof weiß man seine Arbeit nicht zu würdigen und Ciel hasst ihn. Nehmt ihn mit auf die Choucas, er ist ein guter Mann.‹


    Frederic de Pladrieux
    Frederic schaute von Remy zu Rene und musste sich ein Grinsen verkneifen. `Ich bin Prince und schon gehts los. Heißt es nicht auch immer, lassen Sie mich durch, ich bin Heiler? Scheint er ganz ähnlich zu sehen, nur hat er ein anderes Thermometer, dass er tief in seine Patienten einführt, wie ich hörte´, grübelte Fred und lächelte freundlich, ehe er sich zu Sacha umwandte. "Du hast es gehört, wir müssen zum Hof, sprich zum Palast und dort werden wir Conni finden. So schwer kann das nicht sein. Es wird ja sicher einen Gästeflügel geben", schlug er vor.


    Sacha Bonnet
    Sacha ahnte nicht, dass die drei Brüder gerade gedanklich lästerten. ›Er hat echt Thermometer gedacht!‹ - ›habt ihr eine Ahnung, wie klein und dünn die sind?‹ - ›hör mir auf, das will keiner wissen, was du in deinen Hintern schiebst.‹ - ›das war ein Thermometer, weil ich krank war!‹ - ›Man sagt nicht Thermometer dazu, das klingt so hässlich.‹ - ›und ist auch nicht angebracht, der Vergleich passt überhaupt nicht.‹ - ›Ärger dich nicht, der hat bestimmt nur eine Pipette, darum spuckt er solche Töne.‹ So ging das in einem Fort, aber sie lächelten freundlich. »Kommen Sie mit zum Palast, Erster?«, fragte Sacha nun wieder förmlich. »Sie wollten ja vermitteln.«


    Frederic de Pladrieux
    "Selbstverständlich komme ich mit, ich sagte doch wir müssen zum Hof. Wenn es erlaubt ist Käptn", sagte Fred freundlich und lächelte die drei Magier an. Dabei fragte er sich, welches Fieber Remy der Rammler wohl bei den holden Damen maß und ob auf seinem ganz besonderen Thermometer Zahlen auftätowiert waren. Er verkniff sich jeden weiteren medizinischen Gedanken, weil er sonst bei der nächsten Fieberkur vermutlich an Remys Aal dachte der ihm rekatal hineingeschoben wurde und die Vorstellung fand er wie Betrug an Rene. Wobei ihn Remy im Gegensatz zu Rene kein Stück reißte. Remy war zu jung, zu glatt, zu faltenlos. Ein Kind, wenn auch ein extrem mächtiges mit einer gefährlichen Gabe. Rene wusste gar nicht, in welcher Sicherheit er sich bezüglich auf Freds Geschmack wiegen konnte. Fred hatte schließlich schon ganz andere Pläne mit Rene, seitdem er vorhin mit Sacha so ausgiebig gesprochen hatte.


    Rene Lothair de Brisay
    »Geht nur, wir haben ja hier an Bord momentan nicht allzu viel zu tun. Nur seien Sie pünktlich heute Abend wieder hier, Erster.« Warum Rene darum bat, war klar, er wollte nicht allein in die Koje kriechen und schenkte Frederic ein Blick, in dem all seine Liebe lag. Die drei Geistmagier krakelten derweil mental alle durcheinander. 'Zahlen auftätowiert!' - 'Habt ihr das mitbekommen, er hat Angst, dass er bei der nächsten Untersuchung an mich denkt!' - 'Und er findet dich zu glatt, zu jung, zu faltenlos.' - 'Er ist mit meiner Perfektion überfordert.' - 'Er steht einfach auf alte Männer, das liest man doch.' - 'Ja, aber warum?' - 'Da müssten wir noch mal genauer nachlesen.' ... Die drei hatten einiges an Gesprächsstoff und weitere Himmelsaugen gesellten sich hinzu, als sie von dem Thermometer hörten.


    Frederic de Pladrieux
    Fred nickte knapp und es folgte wie übliche das obligatorische "Aye", als Bestätigung. Dabei dachte er daran, was er vorhin Sacha erzählte, wem er bis vor zwei Jahren gerne mal einen gelutscht hätte und zwar in seiner Uniform. Wen immer die drei Himmelsaugen vermuteten, er war es nicht. Es war der Grandadmiral Carolos de Dusolier. Und der Grund war für Fred so klar wie eine sternenklare Nacht, der Grandadmiral war Endamt und ein brutaler Silberrücken, den man nur dann losschickte, wenn jeder andere Schlitzer, Schlächter und Krieger der See versagte. Für Fred waren Leute seines Alters so interessant wie Farbe beim trocknen zuzugucken. Er warf Rene einen letzten Blick zu, einen verstohlenen kassierte Remy, da er nicht wusste ob er seinen Mann mit diesem Lüstling allein lassen konnte. Aber Rene hatte schon ganz andere Schlachten geschlagen als einen notgeilen Magier abzuwehren. Wobei Fred nicht wusste, ob man die überhaupt abwehren konnte, oder ob sie einem ihren Willen aufzwinken konnten, so dass man sogar nackt am Deck Stolka tanzte. Herausfinden wollte er es lieber nicht. Der kurze Seitenblick genügte und er erinnerte sich in liebevollen Details daran wie Rene es ihm besorgte, er danach fertig und erschöpft neben ihm lag und er fühlte wie dessen Sahne ihm aus dem Hintern sickerte. Das fast geflötete "Bis später Boss", passte nicht zu dem, was der erste Offizier dachte, als er sich erhob und die Kabine verließ.


    Rene Lothair de Brisay
    ›Wuhuuuu‹, jodelte Remy, der einen Seitenblick erhaschte von Frederic und sich sofort bei ihm wieder einklinkte, um zu schauen, was er noch so über sein Fieberthermometer dachte. Hinter Remys Geist standen aktuel 31 Himmelsaugen aus ganz Souvagne, die das selbe sahen, wie er - Frederic, der dem Grandadmiral genüsslich einen lutschte und gleich danach erhielten sie eine Kostprobe dessen, was zwischen Rene und Frederic abgelaufen war. Alle drei Brüder in der Kajüte bekamen gleichzeitig rote Wangen, denn sie sahen nicht nur die Bilder, die Frederic sich vorstellte, sondern spürten auch die Lust, die er dabei empfand. ›heftig‹, keuchte Remy. ›Aber warum alte Männer?! Ich muss das mit Jules klären. Oder besser doch nicht.‹ - Es wieherte in seinem Kopf vor lauter Lachen, da die anwesenden Himmelsaugen sich einig darüber waren, dass Jules bereits unter alter Mann zählte. ›schon gut, ich kläre es mit wem anders‹, versuchte Remy sich rauszureden, der Jules nicht hatte beleidigen wollen. Sicherheitshalber kontaktierte er Jules und fühlerte ihn freundlich an, während Sacha Frederic nach draußen folgte. Als Frederic aus der Tür verschwand, riss die Verbindung ab.


    Jules de Mireault
    Jules verkniff sich ein Schmunzeln. `Wenn ich aufgrund meiner Jugend Oberhaupt geworden wäre, lag es sicher an dem Humus-Boten, dass ich jetzt erst die Nachricht erhielt. Eine grauenvolle, naridische, Schneckenpostgesellschaft! Wie dem auch sei, ich sage es mal mit den Worten meines geliebten, äußerst attraktiven Mannes - bedenkt bitte bei Kritik ich lese Euch alle! *lach* Khawa der Weise sprach - ja kann aber auch einfach die Erfahrung in allen Bereichen sein und je höher, je gefährlicher und je mehr zu sagen. Euer Lametta sind bei uns die Trophäen. Damit möchte uns mein Liebster Folgendes sagen, der gute Fred wird von Erfahrungen in sämtlichen Lebensbereichen angezogen und es macht ihn scharf, wenn sein Mann nicht nur gefährlich ist, sondern auch eine Machttier ist. Vermutlich mag er Kommandos, oder bisschen Popoklatsche. Fragt doch mal Rene, wobei dazu ist es zu frisch´, antwortete Jules mental lachend, während sein Gesicht so ernst blieb, als würde er jemanden gerade die Steuererklärung vorlesen.


    Remy de Remuer
    ›Oh July‹, jammerte Remy. ›Ich wollte dir echt nichts Böses, aber das weißt du ja. Hast du das mit dem Fieberthermometer mitgekriegt? So winzig und dünn, dieser Lump!‹ Er wuselte aufgeregt. ›nicht jeder vermag die Freuden der Erfahrenheit zu schätzen, was sie nicht schmälern soll, denn einst werden wir selbst erfahren, sprich, alt sein! Aber wir haben dich trotzdem lieb‹ Alle drei Brüder stupsten Jules mental an, um ihn von ihrer Freundschaft zu versichern. Wenn Nicht-Himmelsaugen wüssten, wie es im Schwarm zuging, würden sie sich vermutlich schlapplachen über die ernste Miene, welche die Geistmagier meist zur Schau trugen und generell darüber, wie sie sich offiziell miteinander unterhielten. Besonders das Siezen und Ihrzen war lächerlich, wenn man alles, wirklich alles übereinander wusste, jede Erinnerung teilte, jede Freude, jeden Schmerz, jede bemerkenswerte Information und bisweilen auch die Unwichtigen, wie die des Fieberthermometers von Remy.


    Jules de Mireault
    `Alles gut, wir wissen allerdings auch nicht, wie die Thermometer auf so einem Schiff aussehen, die Dinger könnten ja auch ganz andere Ausmaße haben, wenn er so begeistert davon ist, oder ängstlich daran dachte. Wie gesagt, ich glaub er mag es sich unterzuordnen und steht deshalb auf den Boss-Typ. Warten wir mal ab, was die Zeit noch bringt und ob Rene seine Schlaghand trainieren muss. Wobei manche lieben es ja auch mit dem Thermometer selbst geschlagen zu werden. Aber das meine lieben "Kleinen" ist eine andere Geschichte, möglicherweise aber genau die von Fred. Wir wissen es noch nicht. Beim nächsten Kontakt ließ mal nach ob er "langen Hafer" zum Frühstück liebt. Das ist jedenfalls kein Haferbrei oder Porridge, sondern eine Tracht Prügel auf den Allerwertesten und dann Reitstunde´, lachte Jules.


    Remy de Remuer
    ›Das muss Emanuel machen, der schiebt hier dienst‹; informierte Remy. ›Ich muss mein Heck wieder zu meiner Holden nach Beaufort bewegen. Der Sack Silvano wollte Auri nicht einstellen, Emanuel hat Auri extra empfohlen, damit er von Prince Ciel wegkommt. Aber der hat ihn einfach ignoriert. Die Fieberthermometer schau ich mir mal an und Emanuel hält uns auf dem Laufenden bezüglich der Popoklatsche’ versprach Remy und klinkte sich vorerst aus, verabschiedete sich von seinen Brüdern und suchte die Kutsche auf, um schnellstmöglich zurück nach Beaufort zu fahren. Ihm juckte das Fieberthermometer.

  • Frederic de Pladrieux
    axo lol hey so klein ist Dein Thermometer gar nicht, wobei ich hab es nie gesehen g


    Remy de Remuer
    Nein, das weißt du gar nicht *g*


    Frederic de Pladrieux
    ich schätze einfach gg


    Frederic de Pladrieux
    wobei Du hießt nicht der Rammler wenn es winzig wäre und Dir würden die Frauen dann nicht zu Füßen liegen g


    Remy de Remuer
    vielleicht kann ich nur gut damit umgehen :D


    Frederic de Pladrieux
    das ist wahr ein hauchdünnes Florett ist auch kein Zweihänder, aber wenn man damit flink ist, ist es genauso tödlich wie so ein brachialer, gewaltiger, herber Klopper g


    Remy de Remuer
    Ja :D


    Frederic de Pladrieux
    Drum kann ich es nicht beurteilen, ich bin auch keine Frau. Die sehen was anderes in Dir g


    Remy de Remuer
    Du könntest meine Frau fragen :D


    Remy de Remuer
    oder eine von den 1000 anderen


    Frederic de Pladrieux
    Schreib mir die Namen auf, dann mach ich das gg


    Frederic de Pladrieux
    wobei eigentlich muss ich nicht fragen, sie hat für Dich ihren ersten Mann verlassen und ihr Vater musste Dich einfangen, wie so ein Mustang gg


    Remy de Remuer
    Von Domi!


    Frederic de Pladrieux
    ja von Domi :/


    Frederic de Pladrieux
    Ich habe meinen Rene selbst eingefangen, nachdem ich mir was Mut angesoffen hatte


    Remy de Remuer
    Wir haben uns vorhin gefragt, ob du Popoklatsche magst


    Frederic de Pladrieux
    :D


    Frederic de Pladrieux
    von Dir nicht g
    Ich bin ein vergebener Mann seit, fast 48 Stunden! :D


    Frederic de Pladrieux
    Wieso fragt sich ein Himmelsauge das? Möchtest Du das meinem Boss stecken? g


    Remy de Remuer
    Ach, du, das war ein rein abstrakter Gedanke, ich, also wir, dachten darüber nach, als du über mein Fieberthermometer sinniertesst


    Frederic de Pladrieux
    Nur im übertragenen Sinn, damit misst Du ja ihre Temperatur, kurzum sie ist doch heiß auf Dich


    Remy de Remuer
    Lenke nicht ab :D


    Frederic de Pladrieux
    verdammt gg


    Frederic de Pladrieux
    funktioniert sonst, aber hier nicht. Gut ja ich mag es, allerdings nicht brutal sondern dosiert gg


    Remy de Remuer
    Ich bin ein Geistmagier :D Du kannst mir auch tiiiief in die Augen schauen


    Remy de Remuer
    oh, dosiert! *weiterleit*


    Frederic de Pladrieux
    nana man soll es nicht, weil das gefährlich ist, heißt es doch. Daran kann man... ich sprechs nicht aus. Komm als hättest Du das noch nie getan und mal wem einen Klaps auf den Arsch gegeben. Der Klaps ist nur was fester. Sieh es so regt die Durchblutung an.... klar? sfg


    Remy de Remuer
    Doch, das ist bestandteil meines Erfahrungsschatzes, auch wenn ich so glatt und unerfahren aussehe :D Ich mach dir doch keine Vorwürfe, ich bin nur meinen Freunden eine Antwort schuldig


    Frederic de Pladrieux
    na wunderbar, welchen Freunden? Das geht eigentlich nur Rene und mich was an, aber Du weißt es vor ihm. Wobei, er sich vielleicht einen Teil denkt, wenn er aufgepasst hat. Wenn nicht, nun wird er es noch erfahren und vielleicht Spaß dran haben


    Remy de Remuer
    Oh, nein, was denkst du von mir? Das bleibt doch unter uns, sprich, unter uns Himmelsaugen.


    Frederic de Pladrieux
    Unter Euch Himmelsaugen, dem ganzen Orden? Danke Remy, wobei das ich Sex habe wird wohl keinen verwundern


    Remy de Remuer
    Ja, aber das Wie ist doch immer wieder schön, es ist ein Quell endloser Inspiration :D


    Frederic de Pladrieux
    das wie und mit wem, wenn man den richtigen Partner an der Seite hat, dann ist es erst schön und ich habe ziemlich lange auf ihn gewartet. Machs mir nicht kaputt, bitte


    Remy de Remuer
    Nein, warum sollte ich denn? :( schau in meine Augen, du wirst nur Gutes sehen


    Frederic de Pladrieux
    *in die Augen schau und ihn genau mustere* ich glaube Dir auch wenn ich nichts lesen kann. Ich bin kein Magier, woher soll ich das können? Ich kann Dich nur einschätzen. Ich habe auch nicht vor Dir was kaputt zu machen. Wirst Du uns begleiten? Falls wir erneut losziehen gegen die Farisin? Ich werde Rene was leckeres aus der Stadt mitbringen und dann mal sehen wie gut er drauf ist g


    Remy de Remuer
    »Du kannst keine Magie, aber ich!« *anschau, Frederic spürt nur Wohlwollen von zich Himmelsaugen, die alle mit präsent sind, auch wenn er sie nicht sieht, aber auch eine Neugier, die jedem Nicht-Himmelsauge überzogen und unangemessen vorkommt* ›Er liebt dich übrigens mehr, als du glaubst‹, informierte Remy. ›Das weiß ich aus zuverlässiger Quelle.‹


    Frederic de Pladrieux
    Fred grinste ihn verlegen an. `Wie sehr? Meint er es absolut ernst? Glaubt er mir? Das würde ich gerne wissen, wenn Du es mir sagen kannst´


    Remy de Remuer
    ›Er meint es absolut Ernst, er hat jedoch einen kleinen Sacha-Komplex und fühlt sich zu alt für dich. Aber er glaubt dir, dass du ihn liebst, er ist nur unsicher, dass es trotzdem kaputt gehen könnte und ein klein bisschen eifersüchtig ist er auch. Er hat heute den ganzen Tag an dich gedacht und er mag dich schon ein Weilchen mehr, als ihm seiner Meinung nach gebührt.‹


    Frederic de Pladrieux
    `Sacha meinte es nicht schlecht, die beiden haben sich missverstanden. Jeder suchte etwas anderes und war dann vom anderen enttäuscht. Ich werde es aufklären, aber erst wenn die Zeit reif ist, sonst denkt er ich würde ihm nachspionieren. Was ja auch stimmt, aber aus anderen Grund, ich war neugierig wer er ist und wie er tickt. Das ist nicht verboten. Gut ist er vielleicht auch und er ist nicht zu alt. Alles was er an sich scheinbar abstoßend findet, ist das was mich anzieht. Er ist ein Dummkopf, aber ein total liebevoller, zärtlicher Dummkopf. Ich es ihm nicht nur sagen, sondern auch zeigen und ihm ganz sanft beibringen, was er wirklich für mich ist. Viel zu erklären gibts nicht, aber eine Menge zu zeigen und dann wird er sich selbst nicht mehr in Frage stellen. Dazu gibt es gar keinen Grund. Er ist ein guter Liebhaber, aber nicht nur dass er ist ein Mann dem ich freiwillig folge, eine gute Seele, ein liebevoller Kerl einfach und ich begehre ihn schon lang. Ihn selbst, mit allem was dazu gehört, samt silbergrauer Strähnen, Falten, Lachfalten, knorrigen Fingern und einem Bauch. Er gehört mir und das bleibt auch so. Daran wird niemand was ändern, nicht mal Rene. Daran sollte er sich gewöhnen. Ich werde es ihm schonend beibringen´.


    Remy de Remuer
    ›Was willst du ihm den schonend beibringen?‹, fragte Remy neugierig.


    Frederic de Pladrieux
    `Das ich mit ihm fest zusammen bin und mir mehr wünsche. Aber dafür ist es zu frisch, ich bin froh das er zugestimmt hat, dass wir zusammen sind. Er muss mir noch zeigen, was er mag und ich ihm. Wir müssen ein eingespieltes Team werden. Und dann, wenn er mag, werden wir es richtig fest machen. Zuerst lernt er mal meine Eltern kennen, dass ist ein guter Schritt´.


    Remy de Remuer
    ›Tu das und keine Angst! Wir sind der Geheimdienst der Krone. Wir schweigen! Nur untereinander nicht, das ist nicht möglich, denn dann würde unser Orden nicht funktionieren. Also es wissen nun alle Himmelsaugen, die es interessiert, dass du Popoklatsche magst und über mein Fieberthermometer nachgedacht hast und auf den Grandadmiral gestanden hast samt entsprechender Fantasien, doch niemand sonst wird es erfahren.‹


    Frederic de Pladrieux
    `Heilige Schiete, was hast Du gesehen, worauf ich stehe? Bevor Du was falsch verstehst, ja ich finde ich heiß, aber das war vor über zwei Jahren, da war er gedanklich mein Objekt der Begierde wenn ich mich selbst verwöhnt habe. Und ich meine wer denkt dabei nicht an wen, den er heiß findet? Ob nun erreichbar oder nicht? Da war nie was. Wenn ich demnächst mit einem von Euch spreche, weiß ich dass er es weiß´.


    Remy de Remuer
    ›Wir alle wissen es, aber das ist in Ordnung, schau, ich zeig dir was zum Ausgleich.‹ Frederic bekam den Eindruck eines gefesselten Remy, der frei von einer Zimmerdecke hing mit verbundenen Augen und von mehr als zwei Paar Händen verwöhnt wurde. ›Eine meiner Lieblinserinnerungen! Jetzt musst du dich nicht mehr schämen. Dass nichts zwischen dir und dem Grandadmiral war, wissen wir doch‹, dachte Remy tröstlich.


    Frederic de Pladrieux
    `Die Erinnerung ist heiß, treibt Ihr sowas im Orden? Kein Wunder das bei Euch jeder Mitglied werden möchte. Ich werde als Wiedergutmachung meine erste Erinnerung mit Dir teilen, sprich die von Rene und mir, wenn Du magst. Wenn er mitspielt und mir mal einen Klaps gibt, oder ein paar mehr. Du wirst sehen dass ist eigentlich ziemlich heiß´.


    Remy de Remuer
    ›einverstanden‹, freute Remy sich. ›Klapsen hört sich angenehm an. Das Abhängen ist meine Art, mich zu entspannen, eine davon. Aber mit dem Orden hat das nichts zu tun.‹ Er wuselte Frederic mit seinen Seelenfäden freundlich an. ›Aber natürlich ist mental jeder aus dem Orden dabei, der möchte.‹


    Frederic de Pladrieux
    `Abhängen im wahrsten Sinne des Wortes? Klingt so entspannt wie es aussieht. Wer waren die Hände, wenn Du es mir sagen möchtest? Ich zeige Dir zwei Sachen zum Verständnis´, übermittelte Fred. Remy sah einen Burschen der auf Fred herabgrinste und ihm mit der flachen Hand spielerisch einen Klaps gab, der zwar etwas zwiebelte, aber einem ehr das Wasser zwischen den Beinen zusammenlaufen ließ. In der nächsten Erinnerung sah Remy auf ein Bett, da er es aus der Perspektive von Fred sah. Er klammerte sich ans Gestell und im gleichen Moment wo er einen Gürtel knallen hörte, spürte er den scharfen Schmerz über den Arschbacken. Es folgte ein zweiter und dritter Schlag und Fred gab einen Laut von sich, der garantiert kein Schmerzenslaut war. Er war geil. Und wie geil er war. Der Kerl hinter ihm strich ihm ganz sachte über die rote, lädierte Haut, ehe er ihn bestieg und es ihm knallhart besorgte. `Du siehst, beides geht´, kicherte Fred.


    Remy de Remuer
    Remy bekam einen Ständer, aber wegen seinem bis auf die Oberschenkel reichenden Kettenhemd sah man es nicht. ›scheint heiß zu sein‹, schmachtete er und blickte in Richtung seiner Kutsche. ›Wer die Hände waren, weiß ich nicht, das ist ja der Kick‹, lachte Remy. ›theoretisch könnten das auch uralte Männer wie Rene gewesen sein, aber ich denke, es waren eher junge Frauen. Atemberaubend schön.‹


    Frederic de Pladrieux
    `Da stelle ich mir lieber Rene vor, anstatt so kleine Frauenfingerchen. Geht gar nicht immer um den Klaps oder den Hieb auf den Arsch, bei Telf hat es schon ausgereicht ihm auf die Hände zu gucken und ich bekam ein Rohr. Bei Rene gucke ich nicht auf die Hände, sicherer ist das. Wäre was komisch gewesen, wenn ich mit meinem Käptn rede und dabei ein Rohr bekomme. Wenn Du nicht weißt wer es ist, hat das was, stimmt wohl. Deine berühmt berüchtigte gefederte Kutsche. Daher der Name Remy der Rammler?´


    Remy de Remuer
    ›Darin habe ich die Prinzessin geknallt‹, vertraute Remy ihm an. ›als sie noch mit Ciel verheiratet war, die Arme. Zum Glück hat sie nun mich. Und ich werde nun zu ihr fahren.‹ Er schenkte ihm ein breites Grinsen. ›Mir gefällt, wie du über Rene denkst. Auch wenn ich deinen Geschmack nicht teile.‹


    Frederic de Pladrieux
    `Danke dito, viel Spaß Dir mit Deiner Süßen, ich werde ihn nachher mit meinem Mann haben. War ein nettes Gespräch Himmelsauge´, grinste Fred und machte sich auf den Weg.

  • Auf der Suche nach Conni und mehr



    Frederic de Pladrieux
    Frederic hatte das Gespräch mit Remy genossen aber nun musste er sich wieder Sacha widmen. Wie ein verlorenes Kind wartete er darauf, zu seiner Familie zurück geführt zu werden. Und so war es auch. Fred hoffte nur, dass sich Sachas Vater diesmal mehr im Griff hatte. Er konnte den Mann schließlich nicht angreifen, verletzen oder gar töten. Wie gut dieser im Zweikampf war, wusste Fred nicht, aber sie waren ausgebildete Soldaten. Das Sacha sich nicht wehren konnte, sagte einiges. Aber er war auch noch ein junger Kerl, ein Matrose und kein Offizier. Dies hieß allerdings auch nichts, wenn ein wildgewordener Irrer durch ein Haus fegte und alles, einschließlich der Bewohner, kurz und kleinschlug. Ainuwar musste bei solchen Personen seinen Schalk-Tag gehabt haben, anders konnte es sich Fred nicht erklären wieso alle Wahnsinnigen über Bärenkräfte verfügten und dazu noch Wieselflink waren. Das war keine Laune der Natur, dahinter steckte ein Plan. Frederic ließ kurz den Nacken knacken, da er etwas verspannt war, schaute nach Sacha und gab ihm Zeichen, dass sie jetzt aufbrachen.


    Sacha Bonnet
    Sacha zog sein blutverschmiertes, aber inzwischen getrocknetes Hemd wieder an. »Wie reisen wir?«, fragte er, während er einen kleinen Seesack zusammenpackte, den er wegen seines geringen Fassungsvermögens gern Seebeutel nannte. Ob es dafür auch einen offiziellen Begriff gab, wusste er nicht.


    Frederic de Pladrieux
    "Wir gehen den Hafen lang runter und nehmen uns dann ein Fuhrwerk, also fahren bis nach Beaufort mit. Zur Hauptstadt gibt es immer gute Anbindungen. Sich extra ein Pferd zu leihen ist recht teuer und wann bin ich das letzte Mal geritten? Also auf einem Pferd?", lachte Fred und knuffte Sacha. "Das ist echt schon eine ganze Weile her und mich möchte mir nicht alle Gräten brechen. Wir fahren ganz gemütlich in einem Wagen mit Sacha. Mach Dir keine Gedanken. Weshalb hast Du Deinen Seesack oder Dein Säckchen gepackt? Möchtest Du bei Deinem Vater bleiben, oder hoffst Du auf Unterschlupf bei Conni? Ich würde Dir Conni empfehlen, wenn ich Dich so anschaue. So direkt Butter bei de Fische, da ich Dich im Zweifelsfall verteidigen muss. Wer oder was ist Dein Vater, dass er dermaßen hart austeilen kann? Worauf habe ich zu achten, wenn ich Dir den Arsch retten muss? Leg los", sagte Fred und steckte sich zwei Rauchstangen in den Mund. Er zündete beide an, nahm einen ersten Zug von beiden Stangen und stopfte dann eine Rauchstange Sacha in den Mundwinkel. Sie ließen den Steg und die ersten Hafenstraßen hinter sich, wo es immer noch nass, klamm und moderig roch. Vor den Tavernen lungerten die Schnapsleichen des gestrigen Abends herum, unter ihnen auch einige Frauen die schon weit bessere Tage, Wochen und Jahre gesehen hatten. Hier und da, sah man kleine Kinder die wie Ratten in die Schatten huschten, sobald man in ihre Richtung schaute. "Halt Deine Geldkatze fest", warnte Fred leise.


    Sacha Bonnet
    Sacha hatte an seiner Pluderhose keine Taschen, die man ihm leeren konnte. Er besaß nicht einmal Stiefel und ging normalerweise barfuß. Da es heute nach Frost gegeben hatte, trug er Fußlappen um seine teergeschwärzten Füße. Das einzig Wertvolle, was er bei sich trug, war sein Seebeutel, den er nun nach vorn schwang und am Bauch trug, als sie das schäbige Hafenviertel von Chevrette durchquerten. »Mein Vater ist Leibgardist beim Duc, er bewacht den Palast. Alle sagen, Tekuro sei sehr gut. Am besten ist es, wir laufen weg. In die Sonne wird er uns nicht folgen. Er ist ein Vampir, weißt du? Wir könnten also einfach in der Tür stehen bleiben, wenn wir noch vor Sonnenuntergang ankommen. Danke, dass du mich begleitest.« Er drückte seinen Seebeutel an den Bauch und rauchte mit der anderen Hand. »Der Beutel heißt Säckchen?« Er lachte, während sie auf die Fuhrwerke zuhielten.


    Frederic de Pladrieux
    Fred schenkte Sacha ein rauchiges Grinsen. "Beutel, nicht Säckchen, ich sag das immer nur, weil es irgendwie witzig klingt. Gibt auch manchmal arme Würmer, denen ich was in die Hand drücke. Aber das sind jene die für ihr Geld arbeiten. Manchmal siehst Du sie auf dem Markt, sie verkaufen Kräuter, Blumen, altes Papier was sie gesammelt haben um den Kamin anzuzünden, Reisig ebenso, das achte ich, also bekommen sie was. Wobei die kleinen Ratten die hier stehlen auch nichts dafür können. Das ist das Schuld des Heimes, von Deinem Boss der Vater der müsste da mal richtig durchgreifen. Aber dafür kannst Du nichts und Du möchtest nicht bestohlen werden. Dass Du nichts hast macht es nicht besser sondern oft schlimmer. Wieviele bekamen schon ein Messer ins Bein oder in den Bauch, weil es nichts zu holen gab Sacha? Das Land ist nicht ungefährlicher, nur weil man nicht ertrinken kann. Mir sind unsere schaukelnden Planken lieber, da weiß ich wer mich umgibt. Dein Vater ist ein Leibgardist? Gut weglaufen ist da vermutlich gesünder, als die Zähne in den Sand zu spucken. Aber ich dachte immer Vampire wären verboten. Oder waren es Ghule? Irgendwelche Untoten sind verboten. Schau dahinten stehen die ersten Fuhrwagen. Besonderen Wunsch? Meiner ist eine Direktverbindung, oder möchtest Du vorher noch irgendwohin?", fragte Fred freundlich.


    Sacha Bonnet
    »Direktverbindung«, antwortete Sacha, während sie zu den Wagen gingen. »Da du vorhin fragtest, ich hab meinen Seebeutel gepackt, weil ich vielleicht übernachten werde. Bei meinem Vater sicher nicht, aber vielleicht bei Conni oder vielleicht auch bei Opa. Oder wir zwei nehmen uns ein Zimmer irgendwo. Hab alles dabei, was zu Essen, Tabak, Feuerzeug, Seglermesser und meinen Löffel. Ich glaube nicht, dass Vampire verboten sind und wenn doch, hat Tekuro eine Sondergenehmigung. Sonst würde er ja dem Duc nicht dienen.« Er rollte mit den Augen. »Lass mich bloß mit dem dummen Heim in Ruhe, ich bin da abgehauen! Das hält man da nicht aus. Kein Wunder, dass Papa bekloppt geworden ist. Aber mit dir fühle ich mich sicher, in deiner Uniform siehst du nach Autorität aus, da wird er es sich überlegen, was er tut. Außerdem bist du ein Chevalier. Der soll mal still sein.«


    Frederic de Pladrieux
    "Das ist das Schöne und Anregende an Uniformen, sie strahlen Macht und Autorität aus, da gebe ich Dir Recht. Ich kann mich auch irren, aber ich meinte irgend etwas Untotes war doch verboten worden. Wer weiß, was ich mir wieder gemerkt habe. Übernachten kann ich nirgendwo, ich muss zurück aufs Schiff. Nun ich muss zurück zu Rene, ich werde etwas Leckeres für heute Nacht kaufen, als kleine Entschädigung für die vergangene Nacht. Aber ich begleite Dich und ich würde Dir auch raten, lieber bei Conni zu übernachten", sagte Frederic und ging vorne zu dem Kutscher. Die einzelnen Gespanne waren so abgestellt, dass man klar ersehen konnte, wohin die Reise ging. Frederic bezahlte für sie beide, dann stieg er hinten auf den Wagen und machte es sich gemütlich. "Stell Deinen Sack bei uns in die Mitte. Falls Conni seltsame Fragen haben sollte, rede ich mit ihm. Aber wenn Ihr befreundet seid, wird er Dich sofort aufnehmen, wenn er sieht wie Du aussiehst. Zumal ich ja vermute, er mag Dich ziemlich. Das Heim? Du bist im selben Heim aufgewachsen wie Dein Vater? Entschuldige aber wie pervers ist dass denn? Wenn er dort schon wahnsinnig wurde, warum warst Du überhaupt da drin? Möchtest Du mir erzählen, wie es dort ist. Ich habe keine Vorstellung davon, außer dass ich mir eine Horde Kinder vorstelle die durch die Gegend toben und einige Hüterinnen versuchen sie zu bändigen, füttern sie und kümmern sich. Klingt sicher naiv, aber ich war noch nie in einem Heim", gestand Frederic.


    Sacha Bonnet
    Sacha kletterte auf das Fuhrwerk und legte den Kopf auf Frederics Schulter. Als die Fahrt losging, tönte das gleichmäßige Klappern der Ochsenhufe. »Es war nicht das selbe Heim. Mein Vater war irgendwo anders. Saint Aumery, das gehörte zu einem Tempel. Er hasst heute noch Priester und Mönche. Er hasst sogar Ainuwar. Unser Heim wurde anders geleitet. Zwei Frauen haben sich um unsere Versorgung gekümmert, aber eigentlich haben wir gemacht, was wir wollten. Es war nicht ganz so schrecklich wie das, was Tekuro erzählte, aber es verschwanden immer wieder Kinder. Ich hatte ziemliche Angst, niemand wusste, was geschah oder wonach es ging. Wir haben uns die unheimlichsten Geschichten überlegt, aber es waren keine Märchen, denn sie alle hatten einen wahren Kern - das spurlose Verschwinden der Kinder. Drum bin ich auch oft lieber auf der Straße unterwegs gewesen, ich habe viel am Strand gespielt und mir die Schiffe im Hafen angesehen. Ich hatte Glück, dass ich bei Rene anfangen durfte, weil ich kräftig war, flink und furchtlos. Ich bin ohne Angst die Wanten hoch und runtergeflitzt. So etwas machte mir keine Angst, Angst machte mir das heimliche, stille Verschwinden. Danke fürs Bezahlen.«


    Frederic de Pladrieux
    "Aber was wurde denn aus den Kindern, wenn sie einfach so verschwunden sind Sacha? Hat das jemals jemand herausgefunden? Gerne, kein Problem. Du gibst irgendwann mal ein Bier aus. Mit einem bekannten Schrecken kann man umgehen, gleich wie grausam er auch ist. Aber mit etwas Unbekanntem? Etwas wo man nicht weiß woran man ist, was mit den anderen passiert? Es kann einen ja jederzeit selbst treffen und dann geschieht was? Wurden sie vielleicht adoptiert?", fragte Fred und lehnte sich auch an Sacha an um die Fahrt gemütlich zu genießen. "Wenn es Ainuwar wirklich gibt, verstehe ich nicht warum er so etwas zulässt. Kann man nicht jedem Kind einfach neue Eltern suchen? Oder jene die wie Du stark genug sind einen Job vermitteln, sobald sie alt genug sind? Ich weiß nicht, ob solche Heime sein müssen. Vielleicht gibt es auch Kinder die keiner haben will. Die Wanten hoch, von ganz oben aus dem Nest hat man eine atemberaubende Sicht. Ich war mal oben, war ein brütend heißer Tag musst Du wissen und die Brise da oben war so angenehm, da bin ich echt eingenickt. Und danach sah ich aus wie eine gegrillte Fleischtomate. Die Strafe folgte sofort auf mein Nickerchen. Ich glaube hätte mich Rene duch die Daggen geschickt, ich hätte ausgesehen wie ein geplatztes Würstchen. Warte, war der Hof nicht etwas außerhalb von Beaufort? Denk dran, dass wir dann ehr abspringen müssen", bat Fred.


    Sacha Bonnet
    »Prince Ciel war mit noch jemandem dort im Heim. Es wurde geschlossen. Was dort geschehen ist, weiß ich nicht, aber es muss etwas Furchtbares gewesen sein. Sogar der Arzt, den er dabei hatte, dieser Benito, war kreideweiß danach. Die Fragen, die du dir stellst, stellte mein Vater sich auch. Darum hasst er die Götter so sehr. Sonnenbrand kriege ich auch schnell, ich bin nicht so dunkel wie Tekuro. Hast du ihn gesehen? Er hat rabenschwarzes Haar und genau so dunkle Augen. Seine Haut sieht aus, als würde er sich immer schön sonnen. Er kriegt sicher keinen Sonnenbrand. Wobei, doch, jetzt schon.« Er lachte und kuschelte sich an Frederic an. Irgendwann kam die Stadt in Sicht und in der Ferne sah man die ersten Häuser zwischen den um diese Jahreszeit kahlen Bäumen. »Da hinten ist der Rübenhof, wir können abspringen und den Rest des Weges zu Fuß gehen.«


    Frederic de Pladrieux
    "Dann machen wir das doch", sagte Fred struppelte Sacha über die rapselkurzen Haare und sprang von der Kutsche. Er wartete auf seinen Maat und ging dann mit ihm gemeinsam Richtung Hof. "Nein ich glaube nicht, das ich ihn bewusst wahrgenommen habe, aber ich sehe ihn ja gleich. Sonnenbrand ist wirklich Schiet, wobei dafür gibt es ja Hüte, die halten nicht nur Wasser ab. Aber ich war eingenickt und dass war es dann. Ja das ist doch die Frage oder? Wenn es die Götter gibt, warum lassen sie es zu? Ich glaube dann lieber an den Klabauter und an Davy. Der Klabauter bestraft alles, was gegen das Schiff geht und er schützt all jene die mit dem Schiff leben. Nun und Davy klopft bei jedem irgendwann an und jeder von uns fährt in seine Kiste. Aber die anderen Götter, ich weiß nicht. Ich habe keinen Draht zu denen und ich lege auch keinen Wert drauf. Wobei ich auch keinen Wert drauf lege je den Klabauter zu sehen. Andere wollen ihn ja gerne mal aus purer Neugier sehen. Aber wie heißt es so schön, solange man ihn hört aber nicht sieht ist alles in Ordnung. Wenn er sich zeigt ohje. Dass ist eine eindringliche Warnung, dass Schiff und alles Leben auf ihm ist in Gefahr. Das Heim wurde geschlossen und der Heiler war kreideweiß? Vielleicht war da eine Seuche? Aber das wäre meldepflichtig, ich kann mich mal erkundigen, vielleicht weiß mein Vater oder Bruder etwas. Oder sogar Dein Conni, aber mal ehrlich gruselig ist es schon, wenn ein Prince involviert ist, einer der Hofheiler und dann wird das Heim geschlossen. Was war das los?", fragte Fred und blieb vor dem Hof stehen. "Ich bin bereit wenn Du es bist, auf ins Gefecht", munterte er Sacha auf und betrat den Hof. Er klopfe an die Tür und wartete ab.


    Patrice Vertcuis
    Patrice ging zur Tür. Er trug die inzwischen etwas schäbig gewordene Freizeitkleidung der Leibgarde, die aus einer bequemen Hose und einem Pullover bestand. Tekuro und Boldiszàr waren in gleicher Weise gekleidet. Als er öffnete, musterte er den Mann in der Marineuniform, den Sacha angeschleppt hatte. Das sah nach Ärger für die Prügel aus. »Tekuro, das wird für dich sein«, rief er ins Haus, woraufhin sich Tekuro noch tiefer in die Schatten zurückzog. »Es ist Sacha mit jemandem von der Marine.« Tekuro knurrte leise, da ihn offenbar das schlechte Gewissen zwackte, sagte dann aber: »Sie sollen reinkommen.« Patrice öffnete die Tür ganz und trat zur Seite. »Tretet bitte ein, Herr«, sprach er an den Offizier gewandt. Sacha blinzelte ihm kurz zu, doch war zu angespannt, um ihn ausführlich zu begrüßen. Der junge Matrose war jederzeit bereit, wieder in Richtung Tür zu flüchten.


    Frederic de Pladrieux
    "Danke", wandte sich Frederic an Patrice und musterte den Mann von oben bis unten. Alle waren legere gekleidet und das Haus machte von innen einen gemütlichen Eindruck. Scheinbar sorglos schaute sich Fred um, aber jeder im Haus war dementsprechend ausgebildet um zu wissen wonach der Offizier schaute. Wieviele Ausgänge? Fenster? Deckung? Kürzester Fluchtweg? Was ist in unserem Rücken außer im Moment die Tür? Jeder von ihnen nahm binnen Sekunden das gleiche auf, denn sonst wären sie alle nicht mehr anwesend. Fred registrierte die Anwesenheit von Kapitän Mancini der wie eine Katze zusammengerollt vor dem Kamin schlief, in seiner unmittelbaren Nähe der Piratenkapitän der sie unterstützt hatte auf Farisin und der Ehemann des Kapitäns. Fred erinnerte sich an die Trauung, aber den heißen Gedanken schob er schnell beiseite, so eine Ablenkung konnte er sich im Moment nicht leisten. "Wir sind hier um mit Tekuro zu sprechen, Vater von Sacha Bonnet", sagte Frederic im ruhigen Ton. Von all den Anwesenden beunruhigte ihn am meisten diese kleine, hutzelige, uralte Frau die ihn mit stechendem Blick und kohleschwarzen Augen anstarrte. Würde er es nicht besser wissen, würde er vermuten ihre Augenhöhlen waren leer, aber man sah ab und an etwas glimmen und glitzern, dass alles andere als natürlichen Ursprungs war. Die alte Vettel war sicher auch ein Vampir. Vermutlich mit künstlichem Gebiss, dachte Fred und wartete auf eine Antwort.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich stehe Euch hier hinten zur Verfügung, Herr«, sprach Tekuro, während Boldiszàr beiläufig eine Decke über Silvano zog. Wenigstens die anderen waren angezogen, was nicht selbstverständlich war im Rübenhof. So als hätten sie es geahnt. »Bitte schließt die Tür. Wünscht Ihr was zu Essen oder zu Trinken?« Tekuro zog einen Stoffballen aus dem Nest heraus und legte ihn für den Offizier und Mako auf den Boden. Er wollte nicht, dass ein Fremder in seinem Nest saß. Sich selbst platzierte er auf dem Rand des Nests.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic schloss die Tür und ging Tekuro entgegen. Nebenbei registrierte er, dass Boldiszar seinen Ehemann zudeckte. Eine liebevolle Geste, die ihn rührte. Aber er gaffte den ehemaligen ersten Offizier von Rene nicht an. Er hatte gesehen wie sich beide auf der Hochzeit an Deck geliebt hatten, er wusste auch so wie der Mann nackt aussah aus anderen Einsätzen. Mancini gehörte Boldiszar und Fred hatte kein Grund zu glotzen, er gehörte zu Rene. Zudem musste seine Aufmerksamkeit dem Vampir gelten, was immer mit diesem Mann los war, scheinbar hatte er vor, freundlich zu verhandeln. "Nein Danke, nichts dergleichen. Eine Unterredung unter uns", sagte Fred und setzte sich auf den bereit gelegten Stoffballen und deutete Sacha an sich neben ihn zu setzen. "Nun weshalb ich hier bin ist sicher klar, man muss Eurem Sohn nur ins Gesicht schauen. Sacha schlug bei uns auf und bat um Unterkunft, das die Choucas verweist ist. Er benötigte unseren Bordheiler und Unterschlupf, welcher von mir selbstverständlich gewährt wurde. Er ist Mannschaftsmitglied eines befreundeten Käptns der Mouette. Wie mir Sacha erzählte, habt Ihr ihn grundlos so zugerichtet. Tätlicher Angriff auf einen Soldaten der Krone und das als Leibgardist? Ihr riskiert viel, was Eure Karriere angeht. Aber wesentlich schlimmer ist doch, dass Ihr auch die Gesundheit und das Leben Eures Sohnes riskiert. Mir ist durchaus bewusst, welche Legitimationen ein Familienoberhaupt inne hat, aber Sacha hat sich keine Verfehlung zu schulden kommen lassen, die das hier rechtfertigt. Zudem untersteht er Käptn Mancini und nicht Euch. Sacha ist hier, da er die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen möchte, im guten Sinne für Euch. Da ich zur Zeit für ihn zuständig bin, möchte ich wissen weshalb Ihr Euren Sohn dermaßen attakiert habt", sagte Frederic immer noch die Ruhe selbst.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Sein Name ist Mako«, korrigierte Tekuro. »Es ist der Name, den ich ihm gab. Der andere ist wertlos. Mako heißt mein Sohn. Als sein Vater habe ich das Züchtigungsrecht. So wie mein Vater auch mich schlagen darf. Ich schlug ihn, um ihn zu erziehen. Sein Vergehen war Respektlosigkeit. Er behandelte mich nicht wie seinen Vater, sondern wie einen beliebigen Penner. Dass er Soldat ist, wusste ich nicht. Ich dachte, er sei normaler Matrose.« Tekuro saß genau zwischen den Gästen und Nori. Er blickte kurz zu seinem Vater hinüber, ehe er wieder den Offizier ansah. »Wer seid Ihr überhaupt? Ein Freund von Silvano?« Wenig freundlich bedachte er den Schlafenden mit einem Blick. Nur Ärger aus dieser Ecke.


    Frederic de Pladrieux
    "Euer Züchtigungsrecht ist außer Kraft gesetzt, wenn die Person der Großherzoglichen Marine angehört. Jeder Matrose auf einem der Kriegsschiffe ist auch ein Soldat und kein reiner Matrose. Oder wieviel Besatzung glaubt Ihr können wir an Bord nehmen, damit wir Kriegstauglich sind? Zudem bin ich nicht hier um mit Euch über die Mannschaftsstärke der einzelnen Kriegsschiffe zu sprechen oder über das Züchtigungsrecht eines Familienoberhauptes. Ihr erwähnt Euren Vater, er wäre damit das Familienoberhaupt und nicht Ihr. Auch das steht hier nicht zur Debatte. Zur Debatte steht, dass Ihr einen Marinesoldaten der Choucas tätlich angegriffen habt und ihn derart schwer verletzt habt, dass er ärztliche Hilfe benötigte. Und das wohlweißlich, obwohl Euch dieser Soldat weder provozierte, noch angegriffen hat. Eure Äußerung er wäre Euch gegenüber respektlos gewesen entbehrt jeder Logik. Wie mir Sacha glaubhaft versicherte, seid Ihr grundlos auf ihn losgegangen da Ihr außer Euch wart als ein sonderbarer Geist scheinbar ins Nichts verpuffte. Wir hätten ebenso gut Meldung über Euer Fehlbetragen machen können, aber Sacha ist an einer Vermittlung gelegen. Es geht ihm nicht nur um Euch allein. Es geht ihm um die Familie, die er vorher nie hatte und um sein Geschwister, dass ungeboren ist. Er hat Angst um das Ungeborene und wünscht sich zeitgleich es nach der Geburt halten und lieben zu dürfen. Der Wunsch eines aufrechten Mannes und Ihr speist ihn mit einer Ausrede ab? Ich frage Euch erneut, WAS hat Euch zu dieser Attacke auf Euer eigen Fleisch und Blut veranlasst? Sollte Euch das nichts wert sein - zweite Frage, WAS hat Euch zum Angriff auf einen Soldaten der Krone veranlasst? Überlegt gut was Ihr Eurem Sohn und mir antwortet. Sein Erscheinen ist eine gereichte Hand. Er reicht Euch die Hand, Ihr versteht?", fragte Fred ernst wie streng.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro blickte erneut zu seinem Vater hinüber, wie immer, wenn er unsicher war. Er wusste jedoch, dass Kazrar ihm hier nicht helfen konnte und vielleicht auch nicht würde. Er hatte es genau so verwerflich gefunden, dass Tekuro seinen Sohn geschlagen hatte. »Es ist richtig, der Geist meiner Mutter ist verpufft. Der Mutter, die ich nie hatte. Und dann sah ich Mako, der Sohn, den ich auch nie hatte. Und eigentlich nie wollte, er wurde mir einfach ... aufgedrückt. Das ist dein Sohn, liebe ihn. Schütze ihn. Seine Mutter war minderwertigen Blutes. Es gab Ärger wegen ihr und ich musste fort. Mako hat ihr Haar. Das gefällt mir nicht, es sollte schwarz sein. Ich wollte ihn trotzdem lieben, aber er ist so anders, als ich ihn mir vorgestellt hätte, wenn ich je von ihm gewusst hätte. Vieles wurde an ihm versaut. Sein Bruder wird diese Probleme nicht haben. Behütet von seiner Familie wird er erblühen wie eine schwarze Rose mit stählernen Dornen. Trotz allem hätte ich Mako geduldet. Ich möchte ihn auch lieben, aber er macht es mir schwer. Er ist ein Fremder, das ist er. Ein Fremder. In meinem Haus. Sein Großvater liebt ihn, darum ist er trotz allem willkommen. Aber wenn Mako will, dass ich ihn wie einen Sohn behandle, dann muss er sich auch wie ein Sohn benehmen.«


    Frederic de Pladrieux
    Frederic hörte Tekuro aufmerksam zu und nickte knapp wie auch zustimmend. "Aye", folgte wie üblich, die Bestätigung einer Aussage, eines Befehls oder auch einer Zustimmung. Bei dem Wort wurde Vano wach und schaute sich schlaftrunken um, ehe er sich auf die andere Seite wälzte und wieder einschlief. "Dem kann ich nur zustimmen und ich sage wohlgesprochen. Bedenkt doch bitte eines, Euer Sohn hatte Euch ebenso wenig. Ihr seid auch ihm fremd. Er wuchs im Heim auf, genau wie Ihr. Wenn Wurzeln nicht wichtig wären, wieso sucht jeder Mensch gleich welcher Herkunft nach seinen Wurzeln? Der der sich glücklich schätzt und eine Familie hat, fragt seinen Vater oder Großvater und hört von seinen Vorfahren die Taten, Missetaten oder Missgeschicke. Kurzum er hört woher er stammt. All dies blieb Euch verwehrt, aber auch Eurem Sohn. Seht Ihr das nicht? Euer Sohn ist Euch fremd, Ihr seid ihm fremd, Ihr teilt die gleichen Wurzeln und das gleiche Blut. Die Haarfarbe mag Euch stören, aber wichtiger ist ein Herz als Haar! Und Blut war schon immer dicker als Wasser. Das was Ihr von Eurem Sohn erwartet, erwartet er ebenso von Euch. Ihr müsst beide aufeinander zugehen, Euch beide kennenlernen und auch die Eigenarten des anderen akzeptieren. Es ist wie in einer Partnerschaft, dort müssen sich auch erst die Ecken und Kanten abschleifen, damit es richtig rund läuft. Das hier ist nichts anders. Es ist eine Familienpartnerschaft, keine Beziehung. Ihr habt Euch auf das Züchtigungsrecht berufen als Vater. Euer Sohn beruft sich auf sein Schutzrecht. Anstatt gegen Euer Kind die Hand zu erheben, solltet Ihr sie gegen seine Feinde erheben um es zu verteidigen. Ihr seid doch Leibgardist, es ist Euer Beruf andere zu beschützen. Macht Ihr das gut? Macht Ihr das gerne? Ich schätze ja, Ihr seht jedenfalls danach aus. Warum gilt Euer Schutz dann nicht für Euren eigenen Sohn? Ihr sagt, weil er nicht Euren Erwartungen entspricht. Ich sage Euch, dass kann er nicht, da er sie nicht einmal kennt. Wollt Ihr sie ihm nicht beibringen, in Liebe und Freundschaft? Dafür ist ein Vater da, Ihr seid Schutz und Schild, Mentor und Freund. Und wie in jeder Freundschaft braucht auch diese Zeit zu wachsen. Ihr habt unüberlegt gehandelt, ich werte es als Affekthandlung, wenn Sacha dem zustimmt. Unter der Prämisse, dass Ihr ihm ein Vater sein wollt und es ehrlichen Herzens versucht. Gebt Euren Sohn und Euch selbst eine Chance", sagte Fred.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ihr versteht nicht«, erklärte Tekuro. »Er wird wieder auf See fahren. Fort.« Es war das erste Mal im Laufe des Gesprächs, dass man in dem Gesicht des Vaters ein Gefühl sah - Angst. »Er braucht weder meinen Schutz noch meine Lehre, noch irgendwas anders. Alles, was er braucht, hat er an Bord. Ich habe es gesehen. Es geht ihm da gut. Ich will ihm ein Vater sein. Aber ein Sohn würde nicht verreisen. Ein Sohn, der seinen Vater liebt, würde ihm das nicht antun. Scheiße.« Er rieb sein Auge.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic rutschte auf dem Stoffballen nach vorne, stützte sich mit den Ellenbogen auf seinen Knien ab und schaute Tekuro in die Augen. "Doch Tekuro, dass würde er. Das Fortgehen ist unwichtig. Stets wieder heimzukehren, dass ist das Wichtige. Meint Ihr ich liebe meinen Vater nicht? Doch sehr, aber auch ich fahre zur See und auch ich kehre heim. Und schaut, Ihr habt einen erwachsenen Sohn geschenkt bekommen, irgendwann wird er ins Leben hinaus ziehen. Ihr entscheidet ob er heimkehren kann um Euch von seinen Erlebnissen zu erzählen. Habt Ihr nicht schon genug von seinem Leben verpasst um nun darauf auch noch zu verzichten? Ihr habt Angst ihn zu verlieren Tekuro, dass verstehe ich und meinen Eltern geht es genauso. Aber ob auf hoher See, oder hier in der Hütte, oder draußen in der Waldbewirtschaftung überall kann Euch etwas geschehen. Wollt Ihr aus Angst davor Euch in Eurer Hütte verbarrikadieren und die Gefahren samt dem Leben aussperren? Dann Tekuro fällt Euch bei zuviel Neuschnee vielleicht das Dach auf den Kopf. Ihr wisst doch selbst, wie gefährlich ein Leben sein kann. Aber Ihr wisst auch, die meiste Zeit des Gardisten- und Soldatenlebens besteht aus was? Warten, wachen, warten, wachen. So ist es doch. Ihr könnt nicht von Sacha verlangen, dass er für Euch das Kleinkind gibt, dass Ihr gerne hättet. Schaut ihn Euch doch mal genau an. Ein hochgewachsener, hübscher, gesunder, junger Mann der trotz Eurer Handlung hergekommen ist um sich auszusöhnen. Als Gardist beweist Ihr doch täglich Euren Mut. Warum nicht ihm gegenüber indem Ihr die Hand ausstreckt und es versucht? Ihr bekommt kein Baby, dafür bekommt Ihr einen erwachsenen Sohn, einen Freund".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Würde er nicht«, beharrte Tekuro und blickte schon wieder zu seinem eigenen Vater. »Die Sterblichkeit ist ein großes Problem, aber Mako wird es nicht ewig haben. Er gehört zu uns, da habt Ihr Recht! Aber er reist lieber mit diesem ...« Ein wutschnaubender Blick spießte den schlafenden Silvano auf, ehe Tekuro wieder Frederic ansah. »Ich sagte ja: Ihr versteht nicht! Und wäre ich Euer Vater, würde ich Euch für Eure grausamen Worte einen Knoten in die Zunge machen.« Tekuro kroch langsam zu dem sitzenden und verstört dreinblickenden Mako hinüber. Ihn hatten die Worte, dass seine Mutter minderwertigen Blutes sei, getroffen, das hatte Tekuro gesehen. Und noch mehr die Ansage, dass er ein Fremder sei. Tekuro streckte langsam eine Hand aus und senkte sie auf Makos Schulter. Er sah ihm ins Gesicht, Mako fühlte sich sichtlich unwohl. »Seht Ihr«, bekräftigte Tekuro. »Er will nicht. Mako, Baby, komm zu uns. Wenn nicht für mich, dann tu es für Opa.« Tekuro streckte die Zunge raus, pappte sie zwischen Makos Augenbrauen und leckte ihm langsam über die Stirn bis hoch zum Haaransatz.


    Frederic de Pladrieux
    "Wie soll er wollen, wenn Ihr ihn ängstigt? Zudem redet Ihr in seinem Namen, wenn Ihr Euch alle Antworten schon selbst gebt, dann ist es nicht verwunderlich, dass jede andere Antwort als Respektlosigkeit gilt. Und was soll der Blick zu meinem Kollegen? Wenn er hier nicht willkommen ist, schickt ihn fort. Sacha gehörte zu meinem Käptn, dort diente er all die Zeit, die er Euch nicht hatte. Wo wart Ihr? Als er Euch gebraucht hat? WO? Er hatte sich allein durchs Leben zu schlagen, er war in einem Heim, er floh, er schlug sich alleine durch. Er arbeitete für sein Geld. Ihr wollt ihm ein Vater sein, Ihr wollt dass er Euch nie verlässt. Verstanden. Wo wart Ihr, als er einen Vater brauchte? Jetzt braucht er Euch nicht mehr. Kein Stück, er ist ein Mann der gelernt hat auf sich selbst zu achten, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, der Freunde gefunden hat, ein Heim und eine Familie. Nein Sacha Bonnet braucht Euch kein bisschen Tekuro. Das ist eine Tatsache. Aber er wünscht sich Euch als Vater und er sprach trotz allem gut von Euch und seinem Brüderchen. Also was wollt Ihr eigentlich, gebraucht oder gewollt werden? Vielleicht solltet Ihr selbst erstmal erwachsen werden, bevor Ihr versucht einen Sohn zu erziehen. Die Erziehung hat Sacha nicht nötig, sondern Ihr. Entweder solltet Ihr Euch selbst am Riemen reißen für Eure Lieben, oder Euren Vater bitten. Aber Ihr schlachtet alle Taue die Euch an Eure Lieben binden, ich meine damit Ihr durchtrennt sie. Ihr habt Angst jeden zu verlieren, aber durch Euer verhalten erreicht Ihr genau das! Eine selbsterfüllende Prophezeihung. Sacha kam her um eine Familie zu finden. Nicht einen Exerzierplatz Tekuro. Er ist nicht Euer Soldat, sondern Soldat der Krone. Er ist Euer Sohn. Solltet Ihr Euren Sohn aufnehmen wollen, anstatt einen Mitstreiter, seid Ihr willkommen. Andernfalls nicht. Und den Mann, den Ihr mehrfach abfällig angeschaut habt, er hat Eurem Sohn eine Heimat geboten, sein Leben sicher verwahrt und an seiner Seite gefochten. Überlegt wen Ihr schmäht Tekuro. Mit Verachtung sollte man sorgsam umgehen, Ihr seht zuviele Bedürftige, nur Euch selbst nicht", mahnte Frederic und deutete Sacha an aufzustehen. "Wen hattet Ihr hier zu Gast Tekuro?", fragte de Pladrieux milde.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro erhob sich zeitgleich mit Frederic und einen Moment vor seinem Sohn. »Ich kenne Euren Namen nicht, obgleich ich fragte. Ihr seid irgendein Offizier der Marine und ein Freund von Silvano. Darum kann ich nicht sagen, wen ich in Eurem Fall zu Gast hatte. Silvano ist Gast, weil Boldi Gast ist. Und Boldi hat hier stets ein zu Hause. Was ich von Silvano halte, ist unbedeutend dafür. Ich lieb dich, Mako. Aber ich lass mir nicht von dir weh tun. Davon hatte ich genug im Leben. Tanuki wird es gut haben, du kannst ihn immer besuchen. Jederzeit. Dein Papa hat dich lieb.«


    Frederic de Pladrieux
    "Um mich geht es auch nicht. Ihr hattet Euren Sohn zu Gast, dass freut mich zu hören. Der nächste Schritt ist zu erkennen, dass Euer Sohn herkam um Euch kennenzulernen und nicht um Euch Schmerz zuzufügen. Bis jetzt wart nur Ihr es, der Schmerz sehr großzügig verteilt hat. Gleich, dass was Euch fehlt, seht Ihr nicht mit den Augen. Vielleicht solltet Ihr sie mal schließen um das zu "sehen", was wirklich wichtig ist. Was Ihr von Käptn Mancini haltet ist Eure Privatsache. Die meine ist es, es ebenso zu halten. Wer die unseren nicht achtet, kann auch von uns keine Achtung erwarten. Aber ich stehe so wenig hier für Euch, wie Ihr etwas von meinem Kollegen haltet. Ich stehe hier für Maat Sacha Bonnet - ebenfalls Kollege zur See. Sacha hat ebenfalls genug Schmerzen im Leben durchlitten. Sobald Ihr das Bedürfnis verspürt, etwas Zeit und Spaß mit Euren Sohn zu verbringen, oder sogar Lust dazu meldet Euch bei ihm. Wir liegen noch einige Zeit ihm Hafen. Die Mouette, leicht zu erkennen das Schiff mit Namen Möwe hat - man sollte es kaum glauben, eine Möwe als Gallionsfigur. Ich bin Chevalier Frederic de Pladrieux, erster Offizier der Mouette. Ich wünsche Euch einen angenehmen Resttag. Sacha - abrücken", befahl Frederic freundlich und deutete zur Tür, damit Sacha zuerst das Haus verließ.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Sacha drehte sich noch einmal um, als sie gingen und ihre Augen trafen sich, bevor Frederic die Tür schloss. Tekuro atmete schwer, er war kampfbereit. Seine Fäuste öffneten und schlossen sich langsam, während er auf die Tür starrte. Sein Sohn hatte die Zauberformel nicht gesagt. Er hatte nicht die Worte gesagt, die Tekuro immer wieder hören musste, wenn jemand ging. Boldiszàr hatte diesen Zauber erfunden und er war Versprechen und Gewissheit, dass sie sich bald wiedersehen würden. »Er hat nicht gesagt, dass er wiederkommt«, sprach Tekuro mit erstickter Stimme aus. Die Worte waren wie der schwere Einschlag eines hinabstürzenden Fallbeils und Gewissheit, dass er seinen Sohn verloren hatte. Tekuro wurde von einer Welle des Hasses überrollt. Wut auf diesen arroganten Fatzken Frederic de Irgendwas, der kein Wort verstanden hatte und seinen eigenen Vater voll Genugtuung mit seiner Abwesenheit quälte. Neid auf Silvano, der so viel mehr von Mako hatte als er selbst, dem Mako unterstellt war und dem er quasi gehörte. Tekuro wollte niemanden hier mehr schlagen. Er müsste den Rübenhof verlassen, doch draußen schien die Sonne. Er konnte nicht einmal rauchen gehen. Er merkte erst jetzt, dass er nach vorn gegangen war und nun genau vor der Tür stand und sie anstarrte. Sie war das Portal in Makos Welt, zu der er keinen Zutritt hatte. Tekuro donnerte seinen Schädel dagegen. Ein Arm legte sich um ihn. Boldi. Er zog ihn weg und ließ ihn wieder los. »Leg dich zu deinem Vater«, befahl Boldiszàr und Tekuro gehorchte. Er reparierte das Nest und kroch zu Kazrar. Dort blieb er liegen.


    Kazrar
    Kazrar nahm seinen Sohn fest in den Arm und schüttelte den Kopf. "Soviel Wut in Dir, soviel Groll und auf wen? Auf alles und auf jeden. Leider hat mein Sohn es immer noch nicht gelernt, zuzuhören. Während dieser Offizier mit Dir sprach, hast Du nur Deinem Groll gelauscht. Nicht mal Deinen Sohn hast Du angesehen. Nein Du hast nur einen Fremden gesehen, weil Du ihn sehen wolltest. Was Deine Befürchtung war, weil er erwachsen ist, habe ich verstanden. Denn ich habe Dir zugehört, ich habe verstanden dass Du ihn weder stechen noch beißen willst mein Sohn. Aber was von all dem hast Du verstanden, dass Dein Sohn Dir durch einen anderen Mann sagen ließ? Nichts. Die Übersetzung lautet, ich möchte Dich so gerne kennenlernen Vater... warum gibst Du mir nicht die Möglichkeit dazu? Warum türmst Du ein Gebirge von Befürchtungen und Ängsten zwischen uns auf, wo wir beide doch den gleichen Abgrund teilen? Ja das hätte auch ich gerne gewusst. Du möchtest nicht verstoßen werden, aber stößt Deinen Sohn von Dir. Wie kann das sein? Wie kannst Du ihm Dinge unterstellen, die er noch gar nicht getan hat? Und hatte der Mann nicht recht? Sprach er nicht die Wahrheit? Hat Dein Sohn Schmerz in Dein Leben gebracht? Oder warst Du es, der den Schmerz brachte? Du hast ihn geschlagen. Hast Du gewagt Dir anzuschauen was Du ihm angetan hast? Du möchtest geliebt werden von Deinem Sohn. Das verstehe ich. Ich frage Dich wofür. Wofür soll er Dich lieben, sein Herz und seine Arme öffnen. Wärst Du er, nenne mir einen Grund der Dich für ihn liebenswürdig macht. Ich weiß leider keinen. Du treibst ihn davon, Du prügelst ihn aus dem Haus und dann wunderst Du Dich wenn er geht. Was verwundert Dich da? Mich verwundert nichts, vielleicht sollte ich nach meinem Enkel sehen", sagte Kazrar und legte Tekuro wie einen nassen Sack beiseite. "Ich hatte Dich gebeten Tekuro, gebeten", sagte Kaz enttäuscht und ging zur Tür. "Haizahn?", fragte er liebevoll.


    Sacha Bonnet
    Sacha blieb stehen und drehte sich zu seinem Großvater um. »Opa«, sagte er und umarmte ihn fest.


    Kazrar
    Kaz umarmte Sacha liebevoll und fest und drückte ihn an sich. "Mein kleiner Enkel. Ich verstehe, Du bist mit offenem Herzen gekommen, hast aber keine offene Tür dafür gefunden. Noch nicht, gib ihm Zeit ich werde mit ihm reden. Dein Vater ist kein schlechter Beißer, er ist nur verstört, durcheinander. In einer Welt wo man gelernt hat nur geballte Fäuste zu sehen, ist eine offene Hand ebenso eine Bedrohung. Ich danke Dir für Deine Mühe und dass Du bereit warst hierher zu kommen. An meiner Seite ist immer ein Platz für Dich, gleichgültig welche Gezeiten Dich von mir wegtragen mögen, finde mit dem Kompass Deiner Seele zu mir zurück. Ich hoffe den Rest werde ich auch richten können. Nur eines sei Euch beiden angemerkt, Dein Vater ließ Dich nicht im Stich, Deine Mutter gab Dich fort und er wusste nicht von Dir. Boldiszar erkannte Tekuro in Deinen Zügen, drum gräme Dich nicht. Jedenfalls nicht so, dass Du meinst er hätte Dich verstoßen. Das tat er nie, er hat Dich erst gefunden kleiner Haizahn. Alles weitere wird der Strom der Zeit mit sich bringen, denn Ihr vertraut auf die See und ich vertraue Ihr meinen Enkel an. Einst ernährte sie meine Eltern und mich, schenkte uns was wir zum Leben benötigten, vielleicht schenkt sie Dir dies ebenso und meinem Sohn ein Einsehen. Ich liebe Dich mein Kleiner und ich freue mich für Dich, dass Du solche Freunde hast, die sogar im Angesicht der Gewalt für Dich sprechen. Leider besitze ich nichts, was ich Dir überreichen kann als Faustpfand. Sobald wir uns wiedersehen kleiner Haizahn, wird das anders sein", sagte Kaz und schnitt sich eine lange Haarsträhne ab. "Flechte daraus ein Armband. Das Haar eines Verwandten für den auf Reisen stets zu seiner Familie zurück. Dies sei unser Band kleiner Haizahn. Es ist nur Haar, aber geschnitten mit der Liebe des Großvaters und geknüpft mit dem Herzen des Enkels. Dieses Band wird niemals reißen. Pass auf Dich auf", sagte Kaz, drückte ihn erneut und küsste ihn auf die Stirn. "Bis bald", sagte der Arashi und ging zurück ins Haus. Sein brennender Blick traf seinen Sohn Tekuro. Stumm und streng musterte er ihn, ehe er langsam die Arme öffnete. "Komm her", sagte er leise.


    Sacha Bonnet
    "Danke, Opa. Vielleicht fahren wir ja mal wieder zusammen zur See", antwortete Sacha und freute sich über den Kuss an seiner Stirn, der so viel angenehmer war, als angeleckt zu werden. "Taue kann ich knüpfen, das Armband wird ein Minitau ohne Knoten, der sich öffnen könnte", versprach er. "Es wird weder Anfang noch Ende haben, so kann es nicht abfallen." Sehr viel zufriedener stapfte er wieder zu Frederic, um mit ihm nach Conni zu sehen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro jedoch tat etwas, was er noch nie getan hatte - er schmollte mit seinem Papa. Stattdessen hatte er sich Patrice hergerufen, an den er sich nun klammerte wie ein Ertrinkender an ein Stück Holz. Er schmollte für geschlagene zehn Sekunden, in denen er seinen Vater ignorierte, fest entschlossen, ihm zu zeigen, dass er beleidigt war. Nach Ablauf der zehn Sekunden drehte er sich zu seinem Vater um und kroch reumütig in seine Arme. »Ich hab ihn doch angeleckt«, erklärte er traurig, als würde das all seine Not erklären. »Und ihm gesagt, wie lieb ich ihn habe. Tanuki wird kein Seemann, das verbiete ich.« Von hinten umschlagen ihn die Arme von Patrice. Ihn von hinten zu umarmen, hätte sein Sklave sich früher nicht gewagt, doch Tekuro war es recht.


    Kazrar
    Kazrar umarmte seinen Sohn fest und innig. "Das Anlecken versteht Dein Sohn nicht, Du musst es ihm erklären. Das meinte der Offizier doch mit dem gegenseitigen Kennenlernen. Nun sobald Du Dich beruhigt hast, werden Boldiszar und ich Dich windelweich schlagen. Also es Dir erklären", sagte Kaz ernst, aber seine Mundwinkel zuckten auffällig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ihr könnt mich meinetwegen totschlagen«, erklärte Tekuro. »Hauptsache, ihr bleibt hier. Sacha wird wegfahren, zur See. Ich beginne, das Meer zu hassen.« Er leckte über den zuckenden Mundwinkel seines Vaters. »Aber du verstehst mich. Denn du hast auch jemanden verloren.« Er legte den Kopf wieder hin und genoss es, zwischen Kazrar und Patrice eingekeilt zu sein.


    Kazrar
    Kaz versteifte sich wie ein Brett, als er an Arkan dachte. "Jemanden... nein. Bis jetzt jeden", flüsterte Kaz und rollte sich im Nest zusammen. Schlagartig fühlte er sich uralt, obwohl dieser Körper jung und vital war. Traurig schaute er seinen Sohn an, ehe er die Augen schloss. Augenlider die nicht von Geburt an die seinen gewesen waren. Was war er noch? Wenn ihm alles genommen wurde, sogar einst sein Leben und sein Körper wer war er? "Ich bin nur noch ein Schatten, eine Erinnerung nicht wahr?", flüsterte er und vergrub sein Gesicht in den Stoffbahnen. "Ich vermisse ihn so sehr", wisperte er.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro war es nun, der seinen Vater in seine Arme zog und ihn festhielt. »Siehst du und ich habe Angst, dass ich meinen Sohn auf ähnliche Weise verliere. Bevor ich ihm das Geschenk machen kann. Darum will ich nicht, dass er allein fortfährt. Wenn wir ihn nicht aufhalten können ... dann müssen wir ihn begleiten. Koste es, was es wolle. Arkan war dein Mann und meine Mama. Ich vermisse ihn auch. Wir holen ihn zurück, das habe ich dir versprochen. Aber der Älteste braucht dafür ein Opfer und was wir brauchen, ist ein geeigneter Körper. So einen findet man nicht einfach, man muss lange dafür suchen. Und dann muss man ihn noch fangen, ohne ihn zu beschädigen.«


    Frederic de Pladrieux
    Frederic legte draußen Sacha einen Arm um die Schulter, schaute kurz auf das Haus und blinzelte. "Komm lass uns zu Conni gehen. Ich kann Mancini ein andres mal sprechen. Er lag da eingerollt wie eine Katze, da will ich nicht stören. Ich hoffe nur seine Männer passen gut auf ihn auf. So sah es doch aus oder?", grübelte Fred und drückte Sacha tröstend. "Ich hoffe Conni ist was zugänglicher, normal ist er ja lieb und freundlich. Genau dass, was Du jetzt brauchst", lächelte er und zündete ihnen beiden eine Rauchstange an.


    Kazrar
    "Arashima... dort wird sich alles zum Guten wenden", sagte Kaz und krallte sich fast schmerzhaft an Tekuro. "Wir fahren zur See und unser edler Spender ist doch Pirat. Vielleicht kann er Arkan einen Körper beschaffen, oder seine Kollegen? Ja das müsste doch gehen", sagte Kaz etwas beruhigter.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Das geht«, bestätigte Tekuro und krallte Kazrar genau so fest an sich, so dass sie ein festes Knäuel aus steinharten Muskeln und Sehnen bildeten. »Das geht. Wir fahren gemeinsam mit Mako nach Arashima. Und uns helfen die Piraten, einen neuen Körper zu finden. Arkan wird wieder leben, Papa. Ich schwöre es dir.«


    Kazrar
    "Das muss er einfach und sobald er lebt, werden wir ihn mit den warmen noch zuckenden Leib von Ansgar füttern. Jeden Bissen werden wir aus seinem kreischenden Körper schneiden um Arkan wieder im Leben willkommen zu heißen", erklärte Kazrar. Davet schaute den Arashi kurz an, lupfte eine Augenbraue und grinste kurz ehe er sich an Vano schmiegte.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Hör auf, ich krieg Hunger", stöhnte Tekuro bei der Vorstellung und sein Magen knurrte geräuschvoll, während sein Stachel sich aufstellte bei der Vorstellung, den noch lebenden Ansgar zu Gulasch zu verarbeiten. "Nori kriegt seine Eier zu Essen, für Tanukis Manneskraft. Und Patti darf auch was naschen", ergänzte er zärtlich, woran man erkannte, dass Tekuro wieder bessere Laune hatte.

  • Komm zu Conni



    Frederic de Pladrieux
    Frederic lief gemeinsam mit Sacha durch die Straßen von Beaufort. Dabei rauchte er nachdenklich vor sich hin. So etwas Stures und Verbohrtes wie Sachas Vater hatte er noch nicht erlebt. Er hatte gehofft, wo sie beide doch das gleiche Schicksal teilten, das Tekuro zugänglicher wäre. Aber was hieß das schon im Endeffekt? Nichts. Schicksal konnte die Menschen verbinden, musste es aber nicht. Vielleicht mochte Tekuro Sacha als Person nicht, sah in ihm die verhasste Mutter, oder sah in ihm all jene Verluste, die er selbst erleiden musste. Möglich, aber kein Grund einen fremden Mann Heilerreif zu schlagen. Vor allem wenn dieser nach Tekuros Aussage für ihn ein Fremder war. Das wäre so, als würde er in die Menge feuern lassen, bei einem Hafenfest, oder die Büttel würden mit den Helebarden die vorbeilaufenden Bürger pieksen, so aus Spaß. Fred schüttelte den Kopf und damit die Gedanken an Tekuro ab. Die Straßen wurden breiter, belebter, der Geruch von Bauernhöfen und Ställen verschwand und machte den Gerüchen der Hauptstadt Platz. Der Geruch von gebratenem Fleisch von den Straßenständen mischte sich mit denen frischen Brotes, Tabak, Bier und Wein. Die Häuser wurden bunter, die Straßen belebter, die Geräuschkullisse lauter - das war Beaufort. Fred blieb an einem der Stände stehen und hielt Sacha fest. Er überschaute das Angebot von süßen Backwaren und ließ sich einiges einpacken. Zwei Süßkringel ließ er sich auf die Hand geben und drückte einen davon Sacha in die Hand. Er hing sich seinen Beutel wieder über die Schulter, bezahlte den Verkäufer und ging weiter. "Ich dachte mir ein Trösterlie tut Dir gut", grinste er beim Essen und wischte sich den Puderzucker vom Mund. Er schaute sich die anderen Stände an und erwarb bei einem weiteren Stand frische, gebrannte Mandeln, zwei Paradisäpel und zwei Gläser Marmelade die er sich einpacken ließ. Als er dies bezahlt hatte gingen sie weiter, während sie sich die Stände anschauten. "Wieder alles gut bei Dir?", fragte Fred und leckte sich die Finger vom Puderzucker ab, während man in weiter Entfernung schon den gewaltigen Palast des Duc sah.


    Sacha Bonnet
    »Ja klar, immerhin hat er mir diesmal so eine Abart von Kuss gegeben und gesagt, dass er mich lieb hat. Er hat sogar von sich als mein Papa gesprochen. Und Patti hat er auch in Ruhe gelassen. Hast du Patti gesehen? Das war der, der uns die Tür aufgemacht hat.« Sacha ließ sich im Gehen den Süßkringel schmecken, während sie durch die belebten Straßen gingen. »Danke für den Kringel. Ich bin gespannt, wie es Conni geht und was für ein Zimmer er im Palast hat. Und warum er überhaupt hier einquartiert wurde!«


    Frederic de Pladrieux
    "Ich hoffe er sieht es so wie Du Sacha, mir erschien der Mann regelrecht wirr und ich habe mich insgeheim gefragt, wie er es zur Leibgarde brachte. Nichts gegen Dich aber wirkt er für Dich tauglich? Wenn ihn ein Bürger falsch anspricht, bricht er ihm das Genick? Nun es gibt überall schwarze Schafe, aber das eines ausgerechnet Dein Vater sein muss, ist wirklich nicht witzig. Das Schicksal meint es nicht gut mit Dir Sacha. Es schuldet Dir was, beim Klabauter, es schuldet Dir ganz gewaltig was. Eine Warnung, diese Familie dort, ist keine Familie im üblichen Sinn. Wenn Du Dich dieser Familie anschließt, gibt es nur einen Weg wie Du sie verlässt Sacha, mit den Füßen voran. Also überlege Dir zweimal, ob Du wirklich vollwertiges Mitglied werden möchtest. Ein Rat unter Maate, ich möchte Dich nicht irgendwo im Hafenbecken treibend vorfinden, wobei Du da wohl eher in der Suppe schwimmen würdest. Conni. Warum er hier wohnt? Keine Ahnung, teil der Strafe? Er wurde dazu verurteilt im puren Luxus am Hof zu leben", grinste Fred über beide Ohren. "Der Mann hat auch ein Pech", gibbelt er und schaute sehnsüchtig in seinen Beutel auf die Leckereien, ehe er ihn wieder schloss und Sacha anlächelte. "Die sind für heute Abend", freute er sich.


    Sacha Bonnet
    »Für dich und Rene?«, erkundigte Sacha sich und lutschte den verbliebenen Zucker von seinen Fingern. »Conni hat ja mal eine schwere Strafe zu verbüßen. Hoffentlich ist er inzwischen nicht in dem ganzen Samt und der Seide erstickt. Papa hat ein paar Macken, aber ich glaube nicht, dass er mir ernsthaft was tun würde. Viele werden von ihren Eltern geschlagen und diesmal war er doch ganz lieb. Und Opa hat auch noch was zu melden. Und sieht Opa aus, als könnte er irgendwem ein Haar krümmen?« Sacha schob die Hand in seinen Seebeutel und befühlte liebevoll die Haarsträhne, die nur darauf wartete, zu einem Armband geknüpft zu werden. »Wie Papa es in die Leibgarde geschafft hat, kann ich nicht sagen, ich vermute, weil er so gut kämpfen kann.«


    Frederic de Pladrieux
    "Deinen Opa kann ich nicht einschätzen, dass macht ihn gefährlicher als Deinen Vater. Nun sicher werden andere auch von ihren Vätern geschlagen und ich bekam auch schon mal eine mit, aber doch nicht dermaßen wie Du. Aber ich verstehe warum Du es trotzdem versuchen möchtest, er ist immerhin Dein Vater. Ob Ihr nun wollt oder nicht", sagte Frederic und tätschelte seinen Beutel. "Ja für Rene und mich um uns den Abend zu versüßen. Vano war leider nicht wach, sonst hätte ich ihn gefragt, ob er bereit wäre uns zu trauen. Nicht heute oder morgen, aber vielleicht in ein paar Monaten. Das wäre doch schön oder nicht? Wusstest Du, dass ich genau auf meinem Geburtstag mit Rene zusammengekommen bin? Hat doch was oder? Conni wird wirklich leiden, keinen gammligen Zwieback, frisches duftendes Brot, weiche Betten, Diener was hat er nochmal verbrochen?", lachte Fred und blieb vor den Wachen am Tor stehen, erklärte kurz ihr Begehr, aber die Wachen wunken sie durch und Fred zog Sacha als seinen "Untergebenen" mit sich. Sie hatten eine ganze Weile zu laufen, ehe sie am Hauptgebäude angelangt waren. "Fragen wir uns mal bei den Diener um, Mon Dieu", lachte Fred.


    Sacha Bonnet
    »Ihr wollt heiraten? Aber ich dachte, ihr seid erst seit heute zusammen? Aber wenn ihr euch sicher seid, warum nicht. Feiert ihr das wie Silvano und Boldi?« Sacha grinste. Die Diener schickten sie durch den Palast und schließlich landeten sie vor einer Tür, die von zwei Leibgardisten bewacht wurde, die sie streng musterten. Es war das Gemach von Prince Ciel.


    Frederic de Pladrieux
    "Wir? Nein, ich möchte Rene heiraten. Ich habe ihn noch gar nicht gefragt. Und bevor ich ihn frage und herausposaune, dass und doch Vano trauen könnte, muss ich erstmal wissen ob Vano uns trauen würde. Sagt er zu, dann kann ich Rene genau das vorschlagen und ihm die Idee damit schmackhaft machen. Wir sind zwei Tage zusammen, Dank Rene. Ich hätte den Mund vermutlich bis heute nicht aufbekommen, hätte er mich nicht erwischt und kaltgestellt. Rum brachte mich zum Reden, ich liebe den Mann schon eine ganze Weile Sacha, warum nicht heiraten? Aber dazu später mehr, jetzt geht es um Deinen Kerl", sagte Frederic und musterte die Wachen. "Grüße, wir möchten zu Costantino Marchesi, achter Offizier der Choucas, uns wurde gesagt er befindet sich in diesen Gemächern. Mein Name ist Chevalier Frederic de Pladrieux, erster Offizier der Mouette, das ist mein Untergebener Matrose Sacha Bonnet. Sind wir hier richtig?", fragte Fred höflich.


    Gardist
    Der linke Gardist klopfte.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau eilte zur Tür und riss diese auf. Er trug eines seiner Hobbystücke - einen Ganzkörperstrickanzug im zarten mintgrün. Freundlich schaute er Frederic und Sacha an. "Sie wünschen?", fragte er freundlich.


    Sacha Bonnet
    "Wir möchten mit Conni sprechen. Kennst du mich noch? Ich war mit auf der Choucas, ich bin Sacha und ein Freund von Conni. Das ist Frederic de Pladrieux, Erster Offizier auf der Mouette."


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau nickte und musterte Fred. Er trug auch was Schönes in blau. "Ja ich erinnere mich an diesen Abgrundkhan wo ich in einer Wand feststeckte, weil der erste Offizier mir sagte, da könnte man hinaus ins Meer sehen, es gäbe Fenster und man kann die Fische unter Wasser beobachten. Es stimmte nicht, die Tür zu den vermeintlichen Fenster gab es, aber sie fiel zu und ich war eingesperrt und wäre fast verdurstet und verhungert. Und ich habe Stimmen gehört. Ich habe geschrien aber niemand hat mir geholfen bis Prince Ciel kam und mich rettete mit Fran. Conni ist hier, kommt rein", sagte Ferrau und gab die Tür frei.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel saß - ebenfalls im Strickschlafanzug - im Schneidersitz auf seiner Couch, die Beine in eine Decke eingeschlagen. An seiner Seite saß - ebenfalls im Strickschlafanzug - Francois. An seiner anderen Seite war der leere Platz von Ferrau. Costantino war ebenso mit von der Partie, doch er trug seinen eigenen Schlafanzug, den man gewaschen und gebleicht hatte, so dass er nicht mehr ganz so schäbig aussah wie früher. Ciel musterte die Neuankömmlinge. Der Offizier sah als einziger im Raum seriös aus. »Ja?«, fragte Ciel, der gerade nicht in offizieller Stimmung war und spießte eine Weintraube auf.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau eilte zurück an die Seite von Ciel und verneigte sich. "Herr das sind der erste Offizier von der Mouette, Frederic de Pladrieux und das ist Sacha ein Matrose der grauenvollen Choucas, wo ich eingeklemmt war. Sie möchten Conni sprechen Herr", erklärte Ferrau was Fran mit den Augen rollen ließ, während Conni ihm Weintrauben kleinmachte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Mit mon chou? Ungüstig, wir sind gemütlich", erklärte Ciel und nahm sich ein Stück von der unnötigerweise zerkleinerten Weintraube. "Worum geht es denn?" Er stopfte Ferrau ein Kissen hinter den Rücken, damit dieser es bequem hatte.


    Ferrau Du Trieux
    "Herr das wurde mir verschwiegen, ich glaube er soll arbeiten. Er war ja auch die ganze Zeit recht faul und tat hier nichts im Haushalt", erklärte Ferrau und legte die Füße auf den Tisch.


    Costantino Marchesi
    Conni drückte Fran die Schale mit zerkleinerten Weintrauben in die Hand, stand auf und umarmte Sacha. "Mon Dieu, wenn wir dem Burschen länger zuhören, behautet er noch ich hätte seinen Herrn vergiftet. Wie siehst Du nur aus? Mon Cher Sacha, welcher Unhold hat Dir das angetan? Fran kannst Du mal nach Sacha schauen?", bat Conni und Fran hob einen Daumen, während sie Weintrauben in sich hineinschaufelte.


    Sacha Bonnet
    Sacha umarmte Costantino zurück und gab ihm probehalber ein Küsschen auf die Wange, ehe er ihn wieder losließ. »Nicht so wichtig, ich war außerdem schon beim Thibaut von der Mouette. Meine Nase ist durch, der Rest sind bloß ein paar Beulen. Können wir irgendwo ungestört reden?« Fragend sah er Frederic an anstatt den Prince. Für ihn waren stets die Offiziere die Ansprechpartner in allen Belangen gewesen.


    Costantino Marchesi
    Conni strich Sacha über die raspelkurzen Haare, oui, natürlich, das geht doch in Ordnung Mon Chou oder?", fragte Conni Ciel freundlich.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic nickte Sacha knapp zu und verneigte sich vor Ciel und Fran. "Es war mir eine Ehre Eure Bekanntschaft zu machen. Der Dienst ruft, ich verabschiede mich mit allen Respekt Eure Hoheit, samt Gemahl", sagte Frederic und verließ rückwärts das Gemach von Prince Ciel. Von draußen schloss er die Tür und machte sich zurück auf den Weg zur Mouette.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Gleichfalls, Euch noch einen schönen Tag«, verabschiedete Ciel den Offizier. Zu Costantino sagte er: »Natürlich, geht, wohin ihr wünscht. Dein Quartier steht dir nach wie vor zur Verfügung.« Er lehnte sich nach hinten und kuschelte sich gemütlich neben Ferrau und Francois. Die Strickschlafanzüge waren eine erstklassige Idee gewesen.


    Costantino Marchesi
    "Mon Chou wir sehen uns nachher, Du musst Fran die Trauben zerkleinern, ich bin äußerhäusig", grinste er Ciel an und hakte Sacha unter. "Wir sollten uns in der Küche einen Happen zu essen geben lassen Mon Cher, Du siehst hungrig aus. Und Du brauchst was auf die Augen. Quark natürlich", erklärte Conni mit einem Zwinkern.


    Sacha Bonnet
    Sacha ließ sich einhaken und mitnehmen. »Ich hatte schon Quark auf den Augen, das geht schon in Ordnung. Eigentlich wollte Frederic mit dir sprechen, aber der hat sich verdrückt! Wohnst du hier im Palast zur Strafe?«


    Costantino Marchesi
    "Mon Amour Freddy sah aus, also könnte er gar nicht schnell genug wegkommen. Lag es an mir, Fran oder lag es an unserem Mon Chou unserem Kohlköpfchen? Ferrau wird ihn wohl nicht vertrieben haben. Worüber möchte er denn mit mir reden? Oder Du? Quark hattest Du schon auf den Augen, wie das klingt. Dann hilft Dir vielleicht eine stärkende Brühe. Ich sehe grauenvoll aus in diesem unwürdigen Aufzug Mon Dieu", stöhnte Conni theatralisch grinste aber über beide Ohren.


    Sacha Bonnet
    »Du siehst so schick aus wie eh und je. Und keine Sorge, in einem Monat ist dein Schlafanzug wieder schön verschwitzt und vergilbt«, tröstete ihn Sacha. »Fred wollte zurück zur Mouette. Er und Rene sind seit gestern ein Paar und nun will er ihn heiraten. Er wollte mich zu dir bringen und dann wollten wir gemeinsam sprechen. Zeigst du mir deinen Flügel?« Neugierig sah Sache sich alles an.


    Costantino Marchesi
    "Mon Cher meinen Flügel? Weder bin ich Pianist noch halber Engel", lachte Conni und grinste. "Er ist schwer verliebt oder wurde gut durchgeschüttelt, dass er dermaßen begeistert ist vom alten Rene. Wobei, Mon Dieu das ist sein Käptn, wie kann er nur. Das ist... ungehörig, aber es klingt verboten gut. Stell Dir vor, wie er sich nachts in die Kabine vom alten Rene schleicht. Vor seinem Bett hockt und ihn beobachtet wie er schläft. Seinen Schnauzer wackelt, sich in den Laken wälzt. Wie er sich an der Nase kratzt und hin und her wälzt. Dann wenn er tief schläft, ist sein Atem ganz ruhig und gleichmäßig, ein schöner Klang wie die Brandung an einem lauen Tag bei Flaute, nur ein seichtes Plätschern. Er wird darauf achten, dass es so bleibt. Ganz vorsichtig, Stück für Stück die Decke von seinen Beinen ziehen, damit es ihm nicht schlagartig kalt wird. Er wird sich zu ihm beugen und warten. Er muss nur Geduld haben und er wird aufmasten, dass tut jeder und er schaut sich Renes Steifen in seiner Brise an. Berührt ihn mal ganz leicht und wenn er weiterschläft, dann nimmt er ihn in den Mund und holt sich seinen Anteil. Er wird verschwunden sein, wie die Nachtnebel wenn die Sonne über dem Meer aufgeht. So wird es sein", sagte Conni und legte einen Arm um Sacha. "Findest Du dass mein Schlafanzug verschwitzt war?", staunte er.


    Sacha Bonnet
    »Ich meinte deinen Palastflügel, du musst schließlich irgendwo wohnen.« Sacha musterte seinen Freund. »Ich weiß, wie Rene schlafend aussieht. Sogar, wie er sich anfühlt, er ist ganz warm und wenn er abends noch Rum getrunken hat, schnarcht er, sonst nicht. Hast du Rene etwas schon mal heimlich beobachtet?« Sacha feixte. »Du weißt ja ziemlich genau Bescheid. Dein Schlafanzug ist immer verschwitzt und hat manchmal hinten eine Bremsspur, wenn ihn dir niemand zum Waschen klaut, aber du hattest ja immer den Mantel drüber, drum ist das nicht weiter aufgefallen.«


    Costantino Marchesi
    "Beschleunigungsspur, nicht Bremsstreifen! Einen Palastflügel doch nicht, ein Gästequartier habe ich. Nungut vielleicht sollte ich meinen Schlafanzug öfter waschen als alle drei Jahre. Aber ich mag es nicht wenn er so komisch ist. Vielleicht habe ich Rene mal zufällig angeschaut als er schlief. Das könnte sein, aber er wird sich nicht daran erinnern, denn er schlief ja. Ich zeige Dir mein Quartier Sacha. Du hast ihn also auch schon beobachtet? Ich wusste das nicht, sonst hätte ich Dich mitgenommen. Wen hast Du schon alles beobachtet Mon Cher?", fragte Conni gut gelaunt und gab den Weg vor. Er führte Sacha zu seinem Gästequartier, öffnete die Tür und schob ihn hinein. "Jetzt sagst Du mir wer das gewesen ist und ich kümmere mich darum! Keine Widerrede Sacha! Ich hätte Dich nicht allein lassen dürfen, aber es ging alles drunter und drüber. Ich wollte Vano retten, was mir gelang. Aber danach hat sich alles zerschlagen Mon Dieu ich hoffe wir bekommen die Mannschaft wieder zusammen und alles hin. Also wer griff Dich an, doch nicht Fred?", fragte Conni grimmig und untersuchte Sacha. "Du hast Glück gehabt", murrte er.


    Sacha Bonnet
    »Ich sagte doch, es ist nichts«, versuchte Sacha ihn zu beruhigen. »Es hat auch schon ein Heiler drübergeguckt. Wen ich schon alles beim Schlafen beobachtet habe, lass mich mal überlegen.« Er schaute nach oben und zählte mit den Fingern. »Von der Choucas sind es Ulisse, Concordio, natürlich Angelo, Ilyes. Auf der Mouette Rene und ein paar andere. Und Patrice. Warum? Rene sieht kuschlig aus, wenn er schläft. Wen magst du schlafend am liebsten?« Sacha schaute sich um. »Das sieht schön hier aus!«


    Costantino Marchesi
    Conni machte eine einladende Geste und knuffte Sacha freundlich. "Ciel war schlafend sehr schön und anschmiegsam. Er war gedehnt, ich denke er tut nur so scheu, weißt Du. Und Linhard sein Begleiter fasste sich auch wundervoll an. Er ist jung und sehr hart trainiert. Sollte man nicht glauben. Ich habe schon fast jeden beobachtet, außer Vano hätte ich fast gesagt - aber den habe ich auch beobachtet. Fran nur geschaut und nicht berührt, da er große Scheu vor allem hat. Mach es Dir gemütlich, bleib hier, ich beschütze Dich, wie seit jeher Sacha. Schön dass Du hier bist, ich hab Dich vermisst Mon Amour, sehr vermisst", sagte Conni und legte sich auf die Couch. "Es ist komisch ohne all die anderen und ohne Dich", sagte er und hielt die Arme auf.


    Sacha Bonnet
    »Fast jeden? Mich auch?« Sacha stieg auf das Sofa, krabbelte zu ihm und legte sich in seine Arme. Er kuschelte seinen Kopf bei Costantino an und genoss den Duft der Vertrautheit, auch wenn er sehr viel dezenter war als sonst. Costantino war kein Schmutzfink, aber ein derart ungewaschener Schlafanzug roch nun einmal, völlig egal, wie oft die Person darin sich wusch. »Ich hab dich auch vermisst, Conni ... du warst ziemlich lange weg. Fran fehlt auch und Silvano. Es ist, als ob alles auseinander bricht. Was heißt, er war gedehnt? Woran siehst du das?«


    Costantino Marchesi
    "Mein Schwanz glitt ohne Widerstand in seinen Eingang, ohne dass ich groß nachdrücken musste, dass heißt er war gedehnt mon Cherie. Aber keine Sorge er war betäubt und erinnert sich an nichts. Vielleicht hatte er ein kleines ungutes Gefühl, aber ich denke nicht. Er hat wunderbar weiche Haut", antwortete Conni und nahm Sacha fest in die Arme. "Ja so fühlt es sich wirklich an, dabei ist es die Aufgabe der Offiziere und allen voran die des Kapitäns alles zusammenzuhalten. Aber Vano konnte es nicht und ich habe versucht was ich konnte. Ciel ist durch mein bewusstes Versagen zu früh erwacht. Vano hat auf niemanden mehr gehört, sollte er dort sterben? Sollten wir dort sterben? Er ist ein guter Käptn, Freund und Kerl. Aber er ist krank vor Trauer, niemand versteht es wirklich wie lange er so lebte. Man kann gut urteilen, reg Dich ab, komm drüber weg. Aber wie ich Ciel sagte, Davet war alles was er jemals an Heimat hatte. Das was ich Dir erzähle, bleibt unter uns. Er stammt aus dem selben Heim wie Du und sein Vater adoptierte ihn mit fünf Jahren Sacha. Vano ist kein gebürtiger Adeliger, er ist ein Gemeiner wie Du und ich, er war ein Waise und sein Vater adoptierte ihn. Er hält zu jeder Person Sicherheitsabstand, aus Angst dass er sie verliert, oder dass sie ihn von sich stoßen. Sie gehen alle, auf die eine oder andere Weise wie er mir mal sagte. Das einzige was je blieb war die See und sein Schiff. Selbst Davet hat man ihm genommen und Davet war die einzige Person auf der ganzen Welt der er völlig vertraute Sacha. Sein Zuhause war kein Ort, sein Zuhause war eine Person - Davet. Ich sage es mit seinen Worten Mon Cher. Und dann war diese Person fort. Stell Dir vor was er ihm bedeutet hat und nun stell Dir vor wie Vano sich fühlte. Es gab nichts was er hätte tun können um Davet zurück zu bekommen. Er war tot. Jedenfalls glaubten wir das alle. Wir wussten es nicht besser. Es blieb ihm nur eines, seinen Tod zu rächen. Sein ursprünglicher Plan war 70.000 Opfer als Blutzoll und er zum Schluss. Dabei sagte er mir einmal Jahre später, wollte er nur das es aufhört zu schmerzen, dass er auch wieder leben kann. Und was hätte Davet gewollt? Aber er schwor es ihm, also tat er was er schwor, wenn er ein Wort gibt hält er es. Wenn er sagt er rettet Dich Sacha, dann fährt er mit der Choucas auch in den Abgrund, schießt alles in Fetzen und tötet jeden der ihm zwischen die Finger kommt um Dich zu retten, gleich wie lange er braucht, gleich was es kostet, gleich wie lange Du warten musst - er wird kommen und Dich holen. Das ist Vano. Und jetzt dreh es um. Dieser Mann schwor Rache, er schwor jede Echse zu töten, zu kämpfen bis zum letzten Atemzug. Sag mir was würde ihn überzeugen die Waffen zu strecken, ganz ruhig zu überlegen und seinen Frieden mit Davets Tod zu machen? Sich nach einem neuen Mann umzuschauen den er lieben und vertrauen kann? Solche Ratschläge hat er viele gehört, aber er hat sie beiseite gewischt. Er hat es ihm geschworen, war seine Antwort. Er war besessen davon, fixiert darauf und gequält zu gleich. Er lehnte stets ab, was er sich so sehr wünschte wieder zu leben. Er ist mein Freund Sacha, so wie Du. Ich liebe ihn wie einen Bruder, aber es musste doch mal ein Ende haben. Vor allem nun wo Boldi ins Spiel kam. Boldi, abgesichert bis auf den letzten Taler. Hast Du mal gesehen wie er den Mann anschaut? Mit absoluter Liebe und Hingabe, er wollte bleiben, er wollte leben vor allem wollte er mit Boldi leben. Aber da war ja noch was... der Schwur. Ab da hoffte er, er würde die Rache überleben, aber er glaubte nicht daran. Er ist kein Dummkopf, oh nein, er ist viel zu schlau. Nur kann er mit dem Grips nichts anfangen. Er denkt und denkt und schon verstrubbelt es sich. Er ist eine Person die verbalisieren muss, er muss reden beim Denken. Aber tut er das nicht, endet das im Chaos. Rene hätte vorgeschlagen ich ziehe mit 120 Mann in den Krieg wir töten 70.000 Farisin. Vano hätte ihn gefragt was er gesoffen hat und hätte Himmel und Abgrund in Bewegung gesetzt dass Rene bleibt oder dass mindestens 5 Schiffe mitfahren. Er selbst? Wo sah er das für sich? Er konnte es gar nicht mehr sehen, denn jeden Tag wo der Schwur ihm die Luft zum Leben nahm, wurde sein Hass auf die Echsen größer. Denn es war ja nicht Davets Schuld, oder sein Treueschwur, nein die Echsen hatten ihn gezwungen diesen Schwur zu leisten. Ich bin froh dass ich kein Magier bin, aber wenn man seinen Hass fühlen könnte, muss er ein unermesslicher, bodenloser, alles verschlingender Abgrund sein. Denn sonst hätte Vano sich nicht selbst davor gefürchtet. Er mag wie ein Monster erscheinen wenn er so redet oder handelt, aber der selbe Mann der den Tod der Echsen befahl weinte sich nachts in den Schlaf um seinen verlorenen Mann. Das ist der Grund warum er so gnadenlos ist, sie nahmen ihm alles. Dabei nahm er sich selbst einen gewaltigen Anteil selbst und er war dabei sich alles zu nehmen. Darum habe ich versagt, damit Ciel aufwacht. Er hörte nicht auf uns, nicht auf seine Offiziere, nicht auf seine Freunde und nicht auf seine Mannschaft, er hörte nicht auf seine Eltern, aber auf Ciel muss er hören. Er musste sich beugen und gehorchen. Und sogar da widersprach er und verweigerte! Ich war so verzweifelt, aber er lenkte Ainuwar sei Dank ein. Nun ist er in Behandlung und es geht ihm wohl etwas besser. Es ist unsere Aufgabe alle wieder zusammenzuführen Sacha. Ich habe Vano und uns gerettet, wenn auch nicht sonderlich glorreich. Aber wir beide, zusammen, wir werden das packen und die Familie wieder zusammentrommeln auf unsere Lady. Wir lassen es nicht zerbrechen Mon Cher, es liegt doch an uns!", erklärte Conni vehement.


    Sacha Bonnet
    Sacha lauschte ihm aufmerksam, doch das Meiste verstand er nicht. Er hatte nie Verantwortung getragen, sondern lebte seit jeher am untersten Ende der Rangleiter, sei es auf der Mouette oder der Choucas. Das war ihm recht. Er hatte noch nie geliebt und sich vor allem um die eigenen Angelegenheiten gekümmert. Mit seinen Freunden spielte er, ohne dass es eine tiefere Verbundenheit gab. Wie konnte man Rache schwären für einen, der längst tot war? Sein Leben riskieren, in der Gewissheit, doch nichts ändern zu können? Sacha mochte viele der Schiffsjungen, Matrosen und Offiziere, aber wenn sie das Schiff verließen, um auf einem anderen zu dienen, sie starben oder das Leben an Land fortsetzten, dann war es eben so. Dann war der Zeitpunkt gekommen, sich neu zu orientieren, sich zu anderen Gruppen dazu zu gesellen, in andere Betten zu kriechen. Sacha war unkompliziert, aufgeschlossen und von ansprechendem Äußeren. Er machte sich keine Feinde, stritt nicht, sondern wich aus und suchte woanders. Er war der ewig Suchende, doch er hatte noch nicht einmal die Fährte gefunden. Wie sollte er also Sen Ziel kennen? Es gab wenige, die dauerhaft in seinem Leben verblieben, einer von ihnen war Costantino. »Hast du mich auch beim Schlafen beobachtet?«, fragte er noch einmal.


    Costantino Marchesi
    "Natürlich habe ich das Mon Cher, ich habe Dich beobachtet und es genossen. Aber ich habe Dir nichts gegeben, sondern nur geschaut wie Du schläfst, weil Du mein kleiner Sacha bist, hart, gefährlich aber doch nur ein Barracuda in einer Welt voller Haie", sagte Conni und schloss die Augen.


    Sacha Bonnet
    »Eh, willst du schlafen?« Sacha grinste und kitzelte Conni unter der Achsel, damit er wieder munter wurde. Dann fragte er ganz leise: »Und hast du es Silvano gegeben?« Neugierig schaute er ihn an.


    Costantino Marchesi
    Conni öffnete blitzartig ein Auge, schaute in alle Himmelsrichtungen und schaute dann Sacha an, ehe er es wieder schloss. Er grinste breit und gab Sacha eine Kopfnuss. "Ich will nicht schlafen, ich betreibe Augenpflege", gibbelte Conni, "damit sie schön stark bleiben. Das hilft um ihre Seekraft zu erhöhen. Was soll ich Vano von Dir denn gegeben haben?"


    Sacha Bonnet
    »Von mir doch nicht!« Er stupste ihn erneut an. Costantino schien nicht kitzelig zu sein. Er schwang sein Bein über ihn und kniete nun über ihm, um ihm die Augen wieder aufzuziehen. »Wir wollten reden«, lachte er. Dann beugte er sich neben Costantinos Ohr und flüsterte: »Na ob du seine Dehnung auch überprüft hast.«


    Costantino Marchesi
    Conni küsste Sacha auf den Mund und zog ihn von seinen Augen weg. "Das ist bei Vano schlecht möglich, da er in einer Hängematte schläft. Ich hätte ihm etwas geben können, aber ich wusste nie was er so nimmt oder ob er nur Abends bechert. Aber wenn er schlief habe ich mal geschaut, ihn angefasst und ja ich weiß sogar genau wie bei Rene, wie er schmeckt. Schade das er keine Kojen mag. Er fühlt sich gut an, dürre aber gut", grinste Conni. "Was möchtest Du bereden?"


    Sacha Bonnet
    Sacha küsste ihn mit. Das gefiel ihm, er küsste gern, besonders mit der Zunge, aber die ließ Costantino in seinem Mund. »Ich möchte noch wissen, wonach du gehst, wenn du sagst, du hast fast alle schon durch, aber einige fehlen. Ich fehle und Fran fehlt. Was macht uns anders? Eigentlich wollte Frederic mir helfen beim bereden.« Er ließ sich zur Seite rollen und purzelte neben Costantino auf den Rücken.


    Costantino Marchesi
    Conni rollte sich auf die Seite und schaute Sacha ganz genau an und stützte seinen Kopf auf einer Hand auf. "Mon Cher Ihr seid meine Schützlinge, ich passe auf Euch auf, dass Euch keiner etwas zu Leide tut, dann fummele ich auch nicht. Neben Dir schlafe ich, mit Dir albere ich, Dich küsse ich aus anderen Gründen. Bei Fran schlief ich auch schon, aber nur in seinem Zimmer, nie mit ihm in einem Bett und ich küsste ihn nur ein einziges Mal im Leben zur Tarnung. Er hat Angst vor Körperkontakt, wirkliche Angst. Er ist ein Heiler, da meint man er fasst doch auch andere an. Aber das ist was anderes, er tut es um zu helfen, so hat er es erklärt. Aber niemand darf ihn anfassen oder berühren. Nicht wenn er es nicht erlaubt, ich dachte immer man hat ihm was angetan. Ich habe versucht zu fragen, aber sogar ich konnte es nicht. In seinen Augen siehst Du, dass was er da festhält, ist sehr zerbrechlich Mon Amour, nur Mon Chou kann es festhalten. Darum bin ich bei ihm und ich passe auf Distanz auf. Wenn er im Bett schlief, schlief ich auf dem Boden oder im Sessel. Fran und ich haben dann oft geredet, oder er las aus seinem schlauen Büchern was vor. Und Du? Bei wem warst Du schon ich meine als Freund", fragte Conni und schaute Sacha ins Gesicht. In Connis Augen spiegelten sich seine Gedanken, ihn tat es weh seinen Sacha so zugerichtet zu sehen.


    Sacha Bonnet
    Ganz entgegen zu seinem ramponierten Äußeren schob Sacha blendende Laune. Viel schlimmer als die Schläge hatte es geschmerzt, vor seinem eigenen Vater davonlaufen zu müssen oder zu hören, man sei ein Fremder. Dabei ging es ihm selbst kaum anders - sein Vater fühlte sich kaum wie ein Vater an. Rene war ihm in den wenigen Jahren mehr Vater gewesen, als Tekuro vermutlich je sein würde. Und Conni? Wer war Conni für ihn? Sacha schaute ihn genau an. »Du bist ungeschminkt«, stellte er fest. »Warum? Was möchtest du wissen, bei wem ich als Freund war? Wie meinst du das? Und aus welchen Gründen küsst du mich, wenn nicht wie aus den gleichen wie die anderen?«


    Costantino Marchesi
    "Ja ich bin ungeschminkt, heute bin ich nur ich, der Conni. Nun ich küsse Leute um Spaß mit ihnen zu haben und beim Sex küsste ich die Leute auch. Erkunde sie mit Fingerspitzen, Lippen und Zunge und mit meinem Schwanz. Das tut doch jeder Sacha. Aber Dich küsse ich aus Zuneigung, weil Du mein Kleiner bist. Ich möchte nur aus Neugier wissen, wenn Du schon beobachtet hast. Du kannst mich genauso fragen, ich antworte. Ich mag solche Gespräche Mon Cher".


    Sacha Bonnet
    »Du hörst mir nicht zu«, beschwerte sich Sacha in gespielter Kränkung. »Ich hab die Leute angeschaut, bei denen ich in der Koje schlief oder, wenn sie keine Koje hatten, in der Hängematte oder auf dem Boden. Meine Spielgefährten, weißt du? Du kannst mich ruhig erkunden, wenn du möchtest, ich mag das.« Er zog sein Hemd aus der Schärpe und zog es sich bis unter die Achseln hoch. »Wenn man jemanden mag, dann ist es schöner. Was heißt, ich bin dein Kleiner?«


    Costantino Marchesi
    "Ich höre Dir zu, aber ich wollte wissen von wem Du es Dir heimlich genommen hast, wenn er schon geschlafen hat Sacha. Wen hast Du im Schlaf gestreichelt, geküsst oder sogar geliebt? Ich all jene, die einen geküsst, gestreichelt oder geliebt. Du bist mein Schützling, Du gehörst zu mir wie Fran. Du hast Sonderstatus, gut den hat Vano auch und auch er ist ein Schützling, aber er ist auch sein eigener Feind, da kann man ihn nicht groß beschützen. Bei Dir ist das leichter, Du schlägst Dir ja nicht selbst die Augen blau. Ich soll Dich erkunden? Dann mach die Augen zu, wobei von mir aus versuche ich es mal so", sagte Conni und rutschte ganz nah auf und streichelte Sacha mit den Fingerspitzen, so dass er sie so gerade noch auf der Haut spürte.


    Sacha Bonnet
    »Nur die, die besoffen waren oder es auch vorher schon wollten. Also ich hab niemanden betäubt oder jemanden angefasst, der nicht vorher schon erlaubt hat, dass ich bei ihm schlafe.« Sacha grinste noch einmal breit, dann schloss er die Augen. »Ilyes und Angelo«, sagte er. »Concordio nur ein bisschen. Ulisse habe ich mich nicht getraut, ohne dass er wach ist, weil er doch Offizier ist. Rene habe ich meistens gestreichelt und nur ein wenig angestupst ... Patti würde ich immer gern mal stupsen oder mehr.« Er lag ganz still, als ob er eingeschlafen sei und drehte den Kopf etwas weg.


    Costantino Marchesi
    Je ruhiger Sacha wurde, je munterer schien Conni zu werden. Er streichelte Sacha etwas fester, küsste ihn ab und an. Sanft schob er ihm die flache Hand über den Rücken, genoss jeden Streifen der Haut über die er liebevoll fuhr und drückte Sacha noch etwas fester an sich. "Hat es Dich nicht herausgefordert gerade sie streicheln zu können?", flüsterte Conni und küsste ihn auf den Hals.


    Sacha Bonnet
    Sacha musste sich Mühe geben, nicht mitzuspielen und ganz schlaff liegen zu bleiben. Er möchte es, wie Conni ihn erkundete, war es aber nicht gewohnt, verwöhnt zu werden. Stattdessen war sonst immer er es, der sich um andere kümmerte, damit er bei ihnen im Bett liegen durfte. Dabei gab er sehr viel mehr an Zärtlichkeit, als er je zurückerhalten hatte. »Doch, aber ich habe mich nicht getraut«, murmelte Sacha, ohne die Augen zu öffnen. »Ich bin von der Mouette geflogen, weil ich es falsch getan hatte. Ich wollte nicht auch noch die Choucas verlassen müssen.«


    Costantino Marchesi
    Connis Hand wanderte tiefer und strich ihm über das Steißbein und über die Backen, fuhr seinen Hüftknochen wieder hoch und blieb auf seiner Hüfte liegen. Zuerst tat er nichts weiter, als seine Hand einfach warm und liebevoll auf Sacha liegen zu lassen, ehe er anfing ihn zu massieren. "Du fliegst nicht von der Choucas, keine Angst. Wenn Du es Dir natürlich mit dem Käptn verdirbst ist alles aus, für jeden. Aber das hast Du nicht und wirst Du auch nicht. Sowas passiert einem einmal Sacha und nie wieder. Bei uns bist Du gut aufgehoben und bei mir bist Du sicher", erklärte Conni während seine Finger sich in kreisenden Bewegungen auf Sachas Haut bewegten und der Kurze spürte wie er sich immer weiter entspannte und seine Muskeln sich lockerten.


    Sacha Bonnet
    Dass es jemanden gab, der ihn schützte, gefiel Sacha. Je länger Costantino ihn liebkoste, umso mehr konnte Sacha sich entspannen. Ganz weich wurde er, als seine Muskelspannung sich lockerte. »Frederic sagte, du magst mich«, sagte er leise und öffnete ein Auge einen kleinen Spalt.


    Costantino Marchesi
    "Muss Dir das der Freddy sagen? Nun ich dachte dass wüsstest Du", grinste Conni und strich Sacha über die Wange, ehe er ihn wieder sanft massierte, diesmal widmete er sich dessen Schulter und schaute ihn abwartend an. "Na frag schon, was brennt Dir auf der Seele Mon Amour?", gab Conni zurück und fuhr mit den Fingerspitzen Sachas Ohrmuscheln nach, ehe er sanft an seinen Ohrläppchen zog, was sich erstaunlicherweise auch entspannend anfühlte.


    Sacha Bonnet
    Sachas Mundwinkel zuckten, als er breit grinsen musste. »Ich weiß, dass du mich magst. Aber er hat angedeutet, dass du mich noch mehr magst als nur mögen.« Noch immer lag er, ohne sich zu bewegen, außer den Mund und hielt die Augen fast vollständig geschlossen. Er beobachtete Costantino durch die Wimpern, so dass man nur sah, dass seine Augen geöffnet waren, wenn man ganz genau hinschaute.


    Costantino Marchesi
    "Dein Freddy hat ganz schön eine große Klappe, glaubst Du ihm denn? Was genau hat Freddy denn gesagt?", schmunzelte Conni und strich ganz vorsichtig Sachas Wirbelsäule entlang nach unten um ihm die Seite wieder hoch zu streicheln. Diesmal wanderte seine Hand nach vorne, über Sachas Brust und streichelte ihm die Kehle hoch. Es war zuerst ein seltsames Gefühl, dass man zulassen musste. Ein Gefühl des Ausgeliefertseins, aber Sacha spürte das von Conni keinerlei Bedrohung ausging, nur liebevolle Zärtlichkeit, die ihm sogar die Kehle massierte so dass die Entspannung sich bis in seinen Nacken ausbreitete. "Vielleicht hat Freddy ja Recht, wer weiß".


    Sacha Bonnet
    »Er sagte, ich brauch jemanden, der wie eine Burg ist: Standhaft, wehrhaft, der für mich einsteht und allen Widrigkeiten trotzt. Der mich aber auch in die Arme nimmt. Außen schroff, doch behaglich und warm im Inneren. Ich würde im falschen Teich fischen und sollte lieber dich fragen, das sagte er mir, als wir uns unterhielten. Ich dachte an Patti, aber ich glaube, Fred mag ihn nicht besonders. Er weicht immer aus, wenn ich von ihm spreche. Ich sollte lieber dich fragen. Wahrscheinlich, weiß Patti niemanden beschützen kann, nicht einmal sich selbst. Bei dir ist das anders.« Er ließ den Kopf schlaff nach hinten sinken, als Costantino sanft seine Kehle umfasste. Er hatte keine Angst. Nicht vor Conni.


    Costantino Marchesi
    Conni küsste ihn sanft auf die Kehle, es war mehr ein Hauch als ein Kuss. "Ja ich kann Dich beschützen, aber kann ich Dich auch Wärmen? Bei uns an Bord scheint jeder seine ganz eigene Kiste gepackt zu haben, aber ich bin für Dich da, ich halte Dich, ich schütze Dich und ich wärme Dich. Wenn Du bei mir sein magst auf diese Art Sacha. Alles kann, nichts muss, aber wisse ich bin jemand der im Schlaf die Schönheit der Nähe findet. Ich würde Dir nie wehtun, aber ich würde es vielleicht tun, wenn Du nicht wach wärst. Weil wir dann gemeinsam eine Grenze überschreiten, Du hast dann ebenso das Recht mich anzufassen, zu nehmen, unter den gleichen Bedingungen. Aber was ist denn mit Patti? Ist er immer noch abhängig? Fran hat versucht ihm beizustehen, erinnerst Du Dich. Und Fran ist nun wirklich kein Kämpfer, ich sah ihn schon in seinem Blut vor Teku liegen".


    Sacha Bonnet
    »Patti ist auch jung, drum dacht ich, er wäre ein guter Spielgefährte. Nicht als Beziehung oder so, einfach als Kumpel und vielleicht auch manchmal mehr. Wir haben uns unterhalten, er ist eher ruhig, aber freundlich. Und er scheint meinen Vater trotz allem nicht zu fürchten. Ich dachte, er freut sich, wenn ich mich ein wenig um ihn kümmere, aber ich glaube, er ist zu sehr auf Tekuro fixiert.« Er genoss die Berührungen von Costantinos Händen und den zarten Kuss an seiner Kehle. »Ich weiß nicht, ob du mich wärmen kannst ... aber ich fühle mich immer wohl bei dir. Wie oft würdest du mich im Schlaf besuchen und was, wenn ich aufwache? Ich möchte gern bei dir im Bett schlafen, Conni. Ich bin so gern bei dir.«


    Costantino Marchesi
    "Du kannst immer bei mir schlafen und Du kannst sogar dabei wach bleiben, wenn wir miteinander schlafen. Manchmal habe ich auch Spaß mit Leuten die wach sind. Nur ist das eben eine Ausnahme Sacha. Du kannst auch einfach die Augen schließen und Dich von mir verwöhnen lassen. Was andere vielleicht als langweilig abstößt ist für mich der Beginn des Spaßes. Aber sobald wir mehr wären geht es nicht nur um mich, sondern auch um Dich. Wir erfüllen unsere Bedürfnisse und Sex ist ja nur eines. Wie Du gerade sagtest bist Du gerne bei mir und möchtest bei mir schlafen. Abgemacht, dann machen wir das. Ich fühle mich auch sehr wohl und glücklich in Deiner Nähe Mon Amour, ich bin gerne mit Dir zusammen. Mon Dieu gerne ist kein Ausdruck, sonst hätte ich Dich nicht bewacht. Patti liebt Tekuro, gleich was er ihm antut, jedenfalls sehe ich das so. Patrice möchte gar nicht gerettet werden, er ist in diesem Zustand verhaftet. Schau den einen reißt es, wenn man ganz zärtlich ist, den anderen wenn man leidenschaftlich wird, den nächsten sobald Du hart wirst, andere reißt sogar der Schmerz und ganz wenige Sacha, reißt in dieser Sparte sogar der Tod. Drum warum Patrice verurteilen? Das ist seine Partnerschaft und sein Beischlaf, andere halten mich vermutlich auch für krank oder gestört. Aber ich persönlich halte mich für sehr harmlos. Harmloser als so manch anderer scheinbar Normale. Ich tue niemandem weh. Nein, mich bemerken sie nicht einmal, wie kann das falsch sein?", fragte Conni und massierte Sacha den Kopf.


    Sacha Bonnet
    »Ich verurteile Patti nicht, ich hätte ihn nur gern als Freund gehabt, also Kumpel. Aber er hat leider nie Zeit, mein Vater kann sehr besitzergreifend sein. Jeder, der bei ihm ist, muss sich die ganze Zeit ihm widmen und darf nicht fortgehen, sonst rastet er aus. Er bunkert sie dort alle im Rübenhof wie in einem Pferch, vorher war es der Bugraum.« Er wollte den Kopf in die streichelnde Hand hinein drehen, aber er verkniff es sich. Es war aufregend, sein Herz klopfte und er musste still halten. »Ich mag dich auch, Conni«, murmelte er und lächelte. »Aber wie kann ich dir was zurückgeben?«


    Costantino Marchesi
    "Indem Du nichts tust, gar nichts. Jedenfalls nicht beim Sex, Du kannst es mir den ganzen Tag über zeigen, mich mal streicheln oder küssen, mich mal drücken oder knuddeln, aber beim Sex der mir gilt tust Du nichts. Kein Kommentar, kein Laut, kein Stöhnen, keine Bewegung, genieß es einfach. Und später wirst Du es dürfen, stöhnen, japsen, Dich ein bisschen bewegen, aber nicht sofort sonst kann ich mich nicht fallen lassen. Gilt es Dir, möchtest Du mich nehmen halte ich mich an Deine Wünsche. Möchtest Du dass ich Dich nach Deinen Wünschen nehme, muss Du dabei Geduld haben. Aber die hast Du ja", freute sich Conni und zeichnete die Halsschlagadern von Sacha nach. "Patrice ist völlig von Tekuro vereinnahmt, jeder in seiner Nähe ist das. Sein Freund, sein Vater, seine Kameraden, die Mitglieder seiner Bruderschaft - wenn man die Beißer so nennt. Sogar Boldiszar ist ein Teil von ihm, dass muss Vano verstehen lernen oder es wird einmal sehr blutig enden. Das ist meine Befürchtung. Patrice kann Dein Kumpel sein, aber dafür braucht er Zeit Sacha", erklärte Conni und zog ihn sanft in seine Arme und drückte ihn an seine Brust.


    Sacha Bonnet
    »Was meinst du? Dass Tekuro Silvano etwas antut, um Boldi für sich zu haben? Unserem Kapitän was antun?« Der Gedanke missfiel Sacha. Er wollte nicht zwischen seinem Vater und seinem Kapitän stehen müssen. Silvano war ihm wichtig, er war laut, dass einem die Zähne klapperten, wenn er in der Nähe herumbrüllte und rachsüchtig, aber er war fair. Stets fair. Und zu Sacha war er gut gewesen. Einen Moment wurde Sachas Körper wieder etwas härter, als er an all dies dachte, dann atmete er langsam aus und wurde vollkommen schlaff, als würde ihm jemand die Luft heraus lassen. Das geschah im wörtlichen Sinne, er ließ vor Entspannung einen fahren und würde nun normalerweise albern feixen, aber auch das tat er nicht. Er furzte in aller Ruhe gemütlich fertig und tat, als würde er tief einschlafen und regte sich nicht mehr.


    Costantino Marchesi
    Conni strich ihm liebevoll über die Wange und küsste ihn. "Nein, wer Blut fließen lassen würde, weiß man eben nicht. Das ist das Problem Sacha. Tekuro oder Vano? Einer der Beteiligten weil sie etwas falsch verstehen? Es ist eine explusive Mischung und ich denke wie Du, mir gefällt es nicht und Vano ist unser Oberhaupt. Ich hörte er will mit einem anderen Schiff in See stechen, der Tordalk. Wir sind seine Leute, wir sollten dabei sein. Das werden wir auch, garantiert. Niemand wird Blut vergießen, wenn ich es verhindern kann. Und falls doch, ist es kein Blut von einem Nestling der Choucas Sacha", flüsterte Conni.


    Sacha Bonnet
    Sacha erwiderte den Kuss nicht, sondern ließ ihn geschehen, so wie alles andere. Es war eine neue Erfahrung für ihn und sie gefiel ihm, auch wenn alles in ihm brannte, Costantino zu berühren. »Vano und Vater hassen sich wegen Boldi. Wir bleiben bei unserem Kapitän«, sprach er leise. »Blutvergießen gibt es oft, wenn ein Kriegsschiff in See sticht. Aber wäre schön, wenn die anderen bluten und nicht wir.«


    Costantino Marchesi
    "Das hast Du schön ausgedrückt, Hass weil sie beide Boldi lieben und das auf unterschiedliche Weise. Nun ich werde jedenfalls mein Köfferchen einpacken, falls man meine Hilfe benötigt, es ganz ohne Blutvergießen zu regeln. Machmal muss das sein, aber ich wäre froh es kommt nicht zum Äußersten. Wir müssen beide Seiten im Auge behalten. Sollte sich Tekuro beherrschen und Vano etwas planen, haben wir nichts gewonnen, denn Dein Vater wird sich dann verteidigen. Wobei man bedenken muss, Vano hat dort jeden mit wie ich hörte. Seine Männer, seine Familie. Und er hat dort Tekuro, wie steht Boldi zu ihm? Falls neutral zwischen beiden, wird Vano Tekuro dulden für Boldi. Aber ist das eine angenehme Situation, jemanden auf dem eigenen Schiff dulden zu müssen, der einen hasst? Wofür, für den Mann den man liebt. Wer kann das auf Dauer mitmachen? Bestenfalls endet es im Streit und einem klärenden Gespräch, schlimm indem sie sich trennen, was ich mir bei Vano nicht vorstellen kann. Im Äußersten wenn einer der beiden zu den Waffen greift, was ich mir bei Teku und Vano vorstellen kann. Was tut der Vater von Teku, Kazrar? Was wird der zweite Mann von Vano tun, Davet? Die Tordalk ist kein Kriegsschiff aber sie hat mehr Explosionsmaterial an Bord als die Choucas jemals hatte Sacha und ich hoffe sie geht nicht auf hoher See hoch. Dann heißt es nachher jeder gegen jeden oder Beißer versus Choucas und jene von Vano. Und was ist mit Personen wie Bellamy? Boldi ergeben, Tekuro ergeben, aber unserem Vano nicht. Wie steht es mit Davet? Nimmt er seine Leute mit? Dann heißt es vielleicht Beißer versus Choucas und Aquila. Jedenfalls wäre es das Ende für die gigantische Lady. Wie immer der Kampf ausgeht, es wird keine Gewinner geben nur Verlierer. Und mit der größte Verlierer wird Boldi sein, weil sie die gesamte Existenz, jedenfalls die finanzielle in den Sand setzen werden. Sie sollten in dem Fall zu Davy beten, er möge die Caretta verschonen, sonst haben sie kein Dach mehr über dem Kopf. Höchstens die Choucas. Die Tordalk ist im Moment ein Pulverfass und jeder in ihrer Gegenwart raucht!", stöhnte Conni.


    Sacha Bonnet
    »Ich kann nur sagen, was ich beobachtet habe. Mit meinem Vater über seine Gefühle zu sprechen, macht keinen Spaß. Frederic hat es versucht und am Anfang hat Tekuro geblockt und nur Scheinantworten gegeben. Und als er sich in die Ecke gedrängt sah und wirklich über das sprach, was ihn bewegt, da hat er mich angeleckt und mir gesagt, er hätte mich lieb und gleichzeitig hat er sich von mir verabschiedet, so als ob ich gebeten hätte, zu gehen. Besser ist es, nicht zu tief bei ihm zu wühlen und nur mit der Oberfläche zu hantieren. Das ist es, was Boldi macht. Er hinterfragt nicht, er sieht und dann gibt er Tekuro einen Befehl und der spurt. Sie sind ein seltsames Duo, sehr unterschiedlich, aber scheinbar untrennbar. Was passieren würde, wenn Silvano gegen Tekuro antreten würde ... ich glaube, Boldiszàr würde gar nichts machen. Er würde sie lassen, um keinen zu verraten. Weißt du, auf der Choucas hatte das trotz allem mit den Beißern funktioniert. Sie hatten ihren Bugraum, darin waren sie glücklich und kamen fast nie nach oben und störten niemanden. Sie sollten auch auf der Tordalk ihren eigenen Bereich bekommen oder im Notfall ihr eigenes Schiff.«


    Costantino Marchesi
    "Nun einen eigenen Rückzugsraum für die Beißer wäre sicher eine gute Möglichkeit um den Frieden zu garantieren. Aber wenn Boldi seinem Mann nicht beisteht, wie wird Vano das sehen? Als Verrat? Wir er sich verraten fühlen, oder wird er das auch als gegeben hinnehmen und nicht in Frage stellen? Ich kenne bei Vano die Schmerzgrenze nicht, ich habe nie miterlebt ob es einen Punkt gibt, wo es ihm zuviel wird. Privat ordnet er sich unter und vertraut seinem Mann, so habe ich es gehört und so habe ich es mit Boldi auch erlebt. Aber gibt es da einen Punkt ohne Wiederkehr? Sprich wenn man ihn überschritten hat, ist eine Umkehr nicht mehr möglich? Das müssten wir ihn fragen um notfalls vermitteln zu können. Was ich von Vano und Davet weiß ist, dass es da nie so etwas gab. Gut dummer Vergleich, Davet hatte auch keinen Anhang. Das sieht nun auch anders aus. Er hat ein Schiff voller Rakshaner dabei und einen kleinen Buben und er wird Mon Chou dabei haben. Also wieder etwas, dass Vano schlucken muss. Er liebt Boldi, er liebt Davet. Und beide verordnen im die Faust in der Tasche. Boldi über Tekuro und die Beißer. Davet über Ciel und seine Begleiter. Tekuro hasst Vano. Ciel hasst ihn nicht, er hat ihm geholfen. Was kommt wirklich bei unserem Käptn an? Und wie lange wird er es ertragen auf seinem eigenen Schiff ein Fremder zu sein? Ich befürchte das geht nicht lange gut. Falls doch, würde ich mich freuen, denn auf große Fahrt zu gehen, war schon von vielen ein Traum, nicht nur von Deinem Freddy oder von Vano, von sehr vielen Teerjacken, Salzbuckeln und sicher auch von mancher Sprotte. Das ist ja der erste Traum der See, auf große Fahrt gehen und vieles entdecken. Ich hoffe die Tordalk macht ihrem Namen alle Ehre und ist der Vogel der den Zusammenhalt liebt. Ich möchte nicht wissen, falls Vano beschließt sich zu trennen, wie der Mann dies täte und wie er gehen würde. Eines weiß ich, es unschön und vermutlich brutal. Möglicherweise allerdings für nur eine einzige Person - ihn. In solchen Sachen ist er manchmal sehr heftig. Er hat manchmal mehr Scheiße im Kopf, als ganz Beaufort Misthaufen Sacha. Drum danke ich Davy auf Knien, dass wir Ciel dabei haben werden. Wenn einer uns alle, oder einen der Streithähne oder unseren Vano rettet und auf Spur bringt, dann unser Kohlköpfchen", sagte Conni.


    Sacha Bonnet
    »Magst du das Kohlköpfchen?«, kicherte Sacha. »Ich mag ihn, er ist lustig. Am meisten aber mag ich, dass er Fran geknackt hat, der sonst nur in seiner ollen Kajüte lebte. Ich denke, Fran geht es gut bei Ciel, er sah glücklich aus da auf dem Sofa, als du ihm die Weintrauben geschnippelt hast. Wenn du meinst, dass es so gefährlich ist, müssen die Beißer ein Extraschiff bekommen. Ich will nicht, dass Silvano etwas passiert.«


    Costantino Marchesi
    "Ja ich mag ihn sehr und wie er Fran geknackt hat, Du hast keine Vorstellung davon. Allein schon dass er ohne Mantel den Tag über verbringt, hast Du ihn je ohne Mantel gesehen? Bald wirst Du noch was ganz anderes sehen, dass er dicker wird, sehr viel dicker und man muss gut auf ihn aufpassen, denn Fran... Fran Sacha ist kein ER er ist zum Teil auch eine SIE und Sie ist schwanger", flüsterte Conni kaum hörbar. "Ich möchte auch nicht, dass Vano was passiert. Wie gesagt, er ist für mich wie mein Bruder. Ein großer Bruder mit einem guten Herzen und manchmal zuviel Quark im Kopf. Ich wäre froh die Beißer wären für uns so gefährlich und nicht gegen uns. Ein Extraschiff das uns begleitet ginge, ein Ziviles Schiff. Du kennst mich ich höre viel und bekomme noch mehr heraus. Die Tordalk fährt unter dem Kommando von Alessio de Dusolier! Stell Dir das vor. Gut Davet soll sie mit der Aquila zum Schutz begleiten, er ist also dort Kapitän und bei uns wohl zur Hilfe, aber der kleine Dusolier, der Al. Ich bin gespannt, in seinen Adern fließt genauso das Blut vom Alten Seelöwen, genau wie bei Jaques und James, wie bei allen Dusos. Aber trotzdem das Küken, nun vielleicht verdient er sich seine Sporen. Im Kielwasser der Tordalk wäre jedenfalls genug Platz für ein weiteres Schiff und der Giftzwerg von Davet ist eine tödliche Waffe. Damit weiß er umzugehen, also er kann uns beschützen. Zudem wäre das ja eine Armada oder eine Konvoi-Fahrt. Und die Piraten werden auch noch angeworben. Vielleicht könnten die uns ein Stück begleiten. Jetzt wo die neue Küste aufgezogen wird, vielleicht wird da so mache Lady den Fluss lang runter rauschen. Auf was für ein Schiff würdest Du sie packen?", fragte Conni.


    Sacha Bonnet
    »Der kleine Duso, das ist gut, die Dusos sind alle nett. Auf ein sicheres und stabiles Schiff würde sich die Beißer packen. Am besten eines, das wir abschleppen, dann gehen sie nicht verloren. Mein Vater mag ein komischer Kauz sein, aber ich will nicht, dass ihm was geschieht. Und mein ungeborenes Geschwisterchen wird mit reisen, in dem Bauch von Nori. Silvano könnte auch einfach drohen, dass sie auf dem Schiff von Davet mitfahren müssen, wenn sie dumm tun. Allerdings wird Papa grummelig, wenn es darum geht, ihn von Boldi zu trennen. Vielleicht doch lieber eine der unteren Frachtetagen mit einer Klappe, die man verschließen kann?«, überlegte Sacha. »Fran ist eine Sie? Wie geht das denn? Die hat doch gar keine Brüste. Oder doch?«


    Costantino Marchesi
    "Er ist das was man umgangssprachlich einen Zwitter nennt. Soweit ich weiß sehen manche ehr wie Frauen aus, manche wie Männer und manche so, dass Du gar nicht weißt, ist das jetzt ein Mann oder eine Frau. Und das erklärt auch, warum er so scheu ist. Ich denke er hat Angst davor gehabt, dass es jemand merkt und die Frau in ihm von Bord werfen möchte. Oder Schlimmeres mit ihm anstellt. Ja die Dusos sind nett und haben seit Ewigkeiten Salzwasser in den Adern. Also wenn ich einem vertrauen soll, was Seefahrt angeht dann unseren Leuten und jederzeit einem Duso. Ich habe da jedes Neujahr gefeiert, ich hoffe dieses Mal sind wir auch dabei. Wobei Sacha, dass ist schon morgen! Sylvester und dann geht es schon rüber ins neue Jahr. Wir sollten uns morgen beeilen die anderen zusammen zu trommeln und wenigstens ein Glas Warmbier, Kräuterpunsch oder eine der Leckereien abzubekommen. Und die meisten anderen von der Choucas waren auch dort. James wird seine Leute auch anschleppen, jeder Duso macht das und es war immer volles Haus mit super Stimmung. Vielleicht bringt die Feierlaune auch den Frieden. Ich verstehe doch, dass Du an Deinem Vater hängst, Du hattest noch gar keine Möglichkeit ihn kennenzulernen, die Fahrt wäre eine gute Möglichkeit. Und Dein Geschwisterchen, darauf passen wir schon auf. Notfalls erledigen wir beide den Job, oder reden nochmals mit Tekuro. Und wir sollten auch mit Vano reden, etwas mehr Geduld mit den Landratten. Vielleicht ist er ja dazu bereit, er möchte doch auch seinen Mann ausbilden und Boldi fängt ja auch bei Stand Null an nicht wahr? ein Schiff im Schlepptau wäre gar nicht verkehrt, nur bei Sturm müsste da auch ein Kapitän an Bord sein, weil dann das Tau gekappt werden muss. Wir können ja noch einen der jungen Dusos fragen", grinste Conni.


    Sacha Bonnet
    »Ein Zwitter«, wiederholte Sacha erstaunt. »Niemand hätte ihn von Bord geworfen oder sie, niemand. Eher wäre der, der das versucht, über Bord gegangen. Aber man versteht seine Angst schon irgendwie. Sein Baby wird dann genau so alt sein wie mein Geschwisterchen, schön«, freute Sacha sich. »Neujahr bei den Dusos, ich bin dabei! Wir können ja schauen, ob wir einen davon als Kapitän nehmen für das Schiff mit Papa. Aber ich denke, dass er den Dusoliers nicht traut, wenn Silvano auch einen hat. Er wird lieber einen anderen haben wollen, den die Dusoliers nicht mögen und Silvano noch weniger.« Sacha gähnte herzhaft. »Jetzt werd ich aber wirklich langsam müde, Conni.«


    Costantino Marchesi
    "Und wen schlägst Du vor? Einen Kapitän den Vano nicht mag mitzunehmen? Na ob das ein guter Geschäftsbeginn ist? Sind wir ehrlich, dann muss sich Boldi mal Gedanken um Tekuro machen. Das Schiff ist ihr Lebensunterhalt und es gehört ihm, weil Vano es sich so für ihn wünschte. Gut gefragt hat er Boldi nicht, ob er den gleichen Traum hat. Das ist jedenfalls auch eine Tatsache. Aber das Schiff sollte doch Im- und Export betreiben. Nur damit Boldi Tekuro dabei hat oder Tekuro nicht von Boldi getrennt wird, muss ein zweites Schiff mitfahren, wir benötigen einen zweiten Kapitän, wir benötigen vielleicht einen gesonderten Raum. Also ich glaube, Vano und Boldi sollten Al allein fahren lassen mit einer angeheuerten Mannschaft. Sprich er fährt ihr Schiff, er bringt das Geld rein. Und wenn sie immer noch nach Arashima fahren wollen, dann sollten sie es mit der Aquila unter Davets Kommando tun. Ansonsten zerstören sie ihre Existenz, ihr Geschäft und alles nur für einen Mann der klammert und nicht allein Zuhause bleiben kann? Dass kann nicht sein, da muss Boldi dann ein Machtwort sprechen. Aber Du hast ja gesehen wo es endet, wenn Vano mitzieht. Die Beißer waren an Bord. Und? Es ging alles drunter und drüber. Sicher letztendlich ist es durch mich gescheitert, aber Hans und Franz waren an Bord, er verlor die Choucas, sein Ansehen, seine Mündigkeit, er verlor eigentlich alles. Im Grunde ist er vor dem Gesetz kein Mann mehr, sie haben ihn kastriert. Ob er wirklich gesund wird, wenn er es mal von der Seite sieht? Puh, schwer zu sagen. Und irgendwann wird er es so sehen, spätestens dann wenn er erwartet und hofft Boldi und Davet stehen ihm bei. Tun sie es dann nicht - dann ist er so verloren wie direkt nach Davets Tod. Dann hat er keinen Rückhalt, verstehst Du? Denn die Beiden sind sein Halt", sagte Conni besorgt und drückte Sacha an sich.


    Sacha Bonnet
    »Mach dir keine Sorgen, im Notfall hat er uns«, tröstete Sacha Costantino. »Nicht nur uns zwei, die ganze Mannschaft. Und seine Eltern sind ja auch noch da. Wegen der Tordalk und der Choucas, das müssen die selber wissen. Aber Boldi und Teku die muss wer anders versuchen, zu trennen, ich mache das nicht.«


    Costantino Marchesi
    "Sie müssen sich nicht trennen, wozu wenn man sich so gut versteht? Sie sollten nur zu ihren Partnern stehen und auch dem anderen Partner erlauben. Gut Boldi ist da tiefenentspannt, ich denke er gönnt Bellamy seinen Rakshaner und Teku seinen Patti. Aber Tekuro muss das lernen. Ansonsten tja, keine Ahnung. Ich hörte die Drei wären glücklich, also Vano, Davet und Boldi. Ich wünsche ihnen dass es so bleibt auch für uns. Warten wir die erste Fahrt ab und ich hoffe wir sind dabei. Ich hoffe es wirklich Sacha. Also gehen wir morgen bei den Dusos feiern, wir müssen Ciel meinen Mon Chou mitnehmen", grinste Conni.


    Sacha Bonnet
    »Aber was, wenn er zu viel trinkt und dann einschläft«, feixte Sacha und konnte es sich nicht verkneifen, Costantino an sich zu ziehen, mit Armen und Beinen zu umarmen und zu küssen, ehe er wieder alle Gliedmaßen fallen ließ. Er lag ausgestreckt auf dem Rücken und lachte mit seinem zerbeulten Gesicht.


    Costantino Marchesi
    "Wer mein Kohlkopf? Nun dann wird Fran ihn wohl aufpäppeln, dass kann er - er ist Arzt", lachte Conni und küsste Sacha fest und liebevoll.


    Sacha Bonnet
    »Stimmt, du kannst nicht schauen, ob er dann immer noch gedehnt ist, wenn Fran dabei ist.« Er grinste verschmitzt. »Ob Fran das war?«


    Costantino Marchesi
    "Nein Fran war das sicher nicht, seine Rossette wies alte Spuren auf. Manche kleinen Risse waren schon wieder richtig verheilt. Er kennt sich aus, er ist kein Kostverächter und er weiß was er tut. Aber er ist auch nicht der Heilige, den er gerne spielt, aber gerade deshalb mag ich das Kohlköpfchen. Er ist ein Schlitzohr, ein gewaltiges", lachte Conni.


    Sacha Bonnet
    »Oh nein, und ich dachte immer, der sei ein Mönch oder so was. Manche sagten, dass er ins Kloster gehen wollte. Oh nein«, gluckste Sacha. »Schlitzohr passt, der arme Fran, aber sie scheinen sich ja trotzdem zu mögen.«


    Costantino Marchesi
    "Ich glaube genau dass liebt Fran an ihm, er ist das was Fran gerne wäre. Und Ciel ist es nicht plump, oder billig, er ist es hinter vorgehaltener Hand, so wie Fran es mag. Immer etwas Stil, immer etwas zuvorkommend, selbst dabei. Ein klein wenig Kavalier egal wobei, dass ist Fran wichtig. Und genau das ist Kohlköpfchen, er ist halt doch ein Prince mit Pimmel", lachte Conni.


    Sacha Bonnet
    Sacha musste herzlich lachen, wälzte sich herum und legte den Arm um Costantino. Er drückte ihm mehrere Küsschen hintereinander auf die Wangen und um den Mund herum. »Ich schlaf heut bei dir, ja?«


    Costantino Marchesi
    "Ja, sehr gerne und so oft Du magst", bestätigte Conni liebevoll und kuschelte sich mit ihm ein.