Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch
Frederic de Pladrieux
Frederic de Pladrieux war der erste Offizier auf der Mouette. Die Möwe hatte genau wie die Cygnus und vorher die Choucas im Militärhafen in Cheverette angelegt. Die Mannschaften der drei Schiffe hatten Landgang erhalten. Fred stand an der Reeling und schaute auf den Hafen, während sie nichts weiter zu tun hatten, als auf neue Befehle zu warten. Für die Farisin-Fahrt war ihnen nicht das Schiff unter dem Arsch weggezogen worden. Vermutlich hatte Mancini die Sache auf seine Kappe genommen. Der Kapitän war bis jetzt nicht zurückgekehrt. Dafür ging sein Schiff in Generalüberholung, ob es einem neuen Kommandanten unterstellt wurde, wusste keiner. Bis jetzt hatten sie nichts weiter gehört. Die Wache war auf alle Schiffe auf ein Minimum reduziert worden. Volle Wacht war nicht nötig, der Militärhafen selbst war schwer bewacht. Vor allem nach dem damaligen Diebstahl der Kaishos. Fred rotzte bei dem Gedanken einen Batzen brauner Spucke ins Hafenbecken und spuckte seinen ausgekauten Kautabak hinterher. Wenn er nur daran dachte wurde ihm schlecht. Er stopfte sich einen neuen Batzen Tabak in die Wangentasche, diesmal mit Vanillegeschmack um den Geschmack der Erinnerung loszuwerden. Kaishos... das waren für Fred alle almanischen Fremdländer, der Rest waren einfach Fremdländer, so lange es sich um Menschen handelte. Rest waren Tiere, mal mehr oder minder sprachbegabt, wie Papageie, Orks, Beos, Trolle, Drachenhühner oder Farisin. Was so ein Aufheben um die Geschuppten gemacht wurde, war ihm unverständlich. Sie aßen täglich Geschuppte - Außenbordkameraden, da musste man sicher bald aufpassen nicht gehangen zu werden, weil man einen Fisch verspeist hatte. Bei dem sarkastischen Gedanken musste er grinsen und er rotzte erneut ins Hafenbecken. Sein Kapitän verabschiedete sich mit knappen Gruß und übergab ihm mit knappen Befehl Schiff und Wache. Fred bestätige mit genauso knappen Nicken um dem obligatorischen "Aye Käptn". Er wartete ab bis Rene aus seinem Sichtfeld verschwunden war und zählte langsam von 21 rückwärts, bevor er es sich gemütlich machen würde. Er schaute sich sichernd um und dann ging er Richtung Kapitänskajüte, mit einer Selbstverständlichkeit die jede Frage eines Matrosen ausräumte. Er betrat die Kajüte, verschloss die Tür hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Grinsend ließ er die Haltung fallen, zog den Hut ab und warf ihn gekonnt über die Stuhllehne, so als hätte er den Wurf schon zig mal ausgeführt - was auch den Tatsachen entsprach. Fred knöpfte sich die Offiziersjacke auf, schüttelte sich kurz um die Muskeln zu lockern und schlenderte zu Renes Bar. Großzügig goss er sich einen ganzen Becher vom besten Rum ein und setzte sich an den Schreibtisch des Kapitäns. Mit einem Seufzen ließ er sich im Stuhl herabsinken, während er den Rum genoss.
Rene Lothair de Brisay
Der alte Kapitän hatte das Schiff gerade verlassen, als er ein Reißen in seinen Knochen verspürte. Er spürte jedes verschlissene Gelenk und jede Narbe als ein scharfes Ziehen. Die buschigen, zu langen Zipfeln gezwirbelten Brauen sanken hinab, als Rene zu den schweren Wolken hinaufblickte, die über den Himmel jagten. An einem solchen Tag konnte er keinen Rum trinken, ohne dass es den Schmerz potenzierte. Das Alter forderte manch grausamen Tribut. »Geht ohne mich, ich mache es mir in meiner Kajüte gemütlich«, informierte er die Männer, mit denen er in die Taverne hatte gehen wollen. Leicht humpelnd quälte Rene sich wieder aufs Schiff. Verfluchte Wetterfühligkeit, dachte Rene, als er zurück zu seiner Kajüte stapfte. Durch das bunte Glas sah er, dass jemand es sich darin gemütlich gemacht hatte. Er suchte sich ein Stück Scheibe mit transparentem Glas aus, das ganz am Rand lag, so dass er die Gestalt unauffällig beobachten konnte. Frederic! Und er bediente sich an seinem Rum! Rene zog scharf die Luft ein. Er hatte die Hand schon zur Klinke ausgestreckt, dann zog er sie wieder zurück. Was sein erster Offizier wohl noch alles trieb? Rene blieb stehen, wo er war.
Frederic de Pladrieux
Fred war wie jeder andere Mensch, er benötigte die obligatorischen 15 Minuten um die alltägliche Anspannung von sich abfallen zu lassen und sich "wie Zuhause" zu fühlen. Erst dann kam ein Mensch wirklich "Zuhause" an und die Aufmerksamkeit ließ nach, machte der Gemütlichkeit und Behaglichkeit Platz. Und Fred bildete da keine Ausnahme. Außer das er nicht in seiner Kajüte war, wo er sich gerade häuslich niederließ. Aber das schien ihn nicht im Geringsten zu stören, sondern im Gegenteil er schien eine Menge Spaß daran zu haben. Frederic gähnte rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht und zog sich die Perrücke vom Kopf. Er zog sich die Jacke aus. Aber dabei ließ er es nicht bewenden, sondern er zog sich bis auf die Unterhose aus, goss Wasser in die Hängeschüssel von Renes Waschtisch und Wusch sich die Schminke und den Stress vom Körper, ehe er in den bereit hängenden Morgenmantel schlüpfte, die Schuhe gegen die Puschen tauschte und seine Haare lose zusammenband. Er schnappte sich eines von den bereitliegenden Büchern, nahm eine der feinen Zigarren aus dem Humidor und zündete sie sich an. So bewaffnet kehrte er an den Schreibtisch zurück. Fred legte die Beine auf den Tisch, klemmte die Zigarre zwischen die Zähne und fing gemütlich an zu lesen.
Rene Lothair de Brisay
Rene zog die Brauen hoch, so dass ihre Spitzen an die breite Krempe seines federbesetzten Hutes anstießen. Frederic schien sich in seiner Kajüte nicht nur wohl- sondern regelrecht zu Hause zu fühlen. Der Kapitän fragte sich, wie oft sein erster Offizier sich hier wohl schon häuslich niedergelassen und ausgebreitet hatte - und vor allem fragte er sich, warum er das tat. Ein Anflug von größenwahnsinnigen Fantasien? Rene würde es herausfinden! Er machte eine unwirsche Geste mit der Hand nach hinten, bis ihm jemand einen Stuhl unter den Hintern schob. So ließ es sich bequemer durch die Ecke des Fensters schauen. Rene nahm sicherheitshalber seinen voluminösen Hut ab, ehe er weiter beobachtete, was der Rotzlöffel in seiner Kajüte trieb.
Frederic de Pladrieux
Was vor der Kajüte geschah, bekam Frederic nicht mit. Es interessierte ihn im Moment auch nicht. Er hatte das Kommando über die Mouette, folglich war er momentan Kapitän, also durfte er sich in der Kajüte aufhalten. Da er der ranghöchste Offizier an Bord war, war er auch niemandem Rechenschaft schuldig. Gut bis auf Rene. Aber der war nicht da, sondern trieb sich sonst wo rum. Fred gönnte ihm den Spaß, vor allem aber gönnte er sich den Spaß. Das Lesen wurde ihm etwas langweilig und so machte er sich auf die Suche, nach etwas leckeren Naschereien. Wo die zu finden waren, wusste er genauso wie wo Rene den Rum gebunkert hatte. Er kannte vermutlich jeden Milimeter der Kajüte, weil er sie neugierig genauso untersucht hatte. Er zog eine Kiste von kandierten Mandeln aus Renes Vorrat und machte es sich ganz am Ende der Kabine auf der Heckbank gemütlich. Dabei lehnte er seinen Kopf an die Milchglasscheiben, während er Mandeln und Rum genoss und ab und an einen Zug aus der Zigarre nahm. Bis auf die Kau-, Trink- und Rauchbewegungen hätte man Frederic in dem Moment auch für Deko oder eine Ankleidepuppe halten können, hätte er dabei nicht mit den Zehen gewackelt wie ein kleiner Junge. Was immer er scheinbar durch die Scheiben sah, die nicht durchsichtig waren, es schien ihm eine diebische Freunde zu machen.
Rene Lothair de Brisay
Als Frederic sich mit einer unverschämten Selbstverständlichkeit an seinen Mandeln verging, musste Rene sich arg zusammenreißen. Was seine Naschereien anging, verstand der alte Mann keinen Spaß. Frederic hingegen sah rundum zufrieden aus, er fühlte sich pudelwohl, paffte an seiner Zigarre, gehüllt in seinen Morgenmantel mit seinen Schlappen an den Füßen, soff seinen Rum und fraß seinen Süßkram. Er strahlte dermaßen über beide Ohren, dass Rene ihm trotz aller Unverschämtheit kaum böse sein konnte. Der Mann war so jung, dass er sein Sohn sein könnte und mit ein bisschen Glück sogar sein Enkel. Rene war gespannt, wie weit Frederic seine Annexion der Kajüte noch treiben würde.
Frederic de Pladrieux
Nachdem Fred genug von den Mandeln hatte, da sie ihm irgendwann doch arg süß wurden, verstaute er sie wieder genau dort, woher er sie genommen hatte. Er brach sich ein Stück dunkler Schokolade als Nachtisch ab und rieb sich mit Zeigefinger und Daumen die Nasenwurzel. Er streckte sich müde und schlenderte zurück zu seiner Jacke. Dort verharrte er einen Moment um sich ausgiebig zu kratzen, ehe er seine Taschenuhr aus seiner Jacke zog und die Uhrzeit kontrollierte. Er ließ sie zuschnappen und band sie sich ums Handgelenk, um die Zeit nicht zu verpassen wo er wieder abrücken musste. Er füllte seinen Becher Rum nach, wieder nur Millimeter entfernt davon dass das Glas überfüllt wurde, ehe er die geöffnete Post von Rene durchlas und die Zigarre aufrauchte. Sorgsam wickelte er den Stummel in ein Taschentuch dass er später in seine Jackentasche verstaute. Neue Befehle gab es keine, nur private Korrespondenz. Keine davon war irgendwie besorgniserregend, so dass er die Briefe mit einem zufriedenen Grinsen so zurücklegte, wie er sie vorgefunden hatte. Den Rest des Rums leerte er auf Ex und blinzelte danach einige Male, ehe er das Glas ausspülte und ordentlich zurückstellte. Erneut ein Blick auf die Uhr, ein knappes Nicken und Frederic kroch mit wohligem Stöhnen in Renes Koje unter die Bettdecke.
Rene Lothair de Brisay
Nun ärgerte Rene sich doch. Dass Frederic seine Post kontrollierte, fand er alles andere als amüsant. Er könnte einfach in die Kajüte platzen und ihn einer Standpauke unterziehen, in schlagen oder durch die Daggen jagen. Aber das war nicht die Art des alten Mannes. Er beschloss, Frederic auf andere Weise zu bestrafen - indem er ihn mit seinem Schamempfinden quälte, sofern dieses überhaupt vorhanden war. Rene beschloss, dem Übeltäter ein wenig Vorsprung zu geben, so dass er es sich in seiner Koje richtig gemütlich machen konnte. Nach einigen Minuten rief er einen der Matrosen zu sich, um sich lautstark mit ihm vor der Kajütentür zu unterhalten. »Ich bring Euch die Dirne dann in Eure Kajüte«, informierte ihn der Matrose zum Schluss, ehe er mit einem Batzen Geld von Rene in Richtung Hafen verschwand.
Frederic de Pladrieux
Wie von der Tarantel gestochen fuhr Fred zur Kajütentür herum und nahm sofort die Hand aus seiner Hose. Sich in der Koje klein zu machen, war nicht gerade das was jetzt logisch war. Er sprang aus dem Bett, richtete es in Windeseile wieder her, wofür er insgeheim dem Militärdienst danke. Dann zog er sich so schnell er konnte an und hoffte Rene würde noch einige Zeit vor der Tür stehen bleiben. Ihm musste irgendeine gute Erklärung einfallen....
Rene Lothair de Brisay
Rene jedoch verschloss die Tür von außen und verzog sich außer Sicht. Nach einer Weile kam der Matrose mit seiner Errungenschaft zurück. »... schon hineingehen«, hörte Frederic, als die beiden sich näherten. »Der Kapitän ist ein wenig schüchtern, er benötigt manchmal Überzeugungsarbeit.« Wie durch ein Wunder hatte der Mann den Kajütenschlüssel, schloss auf, schob die Gestalt hinein und schloss hinter ihr wieder zu. »Der Kapitän wird bald zurück sein«, informierte der Matrose und verschwand. Außer Sicht gab er Rene den Schlüssel zurück, der gespannt hinter dem Fenster Aufstellung nahm. Die vermummte Gestalt hob langsam den Kopf und schaute sich um.
Frederic de Pladrieux
Fred überlegte ob er sich verstecken sollte, aber lächerlicher konnte er sich kaum machen. Er war Offizier, also warum sollte er sich vor einer Bordsteinschwalbe oder schlimmer noch einer "Chantalle" verstecken? Es blieb ihm nur eine Wahl, Flucht nach vorne. Er musste genau vor der Schabracke so tun, als gehörte er hierher. Im Grunde war das ja auch so, er gehörte hier aufs Schiff, nur nicht in diese Kajüte, nicht in die Koje, nicht an diesen Schreibtisch... die Aufzählung konnte er lange weiterführen. "Grüße, Name und Begehr?", fragte er absolut dienstlich und hoffte die Alte würde nicht loskreischen.
Rene Lothair de Brisay
Die Gestalt trat an ihm vorbei und nahm schwungvoll auf der Heckbank platz und fläzte sich in die Kissen. Sie schlug ein Bein über und wippte mit dem Fuß. »Kapitän de Brisay? Ich komme wegen des Rammsporns«, wisperte sie verschwörerisch.
Frederic de Pladrieux
Frederic drehte sich etwas verdattert zu der Person um, die so unverschämt einfach an ihm vorbei ging und es sich gemütlich machte. "Nein erster Offizier de Pladrieux und ich weiß nichts von einem Rammsporn...", antwortete er, während er spürte dass er knallrot anlief. "Rammsporn, alles klar. Nun meiner bleibt wo er ist, der Kapitän wird sich vermutlich gleich um Sie kümmern. Was ich nicht hoffe", antwortete Fred etwas unwirsch. Er warf einen Blick zur Tür und fragte sich, ob sie immer noch abgeschlossen war. Darauf zuzutreten und daran zu ruckeln, war ihm zu peinlich. Also tat er so, als hätte er etwas zu tun, setzte sich an den Schreibtisch und schlug das Loggbuch auf. Er las die letzten Fahrten durch und hoffte, dass er nicht mit einem Nackenschlag von Rene begrüßt wurde.
Remy de Remuer
Die Gestalt schlug die Kapuze nach hinten. Darunter kam Prince Remy de Remuer zum Vorschein. Er zog einen Batzen Papier aus seinem Umhang und legte ihn auf den Tisch. »Das macht nichts, ich warte draußen.« Remy streckte sich, trank einen Schluck Rum, schloss die Tür auf und ging nach draußen, um sich ein wenig die Füße zu vertreten.
Frederic de Pladrieux
"Was bei Ainuwars fauligen Zitzen war das? Beim Abgrund, Davy stehe mir bei...", stöhnte Frederic. Ehe ihm schlagartig einfiel das die Tür offen war! Mit breiten Grinsen sprang er auf und eilte los, ehe ihm einfiel dass er Hut und Perrücke vergessen hatte. "Scheiße", stöhnte er mitten im Galopp, drehte um und grabschte sich beides, ehe er aus der Tür stürmen wollte.
Rene Lothair de Brisay
Natürlich kam just in diesem Moment Rene in Sicht. Er blieb in Sichtweite zur Tür stehen und wechselte einige Worte mit Remy, ehe dieser von einem Matrosen in eine andere Kajüte gebracht und bewirtet wurde. Rene ging in aller Gemütlichkeit auf seine Kajüte zu.
Frederic de Pladrieux
Fred blieb stehen wo er war, jetzt wie ein Irrer über Deck zu rennen fiel mehr auf, als wenn er sich normal verhielt. Jedenfalls was man so für normal hielt. Er grinste Rene entschuldigend an und ging ihm entgegen.
Rene Lothair de Brisay
Rene musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Er packte Frederic im Vorbeigehen an der Schulter und nahm ihn wieder mit in die Kapitänskajüte hinein. Hinter ihnen schlug er die Tür zu. Rene stapfte zu seinem Schreibtisch und sah sich die Papiere an, die Remy dort liegen gelassen hatte.
Frederic de Pladrieux
Frederic stopfte so heimlich wie möglich seine Perrücke in die Jackentasche und zog den Hut etwas tiefer ins Gesicht. "Käptn?", fragte er mit allem Respekt. "Wer war dieses Etwas?", hakte er nach und versuchte dabei so sachlich und neutral wie möglich zu klingen. "Ihr solltet in Eurem eigenen Interesse keine Hafenstricher anschleppen lassen, für Gold tun die alles. Auch Kehlen durchschneiden. Wer weiß wie die Kaishos an Bord kamen... niemand weiß es Käptn", sagte Fred und verschränkte die Hände auf dem Rücken.
Rene Lothair de Brisay
»Nur ein alter Bekannter. Einst Chevalier Remy de Remuer, heute Prince Remy de Souvagne, Chevalier de Remuer. Er schuldet mir einige hundert Taler und wollte sie in Form eines Gefallens abstottern. Bitte schenke uns beiden ein Glas Rum ein.«
Frederic de Pladrieux
"Selbstverständlich Käptn", antwortete Frederic. Er nahm zwei der Becher zur Hand und befüllte beide randvoll mit Rum. Eines davon reichte er seinem Kapitän, das andere behielt er selbst in der Hand und wartete auf die Aufforderung sich setzen zu dürfen. "Verzeiht meinen Hinweis, ich hielt ihn für einen Sittenstrolch", erklärte Fred mit ausdrucksloser Miene.
Rene Lothair de Brisay
»Setz dich doch«, sagte Rene, während er weiter blätterte und sich interessiert die Zeichnungen besah. »Ein Sittenstrolch ist er sehr wohl, das muss man so sagen. Ist dir an Sitte und Anstand gelegen?«, fragte Rene harmlos.
Frederic de Pladrieux
Frederic setzte sich seinem Kapitän gegenüber und musste bei dessen Beschreibung von Prince Remy schmunzeln. "Mir lag es fern einen Princen zu beleidigen Käptn. An Sitte und Anstand? Natürlich, warum fragt Ihr?", hakte Fred nach und nahm einen Schluck Rum.
Rene Lothair de Brisay
»Wir sprachen natürlich von der Zeit, bevor er Prince wurde. Du brachtest das Thema der guten Sitten selbst zur Sprache mit Hinweis auf den möglichen Sittenstrolch. Und du hast in meinem Bett gelegen, meinen Morgenmantel getragen, meine Hausschuhe an den Füßen gehabt, eine meiner Zigarren weggepafft, meine gebrannten Mandeln gefuttert und die Hälfte meines Rums verzehrt. Nicht zuletzt hast du in meinem Bett gelegen.« Rene senkte etwas den Kopf und musterte seinen ersten Offizier.
Frederic de Pladrieux
Fred musste ein Husten herunterkämpfen und stellte den Becher Rum vor sich auf den Tisch. "Ja das stimmt", sagte er und ließ damit offen, ob er dass angeschnittene Thema meinte oder die Anschuldigungen seines Kapitäns. Urplötzlich fand er es gewaltig heiß in der Kajüte, nahm den Rum erneut zur Hand und leerte den Becher auf Ex. Er musterte seinen Kapitän und versuchte in dessem Gesicht zu lesen.
Rene Lothair de Brisay
Renes lange Augenbrauen bewegten sich. »Und warum tust du das?«, hakte er nach. Er schenkte Frederic noch ein Glas Rum ein, da dieser ziemlichen Durst zu haben schien. »Das war schließlich nicht das erste Mal.«
Frederic de Pladrieux
Fred starrte in seinen Becher, den Rene erstaunlicherweise auffüllte. Er suchte nach passenden Worten und zuckte zuerst mit den Schultern um Zeit zu schinden, die er nicht hatte. Noch war Rene geschmeidig, aber wenn er es übertrieb würde er ihn das Tau schmecken lassen. Immerhin konnte er das unter absoluter Respektlosigkeit verbuchen. "Um Dir nah zu sein", antwortete Fred kaum hörbar.
Rene Lothair de Brisay
Die markanten Brauen, die einen Großteil von Renes Minenspiel leisteten, was zu entsprechenden Falten auf seiner Stirn geführt hatte, hoben sich überrascht. »Fühlst du dich denn einsam unter all den Männern, die wir an Bord haben oder was ist los mit dir, dass du dafür sogar in meine Kajüte eindringst?«
Frederic de Pladrieux
"Einsam? Nö", grinste Fred, er ein wenig zuviel Rum mittlerweile intus hatte. "Das hat doch nichts mit den anderen zu tun, sondern mit... Euch. Ich mag Euch und ich bin gerne in Eurer Nähe, auch wenn Ihr nicht da seid. Drum war ich hier um alles zu... kontrollieren. Die Tür war auf, ich bin nicht eingedrungen Käptn. Seid Ihr wütend oder enttäuscht?", fragte Fred etwas betreten.
Rene Lothair de Brisay
»Erzürnt über den Verlust der gebrannten Mandeln. Was den Rest angeht, trifft es überrascht wohl am ehesten. Ich habe dein Treiben unter einem Anflug von Größenwahn verbucht.« Frederic sah ziemlich verquollen aus und Rene bedauerte, dass er nicht mithalten konnte, was das Trinken anbelangte, ohne morgen auf dem Zahnfleisch zu kriechen. »Ich mag dich auch, sonst wärst du nicht mein erster Offizier.«
Frederic de Pladrieux
"Ehm ja, ich kauf Euch neue Mandeln, versprochen. Größenwahn? Wie kommt Ihr auf Größenwahn? Vergesst die Frage, ich habe zuviel Rum intus und sage nachher Dinge die ich bereuen würde. Mögen aha, Ihr missversteht mich bewusst. Aber das akzeptiere ich", gab Fred zurück und verkniff sich einen Rülpser. Irgendwie fühlte er sich als sah er in der Kombüse und zwar auf einer der Herdplatten.
Rene Lothair de Brisay
»Wenn ich dich missverstehe, dann kläre mich auf«, schlug Rene vor und schenkte Frederic Rum nach.
Frederic de Pladrieux
Fred kippte den Rum auf Ex und musterte seinen Käptn mit einem Grinsen. "Dasss... hättn Eure Eltern tun sollen", lachte er gackernd, ehe er schlagartig ernst wurde. Allerdings benötigte er dazu mehrere Anläufe. "Wie soll ich das denn erklären? Das schwer. Sehr halt, kann ich gehen?", fragte er unvermittelt.
Rene Lothair de Brisay
»Du bleibst hier.« Rene richtete mahnend einen Zeigefinger auf Frederic. »Und beantwortest mir meine Frage.«
Frederic de Pladrieux
"Jawohl", bestätigte Fred, stand allerdings auf, packte Rene an den Ohren und drückte ihm die Lippen auf den Mund. Danach setzte er sich wieder hin als wäre nichts gewesen und schenkte ihnen beiden Rum nach, nicht bedenkend, dass Rene ja noch nichts getrunken hatte. "Du hast geschwappert", sagte er freundlich und deutete auf die Pfütze um Renes Becher.
Rene Lothair de Brisay
Der alte Mann guckte verdattert, während er mit einem Tuch den Rum aufwischte. Es geschah nicht gerade oft, dass ihn irgendjemand küsste. Genau genommen geschah das nie. Seinen letzten Kuss hatte er ... Rene musste überlegen. Es fiel ihm nicht ein. Der viele Rum, den er als Seemann trank, tat seinem Gedächtnis nicht gerade gut. »Bis gerade eben habe ich mich gefragt, was du für eine Beziehung zu deinem Vater hast und ob du in mir einen Ersatz suchst. Das kommt vor bei so einem Altersunterschied, das ist weder ungewöhnlich noch schlimm. Da ich selber keine Kinder habe, neige ich auch manchmal dazu, meine Männer als meine Ziehsöhne anzusehen, besonders die Jüngeren.« Rene bewegte seine Lippen, auf denen noch der Geschmack von Rum aus Frederics Mund lag, so dass sein Bart etwas wackelte. »Dass jemand ... hm ... mich küssen möchte, ist doch eher ungewöhnlich.« Nun trank er doch sein Glas leer, vor allem, um etwas mit seinen Händen zu tun zu haben.
Frederic de Pladrieux
"Ich hab schon einen Vater, einen ziemlich guten, ich suche keinen weiteren. Was ist daran ungewöhnlich, dass Dich wer küssen möchte? So ungewöhnlich ist das nicht. Denk ich. Ich... ich war schon öfter hier. Ziemlich oft um ehrlich zu sein", gestand Frederic Rene und schenkte ihm ein schiefes Grinsen und goss ihnen beiden Rum nach. "Um ehrlich zu sein, immer... wenn Du weg warst", flüsterte er Rene verschwörerisch zu, als wäre der Kapitän jemand anderes. "Wieso hast Du keine Kinder?", fragte Frederic unvermittelt und nahm erneut seinen Hut ab und knöpfte die Jacke auf.
Rene Lothair de Brisay
»Moment.« Rene stand auf, sprach draußen mit jemandem, kam rein und schloss wieder die Tür. Er nahm ebenfalls seinen Hut ab und setzte sich wieder. »Es ist alles geregelt, Adrien übernimmt deine Schicht. Wir können in Ruhe reden. Ich habe keine Kinder, weil ich keine Frau habe. Ich habe keine Frau, weil ich mit der Mouette verheiratet bin. Wie so viele unseres Berufsstandes, den um ein guter Kapitän zu sein, muss man seine Lady lieben.« Wenn Frederic betrunken war, war er lustig zu beobachten. Andere wurden aggressiv oder widerlich, Frederic wurde drollig. »Dass mich niemand küssen möchte, könnte damit zusammenhängen, dass ich uralt bin und nach Kautabak und Rum rieche.« Rene schmunzelte unter seinem Bart, dessen Spitzen sich dabei noch weiter nach oben bogen. »Ich muss dich fragen, wie sehr du mich denn magst. Und wie lange schon. Du bist ein junger, hübscher Mann und ich habe Bedenken, dass du dich hier in irgendetwas verrennst.«
Frederic de Pladrieux
Fred kratzte sich nachdenklich am Kinn und dachte über das Gesagte von Rene nach. Das war wahr, die meisten Kapitäne hatten keine Frauen und jene die welche hatten sahen sie nur bei Landgang. Wenig Zeit sich zu streiten oder eine Ehe zu führen. Ausnahmen bestätigten die Regel. Die meisten identifizierten sich mit dem Schiff auf dem sie dienten. Sie waren nicht einfach Matrosen oder Offiziere, sondern Offizier auf der Mouette, Cygnus und so weiter. Im Grunde bildeten sie verschworene Gemeinschaften auf jedem Schiff. Und was auf einem Schiff geschah blieb auch dort. Aber das ein Kapitän sein Schiff noch eine ganze Nummer anders sah, war jedem bewusst. Schiff und Kapitän waren die Hauptpersonen, die Eltern. Dann kamen die erwachsenen Söhne die Offiziere und dann die Kinder die Mannschaft, die aufs Wort zu gehorchen hatte. Der Kapitän verließ stets als Letzter das Schiff falls es evakuiert werden musste. Und sank es, starb ein Großteil mit ihm. Sie verließen ihre Lady nicht, sondern fanden auf dem Grund der See ihr nasses Grab. Es war bei Todesstrafe verboten, den Seetod bewusst herbei zu führen, aber was scherte es einen Kapitän ob er gehangen wurde, falls er nicht ersoff in so einem schrecklichen Notfall? Bestenfalls schmerzte ihn, nicht mit seinem Schiff auf dem Grund des Meeres in Davys Kiste zu ruhen. Aber sonst scherte es ihn nicht. Ebenso waren viele andere Bräuche rund um die See verboten, die trotzdem jeder ausführte. Es gab nicht nur Davy den man besänftigen musste, sondern auch die See selbst und zig Seegeister die die unterschiedlichsten Namen trugen. Man sagte einigen Kapitänen nach mit genau jenen reden zu können, oder dass die Geister oder die See selbst mit ihnen sprachen. Und die meisten Kapitäne hielten die Traditionen hoch. Jeder opferte vor Abfahrt eine Flasche Rum, Fred kannte keinen der es nicht tat, gleich wie aufgeklärt der Mann war. Andere opferten weit mehr. Bei den schrecklichsten Stürmen sicherten sie sich am Steuerrad und murmelten Beschwörungen für die See, die Geister oder Davy. Schmissen Goldketten, Schätze oder anderes über Bord um das Schiff und ihre Mannschaft zu retten. Manche losten sogar aus, wen es von den Matrosen traf. Denn es hieß, dass wenn gar nichts mehr half und der Orkan die 12 überschritt verlangten die Geister einen jungen Mann. Und dann wurde einer über Bord geworfen, mit durchgeschnittener Kehle. Diese Bräuche kannte kaum eine Landratte und sie waren bei Todesstrafe verboten. Und so mancher Kapitän befolgte sie doch. Seltsam war, dass genau jene auch stets überlebten und wieder in einen sicheren Hafen zurückkehrten. So war es nunmal, gleich ob hoher Beamter oder hoher Seegeist, sie alle liebten es geschmiert zu werden. Fred starrte Rene in die Augen, er hatte viel zu lange nachgedacht. "Ich liebe Dich seid ungefähr zwei Jahren", sagte er schlicht.
Rene Lothair de Brisay
Je länger Frederic schwieg, umso nervöser wurde Rene. Er war froh, als sein Offizier wieder sprach. Das, was er sagte, fühlte sich schön an. Es tat gut, etwas so Freundliches gesagt zu bekommen von jemandem, der einem, auf welche Weise auch immer, nahestand. »Das hat mir noch niemand gesagt«, antwortete Rene und spielte mit seinem Glas. Dann hielt er es wieder fest. »Aber warum mich? Ich bin uralt, ich bin faltig und ich trinke zu viel, vom Tabak ganz zu schweigen. Vermutlich bin ich in spätestens fünf Jahren tot. Warum keinen Jüngeren? Du weißt, dass ich Liebschaften in der Mannschaft nicht verbiete, wenn trotzdem die Arbeit vernünftig erledigt wird. So wie damals bei Davet und Silvano. Jeder wusste, sie waren ein Paar, ich wusste es auch und es war in Ordnung. Such dir doch lieber jemanden in deinem Alter.«
Frederic de Pladrieux
Fred schüttelte leicht den Kopf bei Renes Erklärung. "Wer sagt Dir, dass ich Dich gesucht oder ausgesucht habe? Das kann man sich nicht aussuchen. Und ich suche mir auch niemand anderes. Warum Du? Warum Du nicht? Es ist einfach so, ich kann Dir zig Dinge sagen warum es so ist, aber vermutlich klingt das albern. Im Halbsuff klingt alles albern oder super genial. Drum heißen die Ideen Schnapsideen. Mit Schnaps in der Birne klingt es noch gut, aber nüchtern nicht mehr. Ich weiß Käptn, aber ich war nicht an Bord, als die beiden ein Paar waren. Was nichts heißt. Soweit ich weiß, fiel Davet vor 14 Jahren. Da war ich dreizehn, also noch nicht mal volljährig. Zuviel Rum, zuviel Tabak, zuviel See, zuviel Schiff - klingt nach einem Salzbuckel oder einem Marineoffizier. Wir beide könnten in fünf Minuten tot sein, oder steinalt werden. Schert Dich das?", fragte Fred freundlich und füllte ihnen beiden nach. "Das schert Dich nicht, sonst wärst Du nicht in diesem Beruf Rene. Mich stört auch nicht, wenn zwei ein Paar sind, solange der Job gemacht wird, die Schichten eingehalten und keiner drunter leidet. Manchmal ist sogar so, dass es die Stimmung lockert. Halt wie die Burschen drauf sind. Und bisschen Gefummelt und Weggestecke ist überall Rene. Die Reise ist lang, jeder hat Bedürfnisse, wenn er sie nicht selber stillt", schmunzelte Frederic.
Rene Lothair de Brisay
»Beim Rakshor, du hast Recht«, seufte Rene. »Es schert mich sonst nicht. Man lebt nur einmal, warum sich Gedanken über den Tod machen? Der kommt noch früh genug. Aber ich mache mir Gedanken über das Leben, über dein Leben. Und vergesse gerade, wie schnell doch die Zeit vergeht und dass du Davet nicht mehr kennengelernt hast.« Er rieb sich seinen Kinnbart. »Es ist nicht so, dass mich dein Geständnis gerade kalt lässt«, gestand er. »Und doch huschen gerade sehr viele Abers durch meinen alten Kopf. Allen voran der Gedanke, dass es doch recht egoistisch wäre, darauf einzugehen. Du hast Besseres verdient, Fred, als einen alten rheumatischen Trinker.«
Frederic de Pladrieux
"Gut unter uns, wovor hast Du Angst, dass es Dir gefallen könnte? Was Besseres? Woran machst Du denn Besser fest? Ich könnte gegenarge... gegenarm... gegenhalten Du hast was Besseres verdient als einen halben, Kautabak süchtigen Backfisch. Frage, wenn es Dich nicht kalt lässt. Willst Du aufzählen warum es nicht geht, oder willst Du es versuchen?", fragte Fred und trank erneut einen Schluck Rum. Er versuchte nachzuhalten wieviel er bis jetzt gesoffen hatte. Zwei volle Becher als er allein in der Kajüte war. Er schielte zur Koje rüber und befürchtete fast sich selbst drin liegen zu sehen. Man sagte ja, die Seele schwirrte im Traum rum. Das wäre eine schöne Scheiße, wenn er das alles im Suff nur träumen würde. Ruckartig riss er den Kopf zu Rene herum, ehe dieser das als Aufforderung verstand. Mit dem Handrücken wischte er sich kurz über die Stirn. "Ich lag vorhin da drin und dachte... vergiss es besser, das ist so bekloppt was ich gerade dachte", grinste er verlegen.
Rene Lothair de Brisay
Rene blickte auf sein Glas und lächelte etwas. »Ich hatte vor Jahren ... Unzeiten muss es inzwischen her sein, denn ich kann mich nur verschwommen daran erinnern ... eine kurze Liebschaft mit einem Matrosen. Einem Backfisch, wie du sagst. Ich sagte ihm das Gleiche wie dir, ich bin ein alter Säufer und er soll sich einen Jüngeren suchen. Er wollte es trotzdem versuchen. Also stimmte ich zu, er gefiel mir ja auch und ich fand es niedlich. Das Ende vom Lied war, er hat sich nebenbei mit Leuten vergnügt, die teilweise noch jünger waren als er und bei Landgang mit Frauen. Ein alter Mann mit all seinen Zipperlein war dann wohl doch nicht das Wahre. Davor habe ich Angst«, sprach Rene ruhig.
Frederic de Pladrieux
"Gut dass ist Dir mit dem anderen passiert, ich bin nicht der andere. Und Rene frag Dich eins, sagst Du lieber am Ende Merde, aber die Zeit davor war schön oder fragst Du Dich lieber was wäre gewesen, hätte ich? Ich sag lieber Merde. Ich stehe nicht auf Frauen, darum bin ich hier. Ich wollte zur See, ich wollte nicht die Familie erhalten, mein Vater stimmte zu und wünschte mir viel Spaß. Mein Vater hat Frau und Mann, also ob mich je eine Frau reißt, kann ich nicht sagen. Habe nie eine getroffen wo ich Lust verspürt hätte. Aber ich sah Dich eines Abends wo ich entspannt war und mir juckte der Schwanz nach Dir. Das ist was anderes verstehst Du? Ich mag Männer, keine Frauen, keine Kinder, keine Knaben, keine Gleichaltrigen, ich mag Silberrücken, Salzbuckel. Einen Kerl, Du bist ein Kerl und hättest Du keine Zipperlein, hättest Du die ganze Zeit im Hafen geparkt Rene. Muss ich Dich von Dir selbst überzeugen?", grinste Fred.
Rene Lothair de Brisay
Renes Schnurrbart zuckte und in seinen Augenwinkeln vertieften sich die Krähenfüße. Er wusste nicht, was er sagen sollte, aber man sah ihm an, dass er sich freute. »Wenn das so ist, dann kann ich dir ja sagen, dass ich dich mehr mag, als jeden anderen meiner Männer. Du genießt nicht umsonst so viele Privilegien, denn dass mein Vorrat an Rum, Naschereien und Zigarren schrumpft, während ich mich an Land umschaue, ist mir durchaus aufgefallen. So verkalkt bin ich dann doch noch nicht. Allerdings wusste ich nicht, dass du dir auch meine Kleider anziehst und dich in meine Koje legst.« Verlegen rieb sich Rene den Hals.
Frederic de Pladrieux
"Das Du mich mehr magst wusste ich nicht, dass Du mir vertraust weiß ich und hat mich immer gefreut. Naja die Sachen, stimmt. Dafür hätte ein anderer ganz schön Ärger bekommen können. Dann hätte ich aber mit der Sprache rausgerückt, weil das hätte ich nicht gewollt und darum ging es mir nicht. Es ging mir darum das es Dir gehört und ich war Dir nah obwohl Du nicht dabei warst. Ich weiß nicht wie ich es erklären soll. Das ist alles hier Deins, Du, und ich war mittendrin. Zur Wiedergutmachung kannst Du auch meine Vorräte plündern und in meiner Koje schlafen", bot Fred an und musste dann losprusten.
Rene Lothair de Brisay
»Betrachte es als Geschenk, ich wusste ja, dass du es warst.« Er lächelte und konnte es noch immer nicht so richtig fassen. Er griff über den Tisch und umfasste Frederics Finger, um sie liebevoll zu kneten. Obgleich Frederic im Gesicht eher zart aussah, hatte er die harten Hände eines Seemanns. Rene lächelte und schüttelte den Kopf. »Es fühlt sich alles sehr unwirklich an.«
Frederic de Pladrieux
"Weil wir voll einen in der Krone haben Boss", lachte Fred und verschränkte seine Finger mit denen von Rene. "Wir sollten einen Kaffee trinken, was meinst Du? Kaffee und ein Stück Kuchen wäre nicht schlecht. Wir könnten es uns bem... gemütlich verdammt machen", schlug Frederic gut gelaunt vor. "Nebenbei ich habe immer ein Taschentuch benutzt, also keine Sorge, wegen Deinem Bett", fügte er freundlich an.
Rene Lothair de Brisay
»Ich habe nur ein Glas getrunken«, lachte Rene seine tiefe, raue, aber herzliche Lache. Er quälte sich auf die Beine und ging noch einmal nach draußen. Frederic konnte hören, wie er jemanden losschickte, der kurz darauf wiederkam und ihm etwas aushändigte. Rene kehrte zurück, stellte einen halben Kuchen und ein Tablett mit einer Kanne Kaffee und zwei Tassen auf dem Tisch ab, ehe er die Tür wieder sorgfältig verschloss. »Sollte ich fragen, was du mit dem Taschentuch meinst? Bedien dich«, sagte er freundlich und nahm sich selber ein Stück Kuchen in die Hand, um davon abzubeißen.
Frederic de Pladrieux
"Das habe ich mir wie ne Fahne um die Nudel gehangen, um Dein Bett nicht einzusauen, ich dachte das wäre klar. Ich wollte Dich nicht vergrätzen und ich wollte nicht auffliegen. Ein geborgter Rum ist sicher nicht so schlimm wie das Bett vom Käptn einzusauen oder?", fragte Fred und goss sich eine Tasse Kaffee ein. Er starrte in die Tasse und schaute wie gebannt auf das schwarze, starke Getränk. "Möchtest Du einen Trick hören? Den kenne ich von Deinem Kumpel Mancini. Wusstest Du, dass man wirklich im Kaffee lesen kann? Aber nur im schwarzen. Ein uralter Trick. Funktioniert ähnlich wie ein Barometer pass auf. Hoher Luftdruck wirkt sich auch auf die Blasen im Kaffee aus. Wenn sich die Blasen näher im Zentrum Deiner Tasse befinden, kündigt sich Regen oder sogar stürmisches Wetter an. Sind sie am Rand, bleibts schön. Und der Kaffee sagt, wir bekommen Sturm, draußen braut sich was zusammen wir sollten alles sichern lassen. Danke für den Kaffee und den Kuchen. Was ist jetzt mit uns?", fragte Fred, nahm sich ein Stück Kuchen und biss ebenfalls davon ab. "Lecker", freute er sich.
Rene Lothair de Brisay
Der arme Rene kam heute nicht zur Ruhe. Er musste schlucken, als Frederic erzählte, was genau er mit dem Taschentuch gemeint hatte, doch ehe er sich darin vertiefen konnte, musste Rene noch einmal raus gehen und Adrien wegen des möglichen Sturms Anweisungen geben. »So«, sprach er und drehte den Schlüssel rum. »Jetzt haben wir hoffentlich endlich Ruhe. Den Trick solltest du auch den anderen mitteilen.« Rene stand etwas nervös im Raum herum, ehe er sich auf seine Koje setzte. »Ich würde es gern mit uns versuchen, Fred, du hast mich überzeugt. Mein Bett ist etwas größer, da ich wegen meiner Gelenkschmerzen gern bequem liege. Heißt, hier ist Platz für zwei, falls du heute hier übernachten möchtest.«
Frederic de Pladrieux
"Das werde ich machen, nutzbar für jeden Kaffeetrinker", antwortete Fred und schaute Rene hinterher, der nach draußen ging und Anweisung zur Sicherung des Schiffs erteilte. Frederic wartete bis er zurückgekehrt war und grinste als Rene hinter sich abschloss. "Das Angebot nehme ich an Rene, ich bleibe gerne", sagte Frederic und setzte sich neben Rene aufs Bett. Er musterte ihn aufmerksam und rutschte ein Stück näher und zwar so nah, dass sie sich berührten. "Hier bin ich", grinste er unnötigerweise und drückte ihm einen Kuss auf.
Rene Lothair de Brisay
Rene brauchte eine Weile, um sich an das Gefühl von Frederics Lippen auf seinem Mund zu gewöhnen. Schlagartig bereute er, heute Rum, Kaffee und Kautabak konsumiert zu haben. Er schmeckte sicher schrecklich. Wahrscheinlicher aber war, dass Frederic, der seinerseits alles davon in kürzester Zeit hintereinander zu sich genommen hatte, entsprechend gar nichts davon schmeckte. Rene legte den Arm um seinen ersten Offizier, vorsichtig, als könne er ihn verjagen mit einer zu heftigen Bewegung oder das Traumgespinst zerstören. Langsam begann er, den Kuss zu erwidern.
Frederic de Pladrieux
Fred streichelte Rene über die Flanke und schaute mit gesenktem Kopf zu ihm auf. "Eine unverschämte Frage gestattet? Dein "Matrose" ist doch nicht dieser Remy oder?", fragte Frederic und strich Rene die Haare über die Schulter. "Das wäre alles andere als witzig", sagte er ernst und küsste Rene auf den Hals. "Wars macht der Kerl überhaupt hier?", hakte er rückversichernd nach und half Rene aus der Jacke.
Rene Lothair de Brisay
Rene ließ sich aus seiner Jacke helfen und nahm seine Perücke vom Kopf, so dass Frederic sein braungraues, etwas dünn gewordenes Haar sehen konnte. Die Perücke würde nur stören. »Remy ist nie zur See gefahren. Es war ein Scherz von mir, dass unser Maat von einer Dirne sprach, als er Remy in meine Kajüte schickte. Wir wollten uns wegen eines Rammsporns unterhalten, da die Choucas einen bekommt und ich gern die technischen Details erfahren wollte, um zu sehen, ob das nicht auch für die Mouette eine gute Idee wäre. Also war er so freundlich, mir die Unterlagen zu organisieren. Der Prince wird sich gedulden müssen, aber er ist gut versorgt. Nein, der Mann, der mir die schlechte Erfahrung bescherte, heißt Sacha Bonnet und dient heute auf der Choucas. Ich wollte ihn danach nicht mehr sehen. Er war damals wirklich noch sehr jung. Aber einen Matrosen, der mich belügt, wollte ich nicht in der Mannschaft haben.« Sanft half er seinerseits Frederic aus der Jacke.
Frederic de Pladrieux
"Haizahn-Sacha? Keine Ahnung ob ich ihn schon mal gesehen habe, aber ich kenne ihm den Namen nach, also seinem Spitznamen nach. Dieser Remy hat einen unheimlichen Blick, findest Du nicht auch?", fragte Fred und schaute sich Rene ganz genau an, ehe er sein Haarband aus den Haaren zog. Sein Haar war ohne Perrücke brauch und schulterlang. Meinst trug er es zusammengebunden unter der Perrücke oder gepudert. "Warum sollte die Mouette keinen Rammsporn vertragen? Müsste sicher an ihre Größe angepasst werden. Es gibt doch diese richtigen wie Speere und dann diese zum eindrücken eines Rumpfes. Was für einen wünscht Du Dir?", fragte Fred und fasste Rene in die Haare. "Wie möchtest Du es?", raunte Frederic und streifte sich die Schuhe ab um ganz in die Koje zu klettern.
Rene Lothair de Brisay
Auch Rene zog seine Schuhe aus und kroch nach hinten in die Koje, wo er Frederics Hand nahm und zurück in sein Haar führte. »Ruhig und langsam, keine Hektik. Da ich mich gern mit allen Sinnen konzentriere und nicht nur mit einem. Und du?« Er betrachtete den schönen Mann, der bei ihm saß und erneut überkam ihm das Gefühl der Unwirklichkeit. Es war so fernab von allem, was er für möglich gehalten hätte, nachdem er sich so lange selbst blockiert hatte, um in Frederic nicht mehr zu sehen als einen besonders tüchtigen Offizier mit ein paar kleinen Macken. Nun musste er gegen seine eigene Blockade kämpfen und sie Stück für Stück senken. »Ja, Haizahn-Sacha. Könnte ein guter Mann sein, wenn er es mit der Ehrlichkeit etwas genauer nehmen würde. Welchen Rammsporn wir nehmen, weiß ich noch nicht, er muss zum Rumpf unseres Schiffes passen, denn da wirkt ja einiges an Belastung, wenn ein anderes Schiff gerammt wird.« Er legte die Hand unterhalb von Frederics Ohr an den Hals. »Du bist so wunderschön«, sagte er und klang dabei fassungslos.
Frederic de Pladrieux
Frederic wurde knallrot als Rene ihm sagte dass er wunderschön aussehen würde. Er sagte dies so einfach, schlicht und ehrlich, dass ihm die Farbe in den Kopf schoss und er nichts dagegen tun konnte. "Dankeschön, Du machst mich total verlegen. Ruhig und langsam klingt nach Genuss, ich lass Dir den Vortritt Rene. Wer weiß was Sacha wollte, vielleicht hat er sich selbst gesucht. Manche haben nur eine Antwort auf der Suche nach dem ich - Frage wer bin ich? Ich! Mit allen Gefühlen die dazugehören, ohne große Worte. Manche suchen sich ewig, probieren sich aus und finden sich trotzdem nie. Ich habe nie irgendwen gesucht, nicht mal mich selbst. Mich hatte ich von Anfang an gefunden und Dich fand ich auch. Vielleicht ist er ein Getriebener, vielleicht war es seine Jugend, aber manche Sucher sind uralt und trotzdem immer noch auf der Suche. Egal, müssen wir nicht jetzt ausdiskutieren. Jedenfalls nicht Haizahn-Sacha", antwortete Fred und hockte sich auf die Fersen um sich ganz langsam auszuziehen, damit Rene zuschauen konnte. So blieb er einen Moment sitzen und schaute ihn einladend an, ehe er sich der Länge nach auf den Rücken legte. "Einladung", grinste er.
Rene Lothair de Brisay
Rene freute sich, dass er Frederic so ganz offiziell beim Ausziehen beobachten durfte. Inoffiziell hatte er das schon oft getan, man kannte einander nackt, denn wer auf dem Meer lebte, der schwamm auch. Während Frederic in Renes Augen so vollkommen aussah, wie eine zum Leben erwachte Statue, kannte Frederic Renes alternden Körper, dessen von dicken Adern gezeichnete Beine, die von der Arbeit muskulösen Arme, den weichen, faltigen Bauch mit dem graubraunen Haar. Sicher war er nicht der Schönste, aber Frederic wusste um all seine Makel und er hatte trotzdem entschieden, sich auf diese Weise bei ihm einzufinden. Der nackte Rene strich mit einer Hand über Frederics weißen Körper. Er erspürte, wie er sich anfühlte und küsste seinen Nacken. »Beine etwas weiter auseinander«, bat er und fuhr sanft zwischen Frederics Schenkel.
Frederic de Pladrieux
Frederic gehorchte, nahm die Beine etwas weiter auseinander und hielt für Rene die Arme auf, so dass er sich hineinlegen konnte um umarmt und gehalten zu werden. Fred schaute genauso offen zurück wie Rene ihn betrachtete. Gleich was Rene über sich dachte, er liebte den Mann. An niemandem ging das Alter spurlos vorbei. Ihn störten nicht die Silberstreifen die Renes Haare durchzogen, oder die Lachfalten rund um seine Augen. Auch die Narben die seinen Körper zierten und die wettergegerbte Haut zeugten nur davon wie er gelebt hatte. Eines Tages würde er ganz ähnlich aussehen, gezeichnet von der See, der Sonne und der harten Arbeit. Dafür hatten sie sich beide entscheiden. Es gab nichts wofür sich Rene schämen musste. "Trau Dich, komm in meine Arme", bat Frederic liebevoll und rutschte näher zu Rene auf.
Rene Lothair de Brisay
Etwas zögerlich legte Rene sich auf Frederic. Als er das Gewicht auf ihn legte, atmete er aus und spürte, wie sich ihre Haut aneinanderschmiegte. Frederic war warm, fest und glatt. Er selbst war, von den Armen und Waden abgesehen, mit den Jahren weich geworden und seine Haut rau. Er konnte die Wanten nur noch bei ruhiger See hochklettern, aber im Notfall schaffte er das noch und konnte eigenhändig mit anpacken. Die Schwerarbeit übernahmen allerdings ohnehin in aller Regel die Matrosen. Unter sich spürte er seine erwachende Manneskraft, als sie einander so nahe waren. Nicht mehr so fest wie einst, aber es funktionierte weitestgehend noch. Vor allem aber genoss er, dass er in Frederics Armen liegen konnte und küsste ihn. Fragend stupste er ihn mit dem Unterkörper ein wenig an. »Wie weit möchtest du gehen? Wenn es dir zu viel ist, können wir auch einfach ein wenig nebeneinanderliegen.«
Frederic de Pladrieux
"Ich habe Dich eingeladen, dass heißt ich mache mit. Gleich wie weit Du gehen willst, ich bin dabei. Alles gut?", fragte Fred und nahm ihn fest und liebevoll in die Arme. Die Beine stellte er seitlich auf, so dass Rene zusätzlichen Halt hatte und sich nicht drum kümmern musste sich festzuhalten. Frederic verschränkte seine Arme in Renes Nacken und küsste ihn. Zuerst ganz vorsichtig und behutsam, dann etwas leidenschaftlicher um ihn aus der Reserve zu locken. Dabei rutschte er so, dass Rene genauso spürte, dass Frederic nicht nur redete, sondern wirklich heiß auf ihn war. Er bewegte sich etwas unter Rene so dass ihre Körper aneinander strichen, während er ihm den Rücken streichelte und ihm die Lippen auf den Mund presste.
Rene Lothair de Brisay
Rene schloss die Augen und genoss das Gefühl, dass Frederic ihn anlocken wollte. Er sträubte sich nicht, als Frederic leidenschaftlicher wurde, sondern erwiderte die Leidenschaft. Als er das Gefühl hatte, dass es nun zur Sache gehen sollte, beugte er sich hinüber zum Nachtschrank, holte eine Dose Fett heraus und rieb sich damit ein. Die Berührung seiner Finger ließ seinen Körper zucken. Er war in den letzten Jahren sehr unterfordert gewesen, was das anbelangte und entsprechend empfindlich reagierte er auf die dargebotenen Reize. Er beugte sich wieder über Frederic und drang vorsichtig in ihn ein. Er war nicht sonderlich groß gebaut, so dass sein Gefährte keine Angst vor Schmerzen haben musste. Rene versuchte anhand von Frederics Körpersprache zu erraten, ob dieser bereits Erfahrung hatte. Er vermutete es bisher stark, da Frederic sich sehr selbstverständlich entkleidet und ihr Liebesspiel begonnen hatte und es führte.
Frederic de Pladrieux
Fred hielt unter Rene einen Moment absolut still, damit er ihn ohne Probleme nehmen konnte. Rene spürte einen kurzen Widerstand, ehe sein Partner sich soweit entspannt hatte, dass er problemlos eindringen konnte. Frederic war willig, aber aufgeregt, dass er Rene wollte und willkommen hieß spürte der alte Kapitän, als er in ihn eingedrungen war. Fred drückte sich ihm sanft entgegen, so dass Rene weiter in ihn hineinglitt, während er seinen Kopf an den von Rene drückte. So verharrte er, um Rene die Führung zu überlassen. "Der erste gehört Dir, führe mich Käptn, ich folge", erklärte er gut gelaunt. Rene spürte, dass Frederic vor ihm schon mit anderen das Bett und die Koje geteilt haben musste. Er hatte keine Scheu vor ihm, er freute sich auf ihn. Er genoss seine Nähe im und auf seinem Körper und versuchte es ihm so angenehm wie möglich zu machen. "Freies Spiel oder kuschlig mit Decke über dem Buckel?", fragte Fred nach einem Moment und spannte den Bauch etwas an um Rene zu massieren.
Rene Lothair de Brisay
Rene keuchte leise, als er das schöne wie seltene Gefühl auskostete, eins mit jemandem zu sein. Er griff nach hinten und zog die Decke über sich, so dass sie ein Zelt über ihnen beiden bildete, das schon bald schön warm war. Rene küsste ihn und bewegte seinen Körper in ihm, so gut es seine alten Knochen mitmachten. Rene nahm Frederic ruhig und unaufgeregt, aber keineswegs ohne Leidenschaft. Es war eine stille Form von Leidenschaft, die mit der Konzentration auf den Genuss einherging, denn das war es, was Rene tat - er genoss Frederic mit allen Sinnen und nicht nur mit dem Unterleib. Erneut überkam ihn ein leichtes Schwindelgefühl, als er ihn unter sich sah und Rene verharrte einen Moment, um ihn in seiner Perfektion zu betrachten, ehe er seine Bewegungen fortsetzte. Als er kam, umarmte er Frederic fest, ihre Schläfen aneinandergepresst. Frederic konnte nicht genau sagen, wann es bei Rene anfing und wann es wieder aufhörte, die Übergänge waren fließend. Irgendwann zog er sich aus ihm zurück, das dünne Haar und den Rücken nass von Schweiß. »Die nächste Runde geht an dich«, raunte er zufrieden und küsste ihn. »Such dir aus, wie du es möchtest, nur bitte keine akrobatischen Verrenkungen.«
Frederic de Pladrieux
Frederic ließ ihn nur widerwillig los, aber gab ihn dann letztendlich doch mit seinem Körper frei. Er rollte sich glücklich auf die Seite und zog Rene mit sich herum. "Keine Verrenkungen, versprochen. Wir turnen doch draußen schon genug, da muss es nicht auch noch im Bett sein", antwortete er völlig zufrieden und zog Rene auf Augenhöhe hoch. Er stopfte die Hände unter den Kopf als Kopfkissen und genoss die Wärme die von Rene ausging. Er schmiegte sich an die Brust von ihm und schaute zum zweiten Mal am heutigen Tag zu seinem Kapitän auf. "Kuschel auch in Ordnung? Ich glaub ich hab zuviel getankt, dann steht er nicht richtig", gestand Fred und streichelte Rene liebevoll über den Bauch und zwischen den Beinen. "Dafür mache ich es morgen früh wieder gut. Aye?", fragte er innig und rutschte so nah auf, dass sie sich wieder berührten. "Ist schön mit Dir", flüsterte er glücklich.
Rene Lothair de Brisay
Rene zog die Decke wieder ordentlich über sie beide, die beim Herumrollen verrutscht war. »Aye. Freut mich, dass mein Rum dir geschmeckt hat«, antwortete er und blinzelte freundlich. »Ruh dich schön aus.« Seine alte Hand streichelte liebevoll über Frederics Haar. Er sah ganz anders aus ohne Perücke, aber das traf auf sie beide zu. Rene mit seinen durcheinandergebrachten dünnen Haaren erinnerte ein wenig an ein gerupftes Huhn, doch das machte er mit seinem üppigen Schnurr- und Kinnbart wieder wett. Er kuschelte sich gemütlich ein, so dass sie einander möglichst viel berührten und fuhr fort damit, Frederic zu liebkosten.
Frederic de Pladrieux
"Erinnere mich daran, dass ich Deinen Mandelvorrat wieder auffülle und Deine Schokolade. Davon habe ich auch probiert. Ich kaufe ein große Portion, damit es für uns beide reicht. Ich weiß ja auf welchen Süßkram Du so stehst", antwortete Fred und küsste Rene mit Zunge. Draußen zog langsam das Unwetter auf. Es war merklich dunkler geworden in der Kajüte von Rene und schwere Regentropfen prasselten gegen die Fenster der Kapitänskajüte. Frederic nahm Rene fest in die Arme und kuschelte sich an. "Ich mag das Geräusch von Regen", murmelte er, "das hat etwas Beruhigendes und Gemütliches". Seine Finger strichen über die Schulter von seinem Gegenüber während er die Augen schloss. "In spätestens einer halben Stunde ist der Himmel schwarz, aber uns kann es gleich sein. Decke über die Nase, fest eingemummelt und die Mouette ist gut gesichert", grinste er Rene an.
Rene Lothair de Brisay
Rene war etwas überrumpelt von der Zunge, die sich in seinen Mund bohrte und dort einen Tanz veranstaltete. Als er endlich versuchte, mitzumachen, hatte Frederic seine krakenarmähnlich lange Zunge schon wieder eingezogen und plauderte munter vor sich hin. Seine verquollenen Augen verrieten jedoch, dass er nicht halb so munter war, wie er sich anhörte. Er legte den Kopf wieder hin und Rene zog die Decke noch höher. »Schlaf gut. Und überlege es dir bis morgen, ob das zwischen uns was Festes werden soll, oder ob es dafür noch zu früh ist. Wenn ja, erwarte ich nach dem Aufwachen eine entsprechende Antwort.« Auch Rene legte seinen Kopf wieder hin. Im Gegensatz zu Frederic war ihm alles andere als zum Schlafen zumute, aber es sollte doch mit dem Rakshor zugehen, wenn er deswegen aufstehen würde. Er genoss jede einzelne Minute, die er hier mit Frederic lag, während draußen die Mannschaft die Mouette auf den Sturm vorbereitete.
Frederic de Pladrieux
"Die Antwort bekommst Du sofort, ja ich wünsche mir mit Dir was Festes Rene. Ich bin Dir zwei Jahre hinterher gelaufen und hab heimlich Deinen Rum gesoffen, Deine Zigarren geraucht und Mandeln gefuttert. Ab heute mache ich das offiziell ja? Sag ja", bat er leise und lauschte auf das rege Treiben auf dem Schiff und dem ersten Pfeifen des Sturms. "Der Kaffee lügt nie", griente er und nutzte Renes Kopf als Kopfkissen.
Rene Lothair de Brisay
»Ja«, sagte Rene glücklich, als sein Kopf von dem Gewicht eines weiteren Kopfes tiefer ins Kissen gepresst wurde. Er war froh, dass er keine Hängematte besaß, sonst würde er heute Nacht wohl erstickt werden. »Dein Kaffee hatte tatsächlich recht. Ich werde künftig darauf achten, dass die Vorräte in meiner Süßigkeitenschublade immer gut aufgefüllt sind. Deine Lieblingssorten kenne ich ja. Das sind die, die immer leer waren nach meinen Landgängen, bis auf einen Anstandsrest.« Er schob seine Hand über Frederics Rücken und ließ seinen Arm auf ihm liegen. »Ich liebe dich auch, Fred«, sagte er mit trockener Kehle.
Frederic de Pladrieux
Bei den letzten Worten öffnete Fred nochmal die Augen und lächelte Rene überglücklich an. "Ich Dich auch Rene. Ich liebe Dich auch. Der Kaffee lügt nie sagt Dein alter erster Offizier. Ich werde die Schublade um einiges ergänzen, mal sehen was Dir davon schmeckt. Schlaf gut mein Käptn, falls Dir kalt wird, drück Dich an mich. Träum was Schönes", antwortete er liebevoll.
Rene Lothair de Brisay
Rene wollte noch etwas sagen, aber er war zu nervös und nickte nur freundlich, ehe er seinen Fuß zwischen Frederics Unterschenkel schob. Während Frederics Atem ruhiger wurde, blieb Rene wach und dachte nach. Er vergewissere sich immer wieder, dass er nicht längst selbst träumte, dass Frederic real hier bei ihm lag, strich über seine Haut und lauschte auf den Sturm, unter dessen Tosen er Frederics leise, gleichmäßige Atemzüge hörte.