Blutrote See - Kapitel 28 - Verhandlungsende Versöhnungsbeginn

  • Aussprache zwischen Davet und Ciel



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel beobachtete, wie Tekuro in Boldiszàrs Ärmel kroch, während sein Kumpel lautstark darüber schimpfte. Die Fledermaus verwies auf das Tageslicht und Boldiszàr musste die Schmach ertragen, als Lichtschutz und Heizofen für den Vampir herhalten zu müssen, der sich innerhalb seiner Kleider gemütlich einrichtete. Ciel schmunzelte darüber und folgte seinem Onkel nach draußen auf das Deck. Ein eisiger Wind fauchte ihm ins Gesicht und er musste die Kapuze festhalten. Er wünschte sich eine Ohrenklappenmütze aus Pelz, die er unter dem Kinn zusammenschnüren konnte, vielleicht konnte er in Skille eine erwerben. „Wollen wir in eine der Kajüten gehen, Onkelchen, oder uns mal auf dem Schwarzmarkt umschauen?“


    Davet la Caille
    Davet musterte Ciel mit einem kleinen Schmunzeln, nahm seinen großen, breitkrempigen Hut auf und setzte ihm Ciel auf den Kopf. Er pflückt eine Haarsträhne aus seiner Mähne und band damit den Rest zusammen so dass seine Ohren geschützt waren. "Folge mir", antwortete Davet freundlich. Die restliche Gästechar war sicher immer noch in seiner Kajüte, also führte er Ciel in die einzige Kajüte die stets leer war, nie bewohnt, außer mit dem Geist der Vergangenheit und einer uralten Liebe. Davet schob Ciel in die Kabine von Silvano und schloss die Tür hinter sich. Ciel kam die Kabine bekannt vor. Die Form von Ordnung hatte er einst bei Kapitän Mancini in dessen Kajüte gesehen. Er blicke von seinem Punkt aus in die Kajüte hinein. Die leichten Vorhänge waren zugezogen, die schweren aus Brokat nicht. Er blickte auf einen Schreibtisch auf dem allerlei Utensilien lagen, deren Nutzen sich Ciel nicht erschloss. Er sah an der linken Wand Kisten, ein Bücherregel eine kleine Kommode mit Kleidung. Auf der rechten stand ebenfalls ein Tisch. Eine Mischung aus Schmink- und Schreibtisch. Auf dem Tisch standen einige Schönheitsutensilien, wie Puder, Parfüm, eine Haarbürste, Lippenfarbe, Cremes und vieles mehr. Aber die Sachen waren alt und dennoch nie berührt. Zwischen der Kosmetik stand ein kleines Kristallglas und eine Flasche Rum, die Flüssigkeit war so dunkel, dass sie fast wie Öl wirkte. Darüber wo sonst der Spiegel hing, hing das Portrait eines jungen Mannes. Herausgeputzt, in hellen Farben, er war blond und wurde begleitet von einem schwarzen Pudel.


    Gemälde:
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    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel verhielt sich so andächtig, als würde er einen Tempel betreten. Er spürte sofort, dass dieser Ort etwas Besonderes war und demjenigen, der ihn eingerichtet hatte, viel bedeutete. Er wagte nicht, etwas zu berühren, er betrachtete nur das Gemälde, von dem er vermutete, dass es Silvano als jungen Mann zeigte. Er war auf dem Bild etwa so alt wie Ciel jetzt. Ein gewisses Unbehagen ergriff den Prince, es geschah nicht oft, dass er um Worte verlegen war. Er wandte den Blick ab und betrachtete Davet. „Was meinst du, ist das ein guter Handel für alle Seiten?“, fragte er, ohne die Räumlichkeiten zu kommentieren oder sich zu setzen.


    Davet la Caille
    Davet nahm einen der Stühle und schob ihn Ciel herüber, ehe er sich selbst einen Stuhl herbeizog und darauf Platz nahm. La Caille schaute sich selbst einen Moment um und schaute dann zu dem Gemälde auf. Ein Lächeln zeigte sich für einen winzigen Augenblick auf seinem Gesicht, ehe er sich seinem Neffen zuwandte, der versuchte mit einem seichten Thema einzusteigen. "Es ist ein guter und fairer Handel und bietet den Piraten eine Chance, die sie sonst nicht bekommen. Und jenen die unter den Kapitänen fahren, wird die Chance auf einen Wandel geboten. Es ist eine Chance, was wir alle daraus machen liegt an uns Ciel. Ebenso verhält es sich mit der Familie. Was Du über die Flagge gesagt hast, hat mir sehr gefallen. Ich gehöre zu Eurer Familie, demnach also unsere Familie. Sprechen wir offen. Würdest Du mir nichts bedeuten, würde ich keine Aussprache suchen, Du genauso wenig. Ich weiß nicht was am Neujahrsabend mit Dir los war Ciel, aber eines weiß ich. Das Letzte was ich wollte war Streiten. Alles was ich gesucht habe war ein Freund, ein Ohr wo ich einmal meinen Kummer konsequenzenlos loswerden kann. Jemand der mir zuhört, vielleicht einen guten Rat gibt. Aber der nach unserem Gespräch, den Inhalt des Gesprächs vergessen hat. Du warst wütend, betraf Deine Wut überhaupt mich? Betraf sie Silvano? Natürlich hat er Fehler gemacht, dass streite ich gar nicht ab. Aber ich bitte Dich auch zu sehen, dass er das Gleiche durchmachte wie Boldi. Er möchte dafür keine Sonderbehandlung. Er ruht sich darauf auch nicht aus. Ich denke Dir ist durchaus bewusst, dass er auf diesen Sonderstatus ein Agentensohn zu sein, gerne verzichtet hätte, samt auf das Heim, die ermordeten Eltern und all das andere was damit zusammenhängt. Er ist ein guter Kerl, alles was er benötigt ist ein Kompass der ihm den Weg weist. Jener Kompass Ciel war früher ich und nun ist es Boldi. Dienstlich macht dem Mann keiner ein X für ein U vor, es ist nicht einfach nur Fachwissen, das Wasser ist sein Element. Er liebt es mit allen Facetten, sogar den brutalen, erbärmlichen, gefährlichen und schönen Seiten. Und ich liebe diesen Mann und Boldi. Boldi liebt diesen Mann. Ich weiß nicht, was Dich an Vano so reizt, aber ich möchte keinen Streit mit Dir. Gerade weil ich Dich mag und meine Männer, möchte ich dass wir als Familie zusammenstehen und uns nicht gegenseitig zerfleischen. Du hast das Gemälde angeschaut und Du hast Recht. Das ist er, da war er 20 Jahre und hat sein Amt erhalten. Das habe ich malen lassen. Er war tot, aber hier war er noch am Leben. Du meinst es in vielen Dingen gut, aber manchmal rennst Du dabei so schnell, dass Du versuchst Dich selbst zu überholen. Das geht nicht Ciel, Du wirst Dich dabei nur überschlagen. Und biestig werden, oder wütend, das folgt auf den Frust, den Du Dir selbst bereitest mit Deiner Eile. Wie ein alter Kumpel mal zu mir sagte, wers eilig hat muss langsam gehen. Jetzt Du Kleiner", sagte Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nahm den dargebotenen Stuhl an und ließ sich darauf nieder. Doch als Davet das Thema auf Silvano lenkte, wurden seine Augen schmal und feindselig, doch die Feindseligkeit betraf nicht seinen Onkel. Sie betraf den Mann auf dem Gemälde und jenen betrachtete er nun wieder mit jenem von Aversion geprägten Blick. „Mein Zorn betraf nicht dich, sondern deine Blindheit. Boldiszàr kann man wenigstens den Vorsatz vorwerfen, denn er sieht absichtlich weg, was die persönlichen Schwächen seiner Liebsten anbelangt. Dir hingegen mangelt es grundlegend an Objektivität. Dir ist Jendros Leben weniger wert als das deines Mannes. Mir hingegen wären hundert Silvanos weniger wert als ein Jendro. Und darum werden wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, was diese Person anbelangt. Unsere familiäre Beziehung sollte das jedoch nicht trüben, wenngleich es natürlich eine Belastung ist. Eines garantiere ich dir jedoch - solltest du erwägen, je deine Hochzeitspläne zu verwirklichen, wird mein Vater dir nicht seinen Segen geben. Es gibt Menschen, die haben in unserer Familie nicht einmal angeheiratet etwas zu suchen und Silvano ist einer davon.“


    Davet la Caille
    Davet schüttelte den Kopf. "An dem Punkt waren wir doch bereits. Du hast Jendro doch mindestens genauso geschadet mit Tekuros unüberlegten Einstellung. Und meinst Du Silvano hat ihm geschadet, als er sich von Jendro besteigen ließ? Ciel damit hat er Boldi und mir geschadet. Wenn Du eine andere Person mit seinem Hintergrund betrachtest - zu Unrecht ermordete Eltern, im Heim aufgewachsen, von einem Adligen adoptiert, gelernt was es zu lernen gab, sogar in den Staatsdienst eingetreten und zur Marine gegangen, dort seinen Mann kennengelernt, Freunde gefunden, seinen Mann verloren, teilweise sein Augenlicht verloren, teilweise den Verstand verloren aus Trauer, würdest Du genauso hart mit der Person ins Gericht gehen? Nein. Das sehe ich ja an Tekuro, Bellamy und Boldi. Was hat Vano Dir also getan, das schlimmere wäre als das was ein Menschenfresser tat? Bellamy und Boldi sind auch keine zartbeseiteten Personen, also was hat er getan. Hat Dich seine Befehlsverweigerung dermaßen in Deinem Stolz gekränkt und verletzt? Dann bist Du es, der blind ist. Denn die Verweigerung galt nicht Dir, sie war auch nicht dazu gedacht um Dich bloßzustellen. Es war pure Verzweiflung, seinen Wahnsinn der an einen Schwur gekoppelt ist noch durchzusetzen. Würdest Du das glauben, was Du hier die ganze Zeit versuchst mir einzureden Kleiner, wäre Silvano tot. Er wäre auf dem Block gelandet. Du hast ihn gerettet, aber doch sicher nicht wegen Boldiszar. Denn würdest Du Vano für wirklich so durchtrieben, gefährlich und wahnsinnig halten, dann wäre er eine Gefahr für Boldi. Es ist nur eines, wahnsinnig einsam in erster Linie. Und ich weiß, wie er vorher über Dich dachte und auch sprach. Bis zu diesem Tag auf Deck. Wo er noch in den Bug gerannt kam und Boldi fragte wie weit er schwimmen könne, damit wir so Farisin erreichen. Ich mag Dich sehr, ich würde sogar behaupten ich liebe Dich Kleiner. Gerade deshalb hätte ich mir dahin gehend schon eine ehrliche Antwort von Dir gewünscht. Ich bin mehr als doppelt so alt wie Du Ciel. Verschwende nicht meine Zeit mit so einem Unsinn. Rede offen mit mir, sag was Dich bedrückt, was Dich von mir aus auch ankotzt. Du hast keine Vorstellung davon welche gute Meinung er vorher von Dir hatte. Muss das so laufen? Möchtest Du ihn lebend kaltgestellt sehen? Weißt Du manche greifen nicht aus Hass an, sondern aus Verzweiflung. Und wir beide sind hier, weil wir uns aussprechen wollten. Natürlich kannst Du auch bei Deiner Meinung bleiben. Nur weil wir uns verstehen heißt das noch lange nicht, dass Du meine Freunde mögen musst oder jene die mir als meine Familie nahe stehen. Ich hatte sogar überlegt später Bevis anzunehmen. Auch er muss Dir nicht gefallen Ciel. Das was uns verbindet, betrifft uns. Aber es ist schöner, wenn man sich mit der ganzen Familie sorglos treffen kann, so wie es andere Menschen auch hinbekommen, anstatt dass man selektieren muss, wen man wohin mitnehmen kann. Und was die Hochzeit angeht, wir waren und sind immer noch offiziell verlobt. Ob er mich noch heiraten würde? Das habe ich ihn nicht gefragt, ich fürchte das Nein", sagte Davet sanft.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Wie kannst du einen guten und zuverlässigen Gardisten wie Boldiszàr in einem Atemzug mit einem psychisch gestörten Verbrecher nennen! Der Unterschied ist ganz offensichtlich der, dass alle von dir genannten Personen der Krone zu jeder Zeit treu gedient haben. Boldiszàr und Bellamy genau so wie Tekuro. Keiner von ihnen hat sich je etwas zuschulden kommen lassen, was ihrem Dienst widersprechen würde. Verstehst du diesen Unterschied nicht? Hast du so lange unter Piraten gelebt, dass du nicht mehr Recht von Unrecht zu unterscheiden vermagst, Staatsgewalt von persönlichen Rachegelüsten? Es ist mehr als nur mein gekränkter Stolz, Davet und je länger Silvano Unheil stiftet umso mehr bereue ich, mich für ihn eingesetzt zu haben. Ich tat das nicht für Boldiszàr, nicht nur, sondern vor allem für dich als unser neuestes Familienmitglied.“


    Davet la Caille
    Davet musterte Ciel mit einer Geduld, die vermutlich schon seinen Vater auf die Palme gebracht hatte. "Doch das kann ich sehr wohl unterscheiden. Aber leider widersprichst Du Dir doch selbst, ein Verbrecher wählt seine Taten. Ist er nun krank? Oder ist er ein Verbrecher? Krank gehört er geheilt, als Verbrecher gerichtet. Die Frage ist allerdings dann, was tat er? Er hat einen Befehl verweigert und gute Männer in den Tod geschickt. Das hat er getan. Allerdings tat er es, um wesentlich mehr gute Männer sowie eine ganze Nation vor einer Gefahr zu bewahren. Die Gefahr dass sind die Farisin. Ich kann Dir gerne beweisen dass sie gefährlich sind, aber zum Narbenvergleich bist Du nicht hergekommen. So ein guter Kapitän der Marine der es mit seinen Rachegelüsten zu genau nimmt ist zu verdammen. So knallhart auf herunterreduziert gebe ich Dir Recht. Wie steht es mit einem Gardisten, der Fahnenflucht beging, Menschen frisst und einen gesuchten Mörder bis heute deckt? Normal oder ebenso ein wahnsinniger Verbrecher? Dass Du Silvano für Boldi und mich verschont hast, erkenne ich an Ciel. Das bedeutet mir viel. Ich möchte auch gar nicht dass Du ihn liebst oder heilig sprichst. Ich möchte nur Deine Beweggründe verstehen, bei ihm dermaßen auszurasten. Was macht Dich an ihm so rasend? Das geht dabei nicht nur um Dich. Vorrangig schon, Ihr beide gehört zu mir. Aber ich kenne keinen, der Vano neutral gegenübersteht. Selbst wenn er sich keinen Schnitzer leistet und sein bestes versucht, ist er nur was? Der Agentensohn? Ciel diese Verschwörung hat nie stattgefunden. Den Mann mit dem Du als Geist so freundlich geplaudert hast, diesen Quennel den Du nach seinem Tod noch verziehen hast, er ging über Leichen. Er war Bergsteiger was das angeht, Berge von Leichen und drum lief er weich. Du hast fünf Minuten auf das selbstmitleidige Geflenne eines von Selbsthass zerfressenden Mannes geworfen und verzeihst ihm. Einem Kindermörder, einem Massenmörder, einem Verräter, einem Hochverräter - so jemandem verzeihst Du. Jemandem der alles nur aus purer Selbstsucht und Egomanie tat, dem verzeihst Du. Aber jemandem, der ausrastet, weil er den einzigen Menschen verlor, den er liebte, dem verzeihst Du nicht. Ich bin daran nicht unschuldig, Rene hat Recht. Hätte ich mich gemeldet, wäre all dies nicht geschehen. Aber ich habe mich nicht gemeldet Ciel, denn ich war auf meine ganz persönliche Art und Weise tot. Und ja, ich war auch feige. Als ich einigermaßen körperlich gesundete, hätte ich zurückkehren können. Aber ich war genauso wahnsinnig, nur auf andere Art. Ich wäre zu meinem Vater zurückgekehrt und dort wäre ich gestorben. Wenn ich gehen muss, dann nicht so. Und es hätte mich umgebracht zu wissen, dass er all jene holen wird, die mit mir befreundet sind, es einmal waren, oder mir die Seefahrt ermöglichten. Dass hätte der Mann getan, dem Du als Geist verziehen hast Ciel. Und ich wollte meinen Schwiegereltern nicht unter die Augen treten. Du siehst also, vieles was auf den ersten Blick leicht erscheint, ist es nicht. Was hat er denn in letzter Zeit für ein Unheil gestiftet? Er hatte es vor Ciel. Du hattest in Deinem Leben sicher auch schon so einiges vor, von dem Du heute selbst sagst, zum Glück ging das in die Hose oder? Wieso ist dieser Älteste nicht gefasst? Warum Archibald nicht auf dem Block? Und wieso ist Tekuro noch in Deinem Dienst? Das ist keine Anklage, sondern eine einfache Frage und ich bitte um eine höfliche, wohlüberlegte Antwort mein Kleiner. Ich vermute, weil Du auch nicht alles alleine kannst. Aber kann man das von anderen verlangen, über allen Dingen und Gefühlen zu stehen?", fragte Davet ruhig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Corentin, den du als Quennel schmähst, habe ich verziehen, da er tot ist. Was meinst, du, hätte ich sonst mit einem wie ihm getan? Zwei Dinge kommen dafür in Frage. Variante eins: Seine Härte und seinen Scharfsinn nutzbar machen für die Krone, so dass er sie gegen unsere Feinde richtet. Das ist das, was ich mit den Beißern tue und wie wir es - auf deinen Vorschlag hin - nun mit den Piraten handhaben. Niemand braucht Wachhunde, die nicht beißen, Davet. Erwartest du, dass ich mir eine Leibwache aus Wohltätern zusammenstelle? Ich nehme die härtesten Männer in meinen Dienst, die ich nur finden kann, wenn sie dafür nur eines tun: Mir gegenüber loyal zu sein. Das aber tut Silvano nicht! Was kümmert es mich, wenn Tekuro und sein Vater Menschenfleisch fressen, so lange es sich dabei nicht um Souvagner handelt? Und ich werde offen mit dir reden. Hätten sie keine Möglichkeit, sich ihr Fleisch zu organisieren, dann würde ich ihnen welches zu spielen, notfalls auch Souvagner, und zwar aus dem Bestand jener, die es verdient haben, zu sterben. Du darfst dir sicher sein, dass es auch Bellamy nie an dem mangelte, wonach ihm verlangte. Silvano könnte es gut gehen, wäre er zuverlässig. Das ist er nicht, das ist der entscheidende Punkt. Mir mein Scheitern an dem Ältesten vorzuwerfen, der mich fast umbrachte, ist unfair, Davet, ich hoffe, das ist dir bewusst.“


    Davet la Caille
    Davet rutschte Ciel den Hut zurecht. "Ich werfe Dir gar nichts vor Ciel, das habe ich nie getan. Ich stelle nur Fragen, nicht mehr und nicht weniger und ich hoffe ich werde aus Deinen Antworten schlau, verstehe Dich besser oder lerne etwas. Korrekt keiner braucht eine Garde die mit Wattebäuschen wirft. Wie Du so schön sagst, Wachhunde die beißen. Dein Stab tut es, die Freibeuter werden es für Dich tun, auch Vano hat es all die Jahre für Euch getan. Abschreckende Wirkung zu zeigen, war seine Aufgabe Ciel. Das man mal ein Auge zudrückt bei Leuten die einem nahe stehen, die treu und loyal sind verstehe ich. Aber wo war er nicht loyal? Gut von der Befehlsverweigung weiß ich, wir waren ja vor Ort. Meine Mannschaft habe ich auch nicht danach ausgesucht, wer gut im Hundert Meter Dummgucken ist Ciel, Rakshaner sind freundlich, aber wenn es drauf ankommt alles andere als zimperlich. Dass durften die verdammten Zwerge schmecken und ich sage das, als Rakshaner. Denn ich weiß was Zwerge sind, dank den Rakshanern, den Brüdern und Schwestern, die teilweise mit Hunger ins Bett gingen, damit ich durchgefüttert werden konnte. Wo ist Vano nicht zuverlässig? Momentan wo er krank ist? Meinst Du das? Ich hoffe das wird wieder. So nun zu dem Ältesten, da werfe ich Dir gar nichts vor. Ich möchte von Dir wissen, willst Du diese Kreatur nutzen? So wie Du die anderen Wachhunde benutzen möchtest? Das ist ein Spiel mit Davy Ciel, auch ihn kannst Du nicht knechten. Wenn Du versuchst dieses Ding nutzbar zu machen, wird es Dich holen. Denk an meine Worte es ist... nun seine Nähe ist wie Schmiere... wie Teer... so als ob es die Magie um sich herum verunreinigt, verseucht. Ich kann es Dir nicht anders beschreiben, es zwingt einem seine Präsenz auf. Für einen Magier muss sich dieses Geschöpf ekelerregend anfühlen im Geist. Es ist ein gut gemeinter Rat, aus Sorge um Dich und Dein Wohlergehen. Du würdest ihnen also das besorgen was sie brauchen? Jedem? Ich rede nicht von Vano", sagte Davet neugierig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Mit der Einschränkung der Schuld ihrer Opfer, ja. Sprich, ich würde Archibald nicht mit Kindern beliefern, da diese per definitionem nicht schuldfähig sind. Das schließt natürlich auch ein, dass Schwangere davon ausgenommen sind. Verrate mir, warum du dies fragst, bevor ich dir deine weiteren Fragen beantworte.“


    Davet la Caille
    Davet schmunzelte ihn liebevoll an, nahm ihm den Hut vom Kopf und setzte sich ganz nah vor seinen Neffen. Er entkorkte die uralte Rumflasche und goß von der wertvollen Flüssigkeit etwas in das Kristallglas. Er nahm den ersten Schluck, wie es Brauch war unter Piraten als Gastgeber um zu zeigen, dass das Getränk nicht vergiftet war, ehe er das Glas Ciel hinhielt. "Mein Kleiner, um Dich zu verstehen. Ich erzähle viel und ich frage viel. Von klein auf habe ich immer versucht alles zu verstehen und gerade versuche ich Dich zu verstehen um mit Dir gut auszukommen. Und nebenbei, vielleicht benötige ich eines Tages selbst einmal Deine Hilfe. Was sollte ich sonst von Dir wollen? Deinem Papa sagen, dass Du Führungsqualitäten besitzt? Du weißt doch sicher selbst, dass Dein Vater ein Mann ist, der große Weitsicht hat. Das heißt, er weiß genauso wenn etwas getan werden muss. Und wir haben einen Ghul an Bord, er benötigt Fleisch...", erklärte Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Der Prince trank einen Schluck. „Einen Ghul?“, fragte Ciel zunächst angewidert, doch dann nahm seine Neugier überhand. „Wenn du ihn mir zeigst, so werde ich dir helfen, für sein leibliches Wohl zu sorgen.“


    Davet la Caille
    Davet grinste seinen Neffen an. "Später vielleicht, jetzt nicht mein Lieber. Also was ist mit meinen Antworten? Wenn Du über nichts reden magst, sage mir wenigstens, dass Du nicht vorhast diesen Ältesten irgendwie in Deinen Dienst zu locken", erklärte Davet und schüttet Rum nach um selbst einen Schluck zu nehmen. Er schaute zu dem Gemälde hoch und trank das Glas leer, ehe er es neu auffüllte. "Reden wir über uns persönlich, warum warst Du so unwischt zu mir an dem Tag? Julien ist ein netter Kerl, aber er läuft jedem Hintern hinterher den er gerne in seiner Sammlung hätte. Sei froh, dass Dir nichts passiert ist", sagte Davet und trank noch ein Glas, ehe er Ciel nachschenkte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Der Älteste wäre eine machtvolle Waffe, wenn es gelänge ihn magisch zu bändigen“, sprach Ciel verschwörerisch. „Die große Frage ist: Ist dies machbar? Ich habe darüber in den Folianten nachgeschlagen und alte Manuskripte in Demonai übersetzt. Bisher hat es noch niemand vor mir versucht. Einen Ur-Lich in den eigenen Diensten würde eine ganze Armee ersetzen“, hauchte Ciel voller Faszination. „Freilich muss man Umsicht walten lassen, allerhöchste Vorsicht. Was das betrifft, wie beherrscht ist dein Ghul? Du weißt, wen er als Delikatesse wahrnehmen wird?“ Er blickte Davet ernst an und gönnte sich noch einen Schluck aus der Flasche. „Was Julien betrifft, ich finde ihn niedlich. Und ich wollte dir an jenem Abend eins reinwürgen.“ Ciel grinste.


    Davet la Caille
    Davet lachte schallend auf und knuffte Ciel liebevoll. "Mir eins reinwürgen? Ciel, Julien hätte Dir eins reingewürgt. Nun nichts, seins, sein Ding. Und er scheint einen Narren an Dir gefressen zu haben. Das Problem ist nicht, dass Julien ein Halodri wäre, der sich groß rumtreibt. Oh nein, sein Problem ist, er erobert und möchte die Eroberung umgehend testen und dann heiraten. Für ihn sind seine Männer mehr als nur Gefährten, dass sind Statussymbole. Eine Frau kannst Du heiraten, oder zwei, drei, vier, wie es Dein Geldbeutel und Deine Nerven zulassen. Du musst Dich nur mir ihrem Vater einigen oder dem Bruder, Onkel, wem auch immer. Aber bei einem Mann, da musst Du werben, galant sein, Dich von Deiner besten Seite zeigen, Du musst sämtliche Geschütze auffahren und Du weißt nicht, ob er anbeißt. Die wenigsten Männer kannst Du kaufen. Du schon, ein Wort und sie kuschen, aber jemand wie ich oder Julien nicht. Also ist das ein Zeichen von Macht, einen Mann an seiner Seite zu haben. Du hast erfolgreich geworben. Und wenn Dein Mann dann noch adelig und in gehobener Position ist? Wunderbar, was für ein Statussymbol. Was wenn er der Krone angehört? Das Non-Plus-Ulta. Du könntest aussehen wie der Bucklige von Schüttelmark, er würde um Dich balzen wie ein liebeskranker Pfau, er will Dich in seine Sammlung. Da Du zum Glück nicht wie der Bucklige aussiehst, sondern ganz knuffig, hat er sich dermaßen ins Zeug geschmissen", grinste Davet. "Wie ich den Ghul beherrsche? Ich rede mit ihm, total einfach", gab Davet zurück.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Eine Heirat stünde außer Frage, aber was spräche denn gegen eine gemeinsame Vergnüglichkeit? Ich fand Julien unterhaltsam und charmant und sehe nicht, wo du dort ein Problem erkennen willst. Was deinen Ghul anbelangt, diese haben Triebe, die eher dem tierischen Spektrum zuzuordnen sind. Zeig mir deinen Ghul, dann zeige ich dir auch etwas.“


    Davet la Caille
    "Sich gegenseitig die Ghule zu zeigen klingt irgendwie nach einem absonderlichen Vergleich. Das können wir nicht machen, er könnte Tekuro aufspüren und verschlingen. Es würde ihn äußerst appetitlich finden und Boldi wäre geknickt. Das geht nicht, dass verstehst Du doch. Ob Julien gut im Bett ist, kann ich Dir nicht sagen, ich hatte 14 Jahre Handbetrieb, davor war ich fünf Jahre Vano treu und davor, ja gut, da habe ich einige Erfahrungen gesammelt. Gute wie auch schlechte Ciel, aber ich war jetzt nie irgendwie der Aufreißer oder so. Also was Dich bei Julien erwartet hätte, kann ich Dir nicht sagen, von der Optik und Statur her wird er sicher einiges zu bieten haben. Und trainiert wird er sein, er hat einen Stall Männer zu bespaßen", kicherte Davet. "Boldi hätte ihn vermutlich fertig gemacht, er macht es jeden Morgen, jeden Tag, permanent. Da soll man nicht neidisch werden", gibbelte la Caille.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Du meinst, du kannst deinen Ghul vor mir verstecken?“ Ciel lächelte. „Du vergisst, wer vor dir sitzt. Ich bin nicht nur Prince Ciel Felicien de Souvagne, sondern auch ein Hexer des Blutes, der vor einigen Monaten seine Prüfung mit Bravour absolvierte, spezialisiert auf Wundheilung, sondern auch auf die Bekämpfung von Untoten. Ich werde dir eine Kostprobe meiner Fähigkeiten demonstrieren.“ Ciel legte seine Handschuhe in den Schoß und breitete die Finger in einer vornehmen Geste aus, während er sich auf die Wahrnehmung der Lebensenergie konzentrierte. Tekuro stach wie eine schwarze Signalflamme daraus hervor. Ciel ignorierte ihn und suchte den Ghul.


    Davet la Caille
    Davet packte Ciel und schüttelte ihn durch, damit er diesen Unfug ließ. "Junge! Hör auf damit, ich glaube Dir auch so und nun lass es gut sein. Was machst Du denn?", warnte Davet Ciel und schüttelte den Kopf. "Mit Dir macht man auch was mit", stöhnte la Caille leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel guckte ihn biestig an. „Wirst du das wohl unterlassen?“ Er streckte die Hände erneut aus und tastete die Energie nun noch aufmerksamer ab als vorher, alarmiert von der heftigen Reaktion Davets.


    Davet la Caille
    Davet starrte Ciel erbost an. "Das rate ich Dir Du bist auf meinen Schiff und wirst Davy nicht verärgern. Dein Vater mag weich sein, aber hier benimmst Du Dich", verlangte Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Ich könnte natürlich folgsam Ja sagen und abends, wenn du schläfst, erneut nach dem Ghul tasten oder einfach dann, wenn du mir den Rücken zukehrst“, antwortete Ciel, ohne in seinem Treiben innezuhalten. Das Ganze war ihm höchst suspekt.


    Davet la Caille
    Davet raufte sich die Haare. "Ich möchte nicht dass Du nach ihm suchst, das ist mir peinlich!", befahl Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Warum, bist du selbst der Ghul?“ Ciel betrachtete seinen Onkel neugierig und streckte eine seiner gespreizten Hände nach ihm aus.


    Davet la Caille
    "Nein das bin ich nicht, sag mal was fällt Dir überhaupt ein, mir das zu unterstellen? Du musst immer stänkern kann das sein? Gut such ihn von mir aus. Such GG aber dann wirst Du selbst hinabsteigen oder hinauf und dort kannst Du dann mit ihm reden", schmollte Davet und beäugte Ciel misstrauisch.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Das geht viel einfacher, Onkel Davet. Sobald ich ihn gefunden habe, zeige ich es dir.“ Er spürte weiter, bis ein Klopfen ihn unterbrach.


    Boldiszàr
    Boldiszàr kam herein. „Herr, Tekuro sagt, Ihr würdet nach ihm rufen.“


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Das ist richtig, du kannst die Vorhänge schließen und ihn auf den Tisch setzen.


    Boldiszàr
    Boldiszàr musste schlucken, als er sah, welche Kajüte dies war und sein Blick hing einen Moment an dem Wandbild. Er vermisste seinen Silvano. Er zog die schweren Vorhänge zu und schaute in seinen Ärmel, wo er leise etwas hineinsprach, bis die schwarze Fledermaus vorsichtig herauskroch. Er setzte Tekuro auf den Tisch und ging wieder.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Siehst du, Davet?“ Ciel fuhr fort, die Energieströme der in der Nähe befindlichen Wesen zu untersuchen.


    Davet la Caille
    Davet folgte dem Blick von Boldi und als er die Wehmut sah, schenkte er ihm ein kurzes Lächeln, als Zeichen, dass sie bald nach Hause aufbrechen würden. Auch er vermisste Vano und das sie als Dreier-Päckchen gemütlich vor dem Kamin lagen und die Nähe des anderen genossen. Dabei am besten eine schön dick belegte Schinkenstulle und einen Kako in der Hand. So war das ein perfekter Abend und wenn es ein bisschen Kuschelstunde gab oder sogar etwas mehr, würde er auch nicht nein sagen. Am besten mit allen beiden. Aus dem Lächeln wurde ein Grinsen, ehe er Boldi nachschaute. "Weniger gut als vorher, da Boldi die Vorhänge zugezogen hat. Was soll ich denn sehen Ciel? Mein V... Corentin war Geistmagier, ich trage es im Blut und ich sehe manchmal Dinge, aber ich sehe jetzt überhaupt nichts. Ich spüre nichts Magisches, GG ist in der Zelle und bleibt dort eingesperrt bis die Verhandlung vorrüber ist Ciel", erklärte Davet ruhig und musterte Tekuro. Er streichelte die Fledermaus beruhigend, sie hatte eine seltsam, weiches Fell. "Sie hat fast das Fell eines Maulwurfs. Wusstest Du, dass das Fell vom Maulwurf keinen Strich hat? Also keine feste Wuchsrichtung? Das erleichert ihm das Kriechen in seinen unterirdischen Gängen. Man sagt sie sind Schädlinge, dabei lockern sie den Boden auf und sie sehen ganz interessant aus. Naja, egal", sagte Davet und nahm die Hand weg.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Als Davet die Hand wegnahm, saß Tekuro nicht mehr, sondern lag. Ciel stupste ihn besorgt an, doch da hockte der Vampir sich schon wieder auf. Ciel griff nach Davets Hut und hielt ihn Tekuro verkehrt herum hin, bis dieser hineinkrabbelte. Dann setzte Ciel sich den Hut samt Vampir auf den Kopf und erhob sich. „Nein, ich wusste nur, dass Maulwurfsfell sich weich anfühlt, fast samten, doch nicht, wie dies zustande kommt. Zeig mir deinen GG“, bat Ciel.


    Davet la Caille
    Davet schaute Ciel ernst an. "Du wirst ihn nicht töten, versprich es. Er ist ein alter Maat von der Mouette. Und ich wäre ebenso geendet wie er, deshalb behalte ich ihn an meiner Seite. Er war stets ein Maat und er wird auch immer einer sein, nur seine Rettung ist anders als meine verlaufen. Versprich es mir", bat Davet und Ciel hörte wie wichtig es ihm war, aber auch wie tief das Thema ging, weitab davon nur einen Maat zu beschützen. Davet beschützte damit die Reste der Mouette die ihm geblieben waren.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Eine Begnadigung mehr, die du von mir verlangst. Also schön. So lange er niemanden gefährdet, heißt, notfalls in Gewahrsam verbleibt, werde ich ihn verschonen“, versprach Ciel.


    Davet la Caille
    Ich verlange gar nichts von Dir, dass ist mein Schiff auf freiem Gewässer, Hoheitsgewässer Prince Ciel. Hier gilt mein Wort, alles was ich Dir zeige ist Gastfreundschaft und Liebe. Alles was Du mir zeigst ist Hochmut und permanente Unterstellungen. Dieser Ghul war einst ein rechtschaffener Mann, nun ist er ein rechtschaffener Ghul. In vierzehn langen Jahren, hat er nicht einem Maat an Bord ein Haar gekrümmt. Ihn kenne ich wie lange? Dich wie lange? Wer sagt mir nicht, dass Du gefährlich bist? Also, wovor fürchtest Du Dich? Vor gutem Benehmen? Du musst Silvano nicht begnadigen, lasst ihn einfach seiner Wege gehen, stellt ihn frei, dass würde schon reichen. Bei Euch hat das doch keinen Wert mehr oder? Was wird wenn er gesund ist? Wird er das je? Oder bleibt das Urteil bestehen? Wie lautet denn das Urteil für GG? Ist er unloyal weil er bei einem heimtükischen Angriff schwer verletzt wurde und starb? Nun vielleicht hast Du sogar Recht. Vielleicht habt Ihr alle Recht und ich bin blind, aber das was Ihr seht, möchte ich nicht sehen. Ich weiß was Kameradschaft bedeutet oder auch Liebe. Wisst Ihr das, einer von Euch? Schon mal was von Freundschaft gehört? Vermutlich nicht, ich dachte diesmal endet es anders, aber es endet immer gleich. Blut ist dicker als Wasser nicht wahr? Jetzt verstehe ich warum Vano Wasser liebt", antwortete Davet grantig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „So lange dieses Schiff in souvagnischem Auftrag unterwegs ist, gilt es als souvagnischer Grund und Boden“, garstete Ciel zurück. „Man könnte es auch so sehen: Ich zeige dir Gnade und alles was du mir zeigst, ist der Zustand chronischen Eingeschnapptseins! Egal, wie viel Mühe ich mir gebe, es ist doch am Ende niemals genug. Und darin unterscheidest du dich nicht von den Rakshanern, bei denen du lange Jahre gehaust hast. Zeigst du mir nun deinen Ghul oder nicht?“


    Davet la Caille
    Davet grinste Ciel an. "Nie ein schöneres Kompliment bekommen, natürlich zeige ich Dir den Ghul. Folge mir sagte Davet und gab die Führung. Er wartete bis Ciel gemeinsam mit Tekuro auf dem Kopf die Kajüte verlassen hatte, danach schloss er sie wieder ab. "Und nebenbei gemerkt, ich bin weder eingeschnappt und ich weiß auch nicht, weshalb nun ich eine Begandigung benötige. Oh ich habe vergessen das Liegeformular am Militärhafen auszufüllen, bei Ainuwar verschlumpelten Hänge Hoden, hoffentlich komme ich mit dem Leben davon", murrte Davet und stampfte vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Gedanklich über Davet lästernd folgte Ciel seinem missgestimmten Onkel. Wenn er daran dachte, wie viel unkomplizierter dagegen der Umgang mit Bellamy, Kazrar, Tekuro und all den anderen Kriminellen war, die in seinen Diensten standen, wusste er nicht, ob der Umstand zum Lachen oder zum Weinen war.


    Davet la Caille
    Davet führte Ciel wortlos hinab bis zu den Zellen. Vor der Zelle blieb er stehen und deutete auf den Mann, der dort einsaß. Er war alt, jedenfalls sah er so aus, hatte eine Tonsur, die seinen Kopf erscheinen ließen als würde er einen grauen Heiligenschein tragen. Seine Haut war grau, die Wangen etwas eingefallen, aber er machte einen wachen alles andere als dummen Eindruck. Er schaute aus der Zelle und sein Blick wanderte Ciel auf und ab, dann starrte er wieder in die Weite. Davet deutete mit dem Haken Richtung Zelle, so dass das Behelfsmittel wie der Schnabel eines Raubvogels in der Luft zuhackte. La Caille fummelte kurz in seiner Jackentasche, ehe er sich einen großen Batzen Kautabak in den Mundwinkel stopfte. Schweigend und kauend wartete er ab.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Du bist also der Ghul?“, fragte Ciel neugierig, trat an das Gitter und schaute sich den Mann ganz genau an. „Wie heißt du?“


    Ghul
    Der Blick des Ghuls wanderte zu Ciel und schweifte wieder ab. "GG ist mein Name und ich bin ein Ghul, ja", sagte er mit irgendwie seltsam träge klingender Stimme. So als spräche er in einem langgezogenen Akzent, der ihm etwas Quakendes verlieh. Traurig starrte er nach draußen, ehe er schnupperte und Ciels Hut schlagartig hochinteressant fand.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Was bedeutet GG?“, wollte Ciel wissen. „Das ist kein Name, sondern eine Abkürzung, bestenfalls, ein Spitzname. Wie jedoch lautet dein Geburtsname?“ Er hob seinen Hut an und griff mit der anderen Hand darunter und zog den Vampir daraus hervor. Er ließ Tekuro über seine Hände krabbeln.


    Ghul
    Der Ghul kratzte sich am Kopf. "Das ist mein Name Glücks Ghul, also sagen alle GG zu mir. Dass passt, weil davor sagte auch jeder GG zu mir, wegen Gabin Gegeard. Was hast Du unter dem Hut? Du hast was zu Essen unter dem Hut stimmts?", fragte der Ghul, während Davet sich an die Bordwand lehnte und mit dem Haken die Fingernägel säuberte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Ich hatte etwas unter dem Hut, jetzt habe ich es in der Hand“, erklärte Ciel und hielt Tekuro etwas höher, der den Ghul misstrauisch beäugte.


    Tekuro
    „Er trägt keine Zähne“, piepste die Fledermaus. „Wie kann er sich anmaßen, in diesem Ton von einem Jäger zu sprechen?“ Der kleine Körper bebte vor Bosheit ob dieser Unverschämtheit.


    Ghul
    Der Ghul starrte Tekuro mit brennendem, hungrigen Blick an. "Darf ich ihn mal halten?", bat er, während Davet kicherte und geräuschvoll einen Batzen Kautabak auf die Planken rotzte.


    Tekuro
    „Nein“, bestimmte Tekuro. „Von dem lass ich mich nicht anfassen. Das könnt Ihr nicht zulassen, Herr. Ich bin kein Haustier, ich bin ein Jäger der Dunkelheit. Euer Leibgardist.“ Die Fledermaus schaute ihn aus seinen Händen heraus an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Mach dich groß und tritt an das Gitter“, befahl Ciel unbarmherzig und setzte die Fledermaus auf dem Boden ab.


    Tekuro
    Schlecht gelaunt nahm Tekuro Menschengestalt an und machte einen Schritt nach vorn. Der Mann im Gefängnis war potthässlich.


    Ghul
    Gabin der Ghul sprang auf die Beine und versuchte Tekuro zu fassen zu bekommen. "Komm her, ich will nur an Dir riechen", sagte er so freundlich er konnte, während ihm der Sabber aus dem Mund lief und seine Augen etwas ganz anderes versprachen, dass das er nur schnüffeln wollte.


    Davet la Caille
    Davet schnalzte mit der Zunge und beobachtete neugierig das Schauspiel. Um Tekuro hatte er keine Angst, im Zweifelsfall konnte dieser sich wehren, aber das würde nicht nötig sein. Die Zelle war verschlossen und ohne Vampirbraten vor der Nase war GG der freundlicheste Untote weit und breit. "Genug gesehen?", fragte Davet und stopfte sich noch etwas Kautabak in den Mund.


    Tekuro
    Tekuros Nasenlöcher weiteten sich und er fand, dass der Mann erbärmlich stank. Wie vergorene Milch oder schlecht gewordenes Fleisch. Nach etwas, dessen Blut er nicht trinken wollte. Er stank absolut ungenießbar. „Wieso hampelst du so herum?“, fragte er misstrauisch. „Und wieso riechst du so?“ Er hatte nicht die geringste Ahnung, was ein Ghul war. Er kannte das Wort und wusste, dass niemand die Kerle mochte, doch viel mehr wusste er nicht über sie. Er grinste und zeigte ihm alle Zähne. "Rattig?"


    Davet la Caille
    Gabin schaute zu Davet. "Käptn darf ich ein Arm von ihm haben?", bettelte er. Davet schüttelte den Kopf, "Tekuro braucht die noch er hobelt beidhändig GG. Du bekommst nachher etwas Menschenfleisch vom edlen Ciel de Souvagne, Prince des Großherzogtums, zur Feier des Tages. Wir haben einen guten Abschluss zu feiern. Und da wird garantiert etwas für Dich bei rumkommen, wenn schon für sonst keinen hier von der Aquila. Aber den untoten Tekuro kannst Du nicht fressen", erklärte Davet freundlich. "Der ist schon tot, der merkt das nicht", beharrte Gabin wie ein schmollendes Kleinkind und starrte da Ciel mit großer Erwartung an.


    Tekuro
    „Er ist ekelhaft“, urteilte Tekuro, ließ sich zusammenschrumpfen und wartete, dass Ciel ihn wieder aufnahm. „Leichen sind auf dem Schiff von den Silberbärten. Die haben mein Vater und ich produziert. Wir hatten verdammt viel Spaß und ein paar sind noch auf Reserve. Du bist der Nächste“, drohte er dem Ghul mit seinem Piepsstimmchen.


    Davet la Caille
    Davet nickte erstaunt und zustimmend, er würde Lynn und Fynn nach den Kadaverresten für GG fragen. "Danke für den Tipp, also können wir gehen Ciel oder möchtest Du noch etwas besichtigen?", fragte Davet und musterte seinen Neffen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel hob die Fledermaus auf und verwahrte sie wieder unter seinem Hut, wo sie es sich bequem machte. „Eine Frage noch. Du sagtest, es würde genügen, mit ihm zu reden, um ihn unter Kontrolle zu halten. Das sah mir jedoch gerade anders aus.“


    Davet la Caille
    Davet zog eine Augenbraue hoch und starrte Ciel mit seinem "Nicht Dein Ernst jetzt"-Gesicht an. "Wenn Du ihn mit einem Vampir lockst und er so ruhig bleibt, kannst Du davon ausgehen dass er bei allen anderen Personen absolut harmlos ist. Du lockst ihn gerade mit dem Leckersten was es für ihn gibt. Das wäre ja so als würde man Dich mit Julien allein lassen", säuselte Davet und grinste.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Er bleibt dort unten verwahrt, bis ich mit Tekuro wieder auf souvagnischem Festland stehe. Was Julien betrifft, könnte man fast denken, du seist eifersüchtig. Sprich dich mit den Beißern und den Silberbärten bezüglich des Fleisches ab, damit es keinen Streit gibt.“


    Davet la Caille
    "Eifersüchtig? Auf wen, auf Julien oder Dich? Du bist ein Kind Ciel, ich stehe nicht auf Kinder und Julien ist keinen Deut besser zwischen seinen Frontallappen. Aber dass ich meinen Mann vermisse und gerne wieder einen wundervollen Dreier vor dem Kamin in aller Liebe, Wärme, Nähe und Geborgenheit schieben würde, dass gebe ich gerne zu. Davor ein lecker Schinkenbrot und einen warmen Kakao mit Massage und Kuscheln, am besten unter einer warmen Decke... nein dagegen hätte ich wirklich nichts. Das gebe ich offen zu", antwortete Davet lächelnd.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel starrte ihn an wie vom Donner gerührt, als Davet ihn als Kind bezeichnete. Er war einen Moment so fassungslos, dass er nichts sagen konnte. „Wir sind hier fertig mit den Piraten. Ich wünsche, umgehendst zurück in die Heimat zu fahren“, befahl er dann.


    Davet la Caille
    "Dann wird der kleine Prinz wohl kräftig rudern müssen, denn noch liegen wir vor Anker. Also entweder Du bekommst Dich jetzt ein oder ich mache von meinem Onkelstatus Gebrauch. Kein Wunder dass bei Dir manchen die Nerven durchgehen", antwortete Davet. "Wir wollten uns versöhnen Du hast nichts besseres zu tun, als hier aufzutauchen wie Graf Kocks von der Anstalt und mir ständig Forderungen zu unterstellen die ich nie gestellt habe. Dann Begnadigungen die ich nie verlangte und dann wirst Du auch noch frech und tust so als wäre das Dein Schiff. Das würde ich Dir sogar durchgehen lassen Du kleiner Drei-Käse-Hoch, wenn Du Dich entsprechend benehmen würdest. Was haben sie mich nicht alle vor Dir gewarnt und ich so nein... ach was der Ciel? Der Kleine. Ich habe Dir sogar Ohrlöcher gestochen, wir hatten Spaß und mochten uns und jetzt zeigst Du Dich wie? Ist das Dein wahres Gesicht? DAS? Meine Fresse Junge, ich hoffe Du wirst so alt wie Du Dich gibst, Du bist ein unzufriedener 100 jähriger Tattergreis, dessen völlige Freude meckern ist. Was ist los mit Dir? Was? Stört es Dich wenn Dich einer mag? Sag es einfach. Ich versuche mit Dir auszukommen, ich habe Dich nicht ausgefragt um Dir zu schaden, sondern um Dich zu verstehen. Du ich glaube das ist vergeblich, Du verstehst Dich scheinbar nicht mal selbst. Bekomme erstmal Haare am Sack bevor Du meist mir mein Leben erklären zu müssen. Und jetzt benimm Dich gefälligst wieder normal! Wie oft sollen wir uns noch aussprechen? Geht das nicht in Deinen Holzkopf dass ich Dich liebe? Warum habe ich Dich gewarnt? Um Dir einen Fick zu vermasseln? Komm wir gehen an Land, ich kauf Dir einen. Die Zahnlose Erna lutscht wie Ainuwar am jüngsten Tag, die saugt nicht nur eine Olive durch einen Strohhalm, die saugt Dir auch Dein Hirn durch Deinen Stutzen. Also was jetzt?", forderte Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Der Prince wurde dermaßen wütend, dass er ein rotes Gesicht bekam. Dass er im Kampf gegen den Lich all seine Körperhaare verloren hatte, war ein wunder Punkt. „Spar es dir. Ich werde Remy bitten, Linhard zu informieren. Er wird mich mit Quennel abholen. Es ist kein Wunder, dass dein Vater dich halb tot geprügelt hat, das ist ja nicht zum Aushalten!“ Stinksauer stapfte er die Treppe hoch.


    Davet la Caille
    Ciel kam zwei Schritt weit, dann spürte er eiskaltes Metal am Hals, den Haken seines Onkels. "Ist das so?", fragte Davet so ruhig, dass es wesentlich bedrohlicher klang, als wenn er gebrüllt oder gemeckert hätte. "Du hast die Möglichkeit Dich für die Aussage zu entschuldigen Ciel, sonst tue ich das, was mein Vater besonders gut konnte und Deiner versäumte. Du verstehst mich bewusst falsch", warnte Davet.


    Tekuro
    Die Fledermaus schoss unter Ciels Hut hervor, so dass dieser zu Boden fiel. Noch im Flug verwandelte sie sich zurück in den Mann, dessen Aufgabe es war, Ciels Leben zu schützen, auch wenn er splitterfasernackt und waffenlos war - notfalls mit dem seinen. Er landete auf den Füßen und brachte Raum zwischen die Waffe und den Princen, indem er ihn wegschleuderte wie eine Puppe. Dann blieb er stehen und starrte Davet bedrohlich an, ohne einen Ton zu sagen.


    Davet la Caille
    Davet legte den Kopf schief und schmunzelte. Wenn er eines konnte, dann nonverbal mit Blicken sprechen. "Wirklich?", war das was er Tekuro damit übermittelte, er beließ den Haken wo er war, ging ein Schritt zurück und zog den Stift aus der Zellentür. Gabin schlüpfte hinaus und schaute von Davet zu Tekuro mit hungrigem Blick.


    Tekuro
    Tekuro blickte besorgt in Richtung Aufgang. Er konnte hier nicht ohne Hilfe raus, draußen war Tag. Wenn es hart auf hart kam, war er mit dem Ghul hier unten gefangen. Er machte sich kampfbereit. In diesem Moment weiteten sich seine Nasenlöcher. Blut. Wäre er nicht pappesatt gewesen, wäre es nun schwierig geworden, die Konzentration zu wahren, dennoch musste es irgendwo her kommen. Er schaute kurz zu Ciel, der auf dem Boden lag und sich die Hand auf den Hals presste. Zwischen seinen Fingern quoll sein Blut hervor. Er musste sich an dem Haken aufgeschlitzt haben, als Tekuro ihn so rabiat weggeschleudert hatte. „Sch...“, zischte Tekuro und blickte hektisch zwischen dem Ghul, Davet und Ciel hin und her. Er musste zuerst den Ghul ausschalten, es ging nicht anders. Er rannte auf Gabin los.


    Davet la Caille
    Davet fing Tekuro ab und stieß ihn Richtung Ciel. "Schluss jetzt!", donnerte er und deutete auf Ciel. "Wir helfen ihm gemeinsam, Gabin Delmo, schnell!", forderte Davet, hockte sich neben Ciel und presste ihm die Hand auf die Wunde. "Dummer Bengel, für was? Halte durch, Delmo ist gleich da", sagte Davet und drückte Ciel so gut es ging die Wunde ab, während Gabin so schnell er konnte nach oben rannte um den Bordheiler zu holen. Beruhigend strich Davet Ciel mit einem Finger über die Wange. "Es kommt wieder in Ordnung, alles kommt wieder in Ordnung", flüsterte er ihm zu.


    Tekuro
    Im ersten Moment wollte Tekuro nun auf Davet losgehen, bis dieser signalisierte, dass er Ciel helfen wollte. Tekuro hockte sich besorgt daneben, als Davet seinem verletzten Neffen die Wunde zudrückte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schaute mit zusammengepressten Lippen in Davets Augen. Er wagte nicht, danach zu tasten, wie tief der Schnitt war und wurde von Angst erfüllt. Schon wieder hatte es ihn erwischt, weil irgendwer die Aussprache mit ihm gesucht hatte. Hoffentlich diesmal nicht endgültig. Er verspürte mit einem Mal eine tiefe Sehnsucht nach Francois und Ferrau. Um sich von dem Gedanken abzulenken, lauschte er auf die Schritte des Heilers, der hoffentlich rasch kam.


    Davet la Caille
    Davet schaute Ciel an, aber nichts als Zuneigung war darin zu lesen, kein Vorwurf, kein Streit, Liebe und Sorge. Einen Augenblick später schaute er in ein fremdes hageres Gesicht - Delmo. Vorsichtig schob dieser Davets Hand zur Seite. Da Ciel keine Fontaine sah, war seine Schlagader nicht verletzt, aber dennoch konnte der Schnitt tief und tödlich sein, wenn er über der Kehle verlief. Delmo sah besorgt aus, aber das ließ bei einem Heiler nichts vermuten, sie blickten fast alle generell stets besorgt drein. Einen Moment später spürte Ciel wie seine Wunde erneut stark abgedrückt wurde. Dass man keinen Druckverband am Hals anbringen konnte war klar, aber einen Augenblick später spürte Ciel auch einen extrem scharfen Schmerz, als Delmo ihm eine Flüssigkeit über den Hals goss. "Desinfektion", erklärte er mit Ledwicker Akzent und schaute seinen Patienten beruhigend an. Er nahm Nadel und Faden zur Hand, desinfizierte beides und vernähte die Wunde. Sie war zum Glück nicht tief. "Der Haken hat scheinbar nur minimal erwischt, aber Du blutest, er näht Dich keine Angst", sagte Davet und legte Ciel die Hand auf den Kopf um ihm Beistand zu leisten. Einige Minuten später, die Ciel wie eine Ewigkeit erschienen war er fertig genäht und seine Wunde war verbunden. Delmo half Ciel dabei sich aufzusetzen und lehnte ihn gegen die Bordwand. "Schön langsam durchatmen", wies er seinen Patienten an. "Gehts wieder?", fragte Davet besorgt. "Ich wollte Dich nur festhalten, ich konnte doch nicht ahnen, dass er Dich aus dem Haken reißt. Wir können froh sein, dass ich Dir nicht versehentlich die Gurgel herausgerissen habe. Sag was Kleiner hm?", bat Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel war hart im Nehmen, aber über einen so langen Schnitt an einer so empfindlichen Stelle genäht zu werden, war auch für ihn nicht ohne und ihm stiegen die Tränen in die Augen. Er kuschelte sich an seinen Onkel an und unterdrückte ein Weinen. Er konnte lange hart und biestig bleiben, aber wenn es vorbei war, dann war es, als ob die Rüstung, die er getragen hatte, einfach abfiel und ihn nackt und hilflos zurückließ und sein Herz lag blank. „Ich will zu Bellamy“, krächzte er. Tekuro schnupperte von der Seite in seine Richtung und schaute sich die Naht an.


    Davet la Caille
    Davet nahm ihn fest in die Arme und küsste ihn auf den Kopf. "Es tut mir leid was ich Dir an den Kopf geworfen habe. Wir haben uns beide wie Trottel verhalten. Du musst mir nicht beweisen, dass Du ein Prince bist, was Du leisten kannst oder geleistet hast. Und ich muss das ebenso wenig Ciel. Du siehst doch wohin so ein dummes Gezank führen kann, man verletzt sich gegenseitig mit Worten oder sogar körperlich. Und wofür? Hm wofür? Dafür dass wir uns versöhnen wollten? Muss das erst soweit kommen? Es tut mir von Herzen leid. Ich wollte mich mit Dir aussprechen, dass wir wieder Spaß zusammen haben können, lachen, albern, bisschen quatschen, alles mal nicht so ernst nehmen müssen. Das habe ich nicht gewollt, garantiert nicht. Ich bin Dich nach Hause zu Deinem Vater, hab keine Angst. Du bleibst solange bei mir in der Kabine", erklärte Davet und nahm Ciel vorsichtig hoch auf den Arm und trug ihn zurück in seine Kajüte, die mittlerweile leer war. Er legte Ciel in seinem Bett ab und deckte ihn zu. "Soll ich über meine Magierin jemanden rufen lassen? Oder soll ich Jules herbitten?", fragte Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wollte den Kopf schütteln, doch die Naht machte das unmöglich. „Ich sollte damit aufhören, die Welt zu verbessern“, ächzte er leise und hielt sich an Davets Arm fest. „Tut mir leid, was ich mit deinem Vater gesagt habe ... kein Kind sollte so geschlagen werden. Es war dummes Gerede. Ich wollte dich nur verletzen, weil du mich wegen meiner Glatze gepiesackt hast. Das hab ich nun davon.“ Aus der Ferne hörte er ein Schnauben und Fauchen. „Tekuro! Boldi soll ihn da raus holen. Warum ist Bellamy nicht da? Wo ist er?“


    Davet la Caille
    Davet hockte sich zu Ciel ans Bett. "Du sollst die Welt verbessern, aber so dass Du Freude daran hast und keinen Stress. Denn dadurch wirst Du nur wütend. Und Wut macht unzufrieden, vertrau mir. Versuch es mit meinem Motto, sei der den Du Dir in der Situation gewünscht hättest. Das bin ich fast immer, aber manchmal ist es schwer ruhig zu bleiben wenn man jemanden mag. Ich habe mit dem keinen Haar gemeint, dass Du noch jung bist. Das bezog sich nicht auf Deine Glatze Ciel, garantiert nicht. Du wolltest mich verletzen, ich war nicht besser. Das Contra hätte ich mir schenken können. Ich hab Dich lieb Kleiner, aber Du bringst Dich selbst manchmal in Schwierigkeiten, ich mich leider auch. Ich hole Dir Bellamy, bleib liegen. Möchtest Du oder soll ich Deinem Vater die Sache erklären?", fragte Davet ging kurz vor die Tür und ließ nach Bellamy schicken. Es dauerte nicht lang und Bel war da. Besorgt hockte er sich neben Ciel. "Was ist passiert?", fragte er nervös.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel griff nach Bellamys Jacke und hielt ihn fest. „Egal, sag mir einfach, ob du noch Urlaub hast. Wenn nicht, dann bleib hier. Wenn doch, dann weiß ich auch nicht, schick irgendwen zur Vertretung her.“ Er musste blinzeln, weil schwarze Pünktchen vor seine Augen tanzten. „Und Boldi soll Tekuro aus dem Unterdeck holen!“ Er drehte sich etwas zu Davet. „Es macht keinen Spaß, aber darum geht es nicht. Manche Dinge muss man trotzdem tun. Das kennst du auch. Sag du es Max, mir tut der Hals weh beim Reden.“


    Davet la Caille
    Bellamy hielt ihn fest. "Ich kann jederzeit wieder Urlaub nehmen, ich bleibe bei Euch", sagte er felsenfest. Davet hockte sich wieder zu Ciel aufs Bett und nahm seine Hand. "Nein nicht alles davon macht Spaß, dass ist wohl wahr. Aber die Freude kommt, wenn Du es geschafft hast. Gut ich werde Maximilien informieren, soll ich Deine Männer herholen lassen? Möchtest Du ausgeflogen werden? Das Tier von Jules ist doch hier oder?", fragte er Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel richtete sich im Sitzen auf, ohne Bellamy und Davet loszulassen. Ihm wurde schwindlig, aber er blieb stur sitzen. „Na eben! Jules hat seinen Vogel dabei. Nein, nicht meine Männer, die machen sich nur Sorgen, das kann ich nicht gebrauchen. Erzähl ihnen irgendein Lügenmärchen. Ich schlafe eine Runde, dann möchte ich nach Hause geflogen werden.“ Er legte sich umständlich wieder hin, damit es möglichst wenig schmerzte.


    Davet la Caille
    "In Ordnung Kleiner, schlaf schön. Ich lasse Delmo bei Dir wachen und sage Jules bescheid. Und ich lasse Tekuro abholen. Bis gleich", sagte Davet und machte sich auf den Weg. Er informierte zuerst Jules, damit dieser bescheid wusste, dann ging er zurück in den unteren Bereich und schaute nach Tekuro. "Teku? Komm her, ich soll Dich abholen. GG sei so gut und ab zurück in die Zelle", befahl Davet. Der Ghul trollte sich, schaute sich aber trotzdem nach Tekuro um.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Nein, nur Belly“, protestierte Ciel.


    Tekuro
    Der Vampir war, als alle verschwunden waren, wieder in seine Fledermausgestalt gewechselt und pfeilschnell hin und her gehuscht. Jetzt schoss er in Davets Ärmel und verkroch sich so tief er konnte.


    Davet la Caille
    Davet drückte Tekuro schützend an sich und kehrte dann zu Ciel zurück. "Gut nur Bellamy. Du bekommst gleich etwas zu trinken und ich bin direkt nebenan, Du weißt wo", sagte Davet und gab Ciel einen Kuss, bevor er mit Teku in die Kabine von Silvano ging. Er setzte die Fledermaus aufs Bett und gönnte sich einen Schluck Rum für die Nerven.


    Bellamy
    Bellamy schloß die Kajütentür und setzte sich wieder vor Ciels Bett. "Rede wenn Du möchtest", sagte er leise und schaute Ciel ruhig an. Er würde Wache halten, gleich wie lange es dauerte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel sah seinem Onkel nach, als dieser aus der Kajüte ging. Dass er sich ausgerechnet mit Davet derart zoffen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Dann sah er Belly an. „Hast du dich gut erholt? Danke, aber du sollst nur da sein. Leg dich hin.“ Ciel klopfte neben sich auf das Bett.


    Bellamy
    Bellamy schob Ciel ganz behutsam ein Stück weiter zur Wand und legte sich selbst auf die Seite schützend vor ihn. "Ja ich habe mich gut erholt, einmal den Kopf freibekommen und sich nur der Begierde hingegen hat schon was und ich muss sagen, ich mag meinen kleinen Schokohappen wirklich. Trotzdem möchte ich gerne noch mal unsere Eltern beschworen haben. Nicht nur unseren Vater, sondern auch unsere Mutter. Wir haben sie so viele zu fragen Ciel. Aber all dass fällt einem erst dann ein, wenn die Gelegenheit verstrichen ist. Zuerst würde ich meinen Eltern einfach mal sagen, dass ich sie liebe und sie vermisse. Und ich hätte gerne alle Erinnerungen wieder, nicht nur das kleine Stück, was uns Jules schenkte", Bellamy legte einen Arm um Ciel. "Ich möchte alles von meiner Kindheit wissen, jeden Tag an den ich mich erinnern kann, mit Boldi und meinen Eltern. Und Boldi möchte das sicher auch", erklärte Belly freundlich und hielt Ciel fest im Arm.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Es wird dir gewährt“, sprach Ciel, schloss die Augen und kuschelte sich an Bellamy an. „Sherkal, nicht wahr? Khawa erzählte mir von ihm. Gib ihm keinen Zucker, wenn du ihm mal was Gutes tun möchtest und keinen Kaffee.“ Ciel fühlte sich geborgen bei Bellamy und seine Sorgen schwanden langsam, auch wenn ihm der Hals schmerzte und er sich fragte, was schon wieder schief gelaufen war. Er merkte, wie er vor Erschöpfung einzudösen begann.


    Bellamy
    Bellamy drückte Ciel fest an seine tonnenförmige Brust. "Ja Sherkal, der braucht keinen Zucker, der ist wild genug", lachte er leise. "Schlaf schön, ich wache über Deinen Schlaf. Dein Onkel ist echt besorgt, falls Du Dich mies fühlst, sag mir sofort bescheid, dass ich den Heiler holen kann", bat Bellamy und deckte Ciel ordentlich zu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Danke dass du da bist. Mir geht es wieder besser“, antwortete Ciel. „Onkel Davet muss sich keine Sorgen machen. Aber ich schenke ihm ein Buch über Höflichkeit, wenn wir wieder zu Hause sind.“ Er hakte die Finger in Bellamys Kleidung und schlief langsam aber sicher ein.


    Bellamy
    "Mache das, aber vorher feile ich heimlich seine Haken stumpf, sicher ist sicher", füsterte Belly Ciel zu und drückte ihn an sich.

  • Versöhnungsbeginn - Princenpäckchen



    Davet la Caille
    Der gestrigte Tag war von den Verhandlungen her wunderbar gelaufen, leider konnte Davet das nicht von dem Versöhnungsgespräch mit Ciel sagen. Sicher hatte der Kleine ihn oft genug geärgert und natürlich hätte er ihm das eine oder andere Mal gerne den Hals umgedreht. Aber wirklich aufschlitzen wollte er seinen kleinen Neffen garantiert nicht. Die anderen hatten schon Recht, Ciel konnte eine Nervensäge sein, die nicht nur den letzten Nerv raubte, sondern jeden Nerv abtötete. Er wäre ein wunderbarer Dentist. Nur war Ciel das nicht, sondern ein Prince der Krone, sein Neffe und Davet liebte das kleine Monstrum, denn Ciel konnte auch ganz anders sein, was er schon unter Beweis gestellt hatte. Weshalb er nun derart bösartig und giftig war, konnte Davet nur vermuten. Sein müder Blick wanderte zu dem Gemälde empor. "Morgen. Du weißt warum nicht wahr? Wegen Dir. Es ist was persönliches. Vielleicht hasst er Dich weil Dich Quennel und Parcival hassten, vielleicht auch einfach nur so. Manchmal braucht ein Mensch keinen Grund dafür, er kann den anderen nicht riechen. Das ist wörtlich gemeint. Du bist für ihn nicht greifbar, Du hast ihm widersprochen und damit warst Du unten durch. Er ist ein Kind, gleich wie sehr ihn das ärgert. Im Grunde sind wir alle irgendwo immer noch Kinder, sonst würden wir uns nicht so aufführen. Und Du? Du warst in Deinem Alter manchmal ein Sturkopf, aber weshalb dass war mir bekannt. Auch wenn es die anderen nicht begriffen. Ich schulde Dir eine Flasche Rum, schwarzer Rochen, 30 Jahre, ich dachte das würde er verstehen. Nun er tat es nicht, er ist eine Landratte, er weiß nicht wie Salzwasser schmeckt. Er schlägt sich schon das Handtuch um wenn der Wind pfeift, den Sturm brüllen hat er nie gehört. Sei es drum, auf Dich", sagte Davet, goss sich ein volles Glas von dem schwarzen Rum ein und trank es auf Ex. Er schüttelte sich kurz und schaute erneut zu Vano auf. "Ich hoffe Du hast Zuhause niemanden getötet, einen Aufstand angezettelt, den Palast niedergebrannt oder bei den Rabattmarken von Kallis Schnäppchentaverne betrogen, ich flehe Dich an, mach Dir einfach ein paar schöne Tage. Kennst Du noch die Liebesknochen? Sicher kennst Du die. Die mit der Baiserfüllung waren Deine Lieblingssorte. Jene wo die Enden in Bitterschokolade getaucht waren, süß und bitter zugleich, wie das Leben. Deine Worte. Wenn es den Zuckerbäcker in Beaufort noch gibt, bringe ich Dir ein Kistchen mit. Versprochen. Und einen Ziemer für Foufou, nur bitte lass niemanden verschwinden, Davy braucht auch mal Urlaub. Noch einen auf Dich Blondlöckchen, wir sehen uns", erklärte Davet schüttete sich ein weiteres Glas ein, dass ebenfalls auf Ex in seinem Rachen verschwand. "So dann wollen wir mal. Ich hole unseren Mann ab und wir setzen Kurs auf die Heimat. Sorg für gute Brise Schatz", bat Davet, klopfte auf den Tisch unter das Gemälde, zog seine Kleidung zurecht, setzte seinen Hut auf und verließ die Kajüte. Sorgfältig schloss er sie ab, dann ging er schnurstracks zu Boldi und weckte diesen sanft. "Morgen Bold, aufwachen. Wir müssen den Prince nach Hause bringen. Ich hätte ihn gestern fast versehentlich massakriert", grüßte la Caille und küsste Boldi.


    Boldiszàr
    Boldiszàr räkelte sich in seinen Decken, hob den Kopf und schenkte Davet einen feuchten Guten-Morgen-Kuss. „Morgen“, grunzte er und und küsste ihn noch mal, um den Rum zu kosten. „Ich bin schon im Bilde.“ Er hob vielsagende den Arm, in dessen Ärmel Tekuro schlief. „Sag mal, macht ihr denn nur Blödsinn? Ich hab einen Anschiss bekommen, der sich gewaschen hat. Gib mir wenigstens auch ein Glas zur Entschädigung.“


    Davet la Caille
    Davet ließ sich aufs Bett plumpsen und hätte beinahe Tekuro unter seinem Hintern begraben. "Du kannst sogar die ganze restliche Flasche haben. Der Blödsinn stammt von mir. Ciel hat mich gereizt bis aufs Weißblut und ich habe mich darauf eingelassen. Dieser kleine Rotzlöffel, das Problem ist, ich mag ihn. Fast so als wäre es mein Rotzlöffel. Er stampfte so hoheitlich davon, da sah ich rot und habe ihn mit dem Haken festgehalten. Das hätte ich nicht tun sollen, man muss immer mit der Dummheit der anderen rechnen Boldi. Ob auf hoher See bei Fahrt, oder sonst wo. Ich habe nicht mit Tekuro gerechnet. Eigentlich wollte ich Ciel nur festhalten, damit er sich mal für ein paar Sekunden nicht bewegt. Folglich wäre dann nur eines in Bewegung, sein Verstand. Was vermutlich nicht schadet, dachte ich. Tekuro hatte nichts besseres zu tun, als Ciel zu retten, indem er ihm den Kopf abschneiden wollte. Gut, Unfug, dass wollte er so wenig wie ich. Aber Ciel vom Haken zu reißen, war von ihm eine genauso beschissene Idee wie die von mir Ciel an den Haken zu hängen. Alles in Allem ist es verdammt glimpflich ausgegangen. Da hätte ich auch Bevis mit dem Haken aufknüpfen können, weil ich ihm auf die Schulter klopfen wollte. Ich fühle mich wie ausgeschissen. Lass uns den Princen nach Hause bringen, ich muss einem Vater erklären was passiert ist. Ich hab ihm einen Brief geschrieben. Finden doch alle so toll, da dachte ich verbinde doch das Nützliche mit der Feigheit", lachte Davet freudlos und strubbelte Boldi durch die Haare. "Ich wette dafür war Vano artig", sagte er hoffnungsvoll.


    Boldiszàr
    „Mit Ciel lässt es sich wunderbar streiten. Frag Max oder Remy. Aber schau mal, es gibt auch Leute, mit denen streitet er nie. Francois, Ferrau, Robby, Belly. Keine Probleme. Oder auch ich oder Costantino, Julien - keiner von denen hatte je Probleme mit Ciel. Auch mit Gregoire macht er nie Ärger. Es geht also.“ Boldiszàr setzte sich auf. „Lass mal den Rum rüberwandern. Bevor wir losmachen, müssen wir reden, ehe Robby das übernimmt. Er meinte, du wolltest ihn an einen Ghul verfüttern. Du hättest einen Vampirfresser auf ihn gehetzt.“


    Davet la Caille
    Davet verließ kurz die Kajüte und kehrte mit der Rumflasche zurück. "Gehört Deinem Mann nun gehört sie Dir", sagte er freundlich und drückte sie Boldi in die Hand. "Tekuro beschreibt das sehr einseitig, aber darin ist er ja Spitzenklasse. Tatsache ist, wir standen uns dort unten gegenüber, vor mir Ciel und Tekuro und hinter mir in seiner Zelle GG unser Glücksghul. Um das Kräfteverhältnis auszugleichen, habe ich die Zelle geöffnet. Tekuro kann erzählen was er möchte. Das hier ist mein Schiff und da lasse ich mich weder von Ciel noch von ihm ohne Gegenwehr angreifen. Dein undankbarer Freund sollte überlegen in wessen Haus er sitzt und wer es ihm schenkte. Das tat ich aufgrund Ciels Fürsprache für ihn. All jene die Du aufgezählt hast, die mit Ciel klarkommen teilen mit ihm das Bett oder möchten es Boldi. Natürlich versteht sich Ciel mit denen die den Boden küssen wo er hinpisst", antwortete Davet. "Porst".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro kroch aus dem Ärmel und flatterte zwischen Boldiszàr und Davet auf das Bett. Er wuchs, sein Fell wich zurück auf den Pelz, den er auch als Mensch immer trug. Mit wachsender Größe drängte er Davet und Boldiszàr auseinander.„Mach dich nicht so fett hier“, schnauzte er. „Ich hab keine Klamotten.“ Kurz darauf sah er aus, wie er vor seiner Vampirwerdung ausgesehen hatte, von den Fangzähnen abgesehen. Er wickelte sich in die von Boldiszàr angewärmten Decken ein. Trotz des Ofens war es eisig hier. „Ich hab dich nicht angegriffen, Davet. Das ist eine glatte Lüge. Ich habe Raum zwischen dich und den Prince gebracht, indem ich den Prince beiseite schleuderte. Dich hab ich nicht mal angefasst.“


    Davet la Caille
    "Du hast den Princen weggerissen und warst bereit auf mich loszugehen. Soll ich da abwarten bis Du fertig bist? Zudem wie fett ich mich hier mache ist meine Sache. Wenn Du eine Machtdemonstration wünscht, ich kann Dich gerne ins Krähennest schaffen lassen. Deine Eigenart in allen Ehren, aber wenn Du nur um Dich schlägst, sogar nach jenen die Dir sonst freundlich gesonnen sind, wundere Dich nicht wenn Du Dir eine zurück fängst. Das gilt auch für Ciel. Ihr könnt Euch beide da die Hand geben. Meinst Du ich lass mich von Dir auf meinem eigenen Schiff wie Dreck behandeln und sag noch Dankeschön? Meinst Du ich renne Dir hinterher, damit ich Dir was schenken darf? Wer bist Du schon? Was kannst Du schon? Was macht Dich außergewöhnlich, mit Ausnahme Deiner außergewöhnlich großen Fresse? Nichts. Also bleib auf dem Teppich oder geh. Mir ist scheißegal ob es Tag oder Nacht ist, das Tekuro ist Dein Problem. Reib Dich ausreichend mit Ruß ein, hilft gegen Sonnenbrand. Vielleicht hilft es Dir auch, wenn nicht - Pech. Jeder hat mal einen schlechten Tag aber bei Dir wie bei Ciel ist das Dauerzustand. Darauf habe ich keinen Nerv", erklärte Davet ungerührt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Den Prince zu schützen ist meine Aufgabe, völlig egal, wo wir uns befinden“, antwortete Tekuro ungerührt. „Darum hat er mich mitgenommen an diesen verschissenen arschkalten Ort. Was anderes hab ich nicht gemacht. Ich hab mich zwischen euch gestelt, als du ihn bedroht hast mit deiner Prothese da. Du willst mich also gern tot sehen, ja?“


    Davet la Caille
    "Bis auf einige Ausnahmen möchte ich niemanden tot sehen und ganz sicher nicht mich. Es geht auch nicht nur darum was Du getan hast, dass kreide ich Dir nicht mal an. Es geht um Deine ständig angekackte Art. Alles ist scheiße, alles ist dreck, Gott ist das Leben schwer und ungerecht. Ja das wissen wir alle, sing ein neues Lied. Meinst Du uns geht es besser, Boldi, mir, Belly oder sonst wem? Du kannst aber vernünftig mit uns reden, wir sind nicht Deine Untertanen. Du kannst bei Dir Zuhause tun und lassen was Du willst, mit jenen die es mit sich machen lassen. Ich zähle nicht dazu, Bold muss sich selbst dazu äußern. Ich spreche nicht für andere. Und dass Du Ciel nicht schaden wolltest ist mir klar. Aber hier liegt die Schuld bei uns allen. Dir, mir, Ciel. Ich hätte Ciel nicht mit dem Haken bedrohen dürfen. Du hättest ihn nicht vom Haken reißen dürfen. Ciel hätte niemanden provozieren müssen und er hätte vielleicht jemanden einstellen sollen der sich mit Personenschutz auskennt. Aber Du bist hier, weil er Dich hier haben wollte um Boldi einen Gefallen zu tun. Hat er ja... nur sich nicht. Von daher, sind wir alle quitt", sagte Davet und stopfte sich Kautabak in die Wangentasche.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Ich kenn mich damit aus, sonst hätt ich die Arbeit nicht, oder? Ich kann mich benehmen, wie ich will, das machst du ja auch, oder? Und mich willst du also tot sehen“, bohrte Tekuro nach. „Trau dich und sag es mir ins Gesicht.“


    Davet la Caille
    "Du kannst Dich nicht benehmen wie Du möchtest, dass kannst Du Zuhause. Hier bin ich Zuhause Tekuro. Natürlich kannst Du Dich wie die Axt im Wald verhalten. Aber dann solltest Du Dich nicht wundern, dass Dich alle für einen Kotzbrocken halten, wenn Du Dich wie einer verhältst. Wer von uns ist Dir dumm gekommen? Wer? Boldi? Ich? Vano? Was stört Dich? Der Rübenhof als Geschenk? Zu wenig, zu viel, andere Möbel? Was? Deine Rettung samt Deiner Familie? Wäre Dir lieber gewesen die Jagd wäre erfolgreich gewesen? Boldis ständige Fürsprache. Nervig? Du hättest den Job nicht annehmen müssen. Was stört Dich eigentlich? Nichts stört Dich, entweder bekommst Du den Hals nicht voll genug oder Du machst nur dermaßen einen auf dicke Hose weil Du davon ausgehst mit denen kann ich es ja machen. Die mögen mich, da bin ich abgesichert. Oft ist es so, richtig. Aber überspann den Bogen nicht Tekuro, denn dann ist es mit dem mögen aus. Dann werde ich zu Deinem Ciel - dann werde ich alles was ich an Dir mag und alles was mir für Dich persönlich leidtut vergessen und nur noch das sehen, was ich verabscheue. Ein Tunnelblick kann ich mir auch zulegen. Dich tot sehen? Unsinniger Wunsch Tekuro. Du bist ein Vampir. Du bist TOT!", antwortete Davet freundlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Untot, offensichtlich.“ Danach überlegte Tekuro eine Weile, während Boldiszàr an dem Rum schnüffelte und sich davon eingoss, als würde ihn das alles nichts angehen. „Davet, DU hast mir den Ghul auf den Hals gehetzt. Dafür, dass ich vor dir stand. Und du sagst mir, ich bin ein Kotzbrocken. Ich dank dir für den Hof. Aber das eine hat nichts mit dem andern zu tun. Du wünschst, dass ich ganz tot bin. Weg, ich störe. Weil Boldi und ich uns nahe sind. So nahe, wie du ihm nie sein wirst. Das ist dein Problem. Das du mit mir hast.“


    Davet la Caille
    "Falsch, ich habe überhaupt kein Problem mit Dir. Sonst hätte ich Ciel schlicht und ergreifend eines zu dem Vorschlag mit der Schenkung gesagt - Nein. Und ich habe Dir auch nicht GG auf den Hals gehetzt. Welchen Angriffsbefehl gab ich? Keinen. Ich habe lediglich die Tür geöffnet, mehr tat ich nicht. Und mehr als sich neben mich zu stellen, tat GG nicht. Und wir alle drei können von Glück sagen, dass er frei war, denn er holte den Heiler. Wie nah Du Dir mit Boldi stehst, geht mich nichts an Tekuro. Das Ihr Euch dermaßen nahesteht, freut mich für Euch. Nicht jeder hat so ein Glück sich mit irgendwem derart nahezustehen. Ich sage Dir dass, was ich einst auch Boldi sagte. Du würdest nichts verlieren würdest Du mich oder Silvano akzeptieren. Du hättest zwei weitere Brüder dazugewonnen, anstatt Boldi zu verlieren. Ob Du das tust, ist Deine Wahl. Weder Vano noch ich haben vor Dir Boldi wegzunehmen. Ihr seid Brüder, dass hat nichts mit unserer Partnerschaft oder der Ehe zu tun. Falls Du uns nicht akzeptieren kannst, versuche es mit ignorieren. Das reicht mir völlig aus", antwortete Davet ruhig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Das hab ich versucht“, knurrte Tekuro. „Dass du den Ghul freilässt, der mich fressen wollte, ist wie mir ein Messer an die Kehle zu halten. Eine eindeutige Drohung. Stell dich nicht dumm, das kann ich nicht leiden. Und beleidigt hast du mich. Ich tat nichts dergleichen, oder? Also wer von uns ist der Kotzbrocken?“


    Davet la Caille
    "Das ich mich auf meinem eigenen Schiff verteidige ist Fakt und ich werde mich auch sonst verteidigen. Wenn Du Dich bedroht fühlst, hättest Du Dich nicht in einen Familienstreit einmischen sollen Tekuro. Wo habe ich Dich beleidigt? Ich wüsste nicht wo. Wenn Du das Wort Kotzbrocken meinst, stimmt. Aber das eine Wort steht Deinem dauerhaften miesgelaunten Verhalten gegenüber uns ständig gegen das Schienbein zu treten. Beenden wir das Ganze einfach. Du möchtest nichts mit uns zu tun haben, ich spreche jetzt von mir und Silvano. Legitim, jeder sucht sich seine Freunde selbst aus. Dazu zählen auch wir. Genau wie Du haben wir es versucht und wir müssen uns an niemanden anbiedern. Kommen wir einfach überein, Versuch gescheitert und trennen uns in aller... hätte ich fast Freundschaft gesagt. Sagen wir Neutralität. Begleite Deinen Princen nach Hause. Wechselt über auf eines der Marineschiffe. Der Vertrag ist in trockenen Tüchern und er gilt für die vier Schiffe. Die Aquila ist ein freies Schiff. Gute Heimreise und stets ein Handbreit Wasser unter dem Kiel. Boldi begleite unseren Vampirmaat auf eines seiner Heimatschiffe. Dankeschön", sagte Davet.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro schrumpfte wieder auf Fledermausgröße und kletterte auf Davets Bein, wo er einen kleinen schwarzen Köttel herauspresste und dann in Boldiszàrs Ärmel verschwand.


    Boldiszàr
    Boldiszàr tat noch immer, als hätte er weder etwas gesehen noch von dem Streit mitbekommen. Mit einem Zug leerte er sein zweites Glas. „Warum fliegen wir nicht?“, wollte er wissen. „Schiff dauert doch ewig und Ciel ist verletzt.“


    Davet la Caille
    Davet stand auf, schüttelte kopfschüttelnd seine Hose sauber und wandte sich an Boldi. "Sieh zu dass Du ihn loswirst, was er von mir hält wissen wir ja nun. Eigentlich sollte ich das Miststück dafür ins Meer schmeißen, aber geschenkt. Genug Ärger für heute. Sieh zu dass das Ding von Bord kommt", sagte la Caille. "Ciel fliegt doch, samt seiner Vasallen und zwar mit dem Vogel von Jules. Ich werde mir überlegen welchen Kurs ich setzen lasse. Schaff zuerst das untote Gemüse von Bord. Du kannst ihn natürlich auch begleiten, das wäre vielleicht sicherer ehe er Ciel im Flug vom Vogel schmeißt. Ich hole eben nur den Brief für Max", antwortete Davet und verließ die Kajüte.


    Boldiszàr
    Boldiszàr schnaufte gestresst. Zwei weitere Gläser fanden ihren Weg in seinen Magen. Dann ging er, besuchte die Silberbärte und kehrte zurück. „Davet?“ Er suchte, bis er ihn fand. „Was ist mit den anderen Beißern.“


    Davet la Caille
    Davet hatte es sich in Silvanos Kajüte gemütlich gemacht und schrieb gerade einen Brief. Er schaute zu Boldi auf und legte die Schreibutensilien beiseite. "Sie gehören zu Ciel Bold, sie werden ebenfalls auf eines der Souvagnischen Schiffe wechseln. Unser Mann kann stressig sein, aber das mit Tekuro ist ein Dauerzustand. Ich weiß keinen plausiblen Grund warum ich mir den Mann samt seiner Sippschaft noch länger antun sollte. Und da er darauf besteht, dass sie alle stets gemeinsam reisen, werden sie genau das tun. Jedenfalls werden sie gemeinsam von meinem Schiff reisen. Wo sie danach mitfahren oder fliegen Bold, dass ist ihre Sache und betrifft mich nicht mehr. Für mich ist nur wichtig, dass sie mein Schiff verlassen. Ich bin gewiss kein garstiger oder geiziger Kerl, aber anscheißen lassen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes muss ich mich nicht. Jeder hat was er wollte, damit ist doch alles klar", antwortete Davet freundlich.


    Boldiszàr
    „Und was ist mit dem Rübenhof? Ehrlich, Davet, am einfachsten ist es, sie einfach zusammen mit Ciel nach Hause zu bringen und es dabei bewenden zu lassen. Das bringt doch alles nichts.“


    Davet la Caille
    "Boldi ich habe ihnen den Rübenhof geschenkt und nur weil wir uns gestritten haben, werde ich nicht mein Geschenk zurückverlangen, falls Du das befürchtest. Er gehört ihnen. Ob sie dort wohnen, ihn vergammeln lassen oder anstecken, es ist mir gleich. Ich habe damit nichts mehr zu tun. Sie gemeinsam mit Ciel nach Hause zu bringen habe ich doch vor, was dachtest Du denn?", fragte Davet verwundert.


    Boldiszàr
    „Nur auf einem anderen Schiff?“, fragte Boldiszàr nach. „Ich dachte, sie fliegen mit dem Vogel von Jules. Danke, dass du ihnen das Nest nicht wieder wegnimmst.“


    Davet la Caille
    "Bitte, aber sowas sollte mal von Tekuro kommen. Dich betrifft es ja nicht. Geschenkt Bold, Du kannst nichts für sein Verhalten. Das dachte ich zumindest. Sie werden von einem Marineschiff aus mit dem Vogel fliegen oder mehreren, keine Ahnung wieviele der Tiere sie dabei haben. Falls nichts, werden sie welche auf magischem Weg anfordern, dass dürfte für Jules kein Problem sein. Damit wäre der Heimweg von Ciel und Beißern doch gesichert. Sollen sich andere mit ihnen rumärgern, Ciel macht es freiwillig. Na dann bitteschön", antwortete Davet. "Wohin verschlägt es uns danach?", fragte er einen Augenblick später.


    Boldiszàr
    Boldiszàr schaute Davet an. Er legte den Arm um seine Schultern zog ihn an sich und küsste durch die braune Mähne hindurch seine Schläfe. „So mürrisch heute? Vermisst du Vano oder was ist los? Oder ist es etwa, wie Robby sagt?“


    Davet la Caille
    Davet umarmte Boldi um die Hüfte und schaute zu ihm auf. "Natürlich vermisse ich Vano. Aber das hat nichts mit dem Unsinn zu tun, den Tekuro erzählt hat. Was sollte ich ihm missgönnen? Er kann zukünftig machen was er will. Ich halte mich da raus Bold. Aber mürrisch trifft es, die Verhandlungen liefen gut, der Rest wie üblich mies. Aber so läuft Familienscheiße... Scheiße halt", grinste er schief. "Ich lass es nicht an Dir aus, jedenfalls hoffe ich dass Du das merkst. Du kannst weder was für meine, noch Ciels, noch Tekuros Dussligkeit Bold. Alles gut zwischen uns?", fragte la Caille und kraulte ihm das Kreuz.


    Boldiszàr
    „Zwischen uns ist alles gut“, brummelte Boldiszàr beruhigend und kraulte Davets Kopfhaut. „Aber ich kann die Beißer nicht fortschicken oder irgendwo zurücklassen. Du weißt, dass das nicht geht. Und wir wollten uns doch das kleine Haus da auf dem Grundstück des Rübenhofs schön machen. Lass uns nach Hause fahren und unterwegs noch was Schönes für Vano kaufen. Da freut er sich. Irgendwas, wovon wir alle etwas haben.“


    Davet la Caille
    "Wir sind dort nicht willkommen Bold, dass hat Teku klargemacht. Aber das muss nicht zwischen uns stehen. Nur musst Du eben den Weltenwanderer geben, zwischen Tekuros und der restlichen Welt. Ansonsten heißt dass, Vano und ich kommen mit. Wofür? Um uns zeigen zu lassen, dass er uns für den letzten Dreck hält, auf uns scheißt? Da liegen nur die Nerven blank, für Teku und uns. Er ist im Stress sein widerlichstes Ich dauerzupräsentieren und wir, es zu ignorieren. Was hat einer von uns davon? Lass sie ihr Leben leben, wir leben unseres Bold. Du kannst immer zu ihnen gehen, ich schreibe Dir nichts vor. Aber ich muss Dich da nicht begleiten. Mir hat es früher gereicht mir zeigen zu lassen, dass ich ein Nichts bin. Mittlerweile bin ich mehr als alt genug, meinen Aufenthaltsort selbst zu bestimmen. Oder sagen wir mal nicht Ort sondern Anti-Ort wie Vano es nennt. Keinen Ort wo man sein möchte, sondern nur wo man nicht sein möchte. Genug von den Beißern, Tekuro und Co. Falls es den Zuckerbäcker in Beaufort noch gibt, wollte ich Vano eine Packung Liebesknochen kaufen. Dass ist so längliches Gebäck dass total lecker befüllt ist. Seine Lieblingssorte ist mit Baiser, also so hartem Zuckerschaum. Und die Enden müssen in Zartbitterschokolade eingetunkt sein. Die hat er immer geliebt, weil er sie in Rum eintauchen konnte, ohne dass sie gleich auseinander fallen. Vielleicht sollten wir ihm was kaufen, was ihn zusätzlich an uns erinnert. Er mag Schmuck", grinste Davet.


    Boldiszàr
    „Essen ist immer gut. Aber was den Schmuck angeht, hab ich keine Ahnung. Ich trag keinen. Ah, ich weiß was! Ich wollte mir die Füße noch tätowieren lassen, Hahn und Schwein, gegen das Ertrinken. Ermag Tätowierungen, dann lass ich sie ihn an mir suchen. Brauchst du auch noch eine Neue?“ Boldiszàr setzte sich und rieb sein Gesicht. Dann schüttelte er den Kopf. „Davet, ich kann nicht woanders wohnen. Das hieße, getrennte Wohnungen. Ist es das wert?“


    Davet la Caille
    "Ob es den Frieden wert wäre? Ich denke schon, oder möchtest Du ständig in einem Krisengebiet leben? Ständig im Graben, wer geht nun wieder wen an, wer versteht als nächstes was falsch? So hast Du Deine Ruhe gleich wohin Du kommst, ob zu den Beißern oder zu uns. Du bist überall Zuhause, bist willkommen, hast Deine Ruhe. Sieh es doch von der Seite, wenn Du keine klare Entscheidung treffen magst. So geht es doch auch, so leben doch auch viele auf See, die verheiratet sind Bold. Monate, sogar Jahrelang unterwegs und dann kehren sie heim. Was in der Zeit geschieht ist für viele eine Schweigezone. Was sie daheim tat wird nicht gefragt und alles andere was er tat bleibt auf der See. Die Tätowierungen sind eine gute Idee, er wird sie lieben. Vano liebt Tätowierungen, ob an sich oder anderen. Ich trage nur zwei, einmal sein Familienwappen auf dem linken Oberarm und auf dem rechten ein Datum. Ich könnte mir ein weiteres stechen lassen, an was hast Du gedacht? Schön wäre doch etwas, dass wir alle drei tragen", freute sich Davet.


    Boldiszàr
    „Schwein und Hahn hätten wir dann alle drei, oder hast du noch keine? Wenn nicht, nimm ein Wildschwein als Schwein. Mit schwarzen Borsten und blauen Augen. Dann hast du mich. Der Gockel ist Vano. Und als Drittes bräuchten wir einen Bären, einen Davet. Was dieses Leben vieler Seeleute angeht, mag sein, dass es so für manch einen funktioniert. Ist es das, was du dir wünschen würdest?“


    Davet la Caille
    "Zwischen uns Dreien? Nein Bold, ich hätte uns gerne als Trio stets zusammen. So fühle ich mich am wohlsten. Mit Dir und Vano an meiner Seite, ich liebe Euch beide über alles. Ihr seid meine Schätze, dass weißt Du doch. Drum wollten wir doch auch gemeinsam reisen. Aber wenn Du nie ein Machtwort gegenüber Deinem Bruder sprichst, wird er sich nicht ändern. Auch das ist klar. Wir müssen wählen Boldi. Zwischen einigen Optionen. Du kannst Tekuro den Kopf waschen und ihm sagen dass Du uns genauso dabei haben möchtest wie ihn. Oder Du trennst die Gruppen. Aber irgendwoher muss der Frieden stammen Schatz", sagte er liebevoll. "Hahn, Schwein und Bär, jeder bekommt die drei oder jeder nur die zwei für dass was wer nicht ist? Also ich den Hahn und das Schwein und Du Bär und Hahn?", grübelte Davet.


    Boldiszàr
    „Das wäre auch eine Variante, aber dann ertrinken Vano und ich“, grunzte Boldiszàr und knutschte Davet. „Damit es wirkt, braucht jeder von uns Hahn und Schwein und Bär. Davet, ich kann Tekuro weder maßregeln noch irgendwo zurücklassen. Es würde unser Zusammenleben, wie es seit unserer Kindheit funktionierte, zerstören.“


    Davet la Caille
    "Aber so zerstört er Deine Ehe, es sei denn alle ordnen sich ihm unter. Meinst Du darauf haben andere Lust? Und tun sie es nicht, versuchen aber auf andere Art mit ihm auszukommen, dann geht er sie ständig an. Also was ist dort Deine Lösung? Es einfach belassen wie es ist? Dann wird es vermutlich irgendwann knallen. Oder Schlimmeres, was ich nicht hoffe. Da kann ja sonstwer zwischen die Fronten geraten, jemand der überhaupt nichts mit der Sache zu tun hat. Drum wenn er sich nichts sagen lässt in Ordnung. Aber Du musst auch einsehen, dass wenn er Dich wirklich liebt, er auch für Dich einige Zugeständnisse machen sollte. Denn woran liegt ihm eigentlich? Daran dass es Dir gut geht, oder daran dass es ihm mit Dir gut geht, dass er Dich nicht verliert? Keine Wert, kein Aufhetzen, ich weiß es selbst nicht. Es ist eine Frage Bold. Was möchte er, worum geht es ihm, weißt Du das?", fragte Davet und küsste ihn.


    Boldiszàr
    „Natürlich ist er ein riesengroßer Egoist. Aber wenn wir ehrlich sind, sind das doch die meisten. Wir kümmern uns um jene, die wir lieben, weil auch wir etwas davon haben. Denn sonst würden wir ohne Unterschied auch Wildfremden helfen. Verstehst du? Wenn es danach geht, bin ich genau so egoistisch, wie er. Ich liebe dich, Davet und ich liebe Silvano. Aber ich werde Robby nicht im Stich lassen, genau so wenig wie euch.“


    Davet la Caille
    "Ja der Unterschied zu einer großen Liebe ist nur der, dass Du die Person die Du liebst vor Dich selbst stellst. Klar Liebe ist egoistisch. Man möchte den oder die Menschen besitzen, sie in der Nähe haben, denn man selbst liebt sie und genießt genau das. Aber man möchte auch, dass es ihnen gut geht, sie sich wohl fühlen, sicher fühlen und so weiter. Dass muss ich Dir nicht erklären, Du weißt es. Du sollst auch niemanden in Stich lassen, dass verlangt auch keiner. Aber wir müssen für Frieden sorgen oder eine Grenze ziehen, Teku und wir. Das geht genauso, es geht dann nur nicht zusammen, sondern zeitversetzt", beruhigte Davet Boldi.


    Boldiszàr
    „Robby hat mich durchgebracht, obgleich er selbst nichts hatte. Wenn das keine selbstlose Liebe ist, was dann? Er ist kein schlechter Kerl. Er hat seine Schwächen, ja. Aber die haben wir alle. Wenn man es genau nimmt, verdankst du ihm, dass ich hier vor dir sitze und nicht hieran verreckt bin.“ Er strich über seine Wange. „Er war da, als es sonst niemand war. So was vergesse ich nicht.“ Mit seinen Wurstfingern nestelte er in Davets Locken. „Sag mir, was er tun müsste, damit du ihn akzeptieren kannst.“


    Davet la Caille
    "Ich akzeptiere ihn voll und ganz, dass habe ich die ganze Zeit. Er soll uns einfach nur so behandeln, als wären wir ein Teil seiner Familie Bold, denn dass sind wir. So habe ich ihn auch behandelt und so würde ich ihn auch weiter behandeln. Das ist nicht zuviel verlangt, etwas Freundlichkeit und Entgegenkommen. Mehr möchte doch keiner von ihm. Und ja, ich weiß was er Dir bedeutete und das wir Dich ohne ihn gar nicht mehr hätten. Die Leistung spricht ihm niemand ab. Und Du hast Recht, wenn man nichts hat, dass auch noch zu teilen ist mehr als selbstlos. Stimmt", sagte Davet und drückte Boldi fester an sich. "Versuchen wir es ein letztes Mal", sagte la Caille liebevoll, "Vielleicht mit einem Stück Blutwurst".


    Boldiszàr
    „Blutwurst ist eine gute Idee. Ich glaub, er hatte versucht, nett zu sein, damals, vor dem Kamin. Aber er ist darin echt nicht gut. Meine Stärke ist das allerdings auch nicht. Danke, dass du es nochmal versuchst. Ich hätte sonst wirklich ein Problem. Und tu mir den Gefallen und lass den Ghul wo er ist.“


    Davet la Caille
    "Er hat nicht mal geschnallt für wen GG überhaupt da drin war Bold. Du musst mir nicht danken, wir sind Gefährten, aber er sollte es anderen nicht so schwer machen ihn zu mögen, oder sie vergrätzen. Vor dem Kamin? Du meinst als er zu uns kam und ich ihn weggeschickt habe? Vano fürchtet ihn", antwortete Davet ehrlich.


    Boldiszàr
    „Du verstehst nicht“, sagte Boldi, ohne mit dem Kraulen innezuhalten, „dass er das mit Absicht macht. Schau mal, er hat so wenig Liebe als Kind erfahren wie du und ich. Er ist es nicht gewohnt, dass man ihn liebt und er traut einem nicht über den Weg. Drum biestet er, so dass er selbst es ist, der die Leute vergrätzt. Das ist besser, als verstoßen zu werden, verstehst du? Schau mal, jeder sieht, dass er einen Narren an Patti gefressen hat. Er versucht jetzt seit wie vielen Monaten, eine Abart von Beziehung aufzubauen? Er bemüht sich wirklich, Davet. Aber es fällt ihm sehr schwer. Silvano fürchtet ihn, weil er weiß, was Robby sein kann. Aber er war doch sehr lieb.“


    Davet la Caille
    "Ich verstehe, er hat selbst Angst genau wie Vano. Tekuro stößt die Leute von sich, damit sie ihm nicht weh tun können. Vano lässt sie erst gar nicht an sich heran, sondern hält eine Art Sicherheitsabstand ein. Sind sie da, gut. Sind sie weg, gleichgültig. Das betrifft fast alle bis auf uns und einige ausgewählte Freunde. Das heißt, sein Vertrautenkreis ist extrem klein. Das was Tekuro gerade mit Patti versucht, versucht Vano mit Leala und Santo, eine Beziehung aufbauen. So kann Tekuro natürlich nie verletzt werden, Vano auch nicht. Aber kann man so völlig geliebt werden, wenn man jemanden bewusst auf Abstand hält oder treibt? Nein Bold. Vielleicht war er deshalb so traurig und so seltsam an dem Tag vor dem Kamin. Er wünscht es sich und weiß nicht wie. Er ist kein Feigling, alles was er muss ist den Sicherheitsabstand aufgeben für Patti oder einen Mann den er liebt. Dann hat er eine wundervolle Partnerschaft wie wir und dann wird sich auch vieles von selbst klären. Liebe heilt so manches. Glaub es mir", sagte Davet liebevoll.


    Boldiszàr
    Boldiszàr nickte. „Sehe ich auch so. Und das ist es auch, was er versucht hat. Drum kam er so nahe, als wir Silvano liebten und versuchte, mitzumachen. Drum krallt er Patti so brutal fest, dass er ihn dabei fast umbringt. Drum knutscht er seinen eigenen Vater mit der Zunge. Er versucht es mit Nähe. Nur hat er noch kein Gespür dafür, wie das aussehen muss. Ihn jetzt allein zu lassen und den Sicherheitsabstand, den er selbst gerade verkürzt, gewaltsam zu erhöhen, indem wir ohne ihn mit einem Schiff wegfahren, das würde ihn tiefer verletzen, als jemanden, der das Spiel von Distanz und Nähe sicher beherrscht. Wir würden alles wieder kaputt machen. Er hat dich doch nicht angegriffen und dein Ghul ist auch noch am Leben. Der Köttel war nicht nett, aber besser als ein Fausthieb, denn damit wäre es das wohl endgültig zwischen euch gewesen.“


    Davet la Caille
    "Andersherum wird ein Schuh draus, ich habe schon mehr Fausthiebe klaglos weggesteckt, als diese Unverschämtheit, glaub es mir. Aber gut, ich bin niemand der bewusst alles zerschlägt, außer dienstlich. Da ist es meine Pflicht, den Feind zu vernichten. Das gilt allerdings nicht für den Schwager, also geben wir ihm seine Chance auf Nähe. Aber die nächste Beleidigung zahlt er ab", grinste Davet.


    Boldiszàr
    Boldiszàr lachte. „War zum Glück nur als Fledermaus, sonst wär es eklig geworden. Wie soll das Abbezahlen denn aussehen?“


    Davet la Caille
    "Das mache ich von der Beleidigung abhängig, vielleicht wasche ich seinen bösen Mund mit Seife aus", lachte Davet. "Ja hör bloß auf, zum Glück kann er sich nicht in einen Wal verwandeln. Wusstest Du dass so ein Wal 100 Liter Sperma mit einmal abgibt?", prustete Davet.


    Boldiszàr
    „Hundert Liter schaff ich locker“, antwortete Boldiszàr grinsend und schmuste sich an Davet an. „Also wie verbleiben wir jetzt, reisen wir gemeinsam heim? Und unterwegs Zwischenstopp für Naschzeug und Tätowierungen?“


    Davet la Caille
    "Du schon, ich nicht, da muss ich kapitulieren. Ich schaffe auch keinen Hochleistungssport von einmal täglich oder mehrfach, aber das war auch nie mein Ziel. Wo wir von Ziel sprechen, was machen wir mit Ciel? Fliegt er allein und wir reisen nach? Ansonsten ja so machen wir es", stimmte Davet glücklich zu.


    Boldiszàr
    „Ach so, Ciel hätt ich fast vergessen. Irgendwas ist ja immer. Nein, wir liefern zuerst Ciel bei seinem Vater ab und danach gehen wir in die Stadt und organisieren die Überraschungen für Silvano. Wo ist unser Blondie eigentlich jetzt, bei seinen Eltern?“


    Davet la Caille
    Davet grinste breit, als Bold ausgerechnet Ciel vergessen hatte. "Ja der Kurze ist ganz oder gar nicht präsent, so kann man es auch halten. Spaß beiseite, ich meine Vano wollte zurück zu seinen Eltern. Er wird sicher Zuhause in Mancini bei Leala und Santo auf uns warten. Wo sollte er sonst sein? Er könnte natürlich auch zu den Dusoliers zurückgegangen sein, dass wäre möglich glaube ich aber nicht", antwortete la Caille und stand auf. "Schauen wir nach unserem Patienten", sagte er wieder aufgemuntert und legte Boldi einen Arm um die Schulter. Gemeinsam mit ihm verließ er die Kajüte und ging zur Kapitänskajüte um Ciel abzuholen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schlief, fest eingekuschelt bei Bellamy.


    Davet la Caille
    Davet blieb mit Boldi in der Tür stehen und musterte den schlafenden Ciel. Er schaute sich seinen jungen Neffen an und wenn er ganz genau hinsah, sah er nicht nur Max, sondern auch etwas sich selbst wie auch den kleinen Jungen der Ciel trotz allem noch wahr. Zwar ein Kämpfer und ein Streiter - oh ja das war er, aber im Herzen war und blieb er ein kleiner Junge der aus der Welt einen besseren Ort machen wollte. Vielleicht war das idealistisch, aber es war etwas dass er sich bewahrt hatte. Davets Wut auf Ciel war verraucht, jetzt mehr denn je. Eigentlich hatte er nur noch das Bedürfnis ihn zu trösten und ihm zu sagen, dass alles gut werden würde, was auch immer noch geschah. Aber dass konnte weder er Ciel versprechen, noch sonst wer anderes. Sie konnten alle nur dafür arbeiten, dass dies kein Traum blieb, sondern Wirklichkeit wurde und zwar gemeinsam. Davet trat ans Bett, räusperte sich und rüttelte Ciel sanft wach. Bellamy sagte nichts dazu, sondern grüßte mit einem Blinzeln seinen Bruder Boldi. "Ciel wach auf mein Kleiner, Deine Heimreise steht an", sagte Davet sanft.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel rieb sich die Augen und setzte sich auf. Dank Bellamy war ihm wunderbar warm, denn der war, wie sein Bruder, ein wahrer Heizofen. Ciels Halswunde schmerzte stärker als gestern. Er lächelte Davet, so gut er konnte, an. „Fliegen wir nach Hause?“ Boldiszàr schenkte seinem Bruder derweil ein breites, braunzahniges Grinsen.


    Davet la Caille
    "Ja das machen wir, wir bringen Dich zu Benito und Max. Jules wird uns nach Hause fliegen mit dem Riesenvogel. Komm ich trage Dich wenn Du möchtest, oder Bell behält Dich in der Obhut und trägt Dich zum Drachenhahn. Jedenfalls ist es sicherer, wenn Du zurück in den Palast gebracht wirst. Die Wunde, wie fühlt sie sich an? Ich hoffe nicht heiß oder so. Delmo hat sie gut desinfiziert. Lass uns den Mist vergessen, ich hab Dich doch lieb", sagte Davet liebevoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Ich hab dich auch lieb, Onkel Davet“, krächzte Ciel. Lass uns in Zukunft nicht mehr zanken. Es tut nicht mehr weh. Bringt ihr mich zu Julien?“, fragte Ciel und schaute freundlich.


    Davet la Caille
    "Abgemacht, wir zanken nicht mehr. Schön und beruhigend zu hören, dass die Wunde nicht schmerzt. Zu Julien? Von mir aus bringe ich Dich zu Julien Kleiner. Gleich nachdem Benito Dich untersucht, Dein Vater Dich gesehen und Deine Wunder verheilt ist. Auf geht es", grinste Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel lachte kieksend, kletterte über Bellamy aus der Koje heraus und zog seinen Mantel und die andere Obebekleidung über. "Einverstanden." Nachdem er umgezogen war, drückte er seinen Onkel. "War nicht so gemeint wegen Quennel ... das hat mich die ganze Nacht verfolgt. Das war unfair gewesen, ein Hieb unter die Gürtellinie."


    Davet la Caille
    "Wir waren beide blöde Ciel, lass uns vergessen was wir uns an den Kopf geknallt haben. Wenn man sich mag erzählt man sich auch Dinge die einem wehtun können. Ich weiß dass Du es nicht so meintest, Du hast es im Wortgefecht als Waffe benutzt. Ich war doch auch nicht besser. Frieden komm her", sagte Davet und drückte Ciel fest an sich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Frieden“, bestätigte Ciel und gab Davet ein Küsschen auf die Wange. Bei seinem Vater zumindest zog das, um diesen wieder milde zu stimmen. „Dann lass uns aufbrechen. Machen wir einen kurzen Abstecher zu den Dusoliers und dann geht es weiter nach Beaufort.“


    Davet la Caille
    "Von mir aus, machen wir dass, ich hoffe Du hast dort nicht Deine beiden Männer vergessen. Das könnten sie Dir übel nehmen", grinste Davet und drückte Ciel ebenfalls einen Kuss auf die Wange. "Abreise", sagte er freundlich.

  • Heimkehr der Beißer



    Boldiszàr
    Von Bugraum der Aquila aus hörte man schwere Schritte die Holztreppe hinab stapfen. Wer Boldiszàr kannte, der erkannte auch die behäbige Gangart, die allzu leicht darüber hinwegtäuschte, dass der Mann keineswegs ein behäbiger Muskelprotz war, sondern im Ernstfall unerwartet schnell und wendig agierte. Doch warum im Alltag Energie vergeuden? Seine Ressourcen sorgfältig einzuteilen hatte er von klein auf gelernt. Er klopfte und trat dann ein. Tekuro hatte offenbar schon wieder seinen Nestbautrieb ausgelebt und ein besonders warmes und dickes Nest angelegt. Wenn es nur dieser Trieb war, sollte er ruhig. Boldiszàr hockte sich zu Kazrar und zog vorsichtig die kleine schwarze Fledermaus aus seinem Ärmel. „Hier. Wir reisen zurück nach Hause. Davet war vorhin sauer, also Robby sollte sich benehmen. Ich konnte Davet gerade noch überzeugen, euch nicht auf ein anderes Schiff zu schicken. Es ist alles wieder gut, aber strapaziert seine Geduld nicht.“


    Kazrar
    Kazrar nahm die Fledermaus entgegen und nickte Boldiszar dankbar zu. "Sei versichert ich kümmere mich darum und vielen Dank. Tekuro strapaziert auch meine Nerven. So langsam glaube ich, er will verhindern dass er die Heimat sieht. Aber notfalls wird er in eine Schattulle gesperrt, bis wir Arashima erreicht haben. Er hat sein Wort gegeben und daran wird er sich auch halten. Tekuro nimm gefälligst ordentlich Gestalt an, wenn ich hier rede, was ist das für ein Verhalten?", forderte Kaz. "Ehrlich nur Sorgen macht er in letzter Zeit. Hof und Reise Sohn, Hof und Reise! Wie sollen wir in Arashima die wichtige Suche angehen, wenn wir nie dort ankommen? Ich danke Dir im Namen aller Beißer Boldi. Eine Frage, was ist mit Deinen Eltern? Wir suchen einen Körper für Arkan, aber was ist mit Deinen und den anderen Eltern? War das nicht Eure Frage die von Dir und Bellamy? Wenn wir doch die Gelegenheit bekommen, dann sollten wir auch den Ältesten um Eure Eltern bitten. Dein Bruder wird uns gewiss helfen, was ist mit Dir? Tekuro werde zum Manne! Er testen seine Grenzen aus", sagte Kaz etwas verzweifelt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Die Fledermaus in Kazrars Händen wuchs und Tekuro lag nun als Mann in seinen Armen. Er begrüßte seinen Vater mit einem Kuss auf den Mund. „Es ist hier oben arschkalt, Papa, und ich habe keine Körperwärme. Ein Mantel hilft, dass ich nicht zu schnell auskühle, aber trotzdem wäre ich nach einigen Stunden stocksteif gefroren. Drum kriech ich dauernd in die Klamotten von euch rein. Davet hat Ciel mit einem Haken bedroht. Wenn ihr sehen wollt, wie ernst die Gefahr war, schaut den Hals des Prince an. Aufgeschlitzt. Ich hab Davet nicht angegriffen, ich stand nur zwischen ihm und Ciel. Aber dann wollte er mich an seinen Ghul verfüttern. Mich, einen Beißer!“, rief er empört.


    Boldiszàr
    „Jetzt ist er jedenfalls wieder versöhnlich gestimmt, aber das war harte Arbeit. Ein zweites Mal hab ich da keinen Bock drauf, Davet wollte sogar schon die Familie spalten. Bellys, Vanos und meine Eltern würden wir gern wiedersehen. Belly vermisst besonders unsere Mutter. Und ich denke, Berzan und Mercer wären auch nicht böse drüber, könnten sie wieder lebend über Asamura wandeln anstatt nur als Spukgespenst. Aber wie ... tja.“


    Kazrar
    Kazrar musterte seinen Sohn und überlegte. "Die Nerven scheinen bei den beiden blank gelegen zu haben. Und Du wurdest hineingezogen, aber es ist Deine Aufgabe Ciel zu verteidigen. Sobald sich alles gelegt hat, werden wir in Ruhe reden Teku. Der Mann war immer gut zu uns und Boldi möchte sich doch nicht ständig mit allen streiten. Er sitzt zwischen allen Stühlen, er ist Dein Bruder! Ja Du hast Recht Boldi, ich denke auch sie selbst würden sich sehr darüber freuen. Weißt Du wo ihre Körper liegen? Ansonsten weißt Du wie sie aussahen? Das jemand seine Mutter vermisst ist verständlich, sie ist ein ganz besonderer Teil von einem. Umso schwerer wiegt ihr Verrat wie der von Tekus Gebärerin. Arkan ist seine "Mutter" und ich verstehe den Wunsch von Belly seine Mutter wieder in die Arme schließen zu können. Die Familie wird nicht gespalten Boldi, wir versuchen gerade alle, sogar Teku der es ständig zu vergessen versucht, die Familie zusammenzuführen sogar mit Sacha. Wir können nicht an einer Stelle die Familie verbinden, damit sie woanders auseinander treibt. Gemeinsam sind wir stark, dass ist so, dass kennt jede Gruppe, Familie, Sippe. Wen wünscht Du Dir zurück Boldi? Vielleicht könnten wir es gemeinsam planen", schlug Kaz vor.


    Boldiszàr
    „Meine Eltern, besonders aber Berzan. Er war als Geist ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt habe und doch war da das Gefühl, dass das mein Vater ist ... mein Papa, wenn man so will. Er ist mit Mercer hierhin und dahin geschwebt, zwischendurch kam er vorbeischauen, wechselte ein paar Worte und verschwand. Ich glaube, genau so muss er zu Lebzeiten gewesen sein. Es würde zu seinem Beruf passen. Und wenn Berzan zumindest ein bisschen ähnlich tickt wie Belly und ich ... dann braucht er Mercer mehr zurück als seine Frau. Die zwei waren mehr als Kameraden, sie waren gute Freunde, vielleicht sogar wie Brüder. Mercer war Silvano so ähnlich ... die zwei haben nur wenig miteinander gesprochen, und doch war da eine Verbundenheit. Mercer war wohl zu Lebzeiten ähnlich wie Berzan gestrickt, die zwei waren mehr fort als anwesend und doch waren sie im Hintergrund immer da. Ich denke, wenn Mercer zurückkehren würde, würde das Silvano gut tun, ihm helfen, sich selbst besser zu verstehen. Mit seinen Adoptiveltern wird er einfach nicht warm, obwohl das wirklich gute Leute sind. Was kann ich tun, um den Ältesten dazu zu bewegen, wenigstens erstmal die zwei zurückzubeordern?“


    Kazrar
    "Wir werden ihm Opfer bringen, in seinen Namen. Wenn Du in Deinem Dienst wen töten musst, töte ihn in seinem Namen. Euer Problem Boldi ist, niemand hat Euch weggegeben. Du wurdest nicht fortgegeben, oder Bellamy. Ihr wurdet geliebt aus tiefstem Herzen. Und Dein Vano ebenso. Ich vermute man kann einem Menschen zwar die Erinnerung an Begebenheiten rauben, aber die Erinnerung an Liebe nie. Denn sonst hätte mein Sohn micht gehasst, verstehst Du? Ich gab ihn fort, in Liebe um ihn vor meiner anderen Seite zu beschützen. Jene Seite die für ein Kind tödlich ist, für einen erwachsenen Sohn harmlos. Und ich vermute Dir, Belly und Vano erging es ebenso wie jedem dieser Kinder. Ihr habt Euch vermutlich gefragt, wo denn diese Liebe ist, die Ihr einst kanntet. War sie Traum, Einbildung, oder ist sie nur ein Hoffnungsschimmer? Und tief in Deinem Innersten, in den geheimsten Winkeln Deines Herzens wusstest Du, dass diese Liebe wahr und wahrhaftig ist. Dass Dich einst vor langer Zeit jemand mehr geliebt hat als sich selbst. Jemand, oder sogar mehrere Personen die ihr Leben geopfert hätten um Deines zu retten aus purer Liebe zu Dir. Die weder nach Deinen Fähigkeiten gefragt hätten, noch nach Deinem Aussehen, noch nach irgendeinem anderen weltenlichen Unsinn an den sich die Menschen so gerne ketten, weil sie sonst nichts haben und sonst nichts sind. Diese Personen liebten Dich um Deiner selbst Willen. Und mit diesem Gefühl im Herzen, erscheint Dir jede noch so gut gemeinte Tat oder gereichte Hand wie Hohn. Es ist ein Abklatsch, eine Kopie, wieso steht Dir nicht das Original zu? So sollte es nicht sein, wie es sein kann... wie es sein sollte... das weißt Du tief in Deinem Herzen. Diese Erinnerung erlischt nie. Und manche aus meinem Land behaupten sogar, man empfängt die erste Liebe gar nicht auf der Welt, sondern im Leib der liebenden Mutter. Wenn sie mit Dir sprich, wenn der Vater am Bauch lauscht, sie lieben Dich bereits vor Deiner Geburt. Ihre Gesichter mag man aus Deinem Kopf löschen und ihre Namen, aber ihre Liebe reisst Dir niemand aus dem Herzen. Und dass ist es, was Euch umtreibt. Ja ich denke Berzan und Mercer waren Brüder im Geiste und im Herzen. Zwei Brüder die ihre Familie zu einer Sippe vereinten. Lebendig wie tot, Seite an Seite. Sobald wir zurück sind, werde ich mit dem Ältesten reden und ihn auch für Euch um Hilfe bitten", erklärte Kazrar freundlich.


    Boldiszàr
    Boldiszàr lauschte gebannt, wie auch Tekuro lauschte, der nun gemeinsam mit Kazrar von Patrice zugedeckt wurde. Auch Boldiszàr bekam eine Decke aus dem Nest um die Schultern. „Danke, Patti.“ Der junge Mann sah besser aus, fand Boldiszàr. Vielleicht hatte Tekuro aufgehört, ihn zu quälen? Oder tat ihm die Freundschaft mit Arbogast gut? Die zwei hatten sich in letzter Zeit viel miteinander beschäftigt. Doch jetzt ging es erst einmal um andere Leute. „Du findest treffende und schöne Worte, Kazrar. Robby hatte gemeint, dir zu lauschen wäre, als würdest du unentwegt Gedichte rezitieren. Falls du ihm wieder einmal vorliest aus deinen Tagebüchern - falls es kein zu persönlicher Abschnitt ist - würde ich gern einmal dabei sein. Damit der Älteste mir Berzan und Mercer zurückbringt, muss ich als jemanden ermorden, ja? Wenn das so ist ... dann sollte das nicht in Souvagne geschehen. Mehr muss ich nicht tun? Nur zwei Opfer in seinem Namen?“


    Kazrar
    Kaz musterte seinen Sohn und schmunzelte. "Vielen Dank für das Kompliment, was könnte es geben, was Du nicht von Tekuro weißt, oder wissen dürftest? Das mag er mir ansonsten vorher sagen, aber geht es nach mir, dann hast Du das gleiche Anrecht wie er die Heimat mit allen Sinnen kennenlernen zu dürfen. Mehr noch, eigentlich ist es Deine Pflicht erneut Deinem Bruder beizustehen Boldiszar. All jene Sinne die er verlor, seinen Geschmackssinn für gutes Essen und kostbaren Tee, das wird Deine Aufgabe sein. Du wirst statt seiner Augen und Ohren, seine Zunge in der Welt der Arashi-Genüsse sein, so wie ich um ihn daran teilhaben zu lassen. Wäre es so einfach Boldi, dann wären längst alle wieder hier. Ich habe mehr Menschen getötet, als ich aufzählen kann, denn irgendwann hörte ich auf sie zu zählen. Von einem Festmahl mit frohlockenden Sinnen, vom rauschenden Blut und unendlicher Gier wurde es zu einem alltäglichen Mahl, als mein Meister anfing es mir zu servieren. Nun es hatte immer noch etwas besonderes, aber es fehlte auch ein gewaltiger Teil. Das musste auch Tekuro vor kurzem erleben. Serviertes Essen, ist bereits totes Essen, auch wenn es noch atmet. Qual, Leid, Pain, Grausamkeit und Schmerz sind all jene Gefühle mit denen Du dem Ältesten huldigst. Betest Du schenkt er Dir Gehör, wenn Du seinen Lehren folgst oder er weist Dich ab. Manchmal ist er grundlos gnädig, milde, ja wohltäterisch möchte man meinen. Aber er kann genauso gut wie eine Gewitterfront gnadenlos zu schlagen und hinterlässt nichts als rauchende Trümmer. Seine Beweggründe? Wie die eines jeden Gottes Boldiszar - unerklärlich. Manchmal lässt er sich dazu herab einem etwas zu offenbaren. Meist jedoch sind seine Gedanken verschlüsselt und weit unter der Oberfläche verboren. Dein Mann liebt die See, vergleiche es mit den Haien. Das was Du von dem Ältestens verstehst oder ich, ist das was wir sehen, die dreieckige Rückenflosse. Aber darunter, unter Wasser dort lauert der ganze Fisch und dieser Fisch hat einen mörderischen Verstand mit tödlichen Zähnen. Anhand des Dreiecks dass durchs Wasser schnellt vermag man nur zu schätzen, was dieses Wesen kann, seine tatsächlichen Fähigkeiten sogar seine Ausmaße bleiben uns verborgen. Es sei denn wir stürzen in seinen Bereich - dann sind wir verloren. Der Älteste manifestiert sich in irdischen Körpern, in seiner wahren Gestalt habe ich ihn nie gesehen. Nur in einer Schattenform. Er ist schwärzer als die Nacht, dass man sogar dort den Schatten erkennt und er schlüpft in andere Körper. Seine Manifestation kostet ihn auf dieser Ebene Kraft und raubt ihm einiges an Macht. So offenbarte er. Über welche Macht er gebietet, frei von jeder körperlichen Fessel vermag ich nicht zu deuten. Ich war tot Boldiszar, tot, lange tot, erdolcht mit tausenden Stichen, kalt und gefroren, geschändet und verschmäht. Und dennoch riss er meinen Geist zurück in die Welt der Lebenden und schenkte mir ein neues Leben in einem neuen Körper. Wäre ich ein Ghul, wäre ich ein Untoter. Aber ich lebe, ich atme, ich esse, ich liebe! Dieser Gott erweckt Tote zu wahren Lebenden Boldi in seiner schwächsten Form! Wie kann man dieses Wesen missachten? Wie kann man es fürchten? Wie kann man nicht die Schönheit eines vollkommenen Jägers in ihm sehen, der er ist? Knie vor ihm nieder, erbitte seinen Segen und trage ihm Deinen Wunsch vor. Er wird Dir seine Forderung nennen, sein Begehr preisgeben und Du wirst erhört werden. Wir wurden ebenso erhört Boldi. Warum sollte er Dich abweisen?", antwortete Kaz.


    Boldiszàr
    „Verstehe“, sagte Boldiszàr, doch konnte nicht verhindern, dass ihm unwohl wurde bei dem Gedanken, wie viele Menschen Kazrar schon getötet hatte und dass er sie obendrein verspeiste. Er betrachtete die spitzgefeilteten Zähne. Dass der Mund, der Menschen fraß, der Gleiche war, der diese poetischen Verse eines Schöngeists schuf, die von einem tiefen Verständnis für Liebe und Schönheit zeugte, war ein einziges Paradoxon. Der ganze Mann war ein solches. Aber sein Sohn war kaum anders, was also verwunderte es Boldiszàr, dass Kazrars gute und schlechte Seiten derart weit auseinanderklafften und er scheinbar mühelos zwischen diesen beiden Extremen hin und her wechselte? „Wo ist der Älteste jetzt“, fragte Boldiszàr. Ginge es nur um ihn selbst, würde er diese Kreatur, was auch immer sie war, meiden, wenn er sie nicht töten konnte. Sie hatte fast Bellamy umgebracht. Das würde er ihr nicht verzeihen. Doch wenn der Ältest dafür Berzan zurückholen konnte ... Bellamy wieder glücklich machen und Silvano durch Mercer ... warum es nicht wenigstens versuchen? „Ich möchte mit ihm sprechen und ihn darum bitten, ihm opfern zu dürfen.“ Tekuro drehte den Kopf und sah seinen Bruder mit einer Mischung aus Skepsis und Verwunderung an, während Patrice Tekuro die nackten Füße in zusätzliche Decken einschlug.


    Kazrar
    "Im Rübenhof, dort weilt er zur Zeit und zwar im Körper einer kleinen alten Frau. Du hast die Kräuterfrau gesehen, die dort stets in der Ecke hockte? Sie ist die derzeitige Manifestation unseres Ältesten. Aber er ist sehr unzufrieden mit diesem Körper", sagte Kaz und stockte. "Körper! So höre Boldiszar, in Irminabourg wohnt ein junger Bursche, den Namen Anwolf tragen. Jung, er mag vielleicht 18 Sommer gesehen haben. Dieser Körper ist eigentlich Besitz des Ältesten. Einst hatte er ihn redlich erobert, aber ein grauenvoller Zufall wollte es so, dass sich Anwolf befreien und fortlaufen konnte. All die Mühe und Plage die Tekuro auf sich nahm um den Körper aufzuhalten waren vergebens, er lief davon. Reiche dem Ältesten dieses maßgeschneiderte Menschenkleid und er wird Dir garantiert Deine Wünsche erfüllen! Er war sehr traurig, als dieser Körper von ihm wich. Denn wisse Boldiszar, sie sind die Seinen durch Zucht und Hand, so tust Du kein Unrecht", erklärte Kaz freundlich.


    Boldiszàr
    „Anwolf ... Irminabourg“, grübelte Boldiszàr, dann weiteten sich seine eisblauen Augen. „Anwolf ist ein von Hohenfelde, oder? Die gehören über Prince Linhard zur Krone. Ich bin Leibgardist, das wäre Verrat.“


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Die Hohenfeldes haben meine Eltern umgebracht“, erinnerte Tekuro. „Sie haben ihre Köpfe abgeschnitten und damit Fußball gespielt und sie völlig verbrannt. Die Schädel von Papa und Mama liegen auf dem Altar, schwarz verkohlt und einige Zähne fehlen. Wenn du davon sprichst, die Hohenfeldes schützen zu müssen ... dann sieh dir vorher die Schädel an. Es sind Kriminelle, Boldi. Schwerverbrecher und nicht einmal gebürtige Souvagner. Es sind widerwärtige Naridier. Schütze Prince Linhard, so wie es deine Pflicht ist - aber die anderen, die sind Freiwild.“


    Kazrar
    Kazrar lächelte wie ein Hai. "Nur wenn Du Dich dabei erwischen lässt mein lieber Boldi, wo kein Kläger, da kein Richter. Zudem bringst Du den kleinen Anwolf nur Heim. Denn auch der Älteste ist ein Hohenfelde, ein wahrer Hohenfelde, der Hohenfelde! Nicht dass was die anderen behaupten zu sein. Brandur der Freveler oder wie Archibald ihn liebevoll nennt, der Korsetttragende Fettsack, hat sich diesen Namen erschlichen unter übelsten Bedingungen. Du tust also gut dran, den kleinen Anwolf dorthin zu bringen, wo er dem Namen nach hergehört. Er kehrt Heim in den Schoss der Familie. Recht so findest Du nicht? Ja weltlich ist er der kleine Bruder von Prince Linhard, Ehemann von Gregoire. Diese Person wäre ebenfalls ein guter Beißer, mächtig, stark und extrem rachsüchtig", sagte Kaz freundlich.


    Boldiszàr
    „Leute, ihr vergesst die Himmelsaugen. Ich bin kein Feigling. Aber die Krone ist komplett überwacht, es gibt keine Schlupfwinkel. Gaspard aus Unitè B hatte sich an einem schlechten Tag, wo er sich unrechtmäßig gemaßregelt fühlte, nur mal vorgestellt, wie er Prince Ciel aufs Maul haut. Er hatte es sich nur vorgestellt, er hatte zu keinem Moment vor, das wirklich zu tun. Aber sofort waren die Himmelsaugen da und danach war er für einen Monat verschwunden. Sie haben sein Gehirn völlig auf den Kopf gestellt, bevor sie entschieden, dass er keine Gefahr darstellt, sondern seine Arbeit als Leibgardist trotz mancher Wut sehr ernst nimmt. Aber angenehm war das nicht für ihn. Drum Vorsicht. Aber Anwolf ist zu weit weg von der Krone. Ich denke nicht, dass er überwacht wird. Wenn man es sorgfältig plant ... hört zu“, schnaufte Boldiszàr, der selber kaum glauben konnte, was er da gerade überlegte. „Lasst uns erstmal heimkehren und ich rede mit dem Ältesten, bevor wir irgendwas entscheiden, in Ordnung? Patrice scheint es wieder besser zu gehen.“ Der junge Mann hatte Tekuro und Kazrar mit aller Sorgfalt schön warm eingepackt, Tekuro einen Kuss auf den Mund und Kazrar einen auf den Hals gegeben und zog sich nun wieder zu Arbogast zurück, um sich mit ihm leise zu unterhalten.


    Kazrar
    Kazrar strich Boldi über die Wange und hielt ihn dann genau dort fest. Der Arashi schaute ihm tief in die Augen. "Natürlich mein Sohn, überlege in Ruhe. Der Älteste ist ewig, er ist ein Gott. Für ihn ist die Zeit bedeutungslos, ob man das auch von Dir sagen kann Boldi glaube ich nicht. Ich wünsche Dir ein langes erfreuliches Leben. Ja die Himmelsaugen, Du hast Recht. Wo waren sie, als Du sie brauchtest? Oh ich vergaß, sie waren es die Deine Eltern töteten und all dies verschuldeten. Es ist wahr, der Älteste schreibt seine Chronik in Blut, aber die Himmelsaugen waren jene die Deine Familiengeschichte in Blut getaucht haben. Tekuro, die Hand des Ältesten brachte Dich durch. Du glaubst an Zufall? Nun dann bitte den Zufall um Hilfe. Gleich wie Du Dich entscheiden solltest, für Stärke oder für Schwäche, wir stehen Dir bei Ohne Zahn", sagte Kaz liebevoll.


    Boldiszàr
    Boldiszàr konnte nicht sagen, dass die Berührung von Kazrars Fingern angenehm war. Obgleich sanft und Kazrar ihm wohl tatsächlich Gutes wollte, war sein Lächeln so eisig wie das von Tekuro, wenn er auf der Jagd seine Opfer köderte. Kazrar köderte Boldiszàr nun auf seine Weise. „Ein guter Freund ist ein Himmelsauge“, erinnerte Boldiszàr, nahm Kazrars Hand und drückte sie sanft, aber bestimmt fort von seiner zerstörten Wange. „Jules, der mir half, nach Robby zu spüren, als dieser einfach verschwunden war und ich vor Sorge fast verging. Was bedeutet Ohnezahn - müsste ich meine Zähne feilen lassen, damit der Älteste mir hilft? Wenn es nur das ist ... sie sind eh braun und faulig.“


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Als Kazrar davon sprach, dass Boldiszàr nicht ewig sei, verzog Tekuro das Gesicht in Angst. Boldiszàr hatte bereits wiederholt gesagt, dass er kein Vampir zu werden wünschte. Fast konnte man zusehen, wie seine Haare immer grauer wurden und die Falten in seinem Gesicht sich vertieften. Für Tekuro kamen die Monate vor als seien es nur Tage, ein Wimpernschlag, bedeutungslos in einem Leben, das für die Jahrhunderte geschaffen war. Doch Boldiszàr stand in diesem Zeitraffer und er musste hilflos mit ansehen, wie er verfiel. Panisch blickte Tekuro seinen Vater an. „Papa“, zischte er ganz leise und in diesem einen Wort lag all seine Angst.


    Kazrar
    Diesmal war das Lächeln und das darauffolgende Lachen ehrlich. "Jules, nun ein anderes Himmelsauge einer anderen Zeit, wohl gesprochen. Ein Ohne Zahn ist eine Person die es noch nicht zum Jäger geschafft hat. Hast Du Deine erste eigene Beute getötet und verspeist und befindet der Älteste diese Jagd für gut, darfst Du Dir die Zähne feilen und bist fortan ein vollständiger Beißer. Tekuro und ich haben da etwas nachgeholfen. Das heißt, auch der Grips zählt. Nun zurück zu den Himmelsaugen und Jules, wie weit würde er wegsehen für Dich? Würde er überhaupt? Und Manipulation beiseite geschoben, rede mit Deinen Männern, rede mit dem Ältesten und wenn Du mir einen Gefallen tun möchtest, schaffe diesen Ghul fort. Ich fürchte um Tekuro", sagte Kaz ehrlich.


    Boldiszàr
    „Der Ghul gehört zur Mannschaft, ich werde mit Davet reden. Jules ist eine ehrliche Haut, er wird überhaupt nicht wegsehen. Das ist meine Natur und auch die von manch anderem, aber nicht die von Jules. Seine ist es, genau hinzusehen, wenn andere nur einen flüchtigen Blick übrig haben. Selbst wenn er eine Ausnahme machen würde, was ich nicht glaube, möchte ich ihn so was nicht fragen. Wenn ich Scheiße bauen sollte ... dann will ich allein dafür die Verantwortung tragen.“


    Kazrar
    "Dann frage ihn erst gar nicht, sondern rede mit Deinen Männern und dem Ältesten. Denn wenn er so geradlinig und wachsam ist, wird er es auch bei Dir sein. Vermutlich sogar für Dich um Dich zu retten. Der Ghul sollte wenigstens eingesperrt bleiben, stell Dir vor er schleicht nachts herein und frisst Tekuro an. So etwas könnte geschehen, wenn er zur Mannschaft gehört, wird ihm keiner verbieten irgendwo lang zu schleichen. So etwas sollte man nicht an Bord haben", warnte Kazrar.


    Boldiszàr
    „Robby anknabbern ist nicht, dann ramm ich ihm die Faust ins Maul und reiß ihm alle Gedärme zum Mund raus. Du hast recht, der Ghul muss woanders sein Unwesen treiben. Er gehört zur Mannschaft, aber nicht zur Familie. Robby hingegen schon. So. Jetzt weiß ich allerdings nicht, ob wir nach Hause fliegen oder mit der Aquila segeln ... Davet kann sich einfach nicht kurz fassen, da gehen solche Informationen einfach unter. Was habt ihr mit Patti gemacht oder nicht gemacht? Er sieht so merkwürdig zufrieden aus.“


    Kazrar
    "Tekuro hat erkannt, dass Patti mehr als nur ein Sklave ist, eine treue Seele. Er rettete mein Leben, als ich von dem schwarzen Abgrund-Hund Deines Mannes schändlich und grundlos gebissen wurde. Gut, dieser Tropf beschützte nur seinen Herrn, wie kann ich ihm böse sein? Aber der Biss war schlimm, entzündete sich und Patti rettete wie gesagt mein Leben. Und so erkannte Tekuro, wer Patti wirkich ist. Er bemüht sich um mehr Freundlichkeit. Nun ich erzähle auch gerne und viel, aber dass Dein zweiter Mann sehr viel erzählt, davon wurde schon erzählt. Es heißt er weiß viel und fragt viel damit sich sein Wissen weiter mehrt. Nun wieso nicht, deshalb fährt er uns auch nach Arashima und Teku wird das tatkräftig unterstützen oder in einer Schatulle schlafen", lachte Kaz. "Frage ihn doch klipp und klar. Fliegen oder Segeln wir heim und bitte ihn nur das zu beantworten. Der Mann liebt Dich, das wird er tun. Man sieht es Euch an, wie Ihr miteinander umgeht. So herzerwärmend wie Ihr drei, kann kein Kamin sein", sagte Kazrar absolut ehrlich.


    Boldiszàr
    „Danke. Wir sind auch glücklich zu dritt. Silvano als Ehemann, das ist eine Lebensaufgabe. Man muss ihn viel im Auge behalten, siehe Jendro. Das geht einfacher mit Unterstützung. Aber auch so ist Davet eine Bereicherung. Er ist geduldig und sanftherzig, aber er kann auch einen Punkt setzen, wo ich es nicht kann. Und ja ... ich liebe ihn auch. Den Mann muss man doch einfach lieben. Ich werde ihn fragen. Gut, dass es deinem Bein wieder besser geht. Wäre es nicht Vanos Hund, hätte ich ihn dafür über Bord geschmissen oder an Robby verfüttert.“ Boldiszàr grinste und fuhr von hinten einmal über Tekuros schwarzes Haar.


    Kazrar
    Kaz schaute Boldi ernst an. "Tekuro mein Sohn und Dein Mann sind sich sehr ähnlich. Beide brauchen eine feste Konstante in ihrem Leben, etwas das ihnen Halt gibt. Dein Mann würde sagen ein Anker. In Eurer Mitte ist er anders. Er wurde dafür geprügelt, seine Lieben zu vermissen, er wurde dafür bestraft um seinen Mann zu trauern. Das wäre so, als würde man mich fortreißen und Tekuro sollte arbeiten wie bisher. Wie könnte er das? Wie könnte er einfach weiterleben in der Gewissheit, dort gibt es wen der mir meinen Vater raubte, aber ich darf ihn nicht jagen? Niemand kann das verlangen Boldi. Auch nicht von Vano. Alles was Tekuro und Vano brauchen ist eine Hand. Eine Hand die sie hält und auch mal festhält. Und in ein gutes Leben führt, dass werdet Ihr beiden und ich werde es mit meinem Sohn. Dein Davet fehlte ihm 14 Jahre Boldi. Vermisst Du Deinen Vano? Ja ich sehe es in Deinen Augen. Du vermisst ihn jetzt schon. Stell Dir vor Du würdest ihn vierzehn Jahre nicht sehen, weil ihn Dir jemand raubt. Ihn einfach mitnimmt. Du weißt er liebt Dich, hat Dich immer geliebt und Du liebst ihn ebenso. Schwörst du Rache? Oder gehst Du arbeiten? Tekuro würde mir folgen, so wie ich ihm. Ich glaube fest an die Gerechtigkeit des Ältesten. Wieso haben wir uns sonst alle wiedergefunden? Du Deinen Bruder und Vano, ich genau als es ungefährlich wurde über Archi meinen Sohn. Nein es ist sein heiliges Werk. Vielleicht erzählt Tekuro Euch selbst von seiner großen Suche, ich schweige dazu. Denn das gebührt nur ihm. Aber es würde Euch überraschen und mich freut sie sehr. Dein Vano ist ein Lieber, vergiss das nicht. Er braucht vielleicht ab und an noch Aufsicht, aber dieser Mann war ein Kapitän eines Kriegsschiffs und er überlebte was Du und Teku überlebt habt. Er überlebte den ersten und zweiten Angriff der Farisin. So hart sein Körper im Nehmen ist, so zerbrechlich ist seine Seele. Seine Körper scheint aus Stahl und seine Seele aus Kristall, eine gefährliche und dennoch wunderschöne Kombination, so wie mein Tekuro. Klingenblüten, so nennt man sie. Denn auch geschliffenes Kristall kann töten oder die Wärme der Sonne in Dein Herz und Deine Seele reflektieren. Er wird Dir ein guter Mann sein, er ist gerne Dein Mann und fügt sich, dass haben wir gesehen. Und Dein Davet, er steht nicht hinter Dir - dafür steht er felsenfest an Deiner Seite. In Eurer Mitte vor dem Kamin schlafen muss etwas wundervolles sein. So könnte man auch in den ewigen Eis in Arashima schlafen, man würde nie erfrieren und Du weißt welche Kälte ich meine. Die Kälte die im Heim in Eure Knochen kroch und Euch das Leben aussaugen wollte, wie manche das letzte bisschen Saft aus den Marktknochen saugen. Ihr wart geschwächt und verletzt, aber ungebrochen Boldi, merkte Dir das gut! Das gilt für Euch alle, für Tekuro, Bellamy, Vano und vor allem auch für Dich!", sagte Kaz und strich ihm über die Narbe.


    Boldiszàr
    Diesmal schob Boldiszàr nicht Kazrars Hand weg. „Mit zwölf wurde ich aus dem Heim geholt und musste Robby zurücklassen. Mein Herz blieb mit ihm dort und seines nahm ich mit. Ich weiß, wie sehr Silvano trauerte. Er und Davet verweise gern auf den Schmerz des jeweils anderen, vergessen aber, dass ich ihn kenne und über den selben Zeitraum ertragen musste. Und dann verlangen sie von mir das Unmögliche.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich teile Silvano mit Davet, das ist mehr, als die meisten Männer zu dulden bereit sind. Aber von mir verlangen sie umgekehrt, mich von Robby zu trennen und sind nicht bereit, mich mit ihm zu teilen. Das wird nicht passieren und wenn sie sich auf den Kopf stellen und dabei Bazum tanzen. Also macht euch darum keine Sorgen. Ja, ich liebe Silvano, natürlich liebe ich ihn. Würde ich Rache schwören? Nein. Wozu? Habe ich die Ainuwarmönche von Saint Aumery abgeschlachtet für das, was sie uns antaten und das, was sie unterließen? Ich bin anderes als du oder Silvano, Kazrar.“ Er zog sich die Decke von den Schultern und legte sie zusätzlich über Kazrar und Tekuro. „Ich werd Davet fragen gehen wegen der Heimreise.“


    Kazrar
    Kaz stand auf und hielt Boldi noch für einen kurzen Moment an den Schultern fest. "Falsch Boldi, dass verlangen beide nicht von Dir, sonst wärst Du gar nicht hier und wir wären nicht dabei den Hof auszubauen für uns alle oder? Sie verlangen überhaupt nichts von Dir. Alles was sie verlangen ist, das Teku nicht der Dorn im Fleische ist, sondern der verbindende Nagel im Holz! Hier vergessen sie nur, dass er es genauso schwer hat wie Vano. Das muss Vano verstehen und Davet. Wobei dieser wohl verstanden hat, Du bist hier und wir sind gemeinsam noch eine Familie. Und so wird es auch bleiben, Du kämpfst nicht allein. Wir beide kämpfen für sie alle, damit wir ein großer Zusammenhalt werden. Frage Teku was wir besprochen haben. Deine Männer wollen weder Dich verlieren, noch Dir Teku entreißen. Sie wollen eine Chance ihn aufnehmen zu können. Die werden sie bekommen. Ich verlange meine Chance Sacha aufnehmen zu können, die werde ich bekommen. Und Dein Leid, oh das sehen sie Boldi. Schau wie sie mit Dir umgehen, so dass andere voller Trauer, Neid, Freude und Ehrfurcht auf Euch blicken, wenn Ihr nur schlummert. Tut Euch gut, stehe Deinen Männern bei. Wir stehen alle einander bei. Aber vergiss darüber nicht, auch Deine Forderungen anzumelden, dass gehört dazu, wenn Dich mal einer vergisst. Das geschieht und zeugt nicht von Lieblosigkeit, sondern manchmal von Schussligkeit, ich kenne mich selbst", sagte Kaz liebevoll und gab Boldi frei. "Du bist immer, jederzeit bei uns und auch bei mir allein willkommen, wisse das".


    Boldiszàr
    „Ich hoffe, dass du recht hast. Meine größte Angst ist, dass Silvano und Davet eines Tages gemeinsam durchbrennen. Und mich mit Robby zurücklassen, weil sie es nicht mehr mit ihm aushalten und ich nicht von ihm lassen werde. Etwas Ähnliches hat Davet vorhin angedeutet. Er wollte fortsegeln und den Rübenhof und alles aufgeben. Das würde mich schmerzen, aber nicht verwundern. Na ja. Im schlimmsten Fall habt ihr mich dann noch öfter als jetzt an der Backe.“ Aus Tekuros Deckenberg erklang ein gut gelauntes Feixen. Wenn Davet und Silvano wegsegeln würden, ohne Boldiszàr mitzunehmen, würde der Vampir ein Freudenfest veranstalten. „Ich weiß dein Angebot zu schätzen, Kazrar“, sagte Boldiszàr ehrlich. „Und auch die Mühe, die du dir mit deinem Sohn machst. Ich hab damals als kleiner Miniboldi versucht, ihm ein guter großer Bruder zu sein, aber ich glaube, in Sachen Erziehung habe ich kläglich versagt.“ Er zwinkerte ihm zu, zum Zeichen, dass er es nicht böse meinte.


    Kazrar
    "Du lässt das Feixen, hast Du ihn gerettet um ihn in den Schmerz zu stürzen? Wohl nicht mein Sohn, oder lachte Boldi als Arkan verschwand, da er keine Mutter hat? Damit Du mehr Zeit mit ihm verbringst? Überlege weise was Du Deinem Bruder wünscht. Sie brennen nicht durch, was hast Du schon alles im Schmerz gesagt? Schon alles überlegt? Soll ich Dir was sagen Boldi? Jene die wirklich durchbrennen wollen, würden niemals auch nur einen Gedanken davon offen aussprechen. Denn dann wärst Du vorgewarnt. Solange er in Rage davon redet davon zu segeln, so lange gibt er Dir die Möglichkeit ihn aufzuhalten, verstehst Du? Es ist Hilfslosigkeit. Er hätte auch sagen können, so geht es nicht weiter, such einen Weg. Nichts anderes heißt das. Ich habe schon Leute verschwinden sehen Boldi, keiner redete vorher so viel wie Dein Davet. Denn in der Zeit wären sie schon über alle Berge. Oder nicht?", grinste Kaz. "Er liebt Dich und versucht Dir zu sagen, dass er nicht weiter weiß und von Dir Schützenhilfe erwartet. Oder eine Antwort, oder am besten gleich eine Lösung. Vertraue mir, darin möchte ich Dich nicht reinlegen, dass sind Familiendinge und Dein Davet gehört zur Familie, er ist Dein Mann. Er hat Teku doch nicht grundlos das Nest geschenkt oder plant einen Umbau oder? Verlangt er was zurück? Schmeißt er uns raus? Wieso nicht? Denke mal drüber nach, es gefiel ihm auch bei uns, mit uns, mit allen. Aber dafür muss es auch gut klappen und Teku wird seinen Anteil leisten", versprach Kaz und musterte seinen Sohn.


    Boldiszàr
    „Er hat Robby als Fledermaus dauernd gestreichelt“, überlegte Boldiszàr. „Du hast recht, er will ihn eigentlich nicht zurücklassen. Er will auch nicht weg, vor kurzem haben wir noch geredet, was für einen gemütlichen Schlafofen wir uns bauen werden. Aber ich weiß ja nicht mal, was ihm an Robby nicht schmeckt. Der ist ziemlich direkt und nicht gerade einfühlsam, aber er kümmert sich doch um alles. Schau nur, wie schön der Rübenhof geworden ist, der vorher ein Nest war und was es bedeutet, dass Robby uns alle bekocht, das wird Davet verstehen. Wenn er es nicht versteht, Vano tut es auf jeden Fall. Ich sehe jedenfalls nicht mal ein Problem, drum habe ich keine Ahnung, was für eine Lösung her sollte. Und wieso Davet meint, dass ich da diese herzaubern kann. Ich glaub, da sollte er sich eher an dich wenden, Kaz.“


    Kazrar
    "Die Lösung ist ganz einfach, Tekuro muss aufhören seine Familienmitglieder zu provozieren. Und die Familienmitglieder müssen lernen zu sehen was es ist, Sorge. Schon ist das Problem gelöst. Dein Mann, entschuldige wenn ich es sage, ist ein Hungerhaken. Er isst nicht, warum auch immer. Tekuros Essen aß er, wieso? Er hat es mit Liebe gekocht und Dein Mann aß es mit Genuss. Alle einschließlich meines Sohnes, sollten jetzt den Streit vergessen, einen Strich drunter machen und sich neu auf dem Hof treffen mit gereichter Hand. Ab dato wird nicht mehr provoziert und nicht mehr geschmollt. Damit wäre es klar. Wenn jemand etwas möchte wird einfach gefragt. Nicht gemotzt, nicht gedroht, gefragt. Das ist nicht schwer. Und Ihr werdet alle sehen, es funktioniert. Liegt Ihr lieber im warmen gemeinsamen Nest oder lieber draußen in der einsamen Kälte? Also hört in diesem Fall bitte einmal auf mich. Alle", bat Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Aber ich hab mir Mühe gegeben“, stöhnte Tekuro. „Ich hab nicht provoziert. Mal ehrlich, dass ich den Prince schütze, wenn er ihm eine Waffe an den Hals hält, dass kann Davet mir nicht ernsthaft vorwerfen, oder? Bitte, Papa, sag mir, was ich falsch gemacht habt. Ich hab es wirklich versucht.“


    Kazrar
    "Hat er auch nicht mein Sohn! Er hat sich selbst erschrocken, er und Ciel sind zu weit gegangen und daran hast Du ihn erinnert. Und einen Spiegel bekommt keiner gerne vorgehalten. Du hast nichts falsch gemacht, nur etwas überreagiert, weil die beiden Dich mit ihrer Flatterei angesteckt haben. Sohn, je mehr man sich liebt, je schlimmer wird ein Streit. Deine Reaktion wäre sonst so eine - Ciel, Davet Ihr liebt Euch. Ist das Deine Form von Liebe? Nimm die Waffe weg. Ziehe niemals eine Waffe gegen eine Person die Du liebst! Damit wäre es gut gewesen. Rede ihm ins Gewissen. Aber nein mein Sohn, Du warst selbst zu aufgeregt, sie haben Dich angesteckt, Ihr drei wart kopflose Hühner. Jeder wollte nicht kleinbei geben und am Ende tat es allen leid. Schuld? Keiner war Schuld, Ihr wart alle nur dumm. Das ist keine Schande, dafür lernt man damit es nicht wieder vorkommt. Die Provokation meinte ich auch nicht, sondern Deine Lüge wegen Jandro. Du bist ein Mann, da musst Du nicht lügen. Aber auch der Unsinn ist abgehakt. Ich kenne Dich Tekuro, Du hast hier keinen Fehler gemacht", sagte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Welche Lüge meinst du? Weil ich Silvano Jendros Kopf organisieren lassen wollte? Gut, das war fies. Weil dann wäre er auf dem Block gelandet. Ciel mag seine Gardisten." Tekuro grinste breit. "Silvano wäre an seiner eigenen Hinrichtung Schuld gewesen und nicht ich an seinem Tod. War nicht die feine Art. Aber gut überlegt, oder?" Er spürte Boldiszàrs Blick, der hart und geradezu bösartig wurde. Sicherheitshalber schrumpfte Tekuro zurück auf Fledermausgröße, kroch in Kazrars Hose und versteckte sich unter seinem Sack. "Kommt nicht wieder vor", piepste es gedämpft.


    Kazrar
    "Du sehnst Dich nach einem eigenen liebevollen Manne und willst das Herz Deines Bruder herausreißen, verstehe ich das richtig? Oder war das einer Deiner unüberdachten Scherze? Natürlich weißt Du wie Du Vano angelst, sein Weg führt immer über seinen Mann. Stell Dir vor, Jules hat erzählt Boldi wäre ein Hurenbock... wie lange würde Jules noch ungestört leben? Ich hätte mehr von Dir erwartet mein Sohn. Ein wahrer Beißer geht nicht sein Rudel an und nicht das Rudel seines Bruders und was bitte machst Du an meinem Sack?", fragte Kaz verwundert.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Hier ist es sicher, warm und weich“, verteidigte Tekuro sein Treiben und kuschelte sich gemütlich zurecht. „Als ich noch Sahne war, war ich schließlich auch hier drin, oder? Das mit Silvano war nicht nett von mir, hab ich zugegeben. Es war kein Spaß, es war tödlicher Ernst und ich hätte ihn an Unitè A verfüttert, so wie Davet mich an seinen Scheiß Ghul. Aber wir wollten einen Schlussstrich machen und uns alle wieder vertragen. Also hört auf zu meckern.“


    Kazrar
    "Ich meckere gar nicht, sondern ich erziehe Dich und das ist nicht nur meine Pflicht, sondern auch mein Recht und solange Du da friedlich bleibst ist alles gut. Ich denke nicht, dass er Dich an den Ghul verfüttert hätte, dafür mag er Dich zu sehr, er war ein Sturkopf wie Du und Ciel. Seine Waffe war der Ghul, Deine was weiß ich und die von Ciel kennt jeder seine Flammenzunge", grinste Kaz.


    Boldiszàr
    „Der ist jetzt nicht echt in deine Hose gekrochen“, regte Boldiszàr sich auf. „Kaz, du weißt schon, dass den das geil macht. Was frag ich, natürlich weißt du das. Egal, geht mich nichts an, aber ihr seid echt die merkwürdigste Art von Familie, die mir je untergekommen ist. Das mit Silvano nehm ich dir übel, Robby“, schnauzte Boldiszàr Kazrars Schritt durch die Decke hinweg an. „Ich gehe jetzt erstmal hoch zu Davet.“ Der Kapitän kam ihm auf einmal sehr friedfertig und unkompliziert vor.


    Kazrar
    "Geil nun nicht, ich war besorgt weil mir mal jemand die Klöten klemmte. Aber das würde Tekuro seinem Vater niemals antun. Dass Du das mit Silvano übel nimmst kann ich verstehen und Tekuro wird sich etwas ausdenken um sich würdig bei Dir zu entschuldigen. Notfalls helfe ich ihm dabei etwas unter die Arme. Bitte Davet ebenfalls einen Schnitt darunter zu machen, damit wir auf dem Rübenhof alle nach Hause zurückkehren. Sein Abgrund war dieser Hof, dass dürfen wir nicht vergessen", sagte Kaz und kam sich komisch dabei vor dass zuerst Boldi und nun er selbst mit seinem Schritt sprach.


    Boldiszàr
    „Ich meinte, dass Robby das geil macht, dass er sich da in deinen Sack reinkuschelt. An deiner Stelle würd ich den da rausholen und Patti in den Schritt stopfen.“ Er rieb seine Schläfe. Sein Bruder hatte vielleicht Nerven. Aber bei den Beißern waren andere Dinge normal, als bei anderen Familien üblich waren. „Ich rede mit Davet, er schien vorhin ganz zugänglich. Notfalls kraul ich ihn ein bisschen.“


    Kazrar
    "Nun bei den Haaren und der Statur, hast Du gut was in der Hand, was Du kraulen kannst. Sofern die Haare wirklich echt sind, meine sind es. Jedes einzelne. Früher als ich ein junger Mann war, da reichten meine langen, dicken, schwarzen Haare bis zu meinem knackigen Gesäß und viele waren neidisch auf meine Haarpracht. Ich sah es in ihren Augen. Habe ich je erwähnt, dass ich mein Haar sehr liebte und stolz darauf war? Wieso sich andere Krieger die Haare abrasieren, genau wie Du ist mir ein Rätsel. So schönes, festes Haar, eine Schande Boldi, Du solltest sie wachsen lassen, sie zeigen Deine Manneskraft und Stärke. Du beraubst Dich selbst um Deine Schönheit, genau wie Bellamy. Schwarzes Haar und wie kurz trägt er es? Man kann gar nicht hingucken und es schmerzt einen. Ich hoffe ihr kommt noch zur Vernunft, aber das war ja nun nicht unser Thema, wobei Haare ein wundervolles Thema sind. Kraule Deinen Mann ruhig, Ihr seid Drei Schmusebacken und ich gönne es Euch. Wir sind es genauso und Teku wird bald wen haben den er beschmusen kann, so es ist raus. Wer frech ist muss damit leben. Dein Bruder wird Dir eh beistehen mein Sohn", erklärte Kaz stolz.


    Boldiszàr
    „Ach wirklich?“, fragte Boldiszàr neugierig. „Wen denn, kenne ich den?“ Aus der Hose kam ein Wutgeschrei, was bei der momentanen Stimmlage einfach nur witzig klang. Wie eine wütende Maus. „Das wird dir gut tun, ich finde es gut“, antwortete Boldiszàr versöhnlich. „Patt ist wohl nicht kuschlig genug? Lange Haare machen viel Arbeit, Kazrar. Auf die ich keine Lust habe. Ich muss meine Haare jeden Tag waschen, das würde ja ewig dauern. Belly sieht das vermutlich ähnlich. Aber bei dir sehen sie schön aus. Zu dir passt das.“


    Kazrar
    "Siehst Du Tekuro, Deine Wut ist die Deines Bruders. Du hast ihn sehr tief verletzt nun siehst Du wie das ist. Dich hat niemand verletzt, sondern es wurde etwas offenbart um Dir beizustehen. Du wähltest fast die Zerstörung und wir wählen die Hilfe. Also tobe nicht in meiner Hose, dass geziemt sich nicht als Sohn. Noch kennen wir ihn selbst nicht Boldiszar, aber wir suchen einen Mann der kein Alpha-Männchen sein möchte. Sondern wir suchen einen Mann, der genau wie der Deine die Stärke, Führung und die Liebe seines Mannes zu schätzen und zu lieben weiß. Jemand der bewusst seinem Mann die Führung überlässt, kennst Du so eine Person, die Männer mag? Tekuro ist ziemlich gut aussehend und er darf nicht flirten. Also keine Scheu, nur heraus damit", bat Kaz.


    Boldiszàr
    „Kein Alphamännchen, willig zu folgen, gut aussehen muss er vermutlich auch noch“, grübelte Boldiszàr. „Etienne, aber der ist vergeben und das würde auch nicht harmonieren. Ich hätte ja einer Eingebung folgend, Patti vorgeschlagen. Ich kann mal die Augen offenhalten. Sonst schau doch mal bei den Dienern, Nathan hatte ihm doch auch gefallen und Diener folgen naturgemäß gerne.“ Im Hintergrund hatte Patrice sich zu ihnen umgedreht und jetzt gesellte er sich zu ihnen. Er sah ziemlich wütend aus. „Holla, Patti“, grunzte Boldiszàr amüsiert. „Das ist das erste Mal, dass ich dich stinksauer erlebe.“


    Kazrar
    "Beruhige Dich Patrice!", bat Kazrar. "Du meinst einen Leibdiener, aber so jemanden kann man kaum als Partner abwerben da er doch Leibeigener ist nicht wahr? So wurde es mir von Teku erklärt. Es müsste jemand sein, der sich uns anschließen kann und vielleicht sogar bereit wäre, seinen Beruf aufzugeben oder so auszuüben, dass er bei Teku in der Nähe ist. Da ginge es nicht, wenn er sich den ganzen Tag um seinen Herrn kümmern muss. Ich habe zuerst überlegt einen von der riesigen Gastfamilie, die Kerle waren alle schmuck und waren von gutem Wuchs, aber ich hörte sie fahren alle zur See. Das geht für meinen Tekuro nicht. Er würde leiden, wenn er seinen Mann nur einige Tage im Jahr sieht. Es sei denn dieser Mann würde auf den Beruf verzichten. Kennst Du dort so jemanden? Dort waren einige sehr junge Männer dabei", erklärte Kazrar und beobachtete Patti misstrauisch.


    Patrice Vertcuis
    „Was soll der Blödsinn, was mach ich falsch?“ Patrice war so wütend, dass er einen roten Kopf hatte. „Ich sehe gut aus, ich orden mich unter, wir kennen uns, wir verstehen uns und ich möchte behaupten, dass wir uns auch mögen! Wieso soll ich nur ein bescheuerter Sklave sein? Und wenn ich schon nicht genehm bin, was bitte stört euch an Arbogast? Der Mann hat sich genau so bemüht, wie ich! Meint ihr, irgendein anderer würde besser geeignet sein als er oder ich?“


    Kazrar
    "Ja das meine ich Patrice, jenen Mann den Tekuro liebt. Würde er Dich lieben, wärst Du sein Mann. Würde er Arbogast lieben, so wäre dieser sein Mann. Euch beiden würden ich es wünschen, sogar gönnen. Aber liebt Tekuro Euch, so wie Boldi seine Männer? Liebt Ihr ihn? Nein, sind wir da ehrlich. Also verlange nicht etwas, dass Du nicht geben kannst Patti, so sehr Du auch möchtest. Du kannst keine bedingungslose Liebe schenken, wenn Du diese Person nicht liebst. Ich weiß wovon ich spreche, ich kenne diese Liebe und vermisse sie. Falls ich mich irre, korrigiere mich. Aber beantworte mir das, liebst Du Tekuro?", fragte Kaz ganz ruhig und offen.


    Patrice Vertcuis
    „Ja, ich liebe ihn, auch wenn er ein verdammter Kotzbrocken ist und mich seine Wutanfälle nerven“, rief Patrice aufgebracht. „Meinst du, irgendjemand anderes ist noch duldsamer? Ich habe doch alles gemacht, was mir aufgetragen wurde. Jeden noch so bescheuerten Mist klaglos mitgemacht! Meint ihr, ich fand den Bugraum lustig? Seit ihr so verbohrt? Ich hätte es melden können, ich hätte mich wehren können oder abhauen, aber ich bin immer wieder zurückgekehrt. Was fehlt euch denn noch?“


    Kazrar
    "Mir gar nichts Patrice, aber die Wahl liegt bei Tekuro. Tekuro kommt aus meiner Hose und beantworte mir ob Du Patrice liebst und er jener Mann für Dich sein könnte. Und zu Dir Patrice, nein der Bugraum war nicht lustig. Er sollte auch gar nicht lustig sein, wir haben dort einen Sklaven eingeritten und kein Familienmitglied gequält, weil wir dies nicht tun. Auch Tekuro nicht, sobald er es begriffen hat und sich von meinen Eiern lösen kann. Tekuro komm bitte raus", sagte Kaz ruhig.


    Patrice Vertcuis
    „Der sagt doch eh wieder nein“, regte Patrice sich auf. „Er würde bei jedem Nein sagen! Der braucht keinen duldsamen unterwürfigen Sklaven, der braucht einen, der ihm solche Entscheidungen abnimmt, weil er sie nicht selber treffen kann. Du siehst doch, was dabei rauskommt, wenn man ihn die Führung übernehmen lässt. Nur Müll! Warum ist er denn auch in Unitè B nur die zweite Geige, auch wenn er in vielen Dingen Boldi haushoch überlegen ist? Er hat keine Führungsqualitäten. Er kann nur Leute sehr gut fertig machen, das ist alles. Egal, wie lange du für ihn die Augen offenhälst oder Boldi oder sonstwer, ihr würdet keinen perfekten Mann finden für Tekuro, er würde jeden ablehnen aus Schiss. Ein riesengroßer Schisser, das ist dein Sohn! Es sei denn, sein Mann findet ihn - ob das nun ich bin oder jemand anders.“


    Kazrar
    Kaz wartete ab bis Patrice zu Ende gesprochen hatte, dann verpasste er ihm eine schallende Ohrfeige die ihn fast von den Füßen riss. "Rede in einem anderen Ton über meinen Sohn! Angst mag er haben, aber Angst ist eine Lebensversicherung. Wovor hast Du denn Angst, dass Du freiwillig Sklave bist? Ich warne Dich Patrice, ich mag Dich und ich stehe Dir bei, aber rede niemals wieder schlecht, herablassend oder so über meinen Sohn. Das dulde ich nicht. Du hast ihm nicht einmal die Möglichkeit gelassen, darauf zu antworten. Wenn Du schon alles weißt, was bist Du dann noch hier? Wenn Du ihn liebst, wie kannst Du dann so über ihn reden?", fragte Kaz wütend.


    Patrice Vertcuis
    Patrices Wange wurde dunkelrot und schwoll bereits an, so übel hatte Kazrar ihn erwischt. Er richtete sich wieder auf und wütete weiter. „Weil ich nicht viel Zeit habe, darum, aber das kann ich jetzt nicht erklären! Sag doch einfach Ja, damit ich Frieden finden kann“, flehte er nun, nur um gleich darauf weiter zu schreien. „Ich rede so, weil es die Wahrheit ist, die keiner sich traut zu sagen, weil Tekuro sie sonst in Grund und Boden stampft oder weil sie es nicht sehen. Er ist manipulativ ohne Ende, das sagen alle und sie haben Recht, er ist ein guter Schauspieler und inszeniert sich selbst. Ihr seht das nicht, ich schon! Wovor ich Angst habe? Vor keinem von euch jedenfalls.“


    Kazrar
    "Oh das ist aber interessant, in eine Welt voller Masken bist Du also die einzige ehrliche Seele Patrice?", fragte Kazrar lauernd. "Mein Sohn wäre ein schlechter Jäger könnte er niemanden manipulieren, aber die Fähigkeiten des Jägers richten sich gegen die Opfer. Höre zu mein Sohn. Jede Familie ist nur so stark wie ihr schwächstes Mitglied. Das heißt jene sind zu schützen, nicht zu opfern. Denn jenen den Du opfern wolltest mein Sohn schmeckte Dein mit Menschenfett gebratener Reis etwas zu gut, als das er den Geschmack nicht erkannt hätte! Und Du Patrice, was ist mit Dir? Frieden finden? Vor wem oder was? Tekuro war gut zu Dir in letzter Zeit, so gut wie schon lange nicht mehr, oder noch nie! Wer spielt nicht eine Rolle? Bist Du Patrice der Patrice den wir kennen, ich der Kaz den die Welt kennt? Ich hoffe nicht, jeder zeigt nur einem ausgewählten Personenkreis sein wahres Ich. Wer damit hausieren geht, ist krank oder ihm geht es sehr schlecht. Aber ein Beißer hat zu viel zu verlieren, dass er nicht Schichten einer Maske trägt. Manipulativ, ich lache. Ich war so manipulativ, und schauspielerte so gut den dummen Schwächling, dass mich der gefährlichste aller Beißer für so harmlos hielt, ja sogar Mitleid hatte und mich durchfütterte. Hol das Stöckchen... versuch Du das mal mit Archibald, manipulativ. Dass will ich wohl meinen, er ist von meinem Blut!", sagte Kaz.


    Patrice Vertcuis
    „Archibald etwas vorzumachen ist für mich ein Kinderspiel. Das macht ihn keineswegs ungefärlich, aber berechenbar. Es gibt Leute, die könnt ihr Beißer nicht täuschen. Der Älteste war der Erste, der ahnte, was ich bin. Du weißt nichts über mich, Kazrar, denn du begehst den selben Fehler wie Archibald - du bist so unsagbar selbstverliebt und arrogant, dass du den Tod nicht erkennst, wenn er dir in die Augen schaut oder deinem Sohn um den Bart geht. Und es lohnt sich für dich auch nicht, den ganzen Kram zu wissen. Ich will das andere nicht mehr sein, ich will einen Schlussstrich ziehen, den ganzen Scheiß nicht mehr haben! Ich will nur der sein, den du jetzt vor dir hast, einfach nur an Tekuros Seite leben und gut behandelt werden, bis ich eines Tages sterbe. Ja, er war gut zu mir in den letzten Tagen und ich hätte es gern immer so. Ich habe alles in meiner Macht stehende getan, damit er sieht, es lohnt sich. Lohnt es sich denn nicht? Geht denn wirklich kein Weg in diesen Schädel rein?“, rief Patrice verzweifelt.


    Kazrar
    Einen Sekundenbruchteil später hatte er die Hand von Kazrar an der Kehle. "Ich verstehe genug um herauszuhören, dass Du vor gehabt hast meinen Sohn zu töten? Ist es das?", zischte Kaz und starrte Patrice mit fast schwarzen Augen an. "Ich gebe Dir die eine Chance Patrice, aber wenn es stimmt, dass Du Teku nur ein Haar krümmen würdest, dann wird mich nichts und niemand aufhalten ihn zu beschützen", warte Kazrar. "Also was fasselst Du da?", fragte er scharf.


    Patrice Vertcuis
    „Nicht ihn, wie könnte ich?“, antwortete Patrice gequetscht. „Er war nie mein Ziel, er war mein Werkzeug. Ein Werkzeug, dass ich lieben gelernt habe. Töte mich nur. Meine Zeit neigt sich ohnehin dem Ende, wenn das hier rauskommt. Oder lass es deinen Sohn tun, dann habe ich vielleicht noch ein wenig Spaß dabei.“


    Kazrar
    "Ich hätte Dich sofort getötet, hättest Du meinen Sohn bedroht, ohne das geringste Zögern. Aber mittlerweile glaube ich Du redest wirr. Werkzeug, gut Tekuro war Dein Werkzeug. Eine Bitte und wir hätten vielleicht geholfen. Wer soll sterben, spuck es aus und ich schaue ob ich ihn vielleicht morgen oder übermorgen in den Kochtopf schnibbele, kleiner Patrice. Du sprichst von Ängste, traust Dich aber nicht einmal um den Tod eines anderen zu bitten, wo Du selbst zu feige bist. Ich weiß nicht, wie Du auf die Idee kommen kannst meinen Sohn der Angst zu bezichtigen", sagte Kaz kopfschüttelnd und ließ Patrice los.


    Patrice Vertcuis
    Bei diesem Vorschlag musste Patrice, so sehr ihm der Hals weh tat, lachen. Es war das Lachen eines Irren, eines Verzweifelten. „Nein, Kazrar, das sage ich dir nicht. Aber es ist niemand von deiner Familie, das kann ich dir versichern. Sag mir einfach, ob es einen Weg gibt, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, komplett, mit dem ganzen Irrsinn und einfach ein Leben in Tekuros Nähe und meinetwegen in seinem Windschatten zu leben. Ich hätte dir das alles nicht sagen müssen, sondern, genau wie du, weiter den Trottel spielen können.“


    Kazrar
    Kaz verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. "Sicher gibt es dass, Du hängst Deine Rachegelüste an den Haken... der war gut... und lässt es dabei bewenden. Es stirbt keiner, wer immer der oder die Personen auch wahren. Stattdessen konzentrierst Du Dich darauf Dein jetziges Leben mit all der Freude, den Freunden und den Dingen die Du hast und liebst zu genießen. Wenn Du Deinen Hass und Deine Rache aufgegeben kannst Patrice, dann das Joch um Deinen Hals abfallen und Du wirst frei sein. Eines sagte mein Vater früher oft... die selbstgeschmiedeten Ketten halten am Besten. Wohl wahr. Vergib Dir selbst, vergiss die anderen, räche nicht, lebe. Dass kann ich auch nur Teku und Vano raten. Lebt. Wobei Boldi das Joch seines Mannes aufgeschlossen hat, man sah es. Man sah es wie er den Reis aß, wie er den Kamin genoss und wie er seine Männer liebte, wie er sie befriedigte beim Sex. Du kannst vermutlich auch nicht ohne Hilfe Dein Joch abstreifen und Du liebst Tekuro. Dann wird er es für Dich tun Patrice. Aber Du musst es ihn auch tun lassen, bist Du dazu bereit?", fragte Kaz versöhnlich.


    Patrice Vertcuis
    „Ich bin dazu bereit“, antwortete Patrice und allein dieser Satz fühlte sich für ihn an, als würde er einen ganzen Mühlstein, den er um den Hals trüge, abstreifen. „Ihr werdet dann allerdings nicht lange Freude an mir haben. Mein Leben ist verwirkt, sobald ihr wirklich und wahrhaftig Ja sagt anstelle dieses Rumgeeiers und der ewigen Bewährungsproben. Ihr könnt mich nicht, schützen, auch wenn ihr das vielleicht wollt.“


    Kazrar
    Kaz schaute Patrice mit einer Mischung aus Sorge und Neugier an. "Sicher können wir das, allerdings nicht hier, ich müsste Dich in die Zuflucht bringen, dort wärst Du geschützt. Tekuro komm aus meiner Hose. Gut Patrice, wer ist Dein Feind? Die Baronin wird Dich aufnehmen und Dich verstecken. Niemand wird Dich finden, kein Mensch kann Dich dort aufspüren, jedenfalls ist es noch nie jemandem gelungen. Und keiner würde freiwillig dort suchen, einem Nest voller Menschenfresser. Also streife Dein Joch ab, komm in unsere Arme und sage es. Viele fühlen es unbewusst, manche merken es bewusst. Aber um Dinge wirklich zu verinnerlichen sprich sie aus. Ein stummes Gebet ist kein Gebet. Rede! So rede auch mit Dir. Sprich mir nach, rede nicht einfach nur. Fühle! Glaube an Dich, Deine Worte und Deine Wahl! Ich streife das Joch ab. Ab heute bin ich ein freier Mann. Ich Patrice folge Tekuro aus freien Stücken. Mein altes Leben lasse ich hinter mir. Für immer, möge mir der Älteste seinen Segen geben", sagte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro schob Kazrars Eier beiseite, so dass er aus dem Hosenbund herauskrabbeln konnte. Draußen empfing ihn eisige Kälte und es war schlimm, den Geruch von Kazrar der ihn umgeben hatte von allen Seiten, das Gefühl seiner Haut, wieder aufzugeben. Er ließ sich zu Boden fallen und verwandelte sich zurück in seine Menschengestalt. Er musterte Patrice verwirrt. Er verstand nicht ein Wort.


    Kazrar
    "Schau ihn an, den Mann den Du liebst und sage ihm, dass Du zukünftig an seiner Seite wandeln wirst. Für ihn da sein wirst. Schwöre ihm und Dir, Dein altes Leben aufzugeben, für Euch. Sieh ihm in die Augen und schwöre es ihm. Der Älteste hat immer Gnade für die seinen übrig Patrice, Du kannst einer jener sein. Er hat Dich schon einmal erhört", erinnerte Kazrar.


    Patrice Vertcuis
    „Keines eurer Verstecke ist sicher, Kazrar. Das sind sie seit Jahren nicht mehr.“ Er rang innerlich mit sich. Es war ein Kampf, der ihm fast den Schädel sprengte. Arbogast ... Lucio. Selbst wenn die Beißer ihn versteckten, so war dieser Mann die letzte Verbindung zum Orden. Egal, wo sie wandelten, egal, wo sie sich versteckten - der Stählerne Lotos wusste es. So lange Lucio lebte, so lange lebte auch noch eine Ecke von Pascal. Pascal hatte in diesem Moment keine Macht. Er war Patrice. Ein Satz und er wäre die letzte Verbindung zum Orden los. Das gab ihm vielleicht ein paar Jahre. Er trat vor den nackten Tekuro, der völlig von der Rolle war. „Ich liebe dich, Tekuro“, sprach Patrice. „Das weißt du. Und ich weiß, dass du mich auch liebst. Wenn du es zulässt, gebe ich für dich mein altes Leben auf. Ich werde nicht mehr spinnen, wie du es nennst. Denn dann gibt es keinen Grund mehr. Ich bin kein unfähiger Trottel, so wenig wie Kazrar das war, ich bin ein Jäger und gäbe es Zähne für einen der meinen, dann würde ich sie seit mehr als 10 Jahren schon tragen. Ich bin stark und gesund und möchte an deiner Seite wandeln. Ich weiß, dass du Angst hast, aber dazu gibt es keinen Grund. Ich kann dich so gut beschützen wie jeder andere hier Anwesende. Vielleicht sogar besser. Wir werden zusammen jagen, wenn du mich lässt und ich werde helfen, die Familie zu sorgen. So lange ich lebe, kümmere ich mich um dich und dir wird es an nichts mangeln.“


    Kazrar
    Kazrar musterte Patrice und schaute auf ihn herab, was man immer diesen Mann angetan hatte, konnte er nicht wissen. Aber er spürte die fast bodenlose, alles verschlingende Einsamkeit die von Patrice ausging. Oder wie dieser immer wirklich heißen mochte. Möglich das es etwas im Hintergrund gab das lauerte. Möglich war aber auch, dass dieses Grauen vor so vielen Jahren gestorben war und zwar auf derartige Art und Weise, dass es alles was Patrice einst kannte und liebte mit sich in den Tod riss. Vielleicht sogar ein Teil, wenn nicht sogar den Großteil von Patrice mit sich in den Abgrund genommen hatte. Er kannte das Gefühl. Als er mit ausgestreckten Armen Teku der Mutter überreichte. Als seine Finger nicht gehorchen wollten, dass Baby, sein Baby, seinen Sohn loszulassen! Als er es doch tat und ihm beinahe die Beine versagte und er sich fühlte als hätte man ihm das Herz herausgeschnitten. Als Tekuro ging, starb ein Teil von ihm. Und es war schon damals nicht mehr viel von ihm übrig. Mit jedem seiner Lieben, die er zu Grabe trug, die aus seinem Leben wichen, wich ein Teil von ihm. Als wäre er ein lebendiges Gespenst, nur noch ein Hauch dessen, der Kazar Chud wirklich war. Oh er verstand was gerade in Patrice umging oder in Tekuro, Boldi, Belly oder Vano. Man hatte sie innerlich zerfetzt ihnen ein Stück Seele geraubt und sich dann gewundert, warum sie so seelenlos erschienen. Dabei waren sie nichts weiter als einsam. So einsam, dass sie sich an andere mit einer Kraft klammerten, die mit in den Abgrund reißen konnte. Die dermaßen hart liebten, dass es andere erstickte. Aber dennoch gab es den alles überdeckenden Schmerz. Ein Mann der seinen Partner verlor war Witwer. Ein Kind das seine Eltern verlor war Waise. Ein Elternteil das sein Kind verlor hatte keinen Namen. Denn für dieses unaussprechliche, kaum erträgliche Grauen konnte es gar keine Bezeichnung geben. Niemand konnte ermessen wie es sich anfühlte, sein Kind aus den Händen gezogen zu bekommen. Es gehen lassen zu müssen, weil man selbst die größte Gefahr für dieses Kind war, das man doch von Herzen liebte. Es gab auch kein darüber hinwegkommen. Es gab nichts was den Schmerz linderte. Und für ihn gab es keine Rache zu schwören, die hätte ihm selbst gegolten. Einsamkeit, oh ja er konnte eine Menge über Einsamkeit und Leid erzählen. Er kannte sie alle. Er wusste wie es sich anfühlte den Vater zu verlieren, die Mutter, den Mann und das Kind und letztendlich sogar sich selbst. Nur sich betrauterte er am wenigsten. Kaz hockte sich auf den Boden und schaute zu Patrice auf. "Ich verstehe Dich, ich verstehe...", flüsterte er.


    Patrice Vertcuis
    Tekuro hingegen verstand überhaupt nichts. Es lag nicht innerhalb seines Horizonts. Er konnte Leute beobachten und manipulieren, indem er imitierte, was er sein wollte. Doch steckte dahinter in vielen Dingen kein wirkliches Verständnis. Tekuro war, obgleich ihn viele als kompliziert empfunden, aus Patrices Sicht denkbar einfach gestrickt. Fassungslos sah Tekuro, wie sein Vater vor der vermeintlichen Beute hockte und zu ihr aufblickte. Patrice aber ließ diesen Moment nur kurz auf sich wirken, um in Kazrars Gesicht zu lesen, ehe er sich vor ihn hockte, ihn in die Arme schloss und festhielt. Tekuro musste warten. Was auch immer Kazrar in diesem Moment in Patrice erkannt hatte oder zu erkennen gehabt glaubte - es hatte ihn tief erschüttert. Patrice umarmte ihn nicht einfach, er hielt ihn so fest, als würde Kazrar jeden Moment umfallen, wenn er losließe. Er hielt diesen Mörder, diesen Menschenfresser, diesen Kinderschänder fest in seinen Armen, denn er war kaum besser, nur, dass er eine staatliche Lizenz dazu besaß, Menschen über Jahre auf ihren Untergang hinzutreiben. Es gab niemanden mehr in seinem Leben, wenn er nun auch noch Arbogast verriet. Dann gab es keine Vergangenheit mehr, keinen Pascal, dann war er wie Tekuro - ganz die Persona lebend, die er so gern sein wollte. Doch ohne die Tragweite damals einschätzen zu können, hatte Arbogast ihm etwas sehr Machtvolles in die Hand gegeben - das Wissen darum, dass der wahre Arbogast noch lebte. Er brachte es nicht über sich, Lucio ans Messer zu liefern und zu offenbaren, dass er der zweite Maulwurf war. Sicher gab es noch einen dritten oder vierten. Er war so oder so totgeweiht. „Kazrar“, sprach Patrice seinen Namen, um ihn zu erden.


    Kazrar
    "Sie sind alle tot nicht wahr? Tekuro wird Dich in unserer Mitte willkommen heißen, in unserem Leben. Vielleicht nicht das beste aller möglichen Leben, aber es gehört uns. Und wir stehen für einander ein, das ist es was uns ausmacht. So sagte es mein Vater", antwortete Kaz und hielt sich ebenfalls an Patrice fest, als würden sie sonst beide in ihrem persönlichen Abgrund ertrinken.


    Patrice Vertcuis
    „Sie sind tot oder für mich unerreichbar. Es gibt niemanden mehr in meinem Leben außer euch“, antwortete Patrice. „Niemanden außer die Beißer.“ Er grub die Finger in Kazrars Haar und kraulte ihm den Nacken, das erste Mal nicht als Sklave, sondern als etwas anderes. Etwas, dem Kazrar Stärke zusprach, sonst würde er nicht den Halt an ihm suchen. Es war jedoch nicht nur Kazrar, der das tat, denn auch Patrice konnte nicht länger allein überleben.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Patti ist dein ... Arkan?“, fragte Tekuro, als er die Szene vor sich sah.


    Kazrar
    "Du gehörst ab heute zu uns Patrice, genau wie Nori und jeder andere auch. Gleich wer Du warst, von nun an bist Du ein Beißer. Der Älteste sah etwas in Dir und nun sehe ich es auch. Ich kann es nicht erkennen was es ist, aber Du bist ein Leidgeborener... wie wir hier alle, einschließlich der Brüder und Schwestern. Er ist Dein Arkan, wenn Du es wünscht und es ihn sein lässt. So habe ich ihn verstanden", erklärte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Hilfesuchend sah er Boldiszàr an, aber der zuckte nur mit den Schultern. In einem hatte Patrice recht - er spürte Angst. Und wurde daran erinnert, wie tief das Erlebte wirklich reichte. Als Säugling fortgerissen aus den Händen seines Vaters, verstoßen von der eigenen Mutter, als Kind erleben müssen, wie ihm den einzigen Halt im Leben, sein Bruder, entrissen wurde, als junger Erwachsener herumgereicht. Das tiefe Bewusstsein, jederzeit jemanden verlieren zu können und rein gar nichts dagegen tun zu können, war tief in ihm verankert. Und Patrice hatte nur noch wenige Jahre? Warum nur?! Er konnte ihn nicht einmal in einen Vampir verwandeln! Tekuro ging zaghaft näher, setzte sich an seinen Vater heran und zog Patrice in seine Arme. „Nicht weggehen“, bat er. „Schwöre es, dass du niemals fortgehst, ohne mir Bescheid zu sagen und niemals für lange Zeit. Ich lieb dich auch, Patti ... aber sei lieb. Sei einfach nur lieb“, flüsterte er so leise, dass nur Patrice und Kazrar es hören konnten.


    Kazrar
    Kazrar ergriff Boldis Hand und zog ihn zu Teku, Patti und sich nach unten. "Niemand von uns wird gehen hört Ihr? Wir lassen uns niemanden aus unserer Familie mehr wegnehmen. Es sind zuviele von uns gegangen. Es wurden uns zuviele aus den Herzen gerissen. Wir müssen alle einander festhalten, anstatt dass wir uns schwächen, weil wir streiten. Statt auf Patrice herumzuhacken, müssen wir alle an ihm festhalten, wenn jemand ihn zu holen versucht. Teku allein kann man wegschleppen, aber uns alle? Jemand könnte Boldi nachts aus dem Haus tragen, aber nicht uns alle, versteht Ihr denn nicht?", fragte Kaz verzweifelt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro krallte in Boldiszàrs Kleidung und erinnerte sich an das unerträgliche Gefühl, ihn damals verloren zu haben. Er hatte eine zweite Chance erhalten und ihn nach Jahren wiedergetroffen. Andere waren für immer verloren. Tekuro stand kurz auf, ging zu der Stelle des Nests, wo Arbogast eingemummelt lag und zog ihn auf die Füße und mit in den kleinen, aber unzerstörbaren Kreis. „Doch, ich versteh das“, sprach Tekuro. „Festhalten ... nicht kaputtbeißen. Ich schäme mich. Ich hab alles falsch gemacht. Aber jetzt mach ich es richtig, ich schwöre es.“


    Kazrar
    Kaz nickte weise und küsste seinen Sohn. "Dann hole Davet her, Deinen Schwager, ebenso Ciel und Bellamy. Sie gehören auch in diesen Kreis", erinnerte Kaz seinen Sohn liebevoll und strich Boldi durch die Haare. Siehst Du, alles wird gut, wollte er ihm damit sagen. Alles fügt sich wenn man es nur zulässt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro rannte, nackt wie er war - doch das war man von einem Fledermauswandler ja gewohnt - hinauf, klopfte an allen entsprechenden Kajüten und bat sie dringend in den Bugraum. Er wartete, bis sie aus ihren Kajüten traten und gab den Weg hinab vor, wo die Beißer einen Ring bildeten. Da er mit Davet gestritten hatte, drückte er ihn und leckte ihm vorsichtig über die Wange, ehe er Belly umarmte und ihm seine Eier streichelte. „Wir müssen einander festhalten“, sprach er die Worte seines Vaters, um die Zusammenkunft zu erklren. Nur Ciel wagte er nicht zu umarmen oder einzuladen in ihren Kreis.


    Davet la Caille
    Davet nahm Ciel bei der Hand und folgte gemeinsam mit Bellamy und seinem Neffen Tekuro. "Weise Worte eines nackten Mannes. Freut mich zu hören Teku, das freut mich wirklich", sagte Davet und hockte sich unten in dem Bugraum neben Boldi, so dass Ciel auf seiner anderen Seite noch genug Platz hatte. Er strich seinem Mann über den Rücken und lehnte sich an, während er Ciel auf der anderen Seite ebenfalls festhielt.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy freute sich über die freunde wie auch sehr anregende Begrüßung von Tekuro. Sie alle wahrlich versöhnt in dem Bauernstübchen, die Vorstellung gefiel ihm. Er schaute kurz auf Ciel und Davet, aber nicht nur die beiden schienen sich endlich wieder versöhnt zu haben. Dies hier ging tiefer, es hatte etwas Spirituelles, etwas das man fast greifen konnte. Belly zwinkerte Boldi zu und hielt Ciel von der anderen Seite aus fest.


    Boldiszàr
    Boldiszàr war glücklich. So mürrisch er manchmal wirken mochte, er war jemand, der Harmonie liebte. Hier war die Familie, die er als Kind nur in einer Person gefunden hatte, nun vervielfacht. Tekuros Anstrengungen, seinen Vater zu finden, hatten ebenso mit hereingespielt wie der Zufall, der ihm Silvano und Davet bescherte und ihm seinen leiblichen Bruder zurückgebracht hatte. Boldiszàr war in Hochstimmung und tat etwas, was er sonst nie tat - er imitierte Tekuros Liebesbeweis und leckte reihum jedem einmal übers Gesicht, ohne Ausnahme. Sogar der Prince wurde vorsichtig angeleckt. Die zweitgrößte Sabberladung kassierte Bellamy, die größte Davet. Boldiszàr grinste breit und war glücklich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Tekuro hatte gezögert, doch Ciel hatte überhaupt kein Problem damit, dass diese Runde ihn mit dabei haben wollte und sie ihn auf Augenhöhe behandelten. Im Gegenteil, er freute sich über die Geste und die urige Atmosphäre. Ciel wusste einzuschätzen, dass darin keine Anmaßung lag, sondern der aufrichtige Wunsch, ihn als Teil des Ganzen einzubeziehen. Er kassierte grinsend den Sabber, als Boldiszàr in Beißersprache seine Zuneigung bekundete, damit auch wirklich ausnahmslos jeder der Anwesenden ihn verstand und weil es die Beißer gewesen waren, die diesen Kreis einberufen hatten. Jeder hier schien heute etwas in sich zu tragen, dass ihnen allen gut tat. Alle Streitigkeiten schienen bedeutungslos in Anbetracht der Macht ihrer Zuneigung, die über allen lag.


    Kazrar
    Kazrar schaute in die Runde, jeder spürte es, jeder fühlte die besondere Verbundenheit und die Kraft die daraus erwuchs. "Familie, dass ist das Zauberwort", sagte Kaz voller Glück und schaute allen voran Patrice dankbar an.

  • Hof & Rübenhof



    Davet la Caille
    Nachdem sich alle versöhnt hatten und gemeinsam den Rest des Tages im Bugraum unter Deck verbrachten, stand nun die Heimreise bevor. Ciel seine Wunde hatte sich glücklicherweise nicht entzündet. Wie angekündigt wollte der Prince immer noch Julien de Dusolier besuchen. Davet ließ sich davon nicht beeindrucken, entweder wollte Ciel Julien wirklich sehen, was durchaus sein konnte. Julien war kein Unmensch, er war höflich, aber er war auch sehr besitzergreifend. Oder Ciel wollte seinen Schabernack zu Ende spielen. Auch damit hatte Davet kein Problem, der Kurze war gewarnt, er war ein erwachsener Mann und was er mit Julien tat oder lieber ließ, dass musste Ciel selbst herausfinden. Vielleicht dachte Davet, war es sogar ganz amüsant mit Julien und Ciel hatte nichts weiter vor, als sich in seinen jungen Jahren die Hörner abzustoßen. In Ciels Alter hatte er das Gleiche getan. Natürlich nicht mit Julien, was logisch war. Davet kam langsam auf die Beine, weckte alle umstehenden und ging dann zu Jules. Das Himmelsauge wartete bereits mit seinem großen Drachenhuhn auf seine Leute. Zwei andere Himmelsaugen waren über Nacht ebenfalls angereist mit ganz ähnlich großen Tieren, um sie alle auf schnellstem Weg zurück nach Souvagne schaffen zu können. Die Schiffe würden ihnen folgen. Davet übergab den Befehl an Ambar, ehe er zurück in den Bugraum ging und verkündete, dass sie nun per Luftweg gen Heimat aufbrechen würden. "Leute macht Euch abreisebereit, wir rücken ab. Jules war so umsichtig und hat noch zwei der Riesenvögel herbestellt. Wir werden ausgeflogen, die Schiffe folgen uns per Seeweg nach Souvagne. Ambar hat das Kommando auf der Aquila bis zu meiner Rückkehr. Auf gehts, kommt. Die Tiere warten", sagte Davet feundlich und gab den Weg vor.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro hatte Wort gehalten. Patrice durfte zwischen ihm und Kazrar liegen, wo er nichts als bekuschelt wurde. Allerdings war Tekuro zögerlich und hoffte, von seinem Vater auf ein wenig Schützenhilfe. Auf Tekuros anderer Seite lag Arbogast, der sich ebenso anschmiegen durfte. Boldiszàr und Davet hatten sich wieder in ihre Kajüte zurückgezogen, doch zu Tekuros großer Überraschung schnarchte der Prince ein wenig abseits leise vor sich hin, geschützt und gewärmt von Bellamy. Als Davet hineinkam, schliefen die meisten noch, doch das änderte sich mit dem Ertönen der befehlsgewohnten und entsprechend lauten Stimme des Kapitäns. Überall begann man sich zu räkeln. Tekuro schrumpfte zusammen und entfaltete seine Fledermausflügel. Mit einem kurzen Hops war er bei Kazrar, leckte ihm mit dem Zünglein über die Nasenspitze und kroch für die Reise in seinen Pullover, da er nicht wusste, ob Tag oder Nacht war. »Wir können aufbrechen. Wir sollten den Proviant von den Silberbärten mitnehmen«, überlegte die Fledermaus.


    Kazrar
    Kazrar rieb sich müde die Augen, es wurde herumgebellt, aber trotzdem war Kaz glücklich und zufrieden. Seine Leute waren da wo sie hingehörten, in den Schoss der Familie. Jetzt galt es, wieder nach Haus aufzubrechen. Kaz benötigte einige Minuten bis er richtig wach war. Gestern hatte er gegen sich selbst gekämpft und das obwohl er seinen Sohn verteidigen wollte. Vielleicht gerade deshalb, aber am Ende war es ein Kampf und Sieg für sie alle gewesen, auch für Tekuro. Kaz streichelte seinen Sohn in Fledermausgestalt und hörte sich seinen Wunsch an. Die Silberbärte sollten den Proviant herausrücken. So wie der den einen Graubart eingeschätzt hatte, Lynn oder Fynn, wäre der mehr als bereit dazu. Er konnte die Gefangenen nicht mehr sehen. Dass konnte Kazrar ganz deutlich sehen. Ihm ging die Hutschnur hoch, bei den Gefangenen. Nun Kaz war es Recht, er hatte seinen Anteil davon gehabt und das erste Mal einen Goblin verspeist. Hatte irgendwie anders geschmeckt als er vermutet hatte. Was er genau erwartet hatte, wusste er nicht, aber einen ähnlichen Geschmack wie Reptil, möglicherweise aufgrund der grünen Farbe. Kaz stopfte Teku tief in sein Pullover und machte sich auf den Weg zu den Silberbärten. Oben auf der Aquila schaute er sich um, drei gewaltige Drachenhühner hockte da und schauten mit ihren ruckartigen Bewegungen umher. Riesige Geschöpfe und neben ihnen standen ihre Himmelsaugen. Dieser Orden hatte Macht, dass sah man ihnen an. Kaz warf einen verstohlenen Blick auf Jules, dessen Haare ebenso gut zu den Silberbärten gepasst hätte. Hager und durchtrainiert, irgendwie wirkte der ganze Mann kantig. Nein er glaubte nicht, dass dieser Magier bereit dazu war, für Boldi zu schweigen. Anwolf musste anders den Besitzer wechseln. Wie? Das war noch zu klären. Aber nicht hier und nicht jetzt. Zuerst musste Kaz die Wegzehrung für seinen Sohn von den Silberbärten abholen und das tat er auch. Er suchte einen der alten Haudegen und tippte Tekuro an, dass er seinen Pullover verlassen konnte. Diesmal begegneten sie dem anderen, der mit Schnauzer, aber ohne Vollbart. "Einen wunderschönen guten Morgen. Ich bin Kazrar und das ist mein Sohn Tekuro. Wir hätten gerne die Gefangenen als Wegzehrung, Dein Mann hatte sie uns überlassen", erklärte Kazrar freundlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro flatterte auf den Boden und nahm Menschengestalt an, so wie Kazrar es wünschte, wenn man mit ihm sprach. »Einen hatte schon jeder von uns. Mein Vater den Goblin, ich den einen Waldalb. Dürfen wir den Rest auch noch haben? Sonst jeder wenigstens einen davon?«


    Fynn:
    Der Käptn musterte die beiden und lächelte, so dass sich sein Schnurrbart sträubte. "Ich weiß bescheid, was Lynn weiß, weiß ich und umgekehrt. Sonst hätten wir beide keinen gemeinsamen Namen oder? Die schlorksigen Alben gehören Euch. Allerdings seid so gut und schlachtet sie auf Davets Schiff. So hat GG einen Happen davon und Piet hat nicht so viel zu schrubben. Wer Deine Mutter war, hat immer noch keiner herausgefunden was? Muss eine ganz schön riesige Fledermaus gewesen sein Junge", grinste Fynn freundlich. "Aber wo die Liebe hinfällt, ich habe eine Katze. Unheimlich gutes Tier, aber Lynn mag sie nicht sonderlich leiden. Er tut immer so als würde er in ihrer Nähe leiden, hustet und niest, als würde sie ihn krank machen. Männergrippe und das als Salzbuckel. Aber jeder hat so seine Schwächen und ich würde meinen Mann ohne seine theatralische ich bin Katzen-Krank-Show gar nicht lieben. Dabei müsste er dann doch wohl von jeder Katze krank werden. Mir macht er nichts vor, es ist nur Minki, weil sie im Bett schläft, schlimmer schnarcht als er und er behauptet sie tritt ihn nachts. Ich verrate Euch was, das ist nicht Minki", lachte Fynn und klopfte Tekuro auf die Schulter. "So mein Junge, hier der Schlüssel, hol Dir Dein Futter und bring ihn dann zurück", sagte der alte Mann gut gelaunt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Essen gehört auch nicht ins Bett, da stimme ich Lynn zu. Danke für die Versorgung und grüß den fauligen Piet von mir.« Tekuro tippte sich zum Abschied an die Schläfe. Die zwei Silberbärte konnte er gut leiden. »Hilf mir mal Papa. Scheiße, die bilden schon wieder ein Knäuel, wie viele sind das noch? Die Frau kann der Ghul haben, die will ich nicht mitnehmen. Es sei denn, du brauchst mal wieder Abwechslung.« Tekuro öffnete die Zelle.


    Kazrar
    Kazrar schaute genau hinein. "Zwei Männer und eine Frau, es waren vier Alben und ein Goblin. So kann man auch Ehefrieden halten, den Alten treten wenn er schnarcht und es dann auf die Katze schieben", lachte sich Kaz kringelig. "Das sind vielleicht zwei, aber ich mag sie, die sind verrückt", grinste der Arashi und packte die Frau von hinten an ihrem dürren Hals. "Sie kommt zum Ghul, ich hoffe der Ghul weiß die Geste zu schätzen. Wobei kann er überhaupt jagen?", fragte Kaz nachdenklich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich glaub nicht, wir sind Jäger. Er ist ein Aasfresser. Knick sie um und dann kann er es sich schmecken lassen. Bleiben zwei Albenmänner für uns. Wir nehmen sie am besten als Lebendproviant mit und opfern sie dem Ältesten, er wird auch langsam Hunger haben. Du, eine Frage. Ich hab überlegt, Patti mitspielen zu lassen. Aber ich sollte nicht flirten ohne deine Erlaubnis. Soll er teilhaben am Festmal oder ist es zu früh? Überfordert es ihn? Dann soll er nur das Fleisch bekommen.«


    Kazrar
    "Eine ausgezeichnete Frage mein Sohn und gut überlegt. Der nächste Schritt ist, ihn genau das selbst zu fragen. Er soll Dein Partner sein, dann erkundige Dich nach seinem Wohlbefinden und ob er sich dass bereits zutraut. Schön dass Du vorher gefragt hast, ich bin sehr stolz auf Dich. Nun je nachdem was er antwortet spielt er mit oder schaut zu. Ansonsten heben wir ihm eine Portion auf. Ja der Älteste wird langsam Hunger nach allem haben, vor allem nach Blut, Gebeine und Fleisch", erklärte Kazrar und brach der Albin mit einem brutalen Handgriff das Genick. "Wir sollten ihn ebenfalls an dem Festmahl teilhaben lassen Teku", sagte er freundlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »In Ordnung, das mach ich. Ich frag Patti. Aber du must dabei sein, ja? Der Älteste wird Patti hoffentlich annehmen, auch wenn er sich das Mitspielen noch nicht trauen sollte. Und der Älteste bekommt die besten Stücken, er darf wählen. Gib her, ich trag das.« Tekuro schulterte die Leiche und verdrehte einem der verbliebenen Alben die Hand, um ihn im Sicherungsgriff abzuführen.


    Kazrar
    Kaz grabschte Tekuro an der Schulter und hielt ihn dermaßen fest, dass es ihn zu Lebzeiten garantiert geschmerzt hätte. "Wo ist Dein Kopf Sohn? Zurück in meinen Pullover oder möchtest Du Dich auflösen? Es ist gerade Morgen. Die Alben werden das Fleisch tragen, dafür ist Futter da. Denk bitte etwas logisch nach", sagte Kaz und zückte seinen Dolch um den Alben klar zu machen, was geschah, wenn sie herumzickten. "Aufheben", befahl Kaz eiskalt und deutete mit dem Dolch auf die tote Albin. Die dürren Kerle packten sie an den Füßen und den Schultern und trugen sie wimmernd Richtung Ausgang. "Sohn?", sagte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich war in Gedanken beim Essen ... ich war zu gierig. Fast wäre das schief gegangen. Zum Glück passt du auf.« Tekuro schrumpfte und flatterte als Fledermaus zu Kazrar, klammerte sich an seinem Pullover fest und kroch vorn am Hals hinein ins Dunkel. »Wir können«, piepste er und machte es sich bequem. »Was machen wir, wenn der Älteste Patti verstößt?«


    Kazrar
    Kaz gab mit dem Dolch den Weg vor und die Alben liefen mit der Frau vorne weg. "Das wird er nicht, denn dann hätte er ihn von Anfang an vertrieben oder abgewiesen. Scheinbar hat er Interesse an ihm oder findet ihn einfach interessant. Ich kann es Dir nicht beantworten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er ihn verstößt, nachdem er sich so mit ihm unterhalten hat. Gut, den Ältesten kann man nicht einschätzen, aber Patti hätte er jederzeit verstoßen oder fressen können. Sind wir da ehrlich", sagte Kaz gut gelaunt und streichelte Tekuro durch seinen Pullover hindurch. Er ging mit den Alben zurück zur Aquila und führte sie mit gezielten Dolchstichen hinunter in den Bug. "Wo war denn die Zelle? Sonst soll der Ghul sich sein Futter selbst holen", erklärte Kaz kichernd.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ganz unten. Lass uns das Fleisch direkt zu ihm bringen, ich will sehen, ob er es auch wirklich frisst oder nur die große Klappe hatte.«


    Kazrar
    Kazrar schaute seinen Sohn verdutzt an. "Also ich habe schon von viel gehört, aber von einem Ghul auf Diät noch nie. Wieso sollte er das Fleisch verschähen und nicht essen? Dann schlage ich ihm die Ablin um die untoten Ohren!", grollte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich kenn keine Ghule. Vielleicht ist er nicht mal einer. Sondern tut nur so, damit er den Appetit, den er auf mich hatte, rechtfertigen konnte. Vielleicht war er einfach spitz auf mich, der hat voll gesabbert, aber das wirst du ja sehen.«


    Kazrar
    "Das ist total verständlich, Du siehst mir sehr ähnlich, kein Wunder dass er heiß auf Dich war. Er kann dennoch ein Ghul gewesen sein. Wir schauen uns den Bursch an, komm. Führe mich hin. Hier ist es ja dunkel, verlauf Dich nur nicht", grinste Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro flatterte erneut aus dem Pullover heraus, wurde zum Manne und marschierte vorneweg. »GG heißt der, aber ich hab vergessen, wie der ganze Name war. Ist ja auch egal.« Sie nahmen die letzten polternden Stufen. Tekuro ließ sich nicht nehmen, unterwegs mit dem Finger durch die Stichwunden in den Alben zu fahren und ihn dann abzulecken. »GG«, rief er ins Dunkel, in dem er hervorragend sah. »Essen.«


    Kazrar
    Zuerst sah man nichts, da der Ghul in einer Decke eingeschlagen in der Zelle gelegen hatte, aber dann stand er schon an den Gitterstäben und musterte Tekuro erneut mit brennendem Blick und einer unnatürlichen Gier. "Hallo", sagte er freundlich und streckte einen Arm durch die Gitterstäbe. Kazrar schnupperte geräuschvoll. "Es riecht nach Tod, eindeutig", sagte er zu Tekuro und lächelte dann, "ich meinte damit den Ghul, nicht dass Du denkst ich unterstelle Dir Du hättest einen Vampirfurz gelassen". Kazrar lachte über seinen eigenen Witz und küsste seinen Sohn. Manchmal musste etwas Schabernack sein, der Silberbart hatte ihn angesteckt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Wenn, dann hätte ich es auf den GG geschoben.« Um zu sehen, was passierte, streckte Tekuro die Fingerspitzen nach der Hand des Ghuls aus. »Du kannst die Albin da haben, wir brauchen sie nicht. Ich hoffe, du isst so was. Danach lässt du mich in Ruhe. Sonst landest du als Tiefkühlfleisch auf Skille.«


    Kazrar
    Der Ghul versuchte die Finger von Tekuro zu erreichen, aber Kaz hielt ihm die Albin hin. GG ließ sich nicht lange bitten. Er schnappte sich die Frau und zerrte sie knochenbrechend durch die Gitterstäbe wie eine Katze einen Singvogel. Glücklich hockte er sich hin und fing geräuschvoll an zu fressen, während die Albin kaum noch als solche durch die Aktion zu erkennen war. "Also sie scheint ihm zu schmecken", sagte Kaz und legte Tekuro liebevoll einen Arm um die Schulter.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Er will mich nicht in Ruhe lassen. Dabei hab ich ihm Fleisch mitgebracht. Das nächste Mal kann er sich selber kümmern«, ärgerte Tekuro sich und legte ebenfalls einen Arm um Kazrar. »Sag mal ... hätte dir Patti zur Überbrückung gefallen? Bis Arkan wieder da ist? Ich hatte das falsch verstanden, was er da alles laberte. Ich dachte, er will deiner sein, weil ihr dann da zusammen gehockt habt.«


    Kazrar
    "Nein, er hat verstanden was ich alles verloren habe und was dies für mich bedeutete. Ebenso besitzt er auch nichts und niemanden. Nun hat er uns und ist ein Teil von uns. Er liebt Dich Tekuro und nicht mich. Das darfst Du nicht vergessen. Er hat mich getröstet und mir Halt gegeben, weil ich in dem Moment keinen Halt mehr hatte, als ich mir alles vor Augen führte. Wen ich bereits verlor und warum. Das Schlimmste war Dich zu verlieren, durch mich. Dich hergeben zu müssen, weil ich das bin was ich bin", sagte Kaz leise.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro musste zu Seite hin wegsehen, bis er sein Lächeln unterdrückt hatte. »Er ist süß, oder?«, fragte er leise. »Du magst es ja lieber garstig. Aber ich mag genau das. Er darf dich wieder trösten, wenn es dir schlecht geht oder du darfst ihn dir borgen.« Er drehte sich wieder zu seinem Vater, nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn lange und genüsslich mit der Zunge. »Jetzt bin ich wieder da. Und ich geh auch nicht mehr weg. Wir werden ewig sein.«


    Kazrar
    "Dafür bete ich jeden Tag und hoffe es wird so kommen. Nun ich würde sagen ja, die Mischung macht es. Aber ich mag es lieber etwas kratzbürstiger", lachte Kaz und drückte seinen Sohn fest an sich. "Gleich was Archibald sonst verzapft und er hat schon einiges verzapft, dass er Dich zurückgebracht hat, werde ich ihm nie vergessen Tekuro. Und gleich was je zwischen uns stehen könnte, rede, aber gehe nicht", bat Kaz offen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Es gibt nichts, was je zwischen uns stehen könnte«, antwortete Tekuro. »Nur wegen Tanuki müssen wir uns was einfallen lassen. Das könnte zum Streit führen, sonst fällt mir nichts ein. Aber ich geb ihn in kein Heim. Archibald ist klasse, nur undankbar und hat nen schlechten Geschmack. Hält sich nen Barden, wo er dich haben könnte.«


    Kazrar
    "Vielleicht singe ich ihm zu gut, ich meine sind wir ehrlich, wie fühlt er sich mit mir in der Nähe? Ich sehe gut aus, singe gut, rieche gut, habe einen fantastischen Sohn, meine Haare liegen, ich weiß zu jagen und nun er. Er benötigt jemanden wie Nathan der auch zu ihm aufschaut", lachte Kaz und küsste Tekuro ehe er ihn aus Spaß mit dem Ellenbogen anstupperte.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich mag es auch, wenn man zu mir aufschaut und du auch. Jeder mag das. Aber Archi bevorzugt Nathan gegenüber dir. Wärst du nicht mein Papa, würde ich extra kratzbürstig sein, damit ich dir gefalle. So hast du Glück und ich bin folgsam. Komm, wir gehen wieder nach oben.«


    Kazrar
    "Spaß mal beiseite, ich weiß woran es liegt. Nathan ist ein Kind im Manneskörper, er ist für Archibald perfekt. Ein Kind das überlebte und nicht gerettet werden muss. Seine Rettung Tekuro ist die Erlösung indem er es auffrisst und in sich verwahrt. Er sollte es Dir einmal selbst erklären, aber Nathan ist genau so wie er ist perfekt und das kann keiner erreichen. Nur gnade Nathan der Tag wo er erwachsen wird, an dem Tag wird er auch zur Beute. Allerdings vermute ich, dass wir dort bei Nathan keine Angst haben müssen", sagte Kazrar ernst. "Du bleibst bitte so geschmeidig Teku, keine Zickereien mehr", bat Kaz inständig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich zick nicht, Papa. Ich bin gut drauf. Aber nervös. Patti hat außerdem ein Veilchen, wo du ihn gehauen hast. Das gefällt mir nicht, sieht nicht schön aus, er braucht was zum Kühlen, jemand muss ihm einen Eisblock organisieren. Nathan kann ruhig gefressen werden, mir tut der Arsch weh, wenn ich nur daran denke.«


    Kazrar
    "Einen Eisblock organisieren? Wir ankern doch vor einem verschissenen, tonnenschweren, meterhohen Eisblock. Der Mann muss doch nur ins Wasser fassen und hat Eis in der Hand. Sohn, nur weil ich ihn liebe und an meiner Vaterbrust willkommen heiße, heißt dass nicht, dass ich ihm seinen Knackarsch nachtrage. Er kann sich seine Eiswürfel doch wohl selbst einfangen. Er sprach die Wahrheit, rüttelte mich wach, zog mich aus den Tiefen des Abgrunds zum Verstehen und ich verstand. Aber das Veilchen blühte, als er anfing mein Wissen mit Beleidigungen über mein Sohn zu gießen. So nährt man kein Wissen", sagte Kaz grimmig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ja, der war voll frech«, beschwerte sich Tekuro. »Ich mag das nicht. Brav und zucker soll er sein.« Er ließ sich einmal mehr auf Fledermausgröße Schrumpfen und kletterte in Kazrars Pullover. »Ich mag deine Vaterbrust«, schmachtete er und kuschelte sich ebenda ein. Dann stutzte er. »Du liebst Patti?«


    Kazrar
    "Ja aber nicht als Partner oder Gefährte, sondern irgendwie als... Mündel. Er ist kein Sohn, aber irgendwie schutzbedürftig und eine gute Seele. Er stand mir bei wo er es hätte nicht tun müssen. Er rettete mein Leben und das wofür? Dafür dass ich ihn mies behandelt hatte. Ab da sah ich ihn etwas anders und seit gestern mehr denn je. Er sprach die Wahrheit nur hätte er sie nicht mit einem Knüppel verteilen müssen und die Beleidigung hätte er sich für uns alle schenken können. Aber wer bin ich darauf nun herumzureiten? Beleidigung hin, Veilchen her, die Familie fand endlich zusammen und das haben wir Patti zu verdanken. Wie kann ich ihn dafür nicht lieben?", fragte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich lieb ihn auch«, sprach die Fledermaus leise seufzend. »Ich vermiss ihn, würd ihn gern wieder sehen. Mit ihm kuscheln und spielen. Hilfst du mir dabei? Oder zählt das nicht zum Balzen?«


    Kazrar
    "Aber er ist doch seit gestern Dein Gefährte! Natürlich wirst Du ihn wiedersehen, was redest Du denn da? Tekuro beruhige Dich. Er ist doch nicht weggegangen und er möchte auch nicht weggehen. Darum ging es ihm doch, er möchte uns nicht verlassen. Was immer er war, nun ist er einer von uns. Er gehört zu Dir und da wird er auch bleiben. Und sicher stehe ich Dir bei, Euch beiden. Wie kommst Du denn nur auf sowas mein Kleiner? Du musst keine Angst haben, Patti bleibt bei Dir", beruhigte Kaz seinen Sohn.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ja aber wir sind weg! Seit einer Stunde fast. Haben wir überhaupt Bescheid gesagt? Ich glaub nicht!«, rief Tekuro besorgt. Die Beule unter dem Pullover wackelte nervös. »Los Papa, wir müssen wieder hoch. Mein Gefährte ... ist er da jetzt mein Arkan?«


    Kazrar
    "Ja mein Sohn, nun ist er Dein Arkan. Es sei denn Du benötigst zwei oder mehr. Dann sage mir dies. Aber Patrice ist seit gestern Dein Arkan und Du musst ihn behüten, beschützen, lieben und natürlich auf ihn aufpassen. Das geht nicht, wenn Du Dich herumtreibst. War nur Spaß", sagte Kaz und knuddelte seinen Sohn durch. Er war froh, dass sie so alle zueinander gefunden hatten. Auch für Patti war er froh und insgeheim tat ihm sogar das Veilchen leid. Das Veilchen hatte eigentlich er verdient. Aber das sagte er nicht.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Die Fledermaus gab Geräusche des Wohlbehagens von sich, als sie durchgeknuddelt wurde. In dieser Gestalt hatten die Leute wenig Hemmungen, ihn anzufassen und aufgrund seiner geringen Größe wurde stets sein gesamtes Körperchen liebkost. »Zwei oder drei sind viel. Ich muss erstmal mit einem klarkommen, zum Üben. Vielleicht reicht er ja auch, so wie dein Arkan. Jetzt hab ich einen eigenen Arkan«, freute Tekuro sich. »Und du kriegst auch wieder einen. Den Echten. In einem anderen Körper, aber echt.«


    Kazrar
    "Ja wir bekommen ihn zurück, daran führt kein Weg vorbei. Ansonsten muss ich Brandur erneut aufsuchen und ihn nochmal um Hilfe bitten. Er ist da ja sehr zugänglich, wenn man weiß, wie man fragen muss. Klaue aber nicht wieder die ganzen Kerzen", lachte Kaz und gesellte sich mit Tekuro wieder in den Bugraum, die beiden wimmernden Alben immer noch im Schlepptau.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro schoss heraus, kaum dass sie wieder im Dunkel waren und nahm seine Menschengestalt an. Er umarmte Patrice und legte seine Zunge auf die weichen Lippen. Als Patrice merkte, worauf er so unbeholfen hinauswollte, griff er Tekuro sanft in die Haare, drehte seinen Kopf leicht seitlich, damit ihre Nasen nicht aneinanderstießen und übernahm den Zungenkuss. Es fühlte sich gut an. Tekuro ließ die Augen dabei offen und beobachtete ihn die ganze Zeit. Sein Arkan. Patrice war sein Arkan. Anschließend sah Tekuro fragend seinen Vater an. »So?«


    Kazrar
    Kaz schlenderte zu beiden hinüber und strich ihnen über den Rücken. "Ja genau so und lass Dich ruhig von Deinem Mann führen. Keine Scheu mein Sohn, auch dass musst Du lernen", sagte Kaz liebevoll und setzte sich in einiger Entfernung hin und schaute ihnen zu.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuros Nasenlöcher bebten. Er fühlte sich angelockt, gewollt. Nur diese Arschkälte. Ihm zog sich alles zusammen, statt dass das Gegenteil geschah. Er ließ sich wieder schrumpfen und diesmal kletterte er zu Patrice in die Kleider. »Ich freu mich auf den warmen Rübenhof«, seufzte er und machte es sich bequem. Patrice roch ganz anders als sein Vater oder Boldiszàr, viel süßlicher, wie auch immer er das anstellte. »Papa, wir können abfliegen. Jetzt aber wirklich. Vergiss bitte den Proviant nicht.«


    Kazrar
    Kazrar schaute sich um, die anderen waren schon nach oben zu den Vögeln gegangen. Kaz trieb die Alben nach oben und deutete Patrice an ihm zu folgen. "Auf geht es, nach Hause Patrice", sagte er und meinte jedes Wort auch wirklich so, wie er es sagte. Oben auf dem Deck gesellte er sich zu den anderen Beißern und stieg mit auf Jules riesigen Drahenhahn. Er reichte Patrice die Hand.


    Patrice Vertcuis
    Patrice griff dankbar zu und ließ sich hinaufhelfen. Er setzte sich vor Kazrar und hinter Arbogast, den er von hinten mit einer Hand umarmte, so dass Tekuro schön warm zwischen ihnen lag. Die andere hatte er schützend um den Vampir gelegt. Er kuschelte seinen Kopf an den von Arbogast. »Sind wir noch Freunde?«, fragte er leise.


    Arbogast
    Arbogast lehnte sich ein Stück nach hinten, so dass er sich gegen Patrice drückte. "Natürlich sind wir noch Freunde. Dein Traum hat sich erfüllt, wenn dies Dein Traum ist. Ich hoffe mein Traum erfüllt sich ebenso. Du hast auf Dein Herz gehört, Du hast trotzdem zu mir gehalten. Zu uns gehalten, wieso sollte ich Dir die Freundschaft kündigen? Dazu gibt es keinen Grund. Wir werden leben, wir werden nicht sterben. Nicht so, was immer uns nun einholt, es wird etwas anderes sein als das Schicksal einer welkenden Blume nicht wahr?", fragte Arbo auf den Lotus anspielend.


    Patrice Vertcuis
    Als die beiden so miteinander sprachen, wurde Patrice bewusst, dass er zwei war. Pascal hatte sich dazugesellt, ohne dass er es gemerkt hatte. Sie beide teilten sich den Körper, das Bewusstsein, ohne einander zu verdrängen oder zu bekriegen. Er war Patrice, er war Pascal. Sie teilten beide ein vollständiges Gedächtnis. Patrice wusste, dass er die Persona war, der Gast und Pascal der Wirt, der Gastgeber, das Original. Doch dieser hieß ihn nun plötzlich wohlwollend willkommen. Sie beide hatten diese Entscheidung getroffen, nicht nur einer. Er lächelte vor Glück und Schmerz. »Wir werden leben«, antwortete er Arbogast und meinte damit sie alle drei oder vier, je nachdem, ob Lucio der Ansicht war, seine Persona müsse sterben, oder ob er lernen konnte, sich mit ihr zu arrangieren. Er hoffte, dass auch ihm selbst das gelang. Er drehte sich zu Kazrar um und schenkte ihm ein glückliches Lächeln. »Danke für alles. Ich möchte mich nun richtig bei dir vorstellen, wo du doch mein Schwiegervater bist und ich dir so viel zu verdanken habe. Ich bin nicht nur einer. Wir sind zwei in einem Körper und hier und da noch ein paar mehr, die auch überlebt haben, aber wir beide geben den Ton an. Unsere Namen sind Patrice und Pascal. Patrice liebt Tekuro, Pascal ist jener, von dem ihr geglaubt habt, er spinnt. Er hatte nur Angst, doch nun haben wir Frieden geschlossen. Wir hoffen, Pascal ist ebenso in eurer Mitte willkommen.« Die Fledermaus an seiner Brust gab ein Geräusch völligen Unverständnisses von sich. Die beiden Männer, die sich diesen Körper teilten, streichelten sie und hofften, Kazrar würde sie nun nicht vom Vogel schmeißen.


    Kazrar
    "Wir hörten von Vielgeistigen, so nennt man diese Personen in unserer Heimat. Geschwisterseelen die sich einen Körper teilen, da sie nur einen bekamen. Sie teilen sich oft Aufgaben, manchmal sind sie einander bewusst und reden sogar miteinander. Sie tauschen sich aus, halten sich fest, stehen sich bei, wie dies eine Familie eben macht, nur wurde diesen Seelen nur ein einziger Körper gegönnt. Andere wiederum wissen nicht von den manigfaltigen Seelen in sich. Die Seelen denken dieser Leib gehört ihnen allein, dabei sind es viele und jeder hat einmal die Kontrolle über den Körper und weiß nicht, was geschah, wenn eine andere Seele handelte. Für diese Vielgeistigen muss der Zustand grauenvoll sein, zu fühlen wie der Körper entgleitet, scheinbar zweckentfremdet wird. Auch der Älteste war einst eine Trinität, nun ist er allein. Jede seiner Facetten war willkommen, so ist jeder Deiner Seelengeschwister willkommen. Ob sie einen eigenen Leib erhalten können, solltest Du mit dem Ältesten klären. Wie dem auch sei, was er auch sagt, Du oder Ihr - seid willkommen", sagte Kazrar und strubbelte Patrice wie auch Pascal durch die Haare.


    Patrice Vertcuis
    Patrice war erleichtert und erstaunt, wie gelassen Kazrar diese Information nahm. »Das ... würde gehen?«, fragte Patrice. Der Gedanke, einen völlig eigenen Körper zu haben, mit dem er allein Tekuro lieben konnte, ohne dass die Gefahr bestand, dass Pascal sich darüber ärgerte, der ja verheiratet war, hatte ihren Reiz. Es wäre die Lösung all ihrer Probleme - wenn es denn ginge, als ein Antimagier. »Ich werde den Ältesten fragen, wenn ich mich ihm vorstelle.«


    Kazrar
    "Ob das gehen würde, musst Du den Ältesten fragen Patrice. Aber er existierte als eine Trinität, wie gesagt er war drei - Dun-Haru-Mar nun ist er nur noch eine Etinität. Und ich vermute was ein Gott verbindet oder trennt kann auch Menschen verbinden und trennen. Was sind wir im Gegensatz zu einem Gott? Und falls es nicht möglich sein sollte, was vergibst Du Dir mit einer Frage? Du hast nichts zu verlieren, schlimmstenfalls bleibt alles beim alten. Also Ist-Stand. Du vergisst nur eines, um in einen eigenen Körper einzuziehen Patrice, benötigst Du genau das - einen Körper", erinnerte Kazrar freundlich.


    Patrice Vertcuis
    »Den beschaffen wir«, erklärte Patrice fast schon gelangweilt. »Schwieriger wird die Einigung darauf, wer umzieht und wer hier drin bleibt. Tekuro wird diesen hier für Patrice haben wollen, aber Pascal war zuerst drin. Aber darüber zerbrechen wir uns jetzt nicht den Kopf. Wir sind froh, dass gerade alles harmoniert.«


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Papa ... spinnt Patti wieder?", fragte Tekuro besorgt.


    Kazrar
    "Nein er spinnt nicht, nur Du hast bereits zwei Arkans und zwar in der Verpackung und zum Preis von einem, wenn das keine Überraschung ist. Kein Wunder dass der Älteste ihn mochte", lachte Kazrar und kraulte seinen Sohn unter dem Pullover von Patrice.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Zwei?«, fragte Tekuro verwirrt, doch als er gekrault wurde, wurde er wie Butter. »Zwei«, wiederholte er, als ihm dämmerte, was Kazrar meinte. »Ich hab einen Mini-Ältesten gefunden. Wusste doch, dass Patti was Besonderes ist, hab ich von Anfang an gesagt. Dann behalt ich sie alle beide.« Zufrieden schmiegte er sich gegen Patrice und schloss die Äuglein. »Mein Arkan ... zwei Arkans«, murmelte er, während er einschlief.

  • Der Morgen danach



    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro wachte zeitig auf, als alle anderen noch schliefen. Er schreckte hoch und blickte sich um. Es war finster, das Kaminfeuer runtergebrannt bis auf ein rotes Glutbett. Die Körper der Schlafenden hoben und senkten sich und die meisten schnarchten. Patrice lag bei Kazrar, sie waren dicht an dicht eingeschlafen. Tekuro war froh, dass sein Vater sich um ihn gekümmert hatte, da sein neuer Gefährte gestern etwas angespannt gewirkt hatte. Damit konnte Tekuro noch nicht umgehen. Er war es gewohnt, sich dann einfach mit der Stimme und notfalls auch körperlich durchzusetzen. Tekuro rieb seinen Hals und betrachtete Silvano, der vor ihm lag. Sie hatten einen anregenden Abend mit einander verbracht. Mehr als anregend. Die Erinnerung daran, wie Silvano nach seinem Schwanz gebettelt hatte, sorgte dafür, dass er sich unwillkürlich über ihn beugte und an ihm roch. Er musste sich zusammenreißen, er konnte sich nicht einfach an ihm bedienen. Es war ein Geschenk gewesen. Um sich abzulenken, stand er auf, legte neues Holz ins Feuer und stocherte mit dem Schürhaken in der Glut.


    Davet la Caille
    Davet räkelte sich verschlafen und beobachtete Tekuro müde. Er schnupperte an Silvano, wieso auch nicht, immerhin hatten sie gestern eine verdammt heiße Nummer miteinander verbracht. Statt jenem Feuer heißte er das Kaminfeuer wieder, wofür ihm Davet dankbar war. Draußen war es kalt und seine alten Knochen machen sich dann schon ab und an bemerkbar. Langsam setzte er sich auf und kroch hinüber zu Tekuro. "Du siehst aus als hast Du tausend Fragen und keinem dem Du sie stellen kannst. Das kenne ich, also wenn Du fragen möchtest, frag. Morgen erstmal. Soll ich uns einen Kaffee machen oder kannst Du den auch nicht mehr trinken? Dein Zeichen ist der Skorpion nicht wahr?", fragte Davet und rutschte nah zu den wärmenden Flammen auf.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro stocherte, bis das Holz Feuer fing. Orangefarbene Flammen züngelten und breiteten sich knisternd aus. Es wurde heller und wärmer im Rübenhof. Tekuro kaute nachdenklich auf der Innenseite seiner Wange, als Davet ihn ansprach. Eine geraume Weile antwortete er nicht und man hörte nur das Knistern und Knallen aus dem Kamin. Er hängte den Schürhaken wieder an seinen Wandhaken und rutschte unruhig auf dem Hintern hin und her, ehe er endlich auf Davets Gesprächsangebot antwortete, indem er seine Hand ausstreckte und ihm seine Skorpiontätowierung zeigte:
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    »Der Schwarze Skorpion. Den hab ich mir stechen lassen, als ich zur Armee bin. Da hatten viele Tattoos, meist Glücksbringer oder einfach irgendwas. Mein Skorpion ist eine Erinnerung an das, was ich bin.« Er drehte den Kopf, so dass er nun nicht mehr ins Feuer blickte, sondern Davet ansah. »Ich kann keinen puren Kaffee mehr trinken. Aber Wasser oder Blut mit einem Schuss Kaffee drin, das geht. Ja, ich hab tausend Fragen. Es ist so anders als das, was ich kenne. Warum habt ihr mir das gestern erlaubt?«


    Davet la Caille
    Davet nahm die Hand von Tekuro und schaute sich den Skorpion genau an, während er sich am Feuer wärmte. "Weil Du Dich gestern entsprechend verhalten hast. Du bist zu uns gekommen um dabei zu sein, Du wolltest einer von uns sein. Nichts besseres, kein Herr der sich am Trog seiner Untertanen bedient und sich den herausfischt, den er dafür auserkoren hatte. Du hast Vano gut behandelt, anständig, er hatte keine Angst vor Dir oder davor, dass Du ihm etwas antun könntest. Du hast nur Erfahrung auf die eine Art und Vano hatte letzten Unsinn im Sinn, vermutlich weil er nur zwei Männer kannte. Das nehme ich ihm nicht übel, jeder hat Bedürfnisse. Das wie nahm ich ihm übel. Das wie, nehme ich generell übel Tekuro. Aus diesem Grund hast Du es gestern gedurft, weil Du anständig warst und nichts anderes wolltest als wir. Du warst nicht auf Kampf oder Streit aus, Du warst nicht drauf aus jemanden in den Dreck zu treten, sondern einfach mit uns Spaß zu haben. Das ist erlaubt, solange Boldi zustimmt und Vano ebenso. Ist ja sein Körper, letztendlich entscheidet er, wen er dort begrüßt. Selbst wenn er Dich mit Widerwillen begrüßt hätte wenn es eine Zustimmung gegeben hätte von Boldi, dann hätte ich Dich abgewiesen. So wie letztens, als er Dich fürchtete. Dafür bin ich sein Mann Tekuro, ebenso wie der von Boldi. Was sie selbst nicht sagen können, spreche ich für sie aus. Man ergänzt sich, Du bist in Frieden gekommen, na dann willkommen. Blut? Kannst Du eigentlich nur Menschenblut trinken? Das hatten wir uns gefragt. Komm mal mit, also hilf mir mal", bat Davet und stand auf. Er ging leise zum Bücherregal und zog es mit einer Hand weg, bis Tekuro ihm half. Hinter dem Regal war eine kleine Aussparung, in die Davet hineingriff und etwas zu Tage beförderte, was in leichtes Leder eingeschlagen war. "Hier für Dich. Möge er Dir andere Dienste leisten", sagte Davet und drückte das Päckchen Tekuro in die Hand, ehe er das Regal mit der Schulter an Ort und Stelle zurückschob. "Das gehörte meinem Erzeuger. Fass die Klinge nicht an, sie ist vergiftet", warnte Davet. "Ich hoffe Du verstehst was das bedeutet, wenn ich Dich mit einer Waffe ausstatte und dann ausgerechnet von ihm", erklärte la Caille und strich Teku über den Arm, bevor er sich wieder vors Feuer hockte. Als Tekuro das Tuch aufschlug fand er darin Folgendes:
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    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Ehrfürchtig nahm Tekuro den Skorpiondolch mit beiden Händen entgegen. Im eingeklappten Zustand erinnerte er an ein Schmuckstück, an einen gerippten Skorpion. Mit einem Ruck aus dem Handgelenk klappte die Klinge auf und arretierte sich. Sie war genau so sanft geschwungen wie der Griff. Ein Dolch von vollendeter Schönheit, aus mattgrauem Eisen, abgesetzt mit schwarzem Horn am Griff und golden schimmernden Kneifzangen als Parierstange und Skorpionstachel am Ende des Griffs. Tekuro ließ die Finger über die Waffe gleiten, ohne die Schneide zu berühren, ehe er sie wieder einklappte. »Danke dir. Es heißt, dass du mir vertraust, aber auch, dass wir künftig Seite an Seite kämpfen. Das tun wir, Davet. Wir hätten uns nie bekriegen dürfen. Silvano ist ein Beißer. Wusstest du das? Nur die Zähne, vor denen hat er sich gedrückt. Vielleicht wusste er davon nicht. Er sollte nicht als Ohnezahn herumlaufen, sofern er seine frühere Beute selbst erlegte. Und davon gehe ich aus. Er ist schusselig, aber nicht ohne Taktik. Ich sah es, als wir Jendro aufsuchten. Er übernahm die Planung der Mission. Was ist mit dir? Wie hat dir das Abendbrot geschmeckt? Tierblut kann ich trinken, aber es ist nicht gut ... so wie schlecht gewordenes Essen zu sich zu nehmen. Möglich, um nicht zu verhungern, aber nicht gesund und einem ist schlecht, man kriegt Scheißerei oder kotzt. Drum nur eine Notlösung. Davet ...« Er sah ihn an. »Was hast du gefühlt, als ich Silvano stach?«


    Davet la Caille
    Davet hockte sich wieder ganz nah vors Feuer und musterte Silvano. "Gleich was wir tun, wir sind trotzdem die Söhne unserer Väter, entweder nimmt man das Erbe an oder man schlägt es aus. Wer er ist, wusste er selbst nicht einmal, nur dass alle Namen die man ihm gab, falsch sind. Sie fühlten sich für ihn falsch an, er sagte immer sie stinken nach Lüge. Silvano ist keine Lüge, den bekam er von seinen Adoptiveltern und nicht einfach von wildfremden Personen verpasst. Das er manchmal anders reagiert, als man üblicherweise würde - dass weiß ich. Er geht nicht auf Jagd wie ihr, er tötet Leute die seine Familie bedrohen. Damals für mich oder Rene, die Mouette. Als Offizier tötet er selbstverständlich dienstlich, das gehört dazu, mag man davon halten was man möchte. Einige hohe Herren oder sagen wir besser Damen finden das vermutlich grauenvoll, aber sie sollten sich fragen warum sie nachts sicher in ihren Betten liegen, wegen Personen wie Vano, mir, Dir und Boldi. Das er Teile jener isst, die eine Bedrohung waren, weiß ich. Meist isst er das was die Bedrohung war. Wenn einer rumschnüffelt die Augen zum Beispiel. Ob er sich die Zähne feilen lässt? Keine Ahnung ich hoffe nicht, er sollte seine behalten und sie nicht zerstören. Nein wir hätten uns nie bekriegen sollen, das sehe ich ebenso, wir sind durch Boldi verbunden. Wegen dem Tierblut, ich dachte, Du könntest Dir Tiere halten und so Deinen Blutdurst kontrollieren. Dir selbst eine Blutquelle schaffen. Aber die Idee kannst Du dann leider vergessen. Was ich gefühlt habe, als Du Silvano bestiegen hast? Eine seltsame Mischung. Geilheit aufgrund der ganzen Situation zwischen uns allen, Argwohn dass Du auch friedlich bleibst und ihm nichts antust. Erleichterung dass Du ihm nichts angetan hast. Neugier als Du gewartet hast, bevor Du die Erlaubnis hattest, Respekt dafür ihn nicht wirklich eine Ladung zu verpassen. Ein bunter Mix also und selbst? Was hast Du empfunden?", fragte Davet. "Der Skorpion von meinem Vater prangte auf seiner Schulter. Er war grau-rot, daran erinnere ich mich noch ganz genau. Hier war einst mein Zuhause, den Kamin gab es somit schon immer, aber trotzdem war es nie so warm wie jetzt. Auch wenn das Feuer brannte, es war irgendwie immer kalt. Ich lebte hier die meiste Zeit allein mit meinem Onkel. Er sagte, als ich herkam, war ich so klein, dass ich in der Nähe vor dem Kamin in der Kohlenkiste geschlafen habe. Corentin, mein Erzeuger, hat mich mitten in der Nacht gebracht noch total verschmiert so dass er dachte sein Bruder hätte einem Baby etwas zu leide getan. Irgendwie ist das mein Platz geblieben. Wenn ich andere erzählen höre wie schlecht es ihnen geht, dann erinnere ich mich an den alten Hof. Schlecht kennen manche nur in Form von Mangel, sie wünschen sich etwas - haben es aber nicht. Sich vorzustellen, dass man selbst gar nichts hat, können sie gar nicht. Du siehst das Haus ja, ich hatte nicht mal ein Zimmer wo ich mich verkriechen konnte. Nur eine Ecke, die meine war. Schon seltsam, wenn Du gleich was Du tust immer gesehen werden kannst. Wusstest Du, dass ich mal Raumteiler vorgeschlagen habe? Als Kind, verrückt nicht wahr? Da sagte mein Vater ich hätte nichts zu verbergen und falls doch, würde er es schon aus mir herausprügeln. Ich hatte nichts zu verbergen, er hat mich umsonst zusammengeschlagen. Ich wollte nur, dass mich nicht jeder beim Schlafen ständig angaffen kann. Jetzt ist der alte Sack schon verfault und braucht seinen Dolch nicht mehr, drum gehört er Dir. Richtig, ein Zeichen des Vertrauen Tekuro und vielleicht eine winzige Erinnerung niemals so zu werden wie Corentin", sagte Davet freundlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Eine Erinnerung ... dass ich nicht so werde? Corentin war ein Skorpion? Dann hätte ich ihn respektiert. Das muss nicht heißen, dass ich ihn gemocht hätte. Das kann ich nicht sagen. Aber ich kann auch vor Leuten Respekt haben, die ich nicht ausstehen kann oder erkennen, dass sie gut sind in dem, was sie tun. Corentin war bösartig zu seinem Sohn, zu dir. So viel hab ich mitgekriegt. Aber ich bin nicht bösartig gegenüber meinen Kindern. Ich versuche nur, sie zu erziehen. So wie Patti. Manche Menschen gehen einfach fort, sagen nicht, wohin und wann sie zurückkehren - ob überhaupt. Sie begreifen nette Worte nicht, man bittet sie zu bleiben und sie gehen trotzdem. Ich werde es trotzdem mal anders versuchen ... ein Mal. Eine Chance. Wenn Sacha sie nicht nutzt oder Patti ... dann ist das Experiment gescheitert. Mir ist nicht wohl dabei, aber ich mach es. Auch wenn ich weiß, dass es schiefgehen wird. Dann wird Patti wieder Sklave. Und was Sacha dann wird ... tja.« Er drehte den Kopf über seine Schulter, wo hinter ihm Silvano und Boldiszàr auf dem Fell vor sich hin schnarchten. »Davet, was sind wir jetzt«, wollte er wissen. »Kameraden? Ein Rudel? Und was, wenn Silvano mal wieder ... gestochen werden will.«


    Davet la Caille
    Davet packte Tekuro am Kiefer, nicht fest aber bestimmt so dass er ihm in die Augen schauen musste. "Immer noch so viel Angst? Es wird kein Experiment geben Tekuro. Alles was es gibt ist das Leben an sich. Und hier gehts nicht allein um Dich. Du hat Patrice angenommen als Deinen Mann. Das ist kein Versuch, kein Spiel, kein Zeitvertreib. Falls doch, hättest Du mit offenen Karten spielen sollen. Wie es in dem alten Lied heißt, er nahm nicht Deine Seel er nahm nur Dein Leib - als Zeitvertreib. Ist er das? Wohl kaum, sonst hättest Du keine Angst wenn er forginge. Du wirst Dich bemühen, einmal, zweimal, hundertmal wenn es sein muss. Du bist unwissend Tekuro, Dein einziger Versuch gilt nicht Patrice. Dieses ganze hier ist DEIN einziger Versuch jemals einen Mann zu finden und vor allem halten zu können der Dich liebt und den Du zurück lieben kannst. Versagst Du hier, versagst Du für immer. Weshalb erkläre ich Dir auch direkt. Weil Du dann versagen möchtest. Weil es viel bequemer ist den Stachel zu benutzen, anstatt das Herz und den Verstand. Darum wirst Du dann versagen, mit der Ausrede aus tiefster Überzeugung - ich hatte es doch versucht. Nein, Du hast gar nichts versucht Tekuro. Du lässt andere versuchen, Dich zu lesen. So funktioniert eine Partnerschaft aber nicht, sie ist geben und nehmen. Und bedenke eines, alles was Du Dir wünscht, solltest Du zuerst geben. Kurzum sei doch der Partner, den Du Dir wünschen würdest. Dann wird es auch funktionieren. Sollte es dann jemals zerbrechen Tekuro, dann war daran nichts Deine Schuld, Du kannst weiterziehen und erneut suchen. Aber Spielzeug zu sein nur weil jemand anderem der Sack spannt, ist nichts witziges. Wenn beide Druck haben und sich einig sind, kein Thema. Jeder braucht mal einen Fick wie ein kaltes Bier. Reiner Genuss, reine Befriedigung, deshalb heiratet man auch nicht den Wirt. Aber wenn es um mehr geht oder man dem anderen mehr verspricht nur vor der Wahrheit oder einem Korb zu drücken, sollte man nicht von sich behaupten man wäre ein Mann. Dazu gehört schon was mehr. Oder wärst Du gerne der Bumslappen von Patrice? Morgen stiefelt er weg sagt danke Tekuro, die Nächte waren schön warm, mein Sack ist geschmeidig leer, man sieht sich? Wie fühlt sich das an? Beschissen. Willst Du Dich so fühlen? Nein. Wieso soll er sich so fühlen? Das ist Dein Mann Tekuro. Ob Corentin ein Skorpion war oder eine Ente, interessiert mich nicht. Er war ein Arschloch, dass ist alles was ich über ihn wissen muss, ein knochenbrechendes, unberechenbares Arschloch. Und Respekt ist das Letzte was er verdient hat. Du wirst nicht zu so einem Arschloch werden, verhalte Dich anders Sacha gegenüber. Verhalte Dich freundlich und fair, er ist ein guter Kerl. Er rettete Silvano das Leben, er hat Respekt verdient. Schlage ihn nie wieder Tekuro, tue uns beiden das nicht an und auch ihm nicht. Was wir sind? Eine Familie Tekuro. Eine Familie und hoffentlich auch Freunde. Wenn Silvano gestochen werden möchte, sollten Boldi und ich davon wissen. Hinterrücks macht Ihr bitte nichts, das gehört zu einer Familie dazu. Ansonsten schauen was sich ergibt, aber vorrangig ist Silvano unser Mann Tekuro. Hast Du einen Narren an ihm gefressen? Er schien es auch gewaltig zu genießen gut Du hast ja auch was zu bieten, haben wir ja gesehen", grinste Davet.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro erwiderte den Blick ruhig. Er wurde bestimmt, aber nicht herausfordernd am Kinn festgehalten und duldete es entspannt. »Man kann nicht alle Menschen miteinander vergleichen. Die einen sind so, die anderen so. Jäger, Beute, Aasfresser und so weiter. Patti ist keine Beute mehr und ich habe begriffen, dass Silvano auch keine ist. Das heißt aber nicht, dass ich immer von mir ausgehen kann, wenn ich versuche, andere einzuschätzen. Das geht meistens schief. Da sie anders denken als ich. Anders fühlen. Ich erwarte nicht, dass mich alle lesen, Davet. Ich hoffe es. Weil ich es nicht hinkriege, so zu reden, dass man versteht, was ich eigentlich sagen will. Aber ich geb mir Mühe, eure Sprache zu lernen. Das versuche ich gerade. Ja, Vano gefällt mir. Er macht mich geil ohne Ende, von Anfang an. Dabei ist er eigentlich nicht mein Typ. Zu alt. Zu abgekämpft. Aber wie er da bettelte, das war einfach nur lecker. Und er war auch lieb. Das mag ich. Dafür war Patti grantig. Irgendeiner hat immer was zu mosern. Ich würd gern, dass Patti sich so benimmt wie Vano gestern. Aber seit er kein Sklave mehr ist, ist er ganz schön frech geworden.« Tekuro blinzelte langsam und entspannt. »Ich stech Silvano nicht hinterrücks. Er gehört zu Boldi und dir. Was darf ich machen, ohne dass ihr guckt? Du hast mir nicht verraten, wie dir das Abendbrot geschmeckt hat. Und was den Rübenhof betrifft ... teile ich die Ansicht Corentins. Niemand braucht sich zu verstecken. Wozu sollte das gut sein.«


    Davet la Caille
    Davet ließ Tekuro los und drückte ihn liebevoll, bevor er ihn freigab. "Manchmal muss man Dinge mit sich selbst ausmachen Tekuro und da ist man am liebsten für sich. Ich rede nicht von Selbstbefriedigung oder sowas, sondern seinen Gedanken nachhängen, oder mal heulen. Das mit dem Verständnis stimmt, aber ich denke wir als Familie werden schon lernen uns zu verstehen. Man wächst zusammen, dass ist wie eine Partnerschaft in groß. Oder meinst Du ich war mit Vano zusammen und alles funktionierte sofort? Nein, man muss sich erst mit all den Eigenarten die man hat und die auch der andere mitbringt kennenleren. Bei einer Gruppe wie unserer Familie ist das ebenfalls so. Du lernst, genau wie wir und wir unterstützen uns gemeinsam. Abgekämpft trifft auf einige von uns zu Tekuro, aber das ist er ja. Allerdings hat ihm der Urlaub gut getan, Du hast es ja gemerkt. Was erlaubt ist, jede normale Nettigkeit die man nicht als Sex wertet. Ich habe Dich gerade auch gedrückt und nicht einfach gevögelt oder? Patti findet sich selbst erst noch. Vorher Sklave, jetzt Partner, lass sich das erstmal setzen. Er hat mir nicht den Eindruck einer Zicke gemacht auf der Choucas. Alles was er wollte war geliebt werden, das willst Du doch auch", grinste Davet.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Aber warum kommt er dann nicht her? Ich ... mag ihn, Davet. Mich stresst das. Er macht immer irgendwas und ich will, dass er was ganz anderes macht. Und ich darf ihm nix mehr befehlen. Das nervt mich. Wobei, euer Silvano, der ist genau so. Wuselt woanders, geht weg, verreist allein. Ja, er ist entspannt nach dem Urlaub. Ihr müsst das selber wissen, aber ich würde nicht wollen, dass mein Patti verreist. Ich würde ihn zurückholen. Wenn du einen Raumtrenner haben willst, musst du dir einen organsieren. Aber stelle ihn so, dass er nur deinen Bereich abtrennt und alle anderen, die nicht getrennt werden wollen, nicht stört. Silvano hat erzählt, dass du um ihn geworben hast ... wie? Wie werbe ich um Patti? Eigentlich ist er schon meiner. Aber er liegt bei Kazrar!« Tekuro ließ sich zu einer Fledermaus zusammenschrumpfen und legte sich in Davets Hand, wo er vergebens auf eine Streicheleinheit wartete. Dann blinzelte er verwirrt. »Schön blöd von mir«, piepste er. »Du hast keine zweite Hand.«


    Davet la Caille
    Davet lachte leise, stellte ein Bein auf und legte Tekuro auf sein Knie ab. So konnte er die kleine Fledermaus problemlos kraulen. "Was das Werben angeht bin ich eine reine Katastrophe. Ich hätte ihn auch über das Schiff prügeln können, das wäre sicher genauso schön gewesen. Dabei habe ich mich wirklich bemüht. Also ich war immer in seiner Nähe, Ausrede dass ich unserem neuen ersten Offizier natürlich das gesamte Schiff zeigen muss. Ich glaube so genau bekam noch keiner ein Schiff gezeigt, er kannte jeden Nagel und jede Ritze in allen Planken. Dann habe ich Andeutungen gemacht, die er freundlich registrierte und auch mal drauf einging. Scheinbar hatte er sie nicht verstanden oder Angst. Letzteres hatte er, er hatte keine Erfahrung. Also musste der erste richtige Schritt von mir erfolgen. Dazu redest Du ganz einfach mit Deinem Angebeteten, streichelst ihn dabei mal versehentlich über den Arm, berührst ihn und so weiter. Damit schaffst Du Kontakt und Du weißt auch gleich, ob er sich von Dir anfassen lässt. Ließ er, wunderbar. Also wir konnten über alles reden, ich durfte ihn anfassen, wir rissen die blödesten Witze aber über Sex sprachen wir nie. Grund er hatte noch keinen. Gut, kein Problem. Dachte ich bis dato. Also habe ich ein richtig schönes Essen organisiert, denn ich wollte ihn ja von mir überzeugen. Er sollte sehen, keine Kosten und Mühen für den kleinen Silvano gescheut, dass ist er mir wert. Es lief super, grandios, erstklassig. Bis zu dem Punkt, wo ich eine neue Weinflasche öffnen musste. Der Korken steckte fest, gleich was ich tat, gleich wie sehr ich zerrte, das verfluchte Ding steckte fest. In dem Moment, wo Vano mir seine Hilfe anbot und nach der Weinflasche griff, schoss der Korken aus der Flasche und die Buddel donnerte ihm ins Gesicht. Ich dachte ich sterben. Das tat ich natürlich nicht, aber ich packte Vano und wollte ihm helfen. Sein ganzes Gesicht voller Blut, da seine Nase wie Sau blutete. Nasenbeinbruch und das bei der ersten Verabredung. Aber er schlief nach der Verartzung durch den Bordarzt bei mir und wir haben das erste Mal ganz sanft rumgefummelt. Er behauptet steif und fest, er hat die Flasche noch", grinste Davet versonnen in alten Erinnerungen schwelgend. "Wir hätten Vano überhaupt nicht allein verreisen lassen, der Gute sollte Zuhause bei seinen Eltern auf uns warten. Wir wussten nicht, dass er weg war Tekuro. Nun benötige ich keinen Raumtrenner mehr, aber Dankeschön", sagte Davet verlegen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Dann ist er euch weggelaufen«, stöhnte die Fledermaus und wand sich verzückt unter den riesigen streichelnden Fingern. »Fledermaussex ... das müsste man mal ausprobieren. Mit Archi ginge das, der kann sich auch verwandeln.« Er räkelte sich genüsslich in Verrenkungen, die keine echte Fledermaus je ausführen würde. »Gebrochene Nase bei der ersten Verabredung, das krieg ich auch hin, wenn es nur das ist. Also irgendein richtig teures Essen für Patti organisieren und einen Wein, ja? Und warum sagst du mir nicht, was du von meinem Abendbrot hältst! Ich hab lange dafür in der Küche gestanden. Und warum brauchst du auf einmal keinen Raumtrenner mehr? Hast du aufgehört mit Nachdenken?«


    Davet la Caille
    "Nun ist keiner mehr hier vor dem ich meine Gedanken verstecken wollen würde. Wobei da wohl ein Raumtrenner als Letztes hilft. Und die Leute die mich hier anschauen, die meinen es ja nicht böse mit mir. Ihr schaut und das war es. Ihr begafft mich ja nicht, oder achtet auf jede Bewegung die irgendwie falsch gedeutet werden kann. Das Essen war gut aber bei Dir bin ich da immer vorsichtig", lachte Davet leise und kraulte der Fledermaus den Bauch. "Mit Archibald Fledermaussex, dass klingt abenteuerlich. So gesehen ist er stiften gegangen, ganz genau", stimmte Davet zu.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Mit dir meint es hier gar keiner böse. Nur auf Vano war ich anfangs zickig, weil der auch gezickt hat. Aber das ist jetzt Geschichte. Du brauchst dir bei meinem Essen keine Sorgen machen, Gift ist nicht meins. Wenn nötig, kläre ich Streit anders. Es hatte dir also geschmeckt, das freut mich. Steckt viel Mühe drin. Nur Boldi isst zu wenig davon, obwohl er sonst so ein Fresssack ist. Vano ist also ohne Absprache stiften gegangen. Werdet ihr ihn bestrafen?«


    Davet la Caille
    "Du könntest etwas mehr Gemüse reingeben und Speck, weshalb die Leute immer auf das Fest und die Kruste verzichten, keine Ahnung, dabei ist das doch das Leckerste am ganzen Braten. Also jedenfalls für mich und wenn Du mir eine Freude machen willst, verarbeite es mit. Bestrafen? Nein. Schau ihn Dir doch an. Er ging als nervliches Wrack und kam so wieder, wie ich ihn kenne. Oder fast. Was Boldi in der Verhandlung sagte stimmt, wieviel kann ein Mensch ertragen? Du, ich, wir alle? Jeder hat eine Grenze wo er dann auf seine Art einen Schlussstrich zieht. Ich bin damals weggelaufen, Vano läuft auf seine Art weg Tekuro. Diesmal kam er aber mit sich selbst im Gepäck wieder zurück. Wenn er mal etwas anderes um die Nase braucht und ihm das derart gut tut, kann er gerne weglaufen. Er sollte nur nicht vergessen uns mitzunehmen. Wegen Deinem Essen, vielleicht ist es Boldi auch einfach zu trocken ohne Fett? Also so wie ich Boldi kennengelernt habe, isst er genauso gerne Braten wie ich, verabscheut keine Zwiebeln und Fett weiß er zu würdigen. Aber dass Du Dir Mühe gegeben hast, schmeckt man", lobte Davet.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Und hast du rausgeschmeckt, was es war?«, fragte er neugierig. »Boldi hat mit seiner megafetten Schnüffelnase rausgerochen, dass er das nicht essen will, ich wette drum. Du, Davet ... ich hatte mich in euch getäuscht. Besonders in Vano. Er war so lieb und du auch. Ich würd es gern wieder gut machen. Sag mir, wie.«


    Davet la Caille
    "Ich weiß was es war, ich habe es schon gegessen Tekuro. Vano ist lieb, zu lieb, drum reagiert er manchmal so über um es zu überspielen oder eine Grenze zu setzen. Genau wie Du. Du klammerst, er stößt andere von sich. Ihr beide macht das aus gleichem Grund. Und fühlt er sich bedroht dann reagiert er so, dass man weiß lass es lieber. Wobei er Dir gar nichts tun wollte. Er wollte Dir richtig Schiss machen, damit Du zukünftig einen großen Bogen um ihn machst. Wiedergutmachung? In Ordnung, bleib so wie Du bist, sei auch so zu Sacha und pack mit an wenn wir draußen unser Häuschen bauen. Das könnten wir zum Beispiel gemeinsam planen. Das wäre eine feine Sache", freute sich Davet. "Was ist eigentlich mit Ciel? Kommt er öfter her, begleitet Ihr ihn? Wie wird das laufen? Ich freue mich jedenfalls genau wie Dein Vater auf Arashima", sagte Davet und kraulte die Fledermaus weiter.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Die Beißer gehören Ciel, so wie Unitè B. Wir sind seine. Schützen ihn, erledigen Zeug für ihn. Drum, wo Ciel ist, dort sind auch wir. Und darum muss Ciel mit auf die Reise kommen, da er uns allein nicht fahren lassen wird. Du bist doch sein Onkel, oder? Du bist älter als er, drum hast du das Recht, ihm zu sagen, dass er mitkommen muss. Vano kann mir keine Angst machen. Er macht mich höchstens wütend.« Die Fledermaus musste niesen und verwandelte sich dabei versehentlich wieder zurück, so dass plötzlich an die 90 kg Kampfgewicht auf Davets Beinen lagen. Tekuro machte es sich dort bequem. »Ich helf euch bei dem Haus. Versprochen. Du bist also auch ein Beißer. Und da sagen alle, wir wären schlimm. Von wegen. Scheinbar hat jeder schon mal vom verbotenen Fleisch genascht.«


    Davet la Caille
    "Du würdest Dich wundern, was manche Menschen schon alles gegessen haben oder was manche Salzbuckel treiben um die See zu besänftigen. Ciel muss ich da gar nichts befehlen, er wollte genau wie wir alle mit nach Arasahima und hat sich genauso darauf gefreut. Tja dann hatte Vano mit seiner Aktion genau das Gegenteil von dem erreicht, was er erreichen wollte. Aber das ist jetzt vorbei, Ihr seid eine Familie. Sogar ein Stückchen mehr wir sind auf andere Art verbunden, wobei Boldi und ich ja nicht mit Dir wirklich intim waren wir waren nur alle im Team", lachte Davet über seinen eigenen Witz und kraulte Tekuro auch als Mann weiter. "Das Häuschen muss gar nicht groß werden, es soll eigentlich nur eine kleine Schlafstätte mit Kamin und Küche werden. Alles weitere müssen wir mit Boldi besprechen, was er sich wünschte", antwortete Davet und malte Tekuros Bauchnabel nach.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Dann kann ich euch künftig öfters zum Essen einladen, wenn es was Feines gibt. Nur Patti verschmäht mein Essen, Boldi hat wenigstens den Reis gefuttert. Guck mal.« Er strich seine schwarze Bauchbehaarung auseinander, so dass Davet sah, dass er einen Chaosstern um den Bauchnabel tätowiert trug. »Hat Arbo gestochen. Gestochen, der war gut. Ist das Zeichen vom Ältesten. Ich wollte es ums Arschloch tätowiert haben, aber Arbo war leider ein Spielverderber. Na ja. Hier sieht man es auch besser.« Er nahm seine Hände weg, so dass Davet ihn weiterkraulen konnte. »Boldi wollte ein beheiztes Bett haben, einen Schlafofen, das hatte er erzählt.«


    Davet la Caille
    "Dann hättest Du jedesmal durch den Stern geschissen? Auch keine nette Form der Huldigung", lachte Davet bei der Vorstellung. Vano blinzelte müde und kroch zu den beiden, während er Boldi hinter sich herzerrte. "Stimmt den Kachelofen hatte sich Boldi gewünscht, den wird er auch bekommen. Einen den man im selben Raum anheizt, so kann man schon in die Flammen schauen. Die Silberbärte haben auch in zig Kajüten Öfchen. Natürlich muss jedes offene Licht bei Sturmgefahre gelöscht werden, aber gemütlich ist das schon und jederzeit frischen Kaffee oder Tee. Darauf hätte ich auch Lust", grinste Davet und schaute sich den Chaosstern genau an, während Silvano aufstand ihm und Tekuro einen Kuss gab und Kaffee aufsetzte. "Also was bedeutet der Stern genau? Und wieso wolltest Du ihn um die Rosette?", fragte la Caille neugierig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro schaute Silvano verunsichert nach. »Gruslig«, fand er und rieb sich die Stelle, wo er hingeküsst worden war. Boldiszàr hatte sich mitschleifen lassen und streckte sich lang, wobei seine Flanke Davet berührte. Gleich darauf schnarchte er weiter, während Silvano fleißig war. »Der Stern ... steht für das Leben im Sinne des Ältesten. Wir opfern ihn, wir erweisen ihm Ehre durch gute Jagd. Er ist ein gütiger Gott, er brachte Kazrar zurück ins Leben. Er ist nicht wie Ainuwar, den man nie sieht und hört, dem wir alle egal sind, wenn es ihn denn gibt. Und schau, wie mein Stern aussieht, anders als der von den anderen Beißern. Er gleicht einem aufgerissenen Rachen, immer hungrig. Weil ich manchmal ... großen Hunger habe. Und darum wollte ich ihn genau da hin. Aber Arbogast hat mich nicht verstanden.«


    Davet la Caille
    "Um den Bauchnabel finde ich ihn allerdings auch wirkungsvoller. Man sagt dort im Sonnenzentrum wohnt die Lebensenergie von einem. Wenn es stimmt, stimmt auch der Stern, Dein Leben dreht sich um den Ältesten. Nicht gruselig, lieb gemeint. Sind das alle Tätowierungen die Du hast? Der Skorpion, der Stern? Boldi und ich möchten uns eine gemeinsame stechen lassen mit Vano", erklärte Davet und bekam einen Kaffeebecher in die Hand gedrückt. Vano hockte sich mit seinem Becher daneben und flößte Boldi vorsichtig Kaffee ein. Davet schaute verstört dem Schauspiel zu.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du hast mich auch nicht verstanden, aber egal. Ich hab noch eine weitere Tätowierung.« Er hob seinen linken Arm, so dass das B auf seiner Flanke sichtbar wurde, was sich genau in Herzhöhe befand. »Mein Boldi-B. Ich will aber noch mehr Tätowierungen machen lassen. Einen Hai für Mako und einen Marderhund für Tanuki. Und eine für Papa, da muss ich mir noch was Schönes überlegen. Warum guckst du so verstört? Vano macht das doch ganz lieb. Nur Boldi verpennt es wieder. Vano, wenn du ganz lieb sein willst ... dann hol meinen Patti noch mit her. Der ist manchmal komisch, aber lieb. Er soll auch mit hier liegen.«


    Davet la Caille
    "Dann versuch es mir zu erklären Teku. Naja ich bin einiges gewöhnt, aber dass man schlafend Kaffee eingeflösst bekommt ist mir neu. Einen Marderhund, einen Tanuki den könntest Du Dir doch in Arashima stechen lassen ebenso das Bild für Deinen Vater", schlug Davet vor und trank einen großen Schluck Kaffee.


    Silvano de Mancini
    Silvano grinste Davet kopfschüttelnd an. "Er schläft nicht und falls doch, hat er eben etwas Kaffee im Bauch Calli. Patti? Ich hole ihn her, Moment", bat Vano und ging rüber zu Kaz und Patrice. Er hob Patrice vorsichtig hoch und trug ihn zu Tekuro rüber. "Hier ist er", flüsterte Vano leise und legte Patrice neben dem Kamin ab, so dass er es schön warm hatte. "Worüber quatscht Ihr?", fragte er gut gelaunt, schaute kurz in Boldis Hose und widmete sich wieder Davet und Tekuro.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Muss ich das echt erklären? Da war Patti gerade frisch mein Sklave geworden in der Zeit. Oder sollte es gerade werden. Ich hatte wahnsinnig Appetit auf ihn. Und Arbo sollte mit mir üben.« Tekuro setzte sich auf und zerrte Patrice zu sich hinauf, so dass sie nun beide zwischen Davets Beinen lagen und jeder einen Oberschenkel hatte, auf den er den Kopf legen konnte, so dass Davet sie bequem zu kraulen vermochte. Patrice war munter, wer wäre das nicht, nachdem er herumgetragen worden war, aber ließ alles mit sich machen. »Für das Papa-Tattoo lass ich mir noch was einfallen. Sein Name heißt kleiner Räuber. Aber ich denke, ich lasse mir einfach seinen Namenszug stechen. Was ist das da überhaupt, Vano? Das Viech da, das ist neu!«


    Boldiszàr
    Boldiszàr wurde munter, als man ihm an der Hose herumfummelte. Er öffnete die Augen, sah Silvano und schmeckte Kaffee. Prompt verschluckte er sich und musste husten.


    Silvano de Mancini
    Silvano klopfte Boldiszar beruhigend auf den Rücken und half ihm auf. "Trink langsam Schatz", beruhigte er ihn. "Das ist ein Merlion, das Wahrzeichen von Ledwick. Den habe ich mir dort vor Ort von einem alten Seebären stechen lassen. Hier schaut nur", sagte er und hielt den Arm so, dass jeder den Merlion bewundern konnte. "In Ledwick habe ich mich richtig wohl gefühlt, wir könnten einige Tage dort bleiben, bevor wir nach Arashima aufbrechen. Und hast Du mit Arbo richtig geübt oder nicht? Der Stern symbolisiert also Deinen Hunger auf Fleisch oder den generellen Hunger, Lebenshunger, Jagdhunger, Hunger nach was auch immer", überlegte Silvano und schaute sich ebenfalls den Chaosstern an, ehe er die Tätowierung auf Davets Oberarm küsste. "Das Mancini-Wappen", freute sich Vano und streichelte Boldi. "Ich habe mittlerweile einige mehr, aber der Merlion war nicht mein letztes. Fred hat auch ein sehr schönes, schon mal gesehen? Nautisch, Kompass, Karte, Zirkel und so weiter", antwortete Vano.


    Boldiszàr
    "Ich hab mir Fred noch nicht nacksch angeguckt", antwortete Boldiszàr, nachdem er sich ausgehustet hatte. "Muss ich mal machen. Ledwick werden wir ja sehen, bevor wir abreisen, wenn dort die Tordalk liegt. Wieso trägt Davet das Wappen deiner Familie? Warum nicht das von la Caille?" Er tippte mit dem Finger den neuen Merlion an. "Sieht hübsch aus."


    Silvano de Mancini
    Silvano schmiegte sich an Boldiszar und kraulte ihm den Rücken. "Fred hat nur eine Tätowierung, jedenfalls von der ich weiß. Frag ihn einfach, er ist alles andere als prüde, auch wenn er so wirkt. Möchtest Du Frühstück? Dankeschön, ja der Merlion bedeutet mir etwas. War eine schöne Zeit dort, aber Euch habe ich vermisst. Vermutlich als Erinnerung oder Calli?", fragte Vano und strich ihm durch die Mähne.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Er hat nicht mit mir geübt. Weil er es nicht verstanden hat. Keine Ahnung, warum nie einer kapiert, was ich sagen will. Aber ja, der Chaosstern zeigt meinen Hunger und dass ich diesen Hunger ... und die daraus resultierende Jagd ... dem Ältesten widme." Er blinzelte. "Ich bin so dumm. Wie willst du uns beide gleichzeitig kraulen."


    Davet la Caille
    "Das geht nur abwechselnd Tekuro, aber auch das bekomme ich hin. Danke für die Erläuterung. Richtig Vano, das Wappen ist eine Erinnerung an Dich und ein Zeichen dass wir nach wie vor zusammen gehören. Unsere Verlobung steht doch noch oder? Also falls nicht, sag es ruhig. Ich glaube unsere Hochzeit würde man sowieso nicht gutheißen, aber das ist mir gleich. Das weißt Du, ich habe gefragt, Du hast Ja gesagt. Gilt das Ja noch? Das Wappen habe ich mir stechen lassen, damit ich Dich immer bei mir habe. Eigentlich hatte ich überlegt mir ein Portrait stechen zu lassen. Aber gerade so ein Bild, was ist wenn es mir nicht gefällt, oder Dich nicht richtig gezeigt hätte? Wenn ich es nicht mit Dir in Verbindung gebracht hätte? Darum wählte ich Dein Wappen, das steht für sich und es steht für Dich. Dein Gemälde kam in die Aquila, Du hast es schon gesehen und auch Boldi hat es schon gesehen. So wie Du ausgesehen hast mit 20 Jahren, aus meiner Erinnerung heraus. Unsere Familie hat kein Wappen Tekuro, wir waren einfache Bauern, nichts weiter, la Caille ist keine Adelsbeizeichnung, es ist nur ein ganz normaler Namenszusatz. Nun jetzt hast Du ja mit wem anderes üben dürfen und so wie es aussah hatten wir alles Spaß dran", grinste Davet.


    Boldiszàr
    "Er hatte mit dem Arsch Hunger", grunzte Boldiszàr. Tekuro funkelte ihn feindselig an, was Boldiszàr ignorierte, da er gerade andere Gedanken hegte. "Du kannst Silvano nicht heiraten, Davet. Er ist schon verheiratet, falls du es vergessen hast."


    Davet la Caille
    Davet dachte einen Moment darüber nach. "Nun er hätte dann halt zwei Ehemänner, oder ich müsste Dich heiraten. Oder wäre beides nicht legitim vor der Krone?", fragte er etwas verunsichert. "Nun wenn Du Lust von hinten hattest, ist das auch kein Problem Tekuro, wir helfen Dir gerne. Angst musst Du dabei auch keine haben, versprochen", grinste Davet und kraulte ihm den Bauch.


    Boldiszàr
    »Also ich helf ihm da nicht«, murrte Boldiszàr. »Und Vano auch nicht. Was du machst, ist dein Bier. Vano kann dich nicht heiraten, da er entmündigt wurde. So ist das.«


    Davet la Caille
    "Aber tätowieren lassen kann er sich, verreisen kann er oder besser gesagt er macht es einfach. Gut vergesst die Frage. Wann immer eine Antwort möglich ist, kann ich sie immer noch erhalten. Bis dato bleibt alles beim Alten. Oder sagen wir so wie jetzt. Kein Grund sich gleich aufzuregen Bold. Wir können Dir dann doch nicht helfen Tekuro, aber vielleicht wird Patti sich erweichen lassen, gestern sah es doch so aus", sagte Davet freundlich.


    Silvano de Mancini
    "Weder für den Urlaub noch für die Tätowierung wollte einer wissen wie alt ich bin, oder ob ich entmündigt wurde. Und falls doch, hätte ich davon nichts erzählt. Das gilt doch nur in Souvagne und nicht auf der ganzen weiten Welt hoffe ich. Und falls doch, ich habe ja Boldi dabei und Dich Calli", sagte Vano und nahm noch einen Schluck Kaffee. "Gut keiner will Frühstück, auch herrlich. Dort gab es eine süße Frucht, die habe ich sehr gerne gegessen", erklärte Mancini.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro beschloss, besser die Klappe zu halten, da Patrice sich auf die Seite gerollt hatte und Tekuros Hüfte an sich heranzog. Er war offenbar entschlossen, Tekuro nicht auf diese Weise zu teilen. Es war fast schon lustig, dass er auf einmal zu jedem Mist eine Meinung hatte, wo ihm doch früher scheinbar alles egal gewesen war. Tekuro ließ ihn machen und legte sich bequemer hin. Danach lagen sie beide still und ließen sich von Davet kraulen.


    Boldiszàr
    Boldiszàr setzte sich auf und starrte Davet an. »Ich mag dich gut leiden«, knurrte er. »Aber das finde ich jetzt nicht witzig. Ich bin Silvanos Mann! Wie kannst du in meinem Beisein davon sprechen, ihn heiraten zu wollen? Geht es dir zu gut?«


    Silvano de Mancini
    Vano musterte die beiden und streichelte Boldi und Davet. "Ruhig Ihr beiden, nicht streiten. Er hat es nicht böse gemeint und auch wenn ich nicht entmündigt wäre, würde ich ablehnen solange Boldi nicht zustimmt. Zudem wird mich keiner in der Familie der Krone haben wollen. Also lass es wie es ist, repariere nichts, was nicht kaputt ist Calli", bat Vano und drückte Boldi an sich.


    Davet la Caille
    "Ich weiß dass er Dein Mann ist, allerdings ging ich davon aus, dass er auch mein Mann werden könnte. Mein Fehler. Die Frage war kein Angriff auf Dich Bold, Du weißt wie ich zu Dir stehe. Was die Krone angeht, da war die Äußerung von Ciel sehr deutlich. Aber das muss ich Dir nicht erklären. Lasst uns nicht streiten", bat Davet.


    Boldiszàr
    "Was interessiert mich die Krone?", murrte Boldiszàr. "Mich interessiert, dass ich zuerst da war. Wir waren schon als Kinder füreinander bestimmt. Dann wurden wir auseinandergerissen und man raubte uns alle Erinnerungen. Dann erst kamst du. Ihr habt euch lieben gelernt, das respektiere ich. Da ich dich inzwischen auch gern mag, bist du sozusagen unbefristeter Dauergast. Aber jetzt Silvano hinter meinem Rücken einfach mal heiraten zu wollen, das ist schon dreist."


    Davet la Caille
    Davet schaute Boldiszar ernst an. "Ich wollte ihn weder hinter Deinem Rücken, noch ohne Dein Einverständnis heiraten. Ich habe es verstanden Boldi und ich weiß darum, dass Ihr Euch wiedergefunden habt. Die Krone muss Dich nicht interessieren, Vano führte es auf. Deshalb habe ich darauf geantwortet. Also Du möchtest nicht, damit ist das Thema erledigt, müssen wir uns deshalb jetzt angehen?", fragte Davet ruhig.


    Boldiszàr
    "Wie wäre es, wenn du zuerst mich gefragt hättest und dann Silvano? Oder um meine Hand angehalten hättest, wie man so schön sagt? So sieht das eher so aus, als wäre ich nur der Mittel zum Zweck gewesen."


    Davet la Caille
    "Glaubst Du das wirklich? Nach allem was wir gemeinsam erlebt haben? Es war nicht lange, dass stimmt, aber trotzdem habe ich angenommen wir empfinden etwas füreinander. Ich habe Dich weder damals in der Höhle, noch in Beaufort noch sonst zu irgendeinem Zeitpunkt angelogen oder gar verarscht Boldi. Du warst auch nicht Mittel zum Zweck, ich habe Euch angeboten zu gehen.Gut ich hätte Dich zuerst fragen müssen, aber ich habe Dich nicht bloßstellen wollen. Ich biete es erneut an zu gehen, dann ist der Stand dort, wo er in der Höhle gewesen ist. Mehr kann ich Dir nicht anbieten, als Euch wieder dahin zu verschwinden, wo ich herkam. Was Du fühlst musst Du selbst wissen, ich kann nur sagen was ich empfinde", antwortete Davet.


    Boldiszàr
    "Und was empfindest du?", hakte Boldiszàr nach.


    Davet la Caille
    "Das habe ich Dir schon mehrfach gesagt, ich liebe Dich", gab Davet zurück.


    Boldiszàr
    "Aber weniger als Silvano, andernfalls hättest du nicht nur an einer Hochzeit mit ihm Interesse oder hättest mich gleich komplett übergangen. Was will ich auch gegen etliche gemeinsame Jahre anstinken. Da hab ich keine Chance. Geschenkt. Davon, dass du gehen sollst, war nie die Rede. Wäre das mein Wunsch, würde ich dir das schon sagen, keine Sorge. Aber das haut grad ziemlich rein."


    Davet la Caille
    "Das habe ich überhaupt nicht behauptet, lege mir keine Worte in den Mund. Ich liebe Dich weder mehr noch weniger als Silvano, ich liebe Dich auf andere Weise und für andere Dinge. Du bist nicht Silvano, also kann ich Dich nicht wie ihn lieben und Vano nicht wie Dich. Wenn Du fünf Kinder hast, liebst Du jedes auch anders und für sich. Auch wenn der Vergleich hinkt, aber Du verstehst was ich meine. Ich habe beides gerade in Erwägung gezogen mit müsste Dich heiraten, war keine Pflicht gemeint. Ich wollte nur das Trio legitimieren. Es muss aber nicht legitimiert werden und es wird es auch nicht, wenn Ihr nicht wollt. Eine Frage beinhaltet immer, dass man mit einem Nein leben muss. Ihr möchtet nicht damit ist gut. Was haut rein, dass ich ihn auch liebe oder so blöde gefragt habe Boldi? So langsam glaube ich einfach unsere Fahrt soll nicht sein. Keine Ahnung, sie steht unter einem schlechten Stern, irgendwas ist scheinbar immer", grübelte Davet.


    Boldiszàr
    »Du machst verheirateten Männern Anträge in Anwesenheit von deren Ehemann. Und dann wunderst du dich, warum der Ehemann sich ärgert. Zudem haut rein, dass du nur Silvano gefragt hast, obwohl wir angeblich doch ein Trio sind. Dass ich mich übergangen und benutzt fühle, ist unter den Umständen hoffentlich verständlich. Was hat das jetzt mit der Fahrt zu tun?«


    Davet la Caille
    "Offiziell gar nichts, inoffiziell passiert immer irgendwas sobald ich mich drauf freue. Ja verständlich, ich entschuldige mich in aller Form und löse die Verlobung. Ich habe nicht drüber nachgedacht, jedenfalls war es nicht meine Absicht Dich zu verletzen, dass kannst Du mir glauben", sagte Davet.


    Boldiszàr
    Boldiszàr murrte und kuschelte sich im Fell ein. Er warf Silvano einen fragenden Blick zu.


    Silvano de Mancini
    Silvano stellte seinen Kaffee beiseite und drückte sich an Boldi. "Du musst keine Angst haben, ich verlasse Dich nicht. Gut ich war nun auch ein paar Tage weg, aber Ihr ebenso und ich wollte nicht allein Zuhause bleiben. Aber wir beide, das ist für immer, so war es geplant Boldi und so wird es auch bleiben. Das habe ich Dir versprochen und angedroht. Erinnerst Du Dich? Draußen gemeinsam in den Wellen, als wir es fest gemacht haben auf unsere Art? Und ebenso auf der Choucas", flüsterte Vano ihm ins Ohr.


    Boldiszàr
    Silvano wurde von ein paar starken Armen herangezogen, als Boldiszàr ihn an sich drückte. »Ich lieb dich doch«, sagte er leise. »So liebt dich kein Zweiter. Nicht nur Davet war lange allein. 35 Jahre hab ich auf dich gewartet. Ein halbes Menschenleben, wenn man Glück hat. Was ist mit eurer Verlobung?«


    Silvano de Mancini
    "Das weiß ich Schatz, wegen Dir habe ich umgeplant Boldi. Vorher war der Plan alle Farisin beißen ins Gras und am Ende ich. Es wäre meine letzte Fahrt gewesen, ich habe keinen Weg zurückgefunden, ganz gleich wie sehr ich mich bemüht habe. Da nützt der beste Kompass nichts, er zeigt Dir zwar immer wo Norden ist Muschelmaus, aber er kann Dir nicht den richtigen Weg verraten. Auch nicht im Leben und mein Leben war geprägt von Rachegedanken. Sie waren das einzige was mir blieb, der Schwur. Jener Schwur von dem Du mich befreit hast. Zuerst dadurch dass Du in mein Leben gestolpert bist und danach indem Du ihn eindeutig von mir genommen hast. Wie ich Dir erklärt habe, ich wollte nicht sterben. Ich wollte mich auch nie bewusst umbringen Boldi. Das was ich auf dem Mast sagte war, eine Lösung für andere. Aber leben wollen und können ist zweierlei. Ich wusste nicht wie ich wieder Anschluss daran finden sollte. Einfach Spaß zu haben, Freude, ich hatte das manchmal aber alles mit dem Beigeschmack völlig allein zu sein, bis auf Foufou. Ich hatte zwar sogenannte Freunde, aber wie weit es mit denen her ist, haben sie auch bewiesen. So wie eigentlich jeder, Ausnahme mein Mann. Damals Davet, heute Du. Als Du in mein Leben getreten bist, plante ich um. Ich wollte die Farisin immer noch vernichten. Ich wollte Davet rächen, sie nahmen mit den Mann den ich liebte. Aber ich wollte nicht dort blieben, sondern zurückkehren zu Dir. Darum durftest Du mich begleiten. Darum gehört die Tordalk Dir, falls ich versagt hätte. Niemand soll Dich wieder zurück in die Bedeutungslosigkeit und Armut stürzen können. Selbst wenn es mich nicht mehr gäbe, für einen winzigen Moment hat es "uns" gegeben und der Moment hätte ausgereicht, dass der Rest Deines Lebens nicht in Armut enden wird. Das ist meine Pflicht als Dein Ehemann. Ich gab alles was ich hatte und ich gab es Dir gerne. Dem Heiler erklärte ich es und danach auch Euch als Ihr gefragt habt. Nun habe ich einen Weg zurück gefunden, angefangen hat der erste Schritt mit Dir, als wir uns kennenlernten. Durch Dich wollte ich wieder leben und es richtig versuchen nicht einfach warten. Die Verlobung. Das war so, Davet hat mich damals gefragt ob ich ihn heiraten möchte und ich sagte Ja. Wir waren fast fünf Jahre ein Paar und wir waren glücklich. Wir sagten das auch meinen Eltern und sie bereiteten alles vor. Das Portrait dass ich von Davet habe, ließ Santo fertigen für mich. Bevor wir heiraten konnten starb Davet, wir wurden vor Farisin angegriffen. Es kam nie zur Hochzeit. Also sind wir quasi noch verlobt. Daher kommt die Verlobung Boldi", erklärte Vano ihm leise, nahm seine Hand und küsste sie zärtlich.


    Boldiszàr
    Boldiszàr rieb sich mit der freien Hand seine Knollnase und fuhr sich dann durchs Haar. »Weißt du, damit hab ich kein Problem. Auch nicht, dass ihr euch liebt, ich liebe euch ja auch beide. Aber mein Mann bist du. Und wenn es irgendwann mal Hochzeitspläne gegeben hätte, die verwirklicht werden sollen, dann hatte ich gehofft, reden wir zu dritt darüber.« Er schaute Davet an. Ruhig fragte er: »Warum hast du nicht gefragt, ob wir es zu dritt auf die Weise versuchen? Warum hast du nur Vano gefragt?«


    Silvano de Mancini
    "Ich bin Dein Mann Boldi und das mit ganzer Seele, das macht mich stolz und glücklich Dein Mann zu sein, auch wenn ich öfter Scheiße gebaut habe. Aber das war nie gegen Dich gerichtet, oft war es sogar für Dich obwohl Du es nicht einmal wolltest. Du bist mein Ehemann Boldiszar", sagte Vano vehement und schmiegte sich erneut an.


    Davet la Caille
    "Wegen der Verlobung, deshalb habe ich zuerst ihn gefragt. Du hast Recht, wenn hätten wir zu dritt darüber reden sollen. Vielleicht weil ich letztens daran gedacht habe, also dass die Verlobung noch besteht. Aber wie Vano schon sagte, ich war tot, sie ist bedeutungslos geworden. Das ich zurückgekehrt bin, damit konnte keiner rechnen, ich habe auch nicht geglaubt Vano wiederzusehen. Wie ich sagte, es war keine böse Absicht, vergesst die Frage", bat Davet freundlich.


    Boldiszàr
    Boldiszàr griff zu Davet und zog ihn von der einen und Silvano von der anderen Seite zu sich. Erst bekam Silvano einen liebevollen Sabberschmatz, dann Davet. »Niemand geht«, sagte er ernst und drückte seine Stirn gegen die von Davet. »Und wir haben gefälligst eine gute Reise. Da verlass ich mich drauf mit zwei Kapitänen an der Seite.«


    Davet la Caille
    Davet drückte sich an Boldi. "Ich wollte Dich nicht kränken, oder ärgern und ebenso wenig möchte ich gehen. Nun ich hoffe wir haben eine gute Reise, es muss einfach so kommen. Alles andere wäre fatal, Du hast sogar noch Alessio an Deiner Seite. Jedenfalls als Kapitän und als Dusolier wird er schon wissen was er dort zu machen hat, auch wenn er jung ist. Er ist aus einem guten Stall wie man sagt", antwortete Davet und küsste Boldiszar zurück, während Boldi zeitgleich von der anderen Seite von Silvano mit einem Kuss verwöhnt wurde.


    Boldiszàr
    »Allesio zählt nicht, der ist keiner vom Trio«, grunzte Boldiszàr. »Jetzt lasst uns frühstücken. Ich hoffe, in der Zwischenzeit war mal einer beim Bäcker und hat was Normales gekauft.«


    Davet la Caille
    "Nein ich glaube nicht, aber es ist nicht weit und ich könnte uns schnell was holen gehen. Ich kann auch zum Metzger gehen und uns was Schönes für ein ausgiebiges Frühstück kaufen. Lasst mich mal aufstehen", bat Davet, befreite sich sanft und zog sich an um fürs Frühstück einkaufen zu gehen. "Wir sollten dran denken, wenn die Vorräte knapp werden, ist nichts anders als wie auf einem Schiff. Dauert nicht lang, ich bin gleich wieder da", erklärte Davet, zog sich fertig an, steckte seine Geldkatze ein und machte sich auf den Weg.


    Silvano de Mancini
    Silvano schaute Davet hinterher und hakte sich bei Boldi ein. "Er ist kein Lügner oder Betrüger, wenn er sagt dass er Dich liebst Schatz, dann liebt er Dich auch. Die Worte benutzt er nicht leichtfertig. Genau wie wenn er sagt, dass er Dich lieb hat. Ich denke er hat sich ziemlich blöde ausgedrückt und Du hast Dich zu Recht verletzt gefühlt. Aber er wollte Dich weder hintergehen noch verletzen Boldi, dafür kenne ich ihn zu gut. Sicher kann er sich geändert haben in 14 Jahren passiert viel. Aber kein Mensch legt eine 180 Grad Wendung hin, keiner. Nicht mal die, die es sollten wie sein Vater damals. Von daher hab keine Sorge und auf mich kannst Du Dich verlassen. Ich bin zwar so manchmal eine schusselige Knalltüte, aber ich schwöre ich bleibe immer bei Dir, sogar dann wenn es lästig wird", grinste Vano.


    Boldiszàr
    »Ich lieb dich und den Kerl ja auch. Drum war ich einen Moment so verletzt. Ich dachte, das war`s, ich hab meine Schuldigkeit als Treppchen hinauf zu dir getan. Dann muss er nur noch mich loswerden und dann ist für euch beide alles wie früher.« Er kraulte Silvanos Nacken, hielt ihn am Hinterkopf fest und legte seine narbige Wange an die Narbe in Silvanos Gesicht. Das tat Silvano immer, wenn er größtmögliche Nähe suchte und nun beruhigte es auch Boldiszàr. »Guck mal, da.« Patrice und Tekuro lagen eng miteinander verschlungen und schmusten vor dem prasselnden Kaminfeuer. »Ich hoffe, die zwei kriegen es hin«, sagte er leise zu Silvano. »Man merkt, wie sehnsüchtig Robby immer wieder zu uns kommt. Das ist nicht wegen mir. Das ist wegen dem, was zwischen uns ist.« Er machte es sich mit Silvano ebenfalls noch einmal gemütlich. »Hoffentlich holt er nichts vom Metzger, sonst kotz ich. Nach den Wochen hier im Rübenhof werd ich noch Vegetarier.« Trotz der Befürchtung freute er sich auf das gemeinsame Frühstück.