Blutrote See - Kapitel 29 - Aufbruch in neue Gewässer

  • Hochzeitspläne



    Frederic de Pladrieux
    Frederic erwachte mitten in der Nacht, schaute auf Rene der neben ihm schlummerte und schenkte seinem Verlobten einen langen Kuss. Leise schälte er sich aus dem Bett und deckte Rene sofort wieder zu, damit dieser nicht fror. Fred schüttelte sich und rieb sich über die Arme, es war lausig kalt geworden über Nacht. Die Milchglasscheiben der Kapitänskajüte waren beschlagen und Eisblumen waren auf den Scheiben erblüht. Fred warf eine zusätzliche Decke über Rene, warf sich seinen Mantel über und schlüpfte aus der Kajüte. Fest eingeschlungen in seinen Mantel und mit hochgestellten Kragen lief er über das Deck zur Kombüse. Es hatte geschneit, die Mouette war mit einer dünnen Eis- und Schneeschicht überzogen. Der Anblick erinnerte Frederic an Zuckerguss. Lange schaute er sich die frostige Schönheit nicht an, denn statt weißem Zuckerguss verlangte es ihn nach schwarzem Gold - Kaffee. In der Kombüse war es wie üblich herrlich warm. Fred stellte sich an den Ofen und ließ sich eine Kanne frisch gebrühten Kaffee und Frühstück aushändigen. Sie lagen die ganze Zeit im Hafen, was den Vorteil von frischen Vorräten und einem abwechslungsreichen Speiseplan hatte. So gab es heute deftiges Rührei mit Schinken, Dauerwurst, Speck angereichert mit Tomaten und Paprikastreifen. Dazu frisches Röstbrot dick mit Butter bestrichen. Der Smut schaute kurz auf Frederic nackte Füße und schüttelte grinsend den Kopf, als er ihm die doppelte Portion Frühstück aushändigte. Mit einer großen Kelle schüttete er ihm einen Becher heißen Rum ein und drückte ihm den wartenden Fred in die Hand. "Einen für unterwegs Erster. Heizt zwar nicht die Flossen aber den Bauch", grinste der Smut und stellte Fred die Kanne und das Frühstück vor die Nase. "Gruss an den Käptn", grinste der Smut, Fred grinste dankbar zurück und trank den Rum, schneller als gut für ihn war. "Danke, bis später", sagte er freundlich, schnappte sich die Kanne Kaffee samt Frühstück und lief so schnell er konnte zurück in die Kapitäns Kajüte. Dort stocherte er den kleinen Ofen neu an, stellte das Frühstück auf den Tisch und weckte Rene. "Aufwachen Frühstück. Zieh Dir was über, ist schweinekalt geworden. Wir wurden gepudert", grinste Frederic und küsste Rene.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene gehörte zu jenen Menschen, die einen leichten Schlaf hatten. So war er sofort wach, wenn auch nicht vollständig munter, als Frederic ihn weckte. Der alte Kapitän streckte seine Glieder, in denen es knackte, ehe er sich aufsetzte. So ohne Perrücke sah sein Haar dünn aus, war an den Geheimratsecken nur noch als Flusen vorhanden und stand nach oben. Liebevoll legte er den Arm um seinen Liebsten, drückte ihn an sich und küsste ihn zurück. »Guten Morgen. Ich folge deinem Rat, es ist lausekalt.« Als Soldat benötigte er nur wenige Minuten, um sich zu waschen, zu rasieren und anzukleiden. Anschließend machte er es sich neben Frederic bequem. »Frühstück am Bett, das nenne ich einen Service. Hast du gut geschlafen oder ist es dir zu eng mit mir in einer Koje?«, erkundigte sich Rene und trank von dem Kaffee.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic schenkte Rene ein Lächeln und stellte ihm seine Portion Frühstück vor die Nase, ehe er sich selbst bediente und erstmal einen großen Schluck Kaffee nahm. "Danke der Nachfrage Schatz, ich habe wunderbar geschlafen. Schön warm in Deinen Armen und selbst? Wir müssen unsere Hochzeit planen. Hast Du bestimmte Vorstellungen? Irgendwelche besonderen Wünsche? Davet hatte zugesagt, soweit ich weiß wollte die Gruppe selbst bald die eigene Hochzeitsreise antreten. Also ich glaube wir sollten uns was sputen. Die Hochzeitsreise von Boldiszar und Silvano steht an und Davet wird sie mit seinem Schiff begleiten. Skille und Umgebung, hier ist es so kalt, da frieren einem die Klöten ab. Der Smut war großzügig, hat mir für unterwegs einen eingeschenkt. Wir sollten uns auch langsam auf machen Richtung Heimat, ehe wir alle festfrieren. Also was wünscht Du Dir zur Hochzeit? Fangen wir doch mal so an", sagte Fred während er das Rührei in sich hineinschaufelte.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene kratzte sich an seinem frisch rasierten Hals. »Es steht außer der unseren noch eine weitere Hochzeit aus. Jacques wurde von zweien der Beißer gebeten, sie zu trauen. Wir sollten also zusehen, dass es sich nicht überschneidet oder zu dicht beieinander liegt.Wir haben hier oben von der Sache her nichts mehr verloren, der Vertrag ist zustandege kommen und die Choucas ist wie einige weitere Schiffe bereits in See gestochen. Nach dem Frühstück sollten wir uns dem Beispiel anschließen. Vor unserer Trauung wolltest du mich deinen Eltern vorstellen, denk daran. Was ich mir wünsche, ist eine ganz klassische Feier, bei der gegessen, getrunken und gelacht wird. Aber wenn du so fragst, hast du sicher bereits eigene Vorstellungen«, sprach Rene schmunzelnd. »Ich schlafe bestens mit dir an meiner Seite, völlig egal, wie breit du dich in der Nacht machst.«


    Frederic de Pladrieux
    Frederic hielt beim Essen inne und blinzelte Rene unschuldig an. "Egal wie breit ich mich mache? Nun so breit mache ich mich doch gar nicht. Ja ich möchte Dich sehr gerne meinen Eltern vorstellen. Das bedeutet mir viel, ich möchte dass sie Dich kennenlernen und dass sie Dich mögen. Sie sollen Dich in die Familie aufnehmen, dass ist mir sehr wichtig. Also entweder feiern wir bei meinen Eltern Zuhause, was meine Mutter genial finden würde, oder wir heiraten auf der Mouette - was ich genial finden würde. Beides hat wie alles Vor- und Nachteile. Sollten wir bei mir Zuhause feiern, wird meine Mutter die Planung in die Hand nehmen, sie liebt sowas. Aber nenne mir eine Mutter, die das nicht liebt. Reiß mir nicht den Kopf ab, aber ich habe überlegt, ob wir uns nicht Vano und Boldi bei der Hochzeitsreise anschließen sollen. Wir müssen ja nicht den gesamten Weg mit ihnen reisen, aber ein Stück wäre doch schön. Wir könnten einen Abstecher nach Evalon machen, Du weißt dass ich auf Dampfmaschinen stehe. Ebenso könnten wir uns auch Ledwick anschauen, wenn wir doch schon einmal dort sind. Jeder der dort war schwärmt von den Stränden und unseren eigenen Strand an der Dhunischen Küste haben wir auch noch nicht gesehen Rene. Und wenn es nach Arashima geht, werden wir die Meerenge bei Obenza passieren müssen. Hast Du je von Obenza gehört? Man sagt es ist ähnlich wie Skille, nur nicht so kalt. Jedenfalls was das Klima betrifft. Ich meine wir müssen den Moloch nicht ansteuern, aber wir können ihn uns von Deck aus angucken. Das heißt falls wir überhaupt den Kurs durch die Meerenge von Obenza nehmen und nicht Kurs auf die Rabeninseln setzen und von der Seite aus an Evalon vorbei Richtung Arashima fahren. Die nächste Frage die nicht unbedeutend ist, wäre wo wohnen wir an Land? Ich habe an Land keinen Wohnsitz, also ich habe kein Haus, kein Zimmer, nichts. Ich wohne wenn ich an Land bin bei meinen Eltern. Ansonsten miete ich mir ein Zimmer in einer Taverne, wo wohnst Du? Sag nicht Mouette, da wohne ich auch. Ich weiß nicht ob es nötig ist uns etwas anzuschaffen, aber ich dachte da ehr an ein privates Schiff anstatt an einen Landsitz. Oder falls Du gerne ein Haus oder ähnliches haben möchtest, dann vielleicht etwas kleines, weil wir ja nicht oft Zuhause sein werden. Was sind Deine Ideen dazu?", fragte Frederic.


    Rene Lothair de Brisay
    »In Obenza werden wir nicht anlanden und wir werden diesen Weg auch nicht nehmen. Der Weg durch die Meerenge führt uns mitten durch naridische Gewässer und die Lage zwischen Naridien und den ehemaligen Kaisho-Partnern ist noch nicht geklärt. Wenn sie uns nicht abschießen, werden sie uns als Zoll zum Passieren der Meerenge die Mouette unter dem Hintern wegklauen. Entweder, wir fahren um Evalon herum, oder wir nehmen den Weg über die Wolfswacht im Norden. Das wird dann allerdings eine kalte Reise, dafür sicherer. Welche Route gedenkt Silvano mit seinem Mann denn zu nehmen?« Rene ließ sich einige Gabeln voll Ei und Speck schmecken. »Ich habe ebenfalls keinen festen Wohnsitz an Land. Meine Eltern leben nicht mehr, darum wohne ich bei Bedarf in einem gemieteten Zimmer oder in einem Gasthaus. Hättest du den gern ein Häuslein? Sonst wäre ein privates Schiff sicher nicht die schlechteste Idee. Haben deine Eltern denn den Platz, einige hundert Gäste unterzubringen? Es werden vermutlich mindestens die Mannschaften der drei Schwestern Mouette, Choucas und Cygnus mitfeiern. Sonst wäre eine Idee, uns bei den Dusoliers zusammenzufinden, nur, dass die Feier natürlich auf unsere Kosten geht und nicht auf ihre. Aber sie haben den nötigen Platz und genügend Räume, so dass die Gäste sich aus dem Weg gehen können, wenn mal jemand zwischendurch für sich sein möchte.« Er blinzelte seinem Schatz zu.


    Frederic de Pladrieux
    Fred hielt erneut beim Essen inne und musterte Rene. "Daran habe ich gar nicht gedacht, soviel Platz haben meine Eltern wirklich nicht. Gute Idee die Dusoliers zu fragen, dass machen wir, wenn es Dir Recht ist. Nein ich benötige kein Haus, ich wollte nur wissen ob Du Dir einen festen Hafen wünscht, den Du anlaufen kannst an Land, oder ob Du lieber auf dem Wasser bleibst. Ansonsten können wir beide an Land jederzeit bei meinen Eltern wohnen. Mein Bruder lebt auch dort, ihn wirst Du ebenso kennenlernen. Lass Dich von ihm nicht ärgern, er lässt gerne den großen Bruder heraushängen, meint es aber gut. Manchmal zu gut. Wohl wahr, die Lage mit Naridien ist unklar und wir sollten lieber einen sicheren Kurs einschlagen. Immerhin sind wir privat unterwegs und nicht in einer Mission. Allerdings müssen wir den Kurs Richtung Evalon nehmen, wenn wir uns anschließen, ich wollte in Evalon anlanden, also Evalon ginge doch oder? Wie stehen wir überhaupt jetzt zu Evalon? Wir haben das Bündnis aufgekündigt, aber wir haben keinen Krieg. Neutralität? Was herrscht Rene? Bei den Dusoliers für sich sein... hm das werden Erinnerungen wach... Zimmer mit Meerblick und Ledergürtel...", grinste Frederic breit und streichelte Rene unter dem Kinn.


    Rene Lothair de Brisay
    »Ich bin einverstandnen, machen wir es uns bei den Dusoliers gemütlich und ziehen wir zur Hochzeit beide einen schönen Gürtel an. Nur für den Fall, dass uns danach ist, noch einmal das selbe Zimmer aufzusuchen wie zur Neujahrsfeier.« Er unterbrach sein Frühstück und ließ sich das Kinn kraulen. »Zwischen Souvagne und Evalon herrscht Neutralität. Was in Anbetracht der Lage - die Kaisho-Partner sind ohne Genehmigung mit einer Streitmacht quer durch unser Land marschiert und haben unsere Schiffe geraubt - nicht selbstverständlich ist. Das hätte auch anders ausgehen können. Evalon könnten wir also anlaufen, ja. Einen festen Wohnsitz an Land brauche ich nicht, benötigst du einen? Ansonsten bleiben wir bei deiner Variante mit dem Privatschiff.«


    Frederic de Pladrieux
    "Dann bleiben wir beim Privatschiff Rene. Nun es ist unser Hochzeitstag, natürlich wird uns nach einem einsamen, schön abgelegenen Zimmer sein. Alles andere wäre doch bedauerlich. So gesehen stimmt das, aber bis dato waren sie Verbündete. Die Schande ist nicht dass sie durch unser Land gezogen sind oder die Schiffe benutzten Rene, die Schande ist ihr Verhalten. All das wäre möglich gewesen, sie hätten nur fragen brauchen. Eine Frage ob es uns Recht wäre, ob es gestattet ist und all der Ärger wäre nicht nötig gewesen. Das ist so als rennt jemand einfach durch meinen Garten und nimmt etwas mit, nur weil der Weg kürzer ist und weil er die Schubkarre dringend braucht. Einfach durchrennen und klauen, ist wohl die Höhe und dass lässt sich niemand bieten. Fragen ob man die Abkürzung nehmen und sich die Schubkarre leihen darf, dauert wie lange? Das war der eigentlichen Verrat in meinen Augen. Diese arrogante Selbstverständlichkeit mit der sie über anderer Leute Eigentum verfügt haben. Im Umkehrschluss hätte ich alle anderen Herzogtümer und auch Evalon sehen wollen, hätten wir das Gleiche bei ihnen getan. Aber wie man weiß, wenn zwei das Selbe tun ist es noch lang nicht das Gleiche. Zurück zu was Schönem, uns beiden. Was möchtest Du zur Hochzeit tragen? Uniform, Paradeuniform oder etwas Privates? Ich würde mir wünschen wir gehen passend auch optisch", bat Fred.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene musterte seinen Verlobten. »Da ich zufällig weiß, dass dir Uniformen gefallen, sollten wir eine solche tragen, meinst du nicht? Ich möchte dir schließlich gefallen. Welche, diese Entscheidung überlasse ich dir.« Er bediente sich an den gebratenen Schinkenstreifen und ließ sich das knusprige Fleisch schmecken. »Kriegsschiffe zu stehlen ist schon etwas anderes als eine Schubkarre. Wenn die Mauer steht, wird es jedenfalls keine Probleme mit nicht genehmigten Ausflüge quer durch Souvagne mehr geben.«


    Frederic de Pladrieux
    Fred wurde rot und trank als Tarnung einen großen Schluck Kaffee. "Ja so ziemlich, also dann tragen wir beide Paradeuniform und halten darin auch die Parade ab Schatz. Das war ein blöder Vergleich, ich weiß aber ich wollte damit nur ausdrücken Rene, es wäre alles ohne Streit gegangen, wenn sie nur mit uns geredet hätten. Also mit dem Duc. Dafür ist ein Bündnis doch da, dass man sich beisteht. Sonst hieße es Selbstbedienungsladen oder nicht? Du siehst niedlich aus, wenn Du isst hat Dir das mal wer gesagt? Nein wenn die Mauer steht, können sie sich ihre Sachen woanders besorgen. Wobei wer noch Rene? Wer? Davy sei Dank, aber unsere Feinde haben sich selbst vernichtet. Sagt übrigens mein Onkel immer, also der Mann von Paps. Das Böse vernichtet sich stets selbst, gib ihnen etwas Zeit dann erledigen sie meist die Aufgabe für Dich. Und so war es auch. Roderich? Tot. Felipe? Geschichte. Sirio? Tot. Evalon? Stumm. Zwerge? Geflohen. All jene die blieben haben gelernt und sie haben es auf die extrem harte Tour lernen müssen, allen voran Ledwick. Ich denke der neue Duca wird es besser machen, er weiß woher der Feind wirklich kam. Es gab nämlich nicht nur einen, das vergessen die Leute. Was aus Felipe und seinem Land wird ist die Frage. Der Mann ist so alt und erhält den Thron zurück, eigentlich muss uns das nicht kratzen, aber nun haben wir eine Küste die an seiner liegt, ergo es fällt in unsere Zuständigkeit. Aber Auch da wird eine Mauer entstehen, Du hast Carolos gehört. Wir sollten mal einen Blick drauf werfen, sie werden da schon begonnen haben, wegen den Himmelsaugen. Oh und wenn der Tempel steht, sollten wir uns auch einmal den Wolkentempel anschauen. Muss schön sein da oben. Jedenfalls gebe ich Dir Recht, die Zeiten wo man frei durch Souvagne laufen konnte als Fremdling von A nach B die sind vorbei. Mag für einige wenige ungerecht sein, aber die Unschuldigen haben stets mit den Schuldigen zu leiden und dürfen sich beim alten Kaisho Abkommen bedanken. Wobei die Redelsführer tot sind. Fast jedenfalls nicht wahr? Bezogen auf die Hochzeit, den Rum habe ich schon besorgt, kauf bitte keinen Rene", grinste Fred und streichelte mit seinem Fuß Renes Wade hoch.


    Rene Lothair de Brisay
    »Du hast wieder an alles gedacht, was würde ich nur ohne meinen Ersten tun«, brummte Rene und schenkte seinem Fred einen nach Schinken und Kaffee schmeckenden Guten-Morgen-Kuss. »Nein, dass ich beim Essen süß aussehen würde, sagte mir noch niemand. Ich habe das, glaube ich, ebenfalls noch niemandem gesagt. Wobei es Menschen gibt, die immer auf ihre Weise niedlich aussehen, egal, was sie tun. Spitzenreiter in dieser Disziplin ist vermutlich Nathan. Du jedenfalls siehst niedlich aus, wenn du seriös erscheinen möchtest und dein Schwanz dir einen Strich durch die Rechnung macht - ich sage nur, Geschirrtuch.« Er lachte freundlich. »Ehveros, wie wir es kennen, ist dem Untergang geweiht. Es wird einen Umbruch geben, wie auch immer er aussehen mag. Entweder wird eine verwandte Linie den Thron besteigen, dann ändert sich womöglich nur der Name. Oder es kommt zu einem Bürgerkrieg, wenn mehrere Personen sich für den Thron interessieren. Es gibt viele Möglichkeiten, was geschehen kann. Allein darum ist die Mauer eine schöne Sache, um den Heerscharen von Flüchtlingen Einhalt zu gebieten, wie schon einmal geschehen.«


    Frederic de Pladrieux
    "Das Geschirrtuch war auch wirklich nicht geplant und ich habe es nicht kommen sehen und nun so hatte es eine erhebende Wirkung auf mein bestes Stück. Leugnen zwecklos ich war schlagartig geil und das meine ich so wie ich es sage. Der Preis der Freundlichkeit, der Preis der weichen Hand ist der Untergang. Das hat Felipe nun auch erkannt, aber zu spät. Ich denke dass wird ihn besonders schmerzen. Eine Frage, möchtest Du meinen ersten und letzten Ex mal kennenlernen? Den ersten können wir besuchen. Gianpaolo würde sich über einen Besuch freuen und ich möchte ihn gerne zur Hochzeit einladen, wenn Du einverstanden bist. Iven solltest Du Dir einmal in Beaufort alleine anschauen, nur so zur Info an Dich und Deine seltsamen Vorstellungen von Dir. Nun die Mauer muss sein, es hat schon immer Mauern, Bollwerke und ähnliches gegeben, dies wird unser Meisterwerk. Und wir, die Marine, was sind wir anderes als eine mobile Seemauer? Ich bin niedlich wenn ich seriös aussehen möchte. Also ich kann sogar seriös aussehen, beim nächsten Mal werde ich es Dir beweisen", lachte Fred.


    Rene Lothair de Brisay
    »Meist gelingt es dir, seriös zu sein. Aber wenn es dir einmal nicht gelingt, und du es so gern möchtest, macht dich das besonders putzig in diesem Augenblick. Klappt das immer oder hatte ich das Überraschungsmoment auf meiner Seite? Ob ich deine Ex unbedingt kennenlernen möchte, weiß ich nicht. Lad ihn einfach ein und verschweige mir, wer er ist, dann bin ich unvoreingenommen.«


    Frederic de Pladrieux
    "Es war unverhofft und deshalb hatte es so eine Wirkung. Es wirkt auch, sobald ich weiß Du verpasst mir eine, aber das ist was anderes als überrascht zu werden. Das wirkt sich ganz anders aus. Wesentlich stärker, wie man ja unschwer erkennen konnte. In Ordnung, Danke dafür Rene, ich werde ihn einladen. Was meinst Du? Abreise? Wir können Davet und den anderen nicht zuviel Vorsprung lassen und wir müssen zurück in unseren Heimatteich. Sobald wir wieder in heimatlichen Gewässern sind, sollten wir das feiern. Lust?", fragte Fred und zog vielsagend die Augenbrauen hoch.


    Rene Lothair de Brisay
    »Was für eine Frage. Natürlich habe ich Lust. Wenn ich das also recht verstehe, kann ich dich nicht durch die Daggen jagen oder das Tau schmecken lassen, ohne dass es das Gegenteil einer Bestrafung bei dir bewirkt. Dafür bist du allerdings erstaunlich vorbildlich in deinem Verhalten. Hört sich nach einem Widerspruch an. Wie ist das zu erklären? Ja, wir reisen ab, wir haben hier nichts mehr verloren.«


    Frederic de Pladrieux
    "Das ist ganz einfach zu erklären, Lustschmerz. Wenn ich jemanden sehr mag oder heiß auf ihn bin, macht mich das an. Aber durch die Daggen geschickt werden, ist alles andere als Lust und der Schmerz wäre Schmerz. Wenn Du mir eines mit dem Gürtel verpasst und sagst bück Dich, ist das heiß. Wenn mich ein Fremder schlägt, ist das ein Angriff und ich empfinde dabei Schmerz und er, wenn alles gut geht, einen Augenblick später auch", grinste Fred und trank seinen Kaffee aus. "Da ist kein Widerspruch Rene, Dienst ist Dienst und ich liebe Dich. Warum sollte ich ungehorsam sein, meinen Dienst vernachlässigen und Dich bloßstellen? Was hat das mit Lust zu tun, wenn ich den Mann verärgere der mir alles bedeutet? Sollte ich Dich je verärgern, dann unbewusst und nicht um eine drüber zu bekommen. Dass kann ich Dir doch ganz offiziell privat sagen, oder in unser Liebesspiel einbauen. Dazu muss ich Dich nicht verärgern. Damit würde ich letztendlich noch das Gegenteil erreichen, Du wärst wütend und hättest keine Lust mich an dem Tag zu sehen. Oder noch länger. Wo ist da der Widerspruch, wenn ich gehorche? Ich sehe keinen. Wo ich gerade von Dienst sprach, jetzt muss ich mich fertig machen, denn mein Dienst ruft. Ich werde Kurs auf die Heimat setzen lassen. Stück Land ist in Retour natürlich auch zu überqueren ich lasse dazu alle antanzen. Sicherer ist das. Dir einen wunderschönen Arbeitstag Schatz", säuselte Fred und küsste Rene lange und leidenschaftlich, ehe er sich selbst rasierte, anzog und dienstfertig machte.


    Rene Lothair de Brisay
    »Nun habe ich es auch verstanden«, antwortete Rene, während er Frederic zusah, wie der sich dienstfertig machte und dabei wie immer ausgesprochen schick aussah. »So betrachtet ist das kein Widerspruch. Ich werde noch das Frühstück beenden und dann ebenfalls an die Arbeit gehen. Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Arbeitstag«, sprach Rene und schob sich noch einen Streifen gebratenen Speck in den Mund.


    Frederic de Pladrieux
    Rene wurde von hinten umarmt, bekam jeweils einen Kuss auf jede Wange gedrückt, wurde selbst feste gedrückt und dann fiel mit einem Zungenschnalzen von Fred die Tür ins Schoss. Die Rückfahrt der Mouette wurde draußen keinen Augenblick später lautstark befohlen.