[Ort] Die Insel der Aussätzigen

  • Die Insel der Aussätzigen


    Menschen, die mit einer als unheilbar geltenden Krankheit infiziert sind, werden auf der Insel der Aussätzigen abgesetzt, von wo aus es keine Rückkehr gibt. Auch wenn man allgemein von "Der Insel der Aussätzigen" spricht, gibt es davon mehrere. So werden die Aussätzigen nach Geschlechtern getrennt, um eine Vermehrung zu verhindern. Wo die Inseln liegen, ist geheim, um zu verhindern, dass versucht wird, Angehörige oder Freunde zu retten. Um Seuchen vorzubeugen, unterliegt Prostitution einem Verbot.


    "Möchtest du vielleicht einmal jemanden besuchen, der einmal zu viel in Obenza war? Wir haben eine Insel für Aussätzige. Wer von einer unheilbaren Seuche wie der Syphilis befallen ist, wird dort an Land gesetzt, zusammen mit einer Kiste mit dem nötigsten Hab und Gut. Die Aussätzigen können sich selbst mit Landwirtschaft versorgen, erhalten aber auch regelmäßige Lieferungen von Nahrung und Kleidung. Nur eines erhalten sie nicht - eine Fahrt zurück.


    Mit Syphilis und einigen anderen Geschlechtskrankheiten kann man sich sogar beim Küssen infizieren. Sicher haben wir hier auch Heilmagier. Aber ihre Zahl ist begrenzt und sie stehen dem gemeinen Volk nicht zur Verfügung, sondern sind dem Adel vorbehalten. Zudem ist es möglich, dass jemand seine Erkrankung aus Scham verschweigt und sie verbreitet, bis sie seuchenähnliche Ausmaße annimmt und dann sind unsere Heilmagier machtlos. Drum werden infizierte Personen, die nicht dem Adel angehören, ohne Wenn und Aber auf diese Insel verbracht, wo sie in Ruhe Unzucht treiben und sterben können. Sicher gibt es auch unverschuldete Infektionen durch einen untreuen Ehepartner, aber darauf kann im Interesse des gesamten Volkes keine Rücksicht genommen werden. Je nach Bedarf fährt circa einmal monatlich ein Schiff mit einem Beiboot voller Aussätziger im Schlepptau ab. Das kann man gerecht finden oder hart, aber wir sind vom Krieg gebeutelt und müssen Prioritäten setzen. Diese liegen nicht bei den Aussätzigen, sondern bei jenen, die das Land voranbringen."