Stählerner Lotos - Orden

  • »In einigen Blüten lauert der Tod. Die Lotosspinne ist wunderschön. Darüber hinaus ist sie eine schnelle Lauerjägerin, die ihre Beute mit einem Sprung aus dem Verborgenen heraus packt. Sie gehört zu den gefährlichsten Giftspinnen überhaupt. Ihr Biss tötet einen Menschen innerhalb von Minuten. Wir nehmen uns dieses wunderbare Tier zum Vorbild. Nach außen hin zeigen wir eine harmlos wirkende Fassade, in der unerkannt der Tod lauert. Wir bewegen uns unter den Menschen, als wären wir einer von ihnen. Tun so, als seien wir Buchhalter, Schneider oder, wie es dir gefallen würde, ein Krieger. Der Zeitpunkt, zu dem jemand begreift, wer wir wirklich sind, ist der Augenblick seines Todes. Das ist die Natur eines Stählernen Lotos.«
    Timothèe Mauchelin


    Der stählerne Lotos


    Dieser Orden wird ausschließlich von Antimagiern besetzt, die man im Volksmund auch »Stumpfe« nennt. Ihre vollständige Magieresistenz prädestiniert sie für Spionagetätigkeiten im Kreis einer von Magiern durchsetzten Gesellschaft. Dies ist auch ihre Hauptaufgabe. Sie unterwandern verschiedene Gruppen, um deren Treiben im Auge zu behalten. Kein Geistmagier kann sie auslesen und so ihren Auftrag erraten oder ihre Anwesenheit aufspüren, kein Vampir vermag einen Stählernen Lotos in ein Geschöpf der Nacht zu verwandeln. Kein Nekromant vermag einen Antimagier nach dessen Tode zu beschwören, so dass manch Gelehrter davon ausgeht, dass sie keine Seele haben. Sie sind ebenso immun gegen Heilmagie, dies ist der Preis für ihre Immunität. Sobald ein Antimagier dem Orden beitritt, nimmt er eine bis ins letzte Detail durchgeplante falsche Identität an, inklusiver gefälschter Urkunden, Konten und so weiter.



    Wappen


    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.
    Das Motiv verweist darauf, das alle Magie von ihnen abperlt wie Wasser von einer Lotosblüte.



    Kampffertigkeiten


    Für den Kampf haben die Ordensmitglieder sie sich auf Heimlichkeit ausgelegt, Gift etc. Sie kämpfen meistens nicht offensiv, sondern Feinde werden heimlich beseitigt. Der Lotos-Agent war dann erfolgreich, wenn niemals jemand von seinem Einsatz erfährt.


    Ihre Ausrüstung besteht aus Damaststahl mit Messing, um die Magie zusätzlich zu stören, das betrifft ihre Waffen, aber auch Handschellen und so weiter. Ein Magier könnte nur rein körperlich gegen ihn kämpfen, da seine Magie im Umfeld des Lotusagenten gestört wird.


    Sobald sie im Dienst sind, haben sie Kontaktverbot zur Familie. Dies dient zur Wahrung der falschen Identität, aber auch, damit sie nicht erpressbar sind.



    Sozialer Stand


    Ein stählerner Lotus ist Nennadel ohne Scholle.


    Im Dienst ist ihr Rang Chevalier. Das bleiben sie auch ein Leben lang. In Ausübung Ihres Dienstes dürfen diese Chevaliers überall Recht sprechen - exekutive Gewalt, ähnlich wie ein Büttel, nur mit nahezu unbegrenzten Befugnissen, jedoch nicht im Gericht auf einer Scholle, da er keine eigene besitzt. Aber sie besitzen keine Scholle, sie besitzen somit keine eigene Gerichtsbarkeit. Ohne Scholle hast Du kein Land, das Du verwalten musst, ergo musst Du auch nicht einem Gericht vorsitzen. Sie ziehen durchs Land von Arbeit zu Arbeit und richten dort, wo sie sind, als Chevalier im Diensteinsatz - ohne Land, dafür überall.


    Er verdient sehr gut in seinem Beruf. Er hat das Geld, das er verdient und er hat Macht. Das Land, wo er außerhalb des Dienstes wohnt, hat er normal als Grundbesitzer. Seine Macht nützt ihm dann, wenn er einen Verräter findet und ihn sofort hinrichten darf. Wer dabei war, könnte sich fragen, was er da tat und warum, aber wird der Lotus vor den Duc geführt, ist die Sache klar. Der Lotos wird nicht zur Rechenschaft gezogen.


    Es gibt etwa 100 Lotos insgesamt, von denen 10-20 tatsächlich Antimagier im Dienst sind. Der Rest ist nur Vererber oder noch in Ausbildung oder bereits im Ruhestand.


    Bekannte Mitglieder


    Patrice Vertcuis
    Timothèe Mauchelin
    Vittorio Pollarotti
    Caillou
    Arbogast / Lucio

  • Die Geschichte des Stählernen Lotos


    Ordensgründer


    Gegründet wurde der Orden im Jahr 62 für Prince Gabin Sébastien de Souvagne und Princess Debora Lucia de Souvagne, geborene Principessa di Ledvico. Die Gründer waren ihre Väter. Der erste Stählerne Lotos, unter dessen Leitung der Orden auch stand, war Kimball von Wigberg.



    Geschichte


      Jahr 58 - Verlobung und Hochzeit
      Dass eine Ledvigiani in die souvagnische Krone einheiraten sollte, stieß nicht überall auf Freunde. Doch beide Väter, Duc & Duca, bestanden auf der Verbindung - ein starkes Almanien durch Hochzeitspolitik. Und so wurde die Ehe trotz der Kritik des souvagnischen Hochadels durchgezogen. Die Mitglieder hätten lieber ihre eigenen Töchter dort gesehen, wie es Brauch war. Am 20.03. im Jahr 58 erfolgte die Hochzeit von Prince Gabin Sébastien de Souvagne mit Princess Debora Lucia de Souvagne, geborene Principessa di Ledvicco.




      Jahr 59 - Geburt von Jehanne Aveline de Souvagne


      Ein Jahr nach der Hochzeit erblickte ihre erste Tochter Jehanne Aveline das Licht der Welt.




      Jahr 60 - Geburt von Dorrell von Wigberg


      In Ledwick kam am 28.07.60 n.d.A. Kimballs Sohn Dorrell von Wigberg zur Welt.




      Jahr 62 - Mordanschlag


      Es gab einen Mordanschlag auf das Ehepaar und die Tochter, der nur durch Glück scheiterte. Kimball von Wigberg hat den Mordanschlag eigenhändig durchgezogen (und ließ ihn bewusst scheitern), um eine Legitimation für die Ordensgründung zu haben. Den Vorschlag für den Orden unterbreitete er in seiner Beraterrolle dem Duca, der damit an den Duc herantrat. So sprachen Duc und Duca über die Gewährleistung der Sicherheit ihrer Kinder und riefen den Orden des Stählernen Lotos unter der Leitung von Kimball ins Leben. Kimball zog samt Frau und Kind nach Souvagne, um dort seine Pflicht zu erfüllen und wurde Vertrauter von Debora. Dorrell wurde Spielgefährte von Jehanne.




      Jahr 71 - Antrag zur neuen Erbfolgeregelung*


      Die Tochter des Ehepaars war 12 Jahre alt und würde bald im heiratsfähigen Alter sein. Bis zu diesem Zeitpunkt galt ausschließlich die männliche Erbfolge. Aufgrund der Geburt einer kleinen Prinzessin als Erstgeborene wurde ein Antrag zu einer entsprechenden Änderung des Thronfolgegesetzes in Auftrag gegeben. Auftraggeber war Kimball von Wigberg. Falls die neue Erbfolgeregelung in Kraft getreten wäre, hätte Kimball gern seinen Sohn Dorrell mit der angehenden Duchesse verheiratet. Die Kinder standen sich bereits nahe. Die Meinungen zu dem Gesetzesentwurf gingen auseinander. Einige sprachen sich prinzipiell gegen die weibliche Thronfolge aus, andere wollten eine Thronfolgerin akzeptieren, wenn der Duca keinen Sohn bekommen würde. Dritte verlangten, dass grundsätzlich das jeweils erste Kind die Nachfolge antreten solle, unabhängig davon, ob es ein Junge oder ein Mädchen wäre (die Wigbers). So hätte man gleich in die Thronfolge einheiraten können. Der Duc lehnte den Vorschlag jedoch ab, der erstegeborene Sohn wurde nach wie vor Kronprinz.


      Weder Kimball noch Dorrell waren über diese Niederlage erfreut. Gekränkt zogen die Wigbergs sich von den männlichen Mitgliedern der Souvagnes zurück und konzentrierten sich seither auf die Duchesse. Dorrell liebte Jehanne sein Leben lang, wahrte aber die freundschaftliche Distanz und unternahm keinen Versuch der unziemlichen Annäherung. Er zeigte seine Liebe durch Loyalität und Schutz aus dem Hintergrund. Das erklärt auch, warum der Orden so auf weibliche Führung fixiert ist, da sie von Anfang an die Duchesse schützten und so wurde es Tradition.


      Weiterer Verlauf der Geschichte


      Die almanische Linie der Wigbergs ist also schon deutlich älter, als Wenzels Frau Marilou dachte. Bislang nahm man an, sie seien stets in Naridien sesshaft gewesen beziehungsweise im Falle von Kimballs Linie vereinzelt in Ledwick. Aber die ledwicker Wigbergs sind die Hauptlinie, die 62 nach Souvagne auswanderte. Später wanderten sie nach Naridien weiter. Erst mit Wenzel kehrten sie zurück nach Souvagne. Das bedeutet, dass die Linie der Wigbergs als Ordensoberhaupt des Stählernen Lotos unterbrochen gewesen war - und Vendel eroberte diesen Platz durch den Mord an Janou Langeron zurück.




    1


    *Hintergrund zum Gesetzesentwurf zur Änderung des Thronfolgegesetzes


    Da sich die Erbfolge rein nach den männlichen Familienangehörigen der Familie de Souvagne richtet, wäre ein Einheiraten in die Familie mit einer Tochter nicht machtfördernd. Als eingeheiratete Frau hätte eine Wigberg bei dem Duc keine Chance, diesen zu beraten. Mitbestimmungsrecht hat eine Duchesse keine, der Duc ist alleiniger Regent. Eine Regentin auf dem souvagnischen Thron hatte es bis dato niemals gegeben.


    Allerdings was wäre bei Änderung dieser Regelung der Fall? Selbst wenn eine Frau Regentin werden könnte, wäre ein eingeheirateter männlicher Wigberg danach als Angeheirateter nicht Duc, sondern bestenfalls Princeregent ohne weltliche Macht. Folglich sollte die Thronfolge entsprechend angepasst werden.


    Die Gesetzesänderung sah vor, dass das erstgeborene Kind der souvagnischen Krone ohne Rücksicht auf das Geschlecht Thronfolger werden würde. Dann stünde Dorrell nach der Hochzeit nicht an der Seite einer Princess, sondern er wäre Mann der Duchesse. Zudem sah der Entwurf vor, dass künftig beide Ehepartner gleichberechtigt regieren. Nach der Änderung wäre der eingeheiratete Sohn nicht nur Princeregent, sondern Duc.


    Dass die Wigbergs die reale Macht bekommen, wäre nach der Gesetzesänderung also als Ehemann der Duchesse möglich. Er könnte die Frau hernach nach seinem Wunsch lenken. Ginge das gut, perfekt. Ginge das schief und sie würde stur bleiben, würde nach Zeugung des gemeinsamen Kindes der Kopf der Frau rollen, so war der Plan von Kimball. Anschließend würde die Erbfolge über Dorrells Linie fortgeführt, notfalls mit weiteren Gesetzesänderungen. Und als dieser Plan scheiterte, wählten sie als Alternative den Schatten der Macht. Dorrel hat Jehanne sogar tatsächlich geliebt und folgte daher dem Weg, den sein Vater plante, um ihr nahe (und nahe am Einfluss) sein zu können.