Tarkan Ali al-Kuwari [Rakshaner]

  • Tarkan


    Tarkan ist ein nicht mehr ganz junger Rakshaner, jedoch bis auf einige Zipperlein noch rüstig. Neben seiner üppigen grauen Haarpracht fällt er vor allem durch sein etwas chaotisches Künstlernaturell auf. Dabei ist er Anführer eines rakshanischen Kriegstrupps, der sich 'die Zebras' nennt. Weniger durch kämpferisches Geschick, als vielmehr durch taktische Rafinesse haben es die Zebras unter Tarkans Führung zu einer gewissen Berühmtheit gebracht. Nebenbei ist er auch Autor des berüchtigten Chaoticums.



    Kurzinfo


      Name: Tarkan Ali al-Kuwari
      Volk: Rakshaner
      Alter: 55
      Größe: 1,80 m
      Statur: normal
      Beruf: Tarrik (Anführer der Zebras), Autor des Chaoticums
      Herkunft: Rakshanistan
      Derzeitiger Wohnort: Cara'Cor (Zentralrakshanistan)
      Familienstand: verheiratet, Vater eines Sohnes
      Sprachen: Rakshanisch (Muttersprache), Asameisch (nur einzelne Worte)



    Aussehen


      Tarkan ist abgesehen von seinem Haupthaar ein optisch eher unauffälliger Rakshaner, der sich für sein Alter recht gut gehalten hat. Seine Haut ist bräunlich, das lange, zottelige Haar bereits vollständig ergraut. Meist trägt er es offen über einem Stirnband oder in Form eines Pferdeschwanzes.Seine Augen sind dunkel wie Obsidian und für einen Rakshaner recht schmal und schrägstehend, doch nicht so sehr wie die Augen eines Arashi.


      Tarkan trägt leichte Fellkleidung, die seine Frau für ihn anfertigt, bevorzugt aus Zebrafell, das Wahrzeichen seines Kriegstrupps. Meist ist dies also ein schwarz-weiß-gestreifter Lendenschurz und dazu ein braunledriges Oberteil. An den Füßen trägt er leichte Lederstiefel mit weichen Sohlen und dazu Beinlinge, die bis zu den Oberschenkeln reichen. Ist es warm, schiebt er sie bis zu den Knien hinab oder schlägt sie einfach um, so dass sie wie Stulpen aussehen. Bei Kälte wirft er sich zudem einen weiten, unförmigen und schludrig aussehenden Zebrafellmantel über, der um die Hüfte von einem Gürtel zusammengehalten wird. Im Alltag trägt er prinzipiell einen züchtigen Gesichtsschleier aus wechselndem Stoff, manchmal schlicht, manchmal kunterbunt gemustert.


      Tarkan trägt sehr viel Schmuck aus Holz oder Knochen in Form von Halsketten, Ohrringen oder bunten Bändern an Hand- und Fußgelenken. Wie viele rakshanische Männer schminkt er seine Augen manchmal mit Kohle, wenn er sich ausgehfertig macht.



    Charakter und Mentalität


      Tarkan ist jemand, der von den meisten Leuten spontan als sympathisch empfunden wird. Er ist leutselig, freigiebig und lädt gern Gäste zu Kaffee oder Tee ein, wozu er selbstgemachtes Gebäck serviert, um sie möglichst lange bei sich zu halten. Er verwickelt sie gern in ausufernde philosophische und kulturkritische Gespräche. Er versteht sich aufs Kochen und liebt rakshanische Volksmusik. Selbst spielt er weder ein Instrument noch kann er tanzen, aber er wohnt gern den Darbietungen anderer bei, fällt jedoch immer wieder unangenehm durch seine übermäßig lauten Gespräche während der Vorstellungen auf.


      Er ist ein typisches Künstlernaturell, desorganisiert und vergesslich, weshalb er mitunter einen verwirrten Eindruck macht. Manch einer hält ihn für senil, jedoch ist sein Geist scharf wie ein Knochenspeer - nur etwas ungeordnet. Tarkan schätzt gute Speisen und Getränke und hält sehr viel von der wilden rakshanischen Lebensweise. Er philosophiert gern zu den Themen der Chaotik und der indirekten Kriegsführung. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kriegsherren bevorzugt er eine Kampftaktik, die möglichst gewaltarm ist. „Der beste Kampf ist jener, den man vermeiden kann“ ist eines seiner vielen Mottos (alle festgehalten im Chaoticum Kapitel 3 ½ – Sinnsprüche für alle Gelegenheiten). Für andere Kulturen hat er wenig Verständnis, betrachtet sie mit einer mitleidigen Amüsiertheit. Jene Außenstehenden, welche sich den rakshanischen Truppen angeschlossen haben, lässt er jedoch ihre Eigenheiten. Um bissige Spitzfindigkeiten seitens Tarkans, stets getarnt mit einem Lächeln, kommen diese Krieger jedoch nicht herum. Tarkan ist nicht religiös. Für ihn ist Rakshor, wie für die meisten anderen seines Volkes, mehr Feldherr als Gott.



    Fähigkeiten


      Als Kriegsherr ist Tarkan von der Sache her eher ungeeignet. Weder kann er sich sonderlich gut gegenüber störrischen Gefolgsleuten durchsetzen, noch hat er bemerkenswerte kämpferische Fähigkeiten. Man hat Tarkan einst zum Tarrik ernannt, weil sein Vorgesetzter ihn gut leiden konnte. Allgemein neigen Rakshaner dazu, bevorzugt ihre Freunde in Führungspositionen zu erheben, ungeachtet dessen, ob diese überhaupt dafür geeignet sind. Tarkans Stärken zeigen sich jedoch in seiner Kreativität, die ihn zu einem guten Taktiker macht und womit er diese Mängel zu einem guten Teil wieder ausgleicht.


      Tarkan kann als einer der wenigen Rakshaner schreiben und kann zudem recht ansehnliche Kohlezeichnungen anfertigen. Er neigt jedoch in beiden Kunstformen zu Übertreibungen und dazu, die Realität sehr großzügig zugunsten seines Volkes umzudeuten, wenn er sogenannte Chroniken verfasst.


    Stärken und Schwächen


      + sympathisch
      + kreativ
      + guter Taktiker
      + kann schreiben und zeichnen
      + guter Koch


      - desorganisiert
      - vergesslich
      - nicht sonderlich durchsetzungsfähig
      - als Anführer nicht sehr repräsentativ
      - kämpferische Fähigkeiten eher unterdurchschnittlich



    Reiserucksack (Satteltaschen)


      Reittier: gesattelte Riesenhyäne (gestreifter Farbschlag), ein alter Rüde
      Waffen: Reiterbogen aus Horn, Pfeile, Knochenspeer, Knochendolch
      Ein kleines Reisezelt aus Zebrafellen (bietet Platz für einen liegenden Mann)
      Kochtopf aus tamjidischen Schädeldecken (Topf und drei tiefe Teller)
      Besteck aus tamjidischen Beinknochen (je drei Messer und Löffel, von neumodischen Gabeln hält er nichts)
      Feuerzeug und Zunder
      Proviant für drei Wochen (Trockenfleisch)
      Kaffeepulver (Südschwarze Edelbohne, Tamjaratraum und Ghulschreck extraherb)
      Teemischungen (Krauseminze, Zitronenmelisse, Gewürztee)
      diverse Gewürze
      zwei Wasserschläuche
      eine Hornpfeife



    Lebenslauf


    Elternhaus & Kindheit


      Tarkan wurde im Zeltlager eines Verbandes von Rakshanern geboren, der nomadisch umherzog. Er kennt seit seiner Geburt nichts anderes als das Leben in einfachen Verhältnissen. Seine Kindheit war für einen Rakshaner absolut normal und durchschnittlich. Seine Eltern behandelten ihn gut, ohne ihn zu verhätscheln. Von Kleinauf lernte er, dass die heimkehrenden Plünderer den in Dekadenz schwelgenden Feinden ihren Überfluss nahmen um ihre eigenen Familien zu ernähren. Für ihn waren Räuber und Plünderer stets Helden.



    Das Erwachsenwerden


      Tarkan erhielt die grundlegendsten Unterweisungen von seinen zahlreichen männlichen Familienangehörigen, von seinem Vater, Großvater, Onkels, älteren Brüdern, Cousins und so weiter. So lernte er zeitig das Hyänenreiten, den Umgang mit Waffen und Werkzeugen. Zudem konnte er einen des Schreibens mächtigen Tiefling, der als Haushälter bei seiner Großmutter arbeitete, dazu überreden, ihn diese Kunst zu lehren, auch wenn dies auf wenig Begeisterung von Seiten seiner Familie stieß. Während dieser Zeit bemühte er sich, durch das Verfassen von (schlechten) Liebesgedichten die Damenwelt auf sich aufmerksam zu machen, während andere Burschen dies durch wagemutige Reitspiele versuchten. Erst mit 19 lernte er seine heutige Ehefrau kennen, die ihn zu seinem zwanzigsten Geburtstag zu ihrem Manne machte.



    Seine Frau, sein Mann und sein verghulter Sohn


      Da er als verheirateter Mann weniger Bedarf an Liebesgedichten hatte und sich rasch der Alltagstrott einschlick, begann er, andere Dinge zu niederzuschreiben: Kochrezepte, seine Träume, Gedanken, Zeichnungen philosophische Ausführungen u. v. m. Das Schreiben half ihm, Ordnung in das Chaos seines Verstandes zu bringen und bot ihm neben Kaffeetrinken mit Freunden und Familie eine entspannende Freizeitbeschäftigung. Mit der Zeit nahmen die Notizen das Ausmaß eines Buches an, das unter dem Namen Chaoticum bekannt wurde. Da die wenigsten Rakshaner schreiben können, steht das Machwerk trotz seiner Mittelmäßigkeit bis heute außer Konkurrenz.


      Fast zeitgleich mit seinem 22. Geburtstag gebar Tarkans Frau einen Sohn, den sie Ali nannten. Er sollte ihr einziges Kind bleiben. Zu Tarkans Leidwesen heiratete sie darum nach einigen Jahren noch einen zweiten Mann, mit dem Tarkan nun ebenfalls verheiratet ist, ein schmieriger Schleimer, wie er ihn gern beschreibt. Weitere Kinder bescherte ihnen diese Hochzeit indes auch nicht. Tarkan blieb immer öfter bei seinen Truppen, anstatt nach Hause zu kommen, schlief mitunter mitten bei der Arbeit ein, nur, um nicht diesen Mann sehen zu müssen. Er liebt seine Frau, doch mit dem zweiten Ehepartner kommt er nur sehr schwer zurecht.


      Als sein Sohn Ali ins heiratsfähige Alter kam, wollte eine Frau ihn zum Manne nehmen, die Ali nicht leiden mochte. Da er aus Gründen der Höflichkeit diese schwer verliebte Dame nicht vor den Kopf stoßen wollte, ließ sich Ali von einem befreundeten Nekromanten verghulen. Diese feige Flucht vor der Ehe war ein Skandal! Und so verlor Tarkan seinen einzigen Sohn, der Hals über Kopf aus seinem Heimatlager flüchten musste und Straßenmusikant in der Fremde wurde. Tarkan verarbeitete dies in zahllosen Gedichten, von denen einige auch vertont wurden.



    Vom untalentierten Assek zum Tarrik der Zebras


      Als Tarkan mit 17 seinen ersten Löwen erlegte und Assek bei den Kriegern wurde, beherrschte er die meisten relevanten Dinge bereits in den Grundzügen, wie es auch von ihm erwartet wurde. Die Ausbildung durch seinen Tarrik und die Erfahrung während der ersten Jagden und später auch Überfällen vertieften und festigten seine Fähigkeiten. Sonderlich gut wurde er indes nie. Jedoch entwickelte er geschickte Taktiken, um seine mangelnden Fähigkeiten auszugleichen.


      Seine taktische Rafinesse war allerdings nicht der Grund, warum Tarkan im Alter von 35 Jahren zum Tarrik befördert wurde. Die größte Rolle spielte vielmehr, dass er sich mit dem damals amtierenden Rakshamanen gut verstand.


      Die ihm zugewiesene Truppe, die er die Zebras nannte, wurde berühmt, da sie es ein Jahr lang schafften durch List und Tücke die Sturmangriffe der damals noch überlegenen Venthros in die falsche Richtung zu locken, so dass es möglich war, die Zeltstadt Cara`Cor in Zentralrakshanistan ungestört zu einer Befestigungsanlage auszubauen. Als die Venthros die Ablenkungsmanöver endlich durchschauten, war es bereits zu spät. Cara`Cor stand und es steht noch heute.



    Gegenwärtige Situation


      Der Rakshamane Zentralrakshanistans wurde eines Tages von einem unliebsamen Rivalen – dem Ghul Xatakh Sturganda aus Südrakshanistan – wegen persönlichen Differenzen aus dem Weg geräumt und gefressen. Eigentlich hätte Tarkan nun dessen Nachfolger werden sollen, doch nur Rakshor kann jemandem zum Rakshamanen ernennen und der war noch nicht wieder aus der Gefangenschaft zurückgekehrt. Das Zeltlager geriet zusehends in einen schlechten Zustand, an dem nach Meinung vieler Tarkan die Schuld trägt, da er seine Aufgabe nicht wahrnimmt: Wenn er schon kein Rakshamane ist, so könnte er doch wenigstens die Verwaltung des Lagers übernehmen, doch er empfindet diese Aufgabe als zu groß für sich. Seither ist er händeringend auf der Suche nach einem würdigen Ersatz, ein Grund für ihn, häufiger auf Reisen zu gehen und sich nach geeigneten Kandidaten umzuschauen und diese zu prüfen. Bisher erwies sich niemand als würdig.