Pykar [Troll]

  • Kurzinfo Pykar


    Name:Pykar
    Ehemaliger Name: Pykar vom Stamm der Skorpione
    Volk: Troll (Stor-Mann)
    Fraktion/Gilde: Die Geister
    Alter: 57 Jahre
    Größe:
    203 cm (in gebeugter Haltung/normale Haltung),
    230 cm (zur vollen Größe aufgerichtet, Droh- und Protzgebärde)
    Hautfarbe: grün
    Haarfarbe: weiß
    Augenfarbe: gelb
    Statur: groß, muskulös, schlank
    Beruf: Söldner
    Ehemaliger Beruf: Hirte und Krieger
    Herkunft: Rakshanistan
    Stammesherkunft: Stamm der Skorpione
    Derzeitiger Wohnort: Shohiro
    Sprachen: Rakshanisch, gebrochen Asameisch


    Eltern:
    Vater: Anzehay vom Stamm der Skorpione
    Mutter: Sybai (ehemals Stamm der Schakale)


    Familienstand: getrennt lebend durch Ausstoßung aus dem Stamm


    Ehemalige Ehe-Frauen:
    1. Frau Gerkhyl
    2. Frau Loyni
    3. Frau Nasrin


    Kinder:
    1. Sohn: Kallan vom Stamm der Skorpione (Mutter: Gerkhyl)
    2. Tochter: Gapri (Mutter: Nasrin)


    Aussehen
    Pykar ist ein 57 Jahre alter, männlicher Troll. Mit einer Größe von 203 cm ist Pykar ein durchschnittlich großer Troll. Seine weiße Haarmähne, war einst ursprünglich rot. Sein Haar trägt Pykar offen nur an den Koteletten trägt er lange Zöpfe.


    Pykar hat lange spitze Ohren und hatte einst gelbe Augen. Mittlerweile fehlt ihm das rechte Auge. Gekleidet ist er in einer weiten, rot-violett gemusterten Pluderhose. Dazu trägt er einen passenden farbigen Umhang in violett, mit dem er teilweise sein Gesicht vermummt, da ihm die Stoßzähne fehlen. Diese wurden ihm bei der Verbannung aus seinem Stamm herausgerissen als zusätzliche Strafe, was für Pykar eine große Niederträchtigkeit darstellt.


    Pykar hat eine lange, spitze Hakennase und ein langes Kinn. Sein rechter Arm ist tätowiert. Das auffälligste Merkmal an Pykar ist sein fehlender, linker Arm, seine herausgerissenen und fehlenden Stoßzähne, wie auch sein fehlendes, rechtes Auge.



    Link:
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    Charakter und Mentalität
    Die hinterhältigen Trolle des Skorpion-Stammes sind berüchtigt für ihre Grausamkeit. Anders als andere Stämme, schreckt der Stamm der Skorpione nicht davor zurück, andere Völker als Nahrung zu verspeisen. Sogar vor anderen Trollen machen sie nicht halt.


    Der barbarische und abergläubische Stamm ist erfüllt von einem verzehrenden Argwohn auf alle anderen Völker und Stämme. Trolle vom Skorpion-Stamm werden von Geburt an zu besonders listenreichen Jägern und Fallenstellern ausgebildet. In den Verwehungen der Sanddünen locken sie ihre Beute in ihre Fallen und schleudern Speere aus dem Windschatten der Düne heraus auf ihre Beute oder Feinde.


    Die meisten Trolle des Skorpion-Stammes kennen keinerlei Loyalität anderen Völkern gegenüber. Nicht mal anderen Trollen gegenüber verspüren sie Loyalität. Ihre Treue gilt ausschließlich ihrem eigenen Stamm. Ist eine Person kein Stammesangehöriger, ist er Beute oder sogar Nahrung.


    Pykar hat einen Großteil seines Lebens bei dem Stamm der Skorpione verbracht, dementsprechend gewalttätig ist seine Einstellung. Da er von seinem Stamm verstoßen wurde, musste der Troll zwangsläufig lernen umzudenken.


    Es nützte nichts, einem Stamm weiterhin treu zu sein, dem man nicht mehr angehörte. So lernte Pykar gezwungenermaßen, sein Weltbild etwas zu verändern und über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
    Dabei stellte er fest, dass nicht alle Fremden völlig unnütz und dümmer als Vieh waren. Wenn man ihnen die Chance gab und sie nicht gleich schlachtete, hatten manche von ihnen wirklich Grips zwischen den Ohren. Einige waren also weitaus mehr, als die nächste Mahlzeit.
    Paradoxerweise waren gerade die kleinen Völker wie Goblins wesentlich gerissener und cleverer als Menschen oder Orks. Vermutlich lag es daran, dass sie ihre Schwäche mit Gerissenheit wettmachen mussten.


    Zwar noch weit davon entfernt, kulturell völlig angepasst zu sein, hat sich Pykar eine gewisse Weltoffenheit und Aufgeschlossenheit angeeignet, die sie auffallend vom Großteil der anderen Troll-Stämme, vor allem vom Skorpion-Stamm unterscheidet und seinen alten Stamm wohl sehr beunruhigen würde.


    Pykar vertritt mittlerweile die Ansicht, jede Person nach ihren Handlungen zu beurteilen. Ist die Person hart, gerissen, hinterhältig und schlau, lohnt sich ein Bündnis.


    Der Troll trägt meist den unteren Teil seines Gesichts vermummt, da ihn immer noch der Verlust seiner Stoßzähne schmerzt und er sich an den Anblick nicht gewöhnen kann. Andere wissen vermutlich nicht einmal, dass der große Troll je Stoßzähne getragen hat. Seine Stoßzähne verlor Pykar bei der Verbannung aus seinem Stamm. Diese wurden ihm bei der Verbannung als zusätzliche Strafe herausgerissen, was für Pykar eine große Niederträchtigkeit darstellt. Die Verbannung hat er mittlerweile akzeptiert, aber dass man ihm die Stoßzähne genommen hat, verzeiht Pykar seinem alten Stammesführer bis heute nicht.


    Zudem hat der Troll mittlerweile eine völlig andere Weltsicht, als der Stamm der Skorpione. Seine Sicht auf andere Völker und Frauen hat sich grundlegend geändert. Eine Rückkehr würde für ihn niemals in Betracht kommen.


    ****


    Ehre
    Für die Trolle des Skorpion-Stammes existiert kein Begriff der Ehre. Der Sieger eines Kampfes braucht sich nicht zu rechtfertigen, wie er den Sieg errungen hat. Der Feind ist tot, Fleisch kocht über dem Feuer, mehr muss man nicht wissen.


    Allerdings hat Pykar inzwischen eine gewisse Vorstellung vom Konzept der "Ehre" entwickelt. Er verfolgt es zwar selbst nicht, versteht aber was andere Völker/Personen meinen, wenn sie von Ehre sprechen.


    Er selbst hat jedoch auch weiterhin kein Problem damit, einen Feind heimtückisch zu töten oder jegliches andere Mittel zu nutzen, um den Sieg davon zu tragen.


    ****


    Meinung über Frauen
    Pykar lebte vor seiner Verbannung in einer Welt, in der ausschließlich Männer das Sagen hatten. Frauen waren grundsätzlich den Männern untergeordnet und hatten ihrem Ehemann, dem Schamanen, dem Lite und natürlich dem Stammesführer zu gehorchen. Eine Frau traf keine Entscheidungen, sie fragte zuerst ihren Mann um Rat und Erlaubnis, sollte dieser seiner Frau keine Antwort geben können, konnte sie sich in der Hierarchie in umgekehrter Folge Rat holen. Dies bedeutete, dass eine Frau nur in aller letzter Instanz bei einem wirklich großen Problem beim Stammesführer vorstellig werden sollte. Zuerst hatte die Frau ihren Ehemann um Rat zu fragen.


    Aber gerade bei anderen Völkern hatte Pykar erlebt, dass Frauen ebenso gute Kämpferinnen, Heilerinnen, Jägerinnen und Händlerinnen sein konnten. Weibliche Krieger waren bei anderen Völkern genauso tödlich wie ihre männlichen Kollegen. Und Frauen, wenn man ihnen denn zuhörte, waren nicht weniger begabt als Männer. Im Gegenteil, viele wussten weit mehr als er selbst. Dies ließ Pykor zu der Entscheidung kommen, dass Frauen genau die gleichen Rechte haben müssten wie Männer. Wer die gleiche Arbeit leisten kann, musste schließlich auch über die gleichen Fähigkeiten verfügen.


    ****


    Körperpflege/Hygiene
    Pykar ist dazu übergegangen, sich im Bereich der Körperpflege den Sitten und Gebräuchen der meisten Völker anzuschließen und sich mit Wasser anstatt mit Asche zu waschen. Ebenso trägt der Troll keine Kriegsbemalung mehr die auf Blut basiert. Bis auf seine Tätowierung ist Pykar ohne jede Verzierung. Seine Haare trägt Pykar teilweise offen, teilweise mit Zierperlen geschmückt. Seine Mähne ist sauber, seine Haare sind nicht verfilzt, oder zu Filzlocken zusammengedreht. Pykar riecht also nicht nach „Troll“, er riecht nach dem, womit er sich gewaschen hat. Meinst nach neutraler Seife.


    ****


    Geld
    Auch hier musste der Troll lernen umzudenken. Egal wie abstrakt es ihm erschien, für eine Ware zuerst Münzen zu erhalten, bevor er diese wieder gegen eine andere Ware eintauschen konnte, hatte er sich diesen Gepflogenheiten gebeugt. Zwar blieb diese Form von „Tauschhandel“ für ihn die erste Zeit immer noch fremdartig, mit einem unnötigen Zwischenschritt, aber inzwischen hat Pykar den Wert des Geldes zu schätzen gelernt.



    Glaube:
    Pykar betet Rakshor an



    Fähigkeiten
    Kann gut mit Waffen jeglicher Art umgehen, bevorzugt Klingen
    Kann gut mit Nutzvieh und anderen Tieren umgehen
    (jeder Troll hat/hatte eine kleine, eigene Nutzviehherde)
    Kennt sich ein klein wenig in Stammesmedizin aus (hilfreich bei kleinen Verletzungen)


    Stärken und Schwächen


    Stärken:
    Nachtsicht, kann im Dunkeln sehen und dabei auch Farben erkennen (Troll-Fähigkeit)
    Hitze unempfindlich (Troll-Fähigkeit)
    Wie alle Trolle lange Arme/langen Arm, große Reichweite für Hieb- und Stichwaffen
    Schnelle Reflexe
    Kampferprobt
    Große Körperkraft


    Schwächen:
    Extrem kälteempfindlich (Troll-Nachteil)
    Fehlender linker Arm
    Kann weder lesen noch schreiben



    Reiserucksack


    Kleidung:
    Weite, rot-violette Pluderhose mit Fellbesatz am Hosenbund
    Zerfledderter violetter Umhang/Poncho
    Lederriemen um den rechten Unterarm und die Hand geschlungen
    Liederriemen um den linken Armstumpf geschlungen
    Drei Ledergürtel (um den Bauch getragen)
    Lederstulpen, ähnlich Stiefeln nur ohne Fußteil
    Zierperlen in den Haarsträhnen


    Waffen:
    Schwert mit zwei Spitzen und seitlichem Griff
    (ähnlich einem Schlagstock, nur in Klingenform)
    Dolch


    Sonstiges:
    Proviant in Form von Trockenfleisch
    Kleine Kürbisflasche gefüllt mit Schnaps



    Lebenslauf


    Elternhaus & Kindheit
    Pykar wuchs im Stamm der Skorpione auf. Der Skorpion-Stamm ist unter den Trollen berühmt-berüchtigt für seine Grausamkeit. Anders als andere Stämme, schreckt der Stamm der Skorpione nicht davor zurück, andere Völker als Nahrung zu verspeisen. Sogar vor anderen Trollen machen sie nicht halt. Feinde haben weder Gnade noch Mitleid von einem Troll des Skorpion-Stammes zu erwarten.


    Bei Überfällen auf andere Stämme, werden nach Sieg alle männlichen Artgenossen (egal welchen Alters) getötet und als Nahrung entweder sofort beim Siegesmahl verspeist, oder wie jedes andere erlegte Wild als Trockenfleisch konserviert.


    Lediglich die Frauen und der oder die Lite des Stammes werden als Siegesbeute behalten. Frauen die ebenfalls zur Waffe gegriffen haben und gegen einen Troll des Skorpion-Stamms gekämpft haben, werden ihrem männlichen Widersacher des Stammes übergeben. Dieser kann nach Sieg entscheiden, ob er die wehrhafte Frau als Kriegsbeute behalten möchte, oder ob sie im Kochtopf neben ihren Stammesgenossen endet.


    Trolle vom Skorpion-Stamm werden von Geburt an zu besonders listenreichen Jägern und Fallenstellern ausgebildet. In den Verwehungen der Sanddünen locken sie ihre Beute in ihre Fallen und schleudern Speere aus dem Windschatten der Düne heraus auf ihre Beute oder Feinde. Weder andere Völker, noch andere Troll-Stämme sind vor ihren Überfallen sicher.


    Allerdings ist der Stamm der Skorpione kein Großstamm, sondern zählt ungefähr 15 -20 Zelte. Damit zählt er zu den mittelgroßen Stämmen der Trolle. Eine exakte Angabe der Familien ist nicht möglich, da sich die Anzahl der Familien durch Zuwachs oder Streitigkeiten jederzeit ändern kann.


    Neues Blut kommt wie zuvor erwähnt nicht durch Kennenlernen in den Stamm der Skorpione, sondern Frauen werden als Kriegsbeute erbeutet oder sie werden direkt in den Stamm der Skorpione hineingeboren.


    Die meisten Trolle des Skorpion-Stammes kennen keinerlei Loyalität anderen Völkern oder anderen Troll-Stämmen gegenüber. Ihre Treue gilt ausschließlich ihrem eigenen Stamm. Ist eine Person kein Stammesangehöriger, ist er Beute oder sogar Nahrung.


    Im Stamm der Skorpione herrscht ein reines Patriarchat. Im Gegensatz zu den anderen Troll-Stämmen, in denen die Frau zwar kein Ansehen und Status erlangen kann, aber sehr wohl eine familiäre Bedeutung hat, lebt der Stamm der Skorpione in einer reinen Männerwelt.


    Die Aufteilung zwischen Männer- und Frauenaufgaben haben die Skorpione abgeschafft. Jedwede Aufgabe, die nicht mit der Herstellung und Pflege von Waffen zu tun hat, oder die nicht die Jagd betrifft ist von den Frauen des Stammes zu erledigen.


    Im Stamm der Skorpione wird auch nicht offiziell geheiratet, sondern die Frau/en sind Eigentum des jeweiligen Mannes. Als Familie eigentliche Familie sehen Skorpione ihre männlichen Nachkommen/Söhne an. In diesem äußerst extrem veranlagten Stamm wuchs Pykar als dritter Sohn seines Vaters Anzehay auf.



    Das Erwachsenwerden
    Jagd, Raubzüge, Plünderungen, dass waren die Eckpfeiler im Leben von Pykar unter denen er zum Mann reifte. Trolle waren hart im Nehmen und jene vom Skorpion-Stamm sagte man ebenfalls Zähigkeit nach.


    Aber an diesem besonderen Tag hatte es Pykar im Kampf schwer erwischt. Er hatte seinen linken Arm und fast sein Leben verloren, alles nur für dieses eine Troll-Weibchen.
    Und nun erdreistete sich Dessari sie für sich zu beanspruchen! Stammesführer hin oder her, aber das ging eindeutig zu weit. Und das noch während der Schamane ihm seine schwere Wunde ausbrannte. Pykar fletschte nicht nur auf Grund der Schmerzen die Zähne.


    Er befreite sich von Zanir, dem Stammesschamanen und richtete sich bedrohlich zur vollen Größe auf, obwohl ihm dabei ziemlich schwindlig wurde.


    "Sie ist mein Eigentum! Ich habe für sie gekämpft und ich habe für die Frau den Arm verloren!", knurrte der grüne Troll.


    Schlagartig stand Pykar in einem Kreis aus Sperren, allerdings waren die Spitzen auf ihn gerichtet und kein schützender Wall.


    Dessari musterte ihn aus kalten Augen. Der Stammesführer richtete sich selbst zur vollen Größe auf und überragte damit Pykar immer noch um einen Kopf.


    "Du wagst es mir Vorschriften zu machen? Wem hier was gehört, entscheide ich!", donnerte Dessari.
    "So ist es", pflichtete Kerttu, Dessaris Lite bei.


    Pykar musterte den kleineren Mann aus schmalen Augen. Kerttu war nur 178 cm groß, ein Winzling unter Trollen, aber er war hinterhältig und verschlagen. Schlimmer als jede Schlange. Und das Schlimmste war, der Kerl war unantastbar. Musste Dessari zur Not seinen Kampf selber kämpfen, wenn ihn Pykar herausforderte, würde sich der gesamte Stamm gegen ihn wenden, würde er Kerttu angreifen. Pykar konnte sich nur mit Mühe beherrschen. Der Raubzug war ein reines Desaster gewesen und nun auch noch das.


    "Du solltest Dich bei Deinem Stammesführer entschuldigen", säuselte Kerttu.
    "Jedem steht sein Beuteanteil zu, sie war meiner", beharrte Pykar stur.


    "War - korrekt. Ich habe entschieden, dass ich sie für mich beanspruche. Ich bin Dir keine Rechenschaft schuldig. Geh mir aus den Augen, solange Du es noch kannst Pykar. Meine Geduld ist sehr begrenzt", knurrte Dessari und legte die Ohren an.


    Kerttu nickte zu seinem Mann hoch. Dessari beugte sich zu seinem Lite herab, so dass er ihm ins Ohr flüstern konnte.


    "Des Du hattest eine Entscheidung gefällt. Er hat Dir mittlerweile zweimal widersprochen. Verbanne ihn, sofort. Ich will den Unruhestifter nicht länger im Stamm haben. Er bringt Ungehorsam unter die Krieger. Heute widerspricht er, es macht die Runde, morgen ist es ein anderer. Oder schlimmer noch Pykar und ein anderer die gemeinsam an einem Strang ziehen. Der Anfang vom Ende - ein Aufstand, eine Herausforderung. Und sollte er gewinnen, habe ich ihm zu dienen? Ihm? Würdest Du das zulassen? Verbanne ihn jetzt, wo Du ihn noch problemlos loswerden kannst. Schick ihn in die Wüste und zeichne ihn, wenn Dir was an mir liegt Des. Wenn Du mich liebst, blende ihn", flüsterte Kerttu seinem Mann für andere unhörbar ins Ohr.


    Der große Troll nickte einmal knapp und richtete sich wieder auf.


    "Pykar hiermit verbanne ich Dich aus dem Stamm der Skorpione. Ich dulde keine Unruhestifter. Dein Besitz fällt dem Stamm zu. Deine Frauen gehen in meinen Besitz über, ebenso Deine Tochter. Und damit jeder weiß, dass Du ein Verbannter bist, ziehen wir Dir die Zähne - Deine Schande soll Dir ins Gesicht geschrieben stehen", zischte Dessari.


    Kaum ausgesprochen, fielen die anderen Krieger des Skorpion-Stammes über Pykar her. Wer sich jetzt durch besondere Treue und Brutalität hervor tat, dass wusste jeder, hatte einen Stein bei seinem Stammesführer und dem Liten im Brett. Dementsprechend war der Umgang mit Pykar.


    Der grüne Troll wurde von allen Kriegern des Stammes angegriffen und niedergerungen. Zwar kämpfte er mit allen Kräften die er nach seiner Verletzung noch hatte, aber gegen alle anderen aus seinem Stamm hatte er schlichtweg nicht die geringste Chance.


    Sie fixierten ihn am Boden und Dessari brach ihm die Stoßzähne mit einem Dolch aus dem Maul, alles unter dem zufriedenen Blick seines Liten. Dessari stach ihm mit dem Dolch zudem das rechte Auge aus und reichte die Waffe seinem Lite mit dem ausgestochenen Auge.


    Kerttu blinzelte seinen Mann vergnügt an, fraß das Auge vom Dolche und steckte die Waffe ein.


    Schwer angeschlagen durch den abgetrennten Arm, den Blutverlust, die herausgebrochenen Stoßzähne und das ausgestochene Auge war Pykar kaum noch bei Besinnung, als sie ihn nackt auszogen. Ohne Kleidung, Wasser und Waffen ließen sie ihn in der Wüste zum Sterben zurück.


    ****


    Pykar erwachte mit Schmerzen, wie er sie vorher nicht gekannt hatte. Der grüne Troll war froh noch am Leben zu sein. Langsam richtete er sich auf und zog los in der Hoffnung Wasser oder einen anderen Stamm zu finden.


    Tage streifte er umher, schlief wo sich eine Möglichkeit ergab und aß was er fand. In den bitterkalten Nächten presste er sich an Steine, da diese etwas länger die Wärme des Tages speicherten. Die meisten sicheren Plätze waren von Raubtieren belegt, ohne Waffe konnte er sich keinen solchen Platz erkämpfen.


    Mehrfach hatte der Troll versucht sich einem anderen Stamm anzuschließen.


    Aber dass was ihn früher mit Stolz erfüllt hatte, wurde nun sein Fluch. Sie fürchteten ihn, den Krieger aus dem Skorpion-Stamm. Die meisten vertrieben ihn sofort, indem sie ihn mit Sperren oder Bögen verscheuchten.


    Andere Stämme versuchten sofort ihn umzubringen. Ein Skorpion machte schließlich sonst auch keine halben Sachen.


    Pykar war immer wachsam. Er kannte keinen anderen Zustand mehr, da er in den Augen der meisten anderen Stämme als Verbannter ein leichtes Opfer war.


    Als er in der Ferne das Zeltlager der Sandpanther entdeckte, ließ er sich einfach in den Sand fallen. Er hockte dort einige Stunden und schaute zu dem Lager der fremden Trolle hinüber. Er verfluchte innerlich seinen Stamm. Wäre er doch nur für den heutigen Tag ein Wüstenwolf, dann hätte er mit den Sandpanthern reden können. Pykar beschloss einfach dort zu bleiben wo er war. Um weiter zu laufen fehlte ihm die Kraft. Und irgendwie spendete die Nähe seiner Artgenossen ihm Trost, auch wenn sie ihn vermutlich nicht beachten würden. Ihm war es gleichgültig, ihre Anwesenheit reichte ihm aus.


    Es dauerte gut noch eine Viertelstunde, dann verließ eine kleine Gruppe von drei Mann den Stammesplatz und kam auf ihn zu.


    Pykar musterte die drei, wie sie sich ihm näherten. Zwei große Krieger und ein kleinerer Kerl, der Lite des Stammes. Kurz vor ihm blieben die drei stehen und schauten auf den grünen Troll herab.


    "Hier nimm", sagte der Lite freundlich und reichte ihm einen Wasserschlauch, sowie einige Scheiben Trockenfleisch. Er legte etwas Kleidung neben Pykar und einen Dolch oben auf die Kleidung.


    Der grüne Troll musterte seinen Wohltäter überwältigt und schluckte. Der Mann war schlank, leicht violett und hatte seine langen, grünen Haare zu Filzlocken zusammengebunden. Pykar nahm die Sachen mit dankbarem Nicken entgegen und wusste nicht was er sagen sollte. Sandpanther, Wüstenwölfe - alles Schwächlinge mit ihrer Brüderlichkeit! So hieß es in seinem Stamm.


    Und genau wegen dieser Schwäche, würde er jetzt überleben. Wenigstens ein paar Tage mehr.


    "Danke", presste er aus seiner wunden Kehle hervor.
    "Lerne was draus ehemaliger Skorpion. Ich schicke Dir unseren Schamanen. Er wird sich Deine Wunden anschauen. Vor allem dass Du keinen Wundbrand an dem Armstumpf bekommst. Mehr Gastfreundschaft kann ich Dir nicht bieten Verbannter des Skorpion-Stammes.


    Unsere Frauen möchten keinen Skorpion in unserer Mitte, auch keinen ehemaligen. Das verstehe ich nur zu gut. Ich kann Dir also kein Lager bieten und eine Aufnahme in unseren Stamm kommt nicht in Betracht. Aber ich kann auch nicht tatenlos zusehen wie ein Troll draußen vor unserem Lager stirbt. Wasser, Nahrung, Kleidung, eine Waffe und medizinische Versorgung ist alles was ich Dir gebe und einen Rat.


    Bleib friedfertig auf unserem Gebiet. Versuch Dich zu den Rakshanern durchzuschlagen. Ihr habt zu Rakshanern keinen Kontakt, betreibt keinen Handel. Dumm wenn man Brüder so mit Füßen tritt. Aber lass Dir gesagt sein, es sind gute Menschen, bei ihnen hast Du keinen Ruf - weder gut noch schlecht. Nutze das weise. Ich wünsche Dir viel Glück", sagte der Lite aufrichtig und ging zurück zu seinem Lager, dicht gefolgt von den beiden anderen Kriegern, die seinen Rücken deckten.
    Ganz so wie es der Lite der Sandpanther versprochen hatte, kümmerte sich der Schamane ihres Stammes um Pykars Verletzungen. Er versorgte die Wunden, gab ihm noch etwas Medizin mit und wünschte ihm ebenfalls viel Glück auf seiner Reise zu den Rakshanern.


    ****


    Pykar sammelte einen weiteren Tag noch etwas Kraft, dann machte er sich auf den Weg zu den Rakshanern. Pykar dankte Rakshor auf Knien, dass er den Stamm der Sandpanther gefunden hatte und dass deren Lite so völlig anders war, als der seines ehemaligen Stammes.


    Laut der Erläuterung des Sandpanther-Lite waren die Rakshaner gute Leute. Das gleiche gilt für die Sandpanther, fügte der grüne Troll gedanklich hinzu.


    Er beschloss sich die Worte des Mannes zu Herzen zu nehmen, der ihn gerettet hatte. Er würde bei den Rakshanern ein neues Leben anfangen, wenn sie ihm denn eine Chance geben würden.


    ****


    Der Sandpanther-Lite hatte nicht zu viel versprochen, die Rakshaner waren wirklich hilfsbereite und freundliche Personen. Das erste Mal in seinem Leben fühlte sich Pykar wohl. Dennoch gehörte er nicht zu ihnen und seine Anwesenheit brachte sie in Gefahr. Das einzige freie Land in dem er leben konnte ohne seine einzigen Verbündeten zu verraten oder selbst verfolgt zu werden war die Handelsallianz.