Ara'raun [Gestaltwandler]

  • Name: Ara’Ra’un oder Amara, oder Arvis, oder Alara, oder Raul, oder Ranun, oder Ralun, oder, oder, oder
    Volk: Gestaltwandler (Mauersegler)
    Fraktion:Handelsallianz
    ggf. Gilde:
    Alter: 23
    Größe: 1,58
    Statur: schmal und drahtig
    Beruf: Spion
    Herkunft:
    Derzeitiger Wohnort: Obenza
    Familienstand: nicht verbandelt
    Religion:Ardemia
    Sprachen: von allem ein bisschen, aber hauptsächlich Asameisch und Natursprache


    Aussehen
    Unstet und unscheinbar ist ihr Erscheinungsbild und das mit voller Absicht. Sie will gar nicht, dass sie jemandem wirklich lange im Gedächtnis bleibt. Am liebsten ist es ihr, wenn man sie ganz schnell wieder vergisst. Aber ganz so einfach ist das meistens doch nicht, denn obwohl sie es versteht ein Allerweltsgesicht aufzusetzen, so sind ihre Augen doch ein wenig zu dunkel und zu groß, so dass sie viel zu kindlich wirken, oder der Rest von ihr wirkt einfach viel viel Älter als 23, was kein wunder ist, denn mit ihren 23 wäre sie in Menschenjahren gerechnet um die 40. Außerdem ist sie nicht besonders groß, was hier und da doch wieder auffällig ist, zumindest dann, wenn man sie zunächst für ein Kind gehalten hatte und dann feststellt, dass man es mit einer erwachsenen Frau zu tun hat. Das bleibt doch eher mal im Gedächtnis der Leute. Manchmal legt Ara es aber auch genau deshalb drauf an, die Rolle des jungen Mädchens zu spielen. Oder die eines Jungen, den das Schicksal schwer gezeichnet hat und deshalb älter aussieht als er eigentlich ist. Gerade weil ihre Haare dunkel und kurz sind, und bei genauerem – sehr viel genauerem – hinsehen mehr kleinen dunklen Flaumfedern ähneln, als Haaren, spielt sie diese Rolle auch nur all zu gerne.


    Charakter und Mentalität
    Der Erfolg gibt Ara durchaus darin recht, dass sie sich für eine gute Schauspielerin hält. Aber trotzdem liegen ihr nicht alle Rollen. Charaktere, die zu sehr gegen ihr Naturell gehen hält sie doch meistens nur sehr sehr kurz durch. Dazu zählen vor allem jene, die aufbrausend und auffallend sind. Sie fühlt sich so ganz und gar nicht wohl, wenn sie auffällt. In solchen Rollen muss sie sich auch immer dazu zwingen laut und schnell zu sprechen, auffällig zu kichern, oder gar zu schreien. Ihre paradetolle ist wohl der unscheinbare Botenjunge, der unauffällig, ruhig und still ist, den man nicht bemerkt und der durchaus ein kindliches Gemüt aufweisen kann, wenn es darum geht kreative ausreden zu finden. Den an Kreativität mangelt es der Vogelfrau sicherlich nicht und erst recht nicht an Ausreden. Außerdem fühlt sie sich in dieser Rolle sicher, weil sie jederzeit wieder zur Frau werden kann und somit in Sicherheit ist, wenn mal wieder ein Junge gesucht wird, der irgendwas getan haben soll.
    Über die Jahre hat sie sich wohl sehr gut an ihre Aufgaben und ihre Aufträge gewöhnt, doch ihr Platz ist es nicht. Das spürt sie jeden Tag mehr. Viel lieber würde sie den Wind unter ihren Schwingen genießen, als sich dabei darauf zu konzentrieren, wo die Herrschaften hin gingen und was sie taten. Doch so einfach war das nicht, den irgendwie brauchte sie mehr Dinge, als Mücken zum Leben.


    Fähigkeiten
    Ihr größtes Talent, trotz ein paar Erschwernissen, ist es wohl unscheinbar zu sein. Sie bezeichnet sich auch gerne als Meister der Verkleidung, wobei das eher einfach nur ein Improvisationstalent ist, denn sie hat zwar, das ein oder andere Versteck, an dem sie Kleidung und ein paar Utensilien lagert, aber meistens müssen Dinge von irgendeiner Wäscheleine, oder anderen Orten, herhalten. Dafür hat sie aber gerade in Gestalt des Mauerseglers nur selten ein Problem an einen Ort zu gelangen. Räume die geschlossen sind, oder leicht geschlossen werden können sind ihr dabei allerdings kein gern genommenes Ziel.
    Am liebsten hat sie ja Aufträge, die mehr Botengänge sind und es erfordern auch mal mehret Tage in der Luft zu verbringen – dann ist sie einfach in ihrem Element.
    Im Schauspielern ist sie auch recht gut und spontan, wobei sie da auf eine Handvoll Persönlichkeiten zurückgreift, die meist nur einen anderen Namen bekommen, ansonsten aber zum Teil ein gewisses Eigenleben entwickelt haben.



    Stärken und Schwächen
    Sich schnell auf eine neue Situation einstellen zu können, zählt wohl zu ihren größten Stärken und das sie dabei sehr erfinderisch auch mit eher geringen Mitteln vorgehen kann. Allerdings lässt sie genau das zuweilen auch übermütig werden und manch einer gefährlichen Situation ist zu nur noch mit purem Glück, anstatt mit können entkommen.
    Geschlossene Räume mit zu vielen Menschen machen ihr Angst, sie fürchtet sich einfach davor irgendwo eingesperrt zu sein und nicht mehr entkommen zu können.



    Reiserucksack
    Nichts.
    Besitz an dem sie wirklich hängt hat sie nicht. Hier und da hat sie ein paar Verstecke mit Kleidung, einem kleinen Messer oder einem Dolch. Aber oftmals muss sie sich spontan mit dem behelfen, was sie gerade auf einer Wäscheleine finden kann.
    Wenn sie es sich aber aussuchen kann, dann bevorzugt sie weite leichte Kleidung und wenn sie nicht gerade den Jungen mimt, dann auch irgendwas, was ihre kurzen Haare verdeckt.


    Lebenslauf
    Aufgewachsen ist sie bei ihrer Mutter Na’ida, die sie auch in die Gemeinschaft der Gestaltwandler einführte und lange Zeit wusste sie von ihrem Vater nicht mehr, als dass er ein Mensch ist. Ihre Mutter sprach nicht oft über ihn und wenn doch, dann schwang immer ein Hauch von Verachtung in ihrer Stimme mit. Den Grund dafür wollte sie aber ebenso wenig preis geben. Sie wechselte meistens einfach das Thema.
    Lange Zeit interessierte sich Ara auch gar nicht dafür, wer eigentlich ihr Vater ist und mied das Thema ebenso. Ihre Kindheit war viel davon geprägt, ihrer Mutter im Garten oder mit den Ziegen zu helfen und nicht selten lange Flüge über das Tal zu unternehmen, bei denen sie sich hoch in den Himmel schraubten und dann einfach nur noch gleiten ließen. Noch heute denkt sie sehnsuchtsvoll an diese Zeit zurück. Doch seit jenen glücklichen Kindheitstagen hat sich viel geändert.
    Irgendwann wurde es ihr doch wichtig zu erfahren, wer ihr Vater ist und dass ihre Mutter ihr stur weiterhin nichts über ihn erzählen wollte, brach irgendwas in dem Verhältnis zu ihr. Von heute auf morgen, war es irgendwie vorbei. Und als sie ihr im Streit darüber sagte, dass er ein schlechter Mensch sei, wollte sie ihr das schon nicht mehr glauben. Längst hatte sie beschlossen ihren Vater zu finden.
    Wohl weißlich, dass sie nur mit einem Namen keine Chance hatte diesen Mann irgendwo auf der Welt zu finden, hatte sie sich an ihre Tante gewandt. Von dem Streit mit ihrer Mutter hatte sie ihr natürlich nichts erzählt und auch nicht, dass sie vorhatte ihren Vater zu finden. Ganz das unschuldige Mädchen mimend, welches einfach nur ein wenig was über die Liebe erfahren wollte, hatte sie ihre Tante rum bekommen ihr zu erzählen, wo, wann und wie, sich ihre Eltern kennen gelernt hatten.
    Mit dem Wissen, das Turis Hagdorn damals um die 20 gewesen war, und im Gegensatz zu ihrer Mutter groß und schlaksig, mit blondem Haar und leicht rötlichem Bart war, hatte sie sich nach Obenza aufgemacht. Weiterhin wusste sie, dass ihre Eltern sich damals im Hafen kennen gelernt hatten und das Turis dort wohl auch damals wohnte. Das war zwar immer noch nicht viel, aber wenigstens ein Anfang.


    Eine ganze Weile brauchte sie um sich an diese riesige Stadt mit ihren vielen wimmelnden Leuten zu gewöhnen und sie verfiel zunehmende dazu ihre Zeit als Mauersegler zu verbringen, die hohen Häuser waren einfach Ideal zum Starten und Landen und boten dazu noch unzählige kleine Schlupflöcher in denen sie sicher schlafen konnte.
    Ihre Tage verbrachte sie damit über die Stadt zu fliegen, durch die engen Häuserschluchten zu gleiten und die Menschen zu beobachten. Jeder blonde Haarschopf stach ihr dabei besonders ins Auge, doch dies war der falsche Weg um wirklich jemanden zu finden. Also begann sie die Leute mehr und mehr zu belauschen – eigentlich gar nichtmal mir der Hoffnung irgendwo den Namen ihres Vaters zu hören, sondern vielmehr um herauszubekommen, an wen man sich wenden konnte, wenn man eben nach so einer Information suchte. Wie sich allerdings herausstellte, war es gerade Turis, denn man aufsuchen sollte, wenn man an Informationen über eine bestimmte Person kommen wollte. Offiziell betrieb er Hagelkorns Nachrichtenservice, aber inoffiziell ging es bei ihm wohl um noch viel mehr als Botschaften, die von A nach B sollten.


    Zwei ganze Wochen schlich sie um seinen Laden herum, bis sie sich endlich traute hinein zu gehen und ihm zu sagen, dass sie seine Tochter sei. Immer wieder waren ihr Zweifel gekommen, ob ihre Mutter nicht doch recht gehabt hatte. Immer üblere Szenerien hatte sie sich ausgemalt, wie er reagieren würde. Deshalb war sie doppelt überrascht, dass dieser Mann zum einen sehr erfreut über sie war und zum anderen freundlich und ein wahrer Gentleman. Wie konnte ihre Mutter diesen Mann für einen schlechten Menschen halten? Sie dachte immer wieder darüber nach, wie sie nur zu so viel Bitterkeit über Turis gekommen war, doch finden konnte sie nichts; Was von ihrer Seite aus noch mehr die Front zu ihrer Mutter verhärtete und Ara langsam begann zu glauben, das sie ihren Vater nicht kennenlernen durfte, weil Na’ida sie nicht Teilen wollte.
    Möglicherweise war sie gerade deshalb so begeistert, dass sie tatsächlich mit ihren Fähigkeiten ihrem Vater helfen konnte. Zunächst flog sie nur Botschaften, die sie sich Merken konnte, zu ihrem weit entfernten Empfängern. Aber nach und nach zeigte Turis seiner Tochter mehr und mehr vom Geschäft der Bespitzelung, wie man sich tarnt und in einer anderen Rolle völlig aufging, wie man an Informationen kam und wie man sich aus brenzligen Situationen befreite.


    Ihre Ankunft in Obenza ist nun schon zehn Jahre her aber so langsam kommen ihr Zweifel an der Sache. Zu beginn hatte sie nicht hinterfragt, wem eigentlich die Informationen dienten, die sie beschaffte. Doch nach und nach hatte sie mit immer übleren Gesellen Bekanntschaft gemacht, hatte schlimme Dinge herausgefunden und das Netzt aus Informationen, Druckmitteln und Drohungen das sich von dieser Stadt aus breit machte, wurde immer klarer für sie.
    Vielleicht war es ja das gewesen, was ihre Mutter gemeint hatte? Und wo waren überhaupt diese schönen Tage hin, in denen sie noch wirklich frei fliegen konnte?