Argentocoxos - Thabit

  • Argentocoxos - Thabit



    Name: Argentocoxos oder Thabit
    Seele: Thabit von Wigberg
    Art: Lebendes Schiff, Biomechanoid
    Gesamtlänge: 388 Meter
    Spannweite: 271 Meter
    Gewicht: keine Angaben
    Verdrängung: 249.770 Tonnen
    Maximale Tauchtiefe: 30.000 Fuß/9.144 Meter
    Maschine: 1 GDSS Nuklear Fusions Kern
    Antrieb: 6 Hybrid MHD/Hydroturbine Drives
    Reisegeschwindigkeit: 180 Knoten/333 km/h
    Höchstgeschwindigkeit: 220 Knoten/407 km/h



    Aktueller Kapitän:
    Irving



    Aussehen:


    Schiff:
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    Bewaffnung/Ausstattung:

    6 SLR-83 (Langstrecke) Hochenergie-Pulslaserkanonen

    4 SLR-84 (Langstrecke) Hochenergie-Pulslaserkanonen

    8 SMR-72 (mittlere Reichweite) Hochenergie-Pulslaserkanonen "Skorpion"

    6 einsatzfähige Schienenkanonen mit Geschütztürmen

    36 x 6 Röhren RAFIT Torpedobatterien (Bogen)

    12 x 6 Röhren RAFIT Torpedobatterien (Stern)

    Bis zu 20 ICBMs IV-E-Revelation-Klasse mit jeweils 8 MIRVs (insgesamt 3400 Megatonnen)

    Bis zu 160 Raytheon III Hypersonic Marschflugkörper


    Defensive Systeme:

    Mark X Abfang-Torpedos

    Incom Gegenmaßnahmenpakete

    EMP-Feldgenerator (Anti-Torpedo)


    Nahrung:
    Argentocoxos die Energie seines Nuklear Kerns, sowie Seelen seiner dargebrachten Opfer




    Beschreibung:


    Argentocoxos
    "In seinem Inneren findet sich alles Wissen, das die Familie Wigberg im Laufe der Jahrhunderte - oder sind es Jahrtausende? - angehäuft hat. Anhand der Form der Räumlichkeiten lässt sich erahnen, dass die Bibliothek kein unterirdisches Gebäude ist, sondern ein großer Biomaschinoid.


    Mehr noch - er spricht zu seinem Gast. Die Stimme ist mechanisch, künstlich, doch die Seele dahinter ist die eines Menschen: Niemand geringeres als Thabit von Wigberg, der um das Jahr der Asche herum lebte.


    Die gesamte Bibliothek wird gebildet vom Tauch-Schiff Nr. 5, Name Argentocoxos, beseelt und zu einem Leviathan modifiziert. Es ist eines der sieben Relikte aus der alten Welt und es ruhte in Ledwick, bis wir es bargen und umbauten. Thabit war jener, dem das gelang. Und dieser Biomechanoid ist in der Lage, sich von einem Ort zum anderen zu bewegen - samt dem Wissen, dass er in sich birgt.


    Argentocoxos ist organischer Natur und bildet mit seinem Kapitän eine Einheit. Die Erschaffung dieser Schiffe ist ein kompliziertes Verfahren und wurde von Äonen von Jahren von Thaumaturgen, speziellen Nekromanten durchgeführt.


    Ein Schiffsgrundgerüst das die Funktion eines Skeletts übernimmt, wurde mit zusätzlichen Antriebsaggregaten hergestellt und mit einer Schicht aus gereiften Syntfleisch, Knochen und Panzerung überzogen. Das Syntfleisch wurde aus der Spende des Besitzers/Schöpfers gezogen und reifte in speziellen Behältern heran, bevor es auf das Schiff implantiert/gepflanzt wurde.


    Das Grundgerüst von Argentocoxos bildete das gleichnamige Tauchschiff/Relikt. Nach Zugabe der Spenderseele verfügte das Schiff auch über die komplexen Eigenschaften von Fühlen und Denken. Es geht eine unzertrennbare Beziehung mit dem Besitzer/Kapitän ein.


    Gemeinsam mit dem Schiff muss jeder Kapitän der sich das erste Mal mit dem lebenden Schiff vereinigt, die Schmerzen des Ersten Schöpfers und des heranreifenden Schiffes erleiden. So entsteht eine tiefe Verbindung und der Kapitän bekommt ein Gespür für die zu tragende Verantwortung.


    Das Schiff passt sich seinem Schöpfer individuell an. Die Geschwindigkeitswünsche des Kaptiäns werden ohne Angeben eines Befehls ausgeführt. Die Kommunikation erfolgt mental, per Verbundkabel oder verbal.


    Ferner kann das Schiff aus den vorgenannten Gründen nicht verkauft werden, es könnte sein, dass es die Trennung nicht überlebt und vor Kummer verstirbt. Es kann nur an einen neuen Besitzer der mit dem alten Besitzer blutsverwandt ist, weitergegeben werden.


    Kapitän und Schiff sind lebenslang miteinander verbunden.


    Ist der neue Kapitän den Bund mit dem Schiff eingegangen, kann er sich ebenfalls nicht für einen längeren Zeitraum von seinem Schiff trennen ohne Schaden zu nehmen oder schlimmstenfalls daran zu versterben. Die Trennung von Schiff und Kapitän, die Stille im Kopf, bewirkt eine Art Depression. Der Kapitän wird immer antriebsloser, da ihm ein lebenwichtiger Bestandteil fehlt - das Schiff. In der Endphase der Trennung würde der Kapitän nur noch lethargisch herumliegen, verwahrlosen und keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Schiff und Kapitän können nur im Verbund existieren.



    ****

  • Das immerhungrige Heiligtum


    »Capitano, welchen Standort schlägst Du als sicheren Hafen vor?«, fragte Thabit seinen Käptn.


    »Geeignet ist die Mondlagunge, die Mannschaft könnte sich Obenza ansehen und dort könntest du dir den Bauch vollschlagen.« Liebevoll tätschelte Irving die Innenwand des Schiffs. »Du bist hungrig, seit die Souvrakasier nicht mehr hier sind und beginnst, uns aufzuzehren, Thabit.«


    »Dann werden wir die Mondlagune ansteuern, gegen einen Happen hätte ich wirklich nichts. Ich spüre, wie der Hunger an mir nagt und ich demnach an Euch nagen muss. Steh auf Dorian und gib Irving seinen Platz wieder.«


    Dorian erhob sich und zeitgleich eilte Irving wieder auf den Sitz.


    Die Mannschaft machte bedauernde Kommentare, doch niemand versuchte, sie aufzuhalten, als Hilarius und Dorian zur Luke gingen. Hilarius schaute sich bei der Mannschaft um. Scheinbar waren sie traurig, dass sie das Schiff verließen. Weshalb konnte er sich nicht erklären. Entweder bekamen sie nicht oft Besuch, oder sie hatten sich etwas erhofft? Aber was? Das Schiff war ein Lich, vielleicht Rettung? Vielleicht zwei weitere Opfer, die ihre Opfer geringer ausfallen ließ? Futter für die Bestie, die sie bei lebendigem Leib verschlang? Das Schiff war ein blau-schwarzes Herrenhaus, ein Dunwolf mit Flossen und sie spazierten durch seine Eingeweide.


    »Ein wenig unheimlich war es schon da drin«, fand Dorian, als sie das Ufer erreicht hatten. »Ich bin froh, dass wir wieder hier draußen sind, man hat regelrecht gemerkt, wie Argentocoxos einen auffrisst. Er war freundlich, genau wie Irving, aber ich denke, mit denen ist nicht gut Kirschen essen und Irving ist kein Wigberg.«


    »Es ist das gleiche Gefühl, wie wenn Du Dunwolf gegenüberstehst. Er ist freundlich, aber Du weißt, was er ist. Du fühlst die Gefahr förmlich greifbar in der Luft und Iriving ist da nicht anders. Was immer er ist oder behauptet zu sein, das ist nur die Wasseroberfläche. Und stille Wasser sind bekanntlich tief Dorian. Das dort draußen, ist der Abgrund der See, dort liegt Deine Bibliothek.«


    »Weißt du, wie Irving mir vorkam? Wie ein Seelenfänger. Hast du mitbekommen, wie er uns zum Cockpit schubste? Ich wette, er hat öfters mal Gäste - und die werden auf dem Stuhl nicht mit Wissen vollgepumpt, sondern ausgeschlürft. Thabit hat uns nur verschont, weil wir zur Familie gehören. Und die Mannschaft war betrübt, weil das Schiff hungrig blieb und sie somit weiterhin als Nährboden dienen müssen - und weil sie uns nicht folgen konnten. Sie sind nicht freiwillig dort, das ist keine Mannschaft, sondern Lebendfutter!«


    »Genau so sehe ich das auch, es sind ihre Sklaven. Es wird eine Mannschaft geben, einen vertrauten Kreis. Aber jene die wir sahen, waren es nicht. Sie haben sich etwas erhofft, Rettung oder auch ein bisschen weniger Leid durch unser Opfer. Aber wir waren weder Rettung noch Nahrung. Ich teile Deine Einschätzung. Der Sessel ist sonst für ganz andere Zwecke bestimmt, wenn nicht gerade ein Wigberg darauf Platz nimmt. Deshalb leben wir noch. Und nimmt Irving darauf Platz, dann ist es sein Thron. Hast Du seinen brennenden Blick gesehen, als Du auf seinem Thron sitzen durftest? Ich glaube, jeder Besuch ist für ihn so, wie wenn andere ihre geliebte Frau verleihen. Es ist für ihn kaum zu ertragende Blasphemie, wenn dort ein anderer als er sitzt. Dunwolf könnte man durchaus als unseren Argentocoxos bezeichnen.«


    »Dun-Haru-Mar ... von dieser Trinität ist nur noch Dunwolf geblieben. Wenn wir davon ausgehen, dass Dunwolf das Heiligtum der Hohenfelde ist und Thabit-Argentocoxos das der Wigbergs, dann haben die Eibenbergs garantiert auch ein Neues. Die neue Trinität.«


    Aus: Klein Souvagne - Distrikt T - Kapitel 14 - Die aschgraue Sonne

    "Die Menschen bauen zu viele Brücken und zu wenige Mauern."

    - almanische Weisheit -

  • Thabit rettet den Duca

    Der Duca ist tot - lang lebe der Duca


    Am 3.1.203 nach der Asche rief Thabit den im Krieg vor Dunkelbruch erforenen Duca Tazio Ferdinando di Ledvico zurück ins Reich der Lebenden. Dabei trug er eine geisterhafte, menschliche Gestalt. Er genoss seither große Verehrung und löste bei Tazio einen Hang zum Ahnenkult und zur Traumdeuterei aus. Thabit rettete nicht nur die Linie Di Ledvico vor dem Erlöschen, sondern auch den Anteil von Wigbergblut, das in Tazios Adern floss.

  • Thabits Natur

    Aus: Prolog - Der Duca ist tot, lang lebe der Duca


    [...]


    Er war uralt, seine Technik hingegen so hochmodern, dass es sie gar nicht geben dürfte. Doch es gab ihn und er fuhr knapp unter der eisigen Wasseroberfläche den Dubis hoch. Eine Maschine und ein Lebenwesen zugleich, mit einer Seele die einst ein Mensch gewesen war.


    Wurde er von anderen erblickt auf hoher See, hielt man ihn für einen gigantischen Fisch. Einen Hai. Einen außergewöhnlichen Hai. Riesig, groß, mächtig, überirdisch. Eine Hai-Wesenheit die Blitze beschwören konnte. Sah sie hingegen Thabits Manifestation als Geist sieht, erblickte man einfach die durchscheinende, glühende Gestalt des Menschen, die er zu Lebzeiten gewesen war.


    Da er im Wasser lebt und sich von Seelen ernährte erscheint glaubten die Seeleute er wäre Davy. Er war verkörperte die Legende von Davy, der Seemänner in die Tiefe riss und sie verschlang. Nur kamen sie bei ihm nicht in seine Seemannskiste, sondern in den Leib des Schiffes.


    Bevor er aus den Fluten auftauchte, entluden sich statische Ladungen, Blitze die manche Masten in Elmsfeuer brennen ließen. Etwas das zusätzlich dazu beitrug, dass man ihn für jene Sagengestalt der Meere hielt. Manchmal sprach er zu den Seeleuten, er benötige Informationen genauso wie er Seelen zum Überleben benötigte. Beides war sein Treibstoff, die Essenz die ihn körperlich und seelisch nährte.


    Da wo bei anderen Kreaturen ein Herz schlug, hämmerten in Thabit Hochleistungsreaktoren. Seine Seele hingegen hatte nichts von ihrer Magie, ihrer Macht noch von ihrem Herzen eingebüßt. Er lebte und er fühlte...


    Es war etwas Grauenhaftes an Land geschehen. Ein Schmerz hatte ihn innerlich erschüttert und mit absoluter Gewissheit wusste er, dass eine Person gestorben war. Jemand der das Blut seiner Familie in sich trug, jemand der nicht sterben durfte.


    Thabit war ein Ältester, ein Ur-Lich.


    Die Existenz als Ur-Lich war ein ganz eigner Zustand und hatte nichts mehr mit der weltbekannten Nekromantie an sich gemein. Wo sich andere Nekromanten in den Vordergrund spielten, Leichen zu Untoten wiederbelebten, Geister beschworen oder Knochen befehligten, da wandte sich der Ur-Lich nach innen.


    Die Ältesten waren Geschöpfe, die ihre eigene Seele derart manipuliert hatten um ihr Leben unvorstellbar zu verlängern und eine Macht zu erlangen, von der selbst der machthungrigste Magier nicht zu träumen wagte.


    Ein Ur-Lich verlängerte nicht einfach die Lebensspanne seiner Geburtshülle. Oh nein, er verließ sie, streifte sie ab wie eine Schlange ihre uralten Häute. Dann presste er seine Seele samt ihrer Essenz durch den Schleier des Nexus und verankerte sie in der Trias. Damit war er ewiglich.


    Erhaben über den Nexus, fest verankert vor dem Taudis. Aber dieses Unterfangen war nicht ohne Risiko und jeder der es wagte spielte auf eigenes Risiko.


    Sich selbst die Seele aus dem eigenen Leib zu reißen, anstatt den Leib zu erhalten, verursachte Schmerzen bis hinein in die letzte Essenzfaser. Lebenslange Studien, ein ungeheurer eiserner Wille und die Bereitschaft Schmerzen zu ertragen, die jedes geistige Fassungsvermögen überstiegen waren die Grundvoraussetzungen um ein Ur-Lich, ein Ältester werden zu können.


    Man spaltete sich, zerriss sich selbst in Fetzen, trennte sogar seine Seele auf. Seelen waren mächtig, Macht die auch das Denken und Fühlen in die Form des dazugehörigen Lebens presste.


    Hob man diese Trennung auf, zerriss man die natürlichen Grenzen die Körper, Geist und Seele auferlegt waren und zerriss man sogar einen Teil seiner Seele erhielt man als Belohnung für diese ungeheuerliche Tat einen fast unbegrenzten magischen Horizont.


    Man wandelte fortan zwischen drei Ebenen, ausgestattet mit genau jener Macht. Körperlosigkeit und Körper, es war die freie Entscheidung eines Ältesten.


    Sie waren nur eine Stufe von einem Gott entfernt.

    Wer wusste schon, wie groß oder klein dieser letzte Schritt war?

    Einen Schritt weiter, da lauerte der Abgrund.

    Und von ihrem Ankerplatz aus konnte man den Abgrund sehen...


    Jener Abgrund, der sich so manchen Fast-Ältesten geholt und verschlungen hatte. Man hatte einen Versuch. Einen einzigen Versuch, sich zu einem Halbgott zu erheben.


    Der Weg dahin war gepflaster damit sich die Psyche zu zerfetzen, die Seele zu zerreißen und sie aufzutrennen. Niemand konnte einen Teil von seiner Seele auf Dauer abtrennen ohne davon nicht wenigstens wahnsinnig zu werden.


    Er war mehrere Tode gestorben.


    Bevor er ein Ältester wurde, war er vergangen und als ein Biomechanoid wiedergeboren worden. Leid, Schmerz und Pain waren seine ständigen Begleiter, wie seit diesem Tag Irving. Sein Mann, seine ewige Liebe. Er hatte sich selbstlos geopfert um ihn zurück ins Leben zu holen. In neuer immerwährender Form.


    Und mit dieser selbstlosen Tat voller grenzenloser Liebe, wurde auch er wiedergeboren und zwar in den Tiefen von Thabits neuem Körper selbst. Heute nach all der Zeit, nach all den Wandlungen, nach all den Veränderungen an Körper und Geist, wusste er nicht mehr wie es sich anfühlte einst ein Mensch gewesen zu sein.


    Die Liebeserinnerungen seines Mannes waren der Anker seiner Erinnerungen, wie der Trias der Anker seiner Macht.


    Eines hatte Thabit niemals vergessen, dass er ein Teil einer großen Sippe war und dass er eine Familie zu beschützen hatte.


    [...]