• Missgelaunt ließ Argram seinen Seesack auf die dünne Schneedecke sinken. Kräftig zog er seine Kapuze ob des beißenden Windes tiefer in das vor Kälte gerötete Antlitz. Einzelne Schneekristalle hatten sich in dem blonden Bart verfangen und waren durch die Feuchtigkeit des Atems zwischen den Haaren gewachsen. Das Ganze bot einen einsiedlerischen Anblick, was auch nicht unbedingt ein trügerischer Schein war, denn der Hüne war in der Tat lange einsam unterwegs gewesen, hatte seinen Weg allein durch die Weiten des Nordens gefunden. Der Umstand, dass dieser seine Heimat war, hatte ohne Zweifel sein Leben dabei gerettet und amüsanterweise hatte Argram auf seinem Weg nach Süden ein immer milder werdendes Klima vernommen, das, auch wenn es ihm unbekannt war, für die meisten Südländer bereits eine tödliche Kälte sein konnte.
    Abschätzend ließ der junge Krieger einen Blick über den sich vor ihm erstreckenden Küstenabschnitt gleiten. Hoch oben auf der Hügelkuppe wo er sich befand, war die eisige Seeluft kaum zu ertragen und die hellen Augen begannen leicht zu tränen, als Argram die Siedlung begutachtete, die sich Jorsalaheim nannte. Mit seinem Bruder war er bereits einmal dort gewesen und hatte Freiwillige gesucht, um einen Raubzug zu unternehmen. Es hatte ihn gewundert, dass man selbst an diesem Ort bereits von Kjartil, seinem älteren Bruder gehört hatte, ja sogar von ihm und so war es nicht schwer gewesen Waffengefährten anzuheuern, mit denen sie die Händler aus dem Süden überfielen. Seitdem aber war Argram nicht mehr in Jorsalaheim gewesen und es hatte sich sicherlich einiges geändert nach der Gründung der kalten Fluten. Er hob den Seesack wieder über seine Schulter und stapfte den Abhang vorsichtig hinab, stets darauf bedacht nicht auszugleiten, was gerade bei dünnen Schneedecken schneller geschah als es einem beliebte. Richtige Straßen und Wege gab es nicht und so konnte man aus allen Richtungen vereinzelte Punkte sehen, die sich über den Landweg näherten. Anders war das bei einer Vielzahl von Schiffen, die sich in dem engen Hafen tummelten Zu lange hatte er keine Planken unter den Füßen gehabt, dachte er wehmütig beim ihrem Anblick und beschleunigte seine Schritte. Vielleicht, so hoffte er, konnte er ja bei einem ausländischen Kapitän anheuern und dort so lange leben, bis Gras über seine Taten gewachsen war oder aber er machte sich wirklich auf in die ihm unbekannte Welt des Südens. So etwas war jedoch niemals leicht für einen Norkara, denn das Land seiner Vorväter zu verlassen bedeutete Schande... zumindest war das ein Grund für den Krieg zwischen Wölfen und Raben. Auf ewig aber wollte Argram nicht fern der Heimat bleiben, dessen war er sich mehr als sicher.


    Wenig Beachtung wurde dem Hünen geschenkt, als er die Grenze der Stadt überquerte, er war ein Mann wie jeder andere auch. Lediglich seine enorme Grüße zog dann und wann Blicke auf sich, was allerdings nichts neues für ihn war. Dass man ihn hier erkannte, glaubte Argram nicht. Gerüchte verbreiteten sich langsam unter den Clans und auch seine Kapuze verdeckte sein Gesicht ausreichend, dass selbst im Falle des Falles vorerst keine Gefahr bestand. Sein Ziel war der Hafen, wo es allerhand Absteigen gab, die nötige Kontakte zu etwaigen Schiffsbesitzern ermöglichen würden. So zumindest hatte er damals mit seinem Bruder nach Gleichgesinnten gesucht und diese Methode würde sich wohl nicht allzu schnell ändern. Es war jedoch ein ungewohntes Gefühl wieder unter so vielen Menschen zu wandeln. Gegen dieses Treiben wirkte seine Heimat einsam und verlassen und dabei war es wohl im weltweiten Vergleich nicht einmal viel.
    Die nächstbeste Kneipe trug den Namen "Zum hetzenden Hund" und machte einen ziemlich abgerissenen Eindruck. Dennoch offenbarte der stetige Rauch aus dem Schornstein einen warmen Kamin und das zog Argram ohne Zweifel an. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und so richtig warm war ihm schon lange nicht mehr gewesen, sodass er nicht lange zögerte.

  • Obenza. Hafenviertel. Gasthaus Alter Alfons.


    Fingard hatte ein Zimmer im Alten Alfons für sich und ihr Hündchen gemietet. Das Hündchen büchste ihr gerne aus, um sich allein herumzutreiben, kehrte jedoch stets zu ihr zurück. Es hatte in der Zeit seiner Abwesenheit einige Besorgungen gemacht. Alte Freunde besucht und mit ihnen gesprochen. Und eines Tages fasste es den Entschluss, dass es die bequeme Maskerade, die ihm ein Dach über dem Kopf und eine tägliche Mahlzeit ebenso garantiert hatte, wie ausgiebige Krauleinheiten, langsam aufgeben sollte. Das Hündchen wartete an diesem Morgen also ab, bis sein Frauchen aufgestanden war, sich zurechtgemacht und ihnen beiden eine Mahlzeit im Schankraum spendiert hatte.


    Der Schankraum war heute sehr, sehr voll. Und zwar mir Rabennorkara. Terry kannte sie alle. Sie blickten feixend zu dem Hündchen herüber, das mit seinem Frauchen abseits an einem Einzeltisch saß. Wäre er an der Stelle von Fingard gewesen, hätte er sich spätestens jetzt verdrückt. Doch scheinbar fand sie die Horde entweder nicht halb so bedrohlich, wie sie tatsächlich war, oder ihr war das Beenden ihrer Mahlzeit wichtiger. So wartete auch Terry edelmütig, bis sie aufgegessen hatte, ehe er ihr den Schock ihres Lebens verpassen würde.


    Fingard nahm das Hündchen auf ihren Arm, doch das schien ihr auf einmal viel zu schwer. Es schien sein Gewicht sogar noch zu erhöhen! Das süße Schnäuzchen wurde breit wie das einer Bulldogge, die Augen klein und die Schultern bullig. Das Fell auf dem aufquellenden Körper sah auf einmal sehr lückenhaft aus, als hätte das Hündchen Haarausfall. Terry wurde so schwer, dass sie ihn nicht mehr in den Händen halten konnte, wucherte weiter in alle Richtungen und unter den beiden zerknackte der Stuhl. Die Piraten grölten, das Hundemonster rollte von ihr herunter und wenige Augenblicke später war die Verwandlung vollzogen.


    "Hallo, Frauchen", grüßte Terry mit einem sardonischen Grinsen. Dann packte er Fingard kurzerhand um die Taile, warf sie sich über die Schulter wie einen Sack und brüllte: "Männer, zum Hafen! Es ist Zeit, dieses elende Landrattendasein hinter uns zu lassen!" Die ganze Bande zog durch die Häuserschlucht in Richtung Westen. In der Mondlagune lag der Skua vor Anker, den der Rest der Mannschaft bereits seefertig gemacht hatte, ein großer Panzerkreuzer, dessen Eisenverschalung in der Sonne glänzte. Alle Segel waren gesetzt. Sie stiegen in das bereitliegende Beiboot, ruderten hinaus und kletterten an Bord. Dort zog Terry seine Klamotten an, zusammengeklaute Teile, deren interkulturelle Willkürlichkeit ihn auf den ersten Blick als Piraten auswies.


    Dann baute er sich vor ihnen auf, um die traditionelle Rede zu halten.


    "Ich wollte zwar niemals Kapitän sein, seit mein Vorgänger heldenhaft im Gefecht den Löffel abgegeben hat, aber irgendwer muss ja hier das Sagen haben. Fortan bin ich also mit Kapitän anzusprechen. Ihr dürft mir applaudieren."


    Die Mannschaft grölte rum und wer einen Hut hatte, warf ihn in die Luft.


    "Ich konnte nicht alle zurückholen", rief Terry, als es langsam wieder etwas stiller wurde. "Atze, Siggi, Wolle und Berni kann man auch nicht mehr finden, sie sind in Obenza auf der Straße liegen geblieben. Olaf, Heiner und Brams sind verschollen, über ihr Schicksal ist nichts bekannt. Dafür hab ich Verstärkung mitgebracht. Nicht vom Möwenclan und nicht mal von den Norkara, aber immerhin Verstärkung. Der da mit dem pinken Hahnenkamm - ganz offensichtlich ein Naridier - ist Gizmo.


    Und die holde Schönheit hier an meiner Seite ist Fin, mein Frauchen. Noch eine Naridierin. Sie ist Tabu. Wenn ihr auch nur einer zuzwinkert, ist er sein Auge los! Wer beim Grabschen erwischt wird, seine Hand! Und wer noch weiter geht, weiß, was ihm blüht! Ihr kennt mich, ihr wisst, dass ich keine Scherze mache.


    Fin, das ist meine Mannschaft. Ganz offensichtlich bin ich ein Hundewandler. Mein Name ist Therival Sohn des Halmod vom Möwenclan vom Stamm der Rabennorkara! Du kannst Terry zu mir sagen, der Rest ist zu lang. Wir alle hier sind Möwen! Und wir unternehmen jetzt eine kleine Reise nach Thogrim, die bucklige Verwandtschaft besuchen. Wir haben den Skua bis oben hin voll beladen mit Zeug, was man im Wolfsstamm gebrauchen kann. Allem voran Sauerkraut, da sind die ganz wild drauf, weil es während langer Reisen verhindert, dass einem die Zähne ausfallen und sie das Zeug nicht selber anbauen können, sowie Werkzeuge und Material, um Schiffe auszubessern. Ist schon `ne Weile her, dass ich das letzte Mal auf `nem Schiff stand."


    Nach dieser unspektakulären Rede stachen sie in See und machten sich auf die mehrwöchige Reise nach Thogrim. Um das naridische Hoheitsgewässer machten sie dabei einen Bogen und vermieden es, den Handelsrouten auf direktem Wege zu folgen. Auf halber Strecke begegneten sie einem tamjidischen Händler mit nur schwachem Geleitschutz. Fin erlebte ihren ersten Piratenüberfall hautnah. Am Ende der Schlacht kam der Skua kaum noch vom Fleck. Zum einen, weil er nun endgültig überquoll von Beutegut, zum anderen, weil zweiSegel beschädigt waren und sie diese noch reparieren mussten. So verloren sie zwei Wochen uns 2 Mann, die gefallen waren und hatten 11 Verletzte mehr, von denen unterwegs auch einer starb.


    Als sie in nördlichere Gewässer kamen, war dickere Kleidung erforderlich und optisch waren die Männer nun nicht mehr von den Wolfsnorkara zu unterscheiden, so lange sie nicht das Maul aufmachten und losplapperten. In Jorsalaheim ankerten sie weit vom Land entfernt. Terry und Fingard, die inzwischen auch warm eingepackt worden war, ließen sich mit dem Beiboot an Land rudern.


    "Scheiß Kälte. Erstmal `nen Schnaps trinken, ehe wir uns umhören, ob hier wer Sauerkraut braucht. Aber wahrscheinlich wollen sie eher den Kokoswein von den Turbanen, hähä. War ne geile Überfahrt. So kann das immer sein." Terry entdeckte nach kurzem Suchen eine Spelunke. Da diese sich meistens in Hafennähe befanden, war das nicht schwer gewesen. Terry öffnete die Tür, sah sich um, ob irgendwer guckte, als ob er Ärger machen wollte, protzte einen Augenblick mit seiner imposanten Gestalt und begab sich zum Tresen.


    "Was habt`n ihr zu Essen", fragte er mit nicht zu überhörendem Rabenakzent. "Ich will Babyrobbenfleisch und `nen heißen Grog. Aber eine Portion für Erwachsene, ich hab Kohldampf. Fin, was isst du? Los, wir setzen uns zu dem da, der ist alleine und sieht aus, als ob er Gesellschaft braucht." Sie plautzten bei dem jungen, bärtigen Mann an den Tisch, Terry grüßte: "Tagchen" und setzte sich hin. "Sag mal, habt ihr hier nen Händler `nen Markt oder so was?"

  • Fingard von Hohenfelde



    Fingard brauchte erstmal etwas Abstand von dem ganzen Familienzwist. Sie bedauerte sehr, dass sich die Familie dermaßen zerstritten hatte. Und das ausgerechnet auf der Hochzeit. Ihr Mann hatte mal wieder versucht seinen Dickschädel durchzusetzen und war damit gescheitert.


    Schlimmer noch, Linhard hatte sich gegen seinen Vater gewandt und letztendlich musste sie sich gegen Ansgar entscheiden um Lin zu warnen. Vielleicht hatte Lin nicht alles richtig gemacht, aber die Schuld lag nicht bei ihm.


    Letztendlich hatten Ansgar und auch sie dem Jungen keine Wahl gelassen. Es war das eine wütend auf ihn zu sein, ihn zu enterben und zu verstoßen. Aber ihn ermorden lassen zu wollen, war etwas dass Fin nicht hinnehmen wollte.


    Sicher sie hätte mit ihrem Mann sprechen können.
    Aber wer Ansgar kannte, der wusste auch wie viel Wirkung es zeigte, wenn man mit ihm sprach solange er noch wütend war.


    Ihr Jüngster, Wolfi, hatte darauf bestanden, dass sie trotzdem mit Ansgar sprach. Fin hatte es ihrem Sohn zugesagt und sie hatte es auch fest vorgehabt. Nur war ihr Mann leider vom Erdboden verschwunden. Das er ihr Verrat ankreidete, konnte sie nachvollziehen. Aber das er ihr nicht einmal eine Aussprache nach all den Ehejahren gewährte, ärgerte Fin maßlos.


    Entweder war er dermaßen wütend, dass er sie sonst angehen würde, oder er hatte schlichtweg Angst einzuknicken. Gleichgültig was es auch war, Ansgar verhielt sich in Fingards Augen ziemlich feige.


    Was Ansgar konnte, konnte sie zudem schon lange. Sollte er nach Hause zurückkehren würde er feststellen, dass sie ebenso ihre Koffer gepackt hatte und zwar allein!


    Gut es war überzogen gedacht, hätte sie behauptet sie würde ihn nicht mehr lieben oder nicht brauchen. Aber ihm musste es ebenso ergehen und dennoch hielt es ihn nicht davon ab, sie ohne jeden weiteren Kommentar abzusägen.


    Fin hatte sich im alten Alfons einquartiert, einer Taverne in Obenza. Ansgar würde vermutlich überall nach ihr suchen, aber an solchen Orten ganz gewiss nicht.
    Ihr einziger Begleiter war ihr kleiner Schoßhund.


    Fingard ließ sich in Ruhe ihr Essen schmecken. Die anwesenden Männer beachtete sie gar nicht. Sie fürchtete sie nicht. Fin war nicht dumm oder leichtsinnig, aber sie hatte in ihrem alten Haus, im Keller ganz andere Dinge gesehen - Dinge die vermutlich diese Männer schlottern ließen. Vielleicht war sie auch durch all das schon viel zu abgestumpft, um sich über andere Gefahren noch Gedanken zu machen.


    Gerade als Fin ihren kleinen Liebling auf den Arm nahm geschah das Seltsame.


    Der Hund war auf einmal viel schwerer als er hätte sein dürfen. Auf einmal schien er regelrecht aufzuplatzen. Sein Körper schwoll an, wuchs und deformierte sich in einem grauenvollen Ausmaß, dass Fin schon befürchtete ihr Mann habe den armen Hund verflucht!


    Der Hund wuchs weiter, schwoll weiter an, so dass sein Fell nicht mehr für seinen großen Körper ausreichte. Allein durch den Umfangszuwachs wurde es weniger, bis nur noch vereinzelte Büschel auf einem gewaltigen Körper übrig waren. Fin war dermaßen geschockt und sprachlos, dass sie nicht mal einen Schrei ausstoßen konnte!


    Ihr Hund sah aus wie eine groteske Mischung aus Hund, Blasebalg und Mensch!


    Nach einer Zeit, die Fin wie eine Ewigkeit vorkam, war die Verwandlung von ihrem Hund abgeschlossen. Fin blinzelte irritiert und starrte den Mann vor ihr an, der vor wenigen Augenblicken noch ihr treuer Hund gewesen war.


    "Hallo Frauchen", grüßte er sie frech.
    Fin wusste nicht was sie erwidern sollte, ihre Stimme gehorchte ihr noch nicht wieder, also beschränkte sie sich auf ein knappes Nicken.


    Zu mehr kam sie auch nicht, denn "ihr Hündchen" packte sie kurzerhand um die Taille, warf sie sich über die Schulter wie einen Sack und schleppte sie davon. Eigentlich hätte sie vor Angst kreischen müssen, aber irgendwie vertraute sie ihrem Hunde-Menschen trotz allem. Und sie musste sich eingestehen, dass die Geste schon etwas hatte. Fin ließ sich klaglos von ihrem Hündchen davonschleppen.


    Fingard wurde an Bord eines Schiffes gebracht, wo Terry sofort klarstellte, dass sie unantastbar war. Fin fühlte wie ihre Wangen rot wurden. Terry - das war ihr Hund. Mit vollständigem Namen Therival Sohn des Halmod vom Möwenclan vom Stamm der Rabennorkara. Was ein Name, da war Terry wirklich einfacher.


    Nach ihrem dennoch erfreulichen Zwangsumzug an Bord des Schiffes erlebte Fingard ihre ersten Abenteuer auf hoher See. Das eine war ein gekonnter Raubzug der Piraten, dass andere Abenteuer war von etwas intimerer Art.


    Irgendwann kamen sie in nördliche Gewässer an, wo Fin direkt an ihren Schwager Varmikan denken musste. Dem Frostalb hätte es hier gefallen, vermutete sie. Aber Varmikan war weit weg, genauso wie der ganze Ärger und Fin war im Moment sehr froh darüber. An der Seite von Terry und seinen Piraten fühlte sie sich nicht nur wohl, sondern auch frei.


    Als sie an Land gingen, suchte Terry direkt eine Spelunke auf. Terry bestellte für sich direkt etwas zu essen und einen Grog. Auf die Frage was sie zu essen wünschte, überlegte sie kurz.


    "Ich nehme einen deftigen Eintopf und dazu bitte etwas Würzwein. Schön heiß sollte er sein und bitte mit viel Honig", freute sich Fin auf die warme Mahlzeit.


    Als Terry davon sprach, sich zu einem einsamen Burschen setzen zu wollen, nickte Fin zustimmend. Sie nahmen an dessen Tisch Platz und Terry plauderte auch schon direkt los, als kannten sich die beiden schon aus Kindertagen. Fin schmunzelte gut gelaunt.


    "Auch ein Hallo von mir", grüßte sie freundlich.


    Fin wartete hungrig aufs Essen und darauf was Ihr Tischnachbar zu erzählen hatte. Bis jetzt gestaltete sich ihr Ausflug als wahre Freude.

  • Hiccup vom Wolfsclan:


    Eine weitere Person betrat die Spielunke. Nachdem Hiccup sich den Schnee aus den Haaren geschüttelt hatte, wanderte sein ernster Blick durch den Raum.
    Er musterte die Anwesenden einer nach dem anderen. Sein Gesicht wurde dabei immer grimmiger.
    Es waren nur die üblichen Fischer hier. Niemand der für sein anliegen geeignet war. Doch dann blieb sein blick bei zwei Fremdlingen hängen. Hiccup hatte sie noch nie zur vor gesehen. Sie konnten seine Chance sein.
    Schnellen Schrittes ging er auf den Tisch zu. Sein rechter Arm ging nach oben und deutete auf die beiden.


    „HEY IHR BEIDEN Schnabelkrähen. Ihr seit nicht von hier.“
    Hiccup blieb neben dem Tisch stehen und grinste breit.
    „ Ihr habt doch bestimmt einen lausigen Kahn der euch hier angespült hat, ODER?“

  • "Setz dich, du abgemagerte Sprotte", grüßte Terry den jungen Mann gut gelaunt und schob ihm gleich seinen eigenen Grog rüber, damit der Bursche einen Grund hatte, der Aufforderung Folge zu leisten."Mein Name ist Terry und das ist Fin. Wir kommen von den Feinden, von den schlimmen Raben, aber wir sind gerade ganz lieb und in Schmusestimmung. Ehrlich, kein Grund zu Angst, ich seh doch, dass du schon mit den Zähnen klapperst. Wir sind Händler, friedliche Zivilisten. Wir haben euch Polarkötern Sauerkraut mitgebracht, damit euch nicht die Kauleiste ausfällt auf der nächsten Kaperfahrt. Und noch`n paar hübsche andere Sachen, die zu hart für `nen Grünschnabel wie dich sind."


    Terry grinste und zeigte seine gelben Zähne. Er mochte den Jungspund, der war genau nach seinem Geschmack. "Ob ich ein Schiff hab, fragt er! Was meinst du, Süße, hab ich ein Schiff?" Er legte demonstrativ den Arm um Fin und gab ihr einen nach Babyrobbenfleisch schmeckenden Knutsch, um erstmal die Besitzansprüche abzustecken.

  • Fingard von Hohenfelde


    Als Terry sie vorstellte und küsste, nickte Fingard dem Neuankömmling freundlich zu. Terry küsste sie dermaßen,dass sie keine Sorge haben musste, was sie essen wollte. Dies hatte ihr Terry damit abgenommen. Fin musste trotzdem über den verrückten Kerl lachen, der seine Laufbahn als ihr winziger Schoßhund angefangen hatte. Nun war er ihr Mann, da ihr Mann Ansgar den Job an den Nagel gehangen hatte. Für einen Moment fragte sie sich, wo der alte Knurrbock wohl wahr und ob es ihm gut ging. Er hatte sich einfach sang- und klanglos verabschiedet und ihr nicht einmal die Chance gegeben sich für ihr Verhalten zu rechtfertigen.


    Mit seiner frechen Schnauze erinnerte sie der Neuzugang an ihren Mann. Fin mochte lieber Männer die offen, ehrlich und direkt sagten was sie meinten, als falschzüngige Schönredner. Ansgar war alles andere als ein Schönredner gewesen und Terry stand ihm in nichts nach und scheinbar dieser Knirps ebenso nicht.


    "Sicher haben wir ein Schiff. Das beste Schiff überhaupt, der Weg war uns einfach zu weit zum Schwimmen", grinste sie den Neuling freundlich an und nahm sich einige Bissen von Terrys Teller um zu probieren.

  • Hiccup vom Wolfsclan:



    „Gern,“ sagte Hiccup mit einem breiten grinsen.
    „Mein Name ist Hiccup.“
    Er setzte sich und schaute kurz in den Grog. Nach den Worten von Terry musste er laut lachen.


    “Ich und Angst? HAHA... Seht euch das blöde BLEICHGESICHT da drüben an.“
    Hiccup nickte zum Tisch rechts neben ihnen.
    „Der Kerl hat mit seiner zitternden Hand schon so viel verschüttet das es so aussieht das er sich in die HOSEN GEMACHT hat. Und er schaut immer nervös zu euch.“


    Die Aussage das sie friedliche Händler wären kaufte er dem Mann vor ihm nicht ab. Dazu war er zu intelligent. Die Raben waren als Piraten bekannt und Terry verströmte eine Aura die nur danach schrie. Der junge Hiccup ahnte, das wenn er mit ihnen reisen konnte, er an irgend einem Punkt über den Tisch gezogen werden würde. Aber zur Zeit hatte nur das weg kommen von hier Priorität für ihn. Die Besitzansprüche von Terry an Fin juckten ihn kaum. Ihm war gleich klar in welchen Verhältnis sie wohl zu einander standen.


    „Tz...verjubelt den Kram an die ALTEN SÄCKE von uns. Ich kann damit nichts anfangen. Aber mit eurem Schiff,“ er blickte kurz beide an.
    „Die Reife Prüfungen stehen an. Und ich hab keine Lust mit diesen anderen LOSERN in einem Kahn und Gruppe zu reisen. Ich suche einen Transport für mich ohne die WEICHEIER.“

  • "WEICHEIER gibt`s auf meinem Schiff nicht", stellte Terry klar, indem er Hiccups Tonfall imitierte. "Wer sich als Schlappschwanz entpuppt, wird auf der nächsten einsamen Insel ausgesetzt!"


    Er beobachtete zufrieden, wie sein Weib - sie waren nicht verheiratet, aber seit wann brauchte er von irgendwem die Erlaubnis, um zu entscheiden, wer sein Weib war - vom Babyrobbenfleisch aß. Er griff ihr begeistert in den Hüftspeck. Sie hatte schön zugelegt auf seinem Schiff und ihre ätzend weiche Haut war schön rau geworden. Langsam sah sie aus wie eine richtige Piratenbraut. Er wandte sich wieder dem Knirps zu.


    "Eine Überfahrt auf meiner kleinen süßen Handelskogge kannst du haben, wenn du vom Norden die Nase voll hast und wenn du auf dem Schiff mit anpacken kannst - aber es gibt keine Rückfahrt. Wenn wir dich abgesetzt haben, fahren wir weiter und wenn du Heimweh kriegst, musst du dich anders kümmern."

  • Hiccup vom Wolfsclan:


    Hiccup knurrte leicht als ihn Terry imitierte, es kam ihn wie Spot auf seine Art zu reden vor. Ein leichte Windstoss schlug darauf Terry entgegen. Der Junge erschrak weil er bemerkte das es dem Vorfall von zuletzt ähnelte. Hiccup knirschte leicht mit den zähnen und der Wind legte sich wieder.


    „Mit Weicheiern, meinte ich die anderen Jungen bei der Reifeprüfung,“ stellte Hiccup richtig und verkniff sich vorerst weitere Vorlagen für Terry's Spot.
    „Das mit dem anbacken ist kein Problem, sehe ich aus wie eine halbe Portion der man nichts zutrauen kann?“
    Sein Blick bekam etwas heraus forderndes.
    „Und die Rückreise ist egal. Es ist Sinn der Reifeprüfung ALLEIN zurück zu finden.“
    Hiccup blickte Terry und Fin beiden kurz in ihre Gesichter.


    „Haben wir einen Deal?“
    Er reichte den beiden eine Hand zum besiegeln ihrer Abmachung.

  • "Deal", grunzte Terry. Er guckte etwas misstrauisch ob des Windzugs. "Bist du`n Magier oder was? Windmagie? Gar nicht schlecht, dann kannst du uns bei Flaute nach Hause pusten. Trink aus, iss was, wenn du Hunger hast und geh noch mal auf den Donnerbalken. Unser kleine Handelskogge wartet abreisefertig. Wir sind hier fertig und haben nicht vor, uns länger als nötig in dieser Arschkälte aufzuhalten. Wir gehen schon mal raus, wir sind im Hafen. Das Ding ist ja nicht so groß. Wenn du so weit bist, komm einfach nach."

  • Fingard


    Fin musterte Terry grinsend, als er ihr in den Speck kniff. Sie hatte es sich in letzter Zeit einfach gut gehen lassen und auf nichts geachtet, außer auf ihr Wohlbefinden. Das ihre Haut mittlerweile eher Schmiergelpapier glich als der Haut einer Dame, war Fingard völlig gleichgültig. Sie war glücklich an Terrys Seite und das war alles was zählte.


    Manchmal in einer nachdenklichen Minute vermisste sie ihren Mann Ansgar. Aber so wie dieser sich verhalten hatte, war es eigentlich unnötig ihn zu vermissen. Trotzdem kam sie nicht umhin, manchmal an ihn zu denken. Dafür waren sie zu lange zusammengewesen, um ihn einfach aus ihren Gedanken streichen zu können. Wie er das schaffte, war ihr ein Rätsel. Aber für den Umstand hätte sie ihn am liebsten gewürgt.


    Vielleicht würde er sich irgendwann abregen und es war ihnen möglich sich auszusprechen, bis dahin genoss sie ihr Leben. Dennoch musste sie sich bald nach Linhard und Wolfi erkundigen. Die beiden waren eigentlich alt genug um auf eigenen Füßen zu stehen, trotzdem war es ihre Pflicht.


    Fin nahm sich noch einen Bissen vom Fleisch und hörte den beiden Männern zu. Das Schiff von Terry war für sie alles andere als klein und es machte einen soliden Eindruck.


    "Ein Magier ist nicht schlecht und seine Form von Magie ist sogar für unsere Reise nützlich. Wie Du schon gesagt hast Terry, sollte der Wind ausbleiben, dann haben wir Ersatz. Gut lass uns zum Schiff aufbrechen, wir warten vor Ort auf unseren Gast", sagte Fin freundlich, stand auf und wandte sich zum Gehen.

  • Hiccup vom Wolfsclan:


    „Pst, nicht so laut,“ sagte Hiccup in einen für ihn ungewöhnlich leisen Tonfall.
    „Das Wort Magier ist hier...mehr eine Beleidigung.“
    Hiccup wollte noch etwas zu der Hilfe bei windstille sagen, aber er verkniff sich die Aussage da er seine Magie kein Stück kontrollieren konnte. Nur wenn er sich sehr ärgerte kam sie zum Vorschein. Und selbst dort konnte er sie nicht lenken. Er dachte gründlich nach und kam zu dem Schluss das er das mal besser verschwieg weil dadurch sein Chancen stiegen das man ihn mitnehmen würde.
    „Gut das werde ich machen und am Ende nochmal ORDENTLICH auf den Donnerbalken gehen.“
    Der Junge grinste.


    Terry und Fin verließen die Schenke und Hiccup blieb zurück.
    Er nahm einen Schluck aus dem ihm angebotenen Krug, um im gleichen Moment aus zu spucken.
    Hiccup viel gerade auf das die beiden kein Geld da gelassen hatten um zu bezahlen. Eine Ader trat an seiner Stirn hervor.
    „DIESE ELENDIGEN....“
    Mehrere Winde peitschten durch den großen Raum und der Wirt so wie die Gäste gingen in Deckung .
    Der Verursacher der Winde Hiccup sprang auf und rannte Terry und Fin hinterher.
    „SO NICHT FREUNDE.“

  • Was Hiccup vor Anker liegen sah, war alles andere als die kleine Handelskogge, von der Terry gesprochen hatte. Was da im Wasser lag, war ein voll funktionsfähiges Kriegsschiff, ein dreimastiger Panzerkreuzer mit Dampfmaschinen, Eisenverschalung und zwei in alle Richtungen schwenkbaren Bordskorpionen. Wegen des Tiefgangs lag das Schiff ein gutes Stück entfernt vom Ufer und musste über ein Beiboot angesteuert werden. Terry und Fin saßen bereits in dem kleinen Ruderboot.


    "Na, Bursche, immer noch Lust auf eine kleine Bootsfahrt?", fragte Terry und zeigte beim Grinsen sein braunes Gebiss. "Wenn du dich traust, steig ein."

  • „IHR“
    Hiccup rannte auf die beiden zu. Er war immer noch Sauer das sie ihn haben zahlen lassen wollten.
    Der Norkara bremste abrupt als er war nahm auf was Terry im Hintergrund mit einem grinsen deutete. Seine Augen wurden groß. Er hatte einen größeren ein Master erwartet, aber nicht so etwas.
    „Wo haben sie denn Kahn geklaut....“
    Sagte der Junge fast schon sprachlos.


    Von hinten war jemand zu hören der mit tiefer Stimme brüllte. Die Person war zu weit weg um zu verstehen was sie brülle. Für Hiccup konnte das aber nur der Wirt sein.
    „Verdammt,“ sagte er da ihm für einen Moment entfallen war weswegen er sich so beeilt hatte. Ein weiteres mal setzte er zum Sprint an. Das Beiboot war nicht mehr weit weg in dem Terry und Fin saßen. Der Norkara konnte schon fast hinein springen.
    „Grins nicht so doof ZECHENBRELLER. Wir müssen hier weg.“