Der Geistesblitz des Shakuro Aisako

  • Erzählt aus der Sicht von Shakuro Aisako, dem lokalen Einsatzleiter der Partei Gelbe Blüte bei der Mission in My'shu

    Was zuvor geschah:
    http://asamura.de/viewtopic.php?f=48&t=1008#p11234



    Nachdem Sasuke gegangen war, saß Shakuro noch eine ganze Weile regunglos da und starrte geradeaus ohne etwas zu fixieren. In seinem Innern brodelte es, auch wenn er das seinem Kollegen nicht offenbart hatte. Die kürzlichen Ereignisse waren gar nicht gut. Die Mission stand auf des Messers Schneide und es brauchte nur einen weiteren Fehltritt oder einen ungünstigen Zufall und das ganze Konstrukt, das sie jahrelang mühevoll aufgebaut hatten, würde zusammen stürzen und My'shu wäre endgültig verloren. Nicht nur My'shu. Das Tor in den Südosten Arashimas würde sich den Frostalben ein weiteres Stück öffnen, die Bucht Okoyanos wäre nicht mehr sicher, sein Volk zusehends nach außen abgeschnitten und eingeschränkt im Handlungsspielraum. Das durfte nicht passieren. Entschlossen ballte Shakuro die Fäuste. Es gab nur eine Lösung: sie mussten den Alben zuvor kommen. Die Zeit für eine Offensive war gekommen.
    Shakuro sprang auf und öffnete die Klappe seines Sekretärs, zog Pergament und Feder hervor und begann zu schreiben. Die Krieger der gelben Blüte mussten mobilisiert werden, ebenso mussten sie um Beistand der Widerstandsartei bitten und Shakuro wollte sogar noch weiter gehen. Sie brauchten externe Unterstützung, wenn sie eine Chance haben wollten und nicht noch mehr Leid und Qual über die Leute My'shus bringen. Lange schon erwägte man diese Möglichkeit, doch bislang hatte sich niemand getraut tatsächlich zur Tat zu schreiten. Die Rabennorkara waren ein wildes Volk. Sie waren Plünderer und Piraten und stammten weit aus dem Süden. Doch Shakuro verbat sich die Vorurteile. Er wusste, dass die wenigsten Völker in Ehre und Tugend lebten und wer war er, darüber zu urteilen? Er wusste auch, dass er sich auf einen schmalen Grat begab in Bezug auf Segiras Ehrenkodex, doch er war bereit Verwantwortung für sein Handeln zu tragen, denn er tat es einzig, um sein Volk zu schützen. Sollte sein Leben damit verwirkt sein, so hatte es einem guten Zweck gedient. Das Menschenvolk war ihre einzige Chance. Er hoffte, dass die Aussicht auf eine sichere Basis in den kalten Meeren um Arashima den Rabenstamm auf ihre Seite brachte. Sorgfältig versiegelte er die Schreiben und begann seine Sachen zu packen. Er würde die Parteiführung persönlich aufsuchen und sich das Einverständnis abholen. Dann galt es zu hoffen, dass sie schnellstmöglich Kontakt zu den Norkara aufnehmen konnten und dass Sasuke in der Zwischenzeit keine allzu großen Dummheiten machte. Sobald er aus dem Rebellenstaat zurückkehrte, würde er den Krieger informieren.



    Unterdessen in My'shu: http://asamura.de/viewtopic.php?f=48&t=1008#p11285



    Shakuro kam genau rechtzeitig zurück. Seine Reise war gut und zügig verlaufen und seinem Vorhaben war stattgegeben worden. Die Kämpfer der gelben Blüte sammelten sich und auch die Widerstandspartei entbehrte eine kleine Truppe für den Angriff, geführt von einem Segirai, eine große Ehre für Shakuro. Eine eiserne Arashifrau aus den obersten Reihen der Rebellen hatte darüber hinaus bereits Kontakt zu einem Clan der Rabennorkara herstellen können, denn in den Kreisen der Widerstandspartei hatte man das Band schon lange zu knüpfen begonnen, um im Zweifelsfall rasch handeln zu können. Die Nachricht an den Anführer des Möwenclans war unterwegs und Shakuro kam guter Dinge zurück nach My'shu. Die Laune wurde ihm allerdings direkt wieder verhagelt, als seine Informantin ihm von den neusten Ereignissen berichtete. Sasuke war wieder von Plan abgewichen. Dieser Tölpel. Dieser gutmütige, naive Tölpel. Tausend Steine fielen Shakuro vom Herzen, dass er bereits gehandelt hatte und alles in die Wege geleitet war. Nun galt es erneut schnell zu sein, bevor der Spion komplett aufflog und die Besatzer seine Wohnung stürmten, mit all den Informationen und Plänen darin. Wenn diese Sache überstanden war, würde er über Sasukes Zuwiderhandeln berichten müssen und dann musste der junge Kerl die Konsequenzen tragen.


    Es war ruhiger geworden in der Stadt. Shakuro verwehrte Sasuke jeglichen Kontakt und der Krieger hielt sich respektvoll daran. Offensichtlich war ihm die Räumungsaktion Warnung genug gewesen. Wie es Plan B vorsah, bereitete er sich gründlich auf den Schlag gegen Dimulon Eisträumer vor, sodass er bereit war, wenn er die Erlaubnis erhielt zu handeln. Auch Shakuro wartete und versuchte dabei so normal wie möglich dem Alltag nachzugehen, obwohl er innerlich bis in die letzte Faser angespannt und nervös war.

    Weiter geht es hier: http://asamura.de/viewtopic.php?f=48&t=1338

    Ein schwacher Körper schwächt die Seele

    Jean-Jaques Rousseau