Orks auf Abwegen

  • Skugga spuckte auf den Boden, um den Geistern des Eisberges zu zeigen, was sie von ihm hielt und die Biester abzuschrecken, so wie sie es an jedem Ort tat, den sie das erste Mal besichtigte.


    „Willkommen auf Skille, dem größten schwimmenden Eisberg Tasmerons“, verkündete der Kapitän, als ihre Stiefel den Schnee betraten. Doch wieder irgendwas schwimmendes, kein fester Boden. Noch immer kein Land in Sicht! Skugga hasste Schiffe, Wasser und alles, was damit zusammenhing. Sie schnaubte wütend und aus ihrer Nase stießen zwei weiße Wolken hervor wie Drachenatem. Ohne sich von dem Kapitän zu verabschieden, folgte sie dem ins Eis gehauenen Stollen ins Innere Skilles. Der Mann war nur ein Frostalb und ihr Begleiter Frosch hatte ihn mehr als gebührend bezahlt, also sah sie keinen Grund, auch nur ein weiteres Wort mit ihm zu wechseln.


    Frosch trottete blass und dürr hinter ihr her. Ihm hatte das Leben auf hoher See weitaus schwerer zu schaffen gemacht, als ihr. Zum einen, weil alle Nahrung im hohen Bogen wieder aus ihm herausgeschossen war und zum anderen, weil er derjenige war, der all die Wochen für die Überfahrt hatte schuften müssen. Wie eine Leiche trottete er hinter ihr her, ohne ein Wort zu sagen.


    Die Wände des Hafens waren allesamt gerundet, glatte Stollen, vermutlich Wassermagie. Der Ort war eisig und trostlos. Obwohl hier Leben herrschte, wurde nur das Nötigste gesprochen. Die Frostalben, Norkara und Shezem sahen allesamt durchgefroren und halb verhungert aus und alle irgendwie krank. Das Ganze machte mehr den Eindruck einer Sträflingskolonie und in der Tat hatte sie sich sagen lassen, dass Skille als gesetzesfreie Zone ein beliebtes Ziel für Vogelfreie und politisch Verfolgte war. Nicht nur Mitglieder der Fraktion der Kalten Fluten, auch Angehörige anderer Ethnien waren hier zu finden, Hoffnungslose, die keine Zukunft mehr hatten und nur versuchten, irgendwie am Leben zu bleiben. Ein völkisches Kuddelmuddel, vor dem Skugga sich ekelte wie vor einem zusammengewürfelten Eintopf, bei dem man nie wusste, was für eine Widerlichkeit man als nächstes auf dem Löffel haben würde. Wenn es nach ihr ginge, würde man alles, was unorkisch war, einfach ausrotten.


    „Heifenkraut?“, fragte ein zahnloser Norkara. Sie machte sich nicht einmal die Mühe, den Kopf zu schütteln, als sie an ihm vorbei tiefer in den Eisberg stapfte. Ihre zackenbewehrten Steigeisen bohrten sich bei jedem Schritt in das Eis, so dass sie nicht ausrutschte. Jeder hier trug diese und wer sie sich nicht leisten konnte, hatte zumindest Eisenketten um seine Stiefel gewickelt, um Halt auf dem glatten Untergrund zu haben.
    „Pfeifenkraut wäre nicht schlecht gewesen zum Aufwärmen“, sagte Frosch kleinlaut.
    „Ist dir kalt?“, fragte Skugga.
    „Ein wenig.“
    „Dann musst du schneller laufen.“ Sie beschleunigte ihren Schritt. Ihr entkräfteter Begleiter kam kaum noch hinterher. Das war die Strafe für sein Gejammer.


    „Trockenfleisch?“, fragte ein Shezem. Als einziges Volk hier trugen die Fischleute kaum Kleidung und froren trotzdem nicht. Skugga hatte Sandjäger und Schlinger in den dunkelblauen Fluten um das Schiff herum gesehen. Alles, was oberhalb des Gefrierpunktes lag, war für Shezem warm, nur hier draußen brauchten sie etwas Schutz vor der Kälte. Wenn sie zu sehr froren, sprangen sie ins Eiswasser, um sich aufzuwärmen, als wäre es ein Badezober mit heißem Wasser. Auch diesen Händler ignorierte sie. Es wurde dunkler, das Eis blau beleuchtet von alchimistischen Lampen.


    Und endlich, im Dunkel, traf sie auf den wahren Markt. Fisch, Waffen, Kleidung, Alkohol, Drogen und Sklaven wurden hier gehandelt, ein paar ungepflegte Nutten boten ihre Dienste an, jedoch streng bewacht, was darauf schließen ließ, dass sie das Geld nicht behalten durften, was sie einnahmen, sondern dankbar sein konnten, dass man sie nicht tötete und das war auch schon der ganze Lohn für ihre Arbeit. Skugga hatte keinerlei Mitleid. Wer schwach war, hatte es nicht anders verdient.


    Der Eisberg war dermaßen ausgehöhlt, dass sich in seinem Inneren ein See gebildet hatte, vermutlich gab es unter Wasser einen direkten Zugang für die Shezem, über den sie ihre Waren hereinbrachten. Soeben zerrte eine Gruppe von Sandjägern einen erbeuteten Riesenkalmar aufs Eis, dessen Kopf allein so groß war wie das Schiff, auf dem die beiden Orks gereist waren. Die Stücken wurden von einem Feuermagier angeröstet, denn natürlich gab es hier im hohen Norden keinerlei Brennmaterial. Alles, was dazu taugen würde, brauchte man für andere Dinge, für Schifsreparaturen vornehmlich.


    Skugga kaufte sich einen Tintenfischring, groß wie ein Mühlrad. Frosch musste mit einer handvoll Dörrfisch vorlieb nehmen. Viel Geld hatten sie nicht mehr. Einer der Händler, die um den See herum auf mehreren Stufen ihre Buden aufgebaut hatten, so dass das ganze den Eindruck einer Arena erweckte, bot genau das an, was Skugga suchte – Felle. Und eines davon war ein Eisbärenfell. Sie kaute offenem Mund auf dem kautschukartigen, fischig schmeckenden Fleisch herum und riss dabei rhythmisch das Maul auf, so dass sie ein lautes Schmatzen verursachte und jeder den Inhalt ihres Mundes zu sehen bekam. Frosch hingegen speiste wie eine Ratte, eingerollt und das Trockenfleisch mit beiden Händen umklammert, als würde es ihm jemand wegnehmen wollen. Skugga schlug ihm einmal auf den Hinterkopf, ohne dass sie irgendeine Verhaltensänderung dafür erwartete, es war eine Geste der Gewohnheit, die sie mehrmal täglich zu den unterschiedlichsten Situationen auszuüben pflegte, damit Frosch seinen Platz nicht vergaß.


    Skugga überlegte, wie sie an das ausgebreitete weiße Fell herankommen sollte. Sie brauchte es. Sie hatte geschworen, ihrem alten Häuptling Nakra zu beweisen, dass sie es würdig war, seine Hand zu werden. Sie hatte großspurig herumposaunt, sie würde ihm das Fell eines Untiers bringen, eines, wie er es noch nie gesehen hatte. Da brauchte sie nicht mit einem Hyänen- oder Wolfspelz oder etwas derartigem anrücken. So was konnte jeder Goblin besorgen. Sie brauchte etwas Besonderes, ein Eisbärenfell!


    Sie stieß Frosch mit dem Ellebogen an und wies mit dem Kopf unauffällig zur Bude. Soeben erkundigte jemand sich nach dem Preis. Bei der Summe, die der Händler nannte, stellten sich Skugga vor Wut die Nackenhaare auf und sie fletschte die Zähne. Sie blickte sich um, auf der Suche nach irgendetwas, dass ihr nützen könnte, um an den beschissenen Pelz zu kommen, ohne dafür zahlen zu müssen.


    Da fiel ihr Blick auf ein stattliches Exemplar von einem Orkmann. Sie musterte ihn ungeniert. Er trug auf den ersten Blick keinen Hinweis am Leib, welcher Rotte er angehörte. Hoffentlich war das nicht gerade ein Mader oder ein Blutfalke. Aber darauf konnte sie jetzt keine Rücksicht nehmen.
    Sie tuschelte mit einem Schwarzen Schlinger, der sehnsüchtig das Essen betrachtete und vermutlich kein Geld hatte, um sich etwas zu kaufen. Sie steckte ihm den Rest ihrer Mahlzeit zu und tuschelte weiter.
    „Bereit halten“, knurrte sie anschließend zu Frosch. „Wir haben nur einen Versuch. Bei der Flucht hilft uns der Fischkopp hier.“


    Ohne weiter zu zögern, ging sie zu der Bude, riss kurzerhand das Eisbärenfell von der Auslage und rannte auf den Schlinger zu in der Erwartung, er würde nun voran stürmen und ihnen mit seiner Wassermagie den Weg in die Freiheit bahnen. Dann gedachte sie, eines der anliegenenden Schiffe zu kapern. Der Schlinger aber verformte sich plötzlich, er hakte seinen Kiefer aus wie eine Schlange, riss sein Maul fensterweit auf und machte Anstalten, Skugga herunterzuschlucken. Die hatte keine Ahnung, dass er ihr damit tatsächlich hatte bei der Flucht helfen wollen, und drosch ihm stattdessen die Faust auf die Nase. Der Knorpel darunter gab ein gutes Stück nach, Skugga spürte, wie ihre Knöchel sich mehrere fingerbreit in sein Gesicht senkten. Der Schlinger stürzte nach hinten, als wäre er gefällt worden. Der bestohlene Händler rannte mit wutverzerrtem Gesicht und erhobener Harpune auf Skugga zu.

  • Die Reise hierhin war für einen Ork ungewöhnlich doch Ragosh hatte sich zum Ziel gesetzt, ferne Länder zu bereisen und überall Monster zu jagen oder gar zu töten, in diesem Falle lief es bisher für den Ork verdammt gut. Er hatte viel gesehen und musste sich eingestehen das er die Überfahrt hierher regelrecht gehasst hatte. Es war weder der Seegang noch waren es die Matrosen, gewesen nein es war vielmehr das warten, er hasste es dieses nichts tun.


    Doch Abends als er mit den Matrosen bei abendlichen Feiereien sich austoben konnte, war das warten etwas erträglicher geworden und dennoch, war es die pure Folter für ihn gewesen. Doch nun war er bereits zwei Wochen hier und hatte alles erkundet und hatte getrunken und sich hier und da als Rausschmeißer durchgeschlagen. Das alles hatte etwas gutes er hatte ständig Spaß und konnte Nasen zertrümmern, dazu kam noch der Bonus das er sogar dafür bezahlt wurde. Doch all das waren nur Tätigkeiten um ihn bei Laune zu halten, doch ebenso dieser Geduldsfaden wurde erneut auf eine Zerreißprobe gestellt.


    Er stand vor einem Waffenstand und schaute sich gerade einen Speer an, das Ende des Speeres glänzte das Metall war definitiv nicht von einem Menschen oder Ork geschmiedet worden, für die kleinen bärtigen Maden war es jedoch zu groß.


    "Es ist von den Lichtalben" grinste der Händler eine Gestalt der man die Gier bereits ansah, die Zähne waren sofern sie noch vorhanden waren, in einem Stadium der Verwehsung angekommen in der nicht mal ein Zauberer hätte sie retten können."Der Preis!?" knurrte Ragosh zwischen seinen Zähnen hindurch, das Grinsen des Händlers verschwand. "Nun diese Art von Waffe ist äußerst selten....darum" doch weiter kam er nicht. "Halt stehen bleiben! Ich glaube es hackt! Haltet den Dieb!". Die Szene war einfach nur der Wahnsinn, eine Orkin rannte an Ragosh vorbei, sie hatte alles was eine anständige Orkkriegerin brauchte. Ein provokantes Gesicht einen Körper der nur aus Muskeln bestand und einen Hintern auf den Ragosh gern mal drauf gehauen hätte, nur um sich mit ihr anschließend zu prügeln. Sie hatte ein Eisbärenfell geschultert mit dem sie sich wohl davon machen wollte, ohne dafür zu bezahlen.


    Der Händler hatte eine Harpune in der Hand und sah so aus, als würde er sie auch verwenden. Der Speer den Ragosh in der Hand hielt schnellte durch die Luft und traf die Beine des Händlers, dieser flog zu Boden und landete dort mit einem lauten Krachen. "Nicht mein Geschmack" Ragosh legte die Waffe auf den Tisch und rannte der Orkin hinterher. Sie musste eine Kriegerin sein! Es konnte garnicht anders sein, sie hatte nichts mit den Weibern gemeinsam die die Kinder gebärten und diese hüteten.


    Man hörte von überall Rufe laut werden, dieses Weib würden sie bald einholen und einsperren. Ragosh rannte schnell doch dieses Weib war, wie besessen doch nach einer gewissen Anstrengung holte er auf und brachte sie zum stehen indem er ihr die Beine weg zog. Beide waren so schnell das sie in einem Stand der getrockneten Fisch zum verkauf anbot landeten. Er stand sofort wieder auf und schüttelte sich, er schaute die Orkin an die rasen würde vor Wut. Er baute sich auf fletschte die Zähne "egal was du vor hast, ich bin dabei wenn es Ärger gibt, dieser Ort wurde mir langsam echt langweilig" er versuchte sie zu beeindrucken indem er sämtliche Muskeln anspannte.


    "Dahinten!" hörte man von weiter weg, bald würden die ersten Wachen eintreffen oder dergleichen, er war gespannt was die Orkin vor hatte.

  • Skugga spürte einen Schlag gegen ihre Unterschenkel, der ihr beide Beine zur Seite wegriss. Doch anstatt der Länge nach hinzuschlagen, vollführte Skugga eine Rolle und landete sofort wieder auf den Füßen - nur um in einen Stand getrockneter Fische zu krachen, der über ihr zusammenbrach. Sie spürte einen großen, harten Körper an ihrer Seite, das war weder Frosch noch der Verkäufer. Wie ein ausbrechender Vulkan brach Skugga schnaubend aus den Trümmern aus Holz, Trockenfisch und Schnee hervor, neben ihr der imposante Ork, der ihr zuvor schon aufgefallen war.


    "Egal was du vor hast, ich bin dabei wenn es Ärger gibt, dieser Ort wurde mir langsam echt langweilig", sagte er.


    Skugga drückte ihren aufkeimenden Wutanfall herunter, grinste breit und entblöste ihre hoffnungslos gelben, aber gesunden Zähne. "Ich brauch das Eisbärenfell hier! Hilf mir, alles zu Kleinholz zu hauen und ein Schiff zu kapern. Oh und der da muss auch mit."


    Sie zeigte auf Frosch, der vollkommen überfordert wie ein kopfloses Huhn herumrannte und nicht wusste, was er machen sollte. Wahrscheinlich würden ihm ein paar Befehle gut tun, aber Skugga wollte sich jetzt, angespornt durch die Worte des Großen, lieber kloppen, als sich um den Schlaffi zu kümmern.


    Mit einem markerschütternden Brüllen, das dem einer Löwin glich, packte sie den Verkäufer des Standes mit beiden Händen, hob ihn hoch über ihren Kopf und schleuderte ihn ihrem wütenden Verfolger entgegen. Sie traf ihn volle Breitseite. Die zwei Kerle rollten in einem Gewirr von dicker Kleidung und Gliedmaßen durch den Schnee. Skugga sprang aus dem Trümmerhaufen und stürzte sich auf den nächsten Gegner beziehungsweise die nächstbeste Person, die den Fehler machte, sich in ihrer Reichweite zu befinden.

  • "Oh und der da muss auch mit" die Miene von Ragosh verzog sich als er den Ork erblickte der eigentlich keiner sein konnte. Er war dürr und machte den Eindruck als sei er, kränklich und überhaupt nicht lebensfähig schon gar nicht an so einem Ort wie diesen. "Ist das dein Sklave?" er hatte vieles gesehen doch das, war selbst für orkische Verhältnisse komisch.


    Doch das konnte man später immer noch klären, es kamen Wachen angelaufen und die Orkin stellte ihre Wildheit direkt zur schau. Jeder Muskel von ihr war angespannt als er den Verkäufer hinweg schleuderte und Ragosh verfolgte die Flugbahn des Mannes mit offenem Mund. Als dieser krachend gelandet war, blickte der Ork die Orkin an und sagte breit grinsend "ein Schiff, keine Ahnung was du damit willst aber ich bin dabei!".


    Ein Mann war heran geeilt er hielt einen Speer in den Händen. Ragoshs Arm sprang regelrecht nach vorn, der Ork hatte Blut geleckt er wollte ordentlich Nasen brechen und irgendwelche Sachen kaputt machen. Seine Hand packte den Speer und er zog daran, der Mensch hatte damit nicht gerechnet und flog mit dem Ruck mit. Der Flug war nicht besonders lang den Ragoshs Kopf kam seinem sehr schnell entgegen.


    Da knackte es schon laut und die erste Nase war hin, der Mensch verdrehte die Augen und landete auf dem Boden, er blieb benommen liegen. Den Speer in beiden Händen haltend sah er sich um und sah das bereits mehrere Menschen heran gerannt kamen, das waren zu viele selbst für die Orkin und ihn selbst. "Wir sollten schleunigst zum Hafen!" gleich nach diesem Satz rannte er los, er packte sich den dürren Ork wie einen Welpen und warf ihn sich über die Schulter, der wog echt kaum was!


    Sie rannten eine Straße hinab und hinter ihnen ihre Verfolger, ungefähr 20 Meter vor ihnen betrat ein Magier die Straße, diese waren ab und an für die Sicherheit verantwortlich. Er holte Luft, sicher um einen dieser feigen Zauber von sich zu geben! Den Speer wollte er nicht werfen da entschied er sich kurzerhand für das leichtere Übel, er warf den dünsten Ork den er jemals gesehen und getragen hatte. Dieser quiekte kurz auf und flog besser als Ragosh es von ihm erwartet hätte. Der Plan ging auf und der Magier konnte seinen Zauber nicht beenden, da der dünne Ork direkt auf ihm landetet und ihm so die Luft raubte, sie kamen krachend auf dem Boden liegen. Kurz darauf waren auch schon er selbst und die Orkin auf ihrer Höhe, er packte den Ork und schulterte ihn sofort wieder um keine Geschwindigkeit oder Zeit zu verlieren.


    Bald darauf sahen sie ein Schiff das ablegte, es war ein mittelgroßes Schiff es hatte einen Mast und nur ein paar Mann als Besatzung. Das war zumindestens das was man so aus dem Augenblick ausmachen konnte, egal das musste reichen! Er brüllte "dort! Das ist unser Schiff!" wie es das Schicksal oder ihr Glück wollte, fuhr es an einem Steg entlang und gewann an Fahrt. Die Verfolger kamen immer näher es flogen bereits Pfeile durch die Luft, die sie um haaresbreite verfehlten und in den Holzboden des Steges einschlugen um dort stecken zu bleiben. Die Orkin war als erstes am Schiff nah genug um zu springen, sie schaffte es auch.


    Sie rollte sich ab und stand sogleich wieder um zu schauen wo die anderen beiden blieben. Ragosh holte aus und warf seinen Schulterpasagier mit aller Kraft, dieser flog im hohen Bogen und kam krachend auf dem Schiff an. Jetzt kam der schwierige Teil, nämlich er selbst das Schiff nahm immer mehr an Fahrt auf und er merkte wie allmählich seine Lungen schmerzten. Noch einmal bündelte er all seine Kräfte und gab nochmal alles, das Schiff war nicht mehr so weit entfernt. Da war der Steg auch schon zu ende! Da sprang er im allerletzten Moment ab und flog durch die Luft, er klatschte gegen das Geländer und drohte ab zu rutschten!


    Da hielt er sich eisern am besagten Geländer fest und zog sich so schnell er konnte hoch, er polterte ebenfalls auf den Boden des Schiffes und kam dort keuchend zum liegen. Die Besatzung schaute nicht schlecht doch sagte erstmal nichts, sie waren dafür viel zu verdutzt. Als Ragosh wieder zu Atem gekommen war blickte er die beiden Orks an, er grinste etwas. "Ich bin Ragosh" sprach er und holte erstmal ein paar mal erneut Luft. "Ihr beide seid Geschwister oder?" er kam direkt zur Sache den das, was er da vor sich sah, war das merkwürdigste Paar das er jemals gesehen hatte.


    "Wozu brauchst du dieses Fell? Solche Bären zu töten macht, den wahren Reiz des Felles doch erst aus.......oder nicht?" das letzte war wieder ein Versuch, ihr zu schmeicheln. Allein der Gedanke wie sie irgendwas tötete versetzte ihm einen Stich, der sehr gut tat. Sie ließen die Insel aus Eis hinter sich und er war, gespannt auf ihre Erklärung.

  • Wie ein außer Kontrolle geratenes Rhinozeros fräste sich der imposante Ork seinen Weg durch die Händler, Seeleute, Fischer und Söldner, die den Fehler machten, in seiner Bahn zu stehen. Skugga johlte vor Vergnügen, als sie mit geballten Fäusten ebenfalls um sich drosch. Das Blut spritzte, als sie eine Nase nach der anderen einebnete und die Zähne splitterten nur so. Sie trug Lederhandschuhe, deren Knöchel mit einem Polster aus Sand verstärkt waren, der steinhart wurde, wenn sie die Fäuste ballte und inzwischen nass von Blut waren.


    Doch als der große Ork ihren Begleiter schulterte wie einen Sack, verflüchtigte sich ihr Übermut einen Moment und sie japste auf. "Eh, mach den nicht kaputt", brüllte sie. Normaler Weise durfte niemand Frosch berühren, ohne vorher Skugga um Erlaubnis zu bitten und sie erteilte diese Genehmigung nur, wenn sie sich davon einen Vorteil versprach! Aber sie konnte gerade nichts dagegen unternehmen, da der Krieger sich samt Frosch unaufhaltsam vorwärts bahnte und Skugga Mühe hatte, mit ihm Schritt zu halten, das riesiger schwere Fell zusammengerollt über beide Schultern gelegt, so dass die großen Tatzen vor ihrer Brust herunterbaumelten und bis zu ihrer Hüfte hinabreichten.


    Die Schritte hinter ihr kamen näher, sie trug eine schwere Rüstung und nun obendrein den Pelz, der auch nicht gerade wenig wog. Das machte sie langsam. Auf dem schlauchförmigen Weg hinauf durch das Eis, der zu den Schiffen führte, riss sie schließlich ein volles Rumfass von einem Schlitten und rollte es ihren Verfolgern entgegen. Es war zu wenig Platz, um zur Seite zu springen. Als das mannshohe Fass über die Männer hinwegrollte, knackten ihre Knochen wie trockene Zweige. So, jetzt hatten sie erstmal eine Weile Vorsprung. Der Hüne von Ork fackelte nicht lange und wies auf ein gerade abfahrendes Schiff. Die ersten Pfeile zischten um ihre Ohren, sie mussten sich beeilen.


    Frosch, der immer noch über der Schulter des großen Orks hing, quiekte und riss die Arme über den Kopf. Im nächsten Augenblick flog er in genau der selben Haltung in hohem Bogen durch die Luft, denn der Krieger hatte ihn geworfen. Skugga kreischte wütend auf, als sie einen Moment glaubte, Frosch würde in dem eisigen Wasser landen und dann sah, wie er über die Planken rollte. Der Kerl beschädigte ihn noch! Jetzt durfte das Schiff keinesfalls mehr ohne sie ablegen! Der Spalt zwischen dem ins Eis gehauenen Steg und dem Rumpf wurde immer größer. Der riesige Krieger machte einen Satz und hing sogleich wie ein Klammeräffchen an der Reling.


    Skugga folgte dem Beispiel des Hünen und sprang, flog mit gestrecktem Leib und ausgestreckten Armen und Beinen durch die Luft. Ihr im Vergleich zu dem Mann geringes Gewicht hatte den Vorteil, dass sie sofort das Geländer richtig zu packen bekam und sogleich mit einem kraftvollen Schwung bei Frosch auf dem Deck war. Sie packte den Großen, der noch immer mit dem Gewicht seiner Muskeln kämpfte, bei der Kleidung und half ihm, sich hochzuhieven. Er hätte es auch ohne sie geschafft, aber ihr ging es um die Geste, außerdem hatte sie so einen Vorwand, ihn mal kurz anzugrabschen. Ihr gefiel dieses brutale Urvieh.


    Erschrocken wich die Besatzung zurück, als die beiden Orks sich vor ihnen zur vollen Größe aufrichteten. Allein Skugga übertraf sie bereits in Höhe und Breite, bei ihrem neuen Begleiter war der Größenunterschied zu den Menschlein noch extremer. Skugga spuckte sie voll und zerrte Frosch auf seine schlotternden Beine. Als einziger war er genau so winzig und dürr wie die Menschen und genau so hässlich. Er war voller Eis und Schnee, sie klopfte ihn ab. "Alles noch dran", piepste Frosch, dem von der rasanten Flucht noch immer die Pumpe ging.


    "Ihr beide seid Geschwister oder?", fragte der Große.
    Skugga funkelte ihn an. "Das ist mein Dildo! Wenn ich mit dem verwandt wäre, würde ich ihn von der nächsten Klippe schmeißen." Sie klopfte Froschs Hose vorn sauber. "Du hättest ihn fast beschädigt! Bevor du ihn das nächste Mal anfässt, fragst du mich!"


    "Wozu brauchst du dieses Fell? Solche Bären zu töten macht, den wahren Reiz des Felles doch erst aus.......oder nicht?"


    Skugga hob die Hand zum Zeichen, dass der Große kurz warten sollte. Dann brüllte sie mit markerschütternder Lautstärke: "Ihr Bleichlinge da! Alle unter Deck und zwar plötzlich!" Mit Tritten, Fausthieben und wüsten Flüchen jagte sie die Mannschaft in die Luke und verrammelte sie von außen.


    "So! Jetzt können wir reden. Ich hab keinen lebenden Eisbären gefunden, nur so eine scheiß Gestaltwandlerin, die mir aber entwischt ist. Ich brauch das Fell für den Noch-Häuptling meiner Rotte. Die Krokodile."


    Sie beobachtete ihn scharf, ob er sich nun auf sie stürzen wollte, weil er zufällig einer verfeindeten Rotte angehörte.


    "Nakra Sturmbringer ist alt, er muss weg! Die Aaskrähen kreisen schon über seinem Knochenthron und warten nur darauf, dass er sich eine Blöße gibt. Aber er hat immer noch einen Haufen Speichellecker, die ihn unterstützen. Keine Ahnung, was die sich von dem alten Sack versprechen! Ich muss jedenfalls näher an ihn rankommen, muss in seinen engsten Kreis und mir dort Freunde machen, sonst bin ich meinen Kopf selber gleich los, kaum, dass ich den Alten abgesetzt habe. Das Fell ist ein Geschenk für ihn. Es soll ihm zeigen, dass ich es würdig bin, seine rechte Hand zu werden."


    Sie zog einen Batzen Rotz hoch und schluckte die wertvolle Proteinquelle sogleich herunter.


    "Skugga von den Krokodilen", stellte sie sich vor. "Und Frosch von den Krokodilen. Dein Name und deine Rotte und was machst du hier überhaupt!"

  • Wie sie die Menschen unter Deck scheuchte brachte ein Grinsen in Ragoshs Gesicht. Was ein Weib! Gnadenlos und unbarmherzig, eine waschechte Kriegerin. Während sie mit den Menschen zugange war musterte er den dürren Ork. Er beäugte ihn voller Missgunst wie konnte er es wagen, so schwach zu sein. Ein echter Ork sah nicht so aus, er hatte drahtige Orks in seinem Leben gesehen keine Frage, doch auch die verstanden sich auf den Kampf.


    Der war kein Krieger wie hatte er es geschafft mit ihr reisen zu dürfen? Diese Frage wurde ihm promt beantwortet. "Er ist dein Dildo?!" diese Erklärung hatte er niemals kommen sehen, sie schlief mit ihm? Wieso denn bitte? Er konnte ihr keine Kinder schenken, die jemals stark genug wären für die Welt es sei den sie kämen zu 100% von der Mutter.


    Er versuchte so gut es ging seinen Frust und Überraschung zu verbergen doch es gelang ihm nicht. "Wie kann er sich behaupten mit dir zu vögeln?!" er blickte den dürren Ork dessen Name Frosch war, düster an. Allein dieser Name! Dachte er sich, doch er behielt weitere Fragen was das anginge für sich.


    Als sie sich vorstellte, stellte sie sich ebenso mit ihrer Rotte vor. Sie hatte einen Plan ihrem Häuptling näher zu kommen um ihn dann den gar aus zu machen, er schätzte ihre Einstellung sehr. "Meinen Clan gibt es nicht mehr, er ist in den Krieg gezogen gemeinsam mit mir, gegen die miesen kleinen Bartlinge" er spuckte bei dem letzten Wort auf den Boden. "Nach der Schlacht bin ich einfach gegangen, ich wollte die Welt sehen und Götter was habe ich gesehen, ich jage gern Monster und töte diese" er zeigte seine Halskette wo lauter Zähne hingen manche waren größer andere kleiner.


    "Ich reise durch die Welt und arbeite mal hier mal dort, als Söldner Rausschmeißer" er breitete die Arme aus "ich war an vielen Orten, die viele Krieger garnicht zu Gesicht bekommen würden!". Diese Art zu denken war selten besonders bei Orks doch Ragosh war in einer Art und Weise stolz so zu denken. Er grinste und entblößte seine Hauer, er blickte auf die Orkin und fand sie sehr ansprechend, die Grabschaktion hatte er mitbekommen, er fand es nur schade das er es noch nicht erwidern konnte.


    "Aber mal was anderes, weiß jemand von euch wie man segelt?" er blickte sich um und sah das der Wind am Segel zerrte und um sie herum, war die eis kalte See, sie hatten die Insel bereits hinter sich gelassen. "Wo zum Geier wollt ihr jetzt eigentlich hin?".

  • Skugga musste grinsen über Ragoshs Entrüstung, als sie diesem offenbahrte, dass sie Frosch als Dildo mit sich herumschleppte.


    "Das ist doch ganz einfach", ließ sie sich zu einer Erklärung herab. "Frosch ist ein Nichts, eine Niete, ein Niemand. Er macht alles, was ich sage, immer, zu jeder Zeit und ohne zu Murren. Pass auf, ich zeig`s dir!" Sie wandte sich Frosch zu. "Hose runter", bellte sie und sofort machte ihr Begleiter sich trotz der Kälte daran, seinen Gürtel zu öffnen. "Gut, das reicht", befahl sie, noch bevor er die Aufforderung in die Tat umsetzen konnte.
    Sie wandte sich wieder Ragosh zu.
    "Abgerichtet wie ein Reitwolf! Siehste und kapierst du, wie praktisch das ist?" Ihre Augen glitzerten gierig. "Wenn ich jetzt einen Krieger von, sagen wir, deinem Kaliber mitschleppen würde, dann hingegen ginge das Gezicke nach wenigen Tagen los. Ich bin müde, heute nicht, ich hab Kopschmerzen, hab ich schon erwähnt, dass ich müde bin? Den ganzen Schmarrn! Ich hab das ausprobiert! Nach spätestens zwei Wochen machen die das erste Mal irgendwann schlapp! Frosch macht niemals schlapp und niemals klagt er. Im Gegenzug pass ich auf, dass keiner von den großen Jungs ihn killt oder er verhungert. Ist doch ein fairer Tausch."
    "Sehr fair", bestätigte Frosch freudlos.
    Es stimmte nicht ganz, dass er niemals klagte, Frosch war im Gegenteil ein ziemlicher Jammerlappen - was er durchaus sein musste, denn anders bekam Skugga in ihrer Unsensibilität gar nicht mit, wenn ihm irgendwas fehlte. Dennoch tat er am Ende doch alles, was sie von ihm verlangte.


    Dann erzählte Ragosh seine Geschichte. Skugga hörte ihm aufmerksam zu. Sie nickte bedauernd, als er vom Verlust seiner Rotte berichtete. "Zwerge", sprach sie düster. "Ein Teil unserer Leute unterstützt Tarkan, den alten Windelkopf. Hab aber lange keine Neuigkeiten von der Front gehört, da ich viel unterwegs war in letzter Zeit. War es Barlok Eisenhand, der deine Rotte zerschlug? Wenn meine Rotte futsch wäre, würde ich auch gehen. Was will man dann noch auf dem Schlachtfeld? Rakshaner taugen nicht als alleinige Kameraden. Es sind Chaosmenschen, aber Menschen."
    Nachdenklich betrachtete sie Ragosh. Es war eine Vergeudung, dass er allein herumtingelte, wo er doch seine beträchtlichen kämpferischen Fähigkeiten gut für eine Rotte einsetzen konnte.
    "Wie soll es weitergehen mit dir? Willst du ewig allein sein? Orks sollten nicht allein sein. Und du bist ein hervorragender Krieger. Ich nehm dich mit in meine Rotte. Wenn du mir hilfst, Nakra abzusägen, sollst du meine rechte Hand werden! Mit allen Priviliegien! Wie hört sich das für dich an?"


    Voller Stolz zeigte Ragosh seine Halskette, an der lauter Zähne von Ungetümen hingen. Skugga bekam große Augen. Gern hätte sie jezt bei einem Fass Geymash seinen Erzählungen gelauscht und die Geschichte einer jeden Trophäe bis in die letzte Einzelheit vernommen. Leider war dazu momentan keine Zeit, aber diese Zeit würde kommen. Auf hoher See konnte es schnell langweilig werden. Skuggas Körper war ebenso voller Narben. Die meisten stammten daher, als sie einen Kontrahenten mit bloßen Händen erwürgt hatte, der sich aber extrem gewehrt hatte. Die Geschichte gab sie besonders gern zum Besten, denn der Kerl hatte Rang und Namen gehabt. Dass er dabei sturzbesoffen gewesen war, ließ sie bei ihren Prahlereien weg. Sie hatte ihn im Zweikampf getötet und das war es, worauf es ankam. Sein vollständiges Gebiss hing, jeden Zahn einzeln säuberlich durchbohrt und aufgereiht, um ihren Hals.
    Sie zog die Kette hervor.
    "Das sind die Zähne von `nem Rivalen, das erzähl ich dir mal bei einem guten Bier. Aber erstmal müssen wir diese Karre hier zum Laufen kriegen." Sie stopfte die Kette wieder unter ihren Schal. "Ich hab keine Ahnung, wie so ein Schiff gefahren werden muss. Du auch nicht. Also müssen es die Bleichlinge für uns machen." Skugga öffnete die Luke, stellte sich davor und guckte von oben hinab.


    "Wer von euch Hackfressen wird für uns schuften und wer will gleich als Proviant enden? Hä? Tretet ins Licht, ich will euch sehen!" Mit weißen, angstvollen Gesichtern schaute die Mannschaft hinab. Es waren ausnahmslos Frostalben. Hoffentlich war kein Magier dabei, aber die waren in der Regel eher in den Städten an Land zu Gange. "Was könnt ihr!"
    Die Mannschaft stellte sich der Reihe nach vor und legte ihre Aufgaben dar. "Aha! Das reicht. Kapitän, zu mir an Deck."
    Der Frostalb kam die Treppe hinaufgestapft und sah wenig glücklich aus dabei. Skugga packte ihn an der Kleidung und zerrte ihn zu Ragosh. "Einen Kapitän brauchen wir nicht, wenn wir jetzt die Rolle übernehmen. Was meinst du, was machen wir mit dem?" Sie schubste den Frostalben ein wenig herum und freute sich, wenn er stolperte.

  • Sie war verrückt, gierig und wusste was sie wollte. Es war eine Orkin ganz nach seinem Geschmack, sie hatte den dürren Ork Namens "Frosch" so abgerichtet das er alles tat was sie verlangte. Dennoch schaute er ihn verachtend an, es war einfach nur sein nicht vorhandenes Talent das sie sich zu eigen machte, ohne sie wäre er nichts! Doch er schluckte seinen Ärger hinunter, sie sprach von einem Krieg gegen die Zwerge, dabei erwähnte sie einen Zwerg dessen Namen er zwar gehört hatte dennoch sagte er ihm nichts. "Meine Rotte lebte zu dem Zeitpunkt weit im Osten, dort waren ebenfalls Gebirge und die bärtigen Scheißer, lebten ebenso dort also von daher dauerte es nicht lange, bis sie sich an die Gurgel gehen würden".


    Dies sagte er sachlich und mit keiner Wertung es war einfach eine Tatsache das Orks und Zwerge sich bekriegten, das war immer so und so wie es aussah würde es auch immer so bleiben. Ihr Vorschlag jedoch war deutlich verlockender, er musterte sie genau "einen weiblichen Häuptling?" fragte er direkt hinaus. "Ich kann mir vorstellen, das es verdammt viele Ärsche gibt die das versuchen zu verhindern". Dann bleckte Ragosh breit "und in diese Ärsche würde ich gern treten, das klingt nach einer ordentlichen Klopperei" er nickte der Orkin zu und ging damit nicht weiter auf das Thema ein.


    Als sie den Kapitän des Schiffes hinaus zerrte und meinte das es nur einen geben müsste, schaute er das Milchgesicht an. Er war älter für seine Rasse, sein Haar wurde bereits grau und er hatte eingefallene Augen. Ihn über Bord werfen? Ihn kalt machen? Oder was auch möglich wäre, wäre ihn zu fressen? Die Möglichkeiten überschlugen sich in dem Kopf des Orkes.


    "Bitte ich fahre euch wohin ihr wollt, ich flehe euch an Gnade!" der alte Mann sank auf die Knie und fing an kläglich zu weinen. Der Ork rümpfte nur die Nase und packte den Menschen und zog ihn auf die Beine. Er blickte ihm in die Augen und fletschte seine Zähne. "Du und deine jämmerlichen Kumpels sagt mir sofort was ihr geladen habt!".


    "Gewürze, wir haben Gewürze und Weine edle Tropfen bedient euch bitte! Nur bitte tötet mich nicht!" die Furcht war deutlich in seinen Augen zu sehen. "Solltest du was aushecken gegen mich oder sie" er deutete nur auf Skugga nicht auf ihren Abklatsch eines Orkes. "Dann häute ich dich bei lebendigen Leib!" er musste sich konzentrieren nicht die Fassung zu verlieren, um diesen Menschen völlig zu zerfetzen.


    Er ließ letzten Endes den Menschen los, dieser landete unsanft auf dem Boden, er schaute Skugga an "sag diesem Müllhaufen, wohin wir müssen damit wir dorthin segeln können, ich hasse das Meer und will wieder festen Boden unter den Füßen haben". Nachdem er das gesagt hatte ging er unter Deck, als er an Frosch vorbei ging rempelte er den Ork mit der Schulter an, er mochte den dürren Ork nicht und das sollte dieser auch mitbekommen. Es war normales orkisches Verhalten um ein Weib zu buhlen, das war an Land schon eine Angelegenheit die schnell aus der Bahn geraten konnte, wie war das dann auf einem Schiff auf hoher See?


    Er freut sich auf jeden Fall auf einen Schluck Wein!

  • Ungerührt beobachtete sie, wie Ragosh ihren Begleiter zur Seite rempelte. Wie ein Gummiball prallte der viel leichtere Frosch von ihm ab und knallte rücklings gegen die Reling. Das frostüberzogene Eisengeländer war hoch genug, als dass er nicht überkippte, aber Skugga packte ihn dennoch rasch an den Klamotten und zerrte ihn weg von der Kante. Die Geste war von Ragosh nicht einmal wirklich böse gemeint war, so etwas gehörte unter Orks nun einmal dazu. Hätte Ragosh wirklich Ernst gemacht, wäre Frosch nun in hohem Bogen ins Eismeer geklatscht. Dennoch sah der Kerl aus, als könne er auch ganz anders, wenn er gerade Lust und Laune hatte und auch Frosch schien diese Einschätzung zu teilen.


    Angstvoll blickte er in Richtung des riesigen Kriegers. Die Sorte hatte ihn früher fast umgebracht. Sie hatten ihn verprügelt, ihn mit allerlei Gegenständen gequält, ihn ob seiner Hässlichkeit beschimpft - jeden einzelnen Tag seines verfluchten Daseins lang. Sie hatten ihn halb bewusstlos in die Grube unter dem Donnerbalken geworfen, im Winter seine Stiefel entwendet, seine Haare angezündet, sein Gesicht in verfaulte Speisereste gedrückt, bis er fast erstickt wäre, ihn beim Baden abgefangen und ihn komplett mit Schwarzpulver eingeseift, worauf seine Haut mit einer extremen Entzündung reagierte, die ihn vor lauter Schmerzen und Juckreiz fast um den Verstand brachte und auf seine Kleider gepisst. All die Dinge, die einer Horde Orks, die nichts mit sich anzufangen wusste, so einfiel, besonders, wenn noch Alkohol im Spiel war. Noch immer wälzte Frosch sich nachts in Albträumen und im Vergleich dazu, was die Krieger mit ihm angestellt hatten, war der Dienst bei Skugga tatsächlich ein Segen.


    Skugga funkelte Ragosh an. Es war kein Mitleid gewesen, dass sie Frosch zu sich genommen hatte, sondern Kalkül, aber jetzt war er ihr Eigentum und niemand hatte das Recht, es ohne ihre Erlaubnis zu beschädigen!


    "Wenn du Frosch umbringst oder ihn in funktionsuntüchtig machst, wirst du seinen Platz einnehmen", grollte sie. "Und du wirst es bereuen! Wenn du mit ihm spielen willst, frag mich vorher und wir klären die Bedingungen. Ich bin ja kein Geizkragen. Aber ich lasse ihn mir nicht sinnlos kaputtmachen! Es war harte Arbeit, den so zu erziehen! Ich habe viel Essen und noch mehr Nerven in ihn investiert!"


    Ragosh jedoch hatte bereits das Interesse an ihm verloren und spielte stattdessen ein wenig mit dem Frostalben, der erstaunlich schnell anfing, zu heulen und um Gnade zu winseln. Skugga zog die Stirn kraus. Sie hatte sich mehr Durchhaltemögen von einem seines Volkes erhofft.


    Ihr aufkeimender Ärger auf Ragosh wurde wieder gemildert, als er die Frostalben anflaumte, die Finger von ihr zu lassen. Hervorragend. Genau so einen konnte sie gebrauchen! Einen brutalen Wächter. Sie selber war nun einmal eine Frau und auch, wenn sie den Frauen aller anderen Völker im Nahkampf überlegen war, so war sie dennoch einem männlichen Ork nur in Ausnahmefällen wie bei Frosch gewachsen. Sie brauchte also jemanden, der ihre Muskeln und ihre fehlenden Eier ersetzte, wenn sie wirklich Häuptling werden wollte. Jemanden, der gewaltigen Eindruck schindete. Ragosh schien dafür perfekt. er hatte zugestimmt, doch das Gespräch recht schnell abgewürgt. Na ja, sie konnten auch ein andermal darüber reden. Wahrscheinlich wollte er noch darüber nachdenken oder sich erstmal eine Flasche Wein gönnen. Ein Bedürfnis, dass Skugga gut nachempfinden konnte.


    Zum Glück war das Schiff offenbar voll davon. Aber Gewürze, wozu verkaufte man Gewürze? Als ob Salz und Blut nicht reichen würden! Daraus konnte man eine leckere Soße bereiten, die aus jedem noch so widerlichen Fraß ein Festmahl werden ließ.


    "Kurs auf Zeltstadt Cheron", bellte Skugga und trat den Kapitän in den Bauch, so dass er umfiel. Und dann an Ragosh gewandt, ohne den gestürzten Mann weiter zu beachten: "Von da aus schlagen wir uns durch die Steppe zu meiner Rotte durch. Jetzt lass uns den Laderaum plündern!" Auch sie hatte Appetit auf ein leckeres Weinchen.


    Während der Frostalb seine Mannschaft instruierte, räumte Skugga rasch alles weg, was als Waffe für die Bleichlinge taugen könnte. Dann band sie ihnen mit Seilen die Füße so zusammen, dass sie nur winzige Schritte machen konnten. Diese Fessel war ohne Hilfsmittel kaum zu durchtrennen, es war stabiles Hanfseil. Jetzt waren die hässlichen Kerle in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt, was es ihnen schwieriger machen würde, sich gegen die Orks zu stellen. Nach kurzer Überlegung nahm Skugga ihnen noch einen Teil ihrer Kleidung ab, so dass sie zwar nicht erfrieren würden, so lange sie in Bewegung blieben, aber fürchterlich klappern würden, sobald sie damit aufhörten. Immerhin waren es momentan -30°C und es mochte noch weitaus kälter werden.


    "Die kriegt ihr morgen wieder, wenn ihr eure Arbeit gut gemacht habt und euch eine Rast verdient. Bis dahin würde ich euch raten, in Bewegung zu bleiben, wenn ihr kein festgefrorener Eisklotz werden wollt!"


    Nach diesen kleinen Sicherheitsvorkehrungen begab sie sich mit Ragosh in den Laderaum um zu sehen, was für Leckerbissen hier unten verstaut waren. Frosch hingegen musste oben auf die Mannschaft achtgeben.

  • Als er die Treppe hinunter ging kam ihm der Rest der Crew entgegen. Manche staunten nicht schlecht als sie ihn sahen, wagten es jedoch nicht ihm direkt in die Augen zu schauen. Die Treppe war steil und das Schiff tanzte hin und her mit der Zeit wusste man was, man an einem ordentlichen festen Boden hatte. Er hörte Skugga oben noch Befehle bellen, er grinste sie war wirklich nach seinem Geschmack.


    Am Ende der Treppe wartete eine Tür diese schien nicht verschlossen zu sein, der Ork öffnete sie und trat ein. Es war ein Laderaum überall standen Fässer ihm stiegen verschiedene Gerüche in die Nase, die er nicht sofort deuten konnte. Ein großes Eichenfass erweckte die Neugier von Ragosh er schritt darauf zu und versuchte den Deckel zu entfernen, dieser war jedoch verschlossen. Grunzend holte er aus und schlug einmal kräftig zu, mit einem Krachen gab das Holz nach und darunter kam Dörrfleisch zum Vorschein. Lautes Knurren seines Magens machte sich sogleich bemerkbar, er hatte schon etwas länger mehr keine richtige Mahlzeit mehr zu sich genommen.


    Sogleich versengte er seine Pranke in der Masse des Fleisches und schaufelte die erste Ladung in seinen Mund. Er kaute und schmatzte in aller Seelenruhe, er drehte dabei den Kopf nach rechts und sah ein Fass das in eine Halterung eingelassen war. Es befand sich ein Zapfhahn an diesem wie auch an anderen Fässern. Diese waren ebenfalls in solche Halterungen eingelassen, der Ork schwenkte den Griff nach links und der Wein schoss hinaus. Wieder grunzte Ragosh zufrieden und legte sich quasi unter das Fass. Gierig trank er und als er wieder Luft holte brüllte er vor lauter Zufriedenheit laut auf. Er schlug sich auf die Brust und nahm noch einen großen Schlug aus dem Fass.


    Danach schloss er den Zapfhahn wieder und ging zu einem anderen Fass um dort den Wein zu kosten. Hier und dort schlug er weitere Fässer auf. In diesen befanden sich noch weitere Köstlichkeiten, es gab Fisch der schon für so eine lange Reise vorbereitet war. Dann gab es köstlich süße Früchte die er noch niemals zuvor gesehen hatte. Mehr und mehr Köstlichkeiten kamen zum Vorschein ein Wein schmeckte besser als der letzte.


    Skugga betrat letzten Endes den Raum und sah wie Ragosh sich gerade mit Weinen und leckeren Sachen, den Bauch voll schlug. Der Ork bemerkte ihre Anwesenheit und drehte sich um, er musterte sie eindringlich und der Wein besser gesagt die Weine zeigten einen Teil ihrer Wirkung.


    Grinsend zeigte er ihr die Speisen und sagte "das hier, gehört alles uns bei den Titten jeglicher Brutmutter das schmeckt alles einfach nur!" er stopfte sich einen Fisch in seinen Rachen und murmelte "gut" ehe er wieder ein kleineres Fass hoch nahm und sich über den Kopf hielt. In diesem war gut gereifter Met, als er damit fertig war warf er das kleine Fass Skugga zu. "Nimm nen Schluck davon der ist verdammt gut!" als sie das Fass fing konnte er sich, an ihrem sehnigen Körper nicht satt sehen. Es war nicht ein Gramm fett an ihr, nicht eines! Gut das sie ihren "Dildo" oben gelassen hatte, somit konnte er sich nützlich machen und er war mit ihr allein.


    "Lust auf einen Ringkampf?" fragte er direkt und bereits leicht angeheitert. "Wenn du gefressen hast, versteht sich" nach dem Satz grinste er und zog seine Felle von seinem Körper damit sie ihn nicht behindern würden, sollte sie ja sagen. Zudem war es in diesem Lagerraum ohnehin zu warm.

  • Skugga fing das Faß problemlos mit einer Hand, setzte an und soff. Der Wein troff ihr vom Kinn. Sie trank mehrere Liter. Anschließend war sie hackedicht. Sie grinste über alle gelben Zähne, als sie beobachtete, wie der Muskelberg sich die Kleider vom Oberkörper zog. Sie begaffte ihn ungeniert, während sie eine Schinkenkeule fraß. Das Essen von drei Kilo Fleisch ging Ratzfatz, dann warf sie den leergenagten Knochen weg.


    "Den Ringkampf kannst du haben, Ragosh."


    Sie zischte den Namen zwischen den zu einem Grinsen gefletschten Zähnen hervor. Sie mochte den bösartigen Klang. Auch sie warf ihren Fellmantel in die Ecke, drunter trug sie einen dünnen Pullover, den sie ebenfalls in die Ecke warf. Darunter trug sie noch ein Unterhemd, das sie allerdings anbehielt. Darunter presste ein enges Brustband ihre ohnehin kleinen Brüste derart flach an den Körper, dass sie aussah wie ein Kerl.


    Sie ging auf den riesenOrk zu und drosch ihm kraftvoll mit der Faust in Richtung Bauch, weil das genau die richtige Höhe für sie war. Sie war bestens gelaunt und es würde ihr nichts ausmachen, ein paar deftige Schläge einzustecken. Über kurz oder lang würde der Mann natürlich gewinnen, das war so und das musste auch so sein. Ein Mann, der Skugga nicht in Grund und Boden prügeln konnte, war ihrer Meinung nach der Bezeichnung Mann nicht wert. Grunzend und schnaubend bearbeitete sie ihn mit Fäusten und Füßen.

  • Grinsend kam er ihr entgegen und wartete nur auf den ersten Schlag der auch nicht lange auf sich warten ließ, ihre Faust grub sich in seinen Magen was ihm ungeheuer zusetzte. Die Wucht hätte er ihr gar nicht zugetraut doch auch das war bei solchen Orkweibern nicht verwunderlich, dennoch hatte sie ordentlich Bums in ihren Schlag hinein gesetzt. Grunzend wich er zurück und wehrte Attacken ab und kam selber ebenfalls zum Zug. Der Kampf war ausgeglichen und es dauerte nicht lange bis Blut floss aus eher Nasen als alles andere. Als der Kampf mehr oder minder vorbei war saßen sie beide schnaufend auf dem Boden und grinsten breit.


    "Wieso eigentlich willst du eigentlich so schnell zurück zu deiner Rotte?" fragte er ganz offen und schaute sie direkt an. "die Welt steckt voller Monster und Abenteuer, wir könnten woanders hin reisen du selbst könntest eine eigene Rotte bilden, an der Spitze einer riesigen Rotte um alles mögliche zu zerstören!" die Gedanken das sie, mit bloßen Händen irgendwas oder irgend wen erwürgte fand er nicht nur anziehend. "Ich meins ernst Skugga du solltest, woanders hinfahren ich meine ich begleite dich zurück zu deiner Rotte, ich habs ja mehr oder minder versprochen, auf der anderen Seite könnten wir uns einen goldenen Arsch verdienen wenn wir uns als Söldner durchschlagen". Beim letzten Satz grinste er breit und seine großen Zähne kamen dabei zum Vorschein. Ragosh hatte bereits alles mögliche getötet und in den heutigen Zeiten lagen sich ohnehin massen an Völkern aus irgendwelchen Gründen in den Haaren, also gab es Kriege genug der Gedanke war verlockend und er wartete auf ihre Antwort.

  • Skugga wischte sich das Blut von der breiten Nase.


    "Wieso ich zu meiner Rotte zurückwill? Um diesen Saftsack von Häuptling abzusägen, natürlich! Eine ganze Rotte unter dem eigenen Kommando macht doch ganz andere Sachen möglich als nur so kleine Metzeleien." Sie warf ihm einen verständnislosen Blick zu. "Und was soll ich mit Geld!", blaffte sie. "Was ich will, das kriege ich auch so! Ich nehme es mir einfach, ja? Oder lasse es mir von kleinen Scheißern wie Frosch servieren!"


    Nun ja, zumindest klappte das meistens. Gerade eben war sie überhaupt nicht zufrieden mit dem Resultat ihrer Anstrengungen. Der Kampf war unentschieden geendet, vermutlich hatte Ragosh sich zurückgehalten. Er war ein Kerl wie ein Berg, aber anstatt ihr zu zeigen, was er drauf hatte, spielte er den einfühlsamen Kavalier! Das machte sie wütend. Hielt er sie für schwach? Für ein Weichei? Er nahm sie nicht für voll! Sie blickte in Richtung Tür. Jemand würde dafür bezahlen. Jetzt dafür bezahlen. Sie erhob sich und griff nach ihrer Kleidung. Dass sie sich an- statt ausziehen sollte, ärgerte sie noch mehr. Sie hatte ganz anderes vorgehabt und der Feigling kniff oder war müde! Aber sie hatte ja zum Glück Frosch dabei.
    "Ich nehm die Offizierskajüte", bestimmte sie gegenüber Ragosh. "Wo du pennst, ist mir egal. Aber dort nicht."


    Sie brüllte: "FROSCH!" Und ihr kümmerlicher Begleiter öffnete die Tür. Ein eisiger Lufthauch wehte herein. "Bett!", schnauzte sie und wies in die Richtung der entsprechenden Kajüte. "Und nimm irgendeinen von den Bleichlingen mit!" Sie war zu aufgebracht, als dass sie alles an Frosch auslassen konnte, ohne seine Gesundheit allzu sehr zu gefährden. Sie brauchte ihn schließlich noch.
    Sie ließ Ragosh ohne ein weiteres Wort sitzen und gönnte sich einen Ritt, der den Frostalben in ein schreiendes und flehendes Etwas verwandelte. Hinterher war Skuggas Laune besser und die von Frosch ebenso. Was Skugga dem Alben nicht hatte besorgen können, hatte ihr Begleiter übernommen. Er war zwar ein Würstchen, aber wenigstens dafür war er zu gebrauchen. Der Alb lag am ganzen Körper bebend in irgendeiner Ecke herum. Skugga ließ zu, dass einer seiner Kameraden sich um ihn kümmerte. Krepieren sollte er nicht, man konnte ihn noch gebrauchen oder gewinnbringend verscheuern.


    Sie kehrte nach ein paar Stunden Schlaf und einer weiteren Mahlzeit voll angekleidet zu Ragosh zurück.
    "Ich habe es mir überlegt. Ich bin dabei. Vorerst." Ihr Blick war nicht gnädig, aber sie war auch keine gnädige Person. Sie war noch immer angepisst, weil er sie erst geschont hatte und dann mittendrin angefangen hatte zu reden. "Also, nenn dem Kapitän dieser Bleichlinge einen Hafen!"

  • Während die beiden großen Orks unter Deck zugange waren und ihr kleiner Begleiter einfach nur froh zu sein schien, dass man ihn für einige Augenblicke nicht herumschubste, warfen die gefangenen Frostalben sich untereinander Blicke zu. Ihre Wimpern waren gefroren und sie verhielten sich absolut still, doch in ihren klugen Köpfen arbeitete es unentwegt. Man hatte keine Idioten mit solch einem wertvollen Schiff lossgeschickt und natürlich hatten sie auch einen Geistmagier an Bord. Keinen von der ganz mächtigen Sorte, aber immerhin. Dieser Magier sorgte nun unbemerkt dafür, dass der orkische Mickerling das Bedürfnis verspürte, hinaus auf See zu Blicken und den kurzen Moment seiner Freiheit zu genießen. Frosch stand an der Reling und atmete tief die eisige Luft durch. Eine weiße Wolke erschien kurz vor seinem Gesicht und verschwand wieder. Er war in diesem Moment einfach nur glücklich.


    Nycoral verschwand unauffällig im Maschinenraum und nahm sein Werkzeug zur hand. Es war harte Umbauarbeit, aber nach einigem Schrauben gelang es ihm, die Maschinen so zu manipulieren, dass ein Teil der Mechaniken SOS stampfte. Nicht ganz akkurat, aber hoffentlich ausreichend genug, als dass man es als Hilferuf identifizieren konnte. Er hoffte, wenn sie das nächste Mal an einem Hafen oder einem anderen Schiff vorbeifuhren, dass jemand darauf aufmerksam wurde und den Ernst der Lage erkannte. Ihre Geißelnehmer waren keine Seeleute, sie würden hoffentlich nur den ungleichmäßigen Rhythmus bemerken, der sich als nervender Unterton unter das laute Stampfen mischte, aber nicht die Bedeutung erfassen, die sich dahinter verbarg.


    Nycoral begab sich ebenso unauffällig wieder zu den anderen Gefangenen an Deck. Der kleine Ork schaute noch immer sehnsuchtsvoll in die Ferne. Eine Moment lang tauschten die Frostalben Blicke aus, ob sie ihn von der Reling werfen sollten. Doch der Kapitän schüttelte den Kopf. Frosch war das kleinste Übel und im Notfall einfach zu überwältigen, das Problem waren die beiden Großen. Wenn sie ihn jetzt beseitigten, würde einer der anderen Orks fortan auf die Gefangenen achtgeben und wäre zudem vorgewarnt, dass etwas im Busche ist. Wahrscheinlich würde es harte Sanktionen geben und mindestens ein weiteres Besatzungsmitglied sterben. Nein, besser war es vorerst, den Mickerling in Ruhe zu lassen, gebrochen zu tun und auf eine bessere Gelegenheit zu warten.

  • Die Rettung der Frostalben


    >>>Der Hilferuf


    Die Cynabal war kam angedockt, da setzte das Schiff rückwärts und schoss wieder aus dem Hafen heraus. Es nahm Kurs auf den Hilferuf und tauchte dabei ab. Das Relikt schoss durch die See, den in Not geratenen Frostalben entgegen. Weit hatten die Frostalben nicht zu fahren, als auf der Anzeigentafel von Hinalir das Schiff erschien, dass den Hilferuf abgesetzt hatte.


    "Rammsporn ausfahren, Maschinen auf volle Leistung, Rammgeschwindigkeit! Bereit machen zum Entern! Status!", befahl der Inspektor.


    Seine Besatzung setzte umgehend die Befehle um. Die Cynabal zog in der Geschwindigkeit automatisch höher und tauchte dabei zeitgleich über knapp über der Wasserlinie auf.


    "Statusbericht: Es befinden sich drei Fremdlinge an Bord des Dampfeisbrechers "Eisbär". Ein Fremdling befindet sich an der Reling des Frostalbischen Schiffes, die beiden anderen befinden sich im Schiffsinneren. Die Frostalbische Besatzung befindet sich separiert im Rumpf. Instruktionen?", teilte die technische Stimme der Cynabal mit.
    "Rammen, ein Loch in die Seite des Dampfers knapp über der Wasseroberfläche brennen, sofortige Evakuierung der Geiseln. Das Schiff möglichst intakt lassen, es ist Eigentum der Frostalben", befahl Hinalir.


    Was sich mit rasender Geschwindigkeit dem Eisbrecher näherte, hätte man von oben für einen Wal oder ein anderes großes Meerestier halten können. Die Cynabal nahm genau Kurs auf die Eisbär. Immer schneller füllte sich das Frontfenster mit dem Eisbrecher bis dieser das einzige war, was die Frostalben der Cynbal noch sehen konnten.


    Einen Moment lang herrschte absolute Stille - ehe die Cynabal mit brachialer Gewalt den Eisbrecher rammte. Ein ungeheuerer Schlag traf den Eisbrecher und schleuderte den an der Reling stehenden Ork weit hinaus ins Meer. Den Insassen des Schiffes erging es nicht besser, sie wurden im Eisbrecher umhergeschleudert wie Puppen.


    Die Eisbär wurde hart in die Flanke getroffen und neigte sich bedrohlich Richtung Wasserlinie. Langsam setzte das Relikt zurück und zog dabei dem Eisbrecher den Rammsporn wie eine Harpune aus der Seite. Dabei richtete sich die Eisbär wieder etwas auf.


    Mit Schlagseite lag die Eisbrecher wie ein weitwundes Tier auf dem Wasser, während das Loch durch einen Brenner vergrößert wurde.


    Der Deckel des Relikts wurde sofort entriegelt und die Crew der Cynabal sprang auf den stählernen Rücken ihres Tauchschiffes. Die Frostalben tasteten kurz den Eisbrecher mit ihren mentalen Fühlern ab, ehe sie in das geenterte Schiff stürmten. Bis an die Zähne bewaffnet, drangen sie sofort in den Rumpf ein, wo sich ihre gefangenen Brüder befanden.


    Einer nach dem anderen wurde aus den Trümmern geborgen, während Meetramedani gemeinsam mit seinem Inspektor die Rettungsaktion sicherte. So schnell wie die Frostalben aufgetaucht waren, so schnell war der Spuk auch wieder vorbei.


    Die Cynabal hatte neben der Eisbär beigedreht, so dass die Crew, samt der gerettenten Frostalben schnellstmöglich an Bord gelangen konnte. Als letztes ging Hinalir an Bord und überzeugte sich davon, dass es alle wohlbehalten zurück geschafft hatten.


    Mit einem hydraulischen Zischen verschloss sich der Deckel der Cynabal. Das Schiff nahm erneut Fahrt auf. Der Stahlkoloss schoss genau auf den schmächtigen Ork zu der hilflos im Meer paddelte. Der rasiermesserscharfe Rammdorn zeigte auf den schmächtigen Kerl, wie ein anklagender Finger.


    In dem Moment, wo der kleine Ork gerade befürchtete aufgespießt zu werden, tauchte das Schiff vor ihm ab und ließ ihn in einem Strudel aus wirbelndem Wasser zurück.

  • Der Ruck hatte sie von den Beinen geholt und sie unter einem Hagel loser Gegenstände begraben. Skugga rappelte sich zwischen Schinkenkeulen, Weinfässern und Geschirr hervor. Sie war besoffen und brauchte eine ganze Weile, ehe sie ihre Gedanken so weit sortiert hatte. Eine halb aufgefressene Würstchenkette rutschte von ihr hinab.


    "Ragosh!", bellte sie. "Frosch!"


    Sie trampelte ohne auf eine Antwort zu warten durch das Gerümpel an Deck. Ein eisiger Windhauch empfing sie. Frosch kletterte gerade triefnass aus dem dunkelblauen Meer auf eine Eisscholle. Fluchend warf Skugga ihm ein Seil zu, so dass er sich an Bord ziehen konnte.


    "Lo-lo-lo-loch", sagte er zähneklappernd.


    Skugga verpasste ihm einen Fausthieb. "Wie redest du mit mir?! Ich schmeiß dich wieder ins Meer!", brüllte sie außer sich vor Zorn. Frosch schüttelte nur den Kopf und streckte einen zitternden Zeigefinger aus. Erst jetzt bemerkte sie das Mannsgroße Loch im Rumpf, knapp oberhalb der Wasserlinie.


    Wutschnaubend stapfte Skugga in den Maschinenraum, wo das Loch in der Schiffswand klaffte. Die Frostalbenbesatzung war verschwunden. Wahrscheinlich hatten sie das Loch reingesägt und waren zu Fuß über das Packeis geflohen. "Diese Wichser! Diese elenden verdammten Scheißkerle, diese verhurten Drecksfotzen!", kreischte sie außer sich. "Ragosh! Wir brauchen einen Deckel! Reiß irgendwo was raus, sonst saufen wir bei der nächsten großen Welle ab!"

  • Wie sie so wütend hinaus stapfte, um sich einen Bleichling und ihren komischen dürren Frosch zur Brust zu nehmen gefiel ihm. Doch war er es die sie für sich selbst beanspruchen sollte! Doch er wollte sie sehen, wie sie sich in der Schlacht schlug. Allein die Vorstellung sie und er würden Kinder zeugen es wären große Monster die an Aggression nur noch von ihrer Stärke zu übertreffen waren. Die Idee gefiel ihm ebenso als sie erneut zurück kam und sagte sie sei dabei, sollte er einen Hafen nennen? Ihm war es gleich wohin sie fahren würden Hauptsache er konnte sie in einer Schlacht dabei erleben, wie sie Leben auslöschte und das Blut ihrer Feinde trank.


    Sie schritt erneut hinaus er jedoch blieb vorerst im Laderaum und trank und stopfte sich weiter mit Fleisch voll. Das Schiff wurde jedoch nach einer Weile von einem gewaltigem Beben erschüttert, sie mussten irgendwas gerammt haben! Diese verdammten Alben, elendige Milchgesichter! Er rannte hinauf und sah das Loch in dem Schiff und brachte ein Fass das er auseinander riss. Danach flickten Skugga und er notdürftig das Loch und schritten mit dem dürren Ork hinauf an Deck, von den Alben fehlte jede Spur.


    Knurrend drehte sich Ragosh zu Frosch um und grunzte böse auf, er kam langsam auf ihn zu und verlor fast die Beherrschung. "Eine Aufgabe ist für dich zu viel! Wo sind sie hin! Wo!!!!" er war kurz davor den Ork erneut ins Wasser zu werfen jedoch, mit einem Stein der ihn in die Tiefe ziehen würde. Da er diesen an dem dürren Ork selbst befestigte. "Wir haben nichts gerammt hier ist kein Eis gar nichts! Sag mir wo sie hin sind! Sprich endlich los krieg die Zähne auseinander!". Anschließend schaute er Skugga an "mir ist das egal wohin wir segeln, wir können auch deinen Häuptling platt machen! Doch so langsam werde ich wahnsinnig auf diesem Dreckskahn!".