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    Pavos-Heilstube


    In seiner Heilstube geht Pavo seiner Tätigkeit als Heiler nach. Dabei macht der alte Goblin keine Unterschiede zwischen Geschlechtern oder Völkern. Wer seine Hilfe benötigt, egal ob Goblin, Mensch, Ork oder Alb findet bei dem alten Heiler Hilfe.


    Pavo behandelt fast jeden, es sei denn die Person verstößt durch was auch immer gegen eine von Pavos Prinzipien.



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    Die unbeschlagenen Hufe der beiden Centauren klopften beim Gehen auf dem Kopfsteinpflaster. Neugierig erkundeten sie den Hof und naschten ein wenig vom Gras, ehe Distel mit dem Huf an die Tür klopfte. Er kaute noch und einige Halme ragten aus seinem Mund. Sein Begleiter, ein dunkelhäutiger Zebra-Centaure, der gerüstet war, als würde er direkt aus dem Krieg kommen, überragte ihn um mehr als Haupteslänge, obwohl der selber für einen Centauren nicht sonderlich groß war. Die beiden Hengste, die sich selbst ironisch die Ponykompanie nannten, warteten, ob ihnen jemand die Tür öffnen würde. Etwas beunruhigt registrierten sie das Bellen eines scheinbar sehr großen Hundes, wenn man die Stimme berücksichtigte.

  • "Ich gehe schon", rief Aino, damit Pavo in seiner Stube bleiben konnte.


    Die Almanin schnappte sich Fedor der wie üblich wenn jemand vor der Tür stand wachsam angeschlagen hatte. Die Stimme von Fedor ließ keinen Zweifel daran, was mit jenen geschah, die unbefugt das Haus betraten. Dabei war Fedor noch der harmloseste Bewohner in diesem Heim.


    Die meisten fürchteten einfach die Größe und die Stimme des Hundes, wobei der durchaus Willens und in der Lage war das Haus und seinen Herrn zu verteidigen. Aino mochte Fedor. Eigentlich mochte jeder Geist den Hund.


    Sie schritt zur Tür und öffnete sie. Zwei Centauren standen davor. Aino blinzelte einen Moment überrascht. Zwar behandelte Pavo jedes Volk, aber Centauren hatten sich noch nicht hier eingefunden als Patienten.


    `Zwei Pferde vor der Tür, Fast-Pferde´, dachte sie gut gelaunt.


    Fedor neben ihr schnupperte geräuschvoll und blinzelte freudig. Pferde mochte der große Hund. Ihr Geruch versprach einen Ausritt mit seinem Herrn, wo er nach Herzenlust neben den großen Wesen her rennen konnte.


    "Hallo, was kann ich für Euch beide tun? Benötigt Ihr Hilfe, oder möchtet Ihr nur Erste-Hilfe-Sets kaufen für einen Kampfeinsatz? Je nachdem hole ich die Ware oder den Heiler", sagte Aino freundlich.


    Der eine Centaur war klein und irgendwie niedlich, der andere wirkte wie ein gestandener Krieger. Die beiden wirkten ulkig nebeneinander. Aber die Optik konnte täuschen, dass wusste niemand besser als die Anführerin der Geister.

  • "Ja, wir brauchen was gegen die Fliegen!", kicherte Distel. Enzian zog langsam die Augenbrauen hoch. "Nee, Quatsch", korrigierte der Ponycentaure sich. "Mein Freund hier", er wies mit dem Kopf in Richtung seines Begleiters, "braucht einen Arzt! Sein Huf stinkt! Enzian, zeig deinen Huf!"


    Der dunkelhäutige Zebracentaure knallte der länge nach sein Vorderbein auf den Tresen. An der Unterseite des Hufes war die Hornschicht matschig und roch unangenehm.


    Distel peitschte mit dem Schweif. "Ich hab ihm schon gesagt, dass Hufeisen Müll sind! Aber er hört nicht!"
    "Das kommt nicht von den Hufeisen", knurrte Enzian.
    "Ach nein? Und warum habe ich das dann nicht? Lass dir die Dinger wieder entfernen."
    "Die Hufeisen bleiben dran."
    "Tja, dann bist du selber Schuld! Eigentlich können wir hier gleich wieder gehen! In ein paar Tagen ist das eh wieder da und bald ist dir der ganze Huf weggefault. Aber mir kann es ja egal sein. Wird dir halt das Bein amputiert!"
    Enzian rollte mit den Augen."Kann man hier noch was machen", fragte er, "oder muss das Bein ab?"


    Erwartungsvoll starrten die beiden Centauren die Frau an. Sie würde sogleich offenbaren, wer von ihnen Recht hatte!

  • Aino schaute von einem Centauren auf den anderen.


    "Nun ich bin nicht der Heiler, ich hole ihn rasch. Aber für mich sieht es nicht so aus, als ob Dein Bein amputiert werden muss.


    Dass wäre doch eine sehr radikale Maßnahme, wenn nur Dein Huf krank ist. Aber verlass Dich nicht auf mein Wort. Wartet bitte", sagte sie freundlich und verschwand.


    "PAVO! Du wirst gebraucht. Ein Centaur hat Hufprobleme", hörten sie die Frau rufen.

  • Es dauerte einen kurzen Augenblick und ein alter, einäugiger Goblin erschien.
    "Der Huf also", sagte er und musterte den abgelegten Huf des größeren Centauren.


    Der alte Goblin untersuchte den Huf des Centauren ausgiebig und nickte dann.


    "Eindeutig Strahlfäule, wie Dein Huf aussieht und wie er stinkt. Strahlfäule ist eine Erkrankung des Hufes bei Huftieren, vor allem bei Pferden. Somit betrifft es auch Euch Centauren. Dabei wird das weiche Strahlhorn des Hufes durch Fäulnis zersetzt.


    Ursache sind vor allem Haltungsmängel bei Huftieren und mangelnde Hufpflege!
    Sollte der Fäulnisprozess schneller fortschreiten, als das Strahlhorn nachwächst, kann es zur völligen Zersetzung des Strahlhorns kommen.


    Die Ursache der Strahlfäule liegt meistens in mangelnder Hufpflege. Zur Hufpflege gehört das regelmäßige Reinigen des Hufes mit dem Hufkratzer.


    Mindestens einmal täglich!
    Wie auch das korrekte Ausschneiden des Hufes durch einen Hufschmied oder anderen Hufexperten.


    Dadurch wird vermieden, dass sich in Taschen oder Ritzen im Huf Zonen bilden können, die von der Luftzufuhr abgeschlossen sind und damit der Fäulnis einen Nährboden bieten.


    Eine weitere häufige Ursache sind verschmutzte Boxen. Auch eine falsche Nagelung mit Beeinträchtigung des Hufmechanismus begünstigen das Entstehen der Strahlfäule.


    Mangelnde Bewegung oder Bewegung nur auf weichem Boden kann die Entstehung von Strahlfäule fördern.


    Bei Bewegung auf hartem Boden berührt, zumindest beim unbeschlagenen Pferd, der Strahl den Boden und drückt gegen die Huflederhaut. Dadurch wird der Blutkreislauf der Huflederhaut angeregt und die Bildung neuen Horns gefördert.


    Die Behandlung erfolgt nach Beseitigung der Haltungsmängel durch Entfernen des angegriffenen Horns und desinfizierende Lösungen. Vorher müssen die Hufeisen runter und Du wirst sie eine ganze Zeit lang nicht tragen dürfen, wenn Dir Dein Huf lieb ist. Die Behandlung solltest Du ernst nehmen, ansonsten kannst Du schwerste Entzündungen bekommen oder sogar Dein Huf verlieren", erklärte Pavo.


    "Soweit alles verstanden? Oder hast Du noch Fragen? Ansonsten beginne ich mit der Behandlung. Du wirst die Zähne zusammenbeißen müssen, denn das Desinfizieren wird schmerzen", sagte der alte Heiler freundlich.

  • Enzian konnte zusehen, wie Distels Grinsen mit jedem Wort des Heilers breiter wurde, bis er am Ende mit dem unvermeidlichen "SIEHSTE!" rausplatzte.
    "Du kratzt deine Hufen auch nicht täglich aus", verteidigte Enzian sich.
    "Ich hab ja auch keine unsäglichen Eisenschuhe."
    "Dafür wirst du in Kürze gar keine Hufe mehr haben - weil es die nämlich in der Stadt auf dem harten Pflaster einfach runterschmirgelt. Die Hufeisen bleiben dran."
    Distel raufte sich die Mähne.
    "Sonst noch irgendwelche Tipps, außer, dass ich sie sauber halten soll?", fragte Enzian an Pavo gewandt. "Sonst kannst du anfangen mit der Behandlung."


    Dass der alte Mann ihn mit einem Pferd verglichen hatte, ignorierte er gnädig. Hätte der ihm allerdings auch noch empfohlen, zu einem Hufschmied zu gehen statt zum Medicus, hätte er das Donnerwetter seines Lebens erlebt.


    Inzwischen summten mehrere Fliegen, welche die Centauren mit hineingebracht hatten, durch den Raum.

  • "Du hast mir nicht zugehört. Die Hufeisen können während der Behandlung nicht dran bleiben. Es muss sich eine andere Lösung für das Pflaster finden, als Hufeisen. Jedenfalls müssen die Eisen jetzt runter, wenn Du Deinen Huf gerettet haben möchtest.


    Sobald er abgeheilt ist, kannst Du Dich gerne neu beschlagen lassen. Dann allerdings unter der Voraussetzung, dass Du Deine Hufe vernünftig sauber hältst. Unter den Hufeisen sammelt sich genauso der Dreck, wie unter Deinen Hufen selbst. Schlimmer sogar noch.


    Vielleicht kannst Du für die Zeit ohne Eisen Schuhe tragen. die gibt es auch für Euch, jedenfalls für Pferde. Nicht immer sind Hufeisen angebracht.


    Nun wie entscheidest Du Dich? Für das Eisen oder für Deinen Huf?
    Ich frage Dich das vorher, weil ich mir so Arbeit und Dir Schmerzen und Taler sparen kann. Ich sage Dir aber gleich, ohne Behandlung wirst nicht mehr lange Freude an Deinem Fuß haben. Überleg es Dir gut. Du kannst auch gerne noch einmal ein oder zwei Nächte drüber schlafen. Du hast ja noch keine Sepsis, sprich Blutvergiftung", sagte Pavo freundlich.


    Der alte Goblin musterte die Fliegen und schüttelte grinsend den Kopf.

  • "ICH HAB`S DIR JA GE-"
    "Ach, halt doch das Maul." Schlecht gelaunt scharrte Enzian mit einem Hinterhuf, das Eisen daran fuhr schrill quietschend über den Steinboden. "Mach halt ab das Ding, Heiler. Wenn es nicht zu teuer ist. Aber ich will es so schnell wie möglich wieder drauf haben. Das sind Kampfhufeisen aus Meteoreisen! Unsagbar wertvoll! Und der Grund, warum ich fast pleite bin."
    "Ach was", winkte Distel ab. "Du hast dich verarschen lassen. Solche Dinger trägt jeder Ackergaul."


    Zufrieden, weil er mit seiner Einschätzung, dass das Hufeisen runter musste, Recht gehabt hatte, trippelte der kleingewachsene Distel mit durchgedrücktem Rücken und erhobenem Schweif in der Stube umher. Vor dem Regal blieb er stehen und musterte all die Flaschen, drehte sie ein wenig, um die Etiketten betrachten zu können.


    "Distel", schnaubte Enzian, "Das gehört dir nicht!"
    "Ich will`s mir ja nur mal kurz - hoppla!"
    Eine Flasche fiel zu Boden und zerbarst.
    Enzian rollte wütend mit den Augen.

  • Pavo schmunzelte den Centauren an.


    "Die Eisen werden keinen Schaden nehmen, nur die Nägel mit denen sie eingeschlagen sind. Meteoreisen sagst Du?


    Wenn Das der Tatsache entspricht und die Hufeisen versehentlich zerstört werden kannst Du sie immer noch verwenden und zwar als Heilmittel.


    In geringer Dosis dem Körper zugeführt helfen sie bei Grippalem Infekt oder jeder anderen Form von Erkältungskrankheiten. Generell stärkt es die Abwehrkräfte, hilft bei allgemeiner Erschöpfung und ist für jedes Alter wie jede Person geeignet. Sogar bereits ab dem Säuglingsalter.


    Kommt das nicht in Betracht, könntest Du daraus auch eine Waffe schmieden lassen. Was ich Dir auch empfehlen würde.


    Deine Hufeisen werden sich abnutzen, egal wie nützlich, sinnvoll oder mächtig sie im Kampf sind, Du verschwendest damit Dein Gold. Eine Waffe nützt sich nicht ab, Deine Hufeisen schon.


    Das heißt natürlich, wenn das Meteoreisen echt ist. Ein Schmied könnte das für Dich testen - wo sie nun doch vom Huf ab sind.


    Falls sie nicht echt sind, könntest Du dass mit dem Verkäufer so nachträglich klären. Und wenn doch, lass Dir sagen was sie wert sind und ob Dein bezahlter Preis angebracht war. Vielleicht hat man Dich gar nicht über den Tisch gezogen, sondern Du hast ein gutes Geschäft gemacht", grinste Pavo.


    Der alte Goblin schnappte sich eine ziemlich große, schweraussehende Zange und zog die Nägel aus den Hufen von Enzian, so dass er dessen Hufe von den Eisen befreien konnte. Den kranken Huf befreite er zum Schluss, da er dort besonders vorsichtig vorgehen musste. Die entfernten Eisen legte er dem Centauren auf den Tisch.


    "Deine", sagte Pavo freundlich.


    Der kleinere Centaure hatte sich daran gemacht, sich die Zeit zu vertreiben indem er in der Heilstube herumschnüffelte. Das taten viele Leute, einfach aus Neugier heraus und weil es auch viel zu sehen gab. Die ganzen Zutaten, die Pasten, Tinkturen schienen viele Personen zu reizen. Allerdings schauten die meisten Leute mit den Augen und nicht mit den Fingern, wie dieser kleine Kerl.


    Sein größerer Kollege und der eigentliche Patient riet ihm noch zur Räson, aber da war es schon passiert und dem kleinen Kerl war eine Flasche zu Boden gefallen und zerbrochen.


    Pavo musterte den Übeltäter kopfschüttelnd, aber nicht wütend.


    "Lass sie liegen, ehe Dir etwas passiert, falls Du Dich noch am Glas schneiden solltest. Je nach Wirkstoff passiert schadet es Dir gesundheitlich nicht, Du wirst krank, oder beförderst Dich schlimmsten falls ins Jenseits.


    Was stand auf der Flasche? Was hast Du fallen lassen Kleiner?", fragte der alte Goblin, während er Enzian behandelte.


    Pavo schaute von seiner Arbeit auf und schaute Distel an.


    "Da Du die Flasche zerstört hast, was nicht passiert wäre hättest Du nur mit den Augen geschaut und auf Deinen Kameraden hier gehört, muss ich Dir die Flasche in Rechnung stellen. Rein das Material, ich will nicht unfair sein, Du hast es schließlich nicht mit Absicht getan.


    Aber die Zutaten haben auch Geld gekostet. Du hast erwähnt, dass ihr pleite seid. Das ist kein Problem. Die Behandlung, wie auch die Flasche könnt Ihr abarbeiten. Ihr beide seht kräftig genug aus. Zudem seit ihr zu Fuß schnell unterwegs.


    Du auch bald wieder Großer.


    Um das Geld müsst Ihr Euch also keine Sorgen machen. Auch nicht um das Bruchglas, samt Inhalt - wenn Ihr bereit seid für Eure Schulden zu arbeiten.


    Botengänge wären das. Ihr holt und bringt Dinge für mich zu Kunden und Auftraggebern. Was sagt Ihr dazu?", fragte Pavo freundlich und behandelte vorsichtig den Huf weiter von Enzian.

  • Distel war - natürlich - sofort begeistert, dass er die Flasche einfach abarbeiten konnte. "Das ist ein guter Vorschlag! Was hat das Fläschlein gekostet und wie viele Botengänge sollen wir dafür erledigen?"


    Enzian war da etwas zurückhaltender. Nicht zuletzt darum, weil Distel das Wort wir neuerdings inflationär gebrauchte, so als ob es in ihrer kleinen Herde keine Individuen gäbe - besonders, wenn es darum ging, seinen eigenen struppigen Hintern aus dem Dreck zu ziehen. Momentan teilten sie sich in alle Kosten herein, aber wenn die Flasche da wirklich teuer war, würde Enzian sich gut überlegen, ob er dieses Mal nicht getrennte Rechnungen verlangte. Natürlich war das auch abhängig davon, was seine eigene Behandlung kosten würde. Wenn die teurer wäre als die Flasche, würde er über Distels kleines Missgeschick großmütig hinwegsehen.


    Bevor er sich zu einer Antwort herabließ, betrachtete er gründlich seine entfernten Hufeisen. Keins davon war verbogen. Einmal abschrubben, waschen und mit Fett einreiben und die Dinger waren wieder wie neu. "Die kommen so wie sie sind wieder dran", konstatierte er. "Egal, was ihr zwei Pfuscher sagt. Was soll der ganze Spaß hier überhaupt kosten? Und wie soll ich Botengänge mit `nem kranken Huf machen?"

  • Pavo grinste den kleineren Centauren an, da dieser sofort bereit war seine Schulden abzuarbeiten. Das gefiel dem alten Goblin. Der Kleine war nicht faul.


    "Dazu schaue ich mir gleich die Flasche an.
    Zu den Behandlungspreisen.


    Erstens.
    Diagnose und Behandlung einer Wunde, eines Knochenbruchs oder kranken Zahns zuzüglich Kosten für Verbandsstoff, Kräuter und oder Heiltränke von 5 bis 12 Gold.


    Zweitens.
    Diagnose und Behandlung einer Krankheit, von einem bis zu mehreren Tagen oder auf unbestimmte Zeit, zuzüglich der Kosten für Kräuter und so weiter von 5 Gold bis 300 Gold für eine Behandlung oder nach oben offen, je nach Dauer der kompletten Behandlung.


    Nur zu Deinem Verständnis, kein Heiler würde einen bettlägerigen Patienten Monate lang für 5 Gold behandeln. Das versteht sich von selbst. Und niemand ausser den idealistischen Priestern des Ainuwar würden sich überhaupt eine derartige Mühe mit solch einem Patienten machen, genauso wenig wie mit einem Pockenpatient.


    Also versuch nicht mit mir zu feilschen, sonst such zukünftig den von Dir erwähnten Pfuscher auf.


    Die stehen auf dem Markt und ab dato wird Dein markantestes Merkmal nicht mehr Dein Streifenmuster sein. Sondern Du gehst ein in die Stadtgeschichte als der Dreibeiner unter den Centauren.


    Ach übrigens ein Heiler oder ein Medicus fertig auch Prothesen, Du könntest dann natürlich zu mir oder einem meiner Kollegen zurückkehren. Die Sache wird dann allerdings etwas schmerzhafter und natürlich teurer.


    Zudem beschimpfe nicht mich oder Deinen Kameraden für Deine eigene, selbstverschuldete Krankheit durch Deine Unsauberkeit!


    Hättest Du mehr auf Deine Pflege geachtet, wärst Du nicht krank geworden.
    Soll ich vorsorglich auch Deine Zähne nachschauen, oder hast Du wenigstens die gepflegt?",
    fragte Pavo.


    Der alte Goblin ging hinüber zu dem Fläschchen, schaute darauf herab und holte dann Kehrzeug um den Schaden zu beseitigen, den Distel versehentlich verursacht hatte.


    Pavo rechnete kurz im Kopf zusammen wie viel Zeit er ungefähr für die Behandlung von Enzian gebraucht hatte, rechnete die Beleidigung hinzu und zog einen Anteil des Fläschchens für Distel ab - da dieser bereitwillig war zu arbeiten und legte so den Preis für Enzian fest.


    "12 Gold kostet Dich Deine Behandlung bis jetzt. Bei Abarbeiten folglich dann, sobald Du wieder dazu in der Lage bist. Ich sehe innerhalb des Heilungsprozesses großzügig über Verzugszinsen hinweg. Nach Abheilung allerdings kostet es Dich Zinsen, wenn Du Dich vor der Arbeit drückst", sagte Pavo ernst und wandte sich dann an Distel.


    "Du schuldest uns 3 Gold kleiner Centaur", sagte Pavo freundlich.
    Der Heiler ging kurz nach hinten.


    "Anwolf, schreib einen Schuldschein über 3 Gold, sowie einen weiteren über 12 Gold aus. Wir haben hier zwei Kunden die Ihre Schulden abarbeiten werden.
    Den 3er wegen Geringfügigkeit ohne jeglichen Zusatz.
    Den 12er auf eine Woche Zinsaussatz, danach 11% Zinsen pro Tag und Versäumnis. Ein Monat bis zur Eintreibung bei Nichtzahlung",
    rief Pavo.


    "Alles klar, die Schuldscheine kommen gleich", antwortete der besagte Anwolf ebenfalls rufend.


    Pavo kam wieder nach vorne und lächelte seine Kunden an.
    "Einen Moment Geduld", bat der Heiler freundlich.


    Es dauerte ungefähr fünf Minuten bis ein junger Mann in Robe erschien und Pavo die beiden Schuldscheine samt Schreibutensilien aushändigte. Er schaute sich beide Centauren neugierig an.


    "Wer ist der 12er?", fragte Anwolf Pavo und der alte Goblin deutete auf Enzian.
    "Ah... aha", grinste Anwolf breit mit Raubtiergrinsen.


    "Du unterschreibst hier", sagte Pavo zu Distel und legte den Schuldschein über 3 Gold dem kleinen Centauren vor.
    "Und Du unterschreibst hier", erklärte Pavo Enzian und legte ihm den Schuldschein über 12 Gold vor.


    Anwolf musterte die beiden schweigend wie eine Grinsekatze.

  • Offenbar fühlte der alte Goblin sich beleidigt. Er begann, Enzian mit einem Schwall von Berechnungen und Zahlen zu überschütten, denen er schon bei dem Beginn der Darlegung nicht mehr zu folgen vermochte. Beim Versuch, sich auf die Zahlen zu konzentrieren, bekam er fürchterliche Kopfschmerzen und er hatte das Gefühl, dass der Goblin lauter Grütze erzählte.


    "Distel, der bescheißt uns!", rief Enzian erbost. "Der faselt Dünnschiss!"


    Distel legte den Kopf schräg und lauschte dem Heiler mit gespitzten Ohren.
    "Also dass man noch irgendwo in Asamura mit purem Gold handeln würde, wäre mir tatsächlich neu", sagte er vorsichtig und hob gleichzeitig beschwichtigend die Hände, um anzuzeigen, dass er deswegen nicht sofort einen Betrug vermutete, sondern durchaus auch ein Irrtum oder Versprecher vorliegen könnte, doch die Worte hatten ausgereicht, dass Enzian wütend mit dem Vorderhuf einen Schemel durch die Heilstube donnerte, der an der Wand in lauter Späne zerplatzte.


    "Wusste ich es doch! Dreihundert Goldstücke! So was verdient nichtmal ein almanischer Großherzog im Jahr! Wie sollen wir das auftreiben? Das ist Wucher! Nagel mir meine Hufeisen wieder dran und papp den ganzen Wunddreck wieder drauf und such dir jemanden anders, den du verarschen kannst! Da wäre ich ja bei einem beschissenen Hufschmied besser drangewesen als ausgerechnet bei einem Goblin! Schau dir deine eigenen schiefen Klopper an, eh du dich über meine lustig machst! Das da in deiner Visage ist ein Zahnfriedhof und kein Gebiss! Mach so weiter und du bist ihn los!"


    "Bis zu 300", sagte Distel kleinlaut und betrachtete traurig das Holzhäuflein, das einmal ein Schemel gewesen war und nun ebenfalls auf ihrer Rechnung landen würde. "Zwölf hat er gesagt für dich. Mit meinen dreien also fünfzehn."


    "Ja na und?! Selbst wenn er eins gesagt hätte! Seh ich so aus, als würde ich verkacktes Gold mit mir rumschleppen?! Ein paar Handelstaler hab ich bei mir! Aber Gold! Wer bezahlt hierzulande mit Gold?! Dafür, dass er mir Scheiße vom Huf gekratzt und die Hufeisen ausgerissen hat! Gold! Warum nicht gleich Diamanten! Schau dir die ausgefransten Ränder an! Der macht mir die Hufe absichtlich zur Sau, um noch mehr abzocken zu können! Wir hätten bei den Rakshanern bleiben sollen!"


    Distel traute sich gar nicht, überhaupt noch etwas zu sagen und stand nur hilflos in der Gegend rum, während Enzian rumbrüllte und mit dem Vorderhuf stampfte. Ein paar Kunden, die draußen gewartet hatten, verdrückten sich dezent wieder. Distel wäre ihnen gern gefolgt. Er trappelte zu Enzian und grub ohne zu fragen in dessen Gürteltasche, in der sie ihrer beider Vermögen aufbewahrten.
    "Also ein bisschen was könnten wir als Anzahlung zusammenkratzen ..."


    Enzian stieß ihn weg und verschloss die Tasche wieder.
    "Einen Dreck werden wir. Nenn uns einen vernünftigen Preis, alter Mann! Eine eindeutige Zahl und wie viele Botengänge wir dafür erledigen sollen! Kein so Wischiwaschi mit Prozenten!"

  • Pavo schaute den Centauren giftig an, während sich Anwolf vor Lachen schüttelte und kaum wieder ein bekam.


    "Sehr witzig, im Gegensatz zu Dir weiß ich nicht nur wie man Hygiene schreibt, sondern auch wie ein Zuber von innen aus sieht!", knurrte Pavo.


    "Bei den Göttern, den sollten wir ausstellen! Wir brauchen dann noch einen Shezem, eine Dame mit Bart und einen dieser bunten, sprechenden Vögel - die ständig so einen Scheiß labern. So einen hatten wir mal Zuhause. Der sagte ständig - ich weiß Bescheid! - , scheinbar wusste er nicht Bescheid, denn seine Laberei hat ihn das Leben gekostet.


    Den Schwachsinn hat der blöde Vogel mal geschrien als Paps nach Hause kam, der hat das Vieh direkt durch die Gitterstäbe gezogen und ihm den Hals umgedreht. Ma fragte ob er sie noch alle hat, Paps sagte er hätte sich erschrocken.


    Der Pferdemensch erinnert mich voll an den Vogel. Mit dem und den anderen Gestalten werden wir reich. Wir machen einen Zirkus auf", lachte sich Anwolf kringelig.


    "Was kostet der Schemel?", fragte der junge Mann gackernd.
    "Sag nichts Pavo, lass mich das machen", wieherte Anwolf.


    "Vielleicht könntest Du unserem "Gast" dann auch gleich alles weitere erklären...", sagte der alte Heiler.
    "Klar, kein Problem", stimmte Anwolf zu und wischte sich die Lachtränen aus den Augen.


    "Ich liebe diesen Job, man hat immer was zu lachen", prustete der junge Magier, was Pavo erstaunt eine Augenbraue hochziehen ließ.


    Anwolf klemmte sich kurz zwei Finger in den Mund und pfiff. Keine Minute später kam ein riesiger, struppiger Hund angewetzt und bezog neben dem Naridier Stellung.


    Den Hund kannten die beiden Centauren schon, er hatte sie gemeinsam mit Aino begrüßt. Nur diesmal stand sein Nackenfell zu einem Kamm erhoben nach oben und er hatte die Lefzen hochgezogen als eindeutiges Zeichen, nicht näher zu kommen. Pavo musterte Anwolf, blinzelte und schüttelte kaum merklich den Kopf.


    "Unterlasse dass Junge, dafür hast Du ihn nicht in Obhut. Das ist eine Heilstube keine Abdeckerei", raunte Pavo leise.


    "Richtig. Zuerst wird hier niemandem gedroht, sonst gibt´s einen Rauswurf. Zum Thema Pinusen, Pekuniäres, Geld, Zahlungsmethoden. So schön es auch wäre, Pavo verlangte keine 12 Goldbarren. Aber wenn Ihr die bezahlen wollt, oder statt dessen Diamanten habt, nehmen wir die auch. Natürlich nach Echtheitsprüfung.


    Da die Behandlung bereits vorgenommen wurde, schuldest Du die Bezahlung für die Behandlung. Du hättest Dich vorher nach den Preisen erkundigen können. Hast Du nicht, Dein Problem Gestreifter.
    "Gold" von Krone abgeleitet, so ein Ding ist golden - oder gleichbedeutend mit Taler, er hätte auch "Heiamann" für großes Geld sagen können",
    erklärte Anwolf und untermalte dass hervorgehoben Gesagte mit den Fingerzeichen für Gänsefüßchen. Dabei hatte er immer noch Schwierigkeiten ernst zu bleiben.


    "Also aufgepasst jetzt wird es kompliziert, ich rechne es Euch vor.
    Du schuldest Pavo 12 Taler.
    Deine Schulden betragen somit tatsächlich genau - 12 Taler.


    12 Taler die Dich 11 Prozent Zinsen am Tag kosten, wenn Du nicht bezahlst.
    Du nimmst diese 12 Taler mal 11 Prozent und teilst es durch 100.
    Schon hast Du Deinen täglichen Zinssatz von genau 1,32 Taler.


    Von dreißig Tagen im Monat ausgegangen wären dass 39,60 Taler Monatszins.
    Zusammen mit Deinen 12 Talern Schulden wären dass am Monatsende 51,60 Taler.
    Ist der Monat um, bezahlst Du - so oder so. Dann wird der Eintreiber bestellt.


    Ich gehe davon aus, dass Du Deine Schulden bezahlst durch Abarbeiten. Für jeden normalen Botengang - Briefe von A nach B tragen heißt dass, bekommst Du 1 Goblinkrone. 10 Botengänge - gleich 1 Taler abgearbeitet.


    Das ganze mal 12 Talern, bedeutet Du schuldest uns genau 120 Botengänge.
    Der Schemel kostet Dich einen zusätzlichen Botengang. Denn ansonsten müsste ich einen neuen Schuldschein aufsetzen, was zusätzliche Materialkosten verursachen würde.


    Du kleiner Centaur schuldest uns somit 30 Botengänge, wobei Du mit Pavo sicher noch verhandeln kannst. Wenn Du was Schweres transportierst könnte das für einige Botengänge gelten.
    Soweit verständlich?",
    fragte Anwolf mit zuckenden Mundwinkeln und kraulte Fedor ein Ohr.


    "Gut erklärt Wolfi, Danke", grinste Pavo.
    "Nicht dafür, sagte ich schon dass ich den Job liebe?", kicherte Anwolf.
    "Ja sagtest Du", gab Pavo kopfschüttelnd zurück.

  • Als der große Hund ihn anknurrte, wollte Enzian nach seinem Speer greifen. Distel legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm und starrte ihn beschwörend an. Enzian schnaubte verächtlich. Da der Hund in sicherer Entfernung stehenblieb, ließ er die Hände von den Waffen. Dennoch wich er schnaubend ein paar Schritte zurück und scharrte mit dem Huf.


    "Lass mich das mal machen", sagte Distel freundlich und streckte ihm die Hand entgegen, woraufhin ihm Enzian murrend die Gürteltasche reichte. Während Anwolf vorrechnete und dabei äußerst gut gelaunt schien, rührte Distel leise vor sich hinsummend mit dem Zeigefinger in den Münzen herum. In aller Ruhe baute er drei sandige Münztürmchen auf, während der Hund immer noch knurrte und Enzian irgendwelche Drohgebärden von sich gab.


    "Die genannten Zinsen sind eines Goblins würdig und das Arbeitspensum ist ja mal übel", konstatierte er grinsend, als Anwolf fertig war. "150 Botengänge, ach kommt schon, seid doch keine Unmenschen. Wir kommen aus Rakshanistan, damit überfordert ihr uns und mein Freund ist hufkrank. Wer soll so viel hin und herlaufen? Enzian wäre dauerhaft pleite, weil er kaum, dass er die Schulden abgearbeitet hätte, schon wieder hufkrank wäre und von der Länge der Botengänge habt ihr auch nichts gesagt. Also seid nicht unfair. Wir wollen zusehen, dass wir die Rechnung möglichst schnell begleichen, vielleicht reicht es ja aus, was wir hier haben, dann sind alle zufrieden und jeder geht friedlich seiner Wege."


    Er leerte den Rest der Gürteltasche aus. Ein Haufen aus Kleingeld, Sand und Unrat ergoss sich auf die Theke.


    "Sieben Handelstaler haben wir dabei. Dann noch einen Haufen Goblinkronen und Kupferlinge, bei denen ich aber zu faul bin, sie zu zählen. Außerdem haben wir noch glänzende Federn, zwei Perlen, bunte Steine, Maiskörner, eine tote Hornisse, eine hübsche blaue Scherbe, ein paar Zähne und Enzos Goldohrringe. Und hier geistert noch ein Büschel Fell von einer rossigen Stute rum, wenn ich das so anschnupper, von dem ich bisher nichts wusste. Ich bin mir aber recht sicher, dass ich das nicht abgeben darf."
    "Die Ohrringe werden auch nicht eingetauscht."
    "Och Enzo! Mit denen siehst du aus wie ein Tamjid! Andere Leute tragen so was als Armreif."
    "Ich find`s schick. Tausch die Zähne ein."
    Distel blickte Anwolf an. "Die Zähne sind teilweise von Enzo und teilweise sind das Hyänenzähne. Echt schön und lang! Und Centaurenzähne sollen potenzfördernd sein, wenn man sie als Kette trägt."


    Er hob in der einen Hand einen Hyäneneckzahn hoch, der so lang und dick war, dass man ihn hätte zu einem Messergriff verarbeiten können, wie es die Rakshaner gern taten, mit der anderen Hand präsentierte er einen von Enzians Backenzähnen zwischen Daumen und Zeigefinger. Enzian bohrte daraufhin aus Gewohnheit mit der Zunge in der klaffenden Lücke herum.

  • Da der kleine Centaur sich direkt an ihn wandte, fühlte sich Anwolf angesprochen. Zumal ihm Pavo vorab auch das Vorrechnen überlassen hatte. Der kleine Bursche packte sieben Handelstaler auf den Tisch, was schon ein guter Schnitt war.


    "Goblinkronen nehmen wir nicht, aber die sieben Taler sind schon ein guter Anfang", pflichtete Anwolf gut gelaunt bei.


    Bei dem anderen Krempel den Distel zu Tage förderte, leuchtete die Augen von Anwolf begeistert auf. Pavo schlug sich eine Hand vor die Stirn. Sonst schauten die Familienmitglieder von Anwolf dermaßen desinteressiert, dass jeder golbinische Händler neidisch wurde.


    Aber ausgerechnet jetzt, wo der kleine Centaur seine Schätze auspackte musste Anwolf wie ein Kind im Süßwarenladen grinsen. Gut, im Grunde war er irgendwo auch noch ein Kind und nicht wirklich erwachsen, rief sich Pavo ins Gedächtnis. Sonst hätte er nicht die Verantwortung für den Burschen zu tragen, so lange Dave außer Haus war.


    "Geniales Sammelsurium, wir werden uns einig. Ganz sicher", freute sich Anwolf.


    "Wenn Ihr aus Rakshanistan bis nach Naridien gereist seid, dann habt Ihr wirklich einen langen Weg hinter Euch. Man sagt die Welt dort wäre ein endloses Meer aus Sand und sie würden Nekromanten besonders freundlich gegenüberstehen. Ob das den Tatsachen entspricht, weiß ich nicht.


    Aber die Landschaft und Umgebung soll wunderschön sein. So wird es jedenfalls erzählt und es ist dort angeblich immer warm. Daher der Sand in Deinen Taschen was?", warf Anwolf gut gelaunt ein.


    Der junge Naridier betrachtete zuerst die glänzenden Federn und drehte sie vorsichtig in den Fingern.


    "Von welchem Vogel stammen sie? Oder überhaupt von einem Vogel?", hakte Anwolf nach und legte die Federn zurück um sich die Hornisse anzuschauen.


    "Die sieht ekelhaft aus. Und wie riesig die ist, ob man stirbt wenn sie einen sticht? Vermutlich", lachte der junge Magier und legte sie vorsichtig zurück.


    Er untersuchte die Perlen, die bunten Steine und die blaue Scherbe. Bei dem Fell der Stute machte er ablehnende Handbewegung.


    "Mit dem Fell kann ich nichts anfangen. Im Gegenteil, ich will nicht nach Stute riechen. Mein Hengst im Stall ist hat seine Klöten noch, damit er passenden Biss hat. Drum wäre es nicht gerade gut, dann nach einer Stute zu duften", grinste Anwolf.


    Der Magier nahm einen der Hyänenzähne zur Hand und grinste begeistert.


    "Ich brauche keine Centaurenzähne, ich hab keine Probleme mit meiner Potenz. Alles bestens, aber diesen Hyänenzahn hätte ich gerne",grinste Anwolf Distel mit einem Zwinkern an.


    Pavo musterte Anwolf baff mit hochgezogener Augenbraue, verkniff sich aber jeden Kommentar.


    "Zudem hätte ich gerne die Perlen und die bunten Steine. Wobei ich nehme doch so einen Zahn von Deinem Kumpel, ich werde ja auch älter. Man soll an die Zukunft denken, sagt mein Vater immer. Mache ich hiermit. Sagen wir die Sachen und fünf Botengänge von Euch und wir sind Quitt.


    Dass was für Eure Sachen abgezogen wird, bezahle ich, da ich die Sachen schließlich haben möchte. Dass heißt wenn Pavo einverstanden ist. Was sagst Du? Kann ich den Messer-Zahn der Hyäne behalten?", fragte Anwolf verzückt.


    Pavo war hin- und hergerissen in der Entscheidung dem jungen Kerl einfach die Freude zu gönnen oder ihm dieses Stückchen Chaos in Form eines Hyänenzahnes zu verbieten.


    "Von mir aus, abgemacht. Die sieben Taler, das Zeug und fünf Botengänge", stimmte Pavo wohlwollend zu.
    "Er wollte noch wissen, wie weit die Botengänge wären Pavo", erinnerte Anwolf den Goblin.


    "Das kommt ganz drauf an. Manche sind tatsächlich nur um die Ecke, ans andere Ende der Stadt. Manche sind weit, bis zu anderen Städten. Ich finde das ist ein faires Angebot. Wir werden Euch schon nicht die Hufe ablaufen lassen, dass ihr nur noch auf Stümpfe lauft", grinste Pavo.


    "Also, einverstanden? Dann wären der Hyänenzahn, der Centaurenzahn, die bunten Steine und die Perlen meine. Ja?", fragte Anwolf Distel gut gelaunt.

  • "Also in Rakshanistan ist es wirklich schön, das stimmt. Zumindest in Zentralrakshanistan, in den anderen Teilen war ich noch nicht. Im Sommer ist es da so heiß, dass das Gras zu einem im Wind wogenden gelben Meer verdorrt. Im Winter legt es sich zur Ruh unter dem beißenden Frost, sinkt müde nieder und im Frühling erwacht die Steppe zu neuem Grün. Wohin du auch blickst, siehst du von Horizont zu Horizont nur Gras. Das Gräserne Meer hat es mal jemand genannt. Man muss sich an den Sternen orientieren, weil es weder Straßen noch Städte gibt. Fremde brauchen einen Reiseführer, wie einen Navigator auf Hoher See, um sich nicht zu verirren und zu verdursten, denn Wasserstellen sind dort im Sommer rar. Nur eine Stadt gibt es da. Cara'Cor Steppenbrand, die Hässliche."


    Enzian klinkte sich ein.
    "So hässlich ist Cara'Cor nicht, wenn man sie mit anderen Städten vergleicht. Etwas schief und unordentlich, ja. Aber vor allem ist sie nicht aus Steinen, sondern aus Holz und Leder. Wenn die Rakshaner weiterziehen, ist sie fort, als wäre sie nie dagewesen. Wenn andere Völker das machen, stehen noch für Jahrtausende die Ruinen rum und verschandeln die Landschaft. Wie in Südrakshanistan. Da komme ich her, man hört es an meinem Akzent. Dort stehen noch immer die verlassenen Prunkstädte der Tamjid, in denen nur die Geister hausen, ein paar Ghule und herumstreichende Plündertrupps der Rakshaner. Südrakshanistan ist das richtige Rakshanistan in meinen Augen. Die Tamjara, eine winterlose Wüste, ewiger Sommer, Hitze, welche die Luft zum flimmern bringt. Die Rakshaner in Zentralrakshanistan singen oft von ihr. Ich glaube, sie haben Heimweh, auch wenn sie das nicht zugeben wollen und behaupten, die ganze Welt sei ihre Heimat."


    "Sie haben kein Heimweh, das würde voraussetzen, dass sie ein Herz haben. Die jammern nur rum, damit sie überhaupt etwas haben, worüber sie singen können."


    "Sie sind ganz in Ordnung, wenn man sich mal mit ihnen auseinandersetzt und nicht auf der falschen Seite des Schlachtfeldes steht, wirklich. Ich habe etliche Jahre unter ihnen gelebt. Hab sie sogar manchmal auf mir reiten lassen."
    Distel zog in gespielter Empörung scharf die Luft ein. "Du hast dich reiten lassen wie ein Gaul! Hast du denn gar keine Würde?"
    "Hast du doch auch. Auf der Kirmes, die Kinder, für einen madigen Apfel."
    "Stimmt. Musstest du das verraten?"
    Beide lachten.


    Enzian schien sich endlich wieder beruhigt zu haben. Fünf Botengänge waren doch um einiges überschaubarer als hundertfünfzig, selbst, wenn ein paar längere dabei sein sollten. Distel schob Anwolf die gewünschten Dinge herüber, die sieben Handelstaler, den Hyänenzahn, einen Backenzahn von Enzian, die Perlen und die Glitzersteine.


    "Von einem Hornissenstich stirbt man nicht, der tut nur ziemlich weh. Oh, jetzt ist sie auseinandergefallen."
    "Schmeiß sie weg, wir finden eine neue."
    Distel brachte die Einzelteile der Hornisse in einen Behälter, der für ihn wie ein Mülleimer aussah. Dann widmete er sich wieder der Sortierung ihres Schatzes. "Die Federn hat Enzo angeschleppt. Woher stammen die?"
    "Hab ich dir doch schon erzählt. Von der Königin der Harpyien. Sie hat sie mir nach einer heißen Liebesnacht geschenkt. Das war eine Braut."
    "Ach, ich erinnere mich an die Geschichte."
    "Keine Geschichte. Die Wahrheit."


    Distel legte großmütig noch eine besonders schöne, grün glänzende Feder auf das Häuflein, das für Anwolf und Pavo bestimmt war.


    Enzian schnippste noch einen zweiten seiner Zähne über die Tischplatte. "Für dich, Väterchen." Das war seine Art und Weise, Frieden vorzuschlagen. "Und ja, Nekromanten sind dort angesehene Leute. Als Nekromant bist du dort ein gemachter Mann. Jede Frau will dich dann in ihrem Harem haben. Andererseits tun es auch ein paar imposante Hörner oder sonswie exotisches Aussehen, hähä. Die sammeln so was. Mich wollte dereinst die Frau des Rakshamanen von Südrakshanistan zum Manne nehmen, aber ihr Gatte hatte was dagegen. So blieb es nur bei einer Liebesnacht unter dem Sternenhimmel. Von ihr habe ich die beiden schwarzen Perlen, sie sollen mich an ihre dunklen Augen erinnern."

  • Anwolf hörte dem kleinen Centauren zu, wie er von dem Grasmeer sprach. Der kleine Pferdemensch beschrieb es regelrecht poetisch, was dem jungen Naridier gefiel.


    "Ein Meer aus gelben Gras, dass im Winter verdorrt. Bei der Vorstellung muss ich an die Weizenfelder denken, die wie goldene Haare im Wind aussehen. Vermutlich ein ganz ähnlicher, erhabener Anblick.


    Auch wenn man an keinen Gott glaubt, oder keinem zugetan ist - in solchen Momenten weiß man, dass es etwas Höheres gibt, wenn man so etwas sehen durfte. Ich mag solche Beobachtungen und Deine Beschreibung von dem Gras-Meer hat mir gut gefallen.


    Seefahrer müssten sich dann in Rakshanistan zu Recht finden, sie orientieren sich doch auch an den Sternen. Hörte ich jedenfalls. Auf dem Meer gibt es schließlich auch keine Straßen oder Wegweiser. Vielleicht gibt es magische Marker die Wassermagier nutzen, wer weiß das schon? Aber da ich noch nie zur See gefahren bin und es vermutlich auch nie werde, werde ich es nie erfahren", grinste Anwolf.


    "Rakshaner besitzen nur eine einzige Stadt und die ist aus Leder? Irgendwie habe ich da jetzt eine sehr merkwürdige Vorstellung von den Bewohnern. Gleichgültig, sehen würde ich diese verrückte Stadt schon mal gerne. Wobei für die Ewigkeit ist sie wirklich nicht gebaut. Sicher, wenn man sie abbaut und wieder neu aufbaut bleibt nichts von ihr zurück.


    Aber normalerweise baut man Städte ja nicht um sie wieder abzubauen, sondern man versucht sie für die Ewigkeit zu bauen. Genau wie Häuser. Damit man sie an seine Nachkommen weiter geben kann", überlegte der junge Naridier laut.


    "Ob Rakshaner in Ordnung sind oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne keinen dieser Leute persönlich. Aber egal woher man letztendlich stammt, den Ort seiner Geburt vergisst man nicht. Warum sollten sie kein Heimweh haben? Manche Leute haben Heimweh nach einem Ort, manche nach einem Haus, andere nach ihrer Familie oder ihren Freunden. Mein Onkel hat sogar Heimweh nach seinem Hund. Ohne sein Hund fühlt er sich nicht Zuhause, egal wo er ist. Ist die Fellnase dabei, könnte er vermutlich sogar unter einem Stein glücklich leben", lachte Anwolf.


    "So Du hast also Rakshaner auf Dir reiten lassen? Wie steht es mit Naridier? Ihr beide habt es schon getan, also wer lässt mich testen wie sich ein Ritt auf einem Centaur anfühlt?", grinste der junge Magier breit.


    "Also ich bin überzeugt dass eine Hornisse so viel Gift in sich trägt, dass man daran stirbt. Gut die nicht, die ist schon tot. Ich bin auch kein Nekromant, sonst hätte ich sie wiederbelebt und zum Test wen stechen lassen. Wäre ja kein Problem, wäre der verreckt, hätte ich auch den wiederbeleben können...", scherzte Anwolf prustend.


    "Ich wusste gar nicht das Nekromantie so erheiternd ist", warf Pavo ein.
    "Doch, manchmal schon. Ab und an hat man da gut was zu lachen. Bis auf den Gestank", gab Anwolf zurück.


    "Nekromantie ist nicht meins, ich liebe die reine Geistmagie so wie Dave. Zudem lerne ich lieber etwas, was nicht jeder aus der Familie beherrscht. Nekromantie hätte ich von Paps gelernt, dass hieße Zuhause versauern. Drum habe ich mir gewünscht, dass Davy mich ausbildet - nicht nur in Magie. Sonst wäre ich nicht hier und wir könnten nicht so viel Spaß miteinander haben Pavo", flüsterte der junge Naridier Pavo gut gelaunt ins Ohr.


    "Da ist was dran", grinste Pavo und knuffte Anwolf, "mich freut auch dass Du hier bist".


    Anwolf machte große Augen, als Enzian von einer Harpyie sprach.


    "Du hast es mit einer Harpyie getrieben? Und nicht nur mit irgendeiner, sondern mit der Harpyie? Der Königin? Man sagt Harpyien wären doch die Liebhaber schlechthin. Angeblich ein Volk dass nichts anderes kennt als Orgien. Wenn sie tatsächlich tagtäglich Orgien feiern, ist kein Wunder dass die es zu nichts bringen. Ich feiere ja auch gerne, aber das? Herbe. Das muss einem ja die Nudel abfallen als Gast - nach zwei Wochen bist Du tot. Ausgedörrt wie die Rakshanische Wüste - Null Flüssigkeit übrig. Und mit deren Königin hast Du die Laken zerwühlt? Erzähl", prustete Anwolf.


    "Anwolf! Sowas fragt man nicht! Ich glaube kaum, dass unser Patient sein Liebesleben vor uns breittreten möchte", warf Pavo ein.


    Als Distel eine der schönen glänzenden Federn dazulegte, nickte Pavo erfreut.


    "Dankeschön, das ist echt lieb von Dir", sagte der alte Goblin freundlich.


    Als Enzian dann einen weiteren Zahn von sich selbst dazulegte, um Pavo eine Freude zu machen, starrte der alte Goblin den Centauren wortlos und total entgeistert an.


    Er blinzelte mehrfach in Zeitlupe, ehe in Anwolf mit dem Ellenbogen anstupste und grinste.


    "Ehm... ja. Danke. Ich denke Du meinst es gut und ich erkenne es an", antwortete Pavo in so einem verstörten Ton, dass Anwolf erneut losprusten musste.


    "Er braucht den Zahn nicht, er macht sowas nicht. Ich werde den zweiten Zahn behalten und ihn Dave schenken. Der freut sich bestimmt", grinste der Almane.


    "Jau, Du kannst dann sicher noch einige Zähne mehr an die Kette hängen - und zwar von Dir, wenn Du ihm sagst, wofür der Zahn ist!", prustete Pavo.
    "Stimmt, könnte er falsch auffassen. Na gut, hänge ich mir zwei der Zähne um, dass klappts auch mit den Harpyien", kringelte sich Anwolf vor Lachen.


    "Warte mal, die Frauen halten sich Männer als Harem? Man sein froh, dass es nur bei der einen Nacht unter dem Sternenzelt geblieben ist. Gut ich meine, wenn sie heiß war, hättest Du die eine oder andere Nacht dranhängen können, aber in einen Harem einheiraten? Nee lass mal.


    Also ich habe es bis jetzt nur mit Frauen meiner Art getrieben. Was mich reißen würde, wäre eine Arashi, so eine kleine Schönheit mit Mandelaugen. Die sehen umwerfend geil aus. Finde ich jedenfalls.


    Nekromanten sind da gemachte Männer, gut zu wissen. Wie steht es generell mit Magiern?", fragte Anwolf neugierig.


    "Sehr schlecht. Du hast doch gehört, dass Du da im Harem nur einer von vielen wärst. Und jetzt bedanke Dich für die Feder und sei nicht so neugierig. Zudem sind Rakshaner, egal ob heiß oder kalt wie tote Fische, Chaosanhänger.


    Denk mal darüber eine Minute nach Wolfi. Dein Vater wäre sicher hellauf begeistert, wenn Du mit so einer Frau anbändelst, wo Du der letzte in der Familie wärst. Einer von vielen Männern.


    Du hättest bei denen nichts zu melden, überhaupt nichts. Du würdest das Gegenteil von dem leben, was Du jetzt kennst. Es ist nur der Reiz des Exotischen, hinter dem sich eine große Gefahr verbirgt. Glaub mir das bitte", ermahnte Pavo den jungen Mann leise.


    "Ja stimmt, Danke für die Feder. Reg Dich ab Pavo, ganz ruhig! Wir unterhalten uns nur, hier heiratet keiner", lachte Anwolf.


    Pavo schüttelte ungläubig den Kopf und musste dann selber grinsen.
    "Kindskopf",antwortete Pavo.


    "Gut zurück zum Thema testen - wer wäre bereit mich eine Runde um den Block zu tragen?", fragte der junge Magier breit grinsend.

  • Distel musterte das Bübchen tadelnd. Der Kleine musste natürlich auf Enzians Prahlereien einsteigen und sofort mit eigenen Kommentaren kontern. Und selbstredend wollte er die Details aus Enzians Erfahrungsschatz wissen. Aus leidvoller Erfahrung wusste Distel, dass der Zebracentaur nur zu gern seine erlebten und frei erfundenen Liebeleien zum Besten gab und mit Details auch nicht geizte.

    "Enzian, bitte, das ist ein Kind! Keiner von deinen komischen Freunden."

    Enzian starrte ihn ausdruckslos an.
    "Ein Kind? Als ich in dem Alter war, da habe ich ..."


    Distel machte eine unwirsche Handbewegung, so dass sein Kumpel missgestimmt den Mund wieder schloss und endlich die Klappe hielt.


    Wenn ein Centaur inmitten von Nichtcentauren sein Liebesleben zur Sprache brachte, war das der sichere Garant dafür, die Aufmerksamkeit aller Anwesenden binnen eines Wimpernschlages auf sich zu ziehen. Ihre Anatomie war einfach prädestiniert dafür, die Fantasie anzuregen und Enzian war es gewohnt, ein Bier nach dem anderen dafür spendiert zu bekommen, wenn er im passenden Moment seine Geschichten zum Besten gab. Aber sie waren hier schließlich nicht in einer schäbigen Taverne sondern in einer Heilstube und zumindest der alte Goblin schien wert auf Seriosität zu legen. Er schien wenig erfreut über den Zahn zu sein, gemäß Anwolfs Andeutungen war er womöglich ein Mönch oder Priester.


    Der kleine Centaur trippelte zu Anwolf und stellte sich seitlich vor ihn. Sein Pferderücken ging ihm nur bis unter die Brust. "Steig auf!" sagte er freundlich. "Wir drehen eine Runde." Er wartete, bis das Bübchen sich auf ihm platziert hatte und sich in seiner Mähne festhielt, dann spazierte Distel los. Zunächst im Schritttempo, damit Anwolf sich daran gewöhnen konnte, er wusste ja nicht, wie geübt er war.


    Enzian überlegte, ob er ihnen folgen sollte. Er blickte kurz den Goblin an, der immer noch wenig begeistert wirkte. Den brauchte er wohl nicht zu fragen, ob er mitkam.

  • Pavo grinste über Distels Kommentar über beide Ohren.
    Der kleine Centaur lag ganz auf seiner Linie, während es der große Centaur mit seinen Abenteuer Geschichten, besonders was Frauen anging, Anwolf angetan hatte.


    Eine eindeutige Linie, die beiden Vernünftigen hatten sich zusammengeschlossen und die beiden Kindsköpfe.


    „Ein Kind? Ein KIND?!?“, keuchte Anwolf schockiert.
    „Ich bin kein Kind, ich bin 16 Jahre!!! Und ob Du es glaubst oder nicht, ich habe bereits seit einem Jahr ein Liebesleben. Also fast ein Jahr. Ein Kind, ich fass es nicht, ich bin erwachsen!“, schnaubte Anwolf.


    „Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun Anwolf. Nur weil Du mal einen weggesteckt hast, bist Du kein Erwachsener – um bei Deiner Sprache zu bleiben! Und so wie Du Dich gerade verhältst, untermauerst Du nur das Gegenteil. Ein Erwachsener wäre weder schockiert, noch bockig.


    Es gibt Leute die sind tatsächlich erwachsen und haben kein Liebesleben. Der kleine Centaur hat völlig Recht, Du bist ein Kind!


    Jedenfalls noch teilweise und es geht Dich einen feuchten Kehricht an, was der Patient in seiner Freizeit mit seinen Freundinnen treibt. Also beruhige Dich oder triff Dich später mit dem Großen auf ein Bier, da kann er Dir dann sein gesamtes Liebesleben brühwarm erzählen. Ich würde vorschlagen Ihr trefft Euch so ungefähr in zwei Jahren“, schlug Pavo gut gelaunt vor.


    „Witzig, ich lache später“, murrte Anwolf beleidigt.
    „Schmollen ist auch eine sehr erwachsene Eigenschaft“, gluckste Pavo über Anwolfs Gesicht, dass der junge Naridier zog.


    „Ich habe ihn nicht gezwungen darüber zu sprechen und man darf doch wohl noch fragen. Zudem hab ich nicht mal gefragt ob es auch weibliche Centauren gibt. Gibt’s die? Und wie sehen die aus? Wie sehen Flohen von Euch aus?“, fragte Anwolf, teils aus Neugier, teils aber auch um Pavo zu provozieren.


    „Nein Centauren vermehren sich rein durch Handauflegen bei Pferden. Funktioniert aber nur um Mitternacht bei Regen im Beisein eines Lichtalbenpriesters“, lachte Pavo.
    Anwolf funkelte den Goblin stinkig an.


    Als Distel sich zu Anwolf gesellte und ihm den erbetenen Ritt um den Block spendieren wollte, stimmte der Magier schlagartig mit wieder blendender Laune zu.


    `Wirklich eine erwachsene Aufmerksamkeitsspanne. Ich hasse Euch alle!
    Niemand beleidigt mich!
    Ich hatte schon eine Frau! Klar, angeguckt vermutlich.
    Ohhh reiten! Alles wieder gut´,
    grinste Pavo belustigt über Anwolfs Verhalten.


    „Super, ich bin dabei. Reite wie der Malgorion! Das sagen wir immer aus Spaß. Galoppiere, so als wäre der Leibhaftige hinter Dir her. Los!“, feuerte Anwolf den kleinen Centauren gut gelaunt an.


    "Wo wir gerade unterwegs sind und der Gobo nicht lauscht, was stimmt nun an den Geschichten und was nicht?",fragte der Almane neugierig.


    „Folgen wir ihnen? Dann heb mich hoch, alleine komme ich nicht auf Deinen Rücken. Es sei denn, Du kannst nicht richtig laufen, dann warten wir lieber“, sagte Pavo freundlich zu Enzian.