Tauch-Schiff Cynabal -- Mail-RPG -- 21.04.2017

  • Tauchschiff - Cynabal



    Frostalbisches Tauch-Schiff des Ordo Oculum.
    Tauch-Schiff Nr. 4, unter Leitung des ehrwürdigen Inspektor Indraneel Frostwächter.
    Orden des Auges, Geheim- und Nachrichtendienst zur Aufrechterhaltung der frostalbischen Ordnung, Magierkaste.


    Schiff:
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    ****


    Das Schiff 1


    In der lautlosen Stille des Ozeans schob sich ein gewaltiger Stahlkoloss durch die Fluten.


    Es war ein Relikt aus längst vergangener Zeit. Hergestellt mit einer Technik, die den heutigen Frostalben unbekannt war. Das Wissen war vor so langer Zeit in Vergessenheit geraten, dass niemand der Alben es auch nur als Mythos kannte.


    Sie wurden unter jenen, die überhaupt von ihnen wussten, schlicht Tauch-Schiffe genannt. Aber sie waren weit mehr. Ihnen wurde Kultstatus zugesprochen. Man hielt sie für heilige Reliquien. Für beseelte Technik, die nicht einmal ein Goblin schaffen konnte.


    Die Tauch-Schiffe waren extrem selten, nicht mal eine Handvoll existierte noch. Sie waren der höchsten Kaste, der Kaste der Magier vorbehalten.


    Aber auch nicht jeder Magier von hohen Stand hatte ein Anrecht auf ein Tauch-Schiff.


    Allein der Ordo Oculum, der Orden des Auges, der innerhalb der Magierkaste agierte, hatte Verfügungsgewalt über diese Schiffe. Jedes der Schiffe war einem der ehrwürdigen Inspektoren des Ordo Oculum zugeteilt. Diesen unterstützte das Schiff bei seiner Arbeit zur Aufrechterhaltung der Ordnung.


    Das Schiff konnte mit eigener Stimme sprechen. Aber nicht jeder der handverlesenen Besatzung war in der Lage, seine Äußerung zu verstehen. Diese Aufgabe fiel allein dem Inspektor zu. Dieser war der Mittelsmann zwischen Alb und Maschine. Er hatte die Worte der Maschine zu deuten und dieser Anweisungen zu erteilen, oder erteilen zu lassen.


    Die Bauart des Schiffes war für einen normalen Verstand unvorstellbar. Es war eine winzige Welt für sich, mit ihrem eigenen Anhängern die es verehrten, ihrem eigenen Machthaber und dessen Gesetzen. Mit einer Feuerkraft von uralten, fremdartigen Waffen, die komplett entfesselt jede Stadt in einen rauchenden Aschehaufen verwandeln konnte.


    Dieses Tauch-Schiff hieß Cynabal.


    Es war ein Raubtier und wie immer war es unterwegs um Beute zu schlagen. Die Gier der Person die es antrieb war genauso wie die Feuerkraft des Schiffes – unermesslich.


    Dann ein Moment des Verharrens. Das vor Äonen von Albenhand geschaffene Monstrum zog in der Geschwindkeit hoch und schoss davon.


    Das betroffene Küstendorf hatte keine Chance.


    Die Bestie hatte wie immer perfekt kalkuliert. Bis auf Strandnähe war er mit seinem Schiff heran geschossen. Wohl wissend wie weit er gehen konnte, aber auch sich der absoluten Machtdemonstration bewusst, die dieses Spektakel mit sich bringen würde.


    Die Bevölkerung starrte gebannt und verschüchtert zugleich gen Meer.


    Schlagartig war es dort dunkel geworden. Ein gewaltiges Dreieck, einer Pfeilspitze gleich, war vor der Sonne erschienen und zeigte nun mit der Spitze voran zu ihnen. Diese Position hatte etwas Erhabenes und Unheimliches zugleich. Es löschte mit seiner Position nicht nur das Licht, sondern auch die Hoffnung aus.


    Schwarz wie die Nacht erschien das Schiff mit hellem Strahlenkranz im Rücken.


    Durch die Luftdruckveränderung ausgelöst durch die fremdartige Technik, brach schlagartig ein Unwetter los. Regentropfen von der Größe von Tennisbällen klatschten auf die ausgedörrte Erde nieder, Kondenswasser lief den Rücken des Stahlkolosses herab.


    Der messerscharfe Rammdorn senkte sich so weit herab, dass es den kompletten Himmel auszufüllen schien. Man selbst mit bloßem Auge nur noch auf die gewaltigen Geschütze und Kanonenrohre starrte. Die herausfahrende Armada der Fischerboote der Verteidiger wirkte gegen den Eindringling winzig, geradezu lächerlich klein.


    Sie hatten keine Chance. Der Gigant schien ihnen nicht die geringste Aufmerksamkeit zu schenken.


    Ein Moment der Stille. Wer sich auskannte wusste worum es sich handelte, die Ruhe vor dem Sturm. Der Koloss drehte zum Dorf bei.


    Verzweifelt versuchte der Dorfvorsteher Kontakt zu dem Eindringling herzustellen.


    Sie waren in keine Kriegsverhandlungen verwickelt. In ihrem Dorf herrschte Frieden. Er hatte immer geherrscht. Sie hielten sich aus allen Kampfhandlungen heraus. Sie hatten nur Fischerboote. Sie waren soweit vom Geschehen der Großmächte entfernt, dass sie nicht mit einem Angriff gerechnet hatten. Was sollte man auch von ihnen wollen? Sie hatten nichts was es wert wäre, dafür einen Krieg zu führen.


    Endlich gelang es den Mitarbeitern des Dorfvorstehers einen Kontakt herzustellen.


    Der alte Mann wusste nicht was er erwartet hatte. Ein Mann war in Begleitung auf eines anderen Kerls auf dem Rücken des Kolosses erschienen. Eiskalte milchige Augen starrten ihn so durchdringend an, dass er meinte den Hass dieses Mannes persönlich auf der Haut zu spüren.


    Der Kerl sagte kein Wort, sondern wartete einfach im Zwielicht seines stählernen Untiers ab. Ein schneeweißer Mann, der einen Stahl-Wal befehligte.


    Wie ein Herrscher stand er auf dem Schiff – sein Thron und schaute auf den Dorfsprecher herab. Er atmete Rauch einer Rauchstange aus, was ihm zusätzlich zu dem starren Blick und dem Zwielicht der Umgebung das Aussehen eines Dämons verlieh.


    Es nützte alles nichts. Der Dorfvorsteher musste versuchen mit dieser Person zu verhandeln.


    Und so redete er.
    Redete mit diesem völlig unnahbar wirkenden Frostalben.


    Bat, erklärte, flehte, machte Angebote…


    Die einzige Reaktion seines Gegenübers war ab und an ein Zug an seiner Rauchstange. Dabei ließ er den alten Mann keine Sekunde aus den lauernden Augen.


    Der Dorfvorsteher appellierte an das Mitgefühl seines Gegenübers, nichts ahnend, dass dieser über keinerlei solcher Gefühlsregungen für andere Völker verfügte. Unumstößliche Regenten-Treue, Hass und Gier waren sein Leitmotiv.


    Der Dorfvorsteher endete mit der Bitte um Gnade.


    Es erfolgte die erste Reaktion. Der Befehlshaber des gewaltigen Schiffes zog eine Augenbraue hoch, drückte den Rest seiner Rauchstange im gereichten Aschenbecher seines Assistenten aus und wandte sich dem älteren Herrn komplett zu.


    Ein breites Lächeln teilte nun seine Lippen. Ein Lächeln das dem härtesten Kerl einen Schauer über den Rücken geschickt hätte.


    Der Mann sprach nur ein Wort. Ein einziges Wort dass dieses Dorf je von einem Frostalben vernehmen sollte. Das letzte Wort was diese Menschen zu Lebzeiten hören sollte…


    … „FEUER!“.


    Die Zeit schien für Sekunden still zu stehen, dann versank die Welt der Dorfbewohner in todgleißendem Licht der feuernden Bordkanonen.



    ****


    Cynabal


    Zur Zeit befand sich die Gruppe unter Wasser auf der Cynabal. Sie waren ungefähr auf Höhe der Stadt Falathri und befanden sich auf dem Weg nach Cheron.


    Zyaprio lehnte sich entspannt zurück und zündete sich eine Rauchstange an. Indraneel tat es ihm gleich und lümmelte sich auf dem Co-Pilotensitz. Der gewaltige Stahlkoloss wurde von Meetramedani, seinem ständigen Begleiter, Leibwächter und Assistent gesteuert.


    „Kein Schiff das bis dato auf der Strecke liegt. Endlich mal freie Sicht aufs Meer und nichts weiter“, sagte Indraneel zufrieden.
    "Stimmt", pflichtete Meetramedani bei.


    „Du bist der Tauch-Schiff-Führer, die Strecke zu wählen obliegt Dir. Einzig und alleine schnell und bei Nacht anzukommen zählt. Allerdings ist die Aussicht auf nichts weiter als das Meer wirklich wunderschön. Die Unendlichkeit hat irgendwie etwas Beruhigendes - wie der Nexus oder der Trias“, sagte Indraneel freundlich.


    „Das sehen wir gleich Indri. Manche Leute brauchen einen Fixpunkt, damit sie sich nicht verloren fühlen. Wir brauchen die Weite um uns nicht eingeengt zu fühlen“, sagte Meetramedani glücklich und genoss die Aussicht aus dem Cockpit.


    „Wenn ich einen Vorschlag unterbreiten dürfte, es wäre nunmehr von Vorteil bei Tag anzukommen. Bei Nacht findet sicher kein Markt statt. Also bei den Bewohnern des des Chaos. Kommen wir zur Sperrstunde an, können wir vermutlich warten bis unsere Beute ausgeschlafen hat“, warf Marzeenarel ein, während er seine Waffen inspizierte.


    Meetramedani der ständige Begleiter von Indraneel zog nur missbilligend eine Augenbraue hoch.


    „Korrekt, guter Einwand“, stimmte Indraneel zu.
    „Danke“, erwiderte Marze mit Raubtiergrinsen.
    „Genehmigt, aber Du bist in meiner Zuneigung gesunken“, bestätigte Meetramedani.
    "War klar, dass jetzt sowas kommt", grinste Zyaprio.


    Das uralte Tauch-Schiff pflügte bereits eine geraume Weile unter Wasser durch den Ozean, als es ein anderes Schiff meldete.

    „Indraneel vor uns befindet sich ein Schiff das ziemlich gemächlich dahin schippert. Welche Vorgehensweise wünscht Ihr? Feuern?“, fragte Meetramedani.


    Indraneel stellte sich neben den Sitz von Meetra und legte dem Frostalben eine Hand auf die Schulter. Indraneel schmunzelte ihn für einen Sekundenbruchteil an, ehe er in Trance fiel und kurz das andere Schiff samt Besatzung abtastete.


    Einige Augenblicke später war er geistig wieder voll da.
    Er blinzelte kurz.


    „Kollisionskurs! Rammgeschwindigkeit! Waffen auf volle Leistung, 2 Torpedos feuerbereit. Es befinden sich ausschließlich menschliche Puries an Bord. Kein relevantes Leben“, befahl Indraneel mit geradezu diabolischem Grinsen und kraulte gut gelaunt Meetramedanis Schulter.


    „Böse“, schnurrte Meetra.
    "Es gibt weder gut noch böse, nur Interessenkonflikte. Mehr nicht. Sie möchten hier lang, Sie sind uns im Weg. Welches Interesse wohl gewinnt...", gab Indraneel zurück.

    Der Stahlkoloss setzte Kollisionskurs. Die Cynabal richtete sich auf das andere Schiff aus, und Meetramedani leitete alles Notwendige ein. Die Panzerung schob sich über die Kanzel des Cockpits, zeitgleich luden die Waffensysteme auf volle Leistung hoch.


    Meetramedani ließ das Schiff sein Such- und Vernichtungsprogramm durchlaufen während Indraneel die Waffen im Auge behielt.


    „Kollisionskurs auf unbekanntes Schiff gesetzt“, teilte Meetramedani mit.


    Das Schiff zog in der Geschwindigkeit hoch, bis sie mit Höchststufe auf das fremde Schiff zurasten.


    "15 Sekunden bis Kollision“, teilte Meetramedani mit.


    Aus dem Cockpit heraus erkannte man nun das gewaltige Holzschiff in einiger Entfernung. Da das Tauch-Schiff unter Wasser wie ein Torpedo auf sie zuschoss, schipperte das andere Schiff immer noch seelenruhig dahin.
    „Also Leute, die Besatzung da dreht nicht mal bei oder ab. Die nehmen uns nicht wahr! Ist Euch das bewusst?“, fragte Zyaprio.


    Indraneel schaute den Stabler vergnügt an.


    „Aber selbstverständlich ist mir das voll und ganz bewusst. Darum machen wir das so. Tod den Puries“, lachte der Frostalb.
    „Tod den Puries“, brüllten die anderen grölend vor Lachen.


    „Nun wenn sie uns sehen würden, hätten wir aber doppelten Spaß“, lachte Marzeenarel.


    Mittlerweile waren sie so nah an dem anderen Schiff heran geschossen, dass es fast das gesamte Blickfeld des Cockpits einnahm.


    „Jetzt geht’s los“, flötete Zyaprio.
    „Die Arashi sind eine so widerwärtige, abscheuliche, stinkende Spezies. Sie sind kaum mehr als Tiere. Nur durch unsere Leitung und Führung sind sie überhaupt in der Lage ein zivilisiertes Leben zu führen. Sie sollten dem Regenten für seine Gnade auf Knien danken.


    Von mir hätten sie nicht annähernd so viel Gnade und Entgegenkommen zu erwarten. Aber wer bin, den Regenten in Frage zu stellen.


    Vor einigen Jahren enterte ich mit meiner Einheit unseres Ordens eines ihrer Schiffe. Wir vermuteten Hochverräter in ihren Reihen und haben sicherheitshalber alle an Bord ausgemerzt“, erklärte Indraneel.


    „Kollision in...


    4...
    3...
    2...
    1...


    ....Einschlag“, teilte das Schiff über seine Lautsprecher mit.


    Ein Ruck ging durch den Giganten, als sich die Front des Panzerschiffes in die Flanke des fremden Schiffes bohrte. Mit ausreichend Schub jagte der Koloss mitten in das hölzerne Schiff hinein.


    Gigantische Trümmerteile, Holzplanken, Metall, Glas sowie Fracht flogen an dem Cockpit im Wasser vorbei.


    Ab und an vernahm man nur ein Aufbrummen der uralten Generatoren wenn diese ein besonders großes Trümmerstück zu durchpflügen hatten.


    Dann sahen die Frostalben nur Schiffsinneres, für Sekunden wirbelten nun Arashi in den eiskalten Fluten an ihnen vorbei. Erneut folgten Trümmer, diesmal kleiner dann sahen sie wieder hinaus ins Meer.


    „Durchbruch.
    Feindliches Schiff vernichtet.
    Keine aktiven Lebenszeichen der feindlichen Besatzung vorhanden.
    Eigener Schadensbericht – Null.
    Schiffstatus 98 % Gesamtleistung“, teilte Cynabal mit elektronischer Stimme über die Lautsprecher mit.


    Die Frostalben brachen gut gelaunt in Jubel aus.


    „Ich erkläre den Tag für gerettet! Die Puries sind eliminiert“, erklärte Indraneel freundlich.


    „Und wie sie beseitigt wurden, einfach klasse. Das Pack weiß nicht mal was es getroffen hat“, grinste Zyapiro.
    „Hach Leute, das Leben ist schön“, sagte Indraneel, was die anderen erneut in brüllendes Gelächter ausbrechen ließ.


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    ****




    Am Strand des Waldkönigreiches:



    **



    Yasin
    Der Farisin befand er sich immer noch am Strand des Waldkönigreichs. Er war schon eine ganze Weile unterwegs, als am Strand einen Koloss auftauchten sah. Das seltsame Objekt drehte plötzlich gekonnt bei und kam immer näher auf den Strand zu.


    Eine Luke öffnete sich oben auf dem "Rücken" des Dings und eine Einheit schneeweißer Kerle stürmte heraus. Alben! Dann waren sie auch schon bei dem Farisin. Yasin sah wie jeweils sechs Alben in einer Gruppe auf ihn zuhielten. Die Typen kreisten ihn ein und hatten dabei seltsame Waffen im Anschlag.



    Frostalben
    Der Farisin stand in der Mitte von zwölf Gegnern.
    „Widerwärtig! Was ist das für ein Vieh?“, fragte einer der vor ihm stehenden Alben und spukte in Richtung Yasin aus.
    "Wie es stinkt! Bei Malgorian stinkt das Biest“, stellte ein anderer im sachlichem Ton fest.
    „Kochpott vom Schädel wenn Du uns gegenüberstehst. Zügig, Helm runter, sonst machen wir Dir gleich Beine! Und runter auf die Knie!“, schnauzte der Frostalb der als Erster mit Yasin gesprochen hatte.


    Kaum hatte der Wortführer ausgesprochen, bekam der Farisin zeitgleich von mehreren Leuten harte Tritte ab. Zwei der Alben traten ihn mit voller Brutalität von hinten in die Kniekehlen, ein dritter trat ihm nicht weniger hart ins Kreuz.


    Durch die Wucht schlug Yasin der Länge nach hin. Die Mündungen der Waffen folgten seinem Sturz und blieben weiterhin auf ihn gerichtet.


    „Wir bitten keine Tiere Zyaprio“, sagte einer der hinteren Männer.
    "Marzeenarel", grinste der angesprochene Zyaprio und starrte dabei Yasin hasserfüllt an.


    Yasin
    "Ist das alles was ihr Baumkuschler könnt? Damit könnt Ihr nicht mal einen Fungi-Lii zum niesen bringen", zischelte er und wälzte sich schnell zur Seite.
    Sein Messer hatten sie ihm zwar nicht abgenommen aber im Moment hatte er keine Chance es einzusetzen. Yasin versuchte dem nächsten Alben gegen das Knie zutreten um sich etwas Handlungsspielraum zu verschaffen.



    Frostalben
    Seine Gegner waren alles andere als Stümper. Das von Yasin anvisierte Opfer machte kurzer Hand einen Satz nach hinten, einen nachfolgenden Ausfallschritt und entging so dem Tritt. Zeitgleich handelten seine Kollegen. Mit gekonnter und in Praxis geübter Brutalität traten sie auf Yasin ein.


    „Zurück!“, bellte plötzlich einer der Alben.


    Für den Bruchteil einer Sekunde war ein elektrisches Summen zu hören, dann wurde Yasin von einem grauenvollen elektrischen Schlag getroffen. Der Schlag raste durch seinen Körper und lähmte seine Muskeln. Gefällt sackte er in sich zusammen. Urplötzlich war er ein Gefangener in seinem eigenen Körper. Bei vollem Bewusstsein gehorchte ihm dieser nicht mehr.


    „Ich liebe Blitzstöcke“, schnurrte Marzeenarel, schaltete seinen Blitzstock in Form eines Schlagstocks aus und klemmte ihn sich unter den Arm.


    Er legte Yasin Handfesseln an, während ein anderer Frostalb die Waffen des Farisin an sich nahm. Zyaprio stellte sich in das Sichtfeld des Farisin.


    "Deinen Namen und Deinen Besitzer! Und Helm runter, widerwärtige Echse“, sagte er in aller Seelenruhe.


    Yasin
    Yasin merkte wie er langsam wieder etwas Kontrolle über seinen Körper bekam er konnte also antworten, wenn auch noch schwerfällig.


    "Name Nicht-Alb, Besitzer – der der Dir gleich den Hals umdreht, wenn Du mir die Handfesseln abnimmst. Nun ihr Spitzohren ohne die Handfesseln würde ich Eure Bitte den Helm abzunehmen auch nachkommen können. Und entschuldigt dass ich Euch albische Speichellecker nicht sofort erkannt habe", sagte Yasin kühl. Egal wie er nun handeln würde, es sah äußerst schlecht für ihn aus. Warum die Alben so aggressiv reagierten, wusste er nicht zu sagen.


    Frostalben
    Zyaprio schaute Yasin belustigt an.
    "Er will es ja nicht anders. Wir nehmen den mit“, sagte der Frostalb.
    „Zyaprio soll der hinten verladen werden?“ fragte einer der Alben.
    Zyaprio schaute seinen Kollegen geschockt an und schüttelte dann vehement den Kopf.


    „Meetramedani, der ist schmutzig und stinkt. Der kommt sicher nicht ins Schiff. Der Boss reißt uns den Kopf ab. Beine und Arme aneinander fesseln. Dann eines der Seile durch die Schlaufe. Wir hängen den einfach an die Außenhülle vom Schiff. Der reist außen mit“, erklärte Zyaprio schlicht.


    Marzeenarel legte Zyaprio einen Arm um die Schulter und klopfte ihn anerkennend aufs Kreuz.


    „Auf so eine Idee kannst nur Du kommen. Der fährt auf unsere Kosten Wasserski, ich lache mich weg“, lachte sich der Frostalb schlapp.
    Zyaprio antwortete Marzeenarel nur mit einem zuckersüßen Lächeln.
    "Mach jetzt hin Meetramedani wir wollen heute noch nach... Dings-Bums-Da-was-weiß-ich. Hopp hopp. Bei Widerstand sofort blitzen“, sagte Zyaprio freundlich.


    Yasin
    Der Farisin rührte sich nicht. Er wartete auf eine Gelegenheit einen der Alben zu überwältigen. Seine Feinde waren in der Überzahl. Erneut hasste er die Fremde einmal mehr. Wäre er nur Zuhause geblieben.


    Er war auf Abenteuersuche gewesen. Dieses Abenteuer wurde ihm eindeutig zu abenteuerlich.


    Frostalben
    Ein weiterer Frostalb stieg aus dem Schiff. Er war komplett in schwarz gekleidet. Schlagartig hörte das Gefrotzel der anderen Alben auf und sie nahmen Haltung an.


    „Rühren!“, sagte der Mann knapp.


    Der Mann blieb direkt vor dem Farisin stehen und starrte mit milchig-weißen, scheinbar zerstörten Augen auf Yasin herab. Die Miene war nicht zu deuten.


    Meetramedani eilte sofort auf den Mann zu um diesen Bericht zu erstatten.


    „Ehrenwerter Inspektor wir haben diese Kreatur gestellt. Ein Nicht-Alb ungeklärter Herkunft. Vermutlich ein entflohener Sklave. Den Aufforderungen Name und Besitzer zu nennen sowie den Helm abzunehmen kam die Kreatur nicht nach“, sagte der Frostalb respektvoll und deutete auf den Farisin.


    „Ach“, war die knappe Antwort.


    Blitzartig beugte sich der schwarz gekleidete Alb zu dem Farisin herab, packte mit einer Hand den Helm und riss ihn ohne Rücksicht auf Verluste Yasin vom Kopf bevor er ihn achtlos wegwarf.


    Yasin
    Yasin hob nur eine Augenbraue bei dem Schauspiel.


    "So macht man das, mit 12 Mann nicht mal in der Lage, einem dreckigen Nicht-Alben den Helm abzunehmen. Ihr sei der Stolz Eures Volkes."


    Der letzte Satz triefte vor Hohn und Sarkasmus gegen über seinen Peinigern. Allein der Kommandierende der Gruppe von Schwachköpfen, hatte ihn beeindruckt. Aber es änderte nichts daran, dass er diesen Ort immer mehr hasste.


    Frostalben
    Meetramedani hatte sich bei der Aktion direkt schützend neben seinen Vorgesetzten gestellt. Er zog ein Tuch aus der Uniform und reichte es ihm.


    „Bitte, das Biest war schmutzig, denken Sie an Ihre Gesundheit. Inspektor unser Zeitfenster wird knapp. Ihre Instruktionen?“, fragte er höflich.


    Der Vorgesetzte musterte Meetramedani kurz und nickte knapp, bevor er sich an Zyaprio wandte.


    „Agent Zyaprio, ich stimme mit Ihnen überein, dass wir heute noch Cheron erreichen sollten. Also entweder wird die Echse jetzt eingesackt oder erschossen“, erklärte er schlicht.


    „Inspektor, ich habe nachgeschlagen. Man nennt diese Viecher Farisin. Angeblich haben diese Kreaturen Feuermagier in ihren Reihen Meister Indraneel. Wir sollten es sicherheitshalber sofort töten. Möchten Sie dass ich es umgehend für Sie töte?“, warf Meetramedani ein.


    Indraneel gab einen Laut von sich, der wie das drohende Zischen einer Giftschlange klang, aber sein Lachen darstellte.


    „Der Letzte seiner Art, erschossen am… welchen haben wir heute?“, fragte er belustigt in die Runde, was die Frostalben in Gelächter ausbrechen ließ einschließlich Indraneel selbst.


    Er wurde allerdings schlagartig wieder ernst und schien einen kurzen Augenblick zu überlegen.


    „Farisin, ich glaube ich habe von diesen Kreaturen schon einmal gehört. Ich bin der Auffassung diese Kreaturen sollten ausgerottet sein“, stellte Indraneel sachlich nüchtern fest und suchte seine Taschen nach seinem Aufzeichnungen ab.


    „Zu unserem Bedauern leben noch einige Inspektor – hier bitte. Die Daten über diese Spezies habe ich direkt für Sie aufgeschlagen“, sagt Meetramedani und überreichte seinem Vorgesetzen sein Speziesnachschlagewerk.
    Indraneel nahm es entgegen und ging die Angaben durch. Dann reichte er es Meetramedani zurück.


    „Die Aufzeichnungen des Ordo Oculum sind eindeutig. Vermutlich ist diese Kreatur gegen bestimmte Giftstoffe immun. So etwas gilt es in Erfahrung zu bringen, um zukünftige Einsätze noch effektiver zu gestalten. Mitnehmen“, sagte Indraneel.
    „Jawohl“, sagte Offizier Meetramedani.


    Yasin
    `Nicht erschossen stattdessen ein Ende als Versuchstier. Ich hasse diesen verdammten Drecksklumpen von einem Alben-Nest.


    Besuch die Lichtalben, sie sind friedlich und dem Wissen zugetan.
    Ein bisschen zu sehr für meinen Geschmack´, dachte der Farisin panisch.


    "Ich glaube wenn Ihr alle 12 auf ein Knie runter geht, könnt Ihr Euren kommandierenden Vorgesetzten besser in den Hintern kriechen. Ihr 12 seit wahrlich der Stolz aller Alben", sagte Yasin zur Provokation.


    Frostalben
    „Schweig Kreatur! Erheb niemals wieder die Stimme gegen unseren ehrenwerten Inspektor“, zischte Zyaprio und presste Yasin seine Waffe an die Schläfe.
    „Zyaprio, bewahren Sie Ruhe. Es ist nur ein Tier“, sagte der Vorgesetzte freundlich.


    „Eine Frage Inspektor, da die Kreatur bestialisch stinkt, wollten wir sie ans Schiff binden. Natürlich mit ausreichend langer Kette, damit das Vieh oben auf dem Wasser treibt und atmen kann.
    Das beinhaltet aber die Gefahr, dass es abrutscht und in eine der Turbinen gezogen wird. Das könnte vermutlich die Turbine verstopfen. Meine Frage, sollen wir sie trotz des Gestanks ins Schiff laden?“, fragte Meetramedani und kratzte sich am Kopf.


    Indraneel drehte sich zu seinem persönlichen Leibwächter um.


    „Banalitäten Meetramedani. Schmeißen Sie es ins Schiff. Außen angebunden mag dieses Ding ein lustiger Spaß sein, gefährdet aber die Schiffssicherheit. Möchten Sie mein Leben für dieses Ding riskieren? Da hätte ich Sie grundlegend falsch eingeschätzt“, sagte Indraneel ruhig.


    Meetramedani lief puterrot an.
    „Selbstverständlich nicht Inspektor! Ich bitte um Verzeihung", sagte der Frostalb ergeben.


    „Marzeenarel blitzen Sie die Kreatur auf Höchststufe. Danach erneut in Handfesseln legen. Pfoten auf dem Rücken, Fußfesseln dran und zwischen beidem die Verbundkette. Meetramedani geht Ihnen zur Hand. Ich erwarte Sie beide in kürzester Zeit im Schiff“, sagte Indraneel und verschwand im Schiff während die beiden angesprochenen „Jawohl Inspektor“, hinterher riefen.


    Yasin
    "Nein, nein Ihr versteht mich falsch“, sagte der Farisin locker.
    "Die Beleidigung war für Euch gedacht. Ihr seid selbst für Alben-Verhältnisse dumm", lachte Yasin.


    Der Farisin hoffte die Alben dermaßen wütend zu machen dass sie unachtsam wurden. Dann würde er zuschlagen.


    Frostalben
    Zyaprio wäre Yasin am liebsten an den Hals gesprungen, aber Marzeenarel wunk ab.
    "Nicht! Der Boss sagte blitzen“, grinste er erfreut, zog den Blitzstock und aktivierte ihn.
    „Sein Wort ist Gesetz. Stinkt mir das Indraneel ihn anfassen musste“, motzte Meetramedani.
    „Jetzt wird’s ungemütlich für Dich Echse“, fauchte Marzeenarel.


    Er verpasste Yasin einen Blitz-Stoß. Der Körper und die Muskeln des Farisin verkrampften sich schlagartig. Erneut schoss der Schmerz durch seinen Körper und verdammte ihn zur Bewegungsunfähigkeit. Direkt danach fesselten sie ihm die Hände und Füße und brachten die Verbundkette an.


    Gemeinsam schleiften sie Yasin an der Kette ins Schiff und verbrachten ihn ins Cockpit. Zyaprio folgte den Beiden. Die anderen Frostalben folgten ihnen. Der Farisin wurde mit einer zusätzlichen Kette an der Bordwand fixiert.


    Indraneel saß auf dem hintersten Platz im Cockpit und war mit seinen Aufzeichnungen beschäftigt.


    Meetramedani setzte sich neben ihn. Marzeenarel und Zyaprio verschwanden nach vorne ins Cockpit, da die beiden die Maschine steuerten. Augenblicke später fuhren die Turbinen des Schiffes hoch, die Nase senkte sich runter und sanft tauchte der Stahlkoloss wieder ab.


    „Auftrag ausgeführt Inspektor. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte Meetramedani leicht besorgt.


    Indraneel schaute von seinen Aufzeichnungen auf.


    „Sicher alles Bestens“, sagte er belustigt.
    „Inspektor finden Sie es nicht auch gruselig? Es sieht aus wie eine albische Karikatur mit Schuppen“, sagte Meetramedani angewidert.
    „Hm?“, gab Indraneel zurück.


    Yasin wurde von beiden durchdringend angestarrt.


    „Ich sehe dort nichts Albisches! Sie ebenfalls nicht“, sagte er großzügig.
    Meetramedani nickte verstehend.
    „Danke Inspektor“, sagte der Frostalb freundlich.
    „Sicher“, sagte dieser gelassen.


    Meetramedani behielt den Farisin lieber im Auge. Der Leibwächter verschwand kurz nach vorne und kam nur einige Augenblicke später wieder. In der Hand hatte er den Blitzstab. Er stellte sich neben Yasin und holte zu einem brutalen Schlag aus. Kurz bevor der Schocker auf Yasin nieder krachte, hörte er ein leises „Stop“.


    Meetramedani drehte sich zu seinem Vorgesetzten um.
    „Inspektor?“, fragte er nach.


    „Unterlassen Sie das Meetramedani. Sie beschädigen mein Forschungsobjekt. Exzessives blitzen kann Herzrhythmusstörungen oder andere Funktionsstörungen der Vitalsysteme hervorrufen. Sie riskieren Forschungsergebnisse zu verfälschen. Es könnte auf Grund der Schwächung sterben, obwohl die getestete Giftdosis für andere seiner Art verträglich wäre.


    Wir würden über die Dosierung und Zusammensetzung falsche Rückschlüsse erwerben. Denken Sie logisch!


    Sie lassen ein Tier vorläufig am Leben. Dieses hilft Ihnen den Rest seiner Art auszurotten. Ihre kurzweilige Freizeitbeschäftigung steht dem Interesse des gesamten Frostalbenvolkes entgegen. Es wird verschont und am Leben erhalten.


    Es wird sicher auch das Tier mit besonderem Stolz erfüllen, dem ruhmreichen Regenten und de, Frostalbenvolk mit der Aufopferung seines Lebens dienen zu dürfen. Nicht jeder Kreatur ist so ein Glück beschieden“, sagte Indraneel eiskalt.


    Meetramedani steckte umgehend den Blitzstock weg, grinste seinen Chef bis über beide Ohren an und setzte sich wieder neben ihn.


    „Sie sind einfach brillant Chef“, flüsterte der Leibwächter.
    „Selbstredend. Es wird die erste und einzig anerkennenswürdige Tat seiner Existenz sein. Er dient dem Allgemeinwohl des frostalbischen Volkes. Würde diese Kreatur sprechen können Meetramedani, sie würde meine Ausführungen bestätigen“, erklärte Indraneel.


    „Inspektor, es kann sprechen. Draußen am Strand, dort hat es gesprochen. Es hat uns sogar beleidigt“, führte Meetramedani aus.


    „Sie irren! Es kann nicht sprechen! Es ist kein Frostalb, somit kann es nicht sprechen! Es kann plappern. Verwechseln Sie nicht zwei grundlegend verschiedene Dinge! Wenn jemand redet, kurzum spricht, übermittelt er per Konversation Information.


    Dies kann diese Kreatur nicht. Vergleichen Sie es mit einem dieser seltsamen, bunten Vögel die wir letztens auf dem Markt gesehen haben. Diese Kreaturen plappern einfach nur Unfug. Nur weil es in der Lage ist, einzelne Worte zu einem lustigen Satz zusammenzufügen, spricht dieses Vieh nicht!“, erklärte Indraneel.


    Yasin
    Als der Alb zum Schlag mit dem Schockstab ausholte aber plötzlich vor seinen Gesicht inne hielt, zuckte der Farisin mit keinem Muskel. Misshandeln würde man ihn so oder so, da brauchte er nicht noch wie ein ängstliches Tier zusammenzuzucken.


    `Frostalben!´.
    Jetzt ergab alles einen Sinn. Wenn nur die Hälfte von dem stimmte, was man über diese Alben sagte, war er so gut wie tot. Er hörte den beiden Frostalben zu. Und es gefiel ihm überhaupt nicht was er da hörte.


    "Ihr Frostalben seit einfach schwach. Ihr seid weder robust oder widerstandsfähig, Ihr bedient Euch menschlicher Sklaven um eine Armee aufbauen. Was habt Ihr den Arashi angetan? Euer falscher Stolz blendet Euch“, sagte der Farisin kalt.


    Frostalben
    Haben Sie das gehört? Ich schlitze es auf wie einen Fisch!“, donnerte Meetramedani und sprang auf.


    „Agent Meetramedani, Ihre Wut stellvertretend für meine Person ehrt Sie, ist aber nicht angebracht. Es kann mich nicht beleidigen, da ich es nicht ernst nehmen kann.


    Überlegen Sie, wenn ich wollte könnte ich es jederzeit auslöschen. Kommen Sie, ruhig mein Bester", sagte Indraneel gelassen.


    Er packte Meetramedani und drückte ihn zurück auf den Sitz.


    "Intelligenz zeichnet sich dadurch aus, komplexe Informationen zu logischen Handlungen verarbeiten zu können.


    Dieses Geschöpf ist nicht mit Verstand gesegnet. Keine Gefahr erkannt, nicht kooperiert, nicht einmal Zyaprio belogen um frei zu kommen. Selbst hier im Schiff hat es nicht einmal versucht seine missliche Lage in eine positivere zu verwandeln", erläuterte Indraneel.


    „Da haben Sie auf ganzer Linie Recht. Hätte man mich eingesackt und entführt, dann hätte ich gelogen, betrogen, verraten und gemordet damit ich zu Ihnen zurückkehren kann. Abhalten würde mich nichts und niemand", sagte Meetramedani.


    „Nicht umsonst sind Sie mein persönlicher Leibwächter und Assistent. Ich weiß Ihre Treue und Zuverlässigkeit zu schätzen“, sagte Indraneel freundlich.


    Yasin
    Der Farisin schnaubte wütend.
    "Sie würde mich auch nachdem ich alles und jeden verraten habe frei lassen. Warum sollte ich vor Ihnen auf dem Boden kriechen wenn alles schon beschlossene Sache ist. Ihr Frostalben seid nicht gerade bekannt dafür Gnade walten zu lassen ins besonders anderen Völkern gegenüber. Hören Sie auf mich mit Ihrer plumpen Art verhören zu wollen. Das beleidigt meine und Ihre Intelligenz. Damit meine ich sicher nicht Sie Meetramedani" er schaute zu den jähzornigen Alben und zuckte gelassen mit den Schultern.


    Frostalben
    Indraneel stieß ein amüsiertes Zischen aus.
    "In meiner unermesslichen Güte lasse ich mich heute einmal dazu herab direkt mit so einer Kreatur wie Dir zu kommunizieren. Und bitte keine Unflätigkeit meinem Leibwächter gegenüber, er könnte ausfallend werden just in diesem Moment wo ich doch tatsächlich die Kabine verlasse.


    Ich habe Dich nicht verhört, sonst würdest Du jetzt Schmerzen kennen, von denen Du niemals geglaubt hast, dass sie existieren. Der Tod wäre eine Gnade für Dich. Und Du hockst bereits auf dem Boden.


    Richtig, nachdem Du alles und jeden verraten hast würde ich Dich nicht mehr frei lassen. Aber schön zu hören, dass es Informationen gibt, die der Folter wert sind.


    Alles und jeden? Daraus schlussfolgere ich gesuchte Personen und Straftaten. Rede weiter", sagte Indraneel und lehnte sich entspannt zurück. Meetramedani lehnte sich fies grinsend gegen seinen Boss.


    Yasin
    "Tja wenn ich wüsste welche Personen Sie suchen und welche Straftaten Sie meinen würde sich diese lächerliche Konversation verkürzen. Aber keine Sorge ich weiß von niemanden der feigere Taten begangen hat als Euer Volk.
    Die Personenbeschreibungen müssen Sie schon genauer halten. Sonst lohnt meine verbleibende Zeit ja nicht", antworte er ruhig mit seiner neutralen gefühlskalten und zischelnden Stimme.


    Hier ging es nicht darum jemanden zu beeindrucken. Sein Gegenüber würde sich nicht von so etwas beeindrucken lassen. Er selbst musste einen kühlen Kopf bewahren.


    Frostalben
    „Erheiternd wie Du noch probierst die Kurve zu bekommen. Wenn Du wüsstest wen ich suche? Das weißt Du. Ich dachte Du würdest unter keinen Umständen alles und jeden verraten.


    Auf einmal doch?
    Ein sehr sprunghaftes Verhalten.
    Dir mangelt es enorm an Disziplin.


    Feige, hinterhältig, grausam – wen schert es?
    Wen interessiert es später wie man gewonnen hat? Die Hauptsache ist, dass man gewonnen hat. Die Sieger schreiben die Geschichte. Und die Sieger sind wir.


    Wir sichern das Fortbestehen der frostalbischen Rasse.


    Vielmehr noch, wir gewährleisten Wachstum und Wohlstand für unsere Schutzbefohlenen.


    Und sei beunruhigt, Du wirst noch wesentlich länger leben als Dir lieb ist“, erwiderte Indraneel.
    Yasin
    "Ich probiere gar nichts. Vielleicht erheitert es mich des Regenten Lakaien zu falschen Mutmaßungen zu verleiten. Ich werde so oder so zu Grunde gehen. Was hilft mir es noch, dass Unweigerliche hinaus zu zögern.
    Wahrlich der Sieger schreibt die Geschichte, aber wer sagt dass Ihr das seid? Hochmut kommt vor dem Fall“, sagte der Farisin und bließ wütend die Luft aus den Nüstern.


    Frostalben
    „Das frostalbische Volk und Führung des gloreichen Regenten obsiegt.
    Im Deisseits wie im Nexus, werden wir den Schmutz tilgen. Diese Welt gehört rechtmäßig unserem Volk“, sagte Indraneel mit felsenfester Überzeugung.


    Der Farisin saß beiden Frostalben genau gegenüber und schaute direkt auf gewaltige Energieleitungen die aus der Decke runter zu der dort stehenden Sitzfläche führten.


    „Offizier Meetramedani ist die Zeit ausreichend für einen Snack vor Ankunft?“, fragte der Vorgesetzte.
    „Ja Inspektor. Was möchten Sie essen?“, fragte Meetramedani fürsorglich.
    „Nichts, besorgen Sie mir etwas zu trinken“, sagte Indraneel.
    „Sehr gerne Inspektor“, antwortete Meetramedani.

    Indraneel zog den Überwurf der Robe aus. Der Oberkörper der sichtbar wurde steckte in einer Panzerung aus schwarzem Metall.


    Meetramedani ließ Indraneel mit Yasin allein. Der Vorgesetzte schaute seinem Leibwächter nach und starrte dann Yasin an. Der Blick des Frostalben war so fixierend, als wollte er den Farisin damit sezieren.


    Yasin
    "Stahl Legierung nicht wahr“, meine er zu dem Vorgesetzten der Frostalben.
    "Hoffen wir dass Sie keiner mit einem Feuerball begrüßt. Sonst wird Ihre schöne Rüstung ein Backofen."
    Er war sich sicher dass sein Gegenüber wusste was ihm persönlich wiederfahren würde, falls ein Feuerball ihn erwischen würde. Er blickte kalt in die Augen seines Frostalben Sitznachbar.


    Frostalben
    "Man sagt nicht Stahl-Legierung. Dies wäre doppelt gemoppelt. Denn Stahl ist die Bezeichnung für jede Eisen-Kohlenstofflegierung. Also entweder Stahl oder Eisen-Kohlenstofflegierung. Um meine Sicherheit musst Du nicht besorgt sein. Dafür ist gesorgt", erläuterte Indraneel, ließ sich etwas in den Sitz runterrutschen und verharrte in der Position.
    Offizier Meetramedani kehrte mit einer Getränkeflasche in der Hand nach hinten zu seinem Vorgesetzten zurück und ließ es sich nicht nehmen, Yasin beim Vorbeigehen einen Tritt zu verpassen.


    Indraneel hatte sich nachdem er sich bequem hingesetzt hatte nicht mehr gerührt. Auch nach der Attacke auf den Farisin, zeigte er keinerlei Reaktion. Meetramedani schaute argwöhnisch von Yasin zu Indraneel und zurück.


    „Inspektor?“, fragte er leise.


    Er hob die Hand um seinen Boss an der Schulter zu rütteln, hielt dann aber in der Bewegung inne und setzte sich neben seinen Chef. Der Leibwächter schaute zu Yasin.


    Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Indraneel.
    Meetramedani leckte sich sichtlich nervös über die Lippen, schluckte ein paar Mal und tippte dann doch seinen Boss sanft an der Schulter an. Indraneel atmete scharf mit einem Zischlaut ein, was seinen Leibwächter kurz zusammenzucken ließ und schaute dann Meetramedani an.


    Ein müdes „Hm?“, war seine einzige Reaktion.
    „Ihr Getränk Inspektor“, sagte Meetramedani freundlich mit Erleichterung in der Stimme.


    Er schraubte die Flasche vor seinem Chef auf, nahm einen Schluck damit dieser sah dass diese vorher nicht in anderer Hand war und nicht vergiftet worden sein konnte. Er steckte einen Strohhalm rein.


    „Bitteschön“, sagte er höflich und drückte sie seinem Chef in die Hand.
    „Danke“, war die knappe Antwort.


    Indraneel senkte den Kopf und einige Versuche und Verrenkungen später hatte er es geschafft und den Strohhalm erwischt. Auf so kurze Distanz sah er kaum noch etwas. Der ständige Aufenthalt in der grellen Helligkeit während seiner Tätigkeit hatte seinen Augen geschadet. Indraneel machte es sich erneut gemütlich. Meetramedani behielt ihn beschützend im Auge.


    Yasin
    Mit einen schiefen Grinsen quittierte er den Tritt des Imperialen.
    "Lobenswert von Ihnen", der Farisin nickte zur der Getränkeflasche für den frostalbischen Befehlshaber.


    "Sie müssen Ihren kommandierenden Vorgesetzten wirklich hassen. Was sonst würde Sie dazu veranlassen, vor einem Gefangenen die Einschränkungen Ihres Vorgesetzten vorzuführen und sein Befehle gegenüber den Gefangenen in Frage zu stellen", der Farisin lehnte sich zurück und musterte Meetramedani.


    Frostalben
    Meetramedani starrte Yasin total perplex an, als hätte ihn dieser eins mit einer Peitsche verpasst. Dann wandte er sich seinem Boss zu.


    "Inspektor Indraneel, es lügt! Dieses hinterhältige Biest! Niemals würde ich Ihren Befehl in Frage stellen. Ich bin unschuldig. Außerdem hasse ich Sie garantiert nicht, das Gegenteil ist der Fall", erklärte Meetramedani mit Nachdruck.


    "Hm?", gab Indraneel nur erstaunt von sich.
    "Genau Chef. Nicht mehr lange Inspektor, dann sind wir in... wie hieß das Scheiß-Kaff noch? Egal, bald sind wir da", erklärte Meetramedani.


    Yasin
    "Ja sicher ein Ort voller Gleichgesinnte. Wo jeder den Posten des Vorgesetzten neidisch beäugt. Und nur auf den kleinsten Fehler warte um sich selber auf den begehrten Posten zu setzen. Wo könnte man besser Gleichgesinnte finde für ein Komplott gegen seinen Vorgesetzen. Es fällt bestimmt genug dabei ab, dass alle ihren Lohn davon erhalten.
    Und wenn ich lüge warum wehren Sie sich so stark gegen die Anschuldigung eines hinterhältigen Nicht-Frostalben?", fragte der Farisin mit einer gehobene Augenwulst.


    Frostalben
    Meetramedani schaute von Yasin zu Indraneel.
    "Inspektor Sie wissen es. Ich würde mein Leben für Ihres geben. Posten? Ich habe genau den Posten den ich mir wünsche. Sie sind unser Vorbild. Deshalb folgen wir Ihnen. Deshalb haben wir Ihnen Treue bis in den Tod geschworen. Ihr Wort ist unser Gesetz, unsere Religion. Sie sprechen es aus – betrachten Sie es als bereits erledigt.


    „Dieses Ding hat überhaupt keine Ahnung was Sie oder uns betrifft.
    Sie sind nicht mehr frostalbisch. Bei uns sind Narben Ehrenmale. Sie haben nicht nur Narben, Sie haben teilweise Ihre Seele für das höhere Wohl geopfert. Sie repräsentieren den Orden in reinster Form. Wir sind Ihr Team Inspektor - jeder andere Gedanke wäre Verrat!", erläuterte Meetramedani.


    Indraneel hörte Meetramedani zu und legte dabei leicht den Kopf schief, da er sonst keine Mimik zeigte.


    „Danke Meetramedani. Ihr seid nicht umsonst meine Jungs“, sagte er freundlich und klopfte Meetramedani auf die Schulter.
    „Inspektor“, sagte Meetramedani freudestrahlend.


    Yasin
    Yasin schüttelt belustig den Kopf.
    "Soweit ich weiß, schwört man seinem Staatsoberhaupt alle Loyalitäten, dass wäre dann doch bei Euch der Regent. Treue bis zum Tod für den Regenten. Also wenn Ihre Treue so wankelmütig ist, ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Verrat. Sie haben schon bewiesen das Sie Befehle nicht befolgen", Yasin hatte den Tritt nicht vergessen.


    "Ob Abneigung oder Hass ihrem Vorsetzten gegenüber, nennen Sie es wie Sie wollen. Aber ich muss zugeben das machen Sie auf eine raffinierte Art."
    Der Farisin starrte Meetramedani mit einen nichts sagenden Gesichtsausdruck an.


    Frostalben
    Indraneel zischte amüsiert als er Yasins Ausführungen hörte.
    "Ja Meetramedani, was sagen Sie dazu? Sie müssen die Treue dem Regenten schwören. Die Statuten nicht gelesen?", fragte er belustigt.


    Meetramedanis Blick wanderte immer wieder argwöhnisch zu Yasin.
    „Empfangen werden Sie in Dings-Bums von Deryaleetiny, Oberbefehlshaberin der Todesklingen-Division. Wie ich aufgeschnappt habe sogar Assassine, aber das ist nur Flurfunk. Laut Zyaprio ist es Ihr eine Ehre Sie persönlich kennen zu lernen. Laut Info von Marzeenarel sieht sie bombig aus.


    Untergebracht sind Sie im besten Haus. Die Zimmer neben, über und unter Ihrem habe ich räumen und sperren lassen für Ihren Aufenthalt.


    Wenn Ihnen beides nicht zusagt Inspektor, können Sie jederzeit Abänderungen befehlen. Damit sich niemand an unserem Schiff zu schaffen macht, werden wir es 24/7 bewachen.


    Eine Sicherheitszone mit Mindestabstand zu dem Stellplatz habe ich einrichten lassen, sie ist mit Absperrungen gesichert. Ihre Sicherheit übernehmen Zyaprio und Marzeenarely unter schwerster Bewaffnung.


    Ich kümmere mich wie immer um Ihre persönlichen Belange. Sie müssen also nicht mit minderwertigen Bediensteten in Kontakt treten. Das wäre es fürs Erste, ich hoffe nichts vergessen zu haben. Oder haben Sie noch Wünsche?“, fragte Meetramedani zuvorkommend.


    „Alles zur vollsten Zufriedenheit“, sagte Indraneel.
    „Danke Inspektor, dass freut mich zu hören“, sagte der Frostalb.


    Yasin
    "Hey, Frostalb Dein Vorgesetzter hat Dir eine Frage gestellt. Und sie ging nicht um seine Unterkunft", kühl und gnadenlos grinste der Farisin zu seinem Peiniger rüber.


    Frostalben
    Indraneel schaute von Yasin zu seinem Leibwächter.
    "Ja Meetramedani was ist nun mit der Beantwortung meiner Frage. Ein guter Einwand von der Echse", hakte Indraneel nach und fixierte seinen Untergebenen.


    Meetramedani schaute seinem Chef in die Augen ohne den Blick zu senken.
    Er schaute ihn geradezu beschwörend an.


    `Du kennst doch die Antwort´, lag in seinem Blick.
    "Da haben Sie Spaß dran, was Chef? Meine Treue gilt Ihnen. Sie sind das Frost-Albenvolk, Sie repräsentieren es. Da gibts keinen Widerspruch", erklärte der Leibwächter freundlich.


    Dann wandte er sich wieder Yasin zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Er ließ den Farisin aber vorher kurz eine geballte Faust schmecken, als Drohung was ihm als Dankeschön noch blühen würde.


    Yasin
    Ein kleines Blutrinnsal lief dem Farisin am Mundwinkel runter. Gelassen fuhr Yasin mit der Zunge drüber. Es hatte verdammt geschmerzt, aber dies zeigte er nicht. Den Gefallen wollte er dem Alben nicht tun.


    "Falsche Antwort Alb. Deine Treue gilt allein dem Regenten niemanden sonst. Und der Regent ist es, dem Du Deine Treue und Dein erbärmliches Leben schuldest. Er ist doch Euer Vorbild oder habe ich da was nicht falsch verstanden kommandierender Vorgesetzter Indraneel?", hakte Yasin nach.


    Frostalben
    Meetramedanis Augen glühten regelrecht vor Hass. Yasin sah ihm genau an, würde Indraneel jetzt gehen würde er ihn aufschlitzen.


    "Die Treue in Form des Gehorsams, gilt dem befehlshandenden Vorgesetzten. Der Regent steht als höchste Instanz an der Spitze unseres glorreichen Volkes. Versinnbildlicht könnte man sagen, der Regent ist das Volk.
    Aber das Volk ist auch jeder noch so kleine Soldat, da er es nach außen hin repräsentiert und mit seinem Leben verteidigt", erläuterte Indraneel.


    „Und Sie Meetramedani entspannen sich jetzt. Vielleicht sollte ich Sie bei einem Anti-Stress-Training anmelden... das ist so ein Menschending. Auf uns umgemünzt, sage ich Kampfsport. Kampfsport wäre passend. Entspannend, effektiv und nützlich“, erläuterte Indraneel.


    „Das wäre gut“, schlug Meetramedani vor.
    „Das ist gut“, erwiderte Indraneel.


    „Glaub ich“, sagte der Leibwächter und starrte dabei Yasin mit breitem Grinsen an.
    „Ach hören Sie auf! Sie würden mir auch abnehmen, dass die Sonne schwarz scheint“, sagte der Vorgesetzte kopfschüttelnd.


    „Das zwar nicht Inspektor. Aber es wäre meine Pflicht dafür zu sorgen dass die Sonne schwarz scheint, damit Ihre Aussage zutreffend ist. Und sind wir ehrlich, angenehmer wäre es auch“, warf Meetramedani respektvoll ein. Indraneel quittierte die Antwort seines Offiziers mit lautem, zischendem Gelächter.


    Indraneel strich sich nach einiger Zeit grübelnd übers Kinn.
    „Meetramedani der Farisin wird mit in die Stadt genommen. An Bord kann er nicht allein zurückbleiben. Eine Kooperation seinerseits würde uns die Sache erheblich erleichtern. Sie wäre zum Vorteil beider Seiten. Eine passende Idee zwecks Erreichung einer Zusammenarbeit kam mir gerade. Gewaltanwendung bis zur seelischen Brechung schließe ich vorläufig aus.


    Wir überzeugen ihn, dass seine Vorurteile uns betreffend nicht den Tatsachen entsprechen. Wir beweisen ihm, dass wir es gut mit ihm meinen. Das wir nicht der Feind sind, sondern all die, die sich gegen uns stellen. Wenn er einsieht, dass wir ihm nichts Böses wollen, wird er vermutlich zu einer Kooperation bereit sein“, erläuterte Indraneel freundlich.


    Meetramedani schaute seinen Chef verdutzt an.


    „Inspektor mit Verlaub, die Idee an sich ist gut – nur nicht umsetzbar. Sie können sagen was Sie wollen, er wird nicht kooperieren. Hätte er das gewollt, hätte er es schon am Strand getan. Sollten Sie ihn wiedererwartend doch überzeugen können, sollten Sie in Erwägung ziehen den Job beim Ordo Oculum zu kündigen um Vertreter zu werden. Dann werden Sie reich, glauben Sie mir“, sagte Meetramedani mit einem freundlichen Grinsen.


    „Das mag schon sein, aber ein Versuch ist es wert. Vielleicht begreift es seine Chance“, antwortete Indraneel und wandte sich dann an Yasin.
    „Was sagst Du Echse? Kooperationsbereit, wenn ich Dir unsere Friedfertigkeit beweise?“.


    Yasin
    "Eure Friedfertigkeit habt Ihr bewiesen als Ihr die Arashi versklavt habt. Euch Alben muss ich wohl die Bedeutung von Familie nicht erläutern“, sagte Yasin kalt.


    Frostalben
    Meetramedani schaute Yasin finster an und lehnte sich zu Indraneel rüber.
    „Sehen Sie Inspektor, ich habe es doch gleich gesagt. Zudem was faselt der da? Sowas wie Gefühle kennen die nicht - glauben sie mir“, sagte der Leibwächter zu seinem Vorgesetzten.


    „Wir haben uns nur präventiv gegen diese Menschen verteidigt Echse.
    Diese Kreaturen berauben unsere Schutzbefohlenen.
    Sie stehlen mit ihrer puren Existenz Lebensraum und Lebensgrundlage die dem Frostalben vorbestimmt ist", erläuterte Indraneel gelassen.


    Der Vorgesetzte lehnte sich seinerseits zu Meetramedani, so dass auch optisch der Schulterschluss klar zu erkennen war.


    "Ihr Einwand hat sich bestätigt. Es begreift nicht was ich von ihm will. Schade. Eine andere Möglichkeit wäre, ihm ein Gefühl von Verbundenheit und Heimat zu vermitteln.


    Wir werden die Gefügigkeitsdroge „Freundlicher Feind“ anwenden.
    Die Wirkung sieht folgendermaßen aus. Das Opfer findet sich mit den gegebenen Umständen ab. Es wird willenlos und gehorcht aufs Wort. An Flucht denkt es nicht mehr. Vielmehr noch, es fühlt sich in Ihrer Nähe wohl, so als wäre es unter Freunden.


    Bei Magiern blockt die Droge zudem die Möglichkeit auf den Nexus zuzugreifen. Wir spendieren unserem Freund jetzt einen leckeren Cocktail. Die Wohltat muss es einfach anerkennen“, sagte Indraneel mit sarkastischem Zischen.


    „Oh ja Chef! Ihre Idee ist so brillant wie sie fies ist. Sie sind wirklich dufte, der Echse so eine Freude zu machen“, lachte Meetramedani aus vollem Hals.


    Yasin
    "Der Tod wird eine Erlösung für Euch sein, wenn ich mit Euch fertig bin. Euer Nation wird brennen", antworte Yasin auf die Ausführung der beiden Frostalben.


    Frostalben
    "Aber unser Volk brennt doch schon! Vor lauter Jagdleidenschaft auf solche wie Dich", frotzelte Meetramedani.
    "Brennendes Eis - eine wundervolle Metapher", sinnierte Indraneel.
    "Ich hole schnell den Giftkoffer Inspektor“, sagte der Leibwächter gut gelaunt und flitzte aus der Kabine.
    "Na das nenne ich dienstbeflissen, ganz ohne Befehl schon unterwegs. Das gibt ein Sternchen. Hast Recht Echse. Meetramedani ist auch ganz Feuereifer", schmunzelte Indraneel.


    Yasin
    "Ihr habt Euer Ende selbst eingeläutet. Für jedes Volk, für jede Nation die Ihr vernichtet wird sich Volk für Volk gegen Euch wenden", fauchte Yasin.


    Frostalben
    "Du sprichst von Rebellion? Damit haben wir keine Probleme. Solche Gedanken löschen wir mit den Personen die sie verfolgen aus", sagte Indraneel gleichgültig.


    Binnen kürzester Zeit war Meetramedani zurück.
    „Giftkoffer – legen Sie los“, sagte Meetramedani begeistert.


    Indraneel nahm den Koffer entgegen, öffnete ihn und ging die ganzen Ampullen durch. Meetramedani saß gespannt und kribbelig neben ihm. Der Gesichtsausdruck des Leibwächters war der eines Kindes im Süßigkeitenladen. Indraneel schaute Yasin abschätzend an und zog dann eine Spritze auf.


    „Hier“, sagte Indraneel gönnend und reichte sie Meetramedani.
    Dieser nahm sie fast ehrfürchtig aus der Hand seines Chefs.
    „Dankeschön, damit machen Sie mir echt eine Freude. Wohin?“, fragte der Offizier.
    „Verbuchen Sie es unter Mitarbeiter-Motivation. In die Halsschlagader“, sagte Indraneel.


    Meetramedani ging zu Yasin rüber, packte ihn an seinem Kopf und zerrte dessen Schädel zur Seite. Dann rammte er ihn mit voller Wucht die Spritze in den Hals.


    Yasin
    "Vielleicht wird das Frostalbenvolk bestehen bleiben. Aber zwischen Euch und der restlichen Welt, ist noch nicht das letzte Wort gefallen", versprach der Farisin.
    Dann schwieg er lieber und konzentrierte sich auf seinen Körper. Yasin wusste, egal was sie ihm gespritzt hatte es würde schmerzhaft werden. Für ihn zumindest.


    Frostalben
    Beide Frostalben warteten gespannt, wann die Wirkung der Droge bei Yasin einsetzen würde. Der Vorgesetzte nickte Richtung Yasin, damit Meetramedani diesen wieder beobachtete.


    "Es geht sicher gleich los", erklärte der Offizier gespannt.


    Der Stich brannte wie der Biss einer Schlange. Die Droge breitete sich kriechend im Körper des Farisin aus. Kroch in seine Eingeweide hinab und zum Hals hinauf bis in sein Hirn. Er brach zusammen.


    Noch sah er die Alben. Sie saßen ihm gegenüber und taxierten ihn mit kaltem, zufriedenem Blick. Sie hatten ihm diese Schmerzen zugefügt und starrten nun auf ihn herab.


    Die Hitze in seinem Kopf stieg weiter und wurde fast unerträglich. In seinen Adern befand sich kein Blut mehr sondern flüssiges Feuer. Er fühlte sich als würde er jeden Moment innerlich zerrissen. Der Schmerz breitete sich rasend schnell in jeder Faser seines Körpers aus.


    Sein Blickfeld verschwamm und sein Körper begann hemmungslos zu zittern. Sein Verstand konnte nicht mehr begreifen was hier passierte, gelähmt von grenzenloser Qual.


    Gerade als er meinte vor Schmerzen sterben zu müssen, klärte sich sein Blick wieder. Langsam aber stetig ließ der Schmerz nach. Von Atemzug zu Atemzug ging es ihm besser.


    Yasin spürte seinen Körper wieder. Warum er sich auf dem Boden befand wusste er nicht. Aber der Umstand störte ihn auch nicht weiter. Er fühlte sich leicht, frei und glücklich wie nie zuvor in seinem Leben. Und das Beste war, genau gegenüber saßen seine Freunde wie er feststellte.


    „Hallo, na wieder wach?“ säuselte Indraneel, während Meetramedani sich nur darauf beschränkte gewaltig zu grinsen.
    Der Leibwächter schaute kurz auf sein Chrono.


    „Ich würde nach zwei Stunden nachimpfen“, sagte er freundlich. „Einverstanden“, stimmte Indraneel zu.


    Yasin
    "Ja. Was ist passiert? Und warum trage ich Fesseln?", fragte er irritiert seine Freunde. Dabei schaute er sich um, als sah er den Ort zum ersten Mal.


    Frostalben
    Indraneel beugte sich etwas vor.
    "Das ist zu Deinem eigenen Schutz mein Bester. Du hattest einen Deiner Anfälle. Wir haben Dich fixiert damit Du Dich nicht selbst verletzt. Sie müssen dran bleiben, zu Deinem Wohl", sagte er gelassen und registrierte den Blick.


    "Sag mir nochmal Dein Name. Ich weiß auch nicht, der ist so kompliziert, den kann ich mir einfach nicht merken. Bin ja auch nicht mehr der Jüngste", erklärte der Vorgesetzte. Meetramedani lächelte freundlich, blieb aber weiterhin wachsam.


    Yasin
    Yasin nickte verstehend.
    "Mein Name ist Yasin aus dem Haus Seraph".
    "Wo wollen wir eigentlich hin? Mir ist so als hat sich ein Nebel um meine Erinnerung gelegt."
    Mit einem Seufzer lehnte sich Yasin zurück.


    Frostalben
    "Oh Du Ärmster, dass tut mir leid für Dich Yasin. Sicher noch die Auswirkungen Deines Anfalls oder des Sturz dabei. Geht Dir sicher gleich besser, ansonsten geb ich Dir eine Tablette", sagte Indraneel aufmunternd.


    "Du vergisst das Beste Yasin, wir haben Freizeit. Wir schauen uns etwas Asamura an. Gestern waren wir auf Skille und haben uns ein bisschen verwöhnen lassen. Erinnerst Du Dich nicht mehr?


    Jetzt fahren wir nach Cheron, eine Zelt-Stadt der Rakshaner. Das sind Menschen, aber im Gegensatz zu ihren anderen Verwandten, sind sie nicht ganz so irre. Dort schauen wir uns etwas um und genießen die Freizeit", erklärte Indraneel freundlich.
    Meetramedani schmunzelte seinen Chef an. Indraneel hatte in keinster Weise gelogen, aber es so neutral wie möglich gehalten. Der Leibwächter war erstaunt wie ruhig sein Chef immer bleiben konnte.


    Yasin
    "Ich erinnere mich an gar nichts", sagte er kopfschüttelnd zu den beiden Frostalben.
    "Und genauso wenig weiß ich warum ich keine Uniform trage. Ich sehe bestimmt aus wie ein dreckiger Mensch", mit zusammen gekniffenen Augen schaute er an seine ramponierte Kleidung herunter.


    Frostalben
    Meetramedani schüttelte belustigt den Kopf.
    „Das hat unser Boss doch gerade erklärt. Weil wir im Urlaub sind. Also wirklich Yasin, woher sollen wir wissen, aus welchem Grund Du ausgerechnet so eine Kleidung als Freizeitbekleidung wählst. Guck uns an. Wir tragen weder Kampf- noch Paradeuniform. Zieh den Mist doch aus. Ich geb Dir Kleidung von mir aus dem Fundus. Ist auch sicher bequemer“, sagte Meetramedani freundlich.
    `Die werde ich später in den Ofen werfen, samt Dir´, dachte der Alb.


    „Kollege Meetramedani hat Recht, ich stimme dem zu. Allerdings wirst Du Dich erst in Cheron umziehen und nicht hier im Schiff“, sagte Indraneel.


    Yasin
    "Sie haben sicherlich Recht, das kann warten bis wir angekommen sind Herr". Der Farisin grübelte sichtlich angestrengt darüber nach, warum er sich ausgerechnet so seltsame Kleidung als Freizeitbekleidung angezogen hatte.


    Frostalben
    "Es gibt Dinge im Leben die sind unerklärlich. Warum trage ich eine schwarze Uniform und eine weiße Unterbuxe? Hm“, grübelte Indraneel und lachte sich kugelig.
    Meetramedani gefiel die Urlaubslaune von seinem Boss zudem war die Blödelei ansteckend.
    „Inspektor umgekehrt geht’s nicht. Weiße Uniform und schwarze Unterbuxe ist nur der Flotte vorbehalten. Sind Sie überhaupt seetauglich?“, lachte sich der Leibwächter schlapp.


    Indraneel stieß ein zischendes Gelächter aus, dass mehr einem Husten glich und schüttelte als Antwort den Kopf.


    „Lass uns aufhören Meetramedani, ich bekomm keine Luft mehr“, japste er ergeben.
    „Friede Indraneel“, sagte Meetramedani und wischte sich die Tränen aus den Augen.


    Yasin
    "Sir, Sie habe die Chrom Jackenknöpfe vergessen und deren Kragen. Damit Sie auf Ihren hohen Ross gut strahlen" fügte er leicht grinsend hinzu.


    Frostalben
    Indraneel atmete ein paarmal rasselnd tief durch.
    "Leute wenn Ihr mich umbringen wollt, machts kurz und qualvoll", sagte er gut gelaunt.
    "Chrom? Nein bin ehr der schlichte Typ. Alles schwarz, selbst die Knöpfe. In meiner Welt ist klein Platz für so einen Unfug wie bunte Farben", sagte Indraneel.


    "Keiner bringt Sie um solange ich in der Nähe bin", sagte der Leibwächter entschieden.
    "Ich weiß", sagte Indraneel.


    Die Kommunikation meldete sich kurz hinten in der Kabine.
    „Inspektor Indraneel, wir haben soeben Cheron erreicht und befinden uns im Aufsteigemodus“, gab Zyaprio kurz durch.
    Kaum war die Durchsage beendet, spürte man wie das Schiff an Höhe gewann. Einige Minuten durchbrach es sanft die Wasseroberfläche.


    Meetramedani sprang von seinem Sitz auf.


    „Das wird so klasse, das glauben Sie nicht Indraneel!“, sagte er aufgekratzt und flitzte in der Kabine rum. Der Leibwächter kramte seine Sachen zusammen und schloss den Koffer. Danach nahm er seinem Chef die Flasche aus der Hand und beförderte sie in den Müll, ehe dieser überhaupt die Möglichkeit hatte zu antworten.


    „Ich bin dann soweit“, verkündete Meetramedani freundlich mit dem Koffer und seinem Kram unter dem Arm.


    „Da hat es aber einer eilig. Bleiben Sie ruhig Meetramedani“, sagte Indraneel gelassen und stand ebenfalls auf. Er ging rüber zur Kommunikationstafel
    „Agent Zyaprio bereit machen zum Abrücken“, befahl er.


    Offizier Zyaprio kam nach hinten.
    „Wir sind ebenfalls soweit Inspektor Indraneel. Wir rücken vor und erwarten Sie draußen“, sagte er höflich und verschwand wieder aus der Kabine.


    Meetramedani wollte ebenfalls aufbrechen, als ihn sein Vorgesetzter ansprach.


    „Haben Sie nicht etwas vergessen?“, fragte Indraneel.
    „Inspektor?“, fragte Meetramedani nach.
    „Die Echse“, sagte Indraneel freundlich und folgte seinen beiden anderen Agenten nach draußen.


    Meetramedani löste die Verbundkette von der Bordwand und nutzte sie als Leine. Er zog den Farisin hinter sich her und folgte Indraneel. Da Yasin die Hände auf dem Rücken und zudem die Beine in Ketten hatte, musste er sich anstrengen Meetramedani zu folgen, da er nur kleine Schritte machen konnte.


    Draußen standen Zyaprio und Marzeenarel mit Indraneel zusammen. Meetramedani zog Yasin stumm mit zur Truppe. Gelandet waren sie am Strand an einer großen Flußmündung. Die Frostalben brachen auf und gingen zum Strand herunter.


    Vom Strand her kam ihnen eine hochgewachsene, durchtrainierte Frau mittleren Alters entgegen. Ihr folgte eine ganze Wachtruppe unter schwerer Bewaffnung. Sie blieb direkt vor dem Vorgesetzten stehen und verbeugte sich würdevoll. Dennoch huschte Ihr Blick kurz irritiert zu Yasin.


    Yasin
    Wie es sich gehörte hatte der Farisin Haltung angenommen und stand stramm. Allerdings fragte er sich so langsam, warum er gefesselt war und nicht zu einem Heiler gebracht wurde.


    Wenn er erneut einen seiner Anfälle bekam, würde dies ein schlechtes Licht auf ihn und seine Kameraden werfen. Und erst Recht natürlich auf seinen Vorgesetzten.


    Und warum nannten sie ihn Echse? War das ein seltsamer Spitzname? Sie kannten ihn doch. Irgendwie war alles schemenhaft und unklar in seinem Kopf.


    Frostalben
    „Inspektor Indraneel, mein Name ist Deryaleetiny. Es ist mir eine außergewöhnliche Ehre Sie begrüßen zu dürfen. Sämtliche Vorbereitungen für Ihren Aufenthalt wurden getroffen und ich hoffe er ist so angenehm wie möglich für Sie.


    Da Sie eine längere Anreise hatten, geleitet ich Sie direkt zu Ihrem Quartier. Alle wichtigen Informationen bezüglich Termine liegen bereits auf Ihrem Zimmer. Bei Fragen oder Wünschen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung. Und nun möchte ich Sie höflich bitten mir zu folgen“, sagte Deryaleetiny und machte eine einladende Handgeste.


    Indraneel nickte knapp zur Begrüßung
    „Die Ehre ist ganz meinerseits. Gehen Sie voran, wir folgen Ihnen“, sagte er höflich. Die Frau kam seinem Wunsch umgehend nach und gemeinsam setzte sich die Truppe in Bewegung. Ziel war direkt das große Gebäude vor ihnen.


    Yasin wurde von Meetramedani unter dem Arm gepackt wie selbstverständlich mitgezogen.


    "Los komm, wir wollen den Anschluss nicht verpassen", sagte der Leibwächter freundlich.


    Yasin
    "Was Du nicht sagst. Ich bin schon sowieso schon das Gespött des ganzen Volkes.
    Ich bin froh dass ich meine Uniform nicht trage, das wäre die Krönung der Schmach", sagte der Farisin leise.



    Meetramedani
    Meetramedani klopfte Yasin aufmunternd auf die Schulter.
    "Ach was Yasin, erstens sind wir im Urlaub und zweitens wer soll das denn Deinem Division stecken? Wir sicher nicht. In einer Mission erteilst Du ihm....", stockte auf einmal Meetramedani als ihm einfiel überhaupt nicht mit einem Kollegen zu reden.
    "Ist auch gleich. Du machst mich noch kirre. Gleich auf dem Quartier kümmere ich mich um Dich also sei unbesorgt", sagte der Frostalb leise.


    Indraneel & Deryaleetiny
    Deryaleetiny ließ sich etwas zurückfallen um direkt neben Indraneel
    zu laufen und hakte sich bei ihm ein.


    „Inspektor dürfte ich Sie fragen was dieser Farisin dort in Ihren Reihen macht?“, fragte die Frau aufmerksam.


    „Sicher Sie dürfen. Er ist quasi unser Glücksbringer. Jedenfalls solange bis wir gemeinsam mit ihm nach Hause zurückgekehrt sind. Er arbeitet bei uns im Labor“, erläuterte Indraneel.
    „Aha, wundervoll“, sagte Deryaleetiny begeistert und nickte verstehend, dass der Farisin so gut wie tot war.


    „Frage - befinden sich in meinem Quartier außer im Schlafzimmer Fixatoren für Sklaven? Wahlweise würde auch ein Kühlhaus gehen. Was haben Sie im Angebot?“, fragte Indraneel freundlich.


    „Ich kann Ihnen alles bieten. Fixatoren sind im ganzen Quartier verteilt. Einige Gäste bevorzugen es Ihre Sklaven in jedem Raum um sich zu haben“, erklärte sie freundlich.
    „Wirklich alles? Hhm“, zischte er vergnügt, was seine Begleiterin auflachen ließ.


    Meetramedani
    Meetramedani musterte Deryaleetiny argwöhnisch. Er starrte giftig ihre Hand an, welche sie auf Indraneels Arm gelegt hatte.
    „Guck Dir das an Yasin. Fasst die einfach unseren Boss an. Niemand hat den Boss anzufassen! Ich hasse solche Dreistigkeiten wie die Pest. Eine absolute Respektlosigkeit“, raunte er Yasin leise zu.


    Yasin
    "Sie ist auf eine Beförderung aus. Deswegen hält sie sich in der Nähe des Commander auf. Sie versucht mit allen Mittel positiv aufzufallen. Reg Dich nicht darüber auf", sprach der Farisin.
    "Und unser Commander weiß was er an uns hat. Auch wenn ich jetzt gerade nicht dem Paradebild entsprechen.", lächelt Yasin.


    Meetramedani
    Meetramedani musste sich ein Lachen verkneifen und biss sich in seine freie Hand.
    "Indraneel ein piseliger Commander. Das wäre was, dann stehe ich ja im Rang über ihm. Hab ich nicht gewusst. Dann frag ich mich warum ich sein Assistent bin wenn ich zwei oder Minimum einen Rang über ihm stehen würde.
    Gut ich gestehe es, reine Zuneigung. Außerdem verstehen wir uns bombig, da drückt man schon mal ein Auge zu", sagte Meetramedani und knuffte Yasin vor die Schulter. Der Farisin war echt klasse als Clown fand der Leibwächter. Er sah nicht nur aus wie eine Witzfigur, er war auch zum Schießen witzig.


    "Yasin, Indraneel ist Inspektor des Ordo Oculum, er ist nur dem Regenten persönlich Rechenschaft schuldig. Er und seine Glaubensbrüder, sprich die anderen Inspektoren sichern den Schutz und Erhalt unseres Volkes. Zudem ist er ein Held des Nexus. Er ist ein Astral-Krieger, ein Magier der im Nexus gegen die Lichtalben antrat.


    Niemand sonst steht über ihm oder seinen Brüdern nur der Regent. Neben ihm stehen die anderen Inspektoren. Also die vier anderen Inspektoren. Diese sind sich gegenseitig aber nicht weisungsbefugt, sondern jeder ist für seinen Sektor eigenverantwortlich.


    Nur der Regent kann den Inspektoren Befehle erteilen, sonst niemand.
    Inspektoren des Ordo Oculum agieren innerhalb der Magierkaste. Sie sorgen für das Zusammengehörigkeitsgefühl des Volkes. Sie dürfen in sämtlichen Belangen Recht sprechen und sofort vollstrecken. Ob Diener oder Magier, wer Verrat begeht wird von einem Inspektor getötet. Selten persönlich, meist von einem seiner persönlichen Agenten - sprich uns. Commander!", kicherte Meetramedani.


    "Lass das Indraneel mal nicht hören, der schlägt Dich einhändig durch die Wand. Also pssst", flüsterte der Offizier gut gelaunt, fuhr dann aber ernst fort.


    "Aber ehrlich, mit allem anderen hast Du Recht. Wer weiß was die Alte sich für einen Posten ausmalt, wenn die Indraneel Honig ums Maul schmiert. Kein Wunder dass die sich an unseren Chef so ranschmeißt. Vielleicht denkt sie sogar einen Schritt weiter und hofft auf ein Kind. Der werde ich die Suppe versalzen", flüsterte er noch leiser.


    Yasin
    "Lass ihr ruhig die Beförderung. Wenn sie dann einem anderen Inspektor unterstellt wird, ist die Freude nicht von langer Dauer", grinste der Farisin kühl.


    Meetramedani
    Meetramedani prustete einmal kurz auf und stopfte sich dann schnell seinen Ärmel in den Mund. Er lief puterrot an, weil er krampfhaft versuchte einen Lachanfall zu unterdrücken. Als er sich einigermaßen gefasst hatte, schaute er Yasin ganz ruhig an.


    "Yasin die erhofft sich einen guten Posten bei der Miliz indem Indraneel für sie vorspricht oder sein Wohlwollen kund tut. Das wäre ein Freifahrtschein für eine satte Beförderung. Sprich Vitamin B um zwei Ecken.
    Ehrlich Du bist eine Marke. Ich hab selten so gelacht.


    Hast Du schon mal einen weiblichen Agenten gesehen?
    Hast Du schon mal einen weiblichen Krieger gesehen?
    Oder einen weiblichen Inspektor?


    Eine Frau ist körperlich wie geistig nicht dazu in der Lage so einen Posten zu bekleiden. Sie sind nicht rational genug, was harte, unerbittliche Entscheidungen angeht. Manche Frauen so habe ich gehört, lassen sich in ihren Entscheidungen sogar von Gefühlen beeinflussen.


    Hat der weibliche Inspektor einen guten Tag, lässt er bei Parasiten Gnade walten?
    Hat der weibliche Inspektor einen schlechten Tag, richtet er eigene unschuldigte Mitbürger? Das darf nicht sein. Es hat einen guten Grund, warum Frauen im Orden strengstens verboten sind!


    Selbst wenn widererwartend Frauen auf einmal erlaubt wären. Die hätte keinen leichten Stand. Wenn die es eine Woche aushält, wäre das lang. Die würde Spießrutenlaufen ohne Ende. Hey und ich sage das als Agent des Ordens.
    Gut stellen wir uns vor, sie würde als Agentin eingestellt.


    Die würde nur überleben, wenn ein Inspektor die schützende Hand über sie hält. Was unlogisch wäre, denn sie sollte sein Leben schützen, nicht umgekehrt. Aber dann müsste sie sicherheitshalber in seinem persönlichen Stab arbeiten.


    Eine seiner direkten Untergebenen werden, so wie wir von Indraneel der Ständige Stab sind. Und welchen Posten sollte sie hier bekleiden? Was kann sie, was keiner von uns kann? Was? Es ist nur eine Frau, die klemmt sich vermutlich noch einen aktivierten Blitzstock unter den Arm", erklärte er flüsternd.


    Argwöhnisch guckte Meetramedani zu Deryaleetiny rüber und dann auf seine Kollegen.


    "Ehrlich, ich will die Frau weder im Orden haben, noch in unserem Stab noch an Indraneels Arm. Ich platz gleich", flüsterte er wütend.


    Yasin
    "Unterschätze nie einen Konkurrenten", mahnte Yasin.


    Meetramedani
    "Sicher, es ist stets von Vorteil selbst unterschätzt zu werden.
    Man sollte seinen Feind weder über- noch unterschätzen.
    Optimismus oder Pessimismus haben in einem Kampf nichts verloren.
    Realismus ist angesagt.


    Trotzdem der Platz an Indraneels Seite gehört mir. Und den lasse ich mir von nichts und niemanden wegnehmen. Womit will die aufwarten, was mich vertreiben könnte? Spielchen?


    Wenn die wüsste, was ich weiß. Wenn er mit ihr fertig ist, sieht die aus, wie das Kunstwerk eines irren Metzgers. Aber ich versuche es erst schlicht. Meist ist die einfachste Lösung die Beste. Wenn nicht ziehe ich andere Seiten auf", erläuterte der Agent.


    Yasin
    "Wie du meinst, es wäre schade um Dich. Das Volk würde einen guten Agenten verlieren. Und Inspektor Indraneel einen guten Mann", meint Yasin.
    Meetramedani war alt genug auf sich selbst aufzupassen.


    Meetramedani
    Der Frostaalb schaute irritiert von Yasin zu Indraneel. Sein Blick blieb an seinem Vorgesetzten hängen. Er beobachtete die ganze Zeit seinen Chef und starrte auf dessen Kreuz, während er über die Worte des Farisin nachdachte.


    Während des Grübelns fiel ihm dabei schlagartig ein, dass Indraneel auch spürte was hinter ihm passierte durch seine magische Gabe. Meetramedani senkte sofort den Blick und zeigte kurz als Entschuldigung beide Handflächen.


    "Danke", sagte er zu Yasin.
    "Hast Recht, was soll ich mich hier daneben benehmen? Fällt auf Indraneel zurück. Das ist die gar nicht wert", sagte er gelassen.
    `Ich hab doch den Giftkoffer unter dem Arm. Das regele ich gleich ohne jede Aufregung´, dachte der Frostalb.


    Indraneel
    „Befindet sich das Team von Shafkeen schon vor Ort? Terminierung wurde durch Agent Meetramedani mit meinem Aufenthalt hier kombiniert“, erläuterte Indraneel Deryaleetiny.
    „Da kann ich Sie beruhigen Inspektor. Das Team befindet sich mit passend ausgestattetem Schiff bereits vor Ort. Haben Sie Probleme? Soll irgendetwas verschoben werden?“, fragte die Milizführerin freundlich nach.


    „Nein. Alles Weitere diesbezüglich ist für Sie irrelevant. Ich danke für die Auskunft“, erwiderte Indraneel. Kurze Zeit später war das Quartier erreicht.


    „Ich danke Ihnen für Ihre Begleitung Deryaleetiny und verabschiede mich nun. Man sieht sich gewiss zu einem Termin wieder. Vielen Dank und auf Wiedersehen“, sagte Indraneel freundlich. Deryaleetiny verabschiedete sich mit einer tiefen Verbeugung und ließ die Truppe allein.


    Indraneel & Meetramedani
    Indraneel betrat mit seinen Begleitern das Quartier und suchte direkt das Schlafzimmer auf. Ohne ein weiteres Wort verschwand er darin.


    Agent Meetramedani zog Yasin weiter hinter sich her und schaute sich im Quartier um. Es war großzügig und luxeriös eingerichtet.


    „Die wollen ganz Eindruck schinden beim Boss. Schleimer“, sagte Meetramedani kichernd.


    Er entdeckte einen Sklavenring fest eingelassen in der Wohnzimmerwand und kettete dort Yasin fest. Er verschwand kurz in einem anderen Raum. Yasin hörte den Offizier kramen. Dann kam er zurück mit einer Flasche Wasser in der Hand, sowie einem Hemd und einer Hose unter dem Arm. Er stellte sie vor Yasin ab.


    „Deins. Teil es Dir gut ein und zieh Dich um. Indraneel entscheidet nachher ob Du ohne Kette sein darfst“, erklärte er schlicht.


    Die Kette war lang genug, dass sich der Farisin vernünftig hinsetzen oder hinlegen konnte. Einige Kissen lagen in seiner Nähe, sowie auch eine Decke. Yasin konnte von seinem Platz aus den Agenten beobachten, welcher sich im Wohnzimmer einrichtete.


    Meetramedani hatte es sich gemütlich gemacht, hatte sich seiner Uniform und Panzerung entledigt und sich mit Knabberzeug und Getränken versorgt. Er war schon halb am Einschlafen, als Indraneel aus dem Schlafzimmer kam und sich neben ihn setzte. Meetramedani reichte ihm ein Getränk.


    „Hier nimm und hock Dich“, sagte er freundlich.
    „Schon dabei, Danke“, sagte Indraneel, nahm die Flasche und machte es sich ebenfalls gemütlich.


    Yasin
    Yasin schaute skeptisch auf das Shirt und die Hose. Wie sollte er sich gefesselt umziehen? Ihm gefiel das Ganze immer weniger. Er verstand nicht warum er nicht zu einem Heiler gebracht wurde, damit man seinen Anfälle entgegen wirken konnte.
    Und jetzt duzte der Leibwächter seinen Vorgesetzten auch noch und dieser duzte zurück?


    "Mhhhhm", räuspert sich Yasin und hielt seine zusammen gekettet Hände hoch.



    Indraneel und Meetramedani
    Die beiden Frostalben drehten sich synchron zu Yasin um.
    "Das hatte ich ganz vergessen zu fragen. Kann Yasin abgekettet werden?", fragte Meetramedani.
    "Warte", sagte Indraneel, stand auf und verschwand im Schlafzimmer. Kurze Zeit später kam er zurück mit einer Kette und einem Sklavenkragen.


    "Das bekommt er um, dann kann der Rest runter. Zieh eine Spritze Gefügigkeit auf gegen seine Anfälle", sagte der Vorgesetzte zu Meetramedani.


    Der Offizier ging zum Koffer, und kam der Aufforderung umgehend nach. Indraneel trat ganz nah an Yasin heran.


    "Kopf hoch, ich leg Dir das um. Es ist zu Deinem eigenen Besten", sagte der Alb.
    Meetramedani hatte sich mit der aufgezogenen Spritze in der Hand neben Indraneel gestellt und wartete ab.


    Yasin
    Yasin hob seinen Kopf. Es waren seine Kameraden, sie wollten ihm helfen.
    Obwohl er die Methoden gegen seine Anfälle lächerlich und entwürdigend fand.


    "Warum Sklavenketten? Ist es nicht effektiver mich in zu einem Heiler zu bringen und so dauerhaft den Anfällen entgegen zu wirken? Ich würde schneller wieder meinen Dienst antreten können. Die Feinde des Frostalben-Volks werden wegen mir keine Urlaubspause machen. Dieser Abschaum gehört ausgelöscht", schnaufte Yasin wütend und wartete auf sein Medikament.


    Indraneel
    Indraneel legte Yasin den magischen Sklavenkragen um und drückte ihn zu. Mit einem metallischen Schnappen rastete der Kragen ein und war gesichert. Die daran angebrachte Kette befestigte er an der festeingelassenen Wandhalterung. Die anderen nun unnötigen Ketten löste er zeitgleich.


    "Ein Heiler? Wenn Du einen Heiler benötigst, erlöse ich Dich, keine Sorge. Deine Anfälle rühren nicht von Verletzungen her, sondern sind ein Hirnleiden. Ein solcher Anfall ist Folge paroxysmaler, synchroner Entladungen von Neuronengruppen im Gehirn. Aus diesem Grund injiziere ich Dir Krampfblocker. Eventuell können wir später auf die Kette verzichten", sagte Indraneel zu dem Farisin und hielt die Hand auf.


    Meetramedani legte die Spritze vorsichtig in die Hand von seinem Boss.
    Dieser packte Yasin am Unterkiefer und bog dessen Kopf zur Seite.


    Der Farisin spürte die gewaltige Kraft die in der Hand lag. Ein wütendes Zucken und sein Kiefer wäre mit Leichtigkeit zermalmt. Warum dieser Alb über solche gewaltigen Kräfte verfügte, war nicht zu erkennen. Mit der anderen Hand spritze er Yasin erneut eine Dosis der Gefügigkeitsdroge.


    "Das war es schon", sagte der Vorgesetzte und nahm wieder auf dem Sofa Platz. Meetramedani nickte Yasin einmal kurz zu und setzte sich wieder neben seinen Boss.


    „Sollten wir nicht über Erinnerungen seinerseits plaudern? Nummer 7 aus dem Koffer wäre da was Feines“, schlug Meetramedani vor während sie weiter ihre Unterlagen durchschauten.


    „Sicher aber zur Zeit nicht verabreichbar. Medizin Nr. 12 sorgt für Fügung und Vergessen. Medizin Nr. 7 sorgt für absolute Erinnerung, ist ein Wahrheitsserum. Ruhigstellung oder Infos? Beides gleichzeitig geht nicht. Du kannst niemanden die Erinnerung per Nr. 12 nehmen und zeitgleich Nr. 7 hinterherjagen damit er sich an alles erinnert. Das ist paradox“, sagte Indraneel.


    „Entschuldige, ich hab nicht nachgedacht“, sagte der Leibwächter. Meetramedani schaute ab und an zu seinem Chef rüber, welcher dann kurz den Blick erwiderte, sagte aber kein Wort. Als er erneut guckte, war es Indraneel leid.


    „Sag es“, forderte er Meetramedani auf.
    „Ich brauche Deinen Beistand und ich will um etwas bitten“, sagte Meetramedani verlegen.
    „Den hast Du doch. Erzähl“, sagte Indraneel entgegenkommend.
    „Offen?", hakte Meetra nach.
    "Offen", bestätigte Indraneel.
    "Kann ich die Echse vorher entsorgen?", bat Meetramedani.
    "Nein", grinste Indraneel.
    "Je näher mein Sonderjob kommt, je besorgter bin ich. Es ist möglich, dass ich nicht überlebe. Wie Du mich siehst weiß ich nicht. Ich hingegen schwor Dir Treue über den Tod hinaus, nicht nur dienstlich Indraneel. Bevor ich mich nachher ins Ungewisse verabschiede, würde ich gerne Deine Sicht erfahren“, erklärte der Leibwächter.


    Indraneel schaute Meetramedani einen Moment perplex an. Das erste Mal seit Ewigkeiten fühlte er sich verunsichert aber auch zeitgleich geschmeichelt.


    „Ehre und Treue bedürfen keiner Worte. Aus diesem Grund verweige ich Dir die Antwort. Ich schweige darüber. Was wiederrum alles sagt", antwortete Indra schmunzelnd.
    "Danke für Dein Schweigen", stimmte Meetramedani glücklich zu.


    Yasin
    Yasin schaute zuerst panisch von dem einen Frostalb zum anderen, die aber scheinbar nun mit sich selber beschäftigt waren. Was sie genau meinten, verstand Yasin nicht, aber er hatte das Gefühl bei einer Intimität zu stören.


    Indraneel & Meetramedani
    Meetramedani hatte sich im Sofa ganz runter sinken lassen und die Beine auf den Tisch gelegt. Indraneel saß ganz ähnlich da, nur hatte er zusätzlich seinen Ellenbogen in die Lehne gebohrt und stütze seinen Kopf auf der Hand ab.

    „Umziehen nicht vergessen Yasin. Die Sachen wurden Dir nicht umsonst ausgehändigt“, sagte Indraneel.


    „Gönn Dir etwas Leckeres, eventuell hat Gropoda hier einen Laden. Sein Futter ist ausgezeichnet wie Du weißt. Und gönn Dir was Gutes.


    Nach dem Termin wirst Du erst mal nichts essen können, Du bist platt und fertig. Letzte Gelegenheit für einen Imbiss vor der großen Stunde. Sollte mir zu Ohren kommen, dass Du einen Unwürdigen geordert hast, ist was fällig. Vielleicht gehe ich Officer Deryaleetiny besuchen. Also nimm Dir Taler und verschwinde, dass lenkt ab“, sagte Indraneel gutmütig.


    „Inspektor das geht nicht. Dann passt hier niemand auf Sie auf“, sagte Meetramedani dienstlich.


    „Das glaub ich jetzt nicht“, sagte Indraneel lachend und schüttelte den Kopf.
    „Einfach nur hier sitzen, gammeln in Ordnung?“, fragte Meetramedani.
    „In Ordnung“, sagte Indraneel.


    Yasin
    entledigte sich seiner Kleidung. Er legte sie fein säuberlich hin und zog seine neue Kleidung an.
    "Keine Sorge Meetramedani auch wenn mein Radius verkleinert ist werde ich schon auf ihn achtgeben. Los verzieh Dich", schmunzelte der Farisin.


    Beim Ablegen fiel ihm ein kleines Täschchen an der Kleidung auf. Er öffnete es. Und entnahm eine kleine angebrannte Zeichnung. Er schaute es sich an. Er erkannte eine Person sofort wieder – die Person auf dem Bild war er selbst. Die andere Person auf dem Bild war ihm unbekannt. Aber irgendwas in seinen Schädel hämmerte fast schmerzhaft gegen seien Schädeldecke. Sie kam ihm bekannt vor aber er konnte sie nicht zuordnen in welcher Beziehung sie zu ihm stand.


    Indraneel
    Indraneel brauchte sich nicht umzudrehen um zu sehen was der Farisin tat. Er spürte es über seine Gabe. Er hatte ein Bild zur Hand genommen.


    "Der Kollege hat Recht, geh was essen! Marzeenarel und Zyaprio sind hier. Yasin ob Du es mir glaubst oder nicht, ich bin sogar in der Lage mich zur Not selbst zu verteidigen", sagte er belustigt.


    Er stand auf und ging rüber zu Yasin.


    "Ich darf mal", sagte er knapp und nahm dem Farisin das Bild aus der Hand. Er betrachtete es eingehend und speicherte in seinen Gedanken jedes noch so kleine Detail ab. Dann ging er erneut zum Koffer und zog eine doppelte Dosis der Droge auf, während Meetramedani ihn nur stumm musterte.


    Indraneel ging zurück zum Farisin, schnappte erneut seinen Kopf und injizierte ihm die zweite Spritze.


    "Geht gleich besser", sagte der Vorgesetzte und machte es sich danach erneut bequem.
    Meetramedani setzte sich neben Indraneel.


    Kaum ausgesprochen merkte Yasin wie seine Kopfschmerzen nachließen. Das dröhnende Hämmern in seinem Schädel verschwand, genau wie der Funke der Erinnerungen.


    Yasin
    "Inspektor ich weiß das ich dienstfrei hatte, als meine Anfälle auftraten. Was für einen Rang belege ich und welche Aufgabe habe ich unter Ihrem Kommando. Und überhaupt was für Werdegang hatte ich in der Armee, Herr? Inspektor, ich kann mich an nichts mehr erinnern, gar nichts, Inspektor," die letzte Wort sprach er mit einer Inbrunst die man ihm nicht zugetraut hätte.


    Indraneel
    "Verbindungsagent Seraph, Vorname Yasin. Auszeichnung durch besonderen Gehorsam und Fleiß. Durch zwei separate Empfehlungen Wechsel in Ständigen Stab unter meiner persönlichen Führung. Grundaufgabe Personenschutz unter Einsatz des eigenen Lebens von Inspektor Indraneel. Meiner einer.


    Weitere Aufgaben, Erledigung sämtliche übertragene Aufgaben des Vorgesetzten oder der diensthöheren Kollegen, weiter nicht spezifiziert", führte Indraneel aus.


    Yasin
    "Inspektor, Danke Inspektor", nickte der Farisin zu seinem Lebenslauf. Er setzte sich auf den Boden und lehnte gegen die Wand. Und nahm ein Schluck Wasser aus der Flasche zu sich. Und betrachtet seinen Brustkorb unter dem Shirt. Er entdeckte einige ältere Wunden wie auch vernarbte Stichverletzung. Das passte alles ins Bild.


    Indraneel & Meetramedani
    "Keine Ursache", sagte Indraneel freundlich zu Yasin.
    Meetramedani grübelte eine Weile und schaute sich dabei Yasins Narben genau an.


    "Auf Jück zu gehen habe ich keine Lust, ich sagte schon dass ich hier bleiben will. Lass uns was zu beißen bestellen, die haben hier doch alles. Dann müssen wir nicht weggehen und es wird frei Haus geliefert. Ausnahme zur Feier des Tages? Komm.
    Ich such Dir auch was Feines aus was Du ohne Probleme essen kannst", schlug der Agent mit breitem Grinsen vor.


    Er kramte die Karte vom Tisch und schaute rein.


    "Wieso eigentlich nicht? Du hast vollkommen Recht. Wir haben die ganze Nacht Zeit, also kann ich auch mal wieder normal was essen. Bestell auch was Leckeres zu trinken. Und Yasin nicht vergessen", sagte Indraneel gut gelaunt.
    "Wird gemacht Chef", sagte Meetramedani.


    Meetramedani schnappte sich seinen Block und bestellte alles was er an Speisen Leckeres fand. Er ging zur Tür, öffnete sie und drückte die Bestellung wortlos dem wartenden Diener in die Hand.


    „Jetzt heißt es warten“, sagte er glücklich und streckte sich wieder lang aus. „Korrekt“, erwiderte Indraneel.


    Es verging eine ganze Weile, als es an der Tür klopfte. Meetramedani nahm die bestellten Sachen an und baute sämtliche Speisen auf dem Tisch auf.


    „Das Futter reicht für die ganze Kompanie“, sagte Indraneel schmunzelnd. Er nahm sich von jeder Speise was auf seinen Teller und machte sich gleich daran es in winzige Stücke zu schneiden.


    „Möglich, nur bekommen die nichts ab“, erwiderte Meetramedani grinsend und legte Indraneel Fleisch auf den Teller.
    „Probier das Insektenfleisch, schmeckt super“, sagte Meetramedani freundlich.
    „In Ordnung“, sagte Indraneel.


    Als Indraneel seinen Teller zubereitet hatte, schaute er einen Moment auf seinen Teller. Meetramedani beobachtete ihn fürsorglich.


    „Soll ich Dir helfen?“, fragte Meetramedani freundlich nach.
    „Geht schon“, krächzte Indraneel leise.
    Zuerst probierte er von den Insekten.


    „Schmeckt wirklich lecker“, sagte er erstaunt.
    „Meine Rede und schön weich. Gut für die Kehle“, sagte Meetramedani und öffnete für sich selbst und seinen Boss ein Bier.


    „Lae tofoe Indra“, sagte er freundlich.
    „Manuia Meetra“, erwiderte dieser.


    Beide tranken gut gelaunt ihr Bier aus, während Yasin das Wasser im Mund zusammenlief, allein schon wegen dem Duft der Speisen.


    Yasin
    Yasin wollte nicht um etwas vom Tisch bitten, dass war eines Agenten nicht würdig. Er behielt lieber die Tür im Auge. Sollten sich die beiden ruhig vergnügen.


    Indraneel und Meetramedani
    „Ich war so frei meine Vertretung selbst zu regeln. Agent Aerandir wird in meiner Abwesenheit Dein Assistent sein. Ausnahme selbstverständlich Deine persönlichen Belange. Du hast mich in Dein Vertrauen gezogen. Also bewahre ich Stillschweigen. Wenn er Dich persönlich unterstützen soll, musst Du ihn anleiten“, erklärte Meetramedani mit vollem Mund schmatzend.


    „Nein kein Bedarf. Meine persönlichen "Belange" finden nur zwischen uns beiden statt. Normale Assistenz durch Aerandir ist ausreichend“, erklärte Indraneel während er in seinem Essen rumstocherte.


    „Das freut mich“, sagte Meetramedani mit einem breiten Grinsen.
    „Ich weiß“, sagte Indraneel.


    „Nun Aerandir hat Interesse bekundet und mich drum gebeten meine Vertretung zu geben. Er könnte so zeigen was er kann und sich seine Sporen verdienen. Immerhin letzter im Rang des Stabs“, erklärte Meetramedani.


    „Letzter im Rang ist Seraph.
    Aerandirs Interesse ist durchaus nachvollziehbar wenn auch von zwei Seiten zu betrachten. Kann er sich durchsetzen? Kann er dies in einem vernünftigen Ton? Vorletzter im Rang, jeder Agent ist ihm weisungsbefugt. Spricht er für mich ist er plötzlich jedem übergeordnet.


    Ich akzeptiere Deine Wahl, allerdings nur aus persönlichem Grund Meetra. Ich vertraue Dir. Aerandir bekommt seine Chance. Er sollte vermeiden für mich eine Enttäuschung zu werden sonst entferne ich ihn. Macht er seine Sache gut, wird sein freiwilliger Einsatz belohnt.


    Benimmt er sich den anderen gegenüber daneben, überlasse ich ihn Zyaprio und zwar schutzlos“, erläuterte Indraneel freundlich und aß dann weiter.
    Meetramedani nickte verstehend, er wusste was das für Aerandir bedeutet.


    „Was übrig bleibt kann Yasin essen oder er bekommt gleich einen Teller gepackt“, sagte Meetramedani.
    „Mir gleich, hab meiner Katze auch immer am Tisch was gegeben“, sagte Indraneel.
    „Was für eine Katze?“, fragte Meetramedani futternd mit vollem Mund neugierig.
    „Winzig – eine Handvoll Katze, schwarz, goldene Augen, Name - Spucke. Jahre her. Hab sie unter Trümmern gefunden nach einem Einsatz. Ein Bein ab, Ohren zerfetzt, Kiefer gebrochen, Verbrennungen. Als ich sie packen wollte hat sie mich gebissen und nach mir geschlagen.


    Die Kleine hat mir imponiert, drum mitgenommen und versorgt. War eine Gute. Stets kratzbürstig, wild, anmaßend und unfreundlich, eigentlich fast wie ein Kerl. Halt nur eine Katze“, lachte Indraneel.


    „Sowas muss es doch auch als Kerl geben“, lachte Meetramedani.
    „Ich sagte Du bekommst darauf keine Antwort, lass den Scheiß“, sagte Indraneel.


    „Ja gut. Wir hatten immer Menschen. Die haben am Tisch nichts bekommen. Betteln verboten. Die gehen allerdings sehr schnell ein“, sagte Meetramedani und nahm einen großen Schluck Bier.


    „Menschen! Diese kreischenden Viecher. Wie könnt Ihr sowas Zuhause halten? Steht Ihr auf Kopfschmerzen?“, fragte Indraneel vergnügt.
    „Nein“, lachte Meetramedani „unsere sind stumm. Paps schneidet ihnen direkt nach dem Kauf die Stimmbänder durch.
    „Ein Skalpell im Haus ist Gold wert“, lachte Indraneel.


    Meetramedani lehnte sich zurück und strich sich über seinen vollgefressenen Bauch.
    „Schöner Abend“, sagte er zufrieden grinsend.
    „Stimmt, satt und glücklich“, pflichtete Indraneel bei.


    „Und jetzt?“, fragte Meetramedani.
    „Was und jetzt?“, fragte Indraneel.


    „Was tun wir jetzt?“, fragte Meetramedani nach.
    „Nix“, erwiderte der Vorgesetzte.


    „Guter Plan. Nachtisch?“, fragte Meetramedani.
    „Ich bekomm nichts mehr runter“, sagte Indraneel satt.


    „Möchtest Du... anderen Nachtisch?“, fragte Meetramedani.
    „Dazu bin ich zu vollgefressen“, sagte der Vorgesetzte.


    „Wollen wir das Bier wegzischen und Absacker hinterher?“, fragte Meetramedani.
    „Willst Du mich abfüllen? Ich kann nicht maßlos Alkohol trinken sonst bekomme ich Probleme“, erklärte Indraneel.


    „Welcher Art? Tanzte naggelig auf dem Tisch?“, lachte Meetramedani.
    „Trottel, das wäre mein letztes Problem“, lachte Indraneel.


    „Stell Dir vor der Regent sieht aus dem Nexus wie Du die Tanzmaus gibst“, gluckste Meetramedani.
    „Da bräuchte ich wirklich eine gute Ausrede, besser wäre eine neue Identität“, lachte Indraneel.


    „Echt so schlimm? Hab Dich noch nie tanzen sehen“, grölte Meetramedani.
    „Ist auch besser so glaub mir“, sagte Indraneel gut aufgelegt und streckte sich lang aus.


    „Ich fütter mal den Kollegen“, sagte Meetramedani, packte von allen was noch da war einen großen Teller zusammen und stellte ihn dann Yasin hin.
    „Hau rein Yasin“, sagte er und setzte sich dann zurück neben Indraneel.


    Meetramedani schaute auf seinen Chrono wegen der Uhrzeit.
    "Ist noch etwas Zeit, aber besser man ist etwas eher da. Also ich gehe jetzt. Drück mir die Daumen“, sagte Meetramedani.
    „Wir sehen uns wieder“, sagte er freundlich.

    „Dem natürlichen Körper sind Beschränkungen auferlegt. Wahre Größe erreichen wir, indem wir die Form des rein physischen Alben hinter uns lassen. Wir stehen für unsere höhere Lebensform, bezahlt mit Schmerz und Opferbereitschaft. Den Weg beschreitest Du jetzt durch das Ritual. Geh. Sobald Du zurück bist, bin ich da“, sagte Indraneel stolz und drückte Meetramedani kurz. Meetramedani erwiderte die kurze Umarmung und machte sich dann auf den Weg.


    Indraneel & Aerandir
    Als es an der Tür klopfte wollte Indraneel gerade wie immer automatisch Meetramedani rufen, als ihm einfiel, dass dieser gerade gegangen war. Er ging zur Tür und ließ seinen Agenten rein.


    Yasin sah einen ziemlich jungen Burschen, gerade mal so um die 15 Jahre, der den Raum betrat. Aerandir starrte den Farisin an und schloss dann leise die Tür.


    „Guten Morgen Inspektor Indraneel“, grüßte er höflich.
    „Morgen“, gab dieser knapp zurück.


    Aerandir schaute etwas verunsichert. Zwar arbeitete er im persönlichen Stab von Indraneel, hatte aber sonst äußerst selten direkten, persönlichen Kontakt mit ihm. Das war meinst den Agenten Meetramedani, Zyaprio und Marzeenarel vorbehalten.


    Zudem hatte er gehörigen Respekt vor dem Astral-Krieger, da er schon oft gesehen hatte, wozu sein Chef fähig war. Er rief sich selbst ins Gedächtnis, das er um den Posten gebeten hatte und weshalb er hier war.


    „Inspektor, haben Sie eine Aufgabe für mich? Oder gibt es etwas was ich um diese Zeit grundsätzlich zu erledigen habe?“, fragte er freundlich. Indraneel kam zu Aerandir herüber und musterte ihn kurz.


    „Zu Ihren Aufgaben gehört die permanente Versorgung von Yasin mit Nr. 12, gegen seine Anfälle. Ansonsten verpflegen sie ihn. Er bleibt an der Kette, bis ich anderes anordne. Alles Weitere ergibt sich im Laufe des Tages, Sie bleiben stets an meiner Seite. Hier zumindest in meiner Nähe“, erläuterte Indraneel schlicht.


    „Jawohl Inspektor“, sagte Aerandir respektvoll.
    „Gut“, erwiderte Indraneel und verschwand im Schlafzimmer.


    Aerandir legte seine Unterlagen auf der Couch ab und ging rüber zu dem Drogenkoffer. Er nahm eine der bereits vorbereiteten Spritzen heraus und ging rüber zu dem Farisin.


    „Hallo Yasin“, sagte er freundlich und guckte sich den Farisin nochmal genau an.


    „Na dann wollen wir mal. Ich hab noch nie jemand eine Spritze verpasst.
    Meetramedani sagte Du bekommst sie in den Hals. Beiß die Zähne zusammen.
    Los geht’s“ sagte Aerandir und verpasste Yasin dermaßen hart und ungeschickt die Spritze, dass diesem richtig schlecht und schwarz vor Augen wurde. Nachträglich klopfte er ihm auf den Hals.


    „So guck schon vorbei. War doch gar nicht so schlimm“, sagte er freundlich.


    Er verschwand kurz in der Küche und kam mit einer Flasche Wasser und einer Portion Reis zurück. Beides stellte er vor dem Farisin ab.


    „Hmm guck mal feines Fresschen, so hau rein“, sagte der Agent und tätschelte dem Farisin wie einem braven Hund den Schädel.


    Danach setzte er sich abwarten rüber auf die Couch und ging seine Notizen über Indraneel durch. Schließlich wollte er sich ein einen höheren Rang verdienen. Für den Anfang fand er, war es recht gut gelaufen.


    Yasin
    Yasin stand auf und musterte den jungen Mann streng von oben bis unten.
    "Lausiger Gruss. Von der Haltung dabei wollen wir erst gar nicht reden. Und vergessen Namen und Dienstgrad zu nennen, beim Betreten eines Raum", der Farisin nickte zum Schlafzimmer von Inspektor Indraneel hin.


    Trotz der Kette nahm der Farisin Haltung an.
    "Verbindungsoffizier Seraph, Vorname Yasin. Rang - Leutnant. Und Ihr Name war?", fragt er streng und kalt. Dieser Junge sah aus wie frisch von der Akademie.



    Aerandir
    Aerandir schaute verwirrt rüber zu dem Farisin.


    `Was zur Hölle hat der denn? Wobei das mit dem Gruß stimmt. Hoffentlich war der Boss deshalb nicht so kurz angebunden´, dachte sich Aerandir und schaute ebenfalls kurz Richtung Schlafzimmer.


    "Was soll das denn? Schrei noch lauter. Meine Güte, Name und Rang habe ich vor Aufregung einfach vergessen zu nennen. So lange bin ich noch nicht hier, gerade mal 2 Monate in Ordnung?", sagte Aerandir nervös.


    "Aber um dem Protokoll zu genügen und da es Dich ja interessiert.
    Name Aerandir, 12. Agent des persönlichen Ständigen Stabs von Inspektor Indraneel.


    Zur Zeit Vertretung im Amt des 3. Agenten Meetramedani, in dessen Funktion als persönlicher Assistent von Inspektor Indraneel.


    Bei der Begrüßung wäre Inspektor Indraneel sicher stolz gewesen. Ich glaube der Chef hat mir den Schnitzer nicht übelgenommen. Dass hätte sicher anders ausgesehen", sagte Aerandir freundlich und schaute wieder in seine Unterlagen.

    Es schadete nicht, Kritik anzunehmen, dachte er sich. Zukünftig würde er besser auf sein Auftreten seinem Vorgesetzten gegenüber achten. Er wollte weder Meetramedani in Verlegenheit bringen, noch auf seine zweite Beförderung verzichten.


    Yasin
    "Und das nächstes Mal… ach es wird kein nächstes Mal geben. Ich Spritze mir meine Dosis selber. Klopfe paar Mal, leicht auf die Schlagadern, damit sie hervor treten. Du hättest mit beinah in die Luftröhre gestochen. Du Schaf-Hirte und am Ende wäre ich noch an meinen eigenen Blut erstickt.


    „Ein guter Agent kennt seine Schwächen. Dann frage einfach jemanden der Erfahrung darin hat. Wie mich. Und sei Dir sicher Inspektor Indraneel hört uns auch wenn wir flüster würden. Wie er mit Bestimmtheit auch das hier hört", versuchte er den jungen Mann dazu zubringen noch die Kurve zu kriegen.


    Aerandir
    „Ich darf Dir die Spritzerei nicht selbst überlassen Yasin, auch wenn das Angebot von Dir wirklich freundlich ist. Befehl ist Befehl. Zudem weiß ich doch wie es geht. Ich hab es doch gerade im weisen Nachschlagewerk für Medizin des Ordens gelesen. Steht alles drin. Schau“, sagte Aerandir und zeigte Yasin eine Info in seinem Buch.


    „Alles eindeutig beschrieben. Du hast Dich sicher nur was erschreckt, beim nächsten Mal bin ich noch vorsichtiger. Du musst keine Angst haben. Das wird schon“, sagte er gutmütig.


    „Aber selbstverständlich hört der Chef alles.
    Indraneel hört alles, er sieht alles.
    Und er merkt wenn man lügt, keine Ahnung ob er es an der Stimme hört oder irgendwie anders wahrnimmt. Aber er bekommt es sofort spitz wenn man direkt vor ihm steht und ihn anflunkert“, erklärte Aerandir .


    Yasin
    "Kommst Du mir mit der Spritze in der Hand zu nahe stoße ich Dir die Nadel durch Dein Auge in Dein Hirn. Und wie redest du mit Deinen Kameraden? Wenn Du weiterhin solche Ausflüchte aus dem Hut zauberst, beleidigst Du damit Inspektor Indraneel – da er einen Idioten in seinem Stab hat. Und mich auch als Mit-Agenten des Stabes. Und seine Befehl lautete permanente Versorgung, gegen meine Anfälle. Versorgung. Nicht mich am eigenen Blut ersticken zulassen.
    Hol Inspektor Indraneel, er entscheidet."


    Indraneel & Aerandir
    Indraneel kam aus dem Schlafzimmer und schaute kurz auf Yasin. Aerandir hatte ihn bereits versorgt, aber genau dies war der Grund für Gezanke.
    „Der Inspektor ist zur allgemeinen Beruhigung hier!
    Zu merken wann Sie flunkern Agent Aerandir ist keine Kunst. Sie werden rot wie eine Fleischtomate und sehen dabei aus wie ein Mensch. Dazu braucht es keine magischen Fähigkeiten.


    Es erstickt keiner an seinem eigenen Blut, es sei denn ich breche ihm persönlich das Genick oder ordne es an. Aus welchem Grund wird hier gestritten?“, fragte Indraneel schlicht.


    „Inspektor Indraneel, Yasin fing an zu flennen und zu drohen nachdem ich ihm die Spritze gesetzt hatte“, erklärte Aerandir.


    „Den Disput hat man bis ins Schlafzimmer gehört. Dass Sie keine Ahnung von Injektionen haben, hätten Sie mir sagen müssen. Geben Sie mir die leere Spritze Aerandir. Schauen Sie zu und lernen“, sagte Indraneel freundlich.


    Aerandir wurde etwas blass aber gehorchte umgehend. Indraneel packte Yasin an der Kehle, hielt ihn mit stahlhartem Griff fest und bog dessen Kopf zur Seite, so dass die Halsschlagader hervortrat.


    „Von unten schieben Sie die Nadel genau in die Ader, flach nach oben. Sonst durchbohren Sie das Gefäß“, sagte Indraneel und führte es ganz langsam vor. Er ließ die Spritze in Yasins Hals stecken.
    „Gucken Sie es sich genau an Aerandir. So muss das aussehen“, sagte er freundlich.
    „Jetzt hab ich es verstanden Chef“, sagte der Offizier dankbar.


    „Das war die Theorie Aerandir. Nun folgt die Praxis“, sagte Indraneel, zog die Spritze aus Yasins Hals und reichte sie seinem Stabler.


    Aerandir schaute sich Yasins Hals an und stach zu.
    Indraneel schüttelte den Kopf.


    „Das war keine Injektion, das war Dart. Nochmal“. Aerandir brauchte 12 Anläufe und Yasin fühlte sich als wäre er in einen Wespenschwarm gestürzt, bis die Spritze endlich saß.


    „Jetzt haben Sie den Bogen raus. Sehr gut. Üben Sie nachher noch ein bisschen mit Ihrem Kollegen“, sagte Indraneel freundlich.
    „Danke Inspektor Indraneel“, sagte der Agent freudestrahlend.


    Aerandir war mehr als zufrieden. Sein Boss und er hatten sich beschnuppert und waren warmgeworden. Zudem hatte er etwas gelernt. Die Arbeit fing an ihm wirklich Spaß zu machen, zähnefletschend grinste er Yasin an.


    „Darf ich fragen wie lange ich Meetramedani ersetzen werde Inspektor?“, fragte Offizier Aerandir höflich nach.


    „Sie vertreten Meetramedani – Sie ersetzen ihn nicht! Haben wir uns da verstanden?", fragte Indraneel schneidend.
    "Jawohl", kam die kleinlaute Antwort von Aerandir.
    "Gut. Nicht noch einmal so ein Schnitzer. Wie lange die Vertretung notwendig ist, kann ich noch nicht beurteilen. Möglicherweise auch über seine Rückkehr hinaus. Es kommt darauf an in welcher gesundheitlichen Verfassung er sich befindet“, erläuterte Indraneel.


    „Jawohl Inspektor, ich bitte um Verzeihung“, sagte Aerandir kleinlaut.
    „Welche Termine stehen an?“, fragte Indraneel.


    „Ehm Moment“, sagte Aerandir und nahm sofort seine Unterlagen zur Hand.
    „Gleich besichtigen wir die Zelt-Stadt unter der Führung von Deryaleetiny“, teilte Aerandir erleichtert mit.


    „Der Termin gefällt mir. Machen Sie sich startklar“, wies der Vorgesetzte seinen Offizier an.
    „Ich bin jederzeit Aufbruch bereit Inspektor“, sagte Aerandir dienstbeflissen, was Indraneel mit einem amüsierten Zischen quittierte.
    „Nehmen Sie Yasin mit. Gecko geht Gassi“, sagte der Inspektor.


    Aerandir kettete Yasin von der Wand ab und wand sich die Kette ums Handgelenk.


    „Siehst Du Yasin, kommst Du auch mal was raus. Die frische Luft wird Dir gut tun, glaub mir, Du hässliche Schraube“, sagte Aerandir freundlich.


    Kurze Zeit später brachen er und Indraneel auf und verließen das Quartier. Draußen vor der Tür wurden sie schon von Deryaleetiny erwartet. Sie war alleine und wartete angelehnt an der Außenwand. Diesmal trug sie ihre langen, schneeweißen Haare offen, ein Zeichen dafür dass sie privat unterwegs war.


    Als sie die Truppe sah, kam sie ihnen freundlich entgegen.
    „Brauchen Sie Geleitschutz Inspektor Indraneel?“, fragte sie amüsiert.


    Aerandir hob fragend eine Augenbraue und schaute kurz Indraneel an.


    „Naja besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben. Genauso verhält es sich mit Waffen und ganz anderen Dingen“, sagte er freundlich.
    „Richtig oder auch Privatsphäre zum Beispiel“, sagte sie gut gelaunt.
    „Och, die lässt sich ganz schnell herstellen“, sagte er sacht, was Deryaleetiny auflachen ließ.


    Sie stiegen in ein nahestehendes Fuhrwerk. Indraneel nahm vorne bei Deryaleetiny Platz, während Aerandir mit Yasin nach hinten verschwand. Kurze Zeit später befanden sie sich schon auf dem Weg ins Stadtzentrum.


    Yasin
    Yasin hatte nicht vergessen mit was für einer Genugtuung in den Augen Aerandir ihn gequält hatte. Der Farisin würde das dem Agenten nicht durchgehen lassen. Der Raum im hinteren Fuhrwerk war begrenzt. Darum würde der eingeschränkte Bewegungsradius nicht ins Gewicht fallen. Er zielte und trat dann nach der Kniekehle des Agenten.


    Aerandir
    Aerandir war mit dem Farisin nach hinten ins Fuhrwerk gegangen.
    Er wollte sich gerade setzen, als er einen harten Tritt seitlich vors Knie kassierte. Aerandir flog zur Seite und knallte mit dem Schädel gegen die Kutschwand. Um ihn herum drehte sich alles und er brach in die Knie.


    Mit einem schmerzerfüllten Knurren, versuchte er sich langsam aufzurichten. Es klappte, er stand wieder aber das getroffene Knie konnte er kaum belasten.
    Er schüttelte die Benommenheit aus seinem Schädel ab und starrte Yasin hasserfüllt an. Zeitgleich zog er sein Nahkampfmesser, hielt aber inne.


    Verunsichert schaute er nach vorne.


    `Den Rums müssen die Beiden vorne auch gehört haben. Der Befehl lautete Yasin am Leben zu erhalten. Indraneel macht mir die Hölle heiß, wenn er das Messer sieht. Andererseits muss ich den Farisin bewachen´, grübelte der junge Kerl und steckte das Messer weg.


    Er setzte sich außerhalb der Reichweite von Yasin hin und rieb sich sein verletztes Knie. Aerandir wusste nicht wie er handeln sollte und starrte hilfesuchend nach vorne, traute sich aber nicht nach Indraneel zu rufen.


    "Sei froh, dass wir unterwegs sind. Leider kann ich Dir hier keine verpassen sonst bekomm ich Ärger mit dem Boss. Aber ich verspreche Dir, sobald wir anhalten, bekommst Du für den Tritt die Quittung", zischte er Yasin giftig an.


    Yasin
    Yasin ging in die Hocke.
    "Du Kameradenschwein. Glaubst Du ich habe nicht mitbekommen wie sehr es Dir Spaß gemacht hat?", zischte Yasin kalt.


    "Und einen gefesselten, kranken Kameraden mit einem Messer anzugreifen. Du hast wirklich kein Rückgrat oder? Boss? Das heißt noch immer Inspektor Indraneel. Meist Du wirklich das Inspektor Indraneel hier nichts mitbekommen hat? Wenn ja bist Du ein Narr. Ich werde zu meiner Aktion stehen und Du? Lerne schnell Deinen Kamperadschaftssinn zu wecken, sonst wird es für Dich noch ein übles Ende nehmen“.



    Aerandir
    Aerandir rieb sich sein schmerzendes Knie.
    `Na toll, dass bekommt Indraneel bestimmt mit. Hinkebein-Aerandir´, dachte er sauer.


    "Ich wünschte Zyaprio wäre hier. Der würde Dir zeigen wo Dein Platz ist, nämlich Bodensatz. Ist doch wohl egal und meine Sache, ob ich zu Indraneel Boss, Chef, Obermotz, oder Schneckchen sage. Meinste das kratzt ihn?


    Du stehst zu Deiner Aktion? Tsss wenn Indraneel was mitbekommen hat, dann erzähle ich meine Version von Deiner Aktion. Mal sehen wem er glaubt", knurrte Aerandir.
    Der Agent war dabei aber darauf bedacht möglichst leise zu sprechen. Das Indraneel nach hinten laufen musste wollte er doch lieber nicht riskieren.


    Yasin
    "Was willst Du denn sagen, was ich gemacht hab? Der angekettete Yasin hat mich beinahe totgetreten? Mach ruhig, dann sieht jeder wie unfähig Du bist“.


    Indraneel & Aerandir
    Aerandir schaute Yasin finster an, baute sich demonstrativ in seiner sitzenden Position auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
    `Klar wird Indraneel das glauben. Wenn ich aufstehen oder ein paar Schritte gehen muss eh. Toller erster Tag´, dachte Aerandir grimmig.


    Indraneel war nach hinten gekommen und stand erst mal ohne ein Wort zu sagen in der Tür. Er beobachtete das Gebaren von seinen Agenten.


    „Eine Frage Offizier Aerandir. Sind Sie ein Idiot?“, fragte Indraneel höflich.
    Aerandir zuckte zusammen, da er Indraneel vorher nicht gehört hatte.


    „Bitte Inspektor?“, fragte Aerandir verdutzt und wurde puterrot.
    „Das Schneckchen fragte ob Sie ein Idiot sind Nr. 12.


    Als Idiot haben Sie in meinem Stab nichts verloren. Entlasse ich Sie auf Grund Unfähigkeit und enthebe Sie Ihres Stabspostens bekommen Sie nirgendwo mehr ein Bein auf den Boden. Das dürfte Ihnen bewusst sein.


    Normalerweise versucht man durch einen Stabsposten seine Karrierechancen zu erhöhen, anstatt sie komplett zu vernichten. Einige ziehen es vor auf Dauer im Stabsposten zu bleiben, auf Grund der damit verbundenen Privilegien. Siehe meine ersten 3. Offiziere“, erläuterte Indraneel freundlich.


    „Inspektor dessen bin ich mir absolut bewusst und ich sehe es ebenfalls so. Ich möchte auf keinen Fall meinen Posten bei Ihnen verlieren. Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Nein ich bin kein Idiot“, sagte Aerandir höflich.


    "Wunderbar – dann benehmen Sie sich nicht wie einer und reißen sich gefälligst zusammen. Erste und letzte Ermahnung Aerandir“, sagte Indraneel leise und ging wieder nach vorne.


    Kaum war Indraneel verschwunden, schaute Aerandir Yasin erneut hasserfüllt an.


    Yasin
    "Meinst Du ich lüge einen Kameraden einfach so an? Wenn ja dann hast Du vom Leben im Orden keinen Ahnung. Ich habe kein Wort gesagt. Wenn er einen Moment gedacht hätte ich wäre Schuld, meinst Du ich würde noch leben? Ein kranker und schlechter Agent ist die Uniform die er trägt nicht wert."


    Aerandir
    Aerandir rieb sich mit einer Hand das Genick.
    "Nein würdest Du nicht. Er hätte Dir mit einem Griff das Genick gebrochen. Oder mir wenn er wirklich wütend geworden wäre. Er hat unseren Zoff gesehen und gehört.
    Ich rechne Dir an dass Du geschwiegen und mich nicht verraten hast. Friede Yasin", sagte Aerandir friedlich. Der Agent rutschte ganz nach außen und lehnte sich gegen die Bordwand.


    `Glanzleistung, erst lief es so gut mit dem Boss und jetzt muss ich Indraneel verärgern. Bei nächstbester Gelegenheit mach ich es wieder gut.
    Ganz bestimmt. Ich muss mich einfach anstrengen und mein Bestes geben.


    Auch für Meetramedani. Der reißt mich in Stücke wenn er hört dass ich Indraneel verärgert hab. Der vertraut mir nie wieder seinen Posten an. Wenn Indraneel ihm das erzählt, bin ich fällig´, grübelte Aerandir nach.


    Die Kutsche hielt Stadtzentrum. Sie stiegen aus und liefen Richtung Innenstadt.
    Deryaleetiny ging neben Indraneel und führte die kleine Gruppe, beiden folgte Aerandir mit Yasin an der Kette.

    „Ach ich soll Ihnen noch liebe Grüße von einem Kollegen ausrichten Inspektor Indraneel.


    Denaguriel Haleth ist ebenfalls in der Stadt. Er reist allerdings heute noch ab, zurück nach Lonath“, erläuterte Deryaleetiny freundlich.


    „Wer ist das Inspektor?“, fragte Aerandir freundlich nach.
    „Danke Deryaleetiny. Inspektor Denaguriel Haleth ist ein äußerst fähiger Kollege und Wissenschaftler. Er hat sich auf biologische Kampfstoffe gegen Nicht-Alben spezialisiert“, erklärte Indraneel und schaute dabei Yasin kurz an.


    „Ah verstehe. Sie könnten ihm Hallo sagen“, sagte Aerandir.
    „Wirklich eine gute Idee Aerandir. Und dabei könnten wir gleich den Gecko loswerden.


    Was sollen wir den ständig in unserem Urlaub mitschleppen? Denaguriel Haleth kann mehr damit anfangen und wir haben unseren wohlverdienten Urlaub wieder für uns“, sagte Indraneel gut gelaunt.


    „Eine klasse Idee Inspektor“, sagte Aerandir.
    „Na dann führe ich Euch doch mal hin“, sagte Deryaleetiny und setzte ihre Worte gleich in die Tat um.


    Einen kleinen Fußmarsch und zig Minuten später kamen sie an einem großen Zelt an. Die kleine Truppe begab sich direkt zur Verpflegung. Dort in einer gemütlichen Sitzecke saß ein sehr hagerer Kerl. Seiner Optik nach würde man ihn für einen lieben, freundlichen gutmütigen Onkel halten.


    Was dem widersprach war die Inspektoren-Robe des Ordo Oculum. Als er Indraneel entdeckte stand er auf und ging freudestrahlend auf ihn zu und schüttelte dem Inspektor mit beiden Händen die Hand.


    „Inspektor Indraneel, schön Sie zu sehen. Wie geht es Ihnen? Schauen Sie sich auch etwas die Wilden an? Herrlich nicht wahr? Sonst alles in Ordnung mit Ihnen? Ich beabsichtige Land hier zu erwerben. Sie verstehen mich. Und wie steht es mit Ihnen?“, fragte er freundlich.


    „Danke der Nachfrage mir geht es gut. Ich freue mich ebenfalls Sie zu sehen Denaguriel Haleth.


    Wir machen hier nur Urlaub. Wie ich hörte ist Ihr Aufenthalt heute schon wieder vorbei. Wir haben einen Gefangenen, einen Farisin. Wären Sie so freundlich sich seiner anzunehmen?


    Bei Bedarf behalten Sie ihn, ansonsten habe Sie freie Verfügungsgewalt. Tun Sie was Ihnen beliebt“, sagte Indraneel freundlich.


    „Aber gerne entlaste ich Sie von ihm. Ich nehme ihn mit“, sagte Denaguriel Haleth freundlich.


    „Danke. Lassen Sie uns das gleich erledigen“, erwiderte Indraneel.
    „Aber gerne, folgen Sie mir zu meinem Schiff“, sagte der Inspektor und führte die kleine Gruppe nach draußen. Sie wanderten eine Weile zurück Richtung Küste.


    Sie betraten gemeinsam das fremde Tauch-Schiff. Yasin wurde ein Narkosemittel gespritzt und dann in eine Transportbox verladen. Kurz darauf verabschiedeten sich die Inspektoren von einander.


    Einige Zeit später während sich Indraneel, Deryaleetiny und Aerandir gemeinsam vergnügt und in bester Urlaubsstimmung die nächtliche Innenstadt anschauten, befand sich Yasin mit Inspektor Denaguriel Haleth bereits auf dem Weg nach Lonath in die dortige Forschungseinrichtung des Frostalben.



    ****


    Mein Dank gilt meinem Kumpel Basti, der den Farisin Yasin in unserem Mail-RPG miemte und ihn bereitwillig zur Opferung feilbot :D
    :):):):tiptop::klasse::):):)