Brief an den Duc von der Quatre M Mordwaffen-Manufaktur

  • An Ihre Durchlaucht Duc Maximilien Rivenet de Souvagne


    Betreff: Weiterleitung der Rechnung Nr. 45178


    Am Nachmittag des 19.11.202 nach der Asche traf Dominique Dubois in meiner Werkstatt ein, seiner Angabe nach amtlich zertifizierter Scharfrichter zu Beaufort. Er beauftragte die Konstruktion einer Guillotine nach modernster (und teuerster) Bauart, inklusive eines Fallbeiles aus Damaststahl, Mahagonikorpus, rostfreien Edelstahlschrauben und dazugehöriger Gewinde, alles Sonderanfertigungen die eigens in Auftrag gegeben werden mussten, ebenso wie der Konstruktionsauftrag an den besten Ingenieur von Souvagne. Nicht zu vernachlässigen den Lack, welchen Herr Dubois in hochreinem Karminrot forderte, welches aus den weiblichen Kermes-Schildläusen gewonnen werden und müshelig aus Alkena imporiert werden musste.


    Dominique Dubois weigert sich jedoch, die Rechnung zu begleichen, ebenso wie sein Haus zu verpfänden mit Verweis darauf, dass diese Gullitine ein Geschenk von Euch an ihn gewesen sei und die Rechnung daher an Euch zu stellen sei.



    Ich erlaube mir daher, wie folgt Rechnung zu stellen:



    Rechnung Nr. 45178


    Bezeichnung: Guillotine (Maßanfertigung)
    Menge: 1 Stück
    Einzelpreis: 905 700 Goblinkronen respektive 90 570 Handelstalern


    Die Rechnung ist sofort fällig.


    Ich darf Euch bitten, den Rechnungsbetrag ohne Abzüge auf mein Konto zu überweisen.



    Hochachtungsvoll
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    Markward Morel
    Inhaber der Quatre M
    Mordwaffen-Manufaktur

  • Fabien Lacombe, der treue Leibdiener des Duc de Souvagne, eilte mit dem Brief zu seinem Herrn.


    "Eure Durchlaucht, Ihr habt einen persönlichen Brief erhalten! Und wenn Ihr mir die Bemerkung gestattet, dieser Brief sieht verdammt nach einer Rechnung aus", erklärte Fabien und reichte dem Duc den besagten Brief auf einem Silbertablett mit einer respektvollen Verbeugung.


    Duc Maximilien Rivenet de Souvagne verkniff sich ein amüsiertes Schmunzeln.


    "Nun mein lieber Fabien, auch die Handwerker müssen von etwas leben und so kommt es zu Stande, dass auch wir mit verdammten Rechnungen behelligt werden. Allerdings ist selten eine dieser Rechnungen an unsere Person persönlich gerichtet. Lasst uns sehen, um was genau es sich handelt", erklärte Maximilien freundlich und öffnete den Brief.


    Der Duc las den Brief in Ruhe durch, ehe er ihn wieder zusammenfaltete und Fabien reichte.


    "Mein Herr?", fragte dieser verwundert, nahm den Brief aber selbstverständlich sofort entgegen.
    "Ihr habt hellseherische Fähigkeiten Fabien. Es handelt sich tatsächlich um eine Rechnung. Bringt diese Rechnung auf dem schnellsten Weg zu unserem Schatzmeister. Diese Rechnung ist mit sofortiger Wirkung auszuzahlen. Ob per Überweisung oder bar per Bote - die Begleichung duldet keinerlei Aufschub", befahl der Duc freundlich.


    "Sehr wohl Eure Durchlaucht", erklärte Fabien ergeben und wollte umgehend loseilen.
    "Ah und Fabien...", hielt ihn der Duc kurz zurück.


    Der Leibdiener hielt umgehend inne und musterte seinen Herrn aufmerksam.


    "Ja Eure Durchlaucht?", fragte er ergeben.
    "Haltet den Schatzmeister dazu an, dass diese Rechnung in Handelstalern zu begleichen ist. Das Wort Goblin, wenn auch nur in dem Wort Goblinkrone, hat sich in letzter Zeit bedauerlicherweise zu einem Unwort entwickelt. Drum sei so gut und veranlasse Entsprechendes", antwortete der Duc und schenkte Fabien nun doch ein Schmunzeln.


    "Sehr wohl Eure Majestät, ich bin schnellstmöglich wieder an Eurer Seite", gab Lacombe zurück und machte sich sofort auf den Weg, als ihn der Duc mit einem freundlichen Fingerzeig entließ.


    Die Zahlung an Quatre M Mordwaffen-Manufakturen wurde vom höfischen Schatzmeister persönlich noch am selben Tag in Handelstalern veranlasst.