Verhandlungen zwischen dem Duc de Souvagne und Zwergenkönig Dunkelerz

  • Verhandlungen zwischen dem Duc de Souvagne und Zwergenkönig Dunkelerz


    Am Hofe in Beaufort angekommen wurde Comte Maurice de la Cantillion in Begleitung von Zwergenkönig Dunkelerz von einer schwer gerüsteten Truppe der königlichen Leibgarde in Empfang genommen. Die Gesichter der Gardisten waren ausdrucklos.


    Die Pferde wurden den beiden Männer abgenommen und beide wurden auf direktem Wege in den Palast des Duc geführt. Vorbei an reich verzierten Wänden, geschmückt mit ausladenden Schnitzereien und verfeinert mit Bildern ging es schnurstracks zu einer durch Wachen gesicherten Doppeltür.


    Maurice deutete König Dunkelerz an einen Augenblick zu warten. Der Comte trat an einen Diener heran, dem er kurz etwas zuflüsterte. Der Mann verneigte sich knapp und klopfte dann dreimal an die gewaltige Doppeltür. Diese wurde von den Wachen im Inneren geöffnet.


    Der Diener trat vor seinen Duc und verbeugte sich sehr tief.


    "Eure Allerdurchlauchigste Hoheit Duc Maximilien Rivenet de Souvagne, ich kündige Euch seine königliche Hoheit Dunkelerz in Begleitung des Comte Maurice de la Cantillion an", verkündete der Mann. Verbeugt ging er rückwärts bis zur Doppeltür. Als er sich aufrichtete, nickte ihm der Duc einmal knapp zu.


    "Tretet bitte ein", erklärte der Diener und machte eine einladende Handgeste.


    Comte Maurice de la Cantillion ging strammen Schritten an den aufgereihten Leibgardisten vorbei und trat auf die Empore seines Herrschers zu. Der Comte blieb in einem ausreichend gebührlichen Abstand stehen und beugte ein Knie.


    Der Duc saß auf seinem Thron, neben ihm seine Hauptfrau und Beifrau. Der Rest seiner Familie war um den Thron gescharrt, ebenso ein gerüsteter Mann in komplett schwarzer Rüstung, wie eine scheinbar uralte Frau, die kaum mehr als Fetzen am Leib zu tragen schien.


    "Eure Hoheit, in meiner Begleitung befindet sich der Zwergenkönig Dunkelerz, dieser bat Euch um eine Audienz, zwecks Unterredung", erläuterte der Comte Ihr Erscheinen. Zeitgleich gab er dem Zwergenkönig ein Zeichen sich vorzustellen.


    "Wir heißen Euch willkommen König Dunkelerz. Was genau ist Euer Begehr?", antwortete der Duc und musterte beide freundlich.

  • Der gesamte Hof war eine des Ducs war wahrlich eine Augenweide, gut für zwergische Verhältnisse etwas wenig Fels und Stein dennoch beeindruckend und wunderschön anzusehen. Als er gebeten wurde einzutreten sah er sich in einem Thronsaal wieder der Gebieter selbst thronte dort und schaute auf ihn herab, er war ein Mann der ein Herscher war daran bestand kein Zweifel. Seine ganze Familie war zugegen und waren das etwa mehr als eine Frau? Das musste bei den Menschen offenkundig normal sein, er selbst war nicht vermählt und das hatte bei Zwergenfrauen auch tatsächlich etwas gutes aber dazu ein anderes mal mehr.


    Skaldor selbst ertappte sich dabei wie er den Raum musterte und ebenso die Familie des Ducs, sein Blick jedoch blieb für einen flüchtigen Moment an der Tochter des Ducs hängen. Es war ein flüchtiger Moment dennoch war er da, diese Augen waren hell und leuchteten förmlich schon fast heller als die hellsten Edelsteine die er jemals zu Gesicht bekam, ihr Haar war so rein und hell wie Gold das aus den Tiefen der Berge geschürft und verarbeitet wurde die er selbst gesehen hatte.


    Als er seine Fassung wieder zurück hatte hoffte er, das seine Verblüffung über die Menschen und ihr Herrschersitz nicht als schlechte Manieren aufgefasst wurden. "Mein Name habt ihr so eben erfahren dennoch möchte ich mich, selbst vorstellen mein Name ist Skaldor Dunkelerz" er senkte das Haupt um den Respekt aufzubringen der von Nöten war. "Ich bin von dem Rat der 13 gewählt worden, somit bin ich König und Repräsentant des Zwergenvolkes, mein Begehr ist es eine Lösung für die Hohe Mark zu finden". Er machte eine Pause und fuhr fort "dieser Krieg muss enden, er wird eines Tages enden doch mein Volk leidet ebenso wie das Volk der Almanen somit auch der Menschen leidet. Wir haben Flüchtlinge aufgenommen wir können sie ernähren ihnen Schutz bieten, doch wissen wir selbst nicht was hier vorgefallen ist....." er schwieg einen Moment er schämte sich doch sprach er weiter so gut er konnte.


    "Ich ersuche euch um Hilfe diesen Krieg zu beenden und ich möchte mit euch eine Lösung finden, damit diese Menschen in ihre Heimat zurückkehren können" er wollte keine Waffenhilfe erbitten, sein Ansehen war größer er musste mit dem Duc einen Weg finden das Chaos daran zu hindern hier einen neuen Staat bilden zu können. "Ich frage euch von einem König zum anderen, ist das wohl der Menschen es nicht wert jetzt zu handeln, ganz gleich auf welcher Art und Weise dennoch bin ich fest entschlossen, die Hohe Mark zurück zu erobern, sie muss jedoch verwaltet und regiert werden, wo sind die anderen Herscher? Was ist hier geschehen?" er ertappte sich erneut wie er die Tochter des Ducs anschaute jedoch nur kurz.

  • Während sich der Zwergenkönig im Thronsaal umschaute, blieb sein Blick für einen Moment an Olivie hängen, der Tochter des Duc. Die junge Frau musterte den Zwerg scheu, ehe sie ihrem Vater einen verstohlenen Seitenblick zuwarf.


    Ein kaum merkliches Schmunzeln umspielte für einen Sekundenbruchteil des Ducs Lippen. Ihm war es also ebenfalls aufgefallen. Gut den Augen ihres Vaters entging meist nichts, dem Wappentier gleich schien er Adleraugen zu haben.


    Olivie ebenso, denn anderen wäre diese minimale Geste des Duc vermutlich nicht einmal aufgefallen, aber für Olivie war sie ein beruhigendes Zeichen. Dieser fremde König, hatte nicht geschaut um ihr Böses zu wollen.


    Nun er sprach auch nicht bösartig, im Gegenteil er sprach davon, den Krieg beenden zu wollen. Für einen Augenblick schaute sie zurück ehe sie den Blick höflich abwandte, sie wollte den fremden König schließlich nicht ungebührlich anstarren.


    Der Duc hingegen musterte den Zwergenkönig offen und freundlich, er quittierte die Respektsbekundung mit einem wohlwollenden Nicken. Als er die Stimme erhob, war es absolut still im Saal.


    "Unsere Person ist rechtmäßiger Herrscher über die Souvagne und wir sind gerne bereit Euch bei der Lösung dieses Problems zur Seite zu stehen. Sofern die Lösung friedlicher Art ist König Dunkelerz.
    Um direkt zum Punkt zu kommen, wir stimmen mit Euch überein, dass dieser Krieg enden muss.
    Wir gehen sogar einen Schritt weiter und behaupten, dass dieser Krieg nie hätte stattfinden dürfen.


    Aber die Vergangenheit ist nicht zu ändern, man kann lediglich aus ihr seine Lehren ziehen.
    Wir sind gerne bereit Euch zu erläutern was geschah. Bedenkt dass dies die Informationen sind, die uns vorliegen. Ob diese vollständig sind, entzieht sich unserer Kenntnis.


    Euer Volk führte Krieg gegen die Rakshaner. Soweit uns bekannt ist, ereilten die umliegenden Länder erst Hilferufe, als Euch und Eurem Volke eine vernichtende Niederlage drohte. Vorab habt Ihr keines der anderen Völker um Unterstützung gebeten, gleichgültig in welcher Hinsicht. Uns liegen zudem keine Kenntnisse darüber vor, dass Ihr versucht hättet mit den Rakshanern zu verhandeln.


    Dies ist gewiss keine Anschuldigung unsererseits, sondern dies sind unsere vorliegenden Fakten.


    Die einfachste Möglichkeit etwas zu erhalten ist zu fragen.
    Es ist sogar auf dieser Basis möglich, Frieden zu erreichen.


    Es war Großherzogs Roderichs Entscheidung, Eurem Volk zur Hilfe zu eilen und sein Land schutzlos zurückzulassen. Er stationierte keine Truppen zur Eigensicherung seines Volkes und Landes, sondern zog mit der gesamten Streitmacht des restlichen Kaisho-Abkommens in den Krieg, um Euch zu unterstützen.


    Wir selbst haben uns diesem Krieg nicht angeschlossen. Für Belang ist für uns mit oberster Priorität Souvagne. Mein Volk erwartet von mir zu Recht Schutz und Schirm und dies gewähren wir, indem wir grundsätzlich jeden Angriffskrieg ablehnen, dennoch verteidigen wir uns.


    Vor Jahren trennten sich die Almanen sowie die Goblins von der Handelsallianz um ihre Werte und Traditionen zu schützen. Um ihren Volkscharakter zu schützen und nicht in einem bunten Völkergemisch unterzugehen. Aus diesem Grund wurde das Kaisho-Abkommen ins Leben gerufen. Bei dem Kaisho-Abkommen handelte es sich um einen Pakt von vier autarken Großherzogtümern der Almanen, sowie dem goblinischen Königreich Evalon.


    Völlig eigenmächtig entschied Großherzog Roderich die Truppenmobilisierung des Kaisho-Abkommens und eilte Euch mit fast allen Streitmächten, außer der unseren, zur Hilfe.


    Weder wurde vorher ein Rat der Herrschenden einberufen, noch gab es Absprachen in dieser Sache.
    Schlimmer er annektierte unsere Schiffe für seine Truppenverladung um Euch König Dunkelerz zur Hilfe zu eilen. Selbstredend ließen wir unsere Schiffe, sprich unser Eigentum von unseren Mannen zurückholen. Viele Existenzen hängen an diesen Schiffen, souvagnische Existenzen.


    Mit seiner Handlung hätte Großherzog Roderich unser Land in einen Krieg verwickeln können, der nicht der unsere ist!


    Wir sahen und sehen diese Handlung als Aufkündigung des Kaisho-Abkommens an.
    Aus diesem Grunde haben wir direkt nach Kunde dieser Information die Zugehörigkeit zum Kaisho-Abkommen aufgekündigt.


    Wir lassen keinen Souvagner für Fremdlinge sterben, mögen es andere Herzogtümer halten wie es ihnen beliebt. Uns geht es allein um den Schutz und das Wohl unseres Volkes.
    Dies zu unserer Entscheidung.


    Die Kunde die uns unsere Himmelsaugen mitteilten, teilen folgendes mit König Dunkelerz.
    Der Draken wurde verstopft. Er änderte seinen Lauf, so dass die Hohe Mark nunmehr trocken liegt und Ledwick im eigenen Sumpf ertrinkt. Laut unseren Spähern stehen dort überall circa 10-20 cm Wasser und dies, obwohl Ledwick bereits seit jeher ein Sumpfgebiet gewesen ist.


    Die Hohe Mark verfügt über keine Landwirtschaft mehr. Alle Felder und Scheunen wurden gebrandschatzt, es gibt fast keine Vorräte mehr für den Winter.


    Alle auffindbaren Gargoyles wurden erschlagen.
    Ebenso wurde jede Person erschlagen, die nach einem Krieger aussah.
    Es gab und gibt keinerlei Gefangenen.


    Die einzige Ausnahme war Großherzog Roderichs Familie, deren Köpfe nun auf Spießen auf dem Marktplatz der Hauptstadt ausgestellt sind.


    Soweit uns durch unsere Späher bekannt ist, hatte es ein Ultimatum von zwei Wochen an den Großherzog gegeben, sich in seiner Heimat einzufinden. Auf das Ultimatum wurde nicht reagiert. Proklamiert hat es ein Sprecher der Eroberungstruppen. Einem Herold gleich rief es dieser Tiefling von einer Statue auf einem Platz. Das Ultimatum verstrich fruchtlos, so kam es zur Hinrichtung der großherzoglichen Familie.


    Aber es gibt auch etwas erfreulichere Kunde.
    Die Städte und Burgen sind noch intakt, ebenso nahezu alle Gebäude.
    Wer zu flüchten gedenkt, wird gegenwärtig nicht aufgehalten und darf abziehen. Ferner sicherte der neue Machthaber wohl jedem Unversehrtheit zu, der bereit sei ihm seinen Treueeid zu leisten.


    Das Großherzogtum Ehveros müsste ebenfalls größtenteils von der Zerstörung verschont geblieben sein. Solltet Ihr passende Kunde wünschen, werde ich danach schicken lassen. Welches einzelne Schicksal die jeweiligen drei Großherzoge ereilte, oder welche Schicksal der goblinischen Königin zu Teil wurde, entzieht sich momentan unserer Kenntnis.


    Dies ist die Kunde die wir Euch geben können.
    Auf Grundlage dieser Informationen müssen wir versuchen eine Einigung zu erzielen.


    Wir sind gerne gewillt, Euch bei Friedensverhandlungen zu unterstützen. Bei Kriegshandlungen hingegen nicht König Dunkelerz. Wir sollten zur Verhandlung in den Kriegsraum wechseln. Dort haben wir passendes Kartenmaterial um uns einen direkten Blick über die Lage verschaffen zu können", erläuterte der Duc freundlich.


    Olivie schaute von ihrem Vater zum Zwergenkönig. Ihr Blick wurde aber unterbrochen, da sich der Großherzog der Souvagne erhob. Als der Duc sich vom Thron erhob, gingen zeitgleich alle seine anwesenden Untertanen auf die Knie. Sein Leibdiener zog seinen Mantel zurecht, so dass der Duc ihm folgend den Raum verließ.


    Comte Maurice de la Cantillion wartete ab, bis die Familie und die Berater seinem Herrn gefolgt waren, dann gab er König Dunkelerz ein Zeichen, sich ebenfalls der Prozession anzuschließen. Im Kriegs- und Kartenraum fanden sich alle wieder ein. Der Duc stand neben seinen Söhnen Dreux und Ciel, einen Schritt hinter ihm sein treuer Leibdiener Fabien. Etwas abseits bei ihrer Mutter, stand Olivie.


    "Lasst uns verhandeln", erklärte der Duc.

  • Als Ciel die Nachricht erhielt, dass der Zwergenkönig Skaldor Dunkelerz um eine Audienz am Hof ersucht hatte, machte der Prince sich umgehend auf den Weg. Es war der Wunsch seines Vaters, dass auch seine Kinder bei diesen Verhandlungen zugegen waren, um zu sehen, wie Verhandlungen abliefen und auch zu lernen, später selbst Verhandlungen zu führen. So gelangte Ciel auch in Beaufort an, einen Tag eher als der Zwergenkönig, auf den er schon sehr gespannt war. Bei Hofe traf er auch wieder auf seinen Berater Jules und seinen Leibdiener Khawa, die in seinem Auftrag unterwegs gewesen waren, nun jedoch eigens zu diesem Anlass zum Hof zurückgekehrt waren.


    Nun, einen Tag später, standen sie hier versammelt, die gesamte Familie de Souvagne, doch der Anlass war bedrückend. Es ging um den Krieg. Die Lage in der Hohen Mark war ernüchternd.


    Ciel betrachtete während des Gesprächs interessiert den Zwerg. Er sah mitgenommen aus, man sah die Sorge, in der er sich befunden hatte. Dennoch war er nach wie vor ein ehrfurchtgebietender Mann. Nur, dass er nach seiner Schwester äugte, gefiel Ciel wenig. Aber er ließ sich nichts anmerken.


    Auch sein rakshanischer Leibdiener Khawa musterte den Zwerg. Jetzt war Ciel froh, dass der Rakshaner einen Turban samt Gesichtsschleier trug, denn er war sicher, dass Khawas Miene ganz und gar nicht freundlich war. Aber Khawa wusste sich zu benehmen, sonst wäre er nicht Leibdiener geworden.

  • Der Kartenraum in den er dem Duc sowie seinem ganzen Hofstaat folgte war groß, ebenso war es eine Wärme die von dem dunklen Holz ausging. Die Sonne schien durch die Fenster hinein was den Raum selbst nicht dunkel wirken ließ. An den Wänden hingen Gemälde vermutlich von irgendwelchen Verwandten, die zu Lebzeiten hier ihre Taktiken besprochen hatten ebenso wie der Duc es nun tat. Ein massiver Tisch stand in der Mitte er war groß und auf ihm ruhten mehrere Karten, der Duc jedoch wies ihm eine spezielle zu.


    Das war also die aktuelle militärische Lage sie war wirklich nicht gut besonders nicht, für die Zwerge sie waren eingekesselt und die Heere des Kaishos und der Almanen waren ihnen zur Hilfe gekommen, der Preis dafür war ihm und allen die sich um den Tisch versammelt hatten bekannt, er war zu hoch viel zu hoch. Es kribbelte den Zwerg regelrecht Pläne zu schmieden um die Hohe Mark anzugreifen, sie zurück zu erobern um die alte Ordnung wieder herzustellen. Doch das würde weitere Opfer fordern waren nicht bereits genug Zwerge, gestorben für einen Krieg den niemand wirklich wollte?


    "Ich muss sagen die Lage sieht nicht gut aus, mein Begehr ist es die Menschen aus den Gebieten der Fürstentümer zurück in ihre Heimat zu schicken". "Die jetzige Situation ist aus den Fugen geraten, daher ist es mein Anliegen mit eurer Hilfe, als Diplomat mit dem Verwalter des Chaos der in der Hohe Mark nun regiert zu verhandeln, damit wir wissen was auch mit den südlichen" er zeigte auf Ehveros und Ledwick "geschieht". Er schaute den Duc an und fuhr fort "ich möchte nicht das sich, das Chaos auch noch diese Gebiete einverleibt das ist nicht in meinem Interesse und in eurem sollte, es auch nicht sein". "Rodrig hatte die Streitmacht angeführt was ist mit Ehvelos? Wer regiert dort? Oder seid ihr der einzige der Menschen herscher in Almanien der übrig geblieben ist?"


    Der Zwerg musterte die anderen die in dem Raum waren und fuhr fort "solange es Frieden gibt und dieses, mit einem Abkommen gesichert ist überlassen die Zwerge die Hohe Mark, dem Chaos aber auch nur dann wenn wir, für die südlichen Reiche der Menschen eine annehmbare Lösung finden". Sein Blick hatte wieder den von der Frau getroffen die, die Tochter des Ducs sein musste jedoch nur kurz, er wollte nicht unhöflich sein daher sah er den Duc an.


    "Dieser Krieg hat vieles verändert es ist an uns, einen weiteren daraus zu verhindern!" er schaute etwas bedrückt drein und fuhr fort "wie es aussieht sind wir in den Herzlanden als einzige übrig, verehrter Duc".

  • Seine Gefolgschaft wie auch sein Gast der Zwergenkönig waren dem Duc in den Kriegsraum gefolgt. Einem großen Saal der von vielen Fenstern erhellt wurde. Sie alle standen um einen großen Tisch herum, auf dem Holzfiguren standen, der das Land der Almanen und die jeweiligen Grenzen darstellte.


    Die Figuren stellten die derzeitigen Truppenbewegungen der einzelnen Parteien nach ihrem Informationsstand dar. Sie waren farblich markiert als auch mit vielen Differenzen versehen, so dass man die verschiedenen Gruppierungen leicht auseinander halten konnte.


    Der Duc hörte den Ausführungen des Zwergenkönigs aufmerksam zu. Ihm gefiel die Einsicht und die Sichtweise dieses Mannes. Einem wahren Herrscher ging es nicht darum, seine persönliche Meinung durchzusetzen, sondern genau jene zum Wohl und zu Gunsten seines eigenen Volkes in den Hintergrund zu stellen. Und dies hatte Dunkelerz mit seinem Vorschlag getan. Sicher gelüstete es den Mann nach Rache, welchem Manne würde es nicht danach gelüsten in diesem Zustand? Aber diesen Gefühlen durfte ein Herrscher nicht nachgeben, denn ansonsten starben für die eigenen Gefühle unschuldige Personen.


    "Eure Sicht ist weise und findet unseren absoluten Wohlgefallen König Dunkelerz. Wir stehen Euch bei und werden alles in unserer Macht stehende tun, um auf diese Weise den Frieden zurück in die restlichen Almanischen Großherzogtümer zu bringen. Seit dessen versichert.


    Nun als erstes sollten wir den neuen Herrscher der Hohen Mark zu uns einladen, im Wege der Friedensverhandlungen. Erklärt er sich zu Verhandlungen bereit und folgt unserer Einladung, sind wir schon einen Schritt weiter.


    Sollt er der neue Herrscher der Hohen Mark damit einverstanden erklären, sich ausschließlich mit der Hohen Mark zufrieden zu geben, die Menschen in ihre Heimat zurückkehren zu lassen und zu seinem gegebenen Wort zu stehen, nämlich die Menschen in seinem Protektorat als seine Schutzbefohlenen zu sehen, wäre ein Frieden möglich. Sogar sehr gut möglich unserer Ansicht nach.


    Was mit den Herrschern von Ledwick und Ehveros geschah, entzieht sich unserer Kenntnis. Vermutungen und Spekulationen bringen uns aber im Moment nicht weiter König Dunkelerz. Wir könnten Boten oder Himmelsaugen entsenden.


    Jules wir benötigen Eure Dienste. Unsere Person wird eine Einladung an den neuen Machthaber der Hohen Mark entsenden. Ihr werdet diese mit Eurem Uhu zustellen. Beobachtet, nehmt wahr wie Ihr es üblicherweise zu tun pflegt. Sollte es Besonderheiten geben informiert uns über diese umgehend", erklärte der Duc, dabei stand er vornüber gebeugt vor dem Tisch und betrachtete die taktische Karte, als würde er in einem Buch lesen.


    Auf die gleiche Weise betrachtete Olivie den Zwergenkönig und versuchte sich einen Reim auf diesen fremden, aber dennoch äußerst starken Mann zu machen.


    Fabien eilte von dannen und kehrte umgehend mit Feder und Papier zurück, damit sein Herr eine Botschaft schreiben konnte. Zeitgleich hielt er ein Schreibbrett so, dass der Duc dieses als Schreibunterlage verwenden konnte. Der Duc verfasste eine Botschaft an den neuen Herrscher der Hohen Mark und reichte diese Jules.


    "Versendet diese unverzüglich Jules, dies hat höchste Dringlichkeit", erklärte Maximilien.

  • Ein hagerer, durchtrainierter Mann, dem eine Narbe quer über den Mund verlief und ihm ein noch mürrischeres Aussehen verlieh trat vor. Auf seiner Schulter hockte ein riesiger Uhu. Mit tiefer Verbeugung nahm der die Nachricht entgegen.


    "Wie Ihr befehlt Eure Hohheit", antwortete Jules ergeben.


    De Mireault musterte kurz den Zwergenkönig. Für einen winzigen Moment sah er gedanklich den Mann auf Gufos Rücken in die Schlacht reiten. Gepasst hätte das Bild, aber für solche Späße war keine Zeit. Sein Vogel wie der Zwergenkönig waren beides entschlossene Persönlichkeiten. Ebenso sein Herr der Duc und Jules selbst.


    Der Chevalier befestigte die Nachricht an Gufos Bein und weckte den Uhu der auf seiner Schulter eingeschlafen war. Gufo öffnete seine riesigen, orangefarbenen Augen und starrte Jules erwartungsvoll an. Jules zog seinen Handschuh über und nickte in die Richtung. Gufo flatterte kurz auf und ließ sich mit leicht geöffneten Schwingen auf Jules Arm nieder, seine Klauen gruben sich in das derbe Leder des Handschuhs.


    Der Magier öffnete eines der Fenster und nahm auf dem Boden Platz. Im gleichen Moment wo er Gufo mit kurzem Ruck in die Höhe warf, ließ sich Jules in den Nexus fallen und verband seinen Geist mit dem seines Vogels. Mit großen Flügelschlägen verschwand Gufo innerhalb weniger Minuten aus ihrem Sichtfeld.


    Unter ihm zog die Landschaft von Beaufort hinweg und der große Vogel überquerte die naheliegende Grenze zur Hohen Mark. Einzelne Wächter auf den dortigen Wehrgängen schauten dem Vogel nach, andere winken, wieder andere wünschten ihm bei seiner Aufgabe viel Glück - welche immer das auch sein möge. Ein Vogel der Himmelsaugen flog niemals umsonst in feindliches Gebiet.


    Gufo folg den mentalen Befehlen von Jules folgend die Hauptstadt der Hohen Mark an. Dort wo zu Letzt der Herold der Tieflinge zu den Almanen gesprochen hatte, dort vermutete er auch den neuen Machthaber. Gufo flog nicht nur einfach, er erkundete die Gegend. Seine riesigen Augen nahmen alles in sich auf um die Bilder und seine Empfindungen an Jules weiterzuleiten.


    Der Uhu flog den ehemaligen Herrensitz des Großherzogs Roderich an. Lautlos wie er flog, so landete der große Uhu auch auf dem Fenstersims. Mit einem Ruf machte das Tier auf sich aufmerksam und starrte den Tiefling mit dem weißen Haaren an. Der Uhu hob ein Klauen bewehrtes Bein, so dass die Botschaft sichtbar wurde. Erneut stieß er einen Schrei aus und schlug mit den Schwingen.


    Als Tsaagan die Botschaft entrollte, las er folgenden Inhalt:


    Einladung an den neuen Machthaber der Hohen Mark.


    Wir, Duc Maximilien Rivenet de Souvagne rechtmäßiger Herrscher der Souvange,
    sowie der Zwergenkönig Skaldor Dunkelerz,


    laden Euch zu einer Unterredung nach Beaufort in die Souvagne ein.


    Wir wünschen mit Euch gemeinsam über den Frieden in unserer Region zu verhandeln.
    Sicher wird Euch genauso daran gelegen sein wie uns.


    Eine schnellstmögliche Antwort Eurerseits wäre wünschenswert.
    Nutzt hierzu den Greifvogel, der Euch diese Botschaft übermittelte.


    In besten Erwartungen


    Duc Maximilien Rivenet de Souvagne
    Zwergenkönig Skaldor Dunkelerz



    Während der neue Herrscher der Hohen Mark die Nachricht las, wartete Gufo geduldig ab. Durch seine Augen war es Chevalier Jules Seymour de Mireault der als erstes einen Blick auf den neuen Herrscher der Hohen Mark werfen konnte.

  • Tsaagan


    Was Gufo sah, war ein Tiefling von scheinbar 40 Jahren, der nicht sehr groß war, aber dennoch aufgrund seiner Körpersprache und der hochwertigen Kleidung ein enormes Maß an Autorität ausstrahlte. Der Mann war schlank, trainiert und von aufrechter Körperhaltung mit einem speergeraden Rücken. Das schlohweiße Haar war nach hinten zwischen die spitz gefeilten Hörner gekämmt und in einer geraden, waagerechten Kante auf Höhe der Schulterblätter abgeschnitten. Seine Gesichtszüge wirkten aristokratisch mit einer kurzen, leicht gekrümmten Nase. Die Wangenknochen waren scharf geschnitten und seine Mimik wirkte ausgesprochen ungnädig, während er das Pergament las. Seine Augen mit den leicht schielenden rosafarbenen Iriden zuckten beim Lesen hin und her. Er hielt das Pergament dabei nur wenige Zentimter von seinen Augen entfernt. Auffällig waren zum einen sein Flügelpaar, das er fest hinter dem Rücken geschlossen trug und der lange, fleischfarbene Schweif, an dessen Ende eine auffällig voluminöse Weiße Fellquaste wuchs. Auch hier war das Haar zu einer schnurgeraden Kante abgeschnitten. Es war nicht erkennbar, welche Gedanken der frischgebackene Fürst des neuen Landes hegte, da sein Gesicht bereits vor der Lektüre so abweisend dreingeblickt hatte.


    "Schreibutensilien."


    Sein Leibdiener, ein Düsterling, beeilte sich, das Gewünschte auf einem polierten Silbertablett zu bringen, dass er dem Fürsten so entgegenhielt, dass er es als Schreibunterlage verwenden konnte. Tsaagan schrieb nur:


    An seinen Allerdurchlauchigsten
    Duc Maximilien Rivenet de Souvagne


    Wir werden der Einladung entsprechen
    und begeben uns zeitnah auf den Weg.


    Seine hochfürstliche Durchlaucht
    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.


    Der Leibdiener musste die Nachricht nun an das Bein des riesigen Uhus binden. Er stellte sich damit selten ungeschickt an, aber er schaffte es schließlich. Da er nicht wusste, wie er den großen Greifvogel losschicken sollte, verjagte er ihn mit einem Staubwedel.


    Alsdann half er Tsaagan, sich mit Reitkleidung einzukleiden und reisefertig zu machen und stellte zwei Satteltaschen zusammen. Sie begaben sich in die Stallungen. Anstelle von Pferden, die allesamt geschlachtet worden waren, standen dort nun diverse Chaosgeschöpfe unter, unter anderem jedoch auch ein Greif mit weißem Gefieder und der Physionomie einer Schneeeule, ein Kriegsgefangener aus Hymaya, dessen Willen schon vor vielen Jahren gebrochen worden war. Das schöne Tier wurde mit Rotem Zaumzeug ausgestattet und einem dazu passenden Sattel gesattelt und die Taschen angebracht, ehe Tsaagan sich mit geübter Bewegung darauf schwang. Sein Leibdiener setzte sich auf einen grauen Greifen und folgte seinem Herrn reitend in geringmöglichem Abstand. Sie hoben ab und flogen dem großen Uhu hinterher, der nun zu seinem Herrn zurückkehren würde.


    Es dauerte per Luftweg nicht allzu lange. In Sichtweite der Grenze zu Souvagne landeten sie, stiegen ab und gingen zu Fuß bis zur Grenze, wo man sie hoffentlich anständig empfangen würde.

  • Wie stets übertrug Gufo das Wahrgenommene an Jules weiter. Etwas erbost ließ sich der große Uhu von dem Leibdiener auf diese unsanfte Art zum Abflug auffordern. Jules übermittelte ihm beruhigende Gedanken. Der Diener hatte sich scheinbar vor dem nicht gerade kleinen Vogel mit den messerscharfen Krallen gefürchtet.


    Gufo flog voran, während ihm zwei Greife folgten. Der Chevalier regisrierte dies, genauso wie zu einem späteren Zeitpunkt die Ankunft des neuen Herrschers der Hohen Mark. Jules fand ins Bewusstsein zurück, als Gufo auf dem Fenstersims im Kartenraum landete. Der Uhu flatterte kurz auf und hockte sich auf die Schulter seines Herrn.


    De Mireault benötigte einen Augenblick um wieder im Hier und Jetzt zu sein. Vorsichtig nahm der den Zettel von Gufos Bein, aber auch so wusste er schon, dass der neue Herrscher der Einladung gefolgt war. Jules stand auf und überreichte dem Duc mit einer Verbeugung die Nachricht.


    "Eure Hoheit, die Nachricht wird positiver Natur sein. Der neue Herrscher der Hohen Mark ist soeben vor unserer Grenze in Begleitung eines Dieners eingetroffen. Angereist sind beide auf Greifen. Ich schlage vor, dass ich ihn gebührend empfange und zu Euch geleite Herr.


    Einige Informationen die ich Dank Gufo erhalten habe. Der neue Herrscher der Hohen Mark residiert im alten Herrschaftshaus von Großherzog Roderich.


    Die Personenbeschreibung des Tieflings Herr. Der Mann ist circa 40 Jahre alt, von mittlerer Größe, aber von einer aristokratischen Körpersprache. Seine Kleidung ist exqusit, seinem Stand entsprechend. Seine Statur ist schlank, trainiert, seine Haltung ist aufrecht. Seine Hautfarbe ist rosa, seine Haarfarbe ist weiß. Er trägt Schwingen auf dem Rücken und einen Schweif am... naja Ihr wisst wo Herr. Der Schweif hat eine weiße Quaste. Sein Gesicht ist markant geschnitten. Eine gekrümmte Nase ziert sein Gesicht und scharfe Wangenknochen. Ferner scheint er nicht sonderlich gut sehen zu können, da er Eure Botschaft sehr nah vor die Augen hielt. Dies sind meine ersten Anmerkungen zu seiner Person", erklärte Jules höflich.


    "Habt Dank Jules, Ihr dürft den Mann umgehend abholen, sobald wir seine Botschaft verlesen haben", erklärte der Duc und entrollte die Botschaft.


    "Nun die an uns übermittelte Botschaft lautet wie folgt.


    An seinen Allerdurchlauchigsten
    Duc Maximilien Rivenet de Souvagne


    Wir werden der Einladung entsprechen
    und begeben uns zeitnah auf den Weg.


    Seine hochfürstliche Durchlaucht
    Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark.


    Uns deucht, der Mann scheint nicht nur aristokratische Gesichtszüge und Kleidung sein eigen zu nennen.
    Begrüßt ihn entsprechend Jules und geleitet ihn umgehend zu uns",
    befahl Maximilien.


    "Wie Ihr befehlt meine Hoheit", antwortete Jules und machte sich sofort auf den Weg, den Befehl des Duc umzusetzen.


    Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark hatte man an der Grenze angehalten. Misstrauisch wurden seine Reittiere, sein Begleiter aber vor allem er betrachtet. Als er die Einladung des Duc vorzeigte, änderte sich das Bild minimal, aber es änderte sich.


    Es dauerte nicht lang, bis ein schweres, gewaltiges Streitross angalopiert kam und knappe Befehle dem Fürsten Eintritt verschafften. Man ließ ihn samt seiner Reittiere wie auch seines Begleiters die Grenze passieren. Jules deutete im Sattel eine Verbeugung an.


    "Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark, ich heiße Euch im Namen des Allerdurchlauchigsten
    Duc Maximilien Rivenet de Souvagne in unserem Land willkommen. Mein Name ist Chevalier Jules de Mireault und ich geleite Euch zu unserer Majestät. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet",
    erklärte Jules höflich und gab die Führung.


    Es dauerte nicht lange und die Drei erreichten den Hof des Duc. Da die Wachen Jules als einen persönlichen Berater des Duc kannten und sie über die Friedensverhandlungen instruiert worden waren, durften sie ohne weiteres passieren.


    Nachdem sie ihre Reittiere abgegeben hatten, führte Jules mit angemessenem Schritt den Fürsten und seinen Diener bis zum Kartenraum. Dort verharrte er einen Moment und klopfte an. Von innen wurde ihnen von zwei Dienern aufgetan.


    Jules trat vor seinen Duc und kniete nieder.


    "Eure Hoheit, ich verkünde Euch den Besuch Eures Gastes - Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark", erklärte Jules äußerst respektvoll ohne aufzuschauen.
    "Habt Dank Jules", erklärte der Duc und entließ sein persönliches Himmelsauge damit aus der Pflicht.

  • Der Duc wandte sich seinem neuen Gast zu, ebenso taten es alle Anwesenden im Kartenraum. Maximilien musterte den Fürsten freundlich. Da dieser ihrer Einladung entsprochen hatte, schien auch ihm an einer friedlichen Einigung gelegen zu sein, allerdings würde sich herausstellen müssen, zu welchem Preis.


    "Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark mein Gast Zwergenkönig Skaldor Dunkelerz, sowie wir heißen Euch an unserem Hofe willkommen. Es freut uns, dass Ihr unserer Einladung gefolgt seid. Dies ist fürwahr ein erster guter Schritt in eine, so hoffen wir, friedliche Zukunft.


    Das Bestreben mit dem sich König Dunkelerz an uns gewandt hat, könnte nicht ehrenvoller sein, seine Person strebt Frieden in der almanischen Region an. Wir unterstützen diesen Wunsch vollumfänglich. Hierzu wurden von uns erste Gedanken ausgearbeitet, die wir gerne mit Euch weiter erörtern würden. Gesellt Euch bitte zu uns", erklärte der Duc höflich.


    "Der vorgetragene Grundgedanke Fürst von und zu Alkena-Hohe Mark umfasst grob nachfolgende Punkte.


    Der Krieg solle umgehend beendet werden.
    Die Menschen, Flüchtlinge wie auch die Armee, sollen in ihre Heimat zurückkehren können.
    Die Hohe Mark muss verwaltet und regiert werden.


    Wie uns bekannt ist, habt Ihr den Menschen Schutz und Schirm gegen den Treueeid zugesichert.
    Ferner habt Ihr jene ziehen lassen, die fliehen wollten, ohne diesen ein Leid zuzufügen.
    Solche Entscheidungen trifft keine Person leichtfertig, sondern Ihr werdet Euch genau wie König Dunkelerz Gedanken um die Euren gemacht haben.


    Verhandlungsstand unsererseits wäre folgender.


    Ihr sichert uns zu, die Kriegshandlungen mit sofortiger Wirkung einzustellen.
    Ihr werdet keine weiteren Eroberungskriege in unserer Region führen, weder heute noch zukünftig.
    Ihr werdet die Menschen, die einst der Bevölkerung der Hohen Mark angehörten in ihre Heimat zurückkehren lassen und diese unter Euer Schutz und Schirm stellen. Ihr werdet Sie als die Euren behandeln.


    Im Gegenzug sind wir bereit, Euch als den rechtmäßigen Herrscher der Hohe Mark anzuerkennen.
    Ebenso versichern Euch die Zwerge, die Kriegshandlungen sofort einzustellen.
    Wir versichern Euch, gegen Euch keine kriegerischen Handlungen einzuleiten, weder heute noch zukünftig.


    Souvagne sichert den Zwergen wie auch Euch zudem Hilfe zur Selbsthilfe zu, um den Wiederaufbau zu unterstützen. Wir sind bereit Euch mit fachkundigem Wissen zu unterstützen. Gegebenenfalls könnten wir über Winterhilfe verhandeln, sollten beide Parteien bereit sein diese Forderungen zu akzeptieren.


    Dies wäre das Angebot unserer Seite Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark. Wie steht Ihr dazu?
    Falls Ihr etwas anfügen möchtet König Dunkelerz, bitte",
    erläuterte der Duc höflich.

  • Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark


    Der Fürst und sein Leibdiener ritten im Schrittempo hinter dem Chevalier her, der sich als Jules de Mireault vorgestellt hatte. Aufgrund der Intelligenz der Greifen brauchte Tsaagan sich nicht weiter um das Lenken zu kümmern. Das Tier folgte, so wie das des Leibdieners, dem Pferd ganz allein und beide ließen sich, am Hof angekommen, auch vom Stallknecht in Empfang nehmen, ohne Ärger zu bereiten. Ein gewöhnlicher Greif hätte an diesem Punkt darauf verwiesen, dass er eine Person war und kein Tier, nicht jedoch diese beiden Exemplare. Sie fügten sich ohne Wiederstand.


    Tsaagan stieg ab und sein Leibdiener war sofort dicht an seiner Seite. Während sie dem Chevalier folgten, sprach der Leibdiener gedanklich zu ihm.


    <Die Steine sind vollkommen ebenmäßig verlegt.> Einige Schritte weiter fuhr er fort: <Eine Treppe mit Rechtsschwung. Handhohe Stufen. Achtung - jetzt.>


    Tsaagan folgte den Anweisungen und stieg mit flüssigen Bewegungen hinauf. Kurz vor dem Ende der Treppe teilte der Diener ihm mit: <Noch fünf Stufen.> So konnte der Fürst mitzählen und am Ende in eine würdevolle Gangart wechseln, ohne zu stolpern, weil er ins Leere stieg. Tsaagan bewegte sich vollkommen flüssig und sicher, während der andere Tiefling aufmerksam die Umgebung betrachtete, besonders den Boden.


    <Der Untergrund ist vollkommen eben, keine Hindernisse. Alles ist sehr hochwertig gearbeitet und sauber. Es wurde vor nicht allzu langer Zeit renoviert. Die Dienerschaft ist gut gekleidet. Man trägt vorwiegend gefärbte Webstoffe. Die Menschen sehen gut genährt, gepflegt und gesund aus. Man führt uns zu einer Tür, vor der Wachen stehen. Man wird uns gleich öffnen.>


    Als sie eintraten, wurden sie höflich begrüßt.


    <Der Duc ist die zweite Person von links, er trägt dunkles Blau und hat weißblondes Haar.>


    Tsaagan wandte den Blick auf den verwaschenen blauen Fleck und richtete die Augen ungefähr auf die Höhe, wo der Kopf sein musste und hörte sich die Begrüßung an.


    »Wir, Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark, grüßen Euch ebenso, Duc Maximilien Rivenet de Souvagne, wie auch Euch, Zwergenkönig Sklador Dunkelerz.«


    Seine rosa Augen zuckten kurz in eine willkürliche Richtung er den Zwergenkönig grüßte, da er noch nicht wusste, wo dieser stand und entsprechend nicht in die richtige Richtung schauen konnte. Er würde das jedoch gleich erfahren, sobald der Zwerg die Stimme erhob. Dass er ihn nicht ansah beim Gruße, würde man ihm vermutlich als Unhöflichkeit auslegen, aber das war etwas, was er hinnehmen musste. Er folgte mit den Ohren aufmerksam dem, was der Duc ihm zur Lage der Verhandlungen sagte. Sein Blick war starr auf die helle Stelle gerichtet, wo dessen Kopf sich befand.


    »Zunächst danke ich Euch für den freundlichen Empfang.«


    Er selber wirkte, wie immer, ganz und gar nicht freundlich. Da Tsaagan noch nie in der Lage gewesen war, Mimik zu erkennen, besaß er selbst nahezu keine und wirkte kalt und biestig. Dass er seinem Gegenüber beim Sprechen zu lange ohne Unterbrechung ins Gesicht starrte, ohne zu blinzeln, machte es für seine Gesprächspartner oft unangenehm.


    »Das Angebot zum Wiederaufbau ist sehr großzügig. Die wichtigste Baustelle ist momentan die Infrastruktur, um überhaupt erst einmal Materialien und menschliche Ressourcen für den Wiederaufbau transportieren zu können. Unsere Erdmagier haben viele der großen Versorgungsstraßen zerstört. Da uns dahingehend die Erfahrung fehlt, wären wir dankbar für die Unterstützung durch geschulte Baumeister, welche die Handwerker anleiten können.


    An einer Fortführung kriegerischer Handlungen haben wir persönlich kein Interesse. Dazu möchten wir anmerken, dass nicht wir es waren, die diese Kampfhandlungen begonnen haben. Es entzieht sich unserer Kenntnis, inwieweit Ihr informiert wurdet, Duc de Souvagne, darum eine kurze, Information. Im Sommer des Jahres 201 nach der Asche fielen die Zwerge unter General Barlok Eisenhand in unserer früheren Heimat Alkena ein. Ohne, dass eine vorherige Provokation stattgefunden hätte, wurden die Einwohner abgeschlachtet, vornehmlich Zivilisten. Unsere Hauptstadt Katamaris wurde völlig verwüstet. Die Zwerge zogen sich anschließend wieder zurück, ohne sich um den Schaden zu kümmern, den sie angerichtet hatten. Alkena hat sich von diesem Schlag bislang nicht erholen können. So ist es vielleicht nachvollziehbar, warum wir dem Hilfegesuch des Chaos im Kampf gegen die Zwerge ohne zu zögern gefolgt sind.


    Wir hegen daher durchaus noch Vorbehalte gegen das Friedensgesuch des Skaldor Dunkelerz. Es erscheint, da der Frieden erst jetzt gewünscht ist, da die Sicherheit seines eigenen Volkes ernsthaft bedroht ist, während ihn das Unheil anderer Völker nicht sonderlich wichtig zu sein scheint.


    Wir würden ein konkretes Zeichen des gegenseitigen Vertrauens daher begrüßen.


    Das neue Fürstentum, dessen Namen noch weiterer Überlegungen bedarf, ist von Alkena und Rakshanistan geografisch isoliert. Es wäre ein Zeichen der Wiedergutmachung, das wir wohlwollend annehmen würden, wenn das Zwergenkönigreich uns einen Korridor nach Norden zugestehen würde, überirdisch oder unterirdisch.


    Selbst wären wir bereit, einen gegenseitigen Nichtangriffspakt zu unterzeichnen. Dies muss jedoch unter Vorbehalt geschehen, da der oberste Herr des Chaos Rakshor persönlich ist. Sollte er anders entscheiden, steht es nicht in meiner Macht, etwas anderes zu tun, als ihn im Hinblick auf Frieden zu beraten. Die letzte Entscheidungsgewalt liegt bei ihm. Man hat jedoch lange nichts von ihm gehört, das letzte Mal im Norden bei Cheron, und es ist fraglich, ob sich das in absehbarer Zeit ändern wird.


    Eines jedoch können wir zusichern: Wir gewähren jenen Almanen der Hohen Mark, welche in ihre alte Heimat zurückkehren wollen, Schutz und Schirm, da sie nun unsere Untertanen sind. Ob die neue Regierung ihnen zusagt, ist allerdings fraglich, da diese ausnahmslos von Tieflingen gestellt werden wird. Ergo sind jene Almanen, welche dies nicht wünschen, frei, einen Treueeid uns gegenüber zu verweigern. Haben sie diese Entscheidung getroffen, gelten sie als Staatsfeinde und haben unser Fürstentum binnen vierundzwanzig Stunden auf schnellstem Wege zu verlassen. Andernfalls droht ihnen die übliche Behandlung von Verrätern.«

  • Der Duc hörte dem Fürsten aus der Hohen Mark aufmerksam zu. Die Miene des Mannes war geradezu steinern. Zog man allerdings Jules Bericht zu dem hinzu, war logisch warum der Fürst diese scheinbare Maske zur Schau trug. Man konnte selbst nichts immitieren, dass einem fremd war. Der Mann sah nicht einfach schlecht, er musste fast blind sein. Der Duc verlor kein Wort über das Leid des Fürsten, für seine Verhältnisse hielt er sich wacker.


    Das ein weiteres, unabhängiges Land ebenfalls in den Krieg verwickelt worden war, hatte sich bis dato Maximiliens Kenntnis entzogen.


    "Nun Fürst vielen Dank für Eure Stellungnahme zu diesem Thema. Vorweg, unserer Person war nicht bekannt, dass vorab ein weiteres, unabhängiges Land wie auch Volk mit in diesen Krieg hineingezogen worden war. Uns ist dadurch klar, weshalb Ihr Partei für das Chaos ergriffen habt.


    Ferner wirft sich uns eine Frage auf. Hätte das Chaos Interesse daran hätte, Euch für Eure treuen Dienste zu belohnen oder vielmehr zu entschädigen? Schaut, geholfen wäre damit uns allen. Würde das Chaos Euch für Eure Dienste mit der Hohen Mark als eigenes Land belohnen, so würdet Ihr nicht nur ein eigenes Land erhalten. Ihr würdet eine neue Heimat erhalten. Eine Heimat, von jener Ihr nicht nur der Verwalter wärt. An einer solchen Heimat hängt jeder Herrscher mit seinem Herzen.


    Wärt Ihr zudem Eigner, sprich tatsächlicher Herr und Besitzer der Hohen Mark und nicht nur deren Verwalter, könnten wir uns auf das gegebene Wort eines Gleichrangigen Mannes verlassen. Von Großherzog zu Großherzog, von Fürst zu Fürst oder auch von König zu König.


    Und, was sicher auch zu einer Vereinfachung der Verhandlungen führen würde, es würde nicht das Chaos selbst Einzug in die Hohe Mark erhalten mein werter Fürst, sondern Ihr, Ihr als Person mit vollen Amt und Würden.
    Wir gehen davon aus, dass die Zwerge sich mit Euch wesentlich leichter abfinden würden als mit dem Chaos.
    Ferner sollten sich auch die Zwerge mit Euch persönlich abfinden, allein schon aus Wiedergutmachungsgründen, sollte es einen Expansionskrieg gegen Euch gegeben haben.


    Wir wählen hier die Wortwahl der Spekulation nicht um Euch Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark oder Euch König Sklador Dunkelerz anzuzweifeln, sondern da uns keine Berichte, folglich Fakten über diesen Krieg vorliegen.


    Einen Korridor zum Chaos könnte es unter dieser Prämisse geben. Es wäre aber nicht zwingend erforderlich, sollte die Hohe Mark Euer neues Alkena sein Fürst.


    Falls das Chaos nicht bereit ist Euch Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark dieses Land als das Eure zuzugestehen, dann habt Ihr wohl gesprochen, dann benötigt Ihr einen Kontaktkorridor zu Eurem Herrn.


    Dennoch bedenkt auf beiden Seiten, durch Gegenseitige Vorwürfe wird leider keine Person wieder lebendig. Und zweitens fanden wir uns hier nicht für Schuldvorwürfe ein, so gerechtfertigt sie im Einzelfall auch sein mögen. Wir fanden uns hier nicht ein um zu erörtern, wer einen Krieg anfing, sondern um diesen Krieg zu beenden.


    Aus diesem Grund sind wir als unparteiische dritte Macht auch bereit, Euch bei gegenseitigem Entgegenkommen zu unterstützen. Eure benötigten Baumeister samt dem dazugehörigen Wissen, werden wir Euch zur Verfügung stellen
    Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark.


    Die Regelung Eurer internen Landesstrukturen würden selbstverständlich Euch obliegen, ebenso wie es unserer Person obliegt ihre Lehnsherren zu benennen. Gewiss halten wir es ebenso, dass wir nur Personen unseres Vertrauens mit einem Lehen betrauen. Jede andere Annahme wäre utopisch.


    Es ging uns darum, dass Ihr gewillt seid, die Flüchtlinge bestehend aus Zivilbevölkerung wie auch aus dem Militär in ihre Heimat zurückkehren zu lassen. Dies habt Ihr zugesichert.


    Halten wir also fürs Erste fest, alle Parteien sind bereit einen Nichtangriffspakt zu unterzeichen.
    Damit hätten wir eine erste große und äußert erfreuliche Gemeinsamkeit.
    Ob Ihr dies nun unter Vorbehalt oder in Amt und Würden tun werdet, werden wir hoffentlich bald klären können.


    Ferner können wir festhalten, dass Ihr bereit seid all jene unter Schutz und Schirm aufzunehmen, die bereit sind Euch unter Eid zu huldigen, sprich Euch den Treueeid zu leisten. Jene die nicht dazu bereit sind, werden des Landes verwiesen.


    Die Frage nun, wäre das Chaos bereit, Euch dieses Land als neue Heimat abzutreten, als das Eurige?
    Die weitere Frage, die sich uns stellt und an König Dunkelerz gerichtet ist, wärt Ihr bereit, einen Korridor zum Chaos offenzuhalten, zwecks Schaffung des Friedens?


    Sollte einer der Anwesenden zum Thema beitragen können, möge er sprechen", erklärte der Duc freundlich.

  • Die Erscheinung dieses Mannes war zu wie erwartet neu für den König er war ein Tiefling? Ein Rakshaner sei es wie es sei, doch seine Forderungen waren unerhört ja sogar dreist für die Ohren des Königs. Doch Skaldor wusste Frieden und Kriege forderten Opfer oder Kompromisse, doch was dieser Mann sagte war unerhört. "Die Bedrohung des Chaos war in unserer Geschichte immer schon eine Bedrohung, wir haben aus den Kriegen gelernt die niemals von uns aus gingen, auf solche Provokationen zu reagieren, um uns und die Menschen zu schützen". Er atmete tief durch um sich nicht in rage zu reden und fuhr fort "dazu kommt noch, das es eine gewisse Person gab die von Tarkan geschickt wurde, es war ein gewisser Mard von den Nebelkatzen dieser berichtete uns von dem Angriff, ebenso war der Angriff auf unseren Kanal ebenso auch seine Stilllegung für uns ein Zeichen das ein Angriff bevorstand und siehe da? Dieser kam promt und mit aller Härte, hättet ihr gewonnen wären wir dann hier um zu verhandeln? Ich denke nicht".


    Der Finger des Königs stocherte auf den Tisch herum sodass man das dumpfe Geräusch davon vernahm. "Dazu kommt noch die Tatsache das Leute aus euren Städten, bereits in der Armee des Chaos kämpften bevor wir diese angegriffen hatten! Das bedeutet die Zusage in dieser Armee zu kämpfen war ohnehin schon da also erzählt mir keine Märchen!" es war schwierig doch gelang es ihm seine Fassung wieder zu bekommen. Das Argument zu bringen das die Zwerge in der Lage waren die Hohe Mark zurück zu erobern wollte er nicht aussprechen, da dieser Satz wie so viele ebenso zu kriegerischen Handlungen führen konnte.


    "Ich werde keinen Durchgang unter den Bergen zustimmen, dafür sind Zwerge gestorben um genau das zu verhindern" er musste hier eine Gangart zeigen, die die Interessen seines Volkes vertreten ebenso wie seine. "Ich spreche euch einen Durchgang neben dem Gebirge zu im Osten, sodass ihr dann vor der Pforte Silberhöhe und der Grenze zu Souvagne ziehen müsst, sollte uns etwas auffallen was nach Truppenbewegungen aussehen könnte oder Kriegsgerät verlagert sind wir somit auch gewarnt". Das war sein Angebot "zudem" er rang mit sich doch sprach er es aus "werden die Zwerge das Straßennetz, im Norden der Hohe Mark in Stand setzen". "Ich will ebenso diesen Mard von den Nebelkatzen unter ein Tribunal stellen und seine Beweggründe herausfinden, dieses wird durch den Duc euch und mich aufgestellt wenn wir schon diesen Krieg beenden will ich wissen, warum es soweit gekommen ist".


    "Da ist noch etwas" sprach der König hart und kalt aus "niemals wieder kommen die Truppen des Chaos auch nur, in die Nähe der Zwergenpforten weder heute noch sonst irgendwann!" er wollte Frieden für sein Volk, der Rat der 13 würde ebenso handeln wären sie hier es war seine Pflicht Kompromisse einzugehen.


    Gleich wartete er auf eine Antwort da klopfte es an der schweren Eichentür, vermutlich ein Bote oder sonstwer der Zwerg war angespannt und rang um seine Fassung doch für die Zukunft, seines Volkes in Frieden musste man Kompromisse eingehen.

  • Der Duc wartete geduldig ab, bis auch König Dunkelerz seine Sichtweise dargelegt hatte. Seine Familie und seine Berater hielten sich einstweilen zurück. Möglicherweise hatte niemand eine passende Idee, oder sie gedachten die Verhandlung nicht zu stören.


    Dreux musterte seinen Vater aufmerksam und versuchte sich so gut es ging alles einzuprägen. Bei manchen Äußerungen wäre er vermutlich nicht so ruhig geblieben, aber diesen Umstand maß er seiner eigenen mangelnden Erfahrung bei. Bis jetzt hatte er nie eine Verhandlung geleitet. Und es war nur logisch, dass bei einer solch wichtigen Entscheidung mindestens zwei völlig unterschiedliche Meinungen aufeinander prallten.


    Als Großherzog war es ein leichtes, ein Todesurteil zu verhängen. Die wahre Aufgabe eines Herrschers war es jedoch, Leben zu schützen und zu erhalten, wie sein Vater stets zu sagen pflegte. Und sein Vater bemühte sich hier gerade um das Leben seiner Nachbarn, dass der Zwerge, der Rakshaner und sogar das der Tieflinge.


    Während Dreux seinen Vater im Auge behielt, schaute Olivie zu, wie sich der Zwergenkönig schlug.
    Allerdings schaute sie nicht zu auffällig. Sie musterte den Mann heimlich, der sie gemustert hatte. Jenen der so ganz anders war, als die Männer die sie aus ihrem Umfeld kannte. Jene Männer waren durchaus hart, tapfer und kampferfahren, aber sie sahen anders aus. Er hingegen wirkte wie ein Urgestein von einem Mann, eine Naturgewalt, mit seinemfremden und wilden Äußeren.


    "Zwergenkönig Dunkelerz, genau dies ist Grund unseres Treffens. Hier und heute habt Ihr die Möglichkeit genau jene Bedrohung für Euer Volk zu beenden, deshalb habt Ihr die Verhandlungen vorgeschlagen. Und nicht nur die Bedrohnung für Euer Volk, sondern für alle am Krieg beteiligten Völker.


    Euer Hinweis werter König auf eine schuldige Person ist richtig und wichtig, sollte aber unserer Meinung nach zuletzt erörtert werden. Noch sind wir nicht bei der Verhandlung über die Herausgabe von Kriegsverbrechern. Noch geht es um die Gesamtheit der Völker, deren Leben hier auf dem Spiel stehen. Eine einzelne Hinrichtung sollte dem hinten anstehen.


    Natürlich ständen wir heute nicht hier und würden verhandeln, hätte das Chaos obsiegt.
    Wir ständen auch nicht hier, hätten die Zwerge gesiegt.
    Dessen sind wir uns doch alle bewusst.


    Aufgreifen möchten wir auch den Vorwurf, dass sich bereits Personen aus dem Volk der Tieflinge dem Chaos angeschlossen haben. Auch hier dürfen wir Einzelpersonen nicht stellvertretend für ein Volk werten. Es mögen sich auch einzelne Zwerge als Meuchler verdingen, Menschen als Söldner und Alben als Friedensboten. All jene Einzelpersonen, mag deren Gesamtzahl nicht minder sein, stehen dennoch nicht als Sinnbild für ihr gesamtes Volk.
    In jedem Volke gibt es gute und schlechte Personen, sonst müsste unsereins nicht über Kriminelle richten.


    Uns ist beiderseits Euer Groll verständlich, ebenso die tiefen Verletzungen und auch Wunden die der Krieg geschlagen hat. Konzentrieren wir uns gerade deshalb darauf, das Leid der unschuldigen Bevölkerung zu lindern, indem wir das Blutvergießen durch den Krieg beenden. Mit gegenseitigen Schuldvorwürfen erreichen wir nichts.


    Nun König Dunkelerz kam Euch sehr weit entgegen Fürst, sein Einwand, dass er Euch keine direkte Passage durch sein Gebirge zugestehen mag, ist durchaus nachvollziehbar. Die vorgeschlagene Lösung, dürfte alle zufrieden stellen. Natürlich ist dies mit Mehraufwand für Euch verbunden Fürst. Allerdings müsst Ihr auch bedenken, ist dieser Pfad lediglich länger, kaum beschwerlicher.


    Und sollte meinem Vorschlag durch das Chaos selbst Rechnung getragen werden und die Hohe Mark ein neues Alkena werden, dann werdet Ihr diesen Pass eventuell wünschen, aber er wird nicht zwangsläufig von Nöten sein. Ähnlich wie wir es halten, könntet Ihr Euren Kontakt über Boten regeln.


    Auch Ihr solltet gewillt sein, sollte es Euer Anliegen sein, friedlich neben uns in dieser Region Fuß zu fassen, dem Zwergenkönig in dieser Hinsicht entgegenzukommen und mit diesem Zugeständnis die Hand zu reichen.


    Und bedenkt bitte beide eines, sollte sich die Lage nicht nur beruhigen, sondern eine fruchtbare Co-Existenz entstehen, wird dieser Pass wohlmöglich doch noch gebaut, da dieser zuträglich für gegenseitige Handelsbeziehungen wäre. Aber dafür muss der Frieden in diese Region einziehen, sich setzen und ein Bündnis reifen.


    Zwecks Wahrung dieses Friedens schlagen wir zudem vor, dass die Chaosfraktion zu den Zwergenpforten fortan eine Bannmeile einzuhalten hat. Dies um ihre friedfertigen Absichten zu demonstrieren. Sollte eine Kontaktaufnahme erwünscht sein, die eine Unterschreitung jener Bannmeile erfordert, sind vorher Boten an das Zwergenvolk zu entsenden. Wie steht es mit diesen Lösungen?", schlug der Duc vor.


    Maximilien gab Fabien ein Zeichen, dass sich jemand an der Tür befand und er diese zu öffnen habe. Der treue Leibdiener des Duc eilte los und ließ die Tür durch die beiden Türwächter öffnen.

  • Anhand der aufgebrachten Stimme des Zwergenkönigs konnte Tsaagan nun endlich erkennen, wo dieser stand. Er drehte den Kopf in die entsprechende Richtung, während Skaldor sprach und blickte etwas niedriger als in Kopfhöhe eines normalen Mannes, so dass er ungefähr die Höhe des Zwergenkopfes treffen sollte, wenn er den verwaschenen Fleck richtig deutete. Während der Duc besonnene Worte gewählt hatte, sprudelte der Zwerg vor Ärger.


    Tsaagans Gesicht blieb auch bei den aufgebrachten Worten Skaldor Dunkelerzes ausdruckslos. Er wartete, bis der zwerg fertig war. Sein Leibdiener beschrieb ihm in der folgenden kurzen Pause mental rasch das Äußere und die Mimik des Zwergen.


    Der Fürst antwortete, nachdem er nachgedacht hatte.


    "Wir danken für Eure besonnene Fürsprache, Duc de Souvagne. Ich möchte widerholen, dass es uns nicht zusteht, für das Chaos zu sprechen.


    De facto ist die Hohe Mark nun ein Teil Rakshanistans, da das Chaos sie erobert hat. Man bat uns, Fürst Tsaagan von und zu Alkena-Hohe Mark, die Verwaltung zu übernehmen, da ich wir uns darauf verstehen. Wir haben dies, wie die Mitglieder des menschlichen Hochadels, von klein auf gelern. Aufgrund dieser Bitte kam es, dass die Hohe Mark formal zu einem Teil Alkenas wurde, da wir es verwalten. Wir tun dies jedoch für das Chaos. Alkena im Urzustand ist unser eigenes freies Fürstentum. Was Groß-Alkena nun genau ist, welche Freiheiten wir haben, das wäre noch mit dem Chaos zu verhandeln. Das müsste man mit einem nahmhaften Vertreter des Chaos, wie berispielsweise Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari einer wäre, der den Feldzug anführte, besprechen. Momentan können wir daher nur vom gegenwärtigen Zustand ausgehen. Alles, was das Chaos anbelangt, sollten wir völlig außen vor lassen. Wir, Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark, sind formal nie ein Vertreter des Chaos gewesen, sondern sind freie Verbündete zu diesem.


    Dass man uns von Seiten der Besiegten weder Tunnel noch Pass zugestehen möchte, finden wir verwerflich. Die Ersten, die verhungern werden, da wir keine funktionierende Infrastruktur in der ehemaligen Hohen Mark haben, werden die Almanen sein. Nicht die Tieflinge. So viel ist Gewiss. In unserem kulturellen Umfeld ist Kannibalismus fest im Alltag verankert. Unseresgleichen wird es daher auch ohne Verbindung in diesem Winter sehr gut gehen, seid dessen gewiss. Wir werden uns mit der Route um die Roten Berge herum vollkommen zufrieden geben.


    Ob wir Truppen verlagern oder Kriegsgerät bewegen, bleibt auf unserem eigenen Territorium uns überlassen. Dieses muss schließlich vom Herstellungsort zum Aufbewahrungsort transportiert werden, oder Truppen von hier nach da im Rahmen von Feldübungen und dergleichen. Repressalien, die uns dies verbieten wollen, werden wir nicht akzeptieren!


    Mit einer Bannmeile um die Zwergenpforten herum sind wir einverstanden. Im Gegenzug fordern wir eine Bannmeile um den zukünftigen Nordkorridor und um das Areal um Dunkelbruch herum. Mit einem derartigen Handel sind wir einverstanden.


    Wir möchten für das Angebot des Königs Skaldor Dunkelerz, unser nördliches Straßennetz auszubauen, danken und nehmen es zum Zeichen unseres Wohlwollens gern an. Wir würden auch von unserer Seite aus ein Entgegenkommen unterbreiten, doch wir sind in einer denkbar schlechten wirtschaftlichen Situation, darum könnten diese bestenfalls marginal ausfallen. Gibt es etwas, dass Ihr wünscht?


    Der Name Mard von den Nebelkatzen ist uns bekannt. Es handelt sich um einen Doppelagenten des Chaos. Wir wissen nicht, ob dies überhaupt sein richtiger Name ist. Vermutlich ist er inzwischen außerhalb des Landes untergetaucht, vielleicht sogar in der Unterwelt, es dürfte sehr schwierig sein, seiner habhaft zun werden. Näheres zu seiner Person könnte, wenn überhaupt, vermutlich ein führender Kopf des Chaos verlauten lassen."

  • Fabien der Leibdiener des Duc, fasste behutsam von hinten die Haare seines Herrn zusammen und band sie zu einem losen Zopf, so dass sie ihm nicht störend ins Gesicht fielen, sobald er auf die Karte blickte.


    "Wie von Euch mehrfach korrekt angeführt Fürst Tsaagan von und zu Alkena-Hohe Mark seid Ihr zur Zeit nur Landverweser. Kurzum diese Titulierung beschreibt eine Person, welche ein Land verweset, die Aufsicht über dasselbe hat. Das Ihr somit nicht für die Chaostruppen sprechen könnt, ist selbstverständlich. Ihr sprecht einzig und allein in Eurem Namen.


    Folglich benötigen wir eine Klärung wie auch für die Einigung hinsichtlich keiner Grenzüberschreitungen mehr im Zwergischen Sektor Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari als Verhandlungspartner zusätzlich an unserer Seite. Jener Mann ist Entscheidungsträger des Chaos", erklärte der Duc und wandte sich an sein persönliches Himmelsauge.


    "Jules kümmern Sie sich umgehend um die Kontaktaufnahme, laden Sie Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari ein, den Friedensverhandlungen in Beaufort beizuwohnen. Sichern Sie ihm genau wie unseren Gästen einen gefahrlosen Aufenthalt zu. Erläutern sie ihm, dass unser Land als neutraler Mittler fungiert", befahl Maximilien.
    "Sofort Eure Majestät", erklärte der Magier und zog sich etwas zurück.


    Der Duc de Souvagne rieb sich nachdenklich dass Kinn und musterte den Fürsten.


    "Sollte es zu einer entsprechenden Einigung kommen Fürst Tsaagan von und zu Alkena-Hohe Mark, erwarten Euch sicher einige harte Zeiten, aber eine Hungersnot muss nicht ausbrechen.


    Eines sei vorneweg klargestellt, zu Eurem Volke gehört auch der almanische Bevölkerungsanteil.
    Ihr selbst proklamiertet gegen Treu und Glauben deren Schutz und Schirm.
    Und uns sei mit einem Augenzwinkern erlaubt einzuwenden, dass es ganz sicher nicht dem Schutz und Schirmgedanken entspricht, seine Untertanten zu verspeisen. Gleichgültig welchem Volke oder welcher Spezies sie angehören mögen.


    Ihr werdet Euch für den Frieden bitte genauso an Euer Wort gebunden fühlen, wie alle anderen Parteien.
    Zur Lösung Euer Hungersnot. Soweit uns bekannt ist, haben die Zwerge einen Großteil der Flüchtlinge aufgenommen und versorgt. Ferner waren die Lichtalben, wie auch die Goblins an dem Krieg gegen Euch beteiligt. Soweit uns bekannt ist, wurde weder das Königreich Evalon noch das Reich der Lichtalben von den Kriegwirren gebeutelt.
    Von daher wäre es nur fair, dass die Zwerge, die Lichtalben, wie auch die Goblins einen Obolus leisten um ihren Kameraden - dem almanischen Volke der Hohen Mark über den Winter zu helfen. Die helfenden Hände dieser Almanen wurden gerne entgegen genommen, so sollte es eine Selbstverständlichkeit für die vor genannten Völker sein, auch etwas zu deren Überleben beizutragen.


    Hierbei soll von uns keinesfalls unerwähnt bleiben, dass die Zwerge bereits einen Anteil daran freiwillig geleistet haben!


    Es wäre folglich also nur rechtens, würden die anderen betroffenen Völker dem ehrenwerten Beispiel der Zwerge folgen und Euch ebenfalls Winterhilfe angedeihen lassen Fürst. Zudem haben wir Euch im Rahmen unserer Möglichkeiten Winterhilfe zugesichert. Unter der Prämisse des Friedens, können wir einige Vorräte entbehren und wären dazu bereit. Sollte aber weiterhin der Krieg vor unserer Haustür toben, dann sind wir zum Schutze und Erhalt unseres eigenen Volkes verpflichtet, die Nahrung rationiert zu halten wie auch einzubehalten.


    Es dürfte jedem in diesem Raum klar sein, dass wir keine Hilfe an potentielle Feinde leisten werden.
    An potentielle Bündnispartner hingegen gern.


    Kommen wir zu dem Punkt der Truppenbewegungen wie auch Kriegsgerätbewegungen auf dem eigenen Land.
    Was im eigenen Land geschieht, obliegt dem obersten Landesherrn, Euch Zwergenkönig Dunkelerz, wie ebenso Euch Fürst Tsaagan von und zu Alkena-Hohe Mark. Dies hat einen anderen Herrscher vorerst nicht zu interessieren.
    Es wird dann von Belang, sollte ein Herrscher die Truppen seine Landesgrenze samt Kriegswaffen passieren lassen.


    Halten wir fest, dass beide Parteien mit der Bannmeile rund um ihre besonders schützenswerten Punkte einverstanden sind im gegenseitigen Interesse?
    Dies würde bedeuten, die Zwergenpforten samt deren Bannmeilen werden vom Fürst beachtet.
    Ebenso wird die Bannmeile rund um den Korridor gen Norden beachtet.
    Eine faire und gute Lösung.


    Des weiteren halten wir fest, dass Fürst Tsaagan von und zu Alkena-Hohe Mark das Angebot von Zwergenkönig Skaldor Dunkelerz, dass Straßennetz auszubauen dankend annimmt.
    Ein Gegenangebot nach Wunschbenennung im Rahmen der Möglichkeiten wurde unterbreitet.


    Und es kam sogar zur Benennung des Kriegsverbrechers. Die Ermittlungen, wie die mögliche Inhaftierung des Gesuchten stehen noch aus. Dies bleibt vorerst festzuhalten.


    Warten wir ab, was uns unser neuer Gast zu berichten hat und ob unser Himmelsauge erfolgreich Kontakt zu Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari aufnehmen konnte", erläuterte der Duc.


    Bereits bei einem vertraulichen Gespräch vor geraumer Zeit, hatte der Duc bereits einmal den Namen Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari gehört. Dieser Name fiel in einem Gespräch mit dem Leibdiener seines Sohnes Ciel. Khawa, der Name des Leibdieners, berichtete dass "Tarkan" ein für rakshanische Verhältnisse milder Mann war.


    Der Duc sah hier eine Chance, die andere vielleicht nicht sofort sahen.
    Die meisten Völker hassten und verachteten die Rakshaner. Der Duc stand ihnen, wie fast allen Fremdlingen neutral gegenüber. Er hasste nicht, er machte sich seine Gedanken um diese Menschen. Er beurteilte sie, er verurteilte sie nicht vorab.


    Das Urteil zu dem er gekommen war, war einfach.
    Rakshaner lebten in einer Welt aus Sand, Staub und Dreck. Es gab kein Überleben und Auskommen in dieser Welt. Alles was ein Rakshaner zum Überleben benötigte, muss von außerhalb kommen. Und um an genau jene begehrten Güter zu kommen, gingen die Rakshaner auf Raubzug.


    Wie der Duc seinerzeit in dem Gespräch auch Khawa erläutert hatte, war die einfachste Möglichkeit etwas zu erhalten, danach zu fragen. Die Rakshaner fragten nicht, sie eigneten sich Dinge fraglos mit Gewalt an. Das war das Problem. Rakshaner waren weder besser noch schlechter als andere Menschen, sie waren in Not. Diese Not gab ihnen natürlich nicht dass Recht, andere Völker in eine gleichartige Not zu stürzen durch Überfälle und Raubzüge.


    Duc Maximilien de Souvagne liebte den Frieden, doch er war kein weltfremder Spinner oder Träumer.
    Auch er würde sein Land und seine Leute vor einem derartigen Raubzug mit aller Härte verteidigen. Aber sein Grund war kein Hass auf die Rakshaner, sondern die Liebe zu seinem eigenen Volk.


    Ihm war bewusst, dass sich ihnen mit Tarkan eine Chance bot. Maximilien hatte vor, die Chance zu ergreifen, den Rakshanern Wissen anzueigen, damit diese zu Selbstversorgern werden konnten um ihre alte räuberische Lebensweise aufzugeben. Sollten sie davon etwas beibehalten wollen, so wäre die Jagd eine durchaus erstrebenswerte Form des Raubzuges.


    Und würde ihnen genau dies gelingen, dann hätten sich nicht nur den Frieden in dieser Region gesichert, sondern auch darüber hinaus. Vielleicht sogar für eine sehr lange oder gar unbestimmte Zeit.


    Mit Tarkan, dem laut Khawa etwas zugänglicher gestimmten Heeresführer der Chaostruppen war es scheinbar möglich zu verhandeln. Kurzum was sie hatten wussten sie, wen sie nach Tarkan bekommen würden, dass wussten sie nicht. Mit jeder anderen Person konnten sich ihre Chancen verschlechtern, oder diese konnte ganz verloren gehen.


    Das sich alte Gewohnheiten nicht von heute auf morgen änderten, war auch dem Duc bewusst. Aber für alle Völker für die sie gerade verhandelten, wie auch für die kommenden Generationen waren sie verpflichtet, es wenigstens zu versuchen. Der Duc hoffte, dass dieser Rakshaner tatsächlich so umgänglich war, wie der Diener Ciels behauptet hatte.


    Gemeinsam mit den anderen Anwesenden wartete er ab, was der neue Gast mitzuteilen hatte, oder was Jules erreichen würde.

  • Der Zwergenkönig war es langsam leid, dieser Mann sprach von Kannibalismus sollte das etwa den Zwerg treffen? Wenn ja war dieses nicht der Fall. Sein Volk hatte genug getan und das Angebot das Straßennetz im Norden auszubauen war, ja wohl genug doch dann sollten sie noch Hilfe für den Winter zugestehen? Niemals! Einen Pass über das Gebirge? Was den noch eine heiße Schokolade und ein warmes Bett?


    Das alles waren Punkte die der Zwergenkönig erstmal abnickte, da er sich eher aufhängen würde als noch mehr zu tun. "Eines will ich euch sagen, es wird niemals dazu kommen das wir eine unserer Festungen an euch abgeben!" das sagte er bestimmend und nachdrücklich. "Das sind Festungen die von unseren Ahnen erbaut wurden, eher reiße ich sie eigenhändig ein als euch auch nur einen Stein davon zu überlassen!". "Sie wurden von Zwergenhänden erbaut und wurden mit Zwergengold finanziert somit gehören sie uns, das wird niemals Kriegsbeute sein darauf könnt ihr euer letztes Hemd verwetten".


    Zudem war es für den König unbegreiflich welche Art und Weise der Mann zu Tage trug, jetzt noch den Generel Tarkan dazu zu holen, der den Angriff selbst geführt hatte? Die Geduld des Königs wurden allmählich auf die Probe gestellt, diese Fraktion forderte langsam aber sicher zu viel. "Ich gebe dem Duc recht euer Weg wird länger aber nicht beschwerlicher sein, ihr solltet zufrieden sein mit dem was ihr bekommt, wenn wir überlegen was wir alles verloren haben, ist es doch Lohn genug euch ein neues Leben in der Hohe Mark aufzubauen oder nicht?".


    Er blickte sich um und sah wieder die Tochter des Ducs am Tisch stehen, sie war wirklich außergewöhnlich hübsch doch fuhr er fort und weiterhin mit Nachdruck. "Die Festung Dunkelbruch ist und wird keine Kriegsbeute soviel steht fest, ich würde mich freuen wenn die Truppen des Chaos endlich abziehen damit wir die Pforte öffnen und unsere Toten bestatten können in Würde das haben sie verdient!".

  • Der Duc musterte den Zwergkönig und schüttelte beruhigend den Kopf.


    "Beruhigt Euch König Dunkelerz. Wir sehen Euch an, dass Ihr um Fassung ringen müsst, aber es soll kein Affront gegen Euch sein, wenn wir Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari zu uns an den Verhandlungstisch bitten.


    Wir wissen, dass Euch dies einiges abverlangt König Dunkelerz. Aber Ihr wisst genauso gut wie wir, dass es nur Frieden geben kann, wenn verbindliche Zusagen getroffen werden können.
    Ebenso werden einige Zusagen für Fürst Tssaagan von und zu Alkena-Hohe Mark eine Zumutung sein.


    Fürst Tsaagan von und zu Alkena-Hohe Mark kann genau jene Zusagen, die Ihr benötigt König Dunkelerz nicht treffen.


    Er kann Euch zusagen, dass er Euch nicht angreifen wird.
    Aber es steht nicht in seiner Macht, dem gesamten Heer des Chaos den Rückzug zu befehlen.


    Aus diesem Grund benötigen wir genau jenen Mann am Verhandlungstisch, der diese Zusage treffen kann und dies ist Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari. Er hat die Macht das Heer vor Eurer Tür abzuziehen und den Rückzug zu befehlen.


    Ferner haben wir noch eine weitere Überlegung, die mit in unsere Einladung des Tarrik hineinspielt.
    Bedenkt nicht nur Eure Situation König Dunkelerz, bedenkt bitte weitere Generationen die der Euren folgen werden.


    Daraus ergibt sich folgender zu bedenkender Punkt.
    Die Rakshaner lebten in einer Welt aus Sand, Staub und Dreck. Es gibt weder Überleben noch Auskommen in dieser Welt. Was ein Rakshaner zum Überleben benötigte, muss sich dieser von außerhalb besorgen. Und um an genau jene begehrten Güter zu kommen, gehen die Rakshaner auf Raubzug.


    Wir sind nicht weltfremd zu glauben, dass sich ein Volk binnen eines Augenblicks ändert.
    Wir sehen woher sie kommen, aber wir sehen auch wohin es die Rakshaner bringen könnten.
    Hätten sie Ackerbau, Viehzucht, kurzum ein geregeltes Auskommen, dann wären Überfälle auf andere Länder nicht mehr nötig.


    Selbstredend gibt die eigene Not den Rakshanern nicht das Recht, andere Völker in eine gleichartige Not zu stürzen. Ferner war und ist die einfachste Möglichkeit, sollte man etwas wünschen, danach zu fragen. Aber wer wählte bis jetzt stets die einfache Lösung? Wer wählte sofort die Wege der Frage oder der friedlichen Diplomatie?


    Schaut aus unserem Fenster, schaut über unsere Grenzen. Wir haben uns hier eingefunden, dies zu ändern. Sollte es uns gelingen, den Tarrik von unserer Lebensart zu überzeugen, ist vielleicht nicht nur dieser Krieg beendet, sondern ein Frieden gesichert der möglicherweise eine sehr lange Bestandsdauer hat.


    Ferner wurde mir zugetragen, handelt es sich bei dem Tarrik um einen durchaus offenen Mann. Einen Mann der neuem zugetan zu sein scheint. Noch haben wir die Möglichkeit mit diesem Mann zu verhandeln. Sollte er fallen, wissen wir nicht wer seine Nachfolge antritt. Es könnte die einzige Chance sein, die sich uns, wie auch den Rakshanern bietet.


    Uns schwebt Hilfe zur Selbsthilfe vor, damit die Rakshaner zukünftig besser leben können und wir damit alle friedlich miteinander. Sollte ein Raubzug nötig sein, aus alten Traditionen heraus, ist die Jagd doch Raubzug genug.


    In unseren Augen ist ein möglicher, generationsübergreifender Frieden es durchaus wert, sich mit dem Tarrik an einem Verhandlungstisch zu setzen.


    Wir stehen hier nicht für uns meine Herren und wir stehen hier nicht nur für unsere Zeit.
    Wir stehen hier für unsere Völker und Generationen nach uns.
    Bedenkt dies bitte bei Euren Entscheidungen und lasst die Fronten nicht erneut verhärten",
    bat der Duc höflich.


    "Lasst den Boten eintreten, wir möchten hören welche Kunde er vorzutragen hat!", befahl der Maximilien.

  • Der Duc sprach auf Skaldor ein dieser konnte seinen zornigen Blick nicht von dem Tiefling abwenden erst nach einer gewissen Zeit, verflog sein Zorn gänzlich und er schaute auf den Tisch mit den Karten. Man war so weit gegangen und hatte so viel riskiert und am Ende veränderte sich die Welt und man gewann den Frieden, doch es hätte schlimmer ausgehen können deutlich schlimmer. Sein Blick richtete sich auf den Duc dabei fragte sich Skaldor selbst, hatte er jemals eine Schlacht geschlagen? So wie das Reich lebte waren sie auf eine reine Verteidigung ausgebildet und auch darin geschult, doch diese Frage stellte er nicht das gehörte sich schließlich nicht.


    Dabei fragte er sich ob Eisenhand noch lebte und wenn ja wie würde der Rat entscheiden wollen, doch das waren Themen die es später zu klären gab. Die Tür öffnete sich und ein Bote schritt hinein, es war ein Reiter soviel stand fest er wurde von zwei Wachen des Ducs begleitet.


    "Verzeiht mein Herr doch er sagte er, müsste diesen Brief an euch persönlich abgeben" sagte einer der beiden Krieger. Die Uniform des Reiters war schlicht und effektiv gehalten, der Brief jedoch war weiß und stach etwas hervor er war versiegelt worden mit einem Zeichen das einen Löwen zeigte. Als er auf die Knie ging sprach er "verzeiht mir Herr, doch mein Ritt war lang und die Botschaft ist dringlich Filipe der vierte schickt mich um euch diese Narchicht, zu übergeben und dann eure Antwort aufzunehmen ebenso wie die eurer Verhandlungspartner". Der König fühlte sich ertappt da er überhaupt nicht wusste woher jemand wusste das er hier war, ebenso wenig wusste er wer Filipe war. Der Blick ging durch die Runde und der König sah Berater tuscheln, sie wussten wem das Banner mit dem Löwen darauf gehörte, die Tochter jedoch fing seinen Blick auf und für einen kurzen Moment erwiderte er ihren Blick doch kurz darauf trennten ihre Blicke sich da es sich nicht gehörte, sowas jetzt nicht.


    Der Duc öffnete den Brief in dem stand:


    Verheerter Duc von Souvagne


    Das Land wurde vom letzten Krieg bis in seine Grundfesten erschüttert
    unsere Länder lagen immer in Frieden miteinander. Diesen Frieden will
    ich bewahren, wir beide wissen wir waren uns in früheren Jahren nicht
    immer einig doch ich schätzte euren Vater und ebenso schätze ich euch
    als Herscher.


    Wir wissen das der Zwergenkönig bei euch ist und ihr verhandelt über
    die Zukunft unseres Landes daher will ich euch, ebenso den König der
    Zwerge und den neuen Verwalter der Hohe Mark einladen zu
    Verhandlungen über Ehveros und über Ledwick.


    Darüber hinaus nutze ich diese Gelegenheit um meiner Regenschaft ein
    Ende zu setzen, meine Tochter Ricarda wird nach mir herrschen. Seid
    unsere Gäste und handeln wir zusammen unsere Zukunft aus, die frei
    von Kriegen sein könnte.


    Mit Hochachtung:
    Filipe der vierte


    "Was steht darin Duc?" fragte der Zwerg der nun wirklich überfragt war welche neuen Fraktionen sich hier nun ebenso, zu Wort melden würden.

  • Der Duc nahm den Brief entgegen, brach das Siegel und las ihn sich durch.


    "Ihr habt Eurem Herrn zur Ehre gereicht Bote von Großherzog Filipe dem Vierten. Die Antwort erhaltet Ihr gleich. Fabien sei so gut und reiche dem Boten eine Erfrischung, der Mann ist weit und eilig gereist. Ihr dürft Euch erheben Bote", erklärte der Duc.


    Fabien schenkte dem Mann ein Glas Weinschorle ein, reichte ebenso den anderen Gästen ein Getränk, ehe er an die Seite des Ducs zurückkehrte.


    "Meine Herren geschrieben hat uns Großherzog Filipe der Vierte von Ehveros, vielmehr hat uns dieser eine Einladung zukommen lassen.


    Verheerter Duc von Souvagne


    Das Land wurde vom letzten Krieg bis in seine Grundfesten erschüttert
    unsere Länder lagen immer in Frieden miteinander. Diesen Frieden will
    ich bewahren, wir beide wissen wir waren uns in früheren Jahren nicht
    immer einig doch ich schätzte euren Vater und ebenso schätze ich euch
    als Herrscher.


    Wir wissen das der Zwergenkönig bei euch ist und ihr verhandelt über
    die Zukunft unseres Landes daher will ich euch, ebenso den König der
    Zwerge und den neuen Verwalter der Hohe Mark einladen zu
    Verhandlungen über Ehveros und über Ledwick.


    Darüber hinaus nutze ich diese Gelegenheit um meiner Regenschaft ein
    Ende zu setzen, meine Tochter Ricarda wird nach mir herrschen. Seid
    unsere Gäste und handeln wir zusammen unsere Zukunft aus, die frei
    von Kriegen sein könnte.


    Mit Hochachtung:
    Filipe der vierte


    Dies ist die Kunde die uns der Großherzog aus Ehveros zukommen ließ.
    Zur Erläuterung die vier Großherzogtümer der Almanen unterstehen folgenden vier Herrschern.


    Die Hohe Mark ehemals Großherzog Roderich II.
    Ehveros Großherzog Felipe IV.
    Ledwick Großherzog Ethan O Shian
    und die Souvagne unserer Person.


    Über den Verbleib der Großherzoge Roderich II. wie Ethan O Shian ist uns nichts bekannt. Niemand kann mit Gewissheit sagen, was ihnen in den Kriegswirren zugestoßen ist. Sollten wir entsprechende Kunde erhalten, werden wir Euch unterrichten.


    Kehren wir gedanklich zurück zur Einladung des Großherzogs Felipe dem Vierten.


    Unsere Person wird der Einladung entsprechen.
    Eine für uns äußerst erfreuliche, wenn gleich auch überraschende Kunde.
    Die gewünschten Friedensverhandlungen unterstreichen unserer aller Interessen.


    Die Abdikation des Großherzogs von Ehveros ist erstaunlich, erstaunlicher jedoch ist die Krönung seiner Tochter. Wir werden der Krönung mit Neugier beiwohnen. Eine Frau auf dem Thron, fürwahr überraschend.
    Während unserer Abwesenheit seid Ihr Dreux als Kronprinz de Souvagne Landverweser unseres Landes. Eure Mutter - meine erste Gemahlin, meine dritte Gemahlin, sowie Euer jüngerer Bruder verbleiben an Eurer Seite. Hütet die Familie wie wir es tun würden.


    Ciel Ihr werdet uns zu der Festlichkeit begleiten. Ebenso werde Ihr an unserer Seite sein, Madame Minette de Thibodeau. Als unsere Zweitgemahlin werdet Ihr gemeinsam mit uns unsere Familie sowie unser Haus repräsentieren. Olivie Ihr werdet uns ebenfalls begleiten", hielt der Duc seine Familie an.


    "Ferner wären zwei weitere Gäste mit einer Einladung zu bedenken, damit es bei den Friedensverhandlungen nicht zu Diskrepanzen kommt. Dass man Euch nicht eingeladen hat Fürst Tsaagan von und zu Alkena-Hohe Mark wird kein Affront gegen Euch sein. Die Tatsache wird dem Umstand geschuldet sein, dass der Großherzog von Ehveros nichts über Euren Besuch bei uns weiß. Diesen Umstand werden wir ändern", sagte Maximilien freundlich und wandte sich an den Boten.


    "Überbringt Eurem Herrn unsere aufrichtigen Glückwünsche.
    Erstattet Eurem Herrn Bericht, dass wir die Einladung zu den Friedensverhandlung annehmen.
    Ferner werden wir gemeinsam mit unserer Zweitgemahlin, sowie unserem Sohn Ciel und unserer Tochter Olivie den Festlichkeiten der Abdikation sowie der Krönung von Großherzogin Ricarda von Ehveros beiwohnen.


    In unserem Geleit befinden sich Zwergenkönig Dunkelerz, Tarrik Tarkan Ali al-Kuwari, sowie Fürst Tsaagan Lyridime von und zu Alkena-Hohe Mark. All jene sind für die Friedensverhandlungen in unserer Region unabkömmlich. Richtet dies Eurem Herren aus.


    Sollte einer der Anwesenden Entscheidungsträger Einwände erheben, möge er bitte sprechen.
    Sollte Euer Herr Einwände gegen einer der Besucher erheben, so möge er uns kurzfristig kontaktieren",
    erklärte der Duc.