• Eisbeeren

    Entstanden aus einem Chat-rpg zwischen Maximilien und Ciel.

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    Souvagne, 190 nach der Asche. Ciel & Nathan waren 12 Jahre jung.


    Ciel hatte seinen neuen Spielgefährten nun schon fast einen Monat. Eine andere Funktion als sein Gesellschafter zu sein musste Nathan momentan nicht erfüllen. Recht bald stellte der Prince fest, dass der andere Junge alles mitmachte, was er anstiftete, egal, wie unsinnig das war. Er hinterfragte nur ganz selten und dann reichte ein einziger Satz zur Erklärung, damit er zufrieden war und tat, was er sollte.
    Ciel hatte Nathan schon befohlen, einen Regenwurm zu essen, der schlafenden Zofe seiner Mutter einen lebenden Fisch unter die Bettdecke zu stecken, in der Bibliothek eine lautstarke Arie anzustimmen und in einem Kleid zu den Dienern in die Küche essen zu gehen. All die »Prüfungen« hatte Nathan mit Bravour gemeistert, auch wenn er von dem Regenwurm brechen musste und weinte, als er im Kleid wieder in Ciels Gemächer kam, weil die Diener ihn ausgelacht hatten. Letzteres blieb nicht ungesühnt. Als Ciel ihn ein zweites Mal so hinunter schickte, wagte es niemand mehr, zu lachen. So klein wie Ciel war, er war ein Prince und er konnte sehr bösartig werden. Es gab Menschen im Palast, die den blassen Jungen mehr fürchteten als den grimmigen Palaisin.
    Der Prince war zufrieden mit Nathans Leistungen, doch es war noch nicht genug. Es musste eine wirkliche Mutprobe her, eine gefährliche, bei der man hart bestraft werden konnte. Er wollte sehen, wie weit er gehen konnte. So rannten sie Ciels Erzieher Gaston de Bariere einmal mehr davon und hockten sich in eines ihrer Verstecke, um den neuen Plan zu schmieden. Ciel legte den Arm um Nathans Hals und zog seinen Kopf zu sich heran.
    »Im Küchengarten wachsen Eisbeeren«, raunte er verschwörerisch. »Sie sehen aus wie Blaubeeren, sind aber viel heller. Himmelblau sind sie, wie blaue Augen sehen sie aus. Die wachsen bei uns eigentlich nicht, der Gärtner muss sich ziemliche Mühe geben. Sie sind wertvoll und es gibt sie nur für die Familie des Ducs und nur an besonderen Feiertagen. Im Kompott oder der Pastete schmecken sie extrem lecker und süß. Wenn du welche klaust, gebe ich dir welche ab. Traust du dich das?«
    »Ist das nicht verboten, zu stehlen?«, fragte Nathan vorsichtig.
    »Ja, aber das ist ein Befehl. Geh und hol mir die Eisbeeren. Ich steh Schmiere.«
    Und Nathan fügte sich. Er schlich sich in den Garten, steckte sich alle Eisbeeren, die er auf die Schnelle fand, mit zitternden Fingern in die Hosentaschen und schlich zurück. Die beiden versteckten sich auf dem Dachboden und Nathan holte den Schatz hervor. Doch als sie kosteten, mussten sie feststellen, dass die Beeren roh kein bisschen süß schmeckten, sondern so bitter waren, dass man sie kaum essen konnte.
    »Man muss sie vielleicht kochen oder anders zubereiten«, überlegte Ciel.
    Nun hatten sie das Problem, dass sie die Beweise verschwinden lassen mussten.
    »Du musst sie alle aufessen. Sonst wissen sie, dass jemand sie geklaut hat, wenn sie die irgendwo finden.«
    Und Nathan tat, was man ihm sagte, auch wenn er würgen musste und es ihn schüttelte. Am Ende waren die Beeren restlos in seinem Magen verschwunden. Als ob nichts gewesen wäre, kehrten sie nun zurück, um zu schauen, was Ciels Erzieher ihnen als Nächstes zu tun anbieten würde. Wenn Ciel sich richtig erinnerte, würde er heute noch Reitstunden haben und die wollte er nicht verpassen.
    Der Diebstahl der Beeren flog auf, als Nathan sich bei ihrer Rückkehr auf den Läufer im Korridor übergab. In einem blauen Schwall kam alles wieder zum Vorschein, was er so mühsam in seinen Bauch befördert hatte.
    »Hör auf«, befahl Ciel verzweifelt. »Du musst den Mund zulassen!«
    Es half nichts, Nathan konnte es nicht zurückhalten. Die Beeren waren nicht nur deutlich in der Pfütze zu sehen, sondern ihr Saft verfärbte obendrein den Teppich. Jeder sah auf den ersten Blick, was sich zugetragen hatte, denn diese intensiv gefärbten Beeren waren nicht zu verwechseln.
    Gaston, der den Prince seit einer Stunde verzweifelt suchte, kam genau in diesem Moment aus einem Zimmer, angelockt von den Geräuschen.
    »Du kleiner Unruhestifter«, knurrte er, packte Nathan am Ohr und zog ihn in Richtung des Thronsaals. »Auf Diebstahl steht Händeabhacken oder sogar der Tod!«
    Entsetzt starrte Ciel seinen Erzieher an. Das hatte er nicht gewollt! Er ging mit den beiden mit. Vielleicht konnte er ja mit seinem Vater reden, damit die Strafe nicht ganz so schlimm ausfiel. Mit klopfendem Herzen erwartete er, dass man sie einließ.
    Es dauerte einen Moment ehe die Tür von dem Leibdiener des Duc, Fabien, geöffnet wurde. Er musterte kurz Gaston und schaute dann auf die beiden Knirpse. »Ihr wünscht?«, hakte er freundlich nach.
    Gaston ergriff das Wort. »Ich möchte beim Duc vorsprechen. Nathan hat sich des Mundraubes an den wertvollen Eisbeeren schuldig gemacht.«
    Fabien zog minimal eine Augenbraue hoch, drehte sich um und sprach kurz mit seiner Majestät, ehe er zu Gaston zurückkehrte. »Der Duc ist bereit, Euch und den Dieb zu empfangen«, verkündete er und ließ sie eintreten.
    Alle drei verneigten sich vor dem Duc. »Hoheit, ich muss Euch in Kenntnis darüber setzen, das Nathan soeben dabei erwischt wurde, wie er Eisbeeren aus dem Küchengarten gestohlen hat. Zwar blieb der Diebstahl selbst unbemerkt, doch er aß sie roh und erbrach sich daher. Die Farbe des Erbrochenen und die Spuren der Beerenhüllen darin lassen keinen Zweifel zu. Wie Euch bekannt ist, sind diese schwer zu kultivierenden Beeren Festtagen vorbehalten und ich bin recht sicher, dass es diese heute nicht zum Kompott gab, erst recht nicht für einen Leibeigenen.«
    Der Duc hörte Gaston aufmerksam zu und musterte dann Nathan einen Moment schweigend und so intensiv als wollte er ihm auf den Grund der Seele schauen. »Möchtest Du uns etwas zu Deinem Verbrechen sagen Nathan?«, fragte der Duc im sachlichen Ton.
    Nathan zitterte am ganzen Körper und starrte den Duc mit aufgerissenen Augen an. Seine Lippen waren blau verfärbt, als würde er verschmierten blauen Lippenstift tragen. Er wagte nicht einen Ton zu sagen. Dafür wusste Gaston einiges anzumerken.
    »Wenn Ihr die Meinung des Erziehers Eures Sohnes hören möchtet: Ich bin der Meinung, dass ein Dieb kein guter Umgang für Prince Ciel ist.«
    Ciel presste die Lippen aufeinander und betete gedanklich zu Ainuwar, dass man ihm Nathan nicht wieder wegnehmen würde.
    »Nun dann werden wir dafür sorgen, dass Nathan kein Dieb bleibt. Du möchtest nichts zu Deiner Entlastung sagen Nathan?«, hakte der Duc nach.
    Nathan schüttelte den Kopf.
    Ciel hielt es nicht mehr aus. Er mischte sich nun doch ein. »Nathan werden aber nicht die Hände abgehackt und er muss auch nicht weggeschickt werden, oder?«, fragte er ängstlich. Beim Sprechen konnte man deutlich seine blau verfärbten Zähne sehen.
    »Komm her Ciel«, befahl der Duc.
    Ciel trat vor seinen Vater. Er versuchte, Haltung zu wahren aber seine Hände waren vor Angst und Anspannung zu zierlichen Fäusten geballt.
    Der Duc beugte sich zu seinem Sohn herab, packte ihn im Nacken und zog ihn ganz nah zu sich heran. »Jeden Befehl den Du erteilst, Ciel, hat Konsequenzen. Das heißt, er zieht nicht nur die Wirkung nach sich, die Du Dir wünscht. Meistens jedenfalls nicht. Das war doch nicht Nathans Idee oder weshalb sind Deine Zähne blau? Möchtest Du, dass man Nathan auspeitscht oder ihn verstümmelt, weil Du ihm so etwas befohlen hast? Du hast gestohlen, Ciel und Du hast Nathans Finger dazu missbraucht. Und die wirst Du ihm nun für Deine Frechheit selbst abhacken ja?«, schmunzelte der Duc. »Das wäre doch die gerechte Strafe, wo Du seine Finger einfach gefährdest. Was meinst Du dazu?«, hakte der Duc nach.
    Ciel hielt ganz still, als sein Vater ihn so packte, aber er spannte Hals und Schultern an. Er traute sich nicht, ihm ins Gesicht zu schauen und hielt den Blick gesenkt. »Bitte nicht, Papa«, wimmerte er. »Ich wollte nur ausprobieren, ob Nathan wirklich alles macht, was ich ihm sage.«
    »Genau das hat er und nun? Er ist Dir treu und loyal ergeben. Treue und Loyalität gegen Schutz und Schirm. Wo hast Du ihn behütet oder abgeschirmt? Du hast ihn ins Messer laufen lassen Ciel. Ich dachte, Du magst Nathan und hast ihn lieb? Warum hast Du das gemacht?«, fragte Maximilien.
    »Ich wollte es ausprobieren, Papa«, sagte Ciel kleinlaut. »Woher soll ich sonst wissen, ob es auch stimmt?«
    »Indem Du ihm vertraust, so wie er Dir vertraute. Er vertraut Deinem Wort. Du befiehlst ihm etwas und er denkt, dass ihm nichts passiert. Nun hat er gestohlen, ist wegen Dir ein Schwerverbrecher und muss sterben. Meinst Du, das hat er verdient?«, fragte Max.
    Hinter sich hörte Ciel ein furchtbares Schluchzen und die Stimme von Gaston, der zischte: »Steh auf!«
    Nun musste auch Ciel mit den Tränen kämpfen.
    »Bitte nicht, Papa! Wir machen es wieder gut! Nathan soll später nämlich mein Leibdiener werden. Da muss ich doch wissen, ob er immer gehorcht! Bitte schick Nathan nicht zu Domi! Er ist doch meine, die Duponts haben ihn mir geschenkt und Gaston kann ihn nicht leiden! Nimm mir Nathan nicht weg!«, flehte er.
    »Siehst Du und genau hier liegt Dein Problem, Ciel. Ich nehme ihn Dir nicht weg, aber Du hättest es fast getan. Du hast sein Leben aufs Spiel gesetzt für eine Dummheit. Ob Du ihm vertraust, liegt nicht daran, ob er Dir immer gehorcht. Meinst Du, Fabien gehorcht mir immer? Würde er reinen Kadavergehorsam leisten, wäre er genauso unnütz als Diener, wie wenn er gar nicht gehorcht. Ein Leibdiener muss Dir auch sagen dürfen, falls Du einmal etwas falsch verstehst, oder falsch liegst. Natürlich nicht in der Öffentlichkeit. Aber privat. Und wie soll sich Nathan das trauen, wenn Du ihn aus Spaß so in Gefahr bringst? Ich werde ihn nicht töten oder verstümmeln lassen. Er war nur Dein Instrument. Du hast ihn genauso bösartig behandelt wie einst die Duponts. Und Du bist doch kein Dupont, oder? Benenne mir eine Strafe, die Du für angemessen hältst und schummele nicht, Ciel«, sagte der Duc milde.
    »Ich werde dem Gärtner helfen, damit neue Beeren wachsen. Nathan muss den Teppich putzen, auf den er gebrochen hat und die Wand abwaschen. Papa, ich will kein fieser Dupont sein! Ich mach es nie wieder!«
    »Und damit meinst Du, wäre es getan? Einfach nur alles bereinigen und keine Strafe erhalten? Du pflanzt ein paar Beeren und Nathan darf den Teppich reinigen? Und wo ist Eure Strafe? Da fehlt noch was, Ciel«, antwortete Maximilien seinem Sohn.
    »Ich muss Nathan schlagen, weil ich ihn angestiftet habe und er auf mich gehört hat«, jammerte Ciel. »Papa, es ist meine Schuld!«
    »Das ist richtig Ciel, es ist Deine Schuld und Du hast sie eingestanden. Spät, aber besser spät als nie. Aber weshalb möchtest Du Nathan schlagen, weil er gehorchte? Du hast doch genau dies von ihm erwartet. Er hat Deine Erwartungen erfüllt, er hat Deinem Befehl gehorcht, er hat Dich nicht einmal verraten. Er war auf voller Linie loyal zu Dir. Und dafür soll er nun geschlagen werden? Findest Du das nicht absolut ungerecht? Nein ihr beide werdet Euch eine schöne Strafe teilen, zu gleichen Mitteln. Ich werde über seinen Diebstahl hinwegsehen. Ich möchte nicht, dass jemand für seine Treue und seinen Glauben in eine andere Person stirbt oder verstümmelt wird. Das hat niemand verdient. Zumal er Dein Leibeigener ist, er hat einen eigenen Kopf, den kann er benutzen. Aber Dein Wort ist sein Gesetz, Ciel. Und Dein Gesetz war sehr unehrenhaft. Folglich werdet Ihr beide für den Blödsinn bestraft. Du wirst seine Kotze wegwischen, er wird die Beere pflanzen. Denn Ihr seid ja auch eins in der Straftat gewesen«, entschied Max.
    Ciel war alles andere als froh darüber, dass er als Prince nun vor aller Augen das Erbrochene aus dem Teppich schrubben sollte. Aber die Hauptsache war, er konnte Nathan behalten und Nathan wurde nicht verstümmelt oder sogar hingerichtet. Er nickte zaghaft.
    »Nun? Antworte mir, Du hattest keine Angst so einen Mist zu zerzapfen, Ciel, dann solltest Du auch keine Angst haben jetzt mit mir zu reden. Wir reden gerade privat, das ist besser für Dich und für Nathan Junge. Also bekomm die Zähne auseinander hm?«, schmunzelte Max.
    »Entschuldigung, Papa« schluchzte Ciel und umarmte seinen Vater. »Das war falsch von mir. Danke, dass Nathan nicht sterben muss. Gaston kann auch nichts dafür. Wir sind ihm weggelaufen.«
    Max umarmte seinen Sohn fest mit und drückte ihn liebevoll an sich. »Das ist Erpressung«, flüsterte er ihm gut gelaunt ins Ohr. »Seht zu, dass es wieder in Ordnung kommt und wir vergessen die Sache. Einen neuen Teppich bekomme ich jederzeit, einen neuen Sohn nicht. Ihr werdet ihn zur Strafe trotzdem reinigen. Etwas Strafe muss sein, ich kann Dich nicht ganz ohne davon kommen lassen«, antwortete der Duc.
    Ciel drückte seinen Vater fest. »Wir machen alles wieder sauber.«
    »Alles wäre was viel, der Teppich reicht«, grinste Max.
    »Wir machen uns gleich an die Arbeit, Papa«, erklärte Ciel, gab seinem Papa noch einen Kuss auf die Wange und verließ mit Gaston und dem noch immer weinenden Nathan den Thronsaal.
    Gaston gab darauf acht, dass Ciel nicht nur den Eimer beaufsichtigte, sondern Nathan auch tatsächlich beim Schrubben des Teppichs half.
    »Du hast einen sehr großherzigen Vater«, erklärte er. »Du solltest es dennoch nicht übertreiben. Du würdest seine Güte ausnutzen.«
    Ciel lächelte. »Papa hat nichts dagegen gesagt, dass Nathan mal mein Leibdiener wird«, erklärte er schnippisch. Gaston hatte bereits mehrfach seine gegenteilige Meinung zum Ausdruck gebracht.
    »Das Urteil des Duc ist über jeden Zweifel erhaben und er wird seine guten Gründe für diese Entscheidung haben. Ich lasse euch beide trotzdem nicht auf den Betten herumtoben. Und jetzt hört bitte auf, Zeit zu schinden, Durchlaucht, und helft Nathan. Glaubt nicht, dass ich das nicht bemerken würde.«
    Ciel griff nach dem Lappen. »Du bist eine Spaßbremse, Gaston.«
    Der Erzieher lächelte dünn. »Dafür habt ihr ja zum Ausgleich Nathan«, erwiderte er und wachte sorgsam darüber, dass die Strafe bis zum letzten Zentimeter gründlich vollzogen wurde.
    Danach hatte er ein ernstes Problem, denn die prinzliche Hoheit war ihm an jenem Tage nicht mehr gewogen. Er war Ciels Erzieher, doch dem Prince gegenüber nicht weisungsbefugt. Alles, was Gaston tun konnte, war ihm Dinge zu erklären oder nahezulegen, doch es gab nichts, was er gegen Ciels Willen durchsetzen konnte. Im Notfall musste er jedes Mal den Duc um Hilfe bitten. Doch wer behelligte Maximilien schon gern wegen Kleinigkeiten, wie einem ungehorsamen Spross? Nachdem sie den Teppich, so gut es ging, wieder saubergemacht hatten, funkelte der Prince seinen Erzieher feindselig an.
    »Du hast Nathan am Ohr gezogen. Nathan ist mein Eigentum. Geh ins Waschhaus und hole einen Eimer Klammern«, befahl er.
    Es blieb Gaston nichts anderes übrig, als dem nachzukommen.
    »Bitte, Hoheit«, sagte er zerknirscht und ahnte wahrscheinlich schon, was jetzt kam.
    »Setz dich da hin«, befahl Ciel und Gaston gehorchte.
    »Nach dir«, sagte der Prince dann in freundlichstem Tonfall zu Nathan, der sich zaghaft mit zwei Fingern eine Klammer herausnahm.
    »Und was mache ich damit?«, fragte er.
    Ciel nahm auch eine Klammer und klemmte sie an Gastons Ohr. »Das!«
    »Aber tut ihm das nicht weh?«, fragte Nathan.
    »Ja«, erwiderte Ciel vergnügt und steckte ihm eine weitere Klammer ans Ohr.
    Am Ende hingen an Gastons Ohren dermaßen viele Klammern, dass seine Ohrmuscheln davon herabgebogen worden, als hätte er knallrote Schlappohren. Gaston ertrug es, so gut er konnte. Als kein Platz mehr war, klemmte Ciel ihm noch eine an die Nase und lachte sich kaputt, während Nathan ihr Opfer unsicher betrachtete.
    Plötzlich quiekte Nathan und griff nach hinten. Ciel hatte ihm eine Klammer an die Hose gezwickt. Der Prince rief: »Fang mich!«, riss die Tür auf und war schon verschwunden. Nathan lief ihm hinterher, während er im Rennen versuchte, die Klammer loszuwerden.
    Gaston stöhnte und machte sich daran, die Klammern von seinen Ohren zu entfernen.