• Nähe


    "Es wäre anmaßend sich über mein Leben zu beschweren, mit all der Macht, dem Reichtum und dem Luxus.


    Ich beklage mich auch nicht als Duc, denn als dieser mangelt es mir an nichts.
    Als Duc sind uns alle Souvagner nahe, sie genießen unser Wohlwollen und unseren Schutz.
    Privat ist Nähe in meinem Leben fast ein Fremdwort.


    Die einzige Person die mir nahesteht bist Du Fabien. Dein Rasiermesser ist zweimal am Tag näher an meiner Kehle, als je eine andere Klinge sein dürfte. Du hast zweimal am Tag während des Badens Deine Hand in meinem Schritt. Wir reden hier in diesen Räumen offen und unverblümt. Wir teilen Tratsch oder erzählen absoluten Blödsinn. Du hast mir beigebracht, dass man Marmelade auch wunderbar ohne Brot essen kann, nur mit Löffel und Tee.


    Wir sind Freunde, wir sind Vertraute. Dies teile ich nicht mit meinen Frauen Fabien. Nicht in diesem Ausmaß.


    Mit ihnen teile ich das Bett und Zuneigung. Aber gleichgültig wie sehr ich sie schätze, oder sogar liebe, zwischen uns bleibt immer eine Distanz. Ich könnte 10 weitere Frauen heiraten. Jede würde ihre Gemächer beziehen, jede würde ihr Leben leben mit den ihr eigenen Pflichten. Unter anderem gehört dazu mit mir Nachkommen zu zeugen.


    Aber Nähe ist dies nicht, es hat damit nichts zu tun. Diese Form des Zusammenseins teile ich ausschließlich mit Dir. Und wenn ich Glück habe auch mit Min. Eine Ausnahme bilden meine Söhne. Als junger Mann habe ich es mir anders vorgestellt. Ich hatte es anders geplant, für mich sprach nichts dagegen auch seiner Frau nahe zu sein. Aber die Krone verlangt anderes und ich wusste nicht, dass ich sie eines Tages tragen würde.


    Rechte und Pflichten gehen Hand in Hand und für die Rechte die ich genieße ist das wohl ein kleiner Preis. Wenn auch ein ziemlich schmerzlicher.


    Also falls Du jemals wieder "eifersüchtig" auf die Duchesse bist, sie hätte mehr Grund dazu als Du Fabien. Wir beide teilen weit mehr als meine Hauptfrau und ich", erklärte Maximilien.