• Der Bücherwurm



    Linhard klopfte an die Gemächer-Tür des Duc, nach einem Moment des Wartens öffnete ihm Fabien. Der treue Leibdiener des Großherzogs machte eine einladende Geste und gab den Weg frei. Ihm war klar zu wem Prince Linhard wollte, er hatte vor seinen Ehemann abzuholen.


    "Eure Majestät, ich grüße Euch", grüßte Linhard und verneigte sich vor Maximilien, ehe er Gregoire zur Begrüßung drückte.
    "Linhard Du besuchst mich privat", schmunzelte Max, was Lin ebenfalls schmunzeln ließ.


    "Hallo Schwiegerpapa, ich besuche Dich leider nicht sehr lange und verabschiede mich auch gleich wieder, denn ich möchte meinen Mann nach Hause entführen", gestand Linhard.
    "Nun dann nimm Gregoire mit und viel Spaß Euch beiden", gab Max freundlich zurück.


    "Danke für den Unterschlupf und den Kaffee Paps, bis später", verabschiedete sich Greg und folgte Linhard nach draußen.


    Auf dem Weg zu ihrem eigenen Gemach legte Lin Verrill einen Arm um die Hüfte. Er kramte mit der anderen in seiner Umhängetasche und reichte Greg ein kleines schmales Kästchen.


    "Das ist für Dich Schätzchen. Ich war vor einigen Tagen Abends in Beaufort und da habe ich bei den Glasbläsern gesehen, dass sie Schreibfedern aus Glas herstellen. Das sieht wirklich interessant aus und ich habe mir das erklären lassen. Glasfedern sind eine gute Alternative zur verwendeten Gänsefeder. Wusstest Du, dass ein guter Schreiber um die fünf Federkiele am Tag verbraucht?


    Aus dem Grund werden von Glasmachern aus dünnen Glasstangen Glasschreibfedern hergestellt. Sie haben spitz zulaufenden Facetten in denen sich die Tinte hält. Natürlich sind die Glasfedern im Gegensatz zum Federkiel zerbrechlich. Aber sie zeichnen sich durch geringe Abnutzung aus und durch die Fähigkeit, auf Holz, Papier, Leder und ähnlichen Materialien zu schreiben. Und da Du nicht nur gerne liest, sondern auch sehr viel schreibst, habe ich Dir eine ganz besondere Glasschreibfeder anfertigen lassen. Diese Schreibfeder ist für Dich Verrill, mach das Kästchen auf", bat Lin gut gelaunt.


    "Du bist mir einer, ich knurre Dich letztens an und Du schenkst mir noch etwas dafür. Stimmt ich lese nicht nur, ich schreibe auch einiges. Und ich widme mich gerne der Schönschrift, falls Du möchtest, zeige ich Dir einige meiner Werke", freute sich Greg.
    "Ich weiß doch warum Du zur Zeit knurrig bist, wegen dem Würmchen. Mach das Geschenk auf", drängelte Lin.


    "Wegen dem frechen Würmchen", korrigierte Verrill grinsend.
    "Von mir aus wegen dem frechen Würmchen, Kinder kommen nicht nach andere Leute Greg, das hat es von Dir", grinste Lin breit.


    "Dankeschön", gibbelte Verrill.


    Gregoire öffnete ganz vorsichtig das Kästchen, um die Glasfeder im Inneren nicht zu beschädigen. Erstaunt schaute er auf die Schreibfeder.


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    "Die Schreibfeder ist wunderschön, Danke Lin", sagte Verrill gerührt und küsste Linhard liebevoll auf den Mund.
    "Ein Bücherwurm für meinen Bücherwurm", antwortete Lin glücklich.