Der Keller - Standalone

  • Der Keller - Standalone



    Der Prince stieg die Treppe zum Keller des Rübenhofs hinab. Die schmale Wendeltreppe knarrte unter jedem seiner Schritte. Im Halbdunkeln verblasste jede Farbe zu verwaschenem Grau und die Konturen bekamen etwas Unscharfes.


    Eine alte Tür vor ihm stoppte kurz seinen Abstieg. Ciel betrat den Keller des Rübenhofes. Eine Welle abgestandener Luft schlug ihm entgegen. Ciels Augen benötigten eine Weile um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.


    In der Mitte des Raumen lag eine uralte Frau grauenvoll verrenkt auf dem Boden. Er starrte auf ihren gebeugten Rücken. Ihr Kopf lag in seine Richtung. Ihre milchig gebrochenen toten Augen starrte ihn an.


    Für einen Wimpernschlag dachte er, er hätte eine Bewegung wahrgenommen.
    Dann wider jeder Vernunft richtete sich die Frau auf, als würde man sie an Marionettenfäden in die Höhe ziehen.


    In knochenbrechenden Bewegungen schwang der Körper zum Kopf nach vorne herum, während sich die Arme und Beine wieder einrenkten und der Mund des Wesens sich zu einem derart breiten Grinsen teilte, dass Ciel ein Schauer über den Rücken lief. Schwarzer, zähflüssiger Geifer lief der Frau aus dem Mund.


    In den weißen untoten Augen glomm etwas auf, für das Ciel keinen anderen Begriff als das ultimative Böse finden konnte.


    Mit stakenden, abgehackten Bewegungen kam dieses Etwas näher und die Tür schlug donnernd hinter ihm zu.


    Der Geruch von Blut und Verwesung schlug Ciel entgegen.
    Das Parfüm seines Nemesis.


    "Hallo....", grüßte der Älteste.