Kapitel 2 Leviathan Asifa und die Reise

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    Der Morgen brach an und tauchte die Umgebung in ein dunkles Lila welches aber stets heller wurde. Bald schon würde es von dem tiefen Rot der aufgehenden Sonne abgelöst werden. Von ferne hörte er bereits Vögel zwitschern und weit entfernt schrie noch eine Eule. All die Jahre die er bereits hier lebte hatte er sich vorgenommen diesen Augenblick und seine Magie auf Leinwand einzufangen. Der Frische Morgentau der an sich schon etwas Magisches war, weil kein Auge gesehen hatte wie er vom Himmel fiel. Manch ein Schmied lies sein heißes Eisen in diesem Wasser erstarren, weil er dachte das die Klinge so noch besser werde. Unschuldig und rein bevor sie mit Blut getränkt wurde. Er atmete einen tiefen Zug der frischen Morgenluft ein. Sein Blick fiel in Richtung Burg ihrem ersten Ziel. Es würde auch eines der gefährlichsten sein auf der gesamten Reise. Dies und der Preis welchen er für die Farbe zahlen würde ließen die Strafe recht sanft erscheinen. Und doch würde eine neue Sklavin ihn mehr kosten. Gerade eine Arashi Dame war enorm schwer zu bekommen.


    Hinter ihn ertönten Schritte und er drehte sich um und erblickte Asifa. Ihr Haar trug sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden, ihre Augen blickten wild umher und suchten in der Umgebung nach etwas. Sie trug eine leichte Rüstung welche aus Hanisch, Lendenschutz sowie Oberschenkel und Schienbeinschutz bestand. An den Armen trug sie eine Art schwarze Lederarmbänder in denen, dies wusste er, versteckte Klingen eingearbeitet waren. Er kannte auch den Konstrukteur dieser Waffe. Ein Goblin namens Rotzerex Schabernax. Dieser war nicht nur Erfinder sondern auch sein Buchhalter, welcher sein gesamtes Vermögen prüfte und verwaltete. Sein Sitz war tief im Norden dort wo keine lebende Seele hinkam. Der Goblin hatte sich von seinem Volk abgewandt als seine Mutter an starb. Er war mit einem Philosophen gereist und hatte das Studium damit begonnen. Doch seine Ansätze die Welt zu sehen gefielen ihm. Manche sagten Rotzerex Schabernax sei wahnsinnig. Er Leviathan sagte er sei brillant. Fast wäre diese Freundschaft nicht zu Stande gekommen, weil Rotzerex Schabernax mit seinem Leben gespielt hatte. Eine seiner schwächen war sein Vorlautes Mundwerk. Eine Bewegung von Asifa riss ihn aus den Erinnerungen und er schaute wieder in die Richtung der Burg. Seine Wahl war auf sie gefallen nicht nur weil sie ihm die besten Nächte bescherte als alle anderen Sklavinnen, nein sie war außergewöhnlich. Damals als er sie auf dem Mark entdeckt hatte wusste er das er sie haben musste. Nicht nur wegen der Schönheit, sondern wegen ihrer Aura die sie ausstrahlte. Alle Sklaven werden vor dem Mark gebrochen, sie stehen mit gesenktem Kopf da, denn Blick auf den Boden gerichtet. Sagt man ihnen was führen sie es aus ohne auf zu begehren. Lassen sich anfassen und begutachten wie Vieh. Manche Händler ließen auch eine Verkostung zu, hieß das man sich mit der Ware in ein Hinterzimmer zurückziehen konnte. Bei so einem Händler war Asifa gelandet. In den Akten stand geschrieben das sie aufgefunden wurde in einem Dorf was gerade von Räubern aufgesucht wurde. Sie musste blutüberströmt gewesen sein und in einem Haufen von Leichen gestanden haben. Bei ihrer Ergreifung hat sie mit zwei leicht geschwungenen Säbeln drei ihrer Fänger getötet haben. Es waren fünf weitere Männer nötig um sie zu bändigen. Doch weder die Peitsche noch der Züchtiger hatte ihren Willen gebrochen. Sie stand da und schaute alle Käufer mit kämpferischer Mine in das Gesicht. Sagten sie Befehle verweigerte sie und Schmerzensschreie drangen aus dem Hinterzimmer wenn einer der Käufer eine Kostprobe haben wollte. Meist kamen sie fluchen vor und sagten das sie gebissen wurden. Als ihre Versteigerung begann haben nur drei geboten. Er und zwei Weitere. Ein Jahreseinkommen hatte sie gekostet doch das war es ihm wert. Auch wenn es die erste Zeit etwas schwer war. Sie wehrte sich lies nicht berühren, selbst mit Fesseln gelang es ihm nicht sie zu züchtigen. Er wollte schon ihr junges Leben beenden doch dann erinnerte er sich an etwas was er mal gelesen hatte. Manche Geister ließen sich nicht brechen weil sie von Kriegern aus längst vergangen Tagen beseelt waren. Der Wille sich zu beweisen und nur jenen zu ergeben die sie bezwungen haben in einem Kampf um Leben und Tod. Mit ihr hatte er die Sachen bekommen die bei ihr Auffinden sie getragen hatte. So auch die beiden Säbel. Er lies sie ins Dojo bringen und unterbreitet ihr den Vorschlag, das sie um ihre Freiheit kämpfen kann. Tötete sie ihn würde sie frei sein, würde er sie bezwingen Gehöre sie ihm und sie müsste sich ihm bedingungslos ergeben. Der Kampf war schwer gewesen, sie war schnell und wendig, sie kämpfte wie eine Löwin die um ihre Kinder kämpft. Nur durch eine Finte war es ihm gelungen sie zu bezwingen. Er hatte darauf geachtet das die Wunden keine Narben werden würden. Nach dem Kampf war sie ihm hörig doch hatte sie immer noch einen eigen Willen. Er trainierte sie fast jeden Tag im Kampf mit dem Schwert. Die Stunden waren immer eine Herausforderungen. Er hätte niemals gedacht dass eine junge Frau mal zu seinem schwierigsten Gegner werden würde.


    „Ich weiß es steht mir nicht zu eure Entscheidungen zu hinterfragen, aber warum wähltet ihr mich?“ mit diesen Worten riss sie ihn aus den Gedanken. Sie stand neben ihn, auf den Rücken die beiden Säbeln befestigt. Ein Schmunzeln schlich sich auf sein Gesicht. „Wie du es sagst es steht dir nicht zu!“ mit diesen Worten lies er sie zurück und schritt die drei Holzstufen herunter und betrat den Weg mit den kleinen Kieselstein. Die Diener hatten bereits die drei Pferde gesattelt und für die Reise bereit gemacht. Er betrachte sein schwarzen Morack Hengst. Diese Rasse war eher untypisch für diese Gegend doch zählten sie zu den edelsten Pferden in ganz Asamura. Sein schwarzes Fell glänzte und seine dunkelrotbraunen Augen schauten ihn an. Diese Rasse war für Schlachten gezüchtet wurden und waren nicht so schreckhaft wie ihre Artgenossen leider aber auch nicht so wendig. Aber für die Reise sollte der Hengst reichen. Er schritt auf das Pferd zu welches er Alea benannt hatte. Er griff nach den Halfter und zog den Kopf des Hengstes nach unten. Dann streichelte er seine große Stirn unter der prächtigen Mähne. Asifa wurde eine Utalia reiten, eine Stute die Zumbya hieß. Diese Rasse wurde gerne bei Steppenvölkern verwendet. Sie waren etwas kleiner als gewöhnliche Pferde doch dafür wendiger. Ihr hellbraunes Fell fiel außerdem nicht gleich in Steppen auf. Asifa tat es ihm gleich und machte sich mit ihrem Pferd vertraut. Was sie noch nicht wusste, es sollte tatsächlich ihr Pferd werden. Ein Geschenk von ihm an sie, dies würde er ihr aber erst am Ende der Reise sagen. Noch nie hatte er einer Sklavin so fiel Freiheit eingeräumt. Er wusste das es gefährlich war, und das sie das ausnutzen konnte. Das dritte Pferd war von der Rasse Morack wie sein eigenes. Auf dem Rücken trug es Schlafsäcke, Verpflegung, Kleider Waffen, Geld und diverse andere Dinge die man zum Reisen braucht.


    Leviathan hatte sich entschlossen anders als gewohnt zu kleiden. Eine leicht Rüstung über einem Hemd und einer Hose. Militärstiefel und ein schwarzer Tatar. Das Katana auf dem Rücken, das Waikizashi daneben und das Nodachi an der Seite. Er schritt zum Sattel, setzte einen Fuß in die Steigbügel und schwang sich auf den Rücken seines Pferdes. Er lenkte das Tier mit den Zügeln in Richtung Burg und gab ihm mit einem leichten Tritt in die Seite das Zeichen für den Start. Hinter ihm erklangen Hufgeräusche. Die Reise begann.


    Fortsetzung folgt…