Mo versus Jo -- Mail-RPG -- 09.05.2017

  • Mo versus Jo


    Morasa
    kauerte oben auf dem Dachsims und beobachtete den Goblin. Der Alb sprang lautlos auf den Boden, seinen kurzen Bogen hatte er locker in der Hand.


    "Ich hätte dir beinahe einen Pfeil in den Hals gejagt. Dann hab ich dich erkannt. Bestie aus Obenza, genannt gelber Goblin. Du bist in Kalthorst, mein Gebiet", sagte der Alb.



    Jozo
    Jos Ohren zuckten nach hinten und binnen eines Sekundenbruchteils drehte er sich zu der Person um. Ein Alb. Gebräunte Haut, die fast golden wirkte, die Augen von einer ähnlichen Farbe, nur etwas dunkler.


    Wie die der meisten Alben war die Augenfarbe extrem intensiv. Das Alter von dem Alben konnte Jozo nicht schätzen, da sein Haar weiss-grau gefärbt war. Der Kerl hatte einige Falten und einige Narben. Zwei davon parallel nebeneinander über dem Mund. Alles in allem ein attraktiver Kerl. Jo beschloss, dass Gesicht des Alben zu ernten.


    Er witterte kurz nach seinem Gegner. Der sonstige, frische und äußerst leckere Blumen und Obstgeruch den Wald- und Lichtalben verströmten ging nicht von diesem Alben aus.


    Er roch etwas anderes. Etwas Bekanntes, etwas Vertrautes. Der Alb roch entfernt nach Blut. Jozos Ohren zuckten vergnügt nach hinten und er lächelte freundlich.


    "Ich bin umgezogen", säuselte Jo.



    Morasa
    "In die falsche Gegend Gelber. Hier ist kein Platz für zwei. Zieh weiter, oder ich besuch dich nachts und mach dich kalt", sagte der Alb ungerührt.



    Jozo
    Jozo musterte den Alben erstaunt. Er witterte keine Angst. Jo legte den Kopf schief. Kein Platz für zwei sagte der Alb. Sein Jagdrevier? Einer seiner Art? Schlagartig war Jozos Interesse auf andere Art geweckt.


    "Wer bist Du? Dein Jagdrevier Alb? Du machst Witze. Fechten wir es aus. Der Gewinner bleibt. Der Verlierer verliert mehr als sein Revier, seine Unschuld, seine Unversehrtheit, vielleicht sein Leben", grinste Jozo und zückte so schnell sein Messer, dass es scheinbar wie durch Geisterhand auf einmal in seiner Hand erschienen war.



    Morasa
    Der Goblin guckte direkt auf den gespannten Bogen. Ein Pfeil zeigte auf seinen Hals.


    "Morasa. Die Feiglinge von Büttel nennen mich goldener Schuss, gelber Goblin. Dein Name, es muss ja was auf dem Schild stehen, wenn dein Kopf über mein Kamin hängt", sagte der Alb.



    Jozo
    Jo schlackerte vergnügt mit den Ohren.
    "Morasa, kurz Mo. Ich heisse Jozo, kannst Jo sagen. Goldener Schuss klingt geil.
    Verkaufst Du Drogen?", fragte Jo gut gelaunt.



    Morasa
    "Nee", lachte der Alb und bliess sich eine Haarsträhne aus den Gesicht.
    "Banane! Das hat mich noch keiner gefragt. Ich bin ein Jäger, keiner Dealer. Mein Dope ist für mich Goblin".



    Jozo
    "Meinst Du mit Banane mich? Das könnte mich provozieren. Was jagst Du Mo? Außer Dein Unglück, indem Du unschuldige Passanten als Banane beleidigst", fragte Jo schmollend.



    Morasa
    "Banane ist deine Frage. Ich jage alles, auch Personen Jo. Andere sagen zu mir Mörder. Stimmt nicht, nur wenn ich Alben jagen würde", sagte Morasa.



    Jozo
    "Da verwechselst Du was Mo. Ein Jäger mordet, ein Mörder jagt.
    Du meinst Kannibale. Du bist ein Kannibale, wenn Du Dein eigenes Volk verspeist.
    Wenn ich Goblins esse, bin ich ein Kannibale.
    Wenn Du Alben isst, bist Du einer.


    Mörder und Jäger sind wir beide scheinbar. Was jagst Du denn noch? Spaß vielleicht?", grinste Jo und griff im selben Augenblick an.


    Der Goblin duckte sich unter der Schusslinie hinweg und hechtete mit einer Halbdrehung auf den Alben zu um ihm aufzuschlitzen.



    Morasa
    wich flink aus. Der Alb vollführte einen Sprung, rollte sich über Jo seine Schulter ab und trat den Goblin in den Arsch beim Aufkommen.


    "Spass? An was denkst du?", fragte Mo.



    Jozo
    Jo wirbelte herum und starrte Morasa an. Der Alb war geschickter ausgewichen, als es der Gelbe vermutet hatte. Der Kerl war schnell. Schnell, wendig und geil. Irgendwie liefen ihn im Moment nur Filetstücke über den Weg.


    Zuerst der brachiale Tiefling, ein Hüne von einem Kerl, mit Pranken wie ein Bär, einem Stiernacken der den Namen verdiente und einem Paket zwischen den Beinen, dass Jo rattig werden ließ. Und nun hier dieser seltsame Mörder-Alb mit der schönen Haut und den schönen Augen.


    Jo starrte den Alben in den Schritt. Beinahe hätte er vergessen zu kontrollieren wie der Alb bestückt war, als er an den leckeren und brandgefährlichen Tiefling dachte.


    Jo nickte zufrieden. Einen Alb konnte man nicht mit einem Tiefling vergleichen, ebenso wenig wie Himbeeren mit Melonen.


    Aber für seine Art war der Alb ebenso ein Filetstück wie der dicke Tiefling eines unter seiner Art war.


    Jo senkte demonstrativ sein Messer und ging ganz langsam auf den Alb zu.
    "Mo also. Jo und Mo, passt doch. Was für ein Alb bist Du Mo?", fragte Jo neugierig.



    Morasa
    "Ein stinkiger, du treibst dich in meinen Revier rum".



    Jozo
    Jo blinzelte kurz.
    "Nein ich meine was für ein Alb. Ein Lichtalb, ein Frostalb, ein Waldalb - was genau bist Du?", fragte Jozo wissbegierig.



    Morasa
    "Ein Waldalb, ein Baumkuschler", schob er nach und grinste zurück. Das Grinsen erreichte nicht seine Augen. Der Blick von Jozo war ihm nicht entgangen.
    "Was willst du?", fragte der Alb.



    Jozo
    "Im Moment? Ein Gemüsebrot mit extra viel Käse und Peperoni“, sagte Jozo und schlackerte mit den Ohren.



    Morasa
    Der Waldalb schnaubte verächtlich, "du müsst vollkommen verrückt sein“.



    Jozo
    „Gut keine Peperoni….“, schmollte Jozo und musste dann losprusten vor Lachen.
    "Wie scharf bist Du denn? Ein Waldalb. Das sind doch eigentlich friedliche Alben oder nicht?", fragte Jozo gut gelaunt.



    Morasa
    quittierte den Kommentar von Jozo mit einen schiefen Grinsen.
    "Meine Pfeile sind sehr scharf. Willst du einen ins Auge fassen?".



    Jozo
    "Nein Danke, nett dass Du fragst", antwortete Jozo.
    Bevor Morasa schnell genug reagieren konnte, zischte etwas an seinem Gesicht vorbei und wand sich um seinen Hals. Es war ungewöhnlich geschmeidig und glänzte schwarz-violett metallisch.


    Die Zeit verlangsamte sich für Jo, wie sie es oft tat, wenn nur das Handeln wichtig wurde. Die Peitsche wurde mit großer Kraft eingesetzt.


    Hätte es der Goblin darauf angelegt, dass spürte Mo, wären mit Sicherheit nicht nur seine Finger durchtrennt worden. Doch so demonstrierte der Gelbe nur die Möglichkeit die sich ihm mit dieser Waffe bot. Der grausame schneidende Zug seines Möchtegern-Mörders blieb aus.


    "Hab Dich", grinste Jozo, zwinkerte dem Alben verschwörerisch zu und zog ihn ganz langsam auf sich zu.



    Morasa
    "Was du nicht sagst", sagte der Waldalb.
    Morasa sprang auf den gelben Goblin zu, damit sich der Zug von seinen Hals löste. Das durchhängende Stück Peitsche wickelte er um Jozo seinen Hals, so dass sie aneinander gekettet waren. "Fröhliches säbeln, dann säbele ich auch".
    Mit seinen Dolch tippte er Jo zwischen die Beine.



    Jozo
    Der gelbe Goblin musterte den Waldalben verdutzt. Er hatte damit gerechnet, dass sich der Alb wie ein Pferd aufbäumen und an seinen Fesseln zerren würde. Das sich der Kerl genau in "das Lasso" warf und es damit für sich nutzte, hatte noch nie bei einem seiner Opfer erlebt.


    Gut die meisten hatte er auch direkt geschreddert, aber diesen Alb wollte er noch etwas am Leben lassen. Genau wie den Tiefling.


    Zudem hatte Jozo noch nie seine eigene Peitsche um den Hals hängen gehabt. Der Alb stand durch die Fesselung so nah, dass kein Blatt mehr zwischen sie passte und er jede Körperfaser von ihm spürte. Dem Goblin gefiel was er zu spüren bekam, bis auf den Dolch, der seine Eier bedrohte.


    "Du mieses Miststück", kicherte Jozo leise.


    Jo grinste vergnügt über beide Ohren und schnupperte an der Halsbeuge von seinem Opfer.


    "Du riechst lecker", gurrte Jozo.


    "Mein Hals mag es nicht, wenn man ihn stranguliert. Nein nein. Ehrlich nicht, nicht lustig sowas. Gut ich möchte meine Eier behalten und Du Deinen schönen Schwanenhals.


    Was meinst Du? Patt? Oder wollen wir uns mit den Messern aufschlitzen und umbringen? Wir zwei könnten uns aber auch anders miteinander beschäftigen", grinste Jozo zähnefletschend und streichelte den Alben mit der freien Hand durch die Haare.



    Morasa
    "Patt. Lass mich frei, dann geb ich dich frei. Unterschätze nie einen Gegner", mahnte Morasa, "du stinkst wie ich nach Blut".
    Der Alb lächelte kühl.



    Jozo
    Der gelbe Goblin musterte den Alben aus schmalen Augen. Er griff auf die Gabe des Artefakts zurück und ließ sich Kigyo vorsichtig von Mo lösen, damit er sich selbst befreien konnte. Danach schlang sich die Peitsche wieder wie ein Armband um sein Handgelenk.


    Kaum dass sich Kigyo gelöst hatte, machte Jozo einen gewaltigen Satz nach hinten um sich aus der Reichweite des Albendolches zu bringen.



    Morasa
    tippte sich mit zwei Finger an die Stirn.
    Dann war der Waldalb auf dem Dachsims und verschwunden.



    Jozo
    Der gelbe Goblin schaute dem Alben noch einen Moment nach, obwohl dieser schon nicht mehr zu sehen war.


    "Was ein leckeres Miststück. Kalthorst ist ein herrlicher Ort! Wir werden Spaß haben Waldalb! Glaubs mir, wir zwei werden unheimlich viel Spaß haben", rief Jozo ihm vergnügt hinterher.



    Morasa
    sein Pfeil bohrte sich fingerbreit neben Jozo seinen Hals in die Wand.
    "Wie du meinst, es wäre schade um dich", hörte der Goblin den Antwortruf.



    Jozo
    Der gelbe Goblin zog den Pfeil aus der Wand und schnupperte daran, ehe er einmal darüber leckte um den Geruch auch geschmacklich in sich aufzunehmen. Den Geruch von diesem verfluchten Alben würde er sich ganz genau einprägen. So wie den von seinem brutalen Tiefling.


    "Schade ist, dass ich Euch nicht schon früher kennengelernt habe", gurrte Jozo verzückt.