Buch 1 Hohenfelde -- Kapitel 11 - Familien-Friedensverhandlungen der von Hohenfeldes

  • Familien-Friedensverhandlungen der von Hohenfeldes -- Chat - RPG 23.01.203 n.d.A.
    Teil 1 & 2:



    Brandur von Hohenfelde
    Der Abend der Entscheidung war angebrochen. Brandur war mit den seinen im Wyvern angereist. Den Knochendrachen parkte er in einer Scheune, wofür er dem Bauern eine großzügige Aufwandsentschädigung zahlte.


    Archibald hatte sie bis nach Shohiro begleitet, doch er würde sich aus Daves Blickwinkel fernhalten, es sei denn, sein Eingreifen sollte erforderlich werden. Bei ihm war Damir und als logische Konsequenz davon auch Undorich Holzapfel. Diese drei bildeten die Verstärkung und sollten eine Flucht decken, sollte es eskalieren.


    Marlo und Wolfram als Kampfmagier begleiteten Brandur und Linhard in die vereinbarte Taverne als eine kleine Leibgarde, während Jesper mit seiner Anwesenheit dafür Sorge tragen sollte, für Harmonie zu sorgen, falls die Stimmung zu kippen drohte. Das brisanteste Detail war jedoch Dunwins Geist, der sich in Brandurs Spazierstock beziehungsweise dessen knöchernem Stilett befand. Brandur betrat mit seiner kleinen Delegation die Taverne, wo er die anderen bereits erblickte.



    Davard von Hohenfelde
    Dave musterte die eintretende Gruppe und nickte in deren Richtung damit seine Leute Bescheid wussten. An seiner Seite waren sein Ehemann Varmikan, sein Neffe Anwolf, seine Mutter Melisande, wie auch seine Tanta Maghilia, Osmund von Wigberg und Marcella sein Lehrling. Die Gruppe musterte die andere. In Daves Gesicht konnte man seine Gefühle nicht ablesen, Melisande schaute genauso nervös wie Varmikan, Anwolfs Gesicht war eine steinerne Miene und Osmund schaute freundlich.



    Maghila von Hohenfelde
    ihr Gesicht verriet nichts. Sie war eine alte Hohenfelde. Dass Linhard es wagte unter ihre Augen zu treten nach allen was er getan hatte.



    Marcella
    schaute wütend, sie hatte den Angriff nicht vergessen



    Brandur von Hohenfelde
    Brandur nickte kurz zum Gruße. Sein Gesicht war so steinern wie das von Dave und Maghilia. Auch er beherrschte die Familientugend, seine Gefühle zu verbergen, am Rande der Vollkommenheit. Er setzte sich Dave gegenüber und gebot durch eine Geste, dass Linhard sich seinem Bruder gegenübersetzen sollte. Keinesfalls sollte es wirken, als ob Linhard diesem auswich.


    »Ich nehme an, du sprichst für die Deinen«, sagte er zu Dave. »Dir dürfte bekannt sein, dass ich dies für die Meinen tue.«



    Linhard von Hohenfelde und Wolfram von Wigberg
    Linhard setzte sich wie gewünscht hin, während sich Wolfram auf die andere Seite von Brandur setzte. Im Gegensatz zu den anderen schaute er ebenfalls freundlich und nickte seinem Verwandten Osmund freundlich zu.



    Davard von Hohenfelde
    Dave erwiderte den Gruß von Brandur mit einen knappen Nicken seinerseits.
    "Das ist korrekt, ich spreche für meine Familie. Kommen wir zum wesentlichen, Du hast die Herausgabe Deines Erbes gefordert und Anwolf kam dem nach. Was Du wünscht, können wir uns denken, aber wir würden es gerne hören", antwortete Dave ohne Brandur nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.



    Anwolf von Hohenfelde
    Anwolf schaute von Brandur zu Lin und verkniff es sich die Arme vor der Brust zu verschränken.



    Marcella
    Was Brandur wollte war Marcella klar, er wollte sie alle umbringen. Und vielleicht hatte er Ansgar schon getötet. Sie blieb ganz nah bei ihren Meister.



    Maghilia
    schaute sich die Gruppe an. Ein Wigberg, ein Falkenberg und die zwei Verräter aus der eigenen Familie. Marlo schaute zurück. Es war was her, seit er Varmikan und Dave gesehen hatte. Er stellte sich genau hinter Wolfram



    Brandur von Hohenfelde
    Brandur beobachtete während des Gespräches die Gesichter, Hände und Körperhaltungen der Anwesenden.


    »Gut. Halten wir uns nicht unnötig mit dem Austausch von Höflichkeiten auf. Ich bin gekommen, um mit euch über die Zukunft der Familie zu sprechen, deren Platz als rechtmäßiges Oberhaupt ich eingenommen habe. Natürlich auch, um euren Treueschwur zu verlangen, doch nicht bevor ihr wisst, woran mir gelegen ist.


    Ich habe vierzehn Jahre im Exil verbracht und mich entgegen meiner früheren Ansicht für eine Rückkehr entschieden und dafür, die Geschicke der Familie in die eigene Hand zu nehmen, da ich mit Ansgars Führung nicht einverstanden war. Damit meine ich weniger den Status der Unrechtmäßigkeit, als vielmehr seine Art, die Familie zu führen.


    In der Vergangenheit wurde viel Blut vergossen, niemand hat dies eindrücklicher erfahren, als ich. Ein Hohenfelde ist des Hohenfeldes schlimmster Feind, so war es seit jeher.
    Ansgar hat eine Ära des instabilen Friedens geschaffen, doch es war absehbar, dass dies nicht lange halten wird. Ich bin zurückgekehrt, um zu verhindern, dass es eine zweite Nacht des Blutes geben wird.«



    Varmikan
    stupste seinen Mann mental an, da er nicht verstand worauf Brandur hinaus wollte. Die Familie seines Mannes hatte zig Geheimnisse von denen er vermutlich nicht mal die Hälfte des Grauens kannte. Er kannte allein das Grauen von Dave und Ansgar und das reichte ihm eigentlich schon aus. Was Brandur sagte, klang eigentlich ganz vernünftig in seinen Ohren, aber es konnte bei diesen Leuten auch genau das Gegenteil bedeuten.



    Osmund von Wigberg
    "Ich ergreife einmal das Wort und hoffe damit etwas die eisige Stimmung zu lockern. Du sprichst davon, dass Du Deinen Platz als rechtmäßiges Oberhaupt eingenommen hat Brandur. Das hat Dir hier niemand verwehrt. Anwolf hat Dir sogar ohne jedes Zögern Dein Erbe überlassen. Er genau wie Dave oder jeder andere hier, ist sich bewusst, dass es Dir nun einmal zusteht. Du möchtest die Geschicke der Familie lenken und Dir war der Frieden von Ansgar zu instabil? Nun man könnte schlussfolgern, Du möchtest ihn damit vom Tisch wischen oder Du wünscht einen dauerhaften Frieden. Ich vermute Letzteres, da Du einen Treueschwur einforderst von den Anwesenden.


    Ich persönlich bin hier nicht anwesend um Euch zu drohen, sondern nur im Notfall einzuschreiten. Du wirst Dir auch Rückendeckung besorgt haben, andernfalls wärst Du keiner unserer Sippe. Mir selbst liegt seit sehr langer Zeit daran, dass Ihr - sprich Eure Familie dass sinnlose Morden in Euren eigenen Reihen unterlasst. Ich sehe keinen Sinn darin. Ihr verschwendet Leben und Ihr verschwendet Potential. Mag die Macht eines Getöteten noch so klein sein, jeder hat doch seine Nützlichkeit. Vielleicht nicht die Worte eines Nekromanten, aber eines sehr alten Familienmitglieds, der zu viele eigene Leute elendig verrecken sah, für etwas Macht die innerhalb von 20 Jahren spätestens beendet war. Ihr schadet damit nicht nur Euch selbst als Familie, Ihr schadet der Sippe und Ihr schadet auch Euren Kindern. Nun nennt mich weich oder zu nachsichtig, aber solltest Du tatsächlich eine Umkehr wünschen, bist Du mit Deinem Wunsch doch gar nicht so weit weg, wie Dave oder Ansgar es waren", erklärte Osmund freundlich.



    Davard von Hohenfelde
    Dave nickte knapp, ehe er selbst das Wort ergriff.
    "Zuerst, Osmund hat Recht. Ansgar und ich hatten nicht vor eine Blutnacht auszurufen. Aber Dunwin und Alastair mussten sterben, damit wir leben konnten. Du weißt sehr wohl was Dein Bruder uns angetan hat. Leugnen zwecklos. Wie hätten wir uns anders befreien sollen?


    Er stand doch so auf Tradition, ebenso wie Alastair, sie beide haben Tradition bekommen in Form von 30 cm langem Stahl. Wir wollten keinen Krieg, wir wollten es besser machen als die beiden.


    Frag doch Linhard wie oft Ansgar ihn geschlagen, gequält, gefoltert oder jemandem überlassen hat. Ich glaube die Zählung liegt bei null. Soll ich aufzählen wann es anfing und wann es aufhörte? Ich weiß nicht was Du oder Dunwin oder Ihr alle stets von uns gewollt habt. Ich habe nichts anderes als meine Ruhe und Frieden gewollt, aber das wolltet Ihr nicht oder? Was wollt Ihr jetzt?


    Ich bin nicht wütend auf Dich, Du warst für mich ein Bruder im Leid, ebenso wie meine Mutter. Aber genau wie meine Mutter kannte ich Dich kaum. Nur hast Du uns nicht als Mitleidende gesehen, sondern als Ursache für irgendetwas. Vielleicht benennst Du es mal. Bevor wir hier von Treueschwüren reden. Ich möchte es gerne hören", antwortete Dave ruhig.



    Maghilia von Hohenfelde
    drückte Dave seine Hand damit er sich nicht aufregte. Sie war anderer Meinung als Osund und Dave. Siekönnten es jetzt beenden, dann wäre Ruhe. Brandur tot und Linhard tot und die sache wäre in gute Bahnen. Aber sie sagte nichts sie lächelte nur.



    Marcella
    Marcella fand das Osmund viel zu freundlich zu dem abscheulichen Brandur war. Scheinbar hatte Osmund vergessen was der auf der Hochzeit getan hatte. Marcella funkelte ihn wütend an



    Brandur von Hohenfelde
    Brandur bemerkte die feindseligen Blicke von Marcella. Er hörte sich die Worte Osmunds und Daves an, ohne sie zu unterbrechen. Nebenbei tastete sein Geist routiniert nach der Anwesenheit von Toten und Untoten. Dunwin lag sicher im Stilett, wartend. Es war eine alte Gewohnheit, sich der richtigen Position seiner Waffen zu versichern auf einem Familienzusammentreffen.


    Er lächelte dünn. Innerlich war er jedoch aufgebracht, von dem Moment an, als Dave so respektlos von der Ermordung Dunwins sprach. Das konnte er auch.


    »Ich bin nicht hier, um in der Vergangenheit zu wühlen und alte Kamellen hervorzukramen. Ja, es wurden Fehler gemacht, sonst hätte auch ich ein anderes Leben geführt! Nein, ich spreche Dunwin ebenso wenig von der Schuld daran frei, wie mich selbst. Ich bin hier, weil ich möchte, dass die Zukunft sich ändert. Du meinst, ich solle Ansgar fragen, wie er mit Linhard umging? Nun, ich habe Linhard gefragt.«


    Ein Gefühl beunruhigte ihn jedoch. Dort, wo er den Wyvern geparkt hatte, spürte er nicht nur Knochen, sondern eine untote Wesenheit, die er als Vampir identifizierte. Einen Moment lang fragte er sich, ob Kasimir sich in den Wyvern geschlichen hatte, doch dann erkannte er wer das war. Er verkniff sich einen lauten Fluch, doch man sah, dass seine Kiefermuskulatur sich anspannte.



    Linhard von Hohenfelde
    Linhard nickte zustimmend.
    "Bevor Du antwortest, lass mich antworten Dave", sagte Lin und schaute seinen Onkel ernst an.


    "Ihr habt mir zugehört, ich höre Dir zu", sagte Dave etwas umgänglicher als noch vor einigen Minuten.


    "Gut Du fragst wie oft mich Ansgar geschlagen oder sonst wie misshandelt hat? Körperlich so wie Dich die Bestie niemals. Aber er hat mich seelisch misshandelt. Du weißt wie es sich anfühlt völlig allein zu sein.


    Jetzt stell Dir vor Dich hält 18 Jahre lang Dein Vater für einen schwachsinnigen Idioten der bestenfalls dazu taug, als Kanonenfutter zu dienen, falls es mal hart auf hart kommt. Nichts anderes war ich für ihn... für Euch alle. Oder woher der liebenswürdige Spitzname "nichtmagischer Bastard" oder die freundliche Umschreibung er versteht nicht alles, ihm fehlt was im Kopf?


    Mir fehlt nichts! Euch fehlt was, Verständnis oder Mitgefühl für andere. Ihr seid doch nichts Besseres! Wir allerdings auch nicht Dave. Was hatten wir uns denn in der Küche versprochen? Eine Familie soll zusammen halten. Deine Idee, Omas Idee, Ansgar sagt zu, Fingard sagt zu.


    Gehalten hat sich wer dran? Keine Sau. Einen Tag drauf war alles wie immer. Ich hätte auch unsichtbar sein können. Weißt Du nur weil ich jemanden mag, heißt dass nicht das er mich mögen muss. Weh tut es trotzdem wie der letzte Dreck und wie Scheiße behandelt zu werden. Wie ein Werkzeug, wobei die hat er besser behandelt, denen hat er ja Aufmerksamkeit geschenkt. Ich rede Dein Leid nicht klein Dave, dass war großes Unrecht. Aber tue nicht so, als wäre Ansgar mein Vater gewesen, er war mein Wärter. Nur seine Mittel waren weiß... Du weißt was das heißt", erklärte Linhard ernst.



    Davard von Hohenfelde
    "Ja ich weiß was das heißt und ich weiß auch, was ich Ansgar damals sagte. Und was ich Dir sagte, als ich Dich zu uns eingeladen habe. Ich habe meinen Vermittlungsversuch ernst gemeint Lin, ebenso dass Du bei mir arbeiten könntest.


    Für Ansgars Fehlverhalten oder das von Fingard kann ich nichts. Für mein eigenes schon und das habe ich bereut. Ich wollte nicht dass Du zu ihm wirst, dass Du zu einem zweiten Dunwin wirst. Man sagt Kinder die nicht geliebt werden, werden Erwachsene die nicht lieben. Ich wollte Dir helfen und Du hattest jeden Grund auf mich genauso wütend zu sein.


    Aber ich habe Dir gegenüber mein Wort gehalten Lin. Ich habe Dich sogar gewarnt, wo ich es nicht sollte. Aber gut, ich gebe Euch beiden Recht, da es nicht dazu beiträgt, an der jetzigen Situation etwas zu ändern. Du kannst nichts für meine Vergangenheit Lin. Ich für Deine schon, ich habe genauso den Mund gehalten wie seinerzeit Brandur, damit wären wir wohl auf patt was die gegenseitigen Vorwürfe angeht", antwortete Dave.



    Wolfram von Wigberg
    "Das stimmt, wenn jeder jedem eine alte Rechnung stellt, dann wird es nie enden. Zudem, da Du Sprüche magst, sich an die Vergangenheit krallen, ist der beste Weg die Zukunft zu verlieren Dave. Wir sind hier um etwas zu verändern. Für alle und zwar positiv. Wollte Brandur Dich oder generell einen von Euch töten, dann hätte er sich sicherlich nicht offen mit Euch getroffen.


    Gleichgültig was Dein Lehrling gerade für ein Gesicht zieht, auf der Hochzeit hat kein tödlicher Angriff stattgefunden. Denn sind wir ehrlich, tödliche Angriffe in unserer Familie laufen tödlich ab. Wenn wir eines können dann das. Leider und das sehr facettenreichen. Demzufolge beruhigt Euch bitte und redet auch ruhig miteinander. Dafür sind wir hier, nur dafür ich verbürge mich dafür Dave", warf Wolfram ein.



    Marlo von Falkenberg
    Marlo streichelte seinen Mann den Rücken. Er hatte gut gesprochen. Er selber war das Töten leid. Nicht generell. Aber eine Familie sollte sich nicht vor ihre Angehörigen fürchten, sondern sie beschützen. Er fühlte das Brandur, Linhard und Wolfram es gut meinten. "Jede Form von Folter ob sichtbar oder nicht auf den Körper ist grausam. Und deine Familie hat nur andere Methoden Osmund. Ein nützliches Ding zu sein ist genauso Scheisse wie unsichtbar oder misshandelt. Ein ganz neuer Weg das meint Brandur. Hört euch doch sein Vorschlag an, amstatt die kacke zu erzählen. Das bringt uns nur in Wut. Hört ihm zu und stellt euch dann vor, wie es in so einer Familie wär."



    Brandur von Hohenfelde
    Brandur ärgerte sich, dass Marlo Wolfram ausgerechnet jetzt den Rücken streicheln musste. Er war hier, um Eindruck zu schinden und nicht, um wie ein verliebter Weichling dazustehen! Brandur warf ihm einen kurzen Blick zu, der zwischen Marlos Hand und Marlos Gesicht hin und her huschte, damit er verstand, dass das nicht der richtige Augenblick war. Marlo fuhr die eiserne Fassade viel zu zeitig runter.


    »Dem ist nichts hinzuzufügen. Mein Wunsch ist es, die innere Fehde zu beenden. Wir sollten zusammenhalten, denn ich glaube an die Stärke einer funktionierenden Gemeinschaft. Dazu gehört auch, die Vergangenheit ruhen zu lassen, sonst findet all das nie ein Ende. Ich möchte, dass die Familie stark wird, um sich dem Außen stellen zu können. Es gibt so vieles, was wir gemeinsam erreichen könnten, doch momentan sind wir nur eine Anhäufung von Splittergruppen, die zufällig den selben Nachnamen tragen.«


    Er blickte in die Runde.


    »Ich möchte, dass wir endlich eine Familie werden. Eine Gemeinschaft, die im Inneren zusammenhält und ihre geballte Macht nach außen richten kann, während im Inneren ein sicherer Raum entsteht, indem man Entspannung erfahren kann. So wie wir hier versammelt sind, sind wir bereits eine Macht, welche die der meisten naridischen Familien übertrifft und wir sind nur ein kleiner Teil der Familie, der wir hätten sein können, hätte es die Nacht des Blutes nicht gegeben und all die anderen Morde. Wenn wir meine Brüder, deren Kinder und alle Enkel hier sitzen hätten, wären wir eine Armee!«


    Brandur umschloss den Spazierstock fest mit der Hand.



    Anwolf von Hohenfelde
    Wolfi musterte Brandur, er hätte gerne dessen Geist abgetastet, aber dafür war er zu schwach, er würde nicht an der mentalen Barriere von Brandur vorbei kommen. Also musste er verbal klären, was er zu klären hatte.


    "Eine Armee, sicher die würde Dir gefallen, mit dem Geld dass Dir zur Verfügung steht, kannst Du Dir doch eine Privatarmee leisten. Zuzüglich der Schatten bist Du doch für alle Eventualitäten gerüstet.


    Und wo steht mein Vater hier in dem ganzen Spiel? Sicher soll man die Vergangenheit ruhen lassen, dass sehe ich ein. Aber die Vergangenheit Linhard, hat Ansgar zu dem gemacht wer er war. Vielleicht hat er gar nicht bewusst so entschieden, vielleicht kannte er es nicht anders. So wie Du Verrat, dass hast Du sicher von Mutter... ich meine Fingard.


    Mal ehrlich Deine Worte Brandur ja, sind nichts weiter als ein Schlag ins Gesicht. Das hättest Du doch auf der Hochzeit von Dave meinem Vater sagen können. Du hättest auch ihm sagen können, ich verlange mein Erbe. Er ist genauso wenig auf den Kopf gefallen wie ich. Du versuchst hier doch nur eines, Du bietest uns die Hand aber in der anderen hast Du den Dolch im Robenärmel.


    So war es immer und so wird es bleiben. Vielleicht möchtest Du kein Mord mehr, dass kann sein. Aber da erinnere ich gerne an die weisen Worte von Veyd, nichts tötet einen Mann mehr als in finanziell zu vernichten. Und genau das hast Du vor. Du bist hier um einen Vorwand zu haben um uns den Geldhahn abzudrehen und uns aus der Familie zu schmeißen.


    So ohne triftigen Grund sähe das vor Lin ganz schön willkürlich aus. Drum sucht Du keine Aussprache, sondern einen Streit. Mich führst Du nicht hinters Licht. Wo ist mein Vater? Hast Du ihn umgebracht?", fragte Anwolf eisig.



    Davard von Hohenfelde
    Nun war es an Dave seinen Neffen mental anzustupsen.
    `Ruhig Wolfi, ich verstehe Deine Wut und Deine Angst, aber Du weißt nicht, ob er sein Angebot tatsächlich ernst meint. Und falls Du Ansgar helfen möchtest, provoziere Brandur nicht´, übermittelte Dave, ehe er sich an Brandur wandte.


    "Ich sage es offen heraus, Dein Wunsch gefällt mir. Wie stellst Du Dir die Umsetzung vor? Anwolf spricht im Zorn, da er um seinen Vater fürchtet. Falls Du es ernst meinst, was ich hoffe beantworte bitte seine Frage. Wo ist Ansgar?


    Nun ich weiß gar nicht mal wer es vor einiger Zeit sagte, ich glaube es war Marcella oder Osmund? Einer von beiden, wenn alle die getötet wurden gelebt hätten, wären wir sehr viele. Allein die Kinder die nicht geboren wurden. Das stimmt Brandur", gestand Dave ihm ein.



    Melisande von Hohenfelde
    "Es ist doch nicht nur das, es ist auch das Heiraten nach Vorgabe. Ich weiß nicht warum mich Dunwin dermaßen gehasst hat, wir hätten auch nebeneinander her leben können. Aber Tatsache ist, er hat an mir seine unermessliche Wut über unsere Heirat ausgelassen. Weder er noch ich haben uns das ausgesucht. Sollte dies nicht auch geändert werden? Soll man nicht selbst sein Glück finden dürfen?", wagte nun auch Melisande etwas einzuwerfen.



    Maghilia von Hohenfelde
    Maghilia schaute Wolfi an.
    "Rede keinen Unsinn. Das Angebot von Brandur wirst du annehmen."
    Dann redete sie in Gedanken zu ihm.


    'Denk logisch und denke kalt. Brandur wird nicht auf seinen Bruder verzichten. Das bedeutet, solange du weisst wo Brandur ist, weisst du genauso wo sich Dunwin und Linhard befinden. Das ist doch ganz einfach. Sie sind nicht dumm. Solange Brandur Dunwin und Linhard noch braucht, wird er seine Gruppe nicht auflösen. In ihre Stärke liegt gleichzeitig ihre Schwäche. Gemeinsam sind sie stark, genau wie wir. Aber sie sind auch berechenbar, denn sie werden immer nur in der Gruppe auftreten und zuschlagen.


    Brandur wird sich auf die Puriebastarde verlassen. Und sie sich auf ihn als Nekromant. Drum nimm sein Angebot an, wenn du Linhard tot sehen willst. Sollte es in der Gruppe Streit geben, lüge, heuchele, tue alles damit diese Gruppe bestehen bleibt. Sag von mir aus, dass du Linhard hasst, aber dass du ihn für alle ignorierst. Eine Lüge wird leichter geschluckt, wenn ein Stückchen Wahrheit beim runterschlucken hilft. Es ist die Wahrheit dass du die anderen magst und ihnen nichts böses willst.


    Ich werde diesen verräterischen Bastard töten und nicht du. Da mache dir keine Gedanken. Deine Tante Maghilia wird ihn sehr sorgfältig töten. Und um Dunwin werden wir uns genauso kümmern. Aber eines musst du dir merken, du musst stets wissen was deine Feinde planen. Und noch wichtiger ist, du musst wissen wo sie sind.


    Und nun sei ein guter Junge, nimm das Angebot von den Verrätern an und lüge Brandur ins Gesicht dass sich die Balken biegen.'
    Maghilia kniff Wolfi liebevoll in die Backe.



    Marlo von Falkenberg
    Marlo schaute Brandur entschuldigend an. Er nahm die Hand schnell weg.



    Brandur von Hohenfelde
    Brandurs Gesicht nahm nun einen wohldosierten Ausdruck von Verachtung an, als Anwolf sich echauffierte. Aber auch ihn unterbrach er nicht, wie sehr er sich über dessen Anmaßung auch ärgerte.


    »Wo Ansgar sich befindet, entzieht sich meiner Kenntnis. Wäre er aufgrund meines Trachtens einem tragischen Unfall zum Opfer gefallen, hätte ich mir seinen Kadaver aufgehoben und etwas Schönes aus ihm gebastelt, dessen sei dir gewiss.


    Es ist daher anzunehmen, dass er noch unter den Lebenden weilt, sofern ihn nicht ein tatsächlicher Unfall niederstreckte.


    Das Familienvermögen gehört mir bereits, Anwolf. Wäre mir daran gelegen, euch den Geldhahn zuzudrehen, dann würde ich genau das tun, genau, wie wenn ich an Ansgars Ableben interessiert wäre. Halte mich nicht für jemanden, der einen Vorwand benötigen würde, um seinen Willen umzusetzen.«


    Er tauschte die Herablassung gegen die alte ausdruckslose Maske, versehen mit einem Hauch Weichheit um die Augen herum.


    »Fakt ist, dass ich die Familie gar nicht einen kann, so sehr ich es mir wünsche. Das kann kein einzelner Mann. Ihr seid es, die das tun müsst. Ihr müsst eine Vereinigung der Familie wollen, andernfalls kann ich diese auch nicht herbeizaubern und ein anderer ebenso wenig. Darum lautet meine Frage: Wollt ihr das überhaupt?«


    Er blickte in die Runde und sprach weiter, er war noch nicht fertig.


    »Auch ich werde einen Treueeid leisten. Ich schwöre, dass ich als euer Familienoberhaupt alles daran setzen werde, für die Sicherheit aller Familienmitglieder zu sorgen und weiteres Blutvergießen zu verhindern, wenn ihr euch dazu entscheidet, mir diese Gelegenheit zu geben. Dass dies nicht immer nur mit Worten funktioniert, dürfte jedem hier klar sein und das will ich auch nicht unter den Teppich kehren. Gegebenenfalls sind konkrete Schritte zu unternehmen, wenn sich jemand entscheidet, gegen die Familie zu agieren und das Eigenwohl über das Gesamtwohl zu stellen.«


    Er sah nun Dave an.


    »Wie genau ich dies bewerkstelligen will, kann ich dir sagen. Wir werden den alten Pfad verlassen und ich werde darüber wachen, dass ihn niemand mehr beschreitet, solange ich Oberhaupt dieser Familie bin.


    Ich werde alles daran setzen, Streitigkeiten anders beizulegen in einer Art familieninternen Schiedsgericht. Wer ein ernstes Problem miteinander hat, dass nicht durch Gespräche lösbar zu sein scheint, kommt zu mir und ich werde mir alles anhören und dann eine Entscheidung treffen, die sich am Gemeinwohl orientiert. Auch stimme ich Melisande zu, was die Zwangsheirat anbelangt. Es ist eine hässliche Tradition, die abgeschafft gehört zugunsten von einer unverbindlichen Beratung durch die Eltern.«



    Osmund von Wigberg
    Als Anwolf ansetzte etwas zu sagen, bekam er einen Stoß von Osmund, der alte Nekromant schüttelte den Kopf, als Zeichen dafür, dass sich Wolfi seine weiteren Kommentare sparen sollte. Das Wolfi gekränkt war, hatte auch so jeder begriffen, dennoch nahm sich Osmund des Jungen an.


    "Seine Worte sind seiner Jugend und seinem Verlust geschuldet, dass weißt Du ebenso wie wir Brandur. Und genauso weiß Anwolf, dass Du ihm mit der Herausgabe Aufforderung zeitgleich eine Verstoßung hättest zukommen lassen können. Du benötigst keinen Vorwand für eine schlechte Tat, den benötigt niemand. Rechtfertigen muss man sich meist für gute Absichten. Also ich halte dies für eine durchaus erstrebenswerte und praktikable Lösung", antwortete Osmund zustimmend.



    Anwolf von Hohenfelde
    "Ich möchte trotzdem noch was zum Thema sagen, also fragen", bat Wolfi Dave leise.
    "Frag aber in einem vernünftigen Ton", flüsterte Dave.


    "Gut betrifft Dein Wunsch jeden aus unserer Familie, auch meine Eltern? Oder die nicht? Falls es sie ebenso betrifft wie uns, dann ist die Idee nicht schlecht. Auch wenn ich es nicht soll, frage ich es trotzdem. Beantworte mir das ja? Wenn Dir so an der Familie liegt, warum hast Du meine zerstört?", fragte Anwolf mit unterdrückter Wut.



    Linhard von Hohenfelde
    "Das hat nicht Brandur getan, sondern Ansgar. Er hat die Situation eskalieren lassen. Er hat uns angegriffen, er hat mich von Dave angreifen lassen. Er hat sich von Mama abgewandt oder Anwolf?


    Und wenn Du ehrlich bist, hat er Dich mit dem ganzen Drumherum auch alleine gelassen. Denk mal drüber nach, wie das auf der Hochzeit abgelaufen ist. Das Mama weg ist, dafür kann Brandur nichts. Und dass sich Ansgar verdrückt hat, nachdem er das pure Chaos hinterließ auch nicht", erinnerte Lin seinen Bruder.


    Anwolf musterte seinen älteren Bruder zuerst hart, schien aber tatsächlich über die Worte nachzudenken, denn nach einem Augenblick schaute er nur noch ernst, nickte knapp und schaute weg.


    "Wolfi...", setzte Linhard an.
    "Alles Bestens", gab Wolfi zurück.



    Varmikan
    "Also ich bin zwar Außenstehender aber trotzdem betroffen und ich finde, es in der Gemeinschaft zu probieren, hat viel größere Chancen auf Erfolg, als wenn sich dies eine Person allein auf die Fahne schreibt. Wie ich doch bereits auf unserer Hochzeit sagte, wenn Ihr alles es wollt, dann wird es funktionieren. Mir würde es gefallen, dass aus Eurer Familie tatsächlich eine Familie wird. Ist es da nicht eigentlich gleichgültig, wer das Oberhaupt ist?", fragte Varmikan.



    Davard von Hohenfelde
    "Nein ist es nicht Varmikan, aber so ungern ich es zugebe, ich traue Brandur durchaus die Führung unserer Familie und sogar Sippe zu. Er selbst weiß nur zu gut was falsch lief. Jemand der unsere Struktur nicht kennt oder nicht in der Lage ist eine manchmal auch unbequeme Entscheidung zu treffen, kann die Familie nicht regieren.


    Eine Sanktion ist vielleicht manchmal nötig, aber sie kann ja völlig anders aussehen, als wir das gewöhnt waren. Sprich ohne dass die Person dabei umkommt. Schiebe ich zur Seite, dass ich Dir sehr übel nehme, wenn Du beschworen hast und vergesse ich, dass Du dies auf meiner Hochzeit getan hast Brandur, sieht die Sache anders aus.


    Ich betrachte es einfach im Moment einmal so, als sehen wir uns gerade zum ersten Mal wieder. Und rein von der Idee, gefällt mir Dein Vorschlag. Ich bin dafür.


    Du darf Wolfi nicht dafür verurteilen, dass er verletzt darüber ist, dass er seine Familie verlor. Wir könnten ihm gemeinsam eine neue geben. Ob Ansgar noch lebt, wissen wir selbst nicht. Er ist nicht im Nexus zu spüren.


    Wie ich gerade Lin sagte, ich habe es bereits auf meine Art versucht und ich bin bereit es auf Deine Art zu versuchen. Aber dafür verlange ich ebenso etwas wie Du, als Zeichen Deines guten Willens.


    Keine Sanktion wird beinhalten Wolfi jemals aus der Familie zu verstoßen. Er ist jung, bedenk das bitte. Ein gegenseitiger Treueeid wäre ein guter Anfang. Zudem dass Du Deine mentale Barriere herunter nimmst. Ich lese Dich aus und Du mich.


    Oder Du antwortest mir einfach mental - dort ist keine Lüge möglich. Sag mir wie ernst es Dir damit ist. Meinst Du es absolut ernst, Wort für Wort, folge ich Dir", antwortete Dave aufrichtig.



    Marcella
    Marcella nahm von Wolfi die Hand. Das alles war so schrecklich kompliziert. Sie wusste nicht was sie denken sollte und stsnd ihren Freund bei.



    Maghilia von Hohenfelde
    Maghila schaute Brandur genau an. Sie war gespannt ob er die Wahrheit sagte oder sie alle verarschte. Sie dachte das er noch ein Trick auf Lager hatte die alte Schlange



    Brandur von Hohenfelde
    Brandur wählte seine Worte mit Bedacht. Anwolf und Linhard waren nicht die Einzigen hier, die aufgebracht waren. Nur, dass er selbst seine Gemütslage aufgrund seiner um Jahrzehnte länger währenden Erfahrung, den abstumpfenden Erlebnissen und seiner härteren Erziehung besser verbergen konnte.


    »Wenn ich von jedem aus der Familie sprach, meine ich jeden. Was im Umkehrschluss auch heißt, dass jemand, der aus der Familie verstoßen wurde, nicht mehr dazugehört und nicht mehr dem Schutzauftrag des Familienoberhauptes unterliegt.


    Schutz orientiert sich immer an der gesamten Familie, auch wenn es nicht in jedem Fall leicht fallen mag, den Einzelnen, der einem vielleicht besonders am Herzen liegt, hinter das Gemeinwohl zurückzustellen.


    Entsprechend muss ich auch Davards Forderung ablehnen. Anwolf kann nicht für den Rest seines Lebens Narrenfreiheit erhalten oder sonst einen Sonderstatus innehaben. Den hatte er zeit seines Lebens genug genießen können und innerhalb deiner Gilde magst du ihm zugstehen, was immer du für richtig hältst. Für die Familie von Hohenfelde gilt das nicht und kann es nicht gelten.


    Den Zorn darüber, dass er seine Familie verlor, wie sollte ausgerechnet ich ihm diesen verübeln? Mit dem Unterschied, dass seine Familie noch lebt. Ich verlor sie vollständig, mit Mann und Maus, Frau und Kind, Brüdern und Neffen.


    Dass ich deine Hochzeit sabotieren musste, tut mir aufrichtig leid, Davard. Das lag nicht in meiner Absicht. Es war aber ein Nebeneffekt.«


    Er wandte sich an Varmikan.


    »Auch dir gilt meine Entschuldigung. Wirklich wieder gut machen kann man so etwas nicht, aber ich werde mir einen Ausgleich einfallen lassen.«


    Sein Blick richtete sich wieder auf Dave.


    »Ich stimme einer Auslesung zu. Sie wird nicht nur uns beide betreffen, sondern alle Anwesenden. Wir sollten als angehende Gemeinschaft wissen, woran wir einander sind. Wir haben vier anwesende Geistmagier. Ist eine Gruppenverbindung unter diesen Voraussetzungen möglich?


    Andernfalls sollte nacheinander jeder mit jedem gemeinsam verbunden werden. Die Auslesung sollte nicht allumfänglich sein und nicht die Vergangenheit betreffen, sondern nur den gegenwärtigen Gemütszustand und die Aufrichtigkeit des Treueeides überprüfen. Ich bin mir sicher, dass einige der hier Anwesenden nicht wünschen, dass sie in der kompletten Nacktheit ihrer Seele entblößt vor den anderen stehen.«



    Davard von Hohenfelde
    Dave nickte zustimmend.
    "Solange sich niemand gegen eine Verbindung sträubt müsste es möglich sein. Zwischen den Magier eh, Nichtmagier haben wir ja nicht viele unter uns. Dass heißt Linhard und Deine Begleitung van Verling müssen wir als Gruppe mit einbeziehen", erklärte Dave freundlich.


    "Ich möchte nicht mit ihm verbunden werden", antwortete Anwolf.
    "Wolfi, denk einen Moment nach. Ohne ein Entgegenkommen von uns, in dem Fall Dir wird es auch keines von den anderen geben", erklärte Dave leise.


    Anwolf von Hohenfelde
    Anwolf wusste nicht wie er empfinden sollte. Das Versprechen war schwammig. Jedem aus der Familie galt der Schutz und wie lange war sein Vater noch Familienangehöriger? War er das überhaupt noch? Wie es sich anfühlte verstoßen zu werden wusste Linhard, Ansgar hatte ihn verstoßen und er selbst fürchtete sich davor. Er wollte nicht ausgelesen werden, aber hatte er eine Wahl?


    Maghilias Angebot war verlockend. Linhard und Brandur tot und endlich Ruhe, aber dazu würde es nicht kommen. Und eigentlich wollte er niemanden tot sehen, er wollte nur selbst nicht sterben. Er brauchte eine Pause und eine Rauchstange.


    Er fühlte sich gerade jetzt ohne Ansgar hilflos. Wolfi musterte kurz Linhard. Wie sich sein Bruder all die Jahre gefühlt hatte, konnte er so langsam nachvollziehen. Aber hätte da nicht reden geholfen? Auf der anderen Seite redeten sie jetzt. Wolfi überlegte worüber er sich aufregte, dabei musterte er Dave von der Seite. Sein Onkel Varmikan hatte mal gesagt, dass man auf so eine Familie gut verzichten könnte. Anwolf sah es mittlerweile ganz ähnlich. Er schob seine Hand in seine Robentasche und umfasste die goldene Brosche in seiner Tasche. Das war alles was er von seinem Vater noch hatte.


    Ihre Familie war krank, wahnsinnig. Er hatte nicht gewusst was mit seinem Vater, Dave oder der Generation davor tatsächlich geschehen war. Und er glaubte nicht, dass Ansgar Linhard schaden wollte mit seiner Sichtweise. Er wusste es nicht besser, er hatte es Jahrzehnte lang eingetrichter bekommen durch Alastair und durch Dunwin.


    Ansgar konnte nur nach den Regeln spielen die er kannte, wie jeder von ihnen. Dave hatte vor sich der Gruppe anzuschließen und es zu versuchen. Wolfi überlegte was er selbst tun sollte. Er konnte sich von allen abwenden und es allein versuchen. Aber dann würde er den Rest seiner Familie verlieren, dann hätte er überhaupt niemanden mehr.


    Weder Dave, noch Varmikan, noch Puschel oder Marcella. Wenn er ging war er auf sich allein gestellt. Ob Maghilia noch zu ihm hielt, sobald er kein Familienmitglied mehr war, wusste er nicht. Er wollte nicht allein und schutzlos zurück gelassen werden. Und was hatte er schon groß mit den anderen Verwandten zu tun?


    Er würde wie immer seiner Arbeit nachkommen, seine Lehre beenden und in ein paar Jahren sah es mit seinem Wegzug schon ganz anders aus. Zwei Jahre, in denen er weder Brandur noch Linhard über den Weg laufen musste, wo er keinem aus der Familie groß über den Weg laufen musste bevor er gehen konnte. Wunderbar, so hatte Lin immer gedacht, nun hatten sie die Rollen getauscht. Und die Rolle von Lin schmeckte wirklich bitter.


    "Von mir aus, versuchen wir es. Also einverstanden, aber es wird nur gelesen was gelesen werden muss. Meine Privatgedanken gehen keinen was an", gab er klein bei.



    Davard von Hohenfelde
    "So soll es sein", pflichtete Dave bei.
    "Du eröffnest Brandur", wandte sich Dave an ihn.



    Maghilia von Hohenfelde
    Maghilia musste überlegen wie sie handeln wollte. Alle waren dafür. Sie konnte dagegen stimmen, aber das war ohne Auswirkung. Am besten war, sie stimmte zu. Die meisten Probleme wie Brandur lösten sich allein



    Marcella
    Marcella wischte ihre Hände an ihre Robe ab. Sie war nervös. Sie traute den fremden Magiern nicht. Sie hatten sie schon mal verraten. Aber ihr Meister wollte es so und wolfi genauso. Sie musste das hinnehmen


    Brandur von Hohenfelde
    "Einverstanden. Ich bin der Geistmagie nicht mächtig. Darf ich bitten, Dave?"


    Davard von Hohenfelde
    Dave nickte knapp zur Bestätigung und verband seinen Geist mit dem von Brandur, ehe er die anderen anwesenden Magier anstubste und sich mit ihnen verband. Anwolf und Wolfram kamen der Aufforderung nach und verbanden sich ebenfalls mit Dave. Dave wiederum bezog danach Marcella, Osmund und Maghilia als Nekromanten mit in die Verbindung ein. Varmikan verband sich von sich aus mit Dave.


    Wolfram bezog alle anderen Anwesenden aus seiner Gruppe ein und zwar Marlo, Jesper, Linhard und zu guter Letzt auch Brandur, so dass sich der Personenkreis als Verbindung komplett schloss.


    `Hier wären wir. Als Intro da ich die Verbindung eröffnete, es freut mich dass alle der Verbindung beiwohnen. Mein Vorschlag wäre jeder sagt mental seine persönliche Meinung dazu, so hat kann ein jeder von uns sofort den Wahrheitsgehalt überprüfen, denn lügen ist mental nicht möglich. Wer einfordert fängt auch an, ergo in dem Falle ich. Ich bin mit der Vereinbarung einverstanden und ich habe mir nie etwas anderes als Frieden gewünscht. Ich schließe mich dem Vorhaben an und hoffe es gelingt uns, dass Blutvergießen zu beenden´, übermittelte Dave.



    Varmikan
    `Ich bin so frei und antworte als zweiter. Ich wünsche mir nichts anderes als mit meinem Mann und meiner Familie in Ruhe und Frieden leben zu können. Dies sagte ich bereits auf der Hochzeit und dazu stehe ich immer noch. Eine Familie muss zusammenhalten und darf sich nicht gegenseitig angehen. Absolutes dafür von mir´, übermittelte Varmikan.



    Anwolf von Hohenfelde
    `Ich beuge mich der mehrheitlichen Übermacht´, antwortete Wolfi knapp.



    Osmund von Wigberg
    `Gut scheinbar machen wir das Seiten weise, wobei wir die Seiten abschaffen wollen, kleine Erinnerung. Ich bin eindeutig dafür und würde mich sehr freuen, wenn unsere Vereinbarung tatsächlich Früchte tragen würde. Das wäre sehr schön, ich werde mich nach Besten Wissen und Gewissen bemühen. Oder auch falls nötig, jemandem beistehen, der damit noch Probleme hat´, warf Osmund ein.



    Anwolf von Hohenfelde
    `Danke Osmund, nicht nötig Du hast schon genug geholfen. Sie sprachen von Frieden, nicht von Freundschaft. Sie wollen es, sie bekommen es´, gab Anwolf seinen Senf dazu.



    Marcella
    Marcella drückte Wolfis Hand und hoffte das die anderen nicht wütend waren. Er hatte nur Angst, wie sie.
    'Ich folge meinen Meister', sprach sie gedanklich.



    Maghilia von Hohenfelde
    Maghilia lehnt sich zurück. 'Ich weiss nicht was an den alten Wege so schlecht war. Sie haben uns zur Stärke geführt. Keiner von uns ist ein Weichling. Einige Jammerlappen im auf ihre alten Tage ausgenommen. Aber ich bin alt und weise genug zu erkennen, dass der neue Weg neue Chancen bietet. Ich werde mit euch gehen. Versagt ihr wisst ihr was passiert. Das ist keine Drohung, dass ist der Lauf der Familie, nicht meiner. Für Friede müsst ihr kämpfen, nicht nur schwatzen. Denk dran, haltet euch dran, sonst holt euch der alte Weg ein. Dafür'



    Brandur von Hohenfelde
    Brandur spürte sehr gründlich nach, was in allen Anwesenden vorging, während sie mental sprachen. Auch er ergriff er das Wort. »Ich wünsche mir Frieden für diese Familie. Als Familienoberhaupt setze ich alles daran, dass wir den alten Weg verlassen und einen Neuen finden, der nicht Dezimierung, sondern Wachstum zum Ziel hat und die geballte Kraft der von Hohenfeldes nach außen richtet anstatt nach innen.


    Ich werde über die Einhaltung dessen wachen, wenn ihr mich als Familienoberhaupt annehmt. Jedes Familienmitglied, dass Treue schwor, unterliegt hernach dem Schutz der Familie, ungeachtet persönlicher Vorlieben und Abneigungen und entsprechend ist sich gegenseitig beizustehen in der Not. Für Streitfälle biete ich mich als Schlichter an und werde eine Entscheidung fällen, der sich alle zu beugen haben, wenn keine Einigung untereinander möglich ist.«



    Davard von Hohenfelde
    Brandur spürte ebenso dass es alle anderen Anwesenden ernst meinten, genau wie Dave und die seinen spürten, dass es Brandur absolut ehrlich damit war, was er ihnen mental mitteilte. Auch die Ansprache von Maghila war was sie war, grundlegend ehrlich. Es lag in ihren Händen, ob ihr Plan im vollen Umfang aufgehen oder letztendlich scheitern würde. Aber da dem Großteil am Frieden gelegen war und jeder bereit war seinen Teil beizutragen, waren sie auf einem guten Weg. Ein erster Schritt war geschafft, den es bis dato vorab noch nicht in ihrer Familie, ja nicht einmal in ihrer Sippe gegeben hatte.


    Sie fanden meist zusammen um einige Familienmitglieder los zu werden. Es war eine Premiere, dass sich Personen trafen um eine große Einheit herbeizuführen, ob nun auf familiärer Freundschaft heraus, oder sogar aus weitaus mehr.



    Linhard von Hohenfelde
    `Ich hoffe man hört mich einfach so, keine Ahnung ich habe sonst nie so mit wem geredet. Also ich bin selbstverständlich dafür, sonst wäre ich hier nicht erschienen. Zudem bin ich der Auffassung, dass wir uns schon darum bemühen sollten, uns auch zu verstehen.


    Wozu soll denn Frieden herrschen, wenn der eine dem anderen zähneknrischend aus dem Weg geht? Das wäre bestenfalls ein Waffenstillstand und kein Frieden. Und eine Familie ist es erst Recht nicht.


    Entschuldigt ganz ehrlich? Ob mich Ansgar ignoriert, oder Wolfi oder sonst wer, dass brauche ich mir nicht nochmal geben. Dafür war das alles hier nicht gedacht. Oder das wir uns weiterhin kleine Spitzfindigkeiten um die Ohren schlagen. Ihr könnt es glauben oder lassen, aber ich denke jeder von Euch hat selbst schon solche Situationen erlebt wo er sich danach noch Tage lang richtig mies gefühlt hat.


    Du ebenso Wolfi, sonst würdest Du nun nicht schmollen. Ich schmiere Dir nichts aufs Brot, aber Deine Zeit gegen meine ist doch wohl ein Witz. Und wir sind hergekommen um Euch die Hand zu reichen.


    Ich habe den Traum gesehen, mehr sage ich dazu nicht. Falls Brandur Euch je den Traum zeigen möchte, oder vielleicht nur ausgewählten Personen, dann soll er dies bitte tun. Der Traum zeigt wie es sein könnte und so hätte ich gerne unsere Familie.


    Ich möchte mich nicht mit Dir streiten Wolfi, ich möchte weder Dich noch Marcella oder sonst wen umbringen. Noch möchte ich gezwungen sein, wen umbringen zu müssen. Es spricht nichts dagegen das wir uns verstehen.


    Du musst anderen nicht die Fehler von Ansgar ankreiden. Lass Ansgar einfach mal Ansgar sein, dass Du ihn liebst wissen wir hier alle. Denk einfach mal drüber nach, was Du Dir selbst wünscht und wie Du Deine Familie gerne hättest.


    Darum geht es hier. Und ich bin selbstverständlich dafür dass Brandur die Familie führt und diese folglich auch lenkt oder über diese entscheidet. Ansgar hat es immerhin nicht hinbekommen, wo ist er denn, wenn Du oder wir alle ihm wichtig wären? Er hat sich verdrückt.


    Brandur ist hier, obwohl schon Maghilia allein gefährlich genug für uns alle wäre. Sicher Ihr wolltet Rückendeckung, die haben wir auch. Dennoch sind wir hier, wir haben Euch die Hand gereicht. Wir hätten es auch einfach per Brief erledigen können und Euch unsere Vorgaben diktieren können. Friss Vogel oder stirb. Kurzum nehmt die Bedingungen an, oder verschwindet aus der Familie.
    Hat das Brandur getan? Nein, er ist hier und reicht Euch die Hand. Also denkt darüber mal nach bevor Ihr ihm irgendetwas unterstellt. Hätte er davon irgendetwas gewollt, hätte er es schon längst getan. Also ich bin dafür, dass wir es als Familie versuchen und wir auch als Brüder Wolfi´, erklärte Linhard seine Gedanken.



    Jesper van Verling
    `Dem kann ich mich nur voll anschließen, falls meine Meinung dazu zählt´, fügte Jesper an.



    Wolfram von Wigberg
    `Dito, ich habe damals die Familie verlassen, weil es für mich einfach unerträglich war. Hauen, Stechen, Morden, Betrügen das ist keine Familie. Ich wünsche mir genau dass was Brandur und Lin erklärt haben, eine Familie über deren Besuch man sich jederzeit freut und nicht wo man beim ersten Anzeichen eines Verwandten die Waffen im Haus zusammenkratzt. Eine Familie die zusammen Spaß haben kann, die zusammen feiern kann, eben dass was Familien sonst tun Leute. Einfach gemeinsam glücklich leben´, antwortete Wolfram freundlich.



    Marlo von Falkenberg
    'Keiner soll gezwungen sein einen anderen zu töten. Die die Leute wie uns gebrauchen, sind selber zu feige die Waffe zu führen. Nicht weil die Angst hätten wen zu töten, sondern weil die fürchten selber dabei zu sterben.


    Ich hab mich zuerst Wolf angeschlossen, weil ich nicht wusste wohin nach dem Streit auf der Hochzeit und da ich zu Brandur hielt. Ansgar wusste wer er ist und hätte anders handeln müssen. Wollte er aber nicht. Danach wollte nicht zurück zu meiner Familie und den Auftraggebern. Ich folgte Wolfram da er für Frieden war. Und dort fanden wir zusammen. Ich bin das ständige geheuchele, lügen und morden leid. Ich versuche es.'


    Marlo übermittelte was er dachte, genauso über ein Teil wie die anderen Wigbergs dachten und wie sie Leute wie Waffen benutzten.

  • Teil 3 - Chat--RPG 28.01.203


    Brandur von Hohenfelde
    Brandur war erleichtert. Er hätte einen weiteren Familienkrieg geführt, wenn er es gemusst hätte, er hätte es für seinen Sohn getan. Doch lieber war es ihm, sie in einer Zeit des Friedens zu führen - wenn sie denn seine Führung überhaupt annahmen. Sie waren mit einer Versöhnung einverstanden, doch waren sie bereit, ihm zu vertrauen? Vertrauen ... ein schwieriges Wort für die von Hohenfeldes. Doch alles nacheinander. An erster Stelle stand die Versöhnung. `Danke für eure Worte. Eine Familie ... das hört sich gut an. Ich stimme dem vorbehaltlos zu. Lasst es uns als Familie versuchen.` Er reichte Davard die Hand.



    Davard von Hohenfelde
    Jeder hatte sich seine ganz persönlichen Gedanken um die Aussöhnung der Familie gemacht. Sie alle wollten es versuchen, aber sie alle hatten auch ihre eigenen Zweifel und Vorbehalte. Die galt es nun als erstes zur Seite zu schieben, damit sie sich selbst überhaupt erst Mal eine Chance zum ersten Schritt gaben. Dave versteifte sich für eine Sekunde als Brandur ihm die Hand reichte. Solche Gesten waren bei ihnen nicht üblich. Allerdings hatte Marcella ihm auch zur Besiegelung ihres Lehrlingsvertrages die Hand gereicht. Und wenn er sich nun als erstes wegen so einer kleinen Geste sträubte, war das mehr als ein schlechtes Zeichen. Dave meinte es ehrlich, folglich musste er dies auch beweisen. Dave nahm die Hand von Brandur an und schüttelte diese.



    Anwolf von Hohenfelde
    Wolfi musterte Lin eisig. 'Du hast so wenig Interesse daran wie ich mittlerweile. Erinnerst Du Dich an unsere Unterhaltung, als Du das Fleisch für Morasas Ghul vorbei gebracht hast? Das war das letzte Mal in meinem Leben, dass ich Dir hinterher gelaufen bin Linhard. Ich soll Ansgar aus dem Spiel lassen, gut. Es geht nur um uns beide. Ich habe mich immer um Dich bemüht und versucht mit Dir befreundet zu sein. Wer nicht wollte, warst Du. Du warst auch der jenige, der seine Wut auf Ansgar an mir ausliess. Auch ich kann nichts dafür wie er Dich sah oder mich. Ich habe das letzte mal bei der Fleischlieferung versucht mit Dir klarzukommen. Ich habe freundlich mit Dir geredet. Ich habe Dich auf einen Kaffee reingebeten, Du hast mich wie den letzten Arsch vor Mo behandelt mir das Fleisch in den Arm geknallt und mich stehen lassen. Und jetzt wo es Dir auf einmal in den Kram passt, einen Bruder zu haben, soll ich Spalier stehen? Nein. Du kannst Frieden haben, aber keine Freundschaft. Wenn Freundschaft mit Dir Pflicht ist, bin ich raus. Und ja richtig, ich weiss wie sich sowas Tage später noch anfühlt, nicht nur Du', erklärte Wolfi.



    Linhard von Hohenfelde
    'Was Brandur und Dave können, können wir auch Anwolf. Wolfi, dass ich mich so verhalten habe war genauso blöde wie jetzt das mauern von Dir. Du wolltest mit mir auskommen, ich wollte nicht. Ich will mit Dir auskommen, Du willst nicht. Wie wäre es mit einem Schlussstrich unter all dem und wir beide wollen es? Ich mag Dich und ich wollte Dir nie etwas antun, frag Brandur. Und Du magst mich doch auch. Wir haben uns oft genug richtig gut verstanden. Wir sind Brüder und solkten zusammenhalten. Wenn Du so oft über Deinen Schatten gesprungen bist, schadet einmal mehr auch nicht. Ich verspreche es Dir. Lass es uns versuchen Wolfi.Versöhnung na komm', bat Lin.
    'Naja... Ja. Abgemacht Versöhnung', stimmte Wolfi zu.



    Marcella
    Marcella war erleichtert, dass sie sich versöhnt hatten. Sie hoffte Linhard und Brandur logen nicht. Aber ihr Meister sagte, lügen war gedanklich nicht möglich. Sie hoffte es sehr. Maghilia schaute Brandur und Dave an. Sie hatten sich die Hand gegeben es es besiegelt. Die Vereinbarumg galt. Marlo freute sich über den Frieden, behielt das aber lieber für sich diesmal. Er wollte nicht noch einen Anschiss kassieren.



    Brandur von Hohenfelde
    Brandur umfasste Daves Hand. Es war ein sehr eigenartiges Gefühl und er konnte nicht von sich behaupten, dass es angenehm war. Doch er zwang sich, es auszuhalten und seinen Geist offen zu lassen, anstatt plötzlich zu blocken. Er sah Dave fest in die Augen. Er rief sich in Erinnerung, dass dies kein fremder Mann war, sondern der Neffe, dessen Kindheit geraubt worden war. Der Neffe, den er als kleinen Jungen gekannt hatte. Er hatte überlebt und all das Geschehene hatte seine Spuren an ihm hinterlassen. Doch er lebte und aus ihm war kein zweiter ... Alastair geworden. Brandur spürte ein Stechen in der Brust, als er beiseiteschob, wer wirklich der Grund für Davards und Ansgars Martyrium gewesen war. Alastair hatte den Weg bereitet, doch den Vollstrecker seines Willens hielt er nun als Geist, wohlbehütet, in einem Stilett bei sich. Und er liebte ihn noch immer, seinen kleinen Bruder. Er wünschte, er könnte sich dafür schämen, als ein weiteres Mal stur die Wahrheit auszublenden.


    `Es tut mir leid, Davard`, sprach Brandur. `So leid ... es gibt nichts, wie ich mein Versagen als Onkel jemals wieder gut machen könnte. Aber vielleicht kann ich es zumindest als Großonkel.`
    Er betrachtete Anwolf. `Anwolf, ich spüre so wie jeder andere hier, dass du nicht mit ganzem Herzen bei der Versöhnung dabei bist. Es sind Dinge geschehen, die unverzeihlich sind, auf allen Seiten. Wie könnte ich Davard und Ansgar je verzeihen, was sie mit Dunwin anstellten? Nein, es wäre gelogen, würde ich das behaupten. Aber versöhnen sollten wir uns, damit die Zukunft eine andere ist. Wenn ich es richtig deute, ist Marcella deine Geliebte, vielleicht auch deine Verlobte. Ihr werdet euch vielleicht Kinder wünschen. Es ist nicht nur unsere, sondern auch ihre Zukunft, die wir heute hier entscheiden.`



    Davard von Hohenfelde
    Dave neigte knapp den Kopf, als Zeichen seines Verstehens.
    `Was niemand aus der Familie leisten konnte oder wollte, leistete Pavo. Er hat mir das Leben gerettet, vor Jahren und Varmikan hat gemeinsam mit Urako eines daraus gemacht. Ich nehme Deine Entschuldigung an. Weder Du noch ich haben uns unsere Familie ausgesucht. Vermutlich hätte ich für meine eigenen Kinder genauso geschwiegen wie Du für Deine.


    Mir nahm er meine Kindheit und Dir Deine Kinder, Deine ganze Familie. Er nahm Ansgar die Kindheit, wie er Melisande das bisschen Leben nahm, dass sie hatte. Wie Ansgar einst sagte, vom Alter her, hätte er sogar mit uns befreundet sein können, aber er wünschte es nicht. Er hasste und verachtete uns, für was auch immer.


    Vermutlich für unsere pure Existenz. Wobei Ansgar ebenso sagte, dass Dunwin vor langer Zeit von Alastair gebrochen wurde. Das mag sein, aber er hätte auch den Weg wählen können uns vor dem gleichen Schicksal zu bewahren. Das tat er zu Lebzeiten nicht. Er war hier, er bereut scheinbar seine Taten. Inwieweit er es ehrlich meint, weiß ich nicht. Aber er klang aufrichtig. Ich werde ihm persönlich dies weder vergeben noch jemals vergessen, aber Dir vergebe ich.


    Dunwin war nicht allein, er hatte seine Spießgesellen, er hatte die Bestie als Waffe. Manchmal suche ich nach ihr um mich zu vergewissern, dass sie weit weg ist. Manchmal findet man sie nicht, sie trägt immer irgendwas bei sich das sie verbirgt. Falls Du weißt wo sie ist, verrate mir das, ich möchte sie sehen.


    Ich kann nicht nachvollziehen, warum Du Dunwin immer noch liebst. Oder warum Du ihn überhaupt liebst. Aber Liebe entbehrt ja oft jeder Logik, nicht wahr?´, übermittelte Dave und musterte kurz Jesper.


    `Ich möchte Dich um etwas bitten Brandur. Es liegt etwas im Herrenhaus, was mir viel bedeutet hat, aber für Euch wertlos ist. Es ist ein Spielzeug. Ich möchte es mir holen dürfen, ich zeige es Dir danach falls Du möchtest. Das würde mir etwas bedeuten. Es ist klein und aus Holz, es ist ein Pferd und es liegt versteckt.


    Und ich hoffe Dein Schwur gilt genauso für meine Kinder Brandur, wieso sollte sich nur Anwolf Kinder wünschen? Dies muss ich gleich von vornherein klarstellen. Gleichgültig woher meine Kinder stammen, sie gehören zur Familie. Akzeptiere das bitte´, übermittelte Dave.



    Anwolf von Hohenfelde
    Anwolf schaute von Brandur zu Dave und knuffte seinen Onkel kurz.
    `Marcella und ich sind zusammen, aber Kinder haben noch etwas Zeit. Paps und Dave haben sich von ihrem Peiniger befreit. Hättest Du Alastair nicht genauso getötet? Gut aber das wären wieder Vorhaltungen und wir wollten das lassen. Ich bin auch dafür dass die Zukunft anders verläuft, als das was jetzt ständig passiert. Ich denke mir kann keiner übel nehmen, dass ich darüber wütend bin wie Ihr über meinen Vater sprecht. Ihr tut gerade so, als hätte Ansgar sich das ganze verdammte Spiel einfallen lassen. Das hat er aber nicht, er hat nur versucht bei dem Spiel zu überleben. Vergesst das mal nicht. Und so wie Du Dunwin liebst, warum auch immer, so liebe ich meinen Vater. Jeder hat jemanden den er aus der Familie mag oder liebt. Und es gibt garantiert auch immer eine Person, die genau jene Person hasst. Ich bin wütend Brandur, aber ich bin nicht uneinsichtig. Und ja ich bin auch enttäuscht´, gestand Wolfi.



    Marlo
    fragte sich, was in diese Familie alles als normal galt. Was sie sich antaten, damit sie zu Waffen wurden und dann allein nachts in die Kissen zu heulen zu was sie geworden waren. Jeder von ihnen und keiner hörte mit den Wahnsinn auf. Marlo fragte nicht worum es ging. Er war ja nicht blöd er verstand das ohne genaue Erklärung. Dagegen waren Schläge und Verletzungen bei Übungen lächerlich. Wobei das manchmal grausamer war kein gutes Wort zu erfahren, als eine Ohrfeige von Vater zu bekommen. Aber das sprengte das Mass von allen. Marlo war froh, dass Brandur den ganzem Dreck ausräuchen wollte. Ein neues Leben für sie alle klang gut.



    Brandur von Hohenfelde
    Brandurs kaltes Gesicht wurde etwas milder, als ihn Trauer erfüllte. `Es freut mich, dass du nun ein Leben hast, welches diese Bezeichnung auch verdient. Ja, es freut mich wirklich. Für mich kommt all das zu spät. Ich bin alt. Was ich tue, tue ich nicht mehr für mich, sondern für Linhard und für die nächste Generation.


    Ja, das schließt auch deine Kinder mit ein, Dave, so du welche haben wirst. Hole dir nur dein Pferd, ich werde dem nicht im Weg stehen. Hol dir alles, was du brauchst, nur Alastairs und Dunwins Körper, die gehören mir und die Gemälde der Familie. Nein, ich hätte Alastair nicht getötet. Weder hätte ich es gewollt, noch gekonnt. Denn auch in ihm schlummerte etwas Gutes, so wie in jedem von uns.`


    Er umklammerte den Gehstock etwas fester. `Dunwin war mein kleiner Bruder. Ich kann ihn nicht hassen. Es gab etwas, wovon ich träumte ...` Brandur blinzelte und sein Blick wirkte entrückt, dann schüttelte er kurz den Kopf. Es hatte keinen Sinn, daran zu denken, der Traum war tot und nur kaltes Gebein. Doch die Zukunft lebte. Darauf musste er sich konzentrieren. Er blickte hinüber zu Jesper, dann zu Linhard, dann zu Wolfi. Dann wieder zu Davard.


    `Archibald ist bei uns, Davard. Ich könnte dir natürlich sagen, wo genau. Oder auch nicht. Doch warum willst du das wissen?`


    Maghilia von Hohenfelde
    Maghilia nahm die Hand von Brandur. 'Das ist eine gute Geste von dir. Das hätte ich dir nicht zugetraut. Wir wussten es nicht. Aber wir hätten es wissen sollen. Genauso bei dir und deine Brüder und bei Alastair. Ja er war grausam, aber so wurde keiner von uns geboren. Wir haben nur die Fähigkeiten Dinge zu tun wo andere sich scheuen. Aber grausam kommen ganz wenige zur Welt. Alastair hatte genauso einen Vater und er war selber keiner. Und keine der Frauen hielt jemals ihren Mann auf. Melisande konnte es nicht. Andere schon.aber es interessierte sie nicht. Wir interessieren uns nur für uns selber, dass muss sich ändern. Begrsb die zwei und mit denen den Hass'



    Davard von Hohenfelde
    Dave schaute Brandur genau in die Augen.
    `Ich verstehe dass, ich könnte Ansgar ebenso wenig etwas antun. Nun damit hast Du wohl oder übel Recht. Nimmt man es genau, sind wir alle Mörder und Opfer. Ich danke Dir für Deine freundlichen Worte. Was genau war Dein Traum?
    Was ich von der Bestie möchte? Am liebsten möchte ich ihn Dunwin hinterher schicken. Am liebsten würde ich ihm einmal antun, was er mir antat. Aber vermutlich wäre ich nicht dazu in der Lage. Aber ich möchte noch etwas viel dringender, als ich leiden lassen. Ich möchte ihn etwas fragen, ich möchte... nein ich muss etwas von ihm wissen. Ich muss wissen warum. Warum hat er das getan? Warum ich? Was habe ich ihm getan, dass er mich auswählte? Ich will dass er mir das beantwortet und dass er mir das ins Gesicht sagt. Zeitgleich gibt es nichts mehr was ich fürchte als eine Begegnung mit ihm oder Dunwin.
    Eventuell bist Du Linhard ein besserer Vater als es Ansgar je war. Jedenfalls scheint Ihr beiden Euch besser zu verstehen. Du solltest um seinetwillen vorsichtig mit der Wahl Deiner Begleiter sein. Du wirst Dich vermutlich irgendwann einmal mit Dunwin verstanden haben, irgendwann in einer weit zurückliegenden Jugend. Aber das heißt nicht, dass Du seine Freunde übernehmen solltest. Dunwin hatte dort einen sehr eigenwilligen und abstrakten Geschmack. Nun nicht alle waren so, aber die Bestie ist kein harmloser Begleiter, dem Du auf die Finger klopfen kannst, wenn Dir etwas nicht passt. Merke Dir das in Deinem eigenen Interesse.
    Das Pferd werde ich mir holen, Dankeschön. Es ist alles was ich mir holen möchte. Mehr erwarte ich nicht, mehr benötige ich nicht. Ich besaß sonst nichts, woran mein Herz hing außer Siman vielleicht. Vielleicht hole ich ihn dort weg und vergrabe ihn woanders, dass hat er verdient als in diesem Boden zu liegen. Nun von mir aus bestatte Dunwin und Alastair, wir taten es nicht aus Angst. Wir dachten steif gefroren wird sie niemand aufwecken, was ja nur teilweise gestimmt hat´, gestand Dave.



    Maghilia von Hohenfelde
    Maghila 'steifgefroren nützt kein Gul was. So war der Gedanke schon richtig. Aber als Geist wurde er beschworen. Ob dir der Kerl die Wahrheit sagt, weisst du nicht Dave. Und du weisst nicht was mit ihm los ist. Das gibt Dunwin keine solche Rechte, aber keiner macht sowas mal einfach auf Befehl'


    Brandur von Hohenfelde Heute, 21:43
    Brandur zuckte etwas zusammen, als Maghilias kalte, harte Hand seine umschloss. Die eisige Aura, die diese machtvolle alte Frau umgab, war sogar für jemanden wie ihn einschüchternd. Brandur begegnete selten Nekromanten, die machtvoller waren als er selbst, doch Maghilia wie auch Osmund gehörten beide dazu. Und so kalt wie Maghilias Klaue auch war, ihre Worte waren es nicht. Es sprach Wärme aus dem alten Hexenherz.
    `Das ist der Alte Weg, von dem ich sprach. Der Weg des Blutes, den wir verlassen müssen, so weit wir das vermögen. Versteht mich nicht falsch, mir ist nicht daran gelegen, diese Familie zu einer Gruppe zahnloser Weichlinge zu formen. Nein, ganz und gar nicht. Doch die gewaltige Macht, über die wir gemeinsam verfügen, sollten wir nach außen richten, anstatt uns gegenseitig zu zerfleischen. Die Summe aus eins und eins ist nicht zwei. Wenn wirn miteinander zusammenarbeiten, potenzieren statt summieren sich unsere Fähigkeiten. So ist es immer, das ist es, was uns Menschen von minderen Völkern unterscheidet.`
    Er wandte sich wieder an Dave.


    `Du liegst ganz richtig. Meine Brüder und ich verbrachten eine Jugend, die man hätte als glücklich bezeichnen können, wenn Alastair sie nicht zur Hölle gemacht hätte. Wir waren einst gute Freunde, bis wir zu alt dafür wurden. Fortan waren wir Todfeinde. Mein Traum ... er war groß. Und weltfremd. Utopisch. Ein Traum eben.`
    Er blickte Davard nachdenklich an.


    `vielleicht, wenn du ihn siehst, vielleicht glaubst du mir dann, wie ernst es mir ist mit dieser Familie.` Brandur musste sehr mit sich kämpfen. `Davard, möchtest du mit mir an den Ort meines Exils reisen? Ein schwarzes Herz ruht dort. Das möchte ich dir zeigen, damit du verstehst. Es liegt dort begraben. Schwarz, dunkel, aber ein Herz. Das möchte ich dir zeigen, wenn du bereit bist, zu sehen.`


    Ihm war nicht wohl. Er musste die Berührung ihrer Hände lösen und griff nach denen von Linhard.


    `Du möchtest also tatsächlich deiner Vergangenheit ins Auge sehen. Deiner verlorenen Kindheit. Wenn du die Begegnung mit Archibald wagen willst, werde ich dem nicht im Wege stehen, wenn Archibald selbst einwilligt. Es ist, wie du sagst, man kann ihm nicht leicht Befehle erteilen, sehr zu meinem Bedauern, ich kann ihn also nicht dazu zwingen. Eine Bitte jedoch, sollte auch er dich sehen wollen: Geh nicht allein zu ihm. Euer beider Hass aufeinander ist sehr stark, es würde eskalieren. Ich würde es begrüßen, wenn Jesper dabei wäre, er hat eine positive Wirkung auf Archibald. Vermutlich sollte auch der treulose Kasimir, mein sogenannter Leibdiener, anwesend sein. Dies ist natürlich nur eine Empfehlung. Archibald ist inzwischen noch gefährlicher als zuvor. Ich darf euch darüber informieren, dass er zu einem Vampir wurde.`



    Linhard von Hohenfelde
    Linhard ergriff die Hand von Brandur und drückte sie ganz fest.
    `Du solltest Dir den Traum ansehen Dave. Sobald Du ihn siehst, wirst Du Dir eingestehen, dass dieses Gespräch längst nötig war. Und Du wirst mit nur einem Blick verstehen worum es Brandur tatsächlich geht. Mir erging es so, ich durfte es sehen. Und sogar Dunwin erging es so, er hat begriffen was er verloren hatte, oder nie besaß. Ganz wie Du es drehen und wenden magst. Es ist ein schöner Traum und ich schwöre Dir bei allem was mir heilig ist, er wird Dir gefallen. Du wirst es verstehen, da Du solchen Dingen auch Wert beimisst. Mehr sage ich nicht, Du sollst es Dir anschauen Dave´, erklärte Linhard freundlich.



    Davard von Hohenfelde
    Dave gab Brandurs Hand frei, er spürte warum sich dieser befreite. Er dachte einen Moment über das Angebot und Linhards Erklärung nach.


    "Das Angebot klingt etwas verwirrend, aber verlockend. Ich werde es mir sehr gerne anschauen, auch wenn ich momentan nicht begreife, was ein Ort erklären soll, aber ich vermute ich erfahre es vor Ort. Also ja, ich bin dabei und nehme Dein Angebot an.


    Ich möchte der Bestie gar nicht alleine begegnen, da ich das nicht kann. Ich würde vermutlich keinen Ton heraus bekommen oder schlimmer noch abrutschen und die Genugtuung gebe ich dem Kerl bestimmt nicht. Es reicht, wenn Du ein Treffen auf einige Meter Entfernung arrangierst, oder das Du ihn für mich fragst. Du musst das nicht tun, aber ich hätte diese Frage gerne beantwortet. Jene die ich an Dunwin hatte, hatte er mir beantwortet. Mal eine Frage, wer beim Abgrund ist so wahnsinnig die Bestie in einen Vampir zu verwandeln? Du weißt was er ist? Du kennst seinen Spitznamen? Menschfresser? Das ist KEIN Spitzname.


    Ich schulde Dir noch etwas, vielleicht möchtest Du es haben Brandur. Dunwin trug stets immer eine besondere Kette. Ich habe sie ihm abgenommen als er starb. Woher sie stammt, oder was sie bedeutet, entzieht sich meiner Kenntnis´, erklärte Dave und drückte Brandur die Kette in die Hand.


    Link:
    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. ... 0509171312



    Maghilia von Hohenfelde
    Maghilia stimmte zu was Brandur sagte. Sie sollten ihre Stärke bündeln gegen gemeinsame Feinde.



    Marcella
    Marcella schaute sich die Kette an. Sie sah alt aus, wie aus eine an deren Zeit. Aber trotzdem hübsch.



    Marlo von Falkenberg
    Marlo musste schlucken. Ein Vampir? Er hatte freundlich gewirkt wie Kasimir. Der war genauso ein Vampir. Wer denn alles noch? Sein Mann war keiner, da war er sich sicher. Sonst wollte der sicher morgens nicht in die Tannen. Marlo versuchte die Tannen zu vergessen. Ehe die anderen das mit bekamen



    Brandur von Hohenfelde
    Brandur nahm die Kette und betrachtete sie gerührt, während er mit der anderen Hand die Finger seines Sohnes fest umfasst hielt. Er würde Dunwin fragen, was die Kette bedeutete, doch selbst wenn sie nur ein Schmuckstück war, war sie für ihn von unschätzbarem Wert, denn sie gehörte seinem kleinen Bruder.


    »Danke, Davard. Hättest du sie behalten, hätte ich nicht davon erfahren. Ich weiß die Geste zu schätzen. Nun habe ich ein Andenken an ihn, aber auch an dich. Wir können schnell in mein Exil gelangen, da wir den Wyvern nehmen können. Von hier aus sind wir in einem halben Tag dort.


    Jesper, bitte sei so gut und frage Archibald, ob er einer Unterredung mit Davard zustimmt. Ein Geistmagier hilft uns hier nicht weiter, das muss auf persönlichem Wege erfolgen.


    Dass Archibald ein tatsächlicher Menschenfresser ist, ist mir bekannt. Wir haben seine Höhle ausgehoben und die Opfer zum Orden der Ardemia gebracht, bis auf eines, das nun bei uns lebt.


    Wer wäre so wahnsinnig, Archibald zu einem Vampir zu machen? Nun, das kann ich dir beantworten! Eben jener treulose Kasimir, der mir die Treue schwor, dafür, dass ich ihm sein ekelerregendes Unleben rettete!«
    Brandur blickte in Richtung von Marlo. Der Mann wirkte ziemlich angespannt.



    Jesper van Verling
    Jesper schaute sich die Kette an.


    `Die Kette gehörte Archibalds Mutter. Er hat sie Dunwin geschenkt, da dieser mehr Verwandter für ihn war, als seine Gebärerin jemals sein konnte. So verrückt dass für Euch klingt, er schenkte sie ihm tatsächlich aus reiner Zuneigung und brüderlicher Liebe heraus. Und Dunwin hat die Kette stets getragen, er hat sie niemals abgelegt. Sie bedeutete ihm sehr viel. Der Rubin ist ein besonderer Rubin, sehr selten, rein und teuer - er trägt den passenden Namen, Das Herz der Grausamkeit. Die Kette selbst ist glaube ich auch Rotgold. Nur damit ihr die Herkunft der Kette kennt. Ich werde Archibald fragen, aber ich denke er würde dem zustimmen. Aber ich warne Dich vorher Dave, seine Antwort wird Dir garantiert nicht passen´, erläuterte Jesper. Der große Mann stand auf, drückte kurz Brandurs Schulter und verließ das Lokal.



    Davard von Hohenfelde
    `Nun welche Frau sucht sich so eine Kette aus? Aber der passende Mann trug das passende Schmuckstück. Wie die Antwort ausfällt ist mir gleichgültig, dass sie mir nicht passen wird ist klar. Dennoch möchte ich eine Antwort. Es freut mich aus tiefstem Herzen, dass Du seine Höhle geräumt und seine Opfer befreit hast. Im Gegensatz zu uns, hatten sie niemanden der sagt bis hierher und nicht weiter. Das bis hierher, war schon der Abgrund an Qualen. Dazu muss man am Ende nicht noch aufgefressen werden. Kasimir war doch Dein Leibdiener oder ist es immer noch? Ich habe ihn nur einmal kurz auf der Hochzeit gemeinsam mit Wolfram gesehen und da machte er einen ganz netten Eindruck. Vermutlich wurde er getäuscht Brandur, ich kann mir nicht vorstellen dass Kasimir so etwas bewusst tun würde.


    Fliegen? Naja ja gut, dürfen mich Varmikan und Osmund begleiten? Maghilia könntest Du dann bitte solange auf Wolfi ein Auge haben, während wir weg sind?´, bat Dave.

  • Teil 4 - Chat--RPG 30.01.203



    Brandur von Hohenfelde
    „Ja, Kasimir ist mein Leibdiener. Oberflächlich kann er sehr freundlich sein, doch im Inneren ist er hinterhältig und falsch, von seiner Faulheit ganz zu schweigen. Ich werde mich um Ersatz kümmern. Varmikan und Osmund mögen bitte hier bleiben, so wie jeder andere, der nicht mit den Geschehnissen in irgendeiner Form zu tun hatte. Anwolf wäre willkommen, so er denn wünscht. Am Wichtigsten ist jedoch, dass du es siehst, Davard.“



    Davard von Hohenfelde
    Dave dachte einen Moment lang nach und musterte seinen Neffen. Anwolf nickte knapp zur Bestätigung, dass er seinen Onkel begleiten würde.


    "Wir beide werden Dich begleiten Brandur, also vielmehr werden wir Euch begleiten. Aber Deine Schutzpersonen bleiben hier. Vor allem bleibt die Bestie hier. Ich reise nicht mit ihr gemeinsam, was Du sicher verstehen kannst. Bezogen auf Kasimir, Du bist doch ein Nekromant, nichts sprich gegen einen Ghul. Aber ein Vampir ist etwas anderes. Selbst wenn er einst ehrlich war, irgendwann wird er Dich angreifen aus Verzweiflung und Hunger. Oder andere Personen, sie können nur leben indem sie anderen schaden. Wie Parasiten, das heißt übrigens nichts anders als lebt von anderen. Kasimir hat gut gewählt, wenn er zu einem Mega-Parasiten erhoben hat. Nun aber dafür kannst Du nichts und Du siehst genauso glücklich aus darüber wie ich Brandur. Wann möchtest Du los? Und ist Jesper ihn fragen gegangen? Ich möchte auf die Gesellschaft von ihm verzichten, erstens wegen mir selbst, zweitens wegen Wolfi", erklärte Dave.



    Marcella
    Marcella war nicht begeistert, dass ihr Meister und Wolfi mit Brandur mitreisen wollen. Und sie hatte Angst vor dem Vampirheini den ihr Meister fürchtete. Der alte Knacker schleppte nur so schaurige Gestalten mit sich rum. Und das war scheinbar der Kerl, der ihr Meister misshandelt hat. Marcella wollte ihn am liebsten umbringen. Aber der Drecksack war so gefährlich dass es niemand konnte und ein Vollpfosten hatte ihn zum Vampir gemacht. "Meister pass auf dich auf"



    Jesper van Verling
    Jesper kam zurück und betrat die Taverne. Er blieb stehen und beugte sich kurz zu Brandur. "Arch wäre bereit mit ihm zu reden, hier. Ich würde hinter ihm stehen bleiben falls er sich hier hin setzt. Es wäre gut, falls Kasimir ebenfalls herkommen würde. Solange er sitzt und ich hinter ihm stehe, kann ich ihn festhalten. Er wird nichts versuchen, solange Kasi oder ich hier sind, Du kennst ihn. Soll ich ihn reinholen?", fragte Jesper.



    Brandur von Hohenfelde
    Brandur nickte. "Kasimir soll mit hereinkommen." Dann blickte er fragend in Davards Richtung. "Bist du bereit?"



    Davard von Hohenfelde
    Dave schaute Brandur ernst an und packte Varmikans Hand. "Solange er sitzen bleibt und die Hände auf dem Tisch liegen lässt ja. Er soll sich setzen und er soll nicht mit den Händen rumfuchteln. Ma möchtest Du rausgehen?", fragte Dave Melisande. Meli schüttelte den Kopf und setzte sich ganz nah zu ihrem Sohn. "Ich werde nur zuhören, aber er soll nicht nach uns fassen", flüsterte sie leise. "Du hast es gehört Brandur. Falls er etwas versucht, sollte Jesper oder zur Not Lin einschreiten. Oder Du Marlo", bat Dave inständig.



    Marlo von Falkenberg
    Marlo stimmte zu. "Wir passen auf, solange er sitzt wird er dir nicht tun. Jesper hält ihn fest. Ich stehe genauso, da muss er erstmal hin, aber er ist alt und schnell. Er wird dir hier nichts tun. Er weiss wer hier ist."



    Brandur von Hohenfelde
    Brandur war der selben Meinung. "Ihr habt es gehört. Aber tut ihm nach Möglichkeit nichts. Das gilt für alle. Fixiert ihn nur, wenn das nötig sein sollte und möglich ist." Er hatte nicht vergessen, dass Linhard die Zeugung eines Kindes mit Archibalds Tochter in Erwägung zog. Und ohne Archibald würden sie diese kaum finden. "Marlo, Wolfram, haltet euch bereit. Du auch, Linhard."



    Archibald von Dornburg
    Jesper nickte knapp, ging kurz nach draußen und kam mit Archibald gemeinsam zurück. Dave musterte seinen alten Nemesis als wäre eine gewaltige Giftschlange in die Taverne gekrochen. Varmikan packte Daves Hand fester. Der Blick von Arch schweifte einmal durch den Raum, ehe er Jespers Aufforderung folgte und auf dem Stuhl gegenüber von Dave Platz nahm. Dave zwang sich keinen Milimeter zurück zu zucken, während Melisande den Mann mit unverholener Panik anstarrte. "Hallo...Dave. Du bist alt geworden... Grüße Melisande... der Rest...", grüßte Arch freundlich.



    Maghilia von Hohenfelde
    Maghilia starrte Archibald an. Sie erinnerte sich an Dunwins Freund. Es war lange her.
    "Du bist genauso alt geworden und bleib ruhig sonst wirst du nicht alter Blutsauger." Marcella schaute von ihren Meister zu Archibald ihre Hände wischt sie an ihre Robe ab. Marlo behielt Arch im Auge



    Kasimir
    Kasimir hatte sich neben Archibald gesetzt, anstatt stehen zu bleiben. Es tat ihm weh, zu hören, wie man sich hier gegenseitig begrüßte. Und vor allem, die vielen feindseligen Blicke zu sehen, die Archibald von allen Seiten begegneten. Er stupste Archibald unter dem Tisch kurz mit dem Knie an, damit er wusste, dass er auf seiner Seite war.



    Archibald von Dornburg
    Jesper legte Archibald beruhigend wie mahnend eine Hand auf die Schulter und hielt ihn so vorsorglich fest. Die Blicke ließen Archibald kalt, die meisten Gefühle gleichgültig ob positiv oder negativ ihm gegenüber ließen ihn absolut kalt. Wobei die positiven sehr selten waren. Er selbst empfand nur positiv für seine Familie und dies war Dunwins Stab.


    Aber als Kasimir ihn zum Zeichen des Beistands anspupste musste er sich ein erstauntes wie auch gerührtes Blinzeln verkneifen. Auf Jesper war immer Verlass, allerdings ging es seinem Kumpel hier nicht um Archibalds Angelegenheiten, sondern um Brandurs und Daves. Das unterschied ihn somit eindeutig von Kasimir. Sein Meister... sein Bissvater war ohne jeden Grund bedingungslos auf seiner Seite. Arch merkte sich dies genau. Kasimir verdiente wirklich die Bezeichnung Vater und nicht dieses Subjekt Undorich dass er vor 46 Jahren weggewischt hatte.
    Arch wartete ab und schaute von Melisande zu Dave. Einem nach dem anderen schaute er in die Augen. Maghilia, Varmikan, Osmund, Marcella und Wolfi schenkte er sein freundlichstes Lächeln. Arch faltete die Hände auf dem Tisch zusammen, so dass man seine scharfen Krallen sah und schaute Dave unverwandt in die Augen. "Du wolltest mich sprechen, dann solltest Du was sagen", sagte Arch freundlich und grinste.



    Davard von Hohenfelde
    "Ich möchte von Dir eine Antwort Bestie, ich möchte wissen warum. Warum Du mir das angetan hast", zischte Dave leise und streckte mental seine Fühler nach Arch aus. Brandur hatte die Wahrheit gesagt, man kam an den Geist von diesem "Ding" nicht mehr heran. Dave atmete einmal durch um sich zu beherrschen.



    Archibald von Dornburg
    "Weil ich es durfte, ich hatte die Erlaubnis von Dunwin. Du warst sein Eigentum, folglich konnte er mit Dir tun was er wollte. Und das erlaubte er mir auch. Ist ja nicht so, dass Du groß zu Schaden gekommen wärst hm? Solange Du hören konntest, musstest Du nicht fühlen", schmunzelte Arch.
    "Du widerwärtiges Mis...", flüsterte Melisande, schwieg aber sofort als Arch sie anstarrte.
    "Wag Dich das nicht nochmal Ihr gegenüber", warf Varmikan ein.



    Davard von Hohenfelde
    "Ich möchte nicht wissen ob Du die Erlaubnis von ihm hattest, sondern ich will Deinen persönlichen Grund wissen MIR DAS anzutun!", knurrte Dave drohend.



    Archibald von Dornburg
    Arch kratzte sich irritiert am Kinn und dachte nach. "Weil ich Dich mochte, Du warst niedlich, Du hast mir gefallen, Du warst mein Schützling und vor allem warst Du so wunderbar.... still...", schmunzelte Archibald.



    Davard von Hohenfelde
    Dave starrte Archibald an und wandte sich an Varmikan. "Ich muss hier raus, lass mich durch, ich benötige frische Luft", bat Dave seinen Mann.


    Varmikan schüttelte den Kopf und hielt ihn fest. "Er wird Dir nichts tun und Du musst ihn nicht mehr fürchten", erklärte Varmikan aber starrte dabei Arch unumwunden in die Augen. Wem die Info wirklich galt war klar. Dave schaute Brandur an und zuckte die Schultern. Er wusste nicht was er noch sagen sollte.



    Kasimir
    Kasimir war betrübt. Alle Welt schien gegen Archibald zu sein. Keiner hatte wirklich gehört, was er gesagt hatte. "Er mochte Sie, Davard", wiederholte Kasimir leise.


    Es konnte doch nicht sein, dass niemand hier begriff, dass Archibald keine Bestie war, sondern liebte. Dass er schlichtweg nicht in der Lage war, Liebe auf natürlichem Wege zu zeigen. Wie konnte man jemanden für seine Art zu lieben hassen? Besser war es, ihm auf den Weg zurückzuhelfen, ihm zu zeigen, wie man es richtig machte. Hass war nicht die richtige Antwort.



    Maghilia von Hohenfelde
    Maghilia starrte grimmig. "Verschwinde und lass dich nie wieder in seine Nähe sehen Dornburg, sonst siehst du den Sonnenaufgang und dann geht dir sicher ein Licht auf. Du krsnker Bastard hast hier nichts verloren. Heute schenk ich dir"



    Davard von Hohenfelde
    Dave musterte Kasimir und schaute den Vampir lange an.
    "Du hast keine Ahnung wie seine Form der Zuneigung meist endet, oder wie sie bei mir aussah. Selbst wenn er mich mochte, hätte er mich doch in Ruhe lassen können. Ich verstehe was Du mir sagen möchtest, aber verstehe Du was ich Dir zu sagen versuche. Bist Du gerne ein Vampir geworden? Hast Du Dich über das Geschenk gefreut? Falls ja, gut es sei Dir gegönnt. Falls nicht, sein Geschenk ist ebenso ein Fluch. Zuneigung in der Form kann es nur unter gleichen freien Personen geben. Du hast keine Ahnung davon was er mir angetan hat Kasimir", erklärte Dave so ruhig wie möglich.



    Archibald von Dornburg
    Arch zuckte die Schultern. "Aber das kann ich ihm doch sagen. Ich habe ihn geliebt, ich habe ihn beschützt, ich habe ihn zum Heiler geschleppt, wenn sein Vater ihm die Knochen gebrochen hat und falls er nicht gehorcht hat, dann habe ich ihn erzogen. Und ich habe mich um ihn gesorgt. Frag Brandur, keiner meiner Schützlinge war krank oder sowas. Du verdrehst die Tatsachen und erinnerst Dich nur daran woran Du Dich erinnern willst Dave. Aber das ist Dein Problem und nicht meins. Damals als Du noch etwas wert warst, habe ich Dich von ganzen Herzen gemocht, aber nun.... tja bist Du das dort... alt und verwelkt und zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich habe versucht Dich davor zu bewahren, ich kann nicht die ganze Welt retten und ich kann nicht überall sein", gab Arch zurück.



    Jesper van Verling
    Archibald wollte noch etwas anfügen aber Jesper hielt ihm mit seiner Pranke den Mund zu. "Bitte nicht, hör auf, Du verstehst es falsch, nicht Dave. Sei leise Arch, bitte", flüstere Jesper. Arch nickte knapp. Jesper tippte Arch an. "Warte draußen auf mich", bat van Verling. Jesper wartete bis Arch nach draußen verschwunden war.


    "Ich weiß ich habe kein Anrecht darauf und ich weiß, dass ich mehr noch als jeder andere ihn hätte aufhalten können, aber ich bitte um sein Leben. Seine Familie war Eurer ähnlich, sie legten großen Wert auf absolute Gefühlslosigkeit. Der Ausdruck von Gefühlen galt als Schwäche und wurde unterbunden. Niemand zeigte dort Gefühl, außer an ihren letzten Tag. Er ist nicht grundlos was er ist. Ich versuche ihn unter Kontrolle zu halten, ich hoffe es gelingt mir diesmal. Er bemüht sich, vor allem Dank Kasimir. Er sieht ihn als etwas Höheres. Ich verstehe was er Dir antat und ich entschuldige mich zutiefst für mein Versagen, ebenso wie Brandur. Mehr noch als Brandur. Er ist nicht böse, er ist tatsächlich extrem krank im Kopf", erklärte Jesper hilflos.



    Davard von Hohenfelde
    Dave packte die Hand von Varmikan so fest, dass der Alb fast aufquiekte.
    "Schaff es mir einfach aus den Augen. Ich habe meine Antwort, ich...", brach Dave ab und ließ den Satz unvollendet.

  • Davard von Hohenfelde

    Hat den Titel des Themas von „Familien-Friedensverhandlungen der von Hohenfeldes -- Chat - RPG 23.01.203 n.d.A.“ zu „Buch 1 Hohenfelde -- Kapitel 11 - Familien-Friedensverhandlungen der von Hohenfeldes“ geändert.