Buch 1 Hohenfelde - Kapitel 13 - Bran-Dun-Lin - Der neue Weg

  • Bran-Dun-Lin - Der neue Weg


    Linhard hatte die Trauerfeier freigegeben, damit die Gäste nach Lust und Laune auch noch in stiller Andacht von Brandur Abschied nehmen konnten. Wie es sich gehörte, wurden dazu Getränke und Speisen serviert.


    Sicher hatten auch noch einige Familienmitglieder miteinander zu reden. Allen voran Dave, Fingard und Ansgar. Aber dies mussten die drei momentan in aller Ruhe unter sich aus machen, den Linhard hatte soeben von seinem Vater eine Aufgabe von immenser Wichtigkeit erhalten.


    Diese Aufgabe duldete keinen Aufschub.


    Linhard wartete ab, bis sich seine Leute um ihn gescharrt hatten. Zwar nannte sich die Truppe immer noch Dunwins Stab, aber nun war es seine Truppe und er benötigte sie dringend. Einem nach den anderen schaute er sie eindringlich an. Sein Blick wanderte weiter zu Osmund, Kasimir, Aimeric und Archibald. Am Letzteren blieb Linhards Blick haften.


    "Brandur hat mir unten im Kellergewölbe ein Geheimnis von gewaltigem Ausmaß anvertraut. Heute ist unsere Feuertaufe. Heute kannst wirst Du mir beweisen, ob Deine Wort ehrlich gemeint waren. Ob Du mich loyal beschützt und anleitest, oder ob Deine Worte Hohn waren Archibald", sagte Linhard.


    "Sie waren absolut ernst gemeint, es waren keine reinen Worte, ich erweiterte den Schwur den ich einst Dunwin gab um Dich. Der Mord an den beiden Geistern, beruhte zwar auf einem Missverständnis... geschah aber nur um Dich letztendlich zu beschützen. Ich bin an Deiner Seite. Was soll ich oder der Stab für Dich tun Lin?", hakte Arch nach.


    "Ich erhielt ein Buch. Der Codo Sanguia. Der Kodex des Blutes. Der Quellcode des Lebens!
    Brandur erläuterte mir, dass Blut Leben ist. Vampire sind fast unsterblich durch dieses Blut.
    Durch die Macht dieses Buches ist es tatsächlich möglich Tote wiederzuerwecken und zwar nicht als Untote Ghule, sondern aus die Personen die sie ein waren. Sie kehren als Lebende zurück. Sie werden den Klauen des Todes entrissen.


    Um genau dies zu bewerkstelligen, benötigen wir einen Blutnekromanten.
    Nur diese Nekromanten können dieses Buch lesen.
    Und nur diese Nekromanten sind in der Lage eine Person ins Leben zurückzurufen.


    Der Kult der Blutnekromanten geht von Souvagne aus. Sie halten sich versteckt. Blutnekros sind jung und blass und man erkennt sie an ihren Schnittwunden an den Armen und Beinen.


    Und hier nun Dein Treuetest Archibald...
    Du wirst mir einen Blutnekromanten besorgen. Und Du wirst diesen Nekromanten mit allen Mitteln dazu bringen, dass er Brandur zurück ins Leben ruft",
    erklärte Linhard seinem ersten Stabler.


    Archibald grinste von einem Ohr zum anderen.
    "Zu Befehl, ganz wie Du wünscht Lin", grinste Arch.


    "Das freut mich Arch. Um die Aufgabe zu bewältigen nimm Chirag mit. Er soll mit falschen Papieren in die Souvagne einreisen. Er kann Dir dort vor Ort behilflich sein.


    Kasimir, Du wirst ins Herrenhaus reisen und dort Alastairs und Dunwins Körper abholen. Beide werden hier in einen Kühlraum neben Brandur gebettet. Sorge dafür, dass sie schnellstmöglich hergeschafft werden. Nimm Dir einen Stabler Deines Vertrauens mit.


    Damir und Holzi, Ihr kümmert Euch darum, dass einer der Räume im Kellergewölbe zu einem Kühlkeller umfunktioniert wird. Je kälter, je besser. Stattet den Raum mit genügend Stangeneis aus. Gleichgültig was es kostet, Hauptsache es ist dort so kalt, dass Alastair, Dunwin und Brandur sicher ruhen können.


    Osmund, Deine Hilfe benötige ich ebenfalls. Nun nicht ich persönlich, aber Aimeric. Bitte untersuche ihn in einem abgeschiedenen Raum, wo er Dir sein Problem schildern kann. Er glaubt er hat einen magischen Zaungast in seinem Geist, Du könntest ihn möglicherweise davon befreien. Falls Du das hinbekommst, bitte verwahre den "Gast". Eventuell können wir ihn noch verwenden.


    Ferner möchte ich Dich bitten, Dir einmal das Buch anzuschauen und vielleicht vorab einige Schlüsse daraus zu ziehen, solange wir noch keinen Blutnekromanten haben.


    Dann an alle, wie ich oben bereits vor der versammelten Familie mitgeteilt habe - die Nachtburg wird mein Hauptquartier. Wir ziehen gemeinsam hier ein, kurzum wir lassen uns hier häuslich nieder. Hier hat sich mein Vater wohl gefühlt, hier hat sich Dunwin wohlgefühlt und ich mich ebenso. Ich sehe keine Veranlassung dazu, in das Herrenhaus zurück zu ziehen, dass für mich mehr ein Gefängnis als ein Zuhause war.


    Die oberen Zimmer gehören mir. Dort dürfen sich meine direkten Vertrauten ebenfalls ein Zimmer aussuchen, allen voran Kasimir. Der Rest kann sich frei bei den Zimmern bedienen, ab einer Etage darunter. Sucht Euch ein Zimmer aus und richtet Euch gemütlich ein. Ob Ihr alleine wohnen möchtet, oder mit jemandem zusammen, spielt für mich keine Rolle. Hauptsache ist, Ihr fühlt Euch wohl.


    Jeder kennt seine Aufgabe, abrücken. Aimeric und Osmund Ihr folgt mir bitte", sagte Linhard freundlich.

  • Chirag aß nichts. Er sprach auch mit niemanden. Er saß allein im Abseits und trank etwas Weißwein. Nicht so viel, dass er ihn im Kopf merkte, er wollte sich nicht betrinken. Nur ein oder zwei Gläser, um des Toten zu gedenken, der eine Schwäche für lieblichen Weißwein gehabt hatte.


    "Bran-Dun-Lin ... kein schlechter Gedanke", murmelte er vor sich hin. Chirag fühlte sich unsagbar müde, doch ihm graute es davor, sich nun allein in eines der finsteren und eisigen Zimmer der Nachtburg zurückzuziehen. Keiner der Kamine war angeheizt, da es keine Diener gab, die das tun würden. Keine Kerzen brannten in den vielen einsamen Hallen. Das Gemäuer war wie ein leerstehendes Spukschloss. Er fragte sich, wo die anderen übernachten würden. Er für seinen Teil würde wach bleiben. Weder wollte er sich der Einsamkeit stellen noch seinen Alpträumen, sofern er überhaupt Schlaf fand.

  • Besprechung der Reise nach Souvagne
    Archibald von Dornburg
    Du hast den Boss gehört! Wir müssen nach Souvagne einen dieser Blutnekros einsacken und zur Nachtburg bringen. Ich dachte wir nehmen Aimeric mit, er könnte unterwegs was essen. Was meinst Du Klößchen?


    Chirag de Dupont
    Deine Manieren lassen wie gewohnt zu wünschen übrig. Aimeric kann genauso gut `ier etwas essen, oder nicht? Jemand muss auf Lin`ard aufpassen während unserer Abwesenheit. Warum willst du ihn unbedingt mitnehmen?


    Archibald von Dornburg
    Er benötigt spezielle Nahrung wie ich festgestellt habe


    Chirag de Dupont
    Spesielle Nahrung? In welcher Form? Ich dachte, er sei kein Vampir!


    Archibald von Dornburg
    Erstens wird der Meister auf ihn aufpassen, Kasimir und Varod ist auch noch dort. Genauso Wolfram und Jesper. Ja aber er hat da so eine Lactoseintolleranz oder sowas


    Chirag de Dupont
    WAS soll er essen, Archibald?


    Archibald von Dornburg
    Alles ohne Blut natürlich! Kurzum dass was ich übrig lasse, Du verstehst? Andere könnte es verwirren. Er benötigt Fleisch. Er benötigt es tatsächlich sonst stirbt er


    Chirag de Dupont
    Leichenfleisch? Oh, nein, das ist nicht dein Ernst! Brandur `at den armen Mann in einen Ghul verwandelt? Und ich war der Überzeugung, dass er Ghule `assen würde!


    Archibald von Dornburg
    Pschhhhhhhhhht! ja er ist ein Ghul. Er benötigt Fleisch und fit und schön zu bleiben. Wenn er keines ist, verfault er binnen Stunden. So sagte es Brandur Aimeric


    Chirag de Dupont
    Ach du meine Güte! Aber warum willst du ihn dafür nach Souvagne schleifen? Soll er etwa Souvagner essen?!


    Archibald von Dornburg
    Langsam. Also ich habe den Auftrag einen dieser Blutnekros zu fangen. Dazu muss ich mit Dir nach Souvagne reisen. Dort werde ich logischerweise auch etwas trinken müssen. Damit es keine Vampire werden, werde die ich Personen austrinken. Ich bin ja kein Unmensch LOL. Jedenfalls diese Leute wären dann doch perfekt für Aimeric. So gibt es keine doppelten Opfer :)


    Chirag de Dupont
    *fährt sich über das Gesicht* Wunderbar ... nicht nur, dass meine Sicher`eit gefährdet wird dadurch, dass ich nur das Land betrete, nein, ich werde obendrein von einem Mörder begleitet. Damit `at es sich dann endgültig erledigt mit meiner Begnadigung.


    Archibald von Dornburg
    *Arm um Chirag leg* mache Dir keine Sorgen, niemandem wird auffallen dass Aimeric ein Mörder ist. *unterm Kinn kraul* hör zu, Du kannst mir vertrauen. Ich habe Jahrzehnte lange Erfahrung in der Beseitigung von Abfällen. Zudem hat Merna dort ein Haus... wir könnten dort mal vorbeigehen ja?


    Chirag de Dupont
    Es ist mir immer un`eimlich, wenn du dich freundlich ver`ältst. Sudem mag ich es nicht, wenn du meinen Bart anfässt. Ein toter Mensch ist alles Mögliche, aber kein Abfall. Wie gedenkt ihr, mich über die Grenze zu bringen?


    Archibald von Dornburg
    Gut dann fasse ich Dich nicht mehr an. Werfen, wie ein Geschoss, wie sonst? Rüber katapultieren per Schleuder. Man wir schleichen uns über die grüne Grenze, wie sonst?


    Chirag de Dupont
    Du kannst mich normal anfassen, aber nicht gerade im Gesicht! Die Grenze von Souvagne ist momentan gut gesichert, ich weiß nicht, wie gut man noch über die Grenze kommt und wie man be`andelt wird, wenn man offensichtlich ein Fremdländer ist. Sobald du den Mund aufmachst werden sie `ören, dass du kein Souvagner bist.


    Archibald von Dornburg
    hm gut da ist was dran. Wie genau nehmen es Souvagner mit der Sicherheit Chirag?


    Chirag de Dupont
    Sehr genau ... besonders in Zeiten wie diesen.


    Archibald von Dornburg
    Das erschwert die Sache erheblich. Gut denken wir scharf nach, unter welchen Voraussetzungen... vergiss es. Unser Schlüssel ist Aimeric! Er ist Souvagner so wie Du und wir sind seine Angestellten :) ginge das?


    Chirag de Dupont
    Ich denke, das wäre die beste Lösung. Wir brauchen jedoch souvagnische Kleidung, du siehst aus wie ein Naridier.


    Archibald von Dornburg
    Vermutlich weil ich einer bin. Kleide mich neu ein, was tragen Souvagner so? Wie ist ihr Kleidungsstil und ihre Art? Wie ist sie so? Ich meine ich kannte Merna, aber sie lebte wie Du lange nicht mehr in der Souvagne


    Chirag de Dupont
    Sehr viel stilsicherer als es in Naridien üblich ist vor allem! Verbreitet sind Kleider mit Schlitzung im Stoff und kontrastierender Fütterung. Oft Pourpoints, `ierzulande als Schecke bekannt und darüber eine Schaube als Mantel.


    Archibald von Dornburg
    Kurzum auf die Optik wird wirklich wert gelegt. Dass muss dann wirklich stimmig sein. So wie Aimeric gekleidet ist? Also so als er ankam. So musst Du uns einkleiden Chirag. Komm auf gehts


    Chirag de Dupont
    Ja, Aimeric ist ausgesprochen vorbildlich angezogen, so kann man sich auf der Straße auch außerhalb Naridiens sehen lassen.


    Archibald von Dornburg
    Warte hier, ich hole ihn ab. Er muss mit. *Macht sich davon und kommt einige Minuten später im Schlepptau mit Aimeric zurück*


    Aim
    Hallo Chirag :)


    Chirag de Dupont
    `allo, Aimeric!


    Aim
    Hallo Chirag. Archi hat mich aufgeklärt, wir müssen zurück in die Souvagne und


    Archibald von Dornburg
    Richtig. Vorher brauchen wir so lustige Kleidung


    Chirag de Dupont
    Die ist nicht lustig, sondern entspricht der aktuellen Mode in dem Land, in dem du bald su gast sein wirst!


    Archibald von Dornburg
    *Hände heb* ja doch! Wir sehen für Euch doch genauso witzig aus. Muss ich irgendwas wissen?


    Aim
    ja manchmal bekomme ich Anfälle, dann musst Du mich fixieren. Es könnte sein, dass mein zweites Ich die Oberhand gewinnt. Manchmal kann ich ihn nicht richtig unterdrücken. Dann musst Du mich festhalten. Nicht dass er stiften geht und sonst wo mit mir landet. Zur Not... halte mich auf... Bruder


    Archibald von Dornburg
    Ich werde Dich sichern... keine Sorge... notfalls schalte ich Dich aus. Lieber ohnmächtig, als eine abgebissene Zunge oder schlimmeres. Du weißt dass Du mir vertrauen kannst *grins


    Chirag de Dupont
    Ìhr seht nicht witzig, sondern aus wie in Souvagne die Obdachlosen oder die Mitarbeiter bestimmter Etablissements. Du musst vor allem wissen, dass in Souvagne der Adel das sagen `at, was bedeutet, dass du einem Edelmann oder einer Edelfrau entsprechenden Respekt entgegensubringen `ast. Auch sind Frauen keineswegs dem Manne gleichgestellt, wie es in Naridien üblich ist. Die Etiquette ist entsprechend eine andere.


    Archibald von Dornburg
    Gut dass kann ich kein Problem, Aim und ich haben eine entsprechende Ausbildung genossen. Kurzum ich muss mich verhalten wie in Adelskreisen und zu höher Gestellten höflich und respektvoll sein. Frauen haben einen anderen Stellenwert? In Ordnung, merke ich mir


    Chirag de Dupont
    Sie sind nicht weniger wert, aber `aben andere Aufgaben inne, die nicht mit denen des Mannes identisch sind. `attest du bereits einen Anfall, Aimeric?! Das `ört sich nicht gut an!


    Aim
    Nicht richtig, aber musste um meine geistige Vorherrschaft kämpfen. Danach war er einige Zeit still. Aber man weiß ja nie, wann es wieder soweit ist. Drum dachte ich, ich warne Euch vor. Es fühlte sich so an wie ein Anfall. Sprich als ob mir die Kontrolle über meinen Körper entglitt


    Chirag de Dupont
    Spürst du das vor`er oder kommt das plötzlich? Das ist gefährlich für uns alle!


    Aim
    Ich spüre es vorher, weil er sich wie nach oben kämpft. Hätte ich das nicht gefühlt, hätte er es vielleicht geschafft. Meist schmollt oder kreischt er


    Chirag de Dupont
    Wir benötigen ein Zeichen oder ein Codewort, damit wir wissen, was mit dir passiert, ohne dass du es aussprechen musst, falls es in der Öffentlichkeit geschieht!


    Archibald von Dornburg
    Wie wäre es mit Migräne? Jeder von uns weiß wie es mir dabei ging, also wissen wir auch, was ihm bevorsteht


    Aim
    Ja und dass kann man auch unverfänglich sagen... ich bekomme Migräne... ist was anderes als ich glaube mein Zweiter kommt mir hoch...


    Chirag de Dupont
    Gut, dann ist es beschlossen. Weiter in der Planung. Wie gedenkt ihr an einen Blutnekromanten `eranzukommen?


    Archibald von Dornburg
    Das ist ein Problem. Bekannt ist die Akademie in Drakestein, aber die wird darin nicht ausbilden, wenn es eine souvagnische Magieart ist. Wir wissen nur woran man diese Personen erkennt, aber wir können ja nicht jeden untersuchen. Wir müssen nach blassen Leuten in Beaufort Ausschau halten. Die Hauptstadt wäre mein erster Anlaufpunkt


    Aim
    Das Problem ist, bei den Adligen die richtig Wert drauf legen, ist jeder blass wie eine Leiche!


    Chirag de Dupont
    Ein durchaus berechtigter Einwand. Aber Beaufort als `auptstadt ist sicher ein guter Anlaufpunkt. Es ist nicht gesagt, dass sie sich ausgerechnet dort auf`alten aber womöglich kommt man dort an weiterführende Informationen.


    Archibald von Dornburg
    Dann ist es beschlossene Sache, wir reisen zuerst Beaufort an


    Aim
    ich bin dabei


    Chirag de Dupont
    Gut. Noch etwas. Wenn wir schon einmal im Lande sind, möchte ich gern einen Abstecher zu den Überresten meiner alten Burg machen. Es wird mir das `erz brechen, aber ich muss mit eigenen Augen sehen, was dort geschah.


    Archibald von Dornburg
    Verständlich, wir werden Deine Ländereien Besuchen. Vielleicht ist nicht wirklich alles weg. Vielleicht findest Du noch irgendwas in den Trümmern, was Du mitnehmen möchtest Chirag


    Chirag de Dupont
    Und wenn es nur ein Steinchen ist, dass ich mir aufbewahren und sur `and nehmen kann. Es tut weh, su wissen, dass nichts, aber auch nichts geblieben sein soll ... ich will es sehen, bevor ich das glauben kann.


    Aim
    nur zu verständlich. Aber ein Stein ist immer noch besser als nichts. Wir werden nehmen was wir bekommen können Chirag


    Chirag de Dupont
    Weiter im Text. Wo gedenkt ihr, souvagnische Kleidung auzutreiben? In Aimerics Anwesen?


    Archibald von Dornburg
    Ich würde vorschlagen wir decken uns dort ein und behaupten einfach, dass wir vorher nach Naridien mussten. Und keine Zeit hatten uns wieder umzuziehen. Sprich mit passender Kleidung einzudecken. Bleiben wir bei der Wahrheit - auf seiner Scholle starb ein Verwandter den er überführen musste


    Chirag de Dupont
    Das `ört sich brauchbar an. Also Aimeric bringt uns über die Grenze, er ist ja dort bekannt, dann zieht ihr euch in seinem Anwesen um und wir reisen weiter nach Beaufort.


    Aim
    das klingt nach einem guten Plan. Wir müssen nur aufpassen, dass ich nicht zu vielen Verwandtn begegne


    Chirag de Dupont
    Werden wir Pferde nehmen? Die Kutsche? Oder zu Fuß gehen?


    Aim
    Ich wäre für eine Kutsche. Zu Fuß dauert zu lang und zu Pferd haben wir mit Arch ein Problem, es sei denn er reitet bei mir mit wie immer


    Archibald von Dornburg
    Ich reite bei Dir mit, nur müssen wir nachts reisen Ihr wisst warum


    Chirag de Dupont
    Eine Kutsche `ätte zudem den Vorteil, dass wir besser inkognito bleiben können.


    Aim
    gut dann ist es entschieden, wir nehmen die Kutsche. Wir kommen ja damit immer noch schnell voran und Du könntest die ganze Zeit irgendwo in der Dunkelheit versteckt liegen :)


    Archibald von Dornburg
    ja irgendwo wo ich nicht in Rauch aufgehe


    Jesper
    Wir müssen uns auch verabschieden, wenn wir uns so lange nicht sehen


    Chirag de Dupont
    Macht nur. Bei mir ist das ja alles einfacher. Es gibt niemanden, von dem ich mich verabschieden müsste.


    Archibald von Dornburg
    Na doch Lin :)


    Chirag de Dupont
    Ja, aber das ist weniger ... zeitintensiv.


    Archibald von Dornburg
    Er sieht Dich als Freund


    Chirag de Dupont
    Mich? Nun, ich versuche, ihm ein guter Berater su sein ... aber Freundschaften zu `aben war nie meine Stärke. Man sieht ja, was dabei raus kommt.


    Archibald von Dornburg
    Das war Deine Familie oder? Wir haben immer zu Dir gehalten


    Chirag de Dupont
    Das `abt ihr. Aber ich war doch stets weniger involviert in das sosiale Gefüge, als ihr anderen. Eine Nähe wie zwischen dir und Jesper oder Damir und Undorich gab es nie. Und vielleicht ist das gut so, sonst wärt ihr am Ende dort, wo Brandur `eute liegt.


    Archibald von Dornburg
    Nun man kann sich in einer Gruppe einsamer fühlen, als wenn man allein ist. Aber von unserer Seite aus hast Du immer voll dazu gehört. Auch wenn wir Dich öfter vergessen haben. Aber das war nicht beabsichtigt Chirag. Für mich gehörst Du voll dazu


    Chirag de Dupont
    Wird man vergessen `eißt das doch, dass man gleichgültig ist. Vor allem, wenn dies so oft geschieht. Aber ich kann damit leben. Es gibt wahrlich Schlimmeres als Freunde, die einen vergessen und sich über ein amputiertes Gliedmaß lustig machen.


    Archibald von Dornburg
    Nein dass heißt nicht dass Du gleichgültig bist, sondern dass man entweder denkt Du bist da, oder Deine Abwesenheit nicht fehlt. Nicht weil Du gleichgültig bist, sondern zu still. Das ist das Problem. Und Dein Unglück unterstreicht das noch. Aber letztendlich haben wir Dich geholt. Besser spät als nie


    Chirag de Dupont
    Ja, so kann man das wohl auch sehen. Wie auch immer. Ich wünsche euch beiden eine angenehme Nachtruhe. Ich werde bei dem Toten wachen.


    Archibald von Dornburg
    Ich werde mich von meinem... also von Jesper verabschieden :D Wirst Du uns bescheid geben zum Aufbruch?

    Chirag de Dupont
    Ja, werde ich. Ich werde euch wecken. Falls ich wider Erwarten einschlafe, wird Kasimir dies für mich übernehmen. Gute Nacht. *sich noch ein Glas Weißwein einschenk und es mit zu Brandur nehmen.


    Jesper
    Lass es Dir gut gehen und behüte ihn gut. Er war ein großer Mann :/


    Chirag de Dupont
    Oh ja. Wem sagst du das. *über die Augen wisch*


    Jesper
    *traurig guck* ich habe ihn sehr gemocht, er war ein anständiger Kerl. Sowas merkt man leider immer zu spät


    Chirag de Dupont
    Und es ist meine Schuld ... ich muss gehen. Ich bin leider nicht so schnell darin, den Verlust su verkraften wie andere `ier.


    Archibald von Dornburg
    Andere Chirag zeigen es anders. Die einen mit Tränen, die anderen mit Taten. Vergiss das nicht...


    Chirag de Dupont
    Schon gut, ich möchte niemandes Trauer in Abrede stellen. Ich bin der Letzte, der das täte und der für eine miserable Gemütslage kein Verständnis `ätte. Aber was rede ich. Gute Nacht euch beiden, `abt viel Freude, genießt eure gemeinsame Zeit. Ich `abe ein Glas Wein und einen Toten zur Gesellschaft, das geht auch in Ordnung.


    Archibald von Dornburg
    Trauer ja, aber vor allem Scham. Ich jedenfalls. Nimm was mehr mit, Lin wird auch dort sein


    Chirag de Dupont
    Dann nehme ich die ganze Flasche mit.


    Jesper
    Sagt dem Kleinen was nettes bevor Ihr aufbrecht


    Chirag de Dupont
    Ich versuche es. Ge`abt euch wohl. *geht zu dem Scheiterhaufen, wo noch immer der Tote aufgebahrt liegt*


    Archibald von Dornburg
    Wir werden ihm dem Blutnekro liefern und Brandur zurückholen. Das schulde ich ihm, das schulde ich beiden

  • Nach dem Gespräch mit Aimeric und Osmund überlegte Linhard kurz einen Moment, ehe er seinem Großvater in Gestalt des souvagnischem Verwandten hinterher eilte.


    „Warte Aim!“, bat Lin.
    „Sicher…“, schmunzelte Aimeric.


    „Mir ist gerade etwas Wichtiges eingefallen. Du bist doch der Bruder von Magdalena de la Cantillion. Mein Wunsch war es unsere Familien erneut zu verbinden, kurzum ich hatte vor Deine Schwester kennenzulernen. Gemeinsam mit Brandur hatte ich überlegt, welche Ehefrau zu mir passen könnte. Und diese Verbindung hielt ich für eine gute Idee. Nun mehr denn je, bezogen auf die neuen Wege und auf Dich.


    Also habe ich mir folgendes überlegt. Ich werde Euch in die Souvagne begleiten und Du wirst mir Deine Schwester vorstellen. Sollten wir uns sympathisch sein, könntest Du positiv für mich vermitteln.


    Zudem möchte ich, dass Dave uns dabei begleitet. Erstens da er mir immer beigestanden hat, gleichgültig was geschah. Zweitens um Dir Deine Chance mit ihm zu geben, da ich Deinen Wunsch kenne. Drittens ist dies eine gute Gelegenheit den Familienzusammenhalt direkt umzusetzen und damit zu stärken. Seine Fähigkeiten sind mächtig und er könnte uns mit Kariakin in die Souvagne fliegen. Ganz so, wie er Brandur und uns abgeholt hat. Er hat Brandur mit mir auch hierher zur Nachtburg überführt.


    Ich denke für unsere Aufgabe in Souvagne kann ein Geistmagier nicht schaden und ich vertraue ihm. Ansgars Macht über ihn ist gebrochen.


    Nun Ansgar selbst ist gebrochen, wobei seine letzte Handlung die Rettung von Paps gewesen wäre. Dass dürfen wir nicht vergessen. Du „Aimeric“ darfst dies nie vergessen. Bemühe Dich um die beiden, wie sich Paps um Dich bemühte und Ansgar um Brandur.


    Du bist unsere Eintrittskarte in die Souvagne und mein Joker für die Ehe mit Magdalena.
    Ich werde Dave um Hilfe bitten, komm“,
    sagte Linhard gut gelaunt.


    Gemeinsam mit Aimeric suchte Linhard Dave auf. Lin zog seinen Onkel ein Stück beiseite und grinste ihn freundlich an.


    „Dave ich benötige erneut Deine Hilfe, diesmal persönlich – für mich. Wärst Du so lieb und würdest mich und einige andere mit Kariakin nach Souvagne fliegen? Ich muss auf dem schnellsten Weg zu den Cantillions“, erklärte Lin aufgekratzt, während Aimeric Dave grüßend zunickte.
    „Sicher. Weshalb?“, fragte Dave schmunzelnd und grüßte ebenfalls mit knappem Nicken.


    „Nun Du weißt sicher dass Brandur mit einer der Cantillions verheiratet war. Ich möchte es ebenso halten, ich möchte Magdalena de la Cantillion kennenlernen. Sie ist Aimerics Schwester und er könnte ein gutes Wort für mich einlegen. Ferner suchen wir jemanden in Souvagne, einen Magier. Du könntest uns bei der Suche helfen oder uns die Suche zumindest erleichtern. Bist Du dabei?“, fragte Lin.
    „Eigentlich habe ich es eilig nach Hause zu kommen, wen suchst Du denn genau? Vielleicht kann ich ihn von hier aus ausfindig machen. Wer ist der Kollege?“, fragte Dave seinen Neffen Retour.


    „Dave ehrlich, das geht nicht von hier aus, Du kommst noch früh genug zurück zu Deinem Kassenbuch Onkel. Zur Not kaufe ich Dir unterwegs eines, in das Du zur Entspannung irgendwelche Bilanzen kritzeln kannst.


    Hör zu Davy, ich brauche Dich vor Ort, an meiner Seite als meinen Vertrauten.


    Ich suche keinen Magier der mir bekannt ist, sondern ich suche einen Magier der eine bestimmte Fähigkeit hat. Nun Du bist ein Hohenfelde – Du hast bereits gelernt zu schweigen, wo andere gerade das Sprechen lernen Dave…


    Ich suche einen Blutnekromanten um Brandur zurück ins Leben zu holen. Dafür benötige ich Dich, Deine Fähigkeiten, Deinen Rat und Deinen Beistand. Und es würde mich auch sehr freuen, wenn Du Dich dieser wichtigen Aufgabe anschließt“, grinste Lin entwaffnend.
    „Kassenbuch hm? Nein also wegen dem Kassenbuch habe ich es nicht eilig. Meine Eile betrifft mein Würmli. Varmikan wird sich darum kümmern, es könnte also sein, dass ich spontan abreisen muss. Trotzdem bin ich dabei. Du kannst Dich auf mich verlassen.


    Tatsächlich der neue Weg nicht wahr? Es ist das erste Mal in der Geschichte der Hohenfelde, dass sich zwei verbündeten um auszuziehen, einem Toten das Leben zurück zu geben, anstatt es einem zu nehmen. Premiere“, schmunzelte Dave.


    „Aimeric wird uns begleiten. Aim ist der Sohn von Melville de la Cantillion, der Neffe von Maurice und Massimo de la Cantillion. Jenen die Ansgar aufgenommen haben und Massimo hatte ja auch Dir seine Hilfe angeboten… und Dir beigestanden auf Deiner Hochzeit. Drum wäre eine erneute Verbindung, oder Festigung dieser Verbindung unserer Familien doch schön. Zudem begleiten uns Chirag und Archibald… wir benötigen seine Fähigkeiten, geht das für Dich in Ordnung?“, flüsterte Linhard.


    Dave starrte Linhard einen Moment an und nickte dann ganz langsam. Zuerst wollte er rundheraus ablehnen, aber mit Chirag an seiner Seite gab es sicher die eine oder andere Möglichkeit sich bei Archibald zu bedanken. Vielleicht geschah auch ein Unglück und der Mann rutschte vom Rücken von Kariakin?


    Unfälle passierten schließlich…
    Und wie sagte Archibald früher so oft?
    Man sollte sich doch nicht aufregen, wer eventuell wen getötet haben könnte…
    Da warf Dave ganz Archibalds Meinung, solange es Archibald betraf.


    „Solange er sich von mir fernhält, geht das in Ordnung. Allerdings möchte ich unter dieser Voraussetzung meinen besten Freund und Kollegen mitnehmen. Urako wird uns begleiten. In seinem Beisein werde ich die Bestie ertragen Lin“, antwortete Dave.


    „In Ordnung, wir holen ihn ab. Du wirst es nicht bereuen, ich passe auf Dich auf, versprochen“, versicherte Linhard.
    „Wir alle passen auf, dass er friedlich bleibt“, bestätigte auch Aimeric.

  • Marcella

    schaute misstrauisch als Linhard ihren Meister zur Seite zog. Sie schwatzten lang. Linhard quatschte auf Dave ein, wie auf ein altes Pferd. Beide sahen dabei aber nicht wütend oder angriffslustig aus. Das war schon mal gut. Marcella wischte ihre schwitzigen Hände an ihre Robe ab. Sie war immer noch nervös in Linhards Nähe. Sie glaubte ihm, aber sie hatte nicht vergessen das er sie töten wollte. Wobei gesagt hatte er das nie, fiel ihr ein. Sie und Wolfi hatten es vermutet. Marcella schaute sich um und ging dann rüber zu Ansgar. Er hatte wie alle anderen Abschied von Brandur genommen. Marcella schaute Ansgar lange an, dann drückte sie ihn einfach. Er sah so dünn und krank aus. Und alles nur wegen dem Familienstreit. Sie hoffte sehr, dass Linhard seine Meinung behielt und die Familie versöhnen wollte.

    „Ansgar ich freue mich das du noch lebst. Wolfi war sehr traurig. Er war mit den Nerven total runter als du weg warst. Zuerst wollten wir Maghilia im Streit um Hilfe bitten, damit wir die Feinde besiegen können. Aber dann kam per Post die Aufforderung alles abzuliefern. Wolfi hat mir erklärt was das bedeutet, aber ich habs wieder vergessen. Jedenfalls war er da mit den Nerven ganz unten. Er wollte nicht mehr zu Maghilia reisen und er wollte nicht mehr den alten Weg bestreiten. Er wollte nur noch zu Dave zurückkehren und seine Ruhe haben von der ganzen Scheisse.
    Dann war die Verhandlung. Da haben sich alle getroffen um sich auszusprechen. Wir haben nach dir gefragt, aber Brandur hat stocksteif und fest behauptet, er wüsste nicht wo du bist. Er hat gesagt, er hätte aus dir was gebastelt. Das habe ich ihm geglaubt, aber ich wusste dass du nicht tot bist. Obwohl du mich nicht gut kennst, hast du mich freundlich in die Familie aufgenommen und sogar beschützt. Dass wollte ich vergelten Ansgar. Nach der Verhandlung waren alle in ihren Buden und da habe ich in der Küche Kuchen gebacken. Um die Nerven zu beruhigen. Süsses beruhigt immer die Nerven, dass sagt meine Mama immer. So dacht ich, dass kann nicht schaden wenn wir alle Kuchen essen.
    In der Küche musste ich dann weinen, wegen dir. Ich hatte Angst dass wir dich nie wieder sehen und Wolfi dich verloren hat. Niemand wusste wo du bist. Nicht mal Dave konnte dich mit Magie finden. Da hab ich beschlossen dich zu suchen. Mir war egal ob die anderen alle aufgeben. Ich hätte dich gesucht. Für Wolfi und für dich Ansgar. Ich hab nur nicht gewusst wie ich das anstellen soll. Mit Suchen von Leuten die verschollen sind hab ich keine Erfahrung. Ich hatte genauso kein Erfahrung wen aufzulauern. Aber keine Angst, ich wollte dir nicht auflauern sondern Brandur und Linhard. Der Plan war eh für die Tonne, weil ich nicht gewusst hätte, was ich dann tun soll. Vermutlich hätten die mich dann umgelegt. Schöner Plan.
    Davon wollte ich dir gar nichts erzählen. Ansgar sei nicht böse aber du siehst total schlecht aus. Total dünn und krank und überhaupt nicht gut. Am besten du bleibst bei uns, dass sich jemand um dich kümmern kann. Du bist im Kampf schwer verletzt worden. Ich hoffe du meinst genauso was du sagst wie Lin. Ich hab es euch schon mal erklärt, eine Familie soll zusammenhalten. Wenn du dir selber nichts wert bist, denk mal nach wie Wolfi fühlt. Er hatte solche Angst um dich.
    Du wirst das nicht glauben, aber Brandur hat seine Worte ernst gemeint. Bevor er gestorben ist hat er uns noch Tipps gegeben. Wir wurden von einen Vampir bedroht. Er hat zuerst Rinelda getötet und dann Tsounai. Er war irgendwo im Haus versteckt. Wir waren alle mit den Nerven runter, sogar die Chefin von Dave. Wir sind dann ein Haus weiter gezogen zu Osmund und Maghilia. Dahin hat sich der Vampir nicht getraut. Oder der hatte nicht ihre Adresse, auch möglich. Warum uns der Vampir angegriffen hat, wissen wir nicht. Aber Dave hat gewusst wer das war. Archibald der uns auf der Verhandlung so komisch angegrinst hat. Der Meister hat Brandur um Hilfe gebeten und Brandur hat uns mit guten Tipps geholfen. Und jetzt ist der Widerling schon wieder hier. Ich hab den gerade hier rumschleichen sehen. Das ist doch nicht mehr normal. Er hat Rinelda in der Mitte durchgeschnitten wie einen alten Braten vom Vortag. Und Tsounai hat er bis auf den letzten Blutstropfen aufgesaugt.
    Wir müssen den im Auge behalten. Lin sollte ihn besser aus der Familie werfen, mit einen richtigen Arschtritt. Keiner braucht so ein Blutsauger am Bein. Stell dir vor du wachst nachts auf und der saugt an dir. Dann ist alles zu spät, du wirst ein Vampir. Falls er dich nicht wie die arme Rinelda in zwei Teile schneidet wie Krustenbraten. Ich hab Angst vor ihm. Können Nekromanten Vampire verbannen Ansgar?
    Vielleicht sollte ich beides lernen, damit ich zur Not meine Leute beschützen kann. Der Tapferste in unsere Familie war Urako. Das ist ein großer würstchenfarbener Tiefling. Er hat sich um Tsounai und Rinelda gekümmert. Damit die keine Vampire werden. Das hat er ganz allein getan. Das musst du dir mal vorstellen. Er hat uns alle beschützt. Ich bin sehr stolz auf ihn. Der Meister mag ihn sehr. Aber ich verstehe warum. Ich wäre nicht so mutig gewesen. Ich hätte die ganze Zeit Angst gehabt, dass der käseweisse Tsounai aufwacht und blutrünstig rumspringt um mich zu beissen. Ich glaube Urako hat gesagt sie müssen enthauptet werden die Vampire. Urako soll Archibald enthaupten. Das wäre was. Ich würde ihm jeden Tag einen Kuchen dafür backen.“

    Marcella lachte leise hinter vorgehaltene Hand und drückte Ansgar nochmal feste.

    „Ich bin froh, dass du wieder da bist. Komm wir gehen zu Wolfi. Du kannst dich einhaken wenn du willst Ansgar.“

    Marci bot Ansgar ihren Arm an.

  • Dave musterte Aimeric kurz und nickte diesem knapp zu. Er kannte den jungen Mann nicht. Dave wusste nur, dass Aimeric der Sohn von Melville de la Cantillion war und der Neffe Massimos. Aber die meisten de la Cantillions hatte er ewig nicht gesehen, oder noch gar nicht. An Aimeric konnte sich Dave nicht bewusst erinnern. Aber Aimeric war seit der ersten Begegnung freundlich und zuvorkommend zu ihm, also hielt es Dave ebenso. Scheinbar lag der Comte auf einer Wellenlänge mit Lin, was Dave freute.


    Er wartete einen Moment ab, bis sich Aimeric und Lin über die beste Reiseroute unterhielten, ehe er sich in den Nexus fallen ließ und per Telepathie nach Puschel rief.


    `Puschel, ich bin es Davy! Ich benötige Deine Hilfe, da Lin meine benötigt. Klingt kompliziert und ist es auch. Also Lin muss auf der Suche nach einem bestimmten Magier in die Souvagne reisen. Er bat mich, ihn mit Kariakin zu fliegen. Soweit noch kein Problem. Das Problem sind die anderen Begleiter. Neben Lin, Aimeric, Kasimir, Chirag und mir, soll ebenfalls noch Archibald die Bestie mit.


    Lin hat mir versichert, dass er mich beschützen wird. Ich möchte ihn nicht direkt bei der ersten Bitte um Hilfe vor den Kopf stoßen. Und ich habe auch keine Lust vor der verdammten Bestie den Schwanz einzuziehen. Soll er doch hierbleiben und nicht ich. Lin ist mein Neffe, das ist meine Familie und ich habe weiß Ainuwar auch mal ein Anrecht darauf, etwas Gutes mit meiner Familie zu erleben. Ich habe lange genug darauf gewartet und wieso sollte nicht einmal jemand gut zu mir sein?


    Nein, da muss diese Arschkrampe von Dornburg mit! Ich fass es nicht. Aber ich werde nicht weichen, beim Abgrund nicht. Zudem habe ich schon zugesagt, allerdings nur unter der Bedingung, wenn Du mitkommst Puschel. Ich meine ich hätte Dich vorher fragen müssen, aber würdest Du uns bitte nach Souvagne begleiten?


    Ah und noch etwas, würdest Du Archibald dabei helfen, dass er vielleicht nur die Hinreise ertragen muss? Den Stress der Rückreise würde ich ihm gerne ersparen Puschel´, übermittelte Dave Urako freundlich. Zeitgleich übermittelte er ihm seine Gefühle und wie sehr er ihn und die anderen Geister vermisste.

  • Urako schob gerade eine Schubkarre voll frischem Torf über den Hof, als Davard ihn mental kontaktierte. Er stellte die Schubkarre ab, mit der er zu seinem angehenden Moorbeet unterwegs war, und wartete, was der Magier ihm sagen wollte. Das Thema war ernst, todernst.


    'Ich werde mich sofort auf den Weg machen. Er wird keinen Unfall erleiden, ich bringe ihn eigenhändig um. Ich ziehe mich nur noch um und sage Bescheid, danach mache ich mich umgehend auf den Weg. Wo die Nachtburg steht, hast du mir ja schon erklärt, ich denke, ich werde sie finden. Halt so lange durch und mach keinen Mist. Ich bin in zwei Tagen da, wenn der Wind mitspielt. Sonst sind es drei bis fünf. Pada, Davy. Wenn was ist, kannst du mich jederzeit mental kontaktieren.'


    Er schob den Karren an eine Stelle, wo er nicht störte und betrachtete wütend sein halbes Moorbeet. Anstatt gemütlich weiter daran arbeiten zu können, musste er Dave vor seinem einstigen Peiniger beschützen. Es wurde Zeit, dass dieser Widerling von Dornburg das Antlitz von Asamura ein für alle Mal verließ. Urako packte einen Rucksack, zog sich dick an und verabschiedete sich liebevoll von Gasmi.


    "Davy braucht mich. Archibald quält ihn wieder. Bitte sei mir nicht böse, ich muss sofort los. Ich nehme das Herzchen mit, das du mir gestrickt hast und du hast die rosa Kuschelsocke. Du musst derweil auf Varmi aufpassen, ja? Du weißt ja, wie er manchmal ist." Er küsste seinen Düsterling und strich ihm zärtlich über die schwarzen Ohren. "Ich bring dir ein Andenken mit, vielleicht den Schrumpfkopf vom Arschloch oder einen Tabakbeutel, den ich aus seinem Sack gemacht habe. Irgendwas Schönes, über das du dich freust, als kleine Entschädigung, dass du auf meine Anwesenheit verzichten musst." Er grinste, küsste ihn noch einmal und verabschiedete sich von Varmikan.


    "Flocke, du hast es gehört. Ich muss Davy von dieser Pest in Menschengestalt befreien. Du hast hier derweil die Verantwortung, du bist jetzt hier der Mann im Haus, so lange ich weg bin. Wenn Gasmi weg ist, liegt er in irgendeinem Wäschekorb, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, aber pass mir auf, dass er nicht wieder die Krötendekoration wegfrisst." Er küsste auch den Frostalben und vergrub dabei die Hände in dessen dichtem weißen Haar. "Ich versuche, so schnell wie möglich zurück zu sein, mit Davy im Schlepptau. War ja klar, dass es nur Ärger gibt, wenn er allein aus dem Haus geht. Ohne uns ist der so was von aufgeschmissen, aber er versucht es immer wieder. Den Hintern sollte man ihm versohlen. Sag Aino und den anderen Bescheid und sie sollen sich nicht aufregen, dass ich meine Werkzeuge draußen liegen gelassen habe, aber ich hab`s eilig. Bis später, ihr zwei."


    Urako breitete die Flügel aus und machte sich auf den Flug zur Nachtburg.

  • Gasmi wunderte sich, warum Puschel mitten in der Arbeit an seinem geliebten Moorbeet alles stehen und liegen ließ. Einen Augenblick später, lieferte Puschel schon ungefragt die Erläuterung - Dave benötigte seine Hilfe. Und ausgerechnet Archibald quälte ihn wieder. Gasmi kratzte sich mit seinem Greifschwanz am Kopf.


    Dieser Kerl hatte nicht nur Dave fast auf dem Gewissen, er hatte sogar Rinelda und Tsounai ermordet. Aber wenn Gas an das Gespräch zurück dachte, dass Varmi Dave einst aus Liebe aufgezwungen hatte, dann war die Begegnung für Rin und Tsou mit dieser Bestie wohl noch glimpflich ausgegangen. Jedenfalls im Vergleich dazu, was diese Kreatur sonst ihren Opfern antat.


    Gasmi musterte Puschel.


    Man hätte den kleinen Düsterling fragen können, was er sich über Archibald ein Urteil anmaßte. Er, Puschel, Dave oder überhaupt einer der Geister. Puschel war ein Henker, sein Beruf war es, solchen Kreaturen wie Archibald den Kopf abzuschlagen, damit unschuldige Personen nachts ruhig schlafen konnten.


    Der Rest der Geister war im Grunde nichts anderes, als eine Truppe von Privathenkern. Jeder hatte hier sein eigenes Päckchen zu tragen, jeder hatte hier seine Geschichte, sein Leid, seine Ängste und ureigenen Dämonen die ihn verfolgten und solche Kreaturen verfolgen ließ.


    Da wo die Büttel versagten, wo es den naridischen Rat nicht mehr interessierte, da wo Geld Westen weiß wusch, da kamen die Geister ins Spiel. Oft genug waren sie die Rache des kleinen Mannes, das Messer in der Dunkelheit, wenn das Richtbeil im morgendlichen Glanze nicht erreichbar war.


    Sie verlangten dafür Geld, harte Taler. Aber niemand konnte von einer Überzeugung leben, davon wurde keiner satt - auch kein Geist. Aber sie konnten sich größtenteils ihre Aufträge aussuchen. Und bei manchen Aufträgen gab es auch keine Gut und Böse, kein Schwarz oder Weiß - manchmal war es einfach ein verwaschenes Grau wo alle Parteien zeitgleich Opfer und Täter waren.


    So war es auch einst in der Familie von Dave gewesen, oder in der von Aino wie Gasmi wusste. Sie alle standen im Grunde dafür ein, dass das, was man ihn einst angetan hatte, niemandem mehr wiederfuhr.


    Und dennoch waren sie Mörder, Assassinen.
    Den die Person die der eine verabscheute, konnte die Unwissende Person schon wieder lieben.


    Sollte Puschel Archibald den Kopf abschlagen, so wäre er für Dave ein Held, ein Retter, ein Beschützer. Sie alle, jeder einzelne Geist, würde ihn als Retter und Rächer feiern. Aber dort draußen gab es bestimmt auch eine Person, die Archibald liebte. Wenigstens eine Person würde es geben, der er selbst freundlich gesonnen war und jene Person würde es vergelten. Würde man dieser Person erzählen, dass Puschel Archibald den Kopf abgeschlagen hätte, dann wäre Puschel der Mörder.


    Nun meist waren sie keine Richter, sondern sie führten Aufträge aus. Manche Aufträge wurden einfach übernommen, manche wurden mit Kusshand übernommen und manche wurden sogar abgelehnt.


    Und manchmal, so wie heute gab es einen Ruf. Die Ruf war ihr Beruf. Und das Wort Beruf stammte von Berufung. Heute hatte die große Dunkelheit Puschel auserkoren, die Klinge der Gerechtigkeit zu sein. Gasmi war sehr stolz auf seinen Mann.


    Es gab nichts, was er ihm noch hätte groß sagen können, oder sagen müssen. Wie sie zueinander standen, wussten sie. Gasmi packte Puschel an den Ohren, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm fest seine Lippen auf den Mund um ihn zum Abschied zu küssen. Leider ließ Puschel seine Tasche nicht aus den Augen, sonst hätte Gasmi versucht als blinder Passagier mitzureisen.


    So blieb ihm nichts anders übrig, als tatsächlich zu gehorchen und für seinen Mann und Dave Varmikan zu hüten. Gasmi strich Puschel traurig, ergriffen und voller Stolz durch seine weichen, weißen geradezu flauschigen Haare.


    "Töte ihn langsam und qualvoll. Sehr langsam und qualvoll Puschel. Dreh zur Not das Messer mehrfach um. Räche das Rudel und räche unseren Davy. Du musst ihn beschützen, er hat gegen so einen keine Chance. Er kann nicht so kämpfen wie wir, er kämpft mit dem Kopf. Also mit dem Geist meine ich. Falls Du meinst es geht nicht mehr, falls Du aufgeben willst - erinnere Dich daran, was Du bist - ein Dämon!


    Und Dein Mann ist ein Dämon! Niemand vergreift sich an unserem Rudel. Wir alle sind bei Dir. Ich sowieso, ich bin immer mit dem Herzen bei Dir. Nur wäre ich auch gerne mit den Krallen an Deiner Seite um der Bestie zu beweisen, dass sie gar keine ist!


    Wir haben schon ganz andere Gegner in den Staub geschickt! Durch uns sind schon ganz andere Feinde zum Abgrund gefahren! Erinnere Dich immer daran. Aber erinnere Dich auch daran, dass Du immer vorgehst. Sei vorsichtig, pass gut auf Dich und Davy auf und kommt in einem Stück wieder", erklärte Gasmi und band Puschel sein gehäkeltes Herzchen an seines seiner Hörner.


    "Flieg wie der Wind Puschel", flüsterte Gasmi ihm ins Ohr, drückte ihn liebevoll an sich und gab ihn dann mehr als widerwillig frei.

  • Varmikan umarmte Puschel fest und nickte zur Bestätigung.


    `Ich wusste gar nicht, dass man die Trocken-Kröten essen kann, wieder etwas dazugelernt´, dachte sich Varmi.


    "Man kann ihn keine fünf Minuten aus den Augen lassen, ohne das er den Ärger magisch anzieht. Das mit der Magie scheint er falsch verstanden zu haben. Es wäre meine Pflicht, die Bestie zur Strecke zu bringen Puschel. Ich danke Dir, dass Du uns beistehst. Du kannst Dich auf mich verlassen, während Du Dave beschützt, werde ich Gasmi beschützen und alle anderen. Seid bitte vorsichtig, Du weißt dass mit diesem Archibald nicht zu spaßen ist.


    Notfalls schleif Dave einfach her. Ich werde meinen Onkel Mejdineel kontaktieren, er soll uns beistehen. Man könnte ihn mit einem Kampfmagier vergleichen. Aber leider hast Du ihn noch nie kämpfen sehen, jedenfalls wäre er uns eine große Hilfe... wenn er nicht stinksauer auf mich wäre.


    Du weißt ja, wegen meinem kleinen Missgeschick. Wo ich zuerst etwas einsteckte, dann mein Volk verriet, meinen Vater versehentlich bestahl, meine ganze Familie gegen mich aufbrachte und dann schnell das Land verlassen musste. Und dann habe ich noch einige Bücher von meinem Vater verkauft die ich mir dauerhaft ausgeborgt hatte, weil ich etwas Geld benötigte für Nahrung.


    Als wir uns das letzte Mal begegnet sind, hat mein Onkel mir und Dave den Hintern vor so einer seltsamen Gruppe gerettet. Die griffen uns scheinbar grundlos an, aber Dave schien sie zu kennen. Mein Onkel tauchte wie aus dem Nichts auf, tötete unsere Feinde und verschwand so schnell wie er gekommen war mit dem Hinweis, dass wäre mein Hochzeitsgeschenk.


    Ich vermute so wütend wird er dann nicht mehr auf mich sein oder?
    Mein Wunsch wäre es, er und meine Eltern würden Euch mal kennenlernen. Aber das muss warten, wichtiger als alles andere auf der Welt sind mir Davy und Du. Sieh zu dass Du ihn da raus holst Puschel. Ich werde hier die Stellung halten wie versprochen und weiter an Deinem Moorbeet arbeiten",
    verabschiedete Varmikan Urako und küsste ihn ebenfalls liebevoll.


    Gasmi und Varmikan schaute Puschel noch eine ganze Weile nach, selbst als er schon außer Sichtweite war.

  • Ansgar schmunzelte Marci an, er hatte die Kleine von Anwolf eine gefühlte Ewigkeit nicht gesehen. In ihrer üblichen Art und Weise erstattete sie ihm Bericht, was in der ganzen Zeit seiner Abwesenheit vorgefallen war. Und sie ließ es sich nicht nehmen, ihn darauf hinzuweisen wie schlecht er aussah. Nun so wie er aussah, so fühlte er sich auch, folglich war dies nun kein so großes Geheimnis mehr. Er war dem Tod noch einmal von der Schüppe gesprungen. Beabsichtigt hatte er es nicht, er hatte Frieden mit den Göttern, der Welt, seiner Familie und vor allem mit sich selbst geschlossen.


    "Marcella ich bin nicht gegangen um Wolfi zu quälen, sondern um ihn zu beschützen. Das Du mich dermaßen vermisst, freut mich. Ebenso dass Du mich gesucht hättest. So sehr ich Dein Angebot auch schätze, ich kann nicht bei Euch bleiben. Jedenfalls nicht dauerhaft, für einen Tag oder zwei sollte es schon möglich sein. Zudem bin ich nicht allein, mein Leibdiener Janko kümmert sich um mich.


    Ich sehe so aus wie ich mich fühle Marci. Nach dem Kampf mit Brandur war ich dem Tod näher als dem Leben und erst da haben wir uns versöhnt. Manchmal geht das Leben eigenartige Wege. Sehr eigenartige, wenn Du mich fragst Kurze.


    Archibald... war von jeher eine Bedrohung. Du solltest Dich von ihm fernhalten, Du passt noch in sein Beuteschema. Zwar würde er Dich nicht mehr bei lebendigem Leib auffressen, aber vermutlich aussaugen wie eine Blutorange. Also um Deiner selbst Willen, halt Dich von der Bestie fern.


    Marci, ich kann Euch weder beschützen noch beistehen - im Moment bin ich einfach froh dass ich ohne große Schmerzen lebe. Ich kann Dir höchstens mit einem Rat zur Seite stehen. Auch Brandur wird Euch alles gesagt haben, was er über Vampire weiß. Er war genauso ein Nekromant wie ich, allerdings interessierte er sich mehr für Knochen. Nun was spielt das noch für eine Rolle. Sein Ratschlag wird kein anderer sein als meiner.


    Zum Thema Archibald - mal ein Spruch von der Bestie selbst - sei vorsichtig mit dem was Du Dir wünscht, es könnte sein, es geht in Erfüllung.


    Wenn Du Dir wünscht, dass Urako Archibald den Kopf abschlägt, dann solltest wissen zu was die Bestie im Stande ist. Er war früher keine übernatürliche Kreatur, er war und ist einfach nur extrem gerissen und grausam. Eine unglückliche Kombination für seine Opfer. Und als ob die Natur selbst Spaß an solchen verdrehten Widerlingen hat ist er noch wieselflink. Urako würde seine liebe Not mit dem Spinner haben und es könnte tödlich für ihn enden. Möchtest Du dass Dein "würstchenfarbener" Freund auf diese Art und Weise stirbt wie Rinelda oder Tsounai?


    Nein Marcella, für so jemanden wie Archibald benötigt man Spezialisten und Zeit. Zeit die seine Opfer meist nicht haben, aber so ohne weiteres kommt man ihnen nicht bei. Und damals hielt unser Vater noch die schützende Hand über ihn. Mehr noch, er beschützte ihn nicht nur, sondern wenn der Kerl draußen nicht jagen gehen konnte, erlaubte er ihm... uns zu jagen. Nicht bis zum Schluss, wir leben ja noch. Aber das ist nicht der Verdienst von Dunwin, er hätte uns gnadenlos fressen lassen.


    Der Schutz das wir die Tortur überlebt haben, verdanken wir Alastair. Er war die graue Eminenz im Hintergrund, vor der sich sogar Dunwin fürchtete. Und seine Eminenz erlaubte vieles, aber unseren Tod nicht. Die Erbfolge - Du verstehst schon. Dafür muss man nur leben, wie... das war Alastair völlig gleichgültig. Hauptsache Du lebst und hast die Gabe. Rest war für ihn irrelevant.


    Ich möchte Urako nicht in den Fängen von der Bestie sehen. Aber die Bestie in den Fängen von Urako, nun dass würde ich mir auf alle Fälle anschauen, dass schwöre ich Dir. Das Schauspiel würde ich mir nicht entgehen lassen. Er war doch Henker, er hätte mir die Frage beantworten können, wie Archibald gehäutet aussieht. Und wir würden Aufschluss darüber erlangen, ob Vampire sowas schmerzt.


    Ich habe Euch auch vermisst, sogar Dave obwohl ich eigentlich noch wütend auf ihn sein sollte. Was ich aber nicht mehr bin. Brandur sagte etwas Weises bevor er starb, also in unserem Gespräch davor. Sie haben nichts verbrochen, sie wollten nur meinen Krieg nicht mitkämpfen.


    Dies sagte er bezogen auf Fingard und Dave. Nun damit hatte er wohl Recht.
    Ich habe auch so einiges gewollt und nicht gewollt, funktioniert hat letztendlich nichts davon. Aber das heißt ja nicht, dass es immer so bleiben muss nicht wahr? Ein neues Leben bedeutet auch eine neue Chance es besser zu machen und einen neuen Versuch zu wagen",
    erklärte Ansgar.


    Ansgar hakte sich bei Janko und Marcella ein, da er weder seinen Liebdiener noch seine Schwiegertochter in Spee vor den Kopf stoßen wollte. Zudem war es so sehr angenehm zu laufen und er fühlte sich besser.


    Bei Wolfi angekommen löste er sich vorsichtig von Marcella und Janko und drückte seinen Sohn an sich.


    "Schön Dich zu sehen Wolfi. Ich habe einen Brief für Dich. Was drin steht, ist Schnee von gestern, ich lebe ja noch. Aber der Rest ist Fakt mein Kleiner. Du wirst ein Geschwisterchen bekommen und Du hast einen zweiten Titel, da ich umgezogen bin. Freiherr von Hohenfelde, Chevalier de Chouinard ist Dein zweiter Titel. Aber ließ den Brief in Ruhe selbst. Nicht jetzt, später Wolfi.


    Ich hatte vor Dir einen neuen Brief zu schreiben, aber der Brief änderte nach dem Kampf alles und deshalb habe ich ihn nicht vernichtet. Er einte uns im Angesicht des Todes und daran soll auch er Dich erinnern. Halte Frieden mit Deinen Leuten. Manche Dinge begreift man erst, wenn es fast zu spät ist. Daran soll Dich der Brief ebenfalls erinnern und natürlich daran, was ich für Dich empfinde Kurzer", erklärte Ansgar leise und steckte Anwolf den Brief zu.


    Wolfi nahm den Brief entgegen, steckte ihn sofort weg und umarmte seinen Vater fest und innig. Dabei stellte er fest wie dünn Ansgar geworden war.


    "Das weiß ich Paps und Du kannst sicher sein, dass ich das Gleiche für Dich empfinde. Ich übermittele es Dir im Moment lieber nicht, nachher regt Dich das auf. Gutes wie Schlechtes kann einen schließlich aufregen. Komm lass uns was essen gehen, Du kannst es vertragen.


    Janko sei so lieb und bring uns was von dem Kuchen. Wir setzen uns und reden ein bisschen in Ruhe. Du solltest auch mit Dave reden Paps. Und falls Du magst auch mit Mama", wagte Anwolf anzufügen und wappnete sich innerlich schon gegen die Explosion die vermutlich gleich erfolgen würde.


    Die Explosion blieb aus, dafür bekam er einen Kuss auf den Kopf gedrückt.


    "Abgemacht, dass machen wir, dass ist überfällig Wolfi", stimmte Ansgar freundlich zu.

  • Wolfram schaute sich nach Marlo um, der etwas abseits stand und scheinbar seinen Gedanken nachhing. Wolf ging zu seinem Schatz rüber, legte ihm einen Arm um die Schulter und küsste ihn liebevoll.


    „Aufbruchsstimmung liegt in der Luft Marlo. Mir hat es gefallen, als sich das Tal mit Leben gefüllt hat. Je mehr Leute wir waren, umso gemütlicher wurde es. Es war schön in so einem großen Pulk zu leben. Ich habe mich wohl gefühlt, sogar richtig daran gewöhnt.


    Das wird eine Umstellung sein, wenn wir zurück im Tal sind. Es wird einsam werden, ohne die ganzen Gesellen die mit uns im Tal gewohnt haben. Und vor allem ohne Brandur.


    Linhard plant den Umzug der Sippe nach Souvagne. Wie stehst Du zu dieser Sache? Ich meine es wäre eine Chance, auf der anderen Seite wohne ich nicht grundlos im Tal. Waren wir nur Gastgeber und die gemeinsame Zeit ist nun vorbei? Gehören wir noch in die Gruppe und haben wir je dazugehört?


    Fragen über Fragen, es war eine schöne Zeit, die müsste nicht vorbei sein oder? Wir könnten uns doch ebenfalls dort einen kleinen Fleck suchen, nur für uns beide und doch nah genug an der Familie. Was sagst Du dazu?“, fragte Wolfram und lehnte sich an Marlo an.

  • Wie versprochen schlug bald darauf Urako in der Nachtburg auf. Er war durchgeschwitzt und keuchte und stank wie ein ganzer Ziegenstall. Die Stimmung in der Nachtburg war gedrückt, doch hier und da unterhielt man sich. Es war nicht ganz so düster, wie er es sich vorgestellt hatte, von einer einzigen Person abgesehen, die völlig allein an einer Mauer saß und hin und wieder an einem Glas Weißwein trank. Urako kannte den Mann nicht und nach dessen Miene zu urteilen, nachdem Urako in sein Blickfeld kam, hatte keiner von beiden Lust, den anderen näher kennenzulernen. Keiner von beiden rang sich dazu durch, als erstes zu grüßen, also ging Urako schnurstracks an ihm vorbei.


    Als erstes ging er zu Linhard und drückte dessen Hand. "Mein Beileid, Junge. Ich umarm dich besser nicht, ich bin gerade eklig, aber fühl dich von Herzen gedrückt. Ich hatte leider nie den Genuss eines Vaters."


    Dann ging er weiter zu Dave. Er nahm dessen Hand, drückte sie an seine Wange und küsste sie. "Hier bin ich. Hab alles dabei." Er klopfte an seinen Rucksack, worin sich das Richtbeil befand, nur für den Fall, dass es in einer sauberen Hinrichtung enden würde. "Du musst mir dann bei passender Gelegenheit mal alle hier vorstellen, ich kenne nur einen Teil der Anwesenden." Er versuchte, zu erraten, welcher von den ihm unbekannten Anwesenden Archibald sein würde und tippte auf den komischen Kerl mit dem Weißwein.

  • Janko wich all die Zeit über nicht von Ansgars Seite. Marcella hatte Recht, sein Herr war wirklich sehr krank und dünn und sah älter aus, als er aussehen sollte. Es hatte ihn schwer erwischt.


    "Was ist mit Dan?", erkundigte er sich. "Er ist doch Heilmagier. Zwar gehört er nun Linhard, aber sicher würde der Euch die Dienste seines Heilmagiers zur Verfügung stellen."


    Ansgar hakte sich bei Marcella ein, da sie ihm den Arm angeboten hatte. Das zierliche Fräulein könnte Ansgar nie und nimmer halten, wenn der zusammenklappte, aber vermutlich ging es ihr um die hilfsbereite Geste. Doch Ansgar war vorausschauend genug, sich auch bei Janko einzuhaken, falls ihm doch die Beine versagten. Janko half seinem Herrn an den anvisierten Platz bei seinem Sohn Anwolf und brachte dann allen Vieren das Stück Kuchen, um das Anwolf gebeten hatte. Geschickt balancierte er die viert Teller. Er reichte erst Ansgar eines, dann Anwolf, dann Marcella und das letzte behielt er selbst.

  • Linhard drückte trotz allem Urako zur Begrüßung. Wer wie er täglich stundenlang mit dem Schwert trainierte, störte sich nicht daran, wenn einer nach Schweiß roch, solange es frischer Schweiß war und die Person trotz allem einen Zuber kannte. Urako war ein gewaltiges Stück geflogen, er hatte sozusagen Schwerstarbeit in der Luft verrichtet. Das er dabei ins Schwitzen kam, war völlig normal.


    "Das stört mich nicht Urako, schön dass Du da bist und vielen Dank für Deine Anteilnahme", sagte Linhard, während er Urako drückte.


    "Wir werden gemeinsam nach Souvagne reisen. Keine Sorge, diesmal werden wir geflogen. Kariakin hat die Arbeit uns an unser Ziel zu tragen. Der Wunsch von meinem Paps war früher immer, selbst in Almanien zu leben. Nun sind wir ehrlich, unsere Familie hält hier in Naridien nichts Gutes. Alle schlechten Erinnerungen haben mit unserem Herrenhaus zu tun. Alles was jemals jemanden von uns angetan wurde, geschah dort. Aus dem Grund möchte ich mit der Sippe nach Souvagne ziehen.


    Dave bestand auf Deine Begleitung Urako, da uns auch Archibald begleiten wird. Ich weiß, Du wirst Dich fragen warum ich ihn an meiner Seite behalte, obwohl ich weiß, was er Dave angetan hat. Die Antwort ist einfach, ich benötige ihn und seine Fähigkeiten. Zudem hoffe ich, dass er sein Wort hält, dass er Brandur am Grab gab.


    Verrate Dave nichts, aber ich habe vor ihm seine eigene Scholle zu überreichen.
    Ich möchte dass er nicht nur Schlechtes mit unserer Familie verbindet. Ich habe verkündet, neue Wege zu beschreiten. Dies mein Anteil in Namen Brandurs dazu, was Dave angeht.


    Ich möchte das Dave sich als ein akzeptiertes Mitglied der Familie fühlt. Er war stets gut zu mir und er ist bei mir jederzeit willkommen. Das was auf der Hochzeit geschah außen vor, denn der Großteil war zum Nachteil von ihm und seinem Mann. Alles in Allem möchte ich ihm ermöglichen, dass er mit seiner eigenen Familie für sich leben kann. Er soll selbst entscheiden, ob er zu uns gehört und wir eine Gemeinschaft bilden, oder ob er lieber für sich bleiben möchte. Erzähle ihm davon aber bitte noch nichts, ich möchte es ihm selbst sagen, sobald alles in trockenen Tüchern ist. Wir sehen uns später Urako", erklärte Linhard Urako leise.


    Er gab den Tiefling frei und machte sich auf die Suche nach Kasimir, seinem Leibdiener.

  • Dave schmunzelte ihn liebevoll an während des Kusses und stupste Urako zärtlich mental an.


    "Du kannst Dir nicht vorstellen, wie froh ich bin Dich hier zu sehen. Alles Relevante habe ich Dir ja bereits übermittelt Puschel. Die wichtigsten Familienmitglieder voran vorgestellt. Der dürre Bursche mit der Halbglatze, dass ist Freiherr Wolfgang von Wigberg, das Familienoberhaupt der von Wibergs und die Hauptinformationsquelle unserer Sippe.


    Der schwarzhaarige Mann neben ihm ist Freiherr Veyd von Eibenberg, dass Familienoberhaupt der von Eibenbergs und der Bankier unserer Familie. Bankier wohlgemerkt und nicht Banker, denn wie er selbst stets zu sagen pflegt - der Unterschied ist das i-Tüpfelchen. Darauf legt Veyd Wert. Er ist Wolfis Vorbild in Sachen Finanzen. Veyd hält größtenteils die Finanzen der Sippe in der Hand.


    Den älteren Herrn in der violetten Robe kennst Du vielleicht noch. Das ist Freiherr Osmund von Wigberg, er war gemeinsam mit Freiin Maghilia von Hohenfelde bei uns zu Besuch um uns seinerzeit vor Brandur und Archibald zu beschützen. Osmund ist ähnlich wie Wolfram mit eine der freundlichsten Personen die unsere Sippe zu bieten hat. Kurzum, solange Du ihm nicht krumm kommst, geht von Osmund keine Gefahr für Dich aus. Solltest Du ihn allerdings verärgern, sei gewarnt, er ist nicht nur einer der Ältesten mit aus unserer Sippe, er ist auch mit einer der mächtigsten Magier. Er ist 126 Jahre alt, ob Du es glaubst oder nicht. Vorher habe ich das nicht so genau gewusst, aber Marcella hat ihn Löcher in den Bauch gefragt und so habe ich dann erfahren wie alt er genau ist.
    Dagegen ist Pavo noch ein Embryo",
    lachte Dave.


    "Die meisten anderen hier sind Stabler, also direkte Vertraute meines Vaters gewesen. Wie Chirag, den siehst Du dort mit seinem Weißwein, Damir das Mäusehirn - el Akir, Undorich Holzi - Holzapfel, Jesper der Fettsack - van Verling und Archibald die Bestie - von Dornburg. Damir, Undorich, Jesper und Archibald sind im Moment nicht anwesend, wer weiß wo die sich herum treiben.


    Dann haben wir dort noch Freiherr Wolfram von Wigberg und Junker Marlo von Falkenberg. Wolfram ist wie gesagt die friedlichste und freundlichste Person unserer Sippe. Aufgrund dessen lebt er auch alleine und abgeschieden in einem kleinen Tal, da er nichts mit den anderen zu tun haben möchte. Verständlich bei der Art, wie die Familie früher mit ihm umgegangen ist. Ich hoffe dies ändert sich nun unter Linhards Obhut.


    Jedenfalls hat die Sippe Wolfram früher immer vorgehalten zu wenig Biss zu haben, kurzum seine Herzlichkeit und Freundlichkeit wurde ihm als Schwäche und Versagen ausgelegt. Ferner hatte er sich bis vor kurzem nie für irgendwen als Partner interessiert und für Geldgeschäfte und Intrigen interessierte er sich noch weniger - also gar nicht.


    Das Einzige was Wolfram sonst interessiert sind seine Pflanzen, sein Garten und die Natur. Wie er mit Marlo zusammengekommen ist, kann ich Dir nicht sagen Puschel, da ich es selbst nicht weiß.


    Marlo von Falkenberg ist der Schwertmeister der von Wigbergs - also das Pendant zu Archibald von Dornburg. Archibald war der Schwertmeister von Dunwin und ist nun der Schwertmeister von Linhard. Dabei fällt mir gerade auf, dass ich gar nicht weiß, wer der Schwertmeister der von Eibenbergs ist... nun vielleicht hat Veyd keinen, damit hätte er ja gut Geld gespart.


    Jedenfalls hört der Vergleich bei der Tätigkeit auf, Marlo und Archibald teilen nichts weiter als den Beruf. Marlo kenne ich kaum persönlich, aber ich habe nichts Negatives über den Mann gehört. Zudem ist er mit Wolfram zusammen, ein besseres Leumundszeugnis kann ihm nicht ausgestellt werden.


    Wie Wolfram und Marlo zu dem Stab von Linhard stehen, weiß ich ebenfalls nicht. Ich habe vermutet, dass die beiden in den Stab gehören oder aufgenommen wurden. Aber das lässt sich klären.


    Meinen Bruder Ansgar kennst Du. Er sieht nicht nur extrem krank aus, er ist es auch. Er kann von Glück sagen, dass er hier nicht neben Brandur liegt Puschel. Ich möchte nachher mal mit ihm sprechen und mich mit ihm aussöhnen. Allerdings beobachte ich ihn noch einen Moment. Aufregung kann er in seinem Zustand nicht gebrauchen, dass wäre Gift für ihn. Aber bis jetzt blieb er die ganze Zeit über entspannt. Janko hat ihm, Marcella und Anwolf gerade ein Stück Kuchen geholt. Er kann es vertragen, er benötigt wieder was auf den Rippen.


    Janko ist der Mann neben Ansgar, der sich auch ein Stück Kuchen schmecken lässt. Er war der ehemalige Leibdiener von Ansgar und ist es scheinbar wieder. Eine gute und treue Seele Puschel, dass muss man ihm hoch anrechnen", erzählte Dave und ließ seinen Blick über die Gruppe schweifen.


    Er nickte minimal in Richtung der Nachtburg, aus der ein großer, kahlköpfiger Hüne in Begleitung eines kleineren, schlanken, schwarzhaarigen Mannes trat. Der Hüne war alt, dass sah man dem Kerl an, er ging leicht gebeugt aber dennoch schien er für sein Alter immer noch erstaunlich viel Kraft zu haben. Das Duo der beiden Männer wirkte auf gewisse Weise ulkig und zeitgleich hochgefährlich. Ein gewaltiger Bär, neben einem schwarzen Panther - dies sagten ihre Bewegungen.


    Urakos geschultes Auge als Henker erkannte, welche Gefahr von jedem einzelnen der Stabler ausging. Allen voran musste der schwarzhaarige Kerl eine sehr ernstzunehmende Gefahr darstellen. Jede Bewegung wirkte auf seltsame Weise geschmeidig, kontrolliert, so als ob er kein bisschen Energie verschwendete.


    Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke. Dave wich unbeabsichtigt einen Schritt zurück.


    `Das ist er...
    Junker Archibald von Dornburg...
    die Bestie...
    der Menschenfresser...
    der Babybeißer...
    mein Peiniger...


    Du erinnerst Dich daran was ich Dir über ihn sagte?
    So sieht er aus wie ein normaler Mensch, dass die ist Bestie auch. Allerdings ist sein Körper, vor allem sein Rücken mit so seltsamen Zeichen versehen. Diese Tätowierungen haben besondere Bedeutungen für ihn. Das heißt, wenn Du ihn folterst, nimm sie ihm - zerstöre sie, zerschneide sie.


    Und noch etwas, seine Zähne sind Waffen. Das klingt vielleicht lustig oder paradox, aber es ist eine Tatsache. Von der Bestie sind nur die oberen vier Schneidezähne samt den Eckzähnen noch normale Zähne. Der Rest, die komplette restliche Kauleiste besteht aus messerscharfen Reißzähnen! Frag nicht wie er das hinbekommen hat, es ist einfach so.


    Das heißt, solltest Du mit ihm kämpfen, nimm ihn nicht in den Schwitzkasten, denn er wird zubeißen um sich zu befreien. Und mit einem sehr starken Biss würde er Dir ein Fleischstück aus dem Arm beißen. Ich weiß wie sich sein Biss anfühlt und ich habe gesehen, was er anrichtet falls er mit voller Wucht zubeißt.


    Drum sobald Du ihn in Deiner Gewalt hast, zieh im die Zähne, schlag sie ihm ein, was auch immer... nur sieh zu dass er dieses Gebiss loswird. Zu Deinem Eigenschutz Puschel. Wie ich gerade bereits erklärte, hat er zudem messerscharfe Nägel. Die Nägel von ihm gleichen keinen normalen menschlichen Fingernägeln. Sie sind scharf gefeilt, spitz und hart.


    Noch etwas, ich weiß die Liste scheint endlos, er ist ein exzellenter Nah- und Schwertkämpfer. Er ist ungeheuer schnell, agil und er ist äußerst brutal. Muss er im Kampf ausweichen, dann weicht er nicht zurück, wie es jeder normale Kämpfer tun würde um zwischen sich und den Gegner Abstand zu bringen.


    Die Bestie weicht mit einer Drehung dem Hieb aus und rückt auf Körpernähe zu Dir auf. Das heißt er dreht sich und steht dann vor Dir, quasi Nase an Nase und sticht mit seinem Dolch zu! Das musst Du im Hinterkopf behalten, sonst tötet er Dich Puschel. Und das könnte ich mir nie verzeihen.


    Er war es der Rinelda und Tsounai angegriffen und ausgelöscht hat! Laut Brandur ist die Bestie zu allem Überfluss jetzt auch noch ein Vampir, dass hast Du ja selbst mitbekommen. Wer auf die wahnwitzige Idee kam einen schwertschwingenden, irren Menschenfresser in einen Vampir zu verwandeln den sollte man mit Anlauf in den Arsch treten.


    Dein Vorteil für seinen Unfall ist vielleicht seine Liebe zu allem Okkultem. Aber sei vorsichtig und lass Dich von ihm nicht um den Finger wickeln! Notfalls warten wir einfach auf die passende Gelegenheit. Ich hatte mir gedacht, dass er vielleicht von Kariakins Rücken stürzt?´, übermittelte Dave Urako mental.


    Dave lehnte sich an Urako an und musterte Archibald und Jesper. Van Verling hatte einen Arm um Archibalds Schulter gelegt und drückte ihn einen Kuss auf die Stirn.


    `Lecker... warum küsst er ihn nie auf den Mund? Angst? Ekel? Abscheu? Weil er weiß, was da schon alles reingewandert ist? Die Schnauze von Archibald ist wie das reißzahnbewährte Tor zum Abgrund. Du solltest Dich auch um Jesper kümmern Puschel... ich finde er benötigt auch eine kleine Behandlung, einen Denkzettel. Vorrangig ist jedoch die Bestie... Du weißt was er mir angetan hat... ´, übermittelte Dave grimmig während er sich bei Urako Schutz suchend einhakte.

  • Ansgar nahm mit dankbarem Nicken das Stück Kuchen entgegen und ließ es sich schmecken.


    "Dantoine gehört nun zu der Dienerschaft von Linhard, dass ist richtig Janko. Ich vermute, dass Linhard mir Dan ausleihen würde. Dessen fachliches Können was seine Heilfähigkeiten anbelangt steht außer Frage. Persönlich weiß ich nicht was ich von Dan halten soll. Du bist mir gefolgt Janko und das obwohl ich alles andere als ein umgänglicher Herr zu Dir gewesen bin.


    Dan hätte mir ebenso folgen können. Nun wobei Wut ist nicht angebracht, sondern vielmehr Dankbarkeit. Ich sollte nicht wütend erwarten, dass ein Mann wie Dan seine Existenz für mich aufgibt, nur um mir beizustehen. Ich sollte Dir vielmehr dankbar sein, dass Du dies für mich getan hast.


    Wie sagte Osmund vorhin so schön Janko? Brandur würde vielleicht nun einen Blick hinter den Schleier werfen.


    Ich jedenfalls habe es getan, zwar nicht hinter den Schleier des Seins, aber hinter den Schleier meiner permanenten Wut. Und der Blick ist äußerst angenehm. Zwar ist meine Ruhe im Moment den Medikamenten geschuldet, die ich nehmen muss um mich nicht selbst zu gefährden, aber das spielt keine Rolle. Ich genieße sie.


    Ich bin es leid permanent wütend zu sein. Die Wut nahm zu viel Platz in meinem Leben ein und sie hatte zu große Macht über mich. Einst war sie mein Schutz, aber dafür benötige ich sie nicht mehr. Sie ist wie ein alter Weggefährte, den ich nun gerne alles Gute wünschen würde zum Abschied.


    Aus diesem Grund werde ich auch mit meinem Bruder und meiner Exfrau sprechen. Deine Idee ist gar nicht schlecht Janko, Du hast Recht. Weshalb sollte ich Linhard nicht darum bitten? Aus Stolz länger als nötig krank zu sein, ist nicht gerade dass was ich mir wünsche. Ich werde Linhard nachher um Dantoines Hilfe bitten. Aber vorher bitte ich Dich um noch ein Stück Kuchen", grinste Ansgar.

  • Hasserfüllt betrachtete Urako den widerlichen kleinen Mann, den Dave ihm gezeigt hatte. Wie der schon guckte, wie er sich bewegte, alles an ihm erweckte Urakos Ekel. Urako gab sich keine Mühe, seine schlechte Laune ihm gegenüber zu verbergen, der Kerl durfte ruhig wissen, was er von ihm hielt.


    `Das ist er also. Im erste Moment dachte ich, dieser Chirag da wäre dein Peiniger gewesen, der guckt so komisch. Aber der Dornburg sieht mal echt richtig zum Kotzen aus. Deine Beschreibung macht nicht gerade Mut. Ich bin kein Kämpfer, Davy, im Gegensatz zu euch bin ich kein Meuchler, sondern nur ein einfacher Scharfrichter. Mich dem im Nahkampf zu stellen, so wie du den beschreibst, ist keine gute Idee. Wir müssen das anders klären. Ihn vom Greifen zu schmeißen, ist eine gute Idee. Schwupps, weg ist er. Und den knutschenden Fettsack schmeißen wir gleich hinterher, sonst macht der Ärger, wenn wir seinem kleinen Scheißerchen den Abflug in Richtung Boden spendieren.'


    Laut plauderte er:


    "Ich freu mich das Wölfchen, dich und auch den kleinen Lin wiederzusehen. Seit dem Frühstück damals, wo wir uns alle in eure Küche gequetscht haben, mag ich das Kerlchen. Ich werde ihm mal wieder eine Bemme schmieren, das hatte ihn damals gefreut. Er sieht anders aus. Erwachsener. Du stehst ihm doch bei, oder?"


    Argwönisch betrachtete Urako den Lichtalben, der sich in Linhards Nähe herumdrückte. Den würde er im Auge behalten.

  • Während Janko Ansgar noch mehr Kuchen brachte und Urako sich mit Davard unterhielt, bemerkte Kasimir, dass Linhard nach ihm zu suchen schien.


    "Hier bin ich", sagte er so freundlich wie ihm das im Zustand seiner tiefen Trauer möglich war. "Sucht Ihr mich?"

  • Marlo

    hielt Wolfram fest und streichelte ihn.

    „Es war schön mit allen zusammen. Irgendwie hat alles gepasst. Sogar das Gezicke untereinander hat irgendwie gestimmt. Das werde ich auch vermissen. Ruhig und einsam sind zwei verschiedene Dinge. Mir hat das genauso gefallen wie dir Wölfchen. Ich werde Brandur vermissen Wolfram, ich hab ihn sehr gemocht. Alles werde ich vermissen.
    Das wäre doch schön wenn wir dabei wären. Aufbruchstimmung muss ja nichts schlechtes sein. So bleiben wir zusammen als Pulk, wie du sagst. Und ich war noch nicht in Souvagne. Warst du schon mal da? Ich hätte es mir gerne beim ersten mal angeguckt. Dann würde Brandur noch leben.
    Ich bin für den Umzug, aber nur wenn du mitkommst. Ohne dich gehe ich nirgendwohin. Was denkst du für ein Quatsch sag mal? Sicher gehören wir noch zur Gruppe. Wieso denn nicht mehr? Du bist traurig Wolfram, dass zieht dich runter. Du warst nicht nur Gastgeber, du warst für Brandur ein Freund. Nur du hast ihm Unterschlupf gegeben. Kein anderer hätte das getan. Das hat er gewusst und drum kam er zu dir. Er wusste wie du bist.
    Denk an seine letzten Worte. Du bist nicht nur mir wichtiger, als du denkst Wölfchen. Ich kann es hundertmal sagen, du hörst nicht zu. Du warst zu lang allein Wolf, darum denkst du so seltsam. Und jetzt trauerst du um Brandur, dass macht es für dich noch schlimmer. Aber ich bin da, ich bin an deine Seite.
    Wir müssen uns da keinen Fleck suchen, wir wohnen wo die anderen hinziehen. Die werden nicht auf der Strasse pennen Wolf. Und wenns dir da nicht gefällt, können wir uns immer noch ein eigenes kleines Haus suchen. Ein Häuschen mit einen schönen Garten für dich. Wenn du gar keine Lust mehr hast, können wir zurück ins Tal ziehen. Guck mal, du musst dein Haus hier doch gar nicht verkaufen. Behalt es doch, es bedeutet dir viel und mir auch. Hier haben wir uns das erste mal geliebt bei den Tannen. Hier hab ich dir die Wahrheit gesagt, wie ich denke und fühle. Das schmeisst du nicht weg Wolf, da hab ich ein Wörtchen mitzureden.
    Die gute Zeit ist nicht vorbei, wir starten woanders eine neue und wir haben ein Tal wohin wir immer zurückkehren können. Haben auch nicht alle Wölfchen.
    Ich kann nicht ertragen, wenn du traurig bist. Unser neues Zuhause wirst du mit deinen Pflanzen schmücken. Oh ich hab eine Idee was ich dir baue. Ein Wintergarten, dass wär was für dich. Daran hast du Spass. Und die anderen Tiere kaufen wir in Souvagne. Ich hab nicht viel auf der hohen Kante Wolf, aber für dein Viecher wird es reichen und ein Häuschen ist bestimmt drin. Mein Verdienst hab ich immer gespart, ich musste nie gross was ausgeben. Das einzig teure bei mir sind meine Waffen und mein Pferd. Drum was du dir wünscht um glücklich zu sein, kauf ich dir oder bastele es dir wie das Bienenhaus. Zum Glück haben wir die ganzen Viecher noch nicht, wie hätten wir mit denen umziehen sollen. Kühe oder Pferde kann man am Strick mitnehmen. Mit Bienen geht das nicht. Entweder überleben die den Umzug nicht, oder wir.
    Der Frühling kommt langsam, wenn wir in den Bergen wohnen wirds noch eisig sein oder am Meer. Aber wenn richtig Frühling ist, könnten wir es festmachen. Ich würde es gerne festmachen. Andere tun es auch und schämen sich kein Stückchen. Und auf andere können wir scheissen Wolfram, Brandur hat Recht. Niemand hat uns reinzuschwatzen, was wir tun. Es ist unsere Beziehung. Wenn ich dich frage, womit muss ich rechnen?
    Feiger gehts echt nicht. Ich hab schon manchen in den Dreck geschickt, aber bei dir kriege ich einfachste Fragen nicht raus Wolf. Tolle Scheisse. Verzeihung ich wollte nicht dabei fluchen. Nochmal von vorn.“

    Marlo rieb seine Hände an seine Hose trocken und kämmte sich mit den Fingern die Haare hinter die Ohren. Er schaute Wolfram ganz genau an.

    „Wolf ich liebe dich.“

  • Wolfram lauschte kommentarlos den Ausführungen von Marlo. Er unterbrach ihn kein einziges Mal, denn die Worte von seinem Schatz taten ihm gut. Als Marlo anfing ihm zu erläutern, was er ihm bedeutete musste Wolfram verlegen lächeln.


    "Ich liebe Dich auch Marlo. Meine Antwort auf Deine Frage ist ja, ich möchte Dich heiraten", grinste Wolfram.


    "Marlo mal ehrlich, ich weiß nicht was Du für eine Vorstellung hast, aber wie wolltest Du mit den Bienen umziehen? Das geht mir nicht aus dem Kopf. Irgendwie habe ich so ein Bild vor meinem innerlichen Auge, wie Du hunderte Bienen an Bindfäden anleinst", lachte sich Wolfram schlapp und küsste Marlo liebevoll.


    "Danke für die Aufmunterung und die lieben Worte. Gut, wenn Du dabei bist, bin ich es auch. Wir haben einen Umzug zu regeln. Das Tal wird nicht verkauft, dass würde ich nie übers Herz bringen. Es war so lange mein Zuhause und es wird auch zukünftig unser Zuhause bleiben. Wir haben dann eben zwei davon, manche besitzen weitaus mehr.


    Für unser neues Haus legen wir zusammen, ich möchte nicht bei meinem Bruder wohnen. Das geht nicht lange gut, dass schwöre ich Dir. Wir beide können uns da noch so bemühen, spätestens am dritten Tag ist es mit dem Frieden vorbei. Ich möchte mich nicht mit ihm zanken. Sollten wir es tatsächlich hinbekommen uns zukünftig friedlich zu begegnen, wäre das klasse. Trotzdem möchte ich meine eigenen vier Wände.


    Ein Wintergarten würde mir gefallen, die Idee ist erstklassig Marlo. Garten, Wintergarten, Pflanzen im Haus, dass klingt für mich nach einem idealen Zuhause. Sogar mit angeleinten Bienen", gibbelte Wolfram und drückte Marlo gut gelaunt.