Fantome Forteresse in Irminabourg

  • Fantome Forteresse in Irminabourg


    Mit Davard von Hohenfelde zogen auch die Geister nach Souvagne um. Dave, nun Marquis einer Souvagnischen Scholle und stolzer Besitzer der Fantome Forteresse, hatte genau jenes Haus im größten Ort seiner Scholle gewählt. Den Ort benannte er nach seiner Tochter, Irminabourg.


    Die Geister waren eingebürgert worden. Aber mehr noch, sie waren nun eine offizielle Institution des Landes Souvagne, dem Orden der Fantome und Dave war ihr Oberhaupt.


    Neben Dave und einigen anderen Geistern, war vermutlich allen voran Montgomery der Gargoyle froh, wieder Souvagnisches Gestein unter seinen Krallen zu spüren, wenn er tagsüber auf den Zinnen des großen Hauses saß.


    Die Fantome Forteresse ist eines der Häuser, dass in Irminabourg direkt am Marktplatz zu finden ist. Es ist ein großes, mehrstöckiges, stattliches Fachwerkhaus, dass pure Gemütlichkeit wie auch Sicherheit verspricht. Genauer gesagt hat die Fantome Forteresse drei Stockwerke.


    Auch an was die Größe anbelangt, übertrifft die Fantome-Forteresse das alte Geisterhaus bei weitem. Das Haus ist groß, geräumig, hat ausreichend Zimmer zur Auswahl und bietet dennoch ausreichend Platz für so manche Hobbys oder andere Tätigkeiten der Fantome. Innen ist es ebenso gemütlich eingerichtet, wie der äußere Eindruck vermittelt.


    Ausreichend Quartiere, mehrere Gemeinschaftsräume, eine Gemeinschaftsküche, eine Schreibstube und vieles mehr runden das Haus ab und sorgen für das Wohl der Bewohner. Auch in diesem Haus befindet sich wieder eine Heilstube. Unter der Heilerstube im Keller wurde ebenso eine zweite Ebene eingerichtet.


    Diese zweite Berufsebene des Geisterhauses verfügt über einen riesigen Übungsplatz, ein umfangreiches Tunnelsystem zu einzelnen Quartieren, einen Geheimausgang, ein Zimmer des Oberhauptes, des Stellvertreters und des Heilers, ein Forschungslabor mit Zellen und gesicherten Wohneinheiten und mehrere Folterkammern.


    Wie schon am alten Geisterhaus in Shohiro, befindet sich auch bei diesem "Geisterhaus" direkt eine Anschlagtafel für Neuigkeiten in unmittelbarer Nähe des Hauses. Verlässt man das Haus, blickt man direkt auf den überdachten Brunnen des Marktplatzes. Händler jeglicher Art zu beiden Seiten runden das Gesamtbild ab und schaffen eine äußerst günstige, zentrale Lage.


    Nun war es an jedem Fantome, sich sein neues Zuhause in aller Ruhe einzurichten.



    Fantome-Forteresse
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  • Marcella


    war nicht eingebürgert worden. Aber das war klar, sie war ein Lehrling. Dave brauchte dann die Erlaubnis von ihrem Vater. Wichtig war das auch nicht. Marci arbeitete wo ihr Meister arbeitete. Das neue Haus war sehr schön und es war riesig. Marcella hatte sich noch gar nicht alle Zimmer angeguckt. Ihre Sachen hatte sie gut eingepackt. Besonders den Waschtisch mitden Porzelansachen. Sie richtete ihr neues Zimmer ein, dass viel grösser war als das alte.
    Danach ging sie in die neue Schreibstube und bereitete alles vor. Der erste Arbeitstag von ihren Meister und Anwolf in der Stube. Marcella schaute zufrieden nach und ging in die neue Küche. Auch die war riesig. Marci kochte Kaffee und brachte ihn in die Schreibstube. Sie hoffte Dave und Wolfi kamen bald. Marcella öffnete ihr Lehrbuch und fing an zu arbeiten. Dabei trank sie einen Kaffee und wartete.

  • Es war früh am Morgen und der Duft von frischgebrühtem Kaffee weckte Anwolf. Besser konnte ein Morgen kaum beginnen. Müde räkelte und streckte er sich und schaute sich einen Moment orientierungslos um, bis Wolfi wieder einfiel, wo er sich befand.


    Langsam und gemächlich stand er auf, zog die Vorhänge zur Seite und warf einen Blick hinunter auf den Markplatz. So früh am Morgen herrschte hier schon reges Treiben. Der Markt bot einige Stände, war gut besucht und lag direkt vor ihrer Haustür. Mehr konnte man sich nicht wünschen, wenn man etwas auf die schnelle einkaufen musste. Und dabei handelte es sich meist um Lebensmittel.


    Wolfi ging in sein kleines abgegrenztes Bad, wusch und rasierte sich und zog sich an. Als er sich fertig gemacht hatte, nahm er seine Unterlagen zur Hand und ging hinunter in die Schreibstube. Marcella war schon anwesend, hatte es sich über ihren Unterlagen gemütlich gemacht und Kaffee gekocht.


    "Guten Morgen Marci!", freute sich Wolfi und grinste über beide Ohren.


    Er drückte Marci fest zur Begrüßung und nahm sich ebenfalls einen Becher Kaffee. Anwolf stellte den Becher auf seinen neuen Schreibtisch und schaute sich die Schreibstube kurz genau an. Er prägte sich ein was wo lag. Vermutlich war auch die Tresorkombination die gleiche wie damals im alten Geisterhaus. Aber testen wollte er dies im Moment nicht, da ihm Dave dazu nicht die Erlaubnis erteilt hatte. Nachdem er seine Inspektion beendet hatte, setzte er sich neben Marci und schmunzelte sie an.


    "Es war ein langer Weg Marci. Wir sind einen gewaltig weiten Weg miteinander gegangen und Du hast stets treu zu uns gestanden. Gleichgültig was kam, Du warst immer für mich, Dave und meinen Paps da. Dafür danke ich Dir. Ich wollte die kommenden Tage Ansgar besuchen. Hast Du Lust mich zu begleiten? Das würde mich freuen wenn Du mitkommst Marci", grinste Wolfi.

  • Dave wachte auf, küsste Varmikan und kraulte Fedor und Brownie die Ohren, ehe er sich aus dem Bett schwang. Nachdem er sich fertig gemacht hatte, ging er direkt hinunter zur Schreibstube mit seinen beiden Hunden im Schlepptau. Marcella und Anwolf waren schon anwesend und Kaffee gab es ebenfalls.


    "Guten Morgen Ihr beiden", grüßte Dave gut gelaunt, setzte sich an seinen Platz und nahm sich einen Kaffee.
    "Morgen Davy", grüßte Anwolf grinsend zurück.


    "Wie ich sehe seid Ihr schon fleißig. Danke für den Kaffee Marcella. Und gut im neuen Zuhause geschlafen? Erinnert mich daran, dass ich nachher mit Maghilia sprechen muss. Ebenso mit Osmund, aber das Gespräch mit Maghilia ist wichtiger.


    Ab dem 07.05.203 ist Nekromantie in Souvagne vollumfänglich verboten. Das ist für einen normalen Nekromaten bis zum Meister kein Problem, aber für einen Lich ergeben sich daraus magische Nahrungsprobleme. Ich hatte Maghilia gebeten Irminas Amme und Beschützerin zu werden und sie stimmte zu. Nur stellt uns das vor große Probleme, wenn Maghilia in Souvagne keine Essenz zu sich nehmen darf. Sie würde altern und sterben. Sprich sie kann sich nicht mehr dauerhaft magisch am Leben erhalten. Folglich müssen wir uns eine andere Möglichkeit überlegen.


    Ich habe leider keine Ahnung davon, wie oft ein Lich magisch isst. Besteht der Bedarf in planbaren Intervallen, so könnte sie einen Ausflug nach Obenza machen, sich satt essen und gestärkt zurückkommen. Aber ist der Essenzhunger mit natürlichem Hunger vergleichbar, dann wird er sich danach richten, wie viel Maghilia magisch verbraucht hat. Dann könnte man es vermutlich nicht sonderlich gut einplanen. Aber all dass sind nur Spekulationen, ich muss mit Maghilia einmal in aller Ruhe und Ausführlichkeit darüber sprechen.


    Was zu einem weiteren schönen Punkt führt, Irmina selbst. Es dürfte sich ja nur noch um Tage handeln, bis sie das Licht der Welt erblickt. Sobald die kleine Maus da ist, werde ich mit Puschel und einigen anderen Fantomen nach Obenza aufbrechen und Derya abholen. Vorher kann ich mich nicht darauf konzentrieren. Jede Nachricht von Varmikan könnte bedeuten, dass Irmina da ist und dann möchte ich anwesend sein. Ich hatte schon Angst ihren Tag zu verpassen, als ich Linhard nach Souvagne begleitete", schmunzelte Dave und nahm einen großen Schluck Kaffee.


    Der Magier stand auf, ging zum Tresor, öffnete ihn so, dass man nur auf sein Kreuz sah und entnahm das Kassenbuch. Er setzte sich in aller Seelenruhe wieder hin, schlug es auf und grinste, was Anwolf ebenfalls über beide Ohren grinsen ließ.


    "Jetzt sind wir Zuhause oder? Wo das Kassenbuch das erste Mal in neuen Haus aufgeschlagen wurde", lachte Wolfi.
    "Ganz genau, so ist es", stimmte Dave gibbelnd zu, `Die Kombination hat sich nicht geändert´.


    Anwolf schaute sich einmal in der Schreibstube um und musterte Dave danach entgegen seiner sonstigen Art ziemlich ernst.


    "Hättest Du jemals gedacht, dass wir nach Souvagne umsiedeln und hier eine eigene Scholle verwalten? Ganz ehrlich, für das was auf der Hochzeit geschah, habe ich Brandur und Linhard gehasst. Ich habe versucht mir etwas einfallen zu lassen um die beiden aufzuhalten. Und notfalls sogar um sie zu töten.


    Unsere Maghilia war ein guter Stichpunkt. Sie hatte mir einmal angeboten, im Fall des Falles die Beseitigung von Linhard zu übernehmen. Und als Ansgar verschwunden war und Brandur sein Erbe einforderte, da hatte ich vor, genau dieses Angebot anzunehmen. Sie nahmen mir meine Eltern, sie nahmen mir mein Zuhause, also wollte ich Linhard umlegen lassen.


    Aber nicht nur das, ich wollte der Geistmagie den Rücken kehren. Ich wollte sogar Ansgar und Dir den Rücken kehren Davy und zwar indem ich Euren Weg abwählen würde und selbst komplett den dunklen Weg beschritt. Indem mich Maghilia ausbildete, indem sie mir zeigen sollte, was es heißt ein wahrer von Hohenfelde zu sein. Und mit dem Wissen hätte ich Brandur ausgelöscht. Das war mein Plan.


    Für mich hatten die beiden die Familie zerstört. Aber als ich gemeinsam mit Marci zu Maghilia ritt, habe ich mittendrin abgebrochen. Einerseits weil ich mit dem Nerven am Ende war und zweitens weil ich mehr Angst vor dem Umgekannten hatte, als ich zugeben wollte. Es musste ja einen Grund gegeben haben, warum Ansgar es auf andere Weise versuchen wollte. Und den Grund gab es schließlich auch.


    Letztendlich, nach all dem was passiert ist, wurde nur das zerstört was andere zerstörte. Auch wenn dieses Etwas für mich auf manche Arten ziemlich bequem war...", erklärte Anwolf nachdenklich.


    Dave legte die Feder beiseite und musterte seinen Neffen milde.


    "Wolfi, für Dich war die Situation nur bequem da Ansgar seine schützende Hand über Dich hielt. Und da Du das Haus rechtzeitig verlassen hast, bevor es Dich einholen konnte. Denn das ist es, was immer geschah, dieses Haus holte einen ein.


    Nenne es unseren dunklen Weg, nenne es das Haus - viele Namen für die gleiche Perversion. Schuld tragen alle Hohenfelde, die den Weg weitergingen und die alten Lehren der Hohenfelde fortführten. Ohne Ansgar Abschirmung wärst Du so geendet, wie wir alle geendet sind. Entweder als verkrüppelte Seele die bereit ist alles und jeden zu töten nur um nicht noch einmal so eine Folter durchstehen zu müssen oder als Leiche. Es gab nur diese beiden Möglichkeiten. Entweder bist Du der Sieger im Kampf um die Macht und lebst, oder Du liegst in der Gruft als Verlierer.


    Und genau da hatte Brandur angesetzt. Er hätte es vielleicht nur ein wenig anders angehen sollen. Aber wie und woher? Er hatte genauso wenig Ahnung davon wie jeder andere Hohenfelde. Dunwins, Alastairs und Kylions Diplomatie sah so aus, dass sie jeden auf grausame Art umbrachten, der sich ihnen nur ansatzweise in den Weg stellen konnte oder wollte. Und diese Männer waren nur an der Macht, weil sie alle ihre Brüder samt deren Familie ermordet hatten. Aber das betraf nicht nur Deinen Opa Dunwin, Deinen Uropa Alastair und Deinen Ururopa Kylion - es betraf jeden Hohenfelde davor, der einst die Familie anführte.


    Das endete erst mit Ansgar. Brandur und er kämpften für die selbe Sache auf verschiedene Arten Wolfi. Und da beide Hohenfelde sind, sahen sie sich leider nicht als Verbündete im Kampf, sondern als Konkurrenten. Eine andere Sicht auf die Welt, haben sie niemals gelernt. Bis zu dem Tag im Hof der Cantillions, da haben beide die Wahrheit begriffen. Und leider war es da für einen der beiden schon zu spät. Du hast gespürt, dass Maghilias Weg eine Lösung wäre, aber eine endgültige Lösung. Eine Lösung die nicht nur Deine Feinde, sondern Dich mit vernichtet hätte.


    Das Irmina also in Souvagne aufwächst und ihr niemals jemand etwas antun wird, ist somit ein Verdienst von Linhard und Brandur. Und selbstverständlich auch von Ansgar. Damit dies so bleibt, für jeden der unter meiner Obhut lebt, dafür bin ich da", schmunzelte Dave freundlich.


    "Dafür sind wir alle da. Die nächsten Tage möchte ich Ansgar besuchen, Marcella könnte mich begleiten, wenn sie mag. Vorher möchte ich gerne Linhard besuchen und ihn fragen, ob er eventuell ebenfalls Lust hat uns zu begleiten. Ein versöhnlicher Neuanfang", pflichtete Wolfi bei.
    "Ein versöhnlicher Neuanfang klingt sehr schön Wolfi", freute sich Dave.

  • Minaddar


    betrat die neue Heilstube. Alles im neuen Haus war grösser und ganz neu eingerichtet. Mina ging durch die ganze Heilstube und machte sich mit allen Dingen vertraut. Er merkte sich wo alles lag und räumte die Sachen für den ersten Arbeitstag hin. Er freute sich mit Pavo zu arbeiten. Von Obenza hatte er es bis hier geschafft. Er hatte die Kriminalität ganz hinter sich gelassen. Die Geister genauso. Sie waren jetzt eine gute Organisation und das freute Minaddar. Er war froh, dass sie es geschafft hatten. Hier wartete ein ganz neues Leben auf sie. Sogar ein Baby war geboren worden. Irmina hiess sie. Im Haus roch es schon nach Kaffee. Er ging in die Küche und holte sich einen Pott. Der erste Patient konnte kommen.

  • Urako lebte sich nach dem Umzug rasch in der Forteresse ein. Er war in seinem Leben oft genug umgezogen und es störte ihn nicht, den Wohnsintz zu wechseln. An den grauenhaften souvagnischen Dialekt um ihn herum würde er sich noch gewöhnen. Das Wichtigste zog schließlich mit ihm gemeinsam nach Souvagne: Gasmi, Dave und natürlich auch Flocke, der inzwischen aussah, als ob er zusammen mit Eloise schwanger geworden sei. Vielleicht war es das mangelnde Training, vielleicht Urakos häufige Grillabende, oder aber es täuschte auch und Urako wurde lediglich von Daves Einschätzung, dass Flocke ein Schwamm sei, angesteckt - nicht, dass ihn das in irgendeiner Form stören würde.


    Auch die anderen ehemaligen Geister waren mit von der Partie. Pavo hatte seine Heilstube eingerichtet zusammen mit Minaddar, den Urako inzwischen sogar nett fand, obwohl er ein Spitzohr war und somit unter Generalverdacht stand. Sogar der hatte sich als guter Kumpel erwiesen, der Urako bei kleineren Wehwehchen zur Seite stand und ihn nicht nur in vorbildlicher Weise bemitleidete, sondern ihm auch hilfreiche Tipps gab oder Medikamente zusammenmischte.


    Nur das gerade angefangene Moorbeet und die frisch fertig gestellte Grillecke fehlten Urako. So verwunderte es nicht, dass er, kaum das alles innen eingerichtet war, draußen das Pflaster mit einer Spitzhacke aufriss und anfing, eine neue Grillecke anzulegen. Für ein Moorbeet gab es hier keinen Platz, aber er hatte sich einen Moorkübel zurechtgemacht, der neben dem Eingang stand und mit fleischfressenden Pflanzen aufzuwarten wusste.


    Glücklich karrte Urako eine weitere Schubkarre voller Steine für den Grillplatz heran.

  • Maghilia

    war zufrieden mit ihre neue Aufgabe. Irmina war ein gutes Baby. Sie schrie nicht viel, dafür hielt sie gerne Dinge fest. Maghilia nahm das Baby auf den Arm und ging in die Küche. Dort legte sie das Baby auf den Tisch und trank einen Kaffee. Der pinke Tiefling war draussen vor dem Haus. Eigentlich sollte der mit ihr einkaufen gehen, aber das hatte der sicher vergessen. Das passierte Mag selber oft. Sie einen grossen Kaffeebecher und das Baby und spazierte gemächlich nach draussen. Maghilia drückte den Becher Urako in die Hand. Bei der ganzen Schufterei hatte der sicher Durst. Die alte Nekromantin setzte sich auf einen Stein und schaute ihm bei der Arbeit zu. Das Baby legte sie auf ihre Beine ab. Er war schon weit gekommen. Eine Grillecke und ein Moorkübel hatte er gebaut. Er war fleissig.

    „Wir gucken dir bei der Arbeit zu. Drin ist nichts los. Hoffentlich magst du den Kaffee so. Das Baby ist leise und lieb. Ein gutes Baby. Hast du Osmund gesehen? Ich dachte der alte Sack wäre mit hierher gezogen. Wo ist der überhaupt? Und wo hab ich mein Kaffee gelassen? Vermutlich hat den jemand gestohlen. Wenn Wolfi in der Nähe ist war der das. Das ist eine üble Angewohnheit von ihm. Er trinkt ständig von mir den Kaffee weg. Sogar auf der Hochzeit konnte der sich das nicht verkneifen seine alte Tante zu ärgern. Dabei hab ich es immer gut mit den Jungen gemeint.
    Was ist mit dir? Wollten wir nicht zusammen auf den Markt einkaufen gehen? Irgendwas wollten wir doch zusammen kaufen. Erinnerst du dich daran was? Das ist verflixt mit dem Alter, dass sage ich dir. Ich muss mir mal wieder eine Auffrischkur gönnen. Ich dachte ich rede mal mit Osmund. Aber der alte Knacker ist verschwunden. Oder der versteckt sich, weil der nicht mit mir reden will. Das kann auch sein. Es kann auch sein, dass er seinen verfluchten Leibdiener sucht. Der Kerl ist faul und sehr dämlich. Ich hätte den schon verarbeitet. Aber Osmund ist zu weich. Das sind sie alle die von Wigbergs. Ansgar kommt sehr nach denen. Darum war er auch sehr weich zu seine Kinder. Am Ende hatten er und Brandur doch Recht. Aber vorher hätte ich anders entschieden an seine Stelle. Was sagst du dazu, dass wir hierher gezogen sind?
    Die Gegend ist schön, die Leute sehen lustig aus. Alle sind so bunt gekleidet wie verrückte Parradiesvögel. Keine von Hohenfelde würde so rumlaufen wie ein Buntspecht. Ich trage immer gedeckte Farben, dass schmeichelt mir. Findest du auch? Ganz sicher sogar, denn du wolltest ja meine Begleitung für den Markt. Deine Farbe ist übrigens sehr schön. Sie passt gut hierher. Nur du musst was mit deine Haare machen Junge. Die sind dünn wie Zeitungspapier. Schau dir meine Haare an. Lang und voller Kraft. Ich weiss was ich mache, ich werde eine Kur für uns beide machen. Weil du so fleissig für uns alle an unsere Grillecke arbeitest. Dann werden deine Haare wieder schön.
    Dave hätte das auch für dich tun können. Aber er kümmert sich lieber um diesen Pavo. Ich glaube Pavo ist ein Goblin. Er sieht verdächtigt grünlich aus. Er ist alt und fett wie Osmund, ist dir das mal aufgefallen? Die beiden essen zuviel. Genau wie der fette Frostalb. Dave liebt ihn sehr, aber deshalb darf er ihn nicht so mästen. Der platzt noch aus alle Nähte. Der sieht jetzt schon aus wie eine Stopfgans. Wenn er so weiter macht bleibt nichts von seiner Schönheit. Nur seine Augen.
    Der Rest sieht bald aus wie eine Fleischlawine.
    Das erinnert mich an meine Profession. Hast du mein Geschenk noch? Ganz sicher, du siehst aus wie ein guter Junge Tiefling. Ich werde neue Kunst schaffen. Das Baby soll ein Spielgefährte bekommen. Dann freut es sich. Ein kleinen Ghul könnte ich ihm schaffen. Ich freue mich schon auf den Abend. Dann können wir deine neue Grillecke einweihen. Dafür müssen wir auch auf den Markt. Wir müssen gutes Fleisch holen. Die Arbeit macht dir Spass, dass sehe ich. Meine Arbeit macht mir auch Spass. Beherrscht du Magie? Wenn ich hier wohne, muss ich alles über meine Mitbewohner wissen.
    Hoffentlich wird es bald wärmer. Meine alte Knochen mögen die Kälte nicht, ich sehne mich nach dem Sommer. Das ist lustig, denn die meisten denken das Nekromanten wie ich es kalt mögen. Da ist sie doch, meine verfluchte Kaffeetasse. Sie steht bei dir Tiefling.
    Dave hat mir erzählt, dass ihr auf Jagd gehen werdet. Nach der Tochter von seinen Erzfeind. Ich könnte euch helfen. Wir haben zu spät erfahren, was Dunwin getan hat. Wir waren nicht vor Ort. Seine Kinder streng erziehen ist richtig, aber sowas darf keiner einem Kind antun. Darum bewache ich das Baby. Versucht einer es anzufassen oder zu entführen lege ich ihn um. Das Baby ist wirklich goldig. Ihre Seele ist voller Magie, dass spüre ich. Wie weit bist du Tiefling? Dann können wir gleich los. Begleite die alte Maghilia, damit ihr keiner was tut.“

    Die alte Nekromantin lachte über ihren eigenen Witz und streichelte das Baby.

  • Anwolf gesellte sich mit einer Kaffeetasse nach draußen zu Maghilia, Urako und Irmina. Er schaute den beiden zu und musste darüber schmunzeln, wie Maghilia auf den armen Puschel einredete. Der Tiefling kam überhaupt nicht dazu zu antworten, da Maghilia wie ein Wasserfall weitererzählte und sich die meisten Antworten selbst gab. Aber so kannte man sie.


    Und genau das war sicher der Grund, warum ihr derzeitiges Lieblingsopfer Osmund das Weite gesucht hatte.


    Urako hingegen arbeitete unermüdlich weiter an ihrer gemeinsamen Grillecke. Wolfi setzte sich neben Maghilia und streichelte Irmina.


    "Ich habe genau gehört was Du über mich gesagt hast. Ich habe Deine Tasse weder heute noch damals ausgetrunken Mag, dass schwöre ich Dir. Du hast den Inhalt verschüttet. Warum sollte ich Deinen Kaffee stehlen? Man Mag, wenn wir nichts hätten, eines haben wir Dank Dave immer - ausreichend Kaffee", lachte Wolfi.


    Gut gelaunt streichelte er von Irmina die kleinen Hände, dabei musterte sie ihn mit ihren großen dunklen Augen.


    "Sie wird mal eine Schönheit, so wie wir beide Mag", lachte Anwolf.

  • Dave und Varmikan gesellten sich einen Moment später dazu und schauten sich das Schauspiel ebenfalls an. Eigentlich hatten sie in der Schreibstube zu arbeiten, das Wetter war schön, Wolfi hatte sich verdrückt und war nicht zurückgekehrt, also hatten sie sich selbst mit einer Tasse Kaffee einen Auszeit im Hof gegönnt und dabei Wolfi gefunden.


    "Na Puschel? Alle schauen Dir bei der Arbeit zu. Gut dass Du doppelt schuften musst, liegt jetzt an mir. Aber weißt Du was? Da wir heute sicher eh nicht mehr in der Schreibstube arbeiten werden, werde ich Dir helfen und zur Hand gehen. Ich gehe mich nur schnell umziehen. Varmi halt mal solange meinen Kaffee", bat Dave und verzog sich kurzerhand wieder ins Haus.


    Varmikan nahm grinsend die Kaffeetasse entgegen und setzte sich wie ein Huhn auf der Stange neben Anwolf und Maghilia.


    "Und soweit alles klar bei Puschel? Wir haben uns lange nicht mehr unterhalten. Wie läuft es bei Dir und Gasmi so? Uns hält Irmina manchmal ganz schön auf Trab, wobei Mag uns eine große Hilfe ist. Aber die kleine hat zu den ungewöhnlichsten Zeiten Hunger. Man könnte meinen sie kommt nach mir. Jedenfalls behauptet das Dave, Du kennst ihn ja.


    Hast Du Dich mit Gasmi schon richtig eingelebt und alles wieder so dekoriert wie damals im Geisterhaus? Falls Du Lust hast, könnten wir das neue Haus mal auf Vordermann bringen und es schön dekorieren. Dazu hätte ich echt Lust.


    Pavo hat in seiner Heilstube schon überall seine Kräuter aufgehangen, wobei ich glaube das Zeug ist gar keine Deko, sondern er benutzt es wirklich", lachte der Frostalb.


    Dave kam nach einigen Minuten zurück und zwar in völlig untypischer Kleidung. Er trug keine schwarze Robe, sondern ein schlichtes Hemd und eine Hose. Und seine langen Haare waren auch nicht mehr lang, sondern ein ziemlich kurzer Fransenhaarschnitt. Er gesellte sich direkt zu Urako und packte mit an.

  • "Hast du dir jetzt gerade selbst die Haare abschgeschnitten?", fragte Urako baff. "Das sieht ... gewöhnungsbedürftig aus. Aber nicht schlecht. Sogar gut. Aber unordentlich, ich richte dir das dann mal. Moooment, Tantchen."


    Maghilia war zwar nicht seine Tante, aber da sie alle Tante Mag nannten, nannte er sie auch so. Urako verschwand kurz im Inneren des neuen Hauses und kam kurz darauf mit einem Tablett wieder, auf dem eine volle Kaffeekanne, Kekse zum Ditschen und ausreichend Becher standen, dazu kleine Löffel, Sahne und Zucker. Unterm Arm hatte er einen Klapptisch und wenn Gasmi tat, worum Urkako ihn gebeten hatte, würde er Klappstühle und Sitzkissen anbringen.


    Urako baute den Tisch auf, setzte sich auf ein Stück halbfertige Mauer, das schon ausgehärtet war, schenkte sich selbst was ein und begann Maghilias Fragen zu beantworten.


    "Den Ghul konnte ich leider nicht mit nach Souvagne nehmen. Die Teile sind hier verboten, drum hab ich ihn freigelassen. Ich denke, er kümmert sich. Wir können dann einkaufen gehen, sobald ich hier fertig bin, nicht, dass dir was passiert. Schöne junge Frauen laufen immer Gefahr, dass die einer wegschnappt. Aber ich pass auf dich auf. Klar kann ich Magie - Feuermagie. Du solltest mal meine Flammenpeitsche sehen. Pavo IST ein Goblin und er ist nicht fett, sondern genau richtig. Das Problem ist, dass du dürr bist wie ein Bündel Stöcke, für dich ist jeder fett, sogar Varmi. Du musst was essen, hier sind Kekse, bedien dich."


    Urako klopfte auf die Mauer neben sich. "Komm schon, Flocke, setz dich und nimm dir reichlich Sahne und Zucker." Urako befüllte ihm einen Becher voll mit Schlagsahne, goss einige Löffel Zucker darüber und ganz am schluss gab er ein Schlückchen Kaffee hinzu. "Hier, trink was. Gasmi sollte sich darum kümmern, dass unsere Bude wieder genau so gemütlich wird wie die alte, aber ich weiß gar nicht, wie weit der gekommen ist. Er ist dauernd weg, steckt wieder in irgendeiner Höhle drin, beziehungsweise das, was sich für ihn nach Höhle anfühlt, wie Spalten hinter Schränken und unter dem Sofa. Aber die Möbel stehen schon drin."


    Urako musterte Dave.


    "Wenn du schon mal ausnahmsweise praktisch angezogen bist, kannst du gleich mal weitermachen. Da steht der Mörtelkübel, dort liegt die Maurerkelle und die Steine sind in dem Schubkarren. Du kannst einfach dort fortsetzen, wo ich aufgehört habe. Mörtel drauf, Stein drauf, immer abwechselnd, dann wird das. Sieht echt gut aus deine neue Kluft." Während Dave schuften sollte, nutzte Urako die Gelegenheit, hinter dessen Rücken Varmikan einen Kuss zu stibitzen.


    "Das Baby ist niedlich. Aber für mich wäre das nichts. Mit dem kann man nichts machen, das liegt nur rum und guckt. Ich wüsste nicht, was ich den ganzen Tag damit soll."


    Er musterte Wolfi, der ein wenig schüchtern wirkte.


    "Was ist eigentlich mit dir, wie fühlt man sich so als kleiner Bruder des Sippenoberhaupts? Und wie geht es deinem Alten? Der wirkte ja ganz schön marode das letzte Mal."

  • Dave hockte sich neben Urako und trank einen Schluck aus Varmikans Sahnetasse.


    "Du weißt doch, dass ich die Haare kurz haben wollte. Und gerade hatte ich für fünf Sekunden Mut, also habe ich sie abgeschnitten. Einfach so. Du wolltest den Zopf ja haben, darum habe ich ihn Dir aufgehoben. Den Rest habe ich einfach so geschnitten, wie ich dachte dass sieht einigermaßen gut aus", lachte Dave leise. Er trank noch einen Schluck und streichelte seine Tochter.


    "Mit einem Baby an sich kann man nichts machen, jedenfalls nichts was Du als unternehmen empfinden würdest. Du kannst es nur lieb haben, es umsorgen, aufwachsen sehen und Dich um es kümmern. Und Du musst Dich sogar recht häufig um das Baby kümmern. Es hat ziemlich oft Hunger, fast so wie Varmi", grinste Dave.


    "Was habe ich gesagt? Er behautet ich wäre hätte einen Appetit wie eine 10 Köpfige Riesenraupe, aber dass er meinen Sahnekaffee trinkt, darauf geht er mit keinem Wort ein", grinste Varmikan zurück und lehnte sich an Urako an.


    Gasmi kam mit grimmigem Blick in den Garten gestiefelt und grinste dann breit. Unter beiden Armen trug er eine Unmenge an Sitzkissen, während er sich mit seinem Greifschwanz die Klappstühle geschnappt hatte.


    "Nimmt mir einer mal was ab?", fragte er gut gelaunt und Anwolf ging ihm direkt zur Hand.
    "Sicher, dass macht fünf Taler fürs Befreien", grinste Wolfi.
    "Träum weiter", prustete Gas und küsste Puschel zur Begrüßung und strubbelte ihm durch die Haare.


    "Puschel, sobald Irmi etwas älter ist und laufen kann, dann werde ich ihr alles beibringen. Aber noch ist es nicht so weit. Im Grunde muss man sie einfach behüten, pflegen und warten Puschel. Schneide meine Haare ruhig nach, dass würde mich freuen. Das war einfach eine Spontanaktion, mir endlich die gewünschte Kurzhaarfrisur zu verpassen.


    Ansgar hat es ziemlich erwischt Puschel, er ist dem Tod gerade noch einmal von der Schüppe gesprungen. Brandur und er haben sich in ihrem Duell nichts geschenkt. Das Schlimmste war wohl, die Verletzung seines Herzens. Er benötigt noch einige Zeit, bevor er wieder richtig gesund ist. Dazu darf er sich nicht aufregen, aber wer Ansgar kennt, weiß wie schwierig das für ihn ist. Deshalb nimmt er Beruhigungsmittel, damit er sich gar nicht erst aufregen kann.


    Zudem täte es ihn gut, wenn er nicht in seinen finsteren Gedanken versinkt. Er benötigt eine Aufgabe, die ihn von seiner Krankheit ablenkt und an der er Freude hat. Ich hatte schon mit Alexandre geredet. Vielleicht könnte er ihm einen Beruf als Dozent vermitteln, oder Ansgar könnte bei Alexandre selbst arbeiten.


    Als Marquis muss Alexandre stets einen Überblick über seine Finanzen und anderen Buchhalterischen Dinge haben, den hat er aber leider nicht. Und da käme doch wunderbar Ansgar ins Spiel. Das beherrscht er genauso gut wie ich.


    Ich hatte ihn schon nach einer Stelle für Ansgar gefragt, aber bis jetzt habe ich noch keine Antwort erhalten. Ich werde noch einmal nachhaken", erklärte Dave freundlich.


    Anwolf stellte die Stühle auf und legt die Sitzkissen ordentlich drauf, um sich etwas Zeit zu verschaffen. Er hatte immer ein Kloß im Hals, wenn er über den Gesundheitszustand von seinem Vater nachdachte. Zwangsläufig kamen damit all die Erinnerungen wieder hoch, die sie gemeinsam oder zwangsweise auch getrennt nach Dave und Varmikans Hochzeit erlebt hatten.


    Den Familienkrieg, die Angst, die Sorge einander nie wiederzusehen, den möglichen Tod seines Vaters durch Brandur und Linhard und seinen eigenen Tod. Aber auch der Zusammenhalt mit seinem Onkel, Varmi, Urako und den Geistern, den stetigen Beistand von Marcella, dass alles gehörte für Wolfi untrennbar zusammen.


    Letztendlich sogar die Versöhnung mit Brandur und Linhard. Er hatte sich immer eine Versöhnung mit seinem Bruder gewünscht, als diese dann mehr oder minder von Brandur erpresst wurde, hatte er sich eigentlich rein pro forma dagegen wehren wollen, um nicht als Schwächling da zu stehen.


    Und dann hatte sie dieser wahnsinnige Vampir bedroht und Brandur hatte ihnen beigestanden. Zwar aus der Ferne, aber er hatte trotz allem Wort gehalten, auch wenn Wolfi etwas ganz anderes vermutet hatte. Er ging davon aus, dass Brandur ihnen bei der ersten Gelegenheit in den Rücken fallen würde. Aber das tat er nicht.


    Und Linhard hatte es ebenfalls nicht getan. Sein Bruder bemühte sich bis heute um eine Versöhnung, die sie im Grunde beide wollten. Nur hin und wieder gab es Situationen, in denen sie sich etwas ankreideten. Eine Situation war die Hochzeit, wo er keine Einladung bekommen hatte. Sicher konnte man Linhards Sichtweise verstehen, aber seine doch ebenso. Wolfi hätte sich sehr über eine Einladung gefreut. Linhard schrieb keine, da er keine Enttäuschung erleben wollte. Aber wenn jeder stur nur nach der eigenen Sichtweise ging, dann würde sich niemals etwas ändern.


    Und für Sturheit war seine Familie bekannt. Hinzu kam noch, dass sie beide die Söhne von Ansgar waren. Gleichgültig ob Lin das nun verleugnete oder nicht, er war genauso stur wie sein Vater und Wolfi war das auch.


    Aber er hatte sich bemüht und einen Schritt auf Linhard zu gemacht. Sie hatten sich zuletzt ganz gut verstanden, er hoffte es blieb so. Bis auf den Ärger mit dem schrecklichen Leibdiener, der ihn am ganzen Hof blamiert hatte, war alles gut gelaufen.


    Wolfi setzte sich und rührte gedankenverloren seinen Kaffee um.


    "Linhard und ich haben uns ausgesöhnt Puschel. Ich bin den Streit leid, ich war ihn schon lange leid. Aber manchmal streitet man weiter, weil der andere keine Ruhe gibt. Und wir beide haben uns damit abgewechselt. Er wollte Ruhe, dann habe ich gestritten und wollte ich Ruhe, dann hat er gestritten. Wir haben vereinbart die alten Dinge ruhen zu lassen. Sonst gibt es keine neuen, besseren Zeiten.


    Wie es sich anfühlt der Bruder vom Sippenoberhaupt zu sein?
    Tja einmal hat mir das den Arsch gerettet. Ich war am Hofe und wollte ein bisschen für Dave horchen. Jedenfalls hatte ich ein ganz nettes Gespräch mit einem Leibdiener. Name - Nathan. Ich kann nur jeden vor Nathan dem Schrecklichen warnen.


    Er sieht aus, als könnte er kein Wässerchen trüben, aber hinter seiner freundlichen Fassade, da lauert der Abgrund! Ich redete noch mit ihm und er erklärte mir, dass er einmal von einem Magier ausgelesen wurde und Panik hatte.


    Da ich so blöde wie ich bin, Nathan beweisen wollte, dass nicht alle Magier einem grauenvolle Schmerzen dabei zufügen, habe ich mich mit ihm verbunden und ihn mental angesprochen. Auf einmal sprang er auf und schrie los, ich sollte aus seinem Kopf verschwinden!


    Das war noch nicht alles, denn da ging es erst los. Gardisten kamen herbeigeeilt und ich musste mich rechtfertigen was ich getan hatte und wer ich bin. Also sagte ich, dass ich der Bruder von Linhard bin. Ganz schön erbärmlich, mich damit rauszureden, aber ich dachte die knüpfen mich wegen dem Schreihals auf.


    Also musste ich gemeinsam mit den Gardisten zu Linhard latschen und ihm brühwarm erzählen was mir passiert war. Leider habe ich mich da dann mit ihm gestritten. Er hat den Gardisten gesagt, wer ich bin und ich kam mit heiler Haut davon. Wir hatten uns danach wieder versöhnt.


    Von daher rate ich Euch bloß vorsichtig zu sein, wenn Ihr einem Nathan über den Weg lauft. Nehmt die andere Richtung.


    Dave hat Recht, Paps geht es gesundheitlich immer noch recht bescheiden. Es geht ihm zwar schon etwas besser, aber eine Anstellung würde ihm wirklich gut tun. Linhard und ich wollten ihn bald besuchen. Ich denke dass sollten wir schnellstmöglich machen. Vielleicht alle zusammen, dass freut Paps. Dann könntet Ihr seine neue Freundin kennenlernen, die ist ganz nett. Ich hoffe er wird bald wieder gesund, ich habe Angst um ihn", gestand Wolfi ehrlich.


    "Dann besuchen wir ihn heute Abend und bringen ihm was Schönes mit, am besten etwas leckeres, damit er wieder etwas mehr auf die Rippen bekommt. Puschel begleite uns doch, Ihr beiden habt Euch auch immer gut verstanden. Vielleicht möchten ja Osmund und Maghilia auch mitkommen. Ich baue dann mal weiter, ich hoffe das wird was", schmunzelte Dave und küsste zuerst Varmikan und dann Puschel. Dave machte sich direkt an die Arbeit.


    Gasmi nahm sich auch eine Kaffeetasse füllte sie aber nur mit Sahne und Zucker und löffelte den Gaumenschmaus.


    "Wir kommen selbstverständlich mit. Puschel, wir sollten Ansgar eine Zuckerschlange schenken. Am besten eine schöne, fette, saftige Schlange. Wenn man so krank ist, ist die beste Medizin, das gesamte Rudel um sich zu haben. Allein die Anwesenheit vom Rudel stärkt die Selbstheilungskräfte. Und man muss sehr auf die Hygiene achten, bei schweren Krankheiten. Ich werde Ansgar alles über Hygiene beibringen.


    Ich habe Häkelherzen und Häkelpüppchen bei uns aufgehangen, damit sie gute Laune verbreiten. Ein Püppchen werde ich Ansgar einpacken. Dass kann er sich dann ins Schlafzimmer hängen. Wir bekommen ihn schon wieder hin. Puschel wenn wir Grillen, sollten wir Ansgar auch einladen. Gutes Fleisch mit viel Soße und er kommt schnell wieder zu Kräften", erklärte Gasmi und spielte mit Urakos Puschel am Schweif.

  • Marcella


    wunderte sich wo alle am morgen blieben. Sie schaute in der Schreibstube aber da war niemand. Sie suchte überall und fand ihre Leute draussen an der Grillecke. Erstaunt guckte sie ihren Meister an, der seine langen Haare abgeschnitten hatte. Er sah gut aus mit kurzen Haaren. Marcella setzte sich neben Wolfi und schaute das Baby an. Maghilia hatte es auf dem Arm und passte auf. Das war gut.
    Urako und Dave waren fleissig und bauten weiter an der Grillecke. Marcella beschloss gefüllte Brote zu backen. Die schmecken besonders gut zu Grillfleisch. Sie fühlte sich wohl in den neuen Haus. Es war viel grösser und sogar ihn ihrem Quartier war viel mehr Platz. Sie wollte gerne ein bisschen in den Ort hinein gehen um nach schönen Dingen für ihre kleine Stube zu stöbern.


    "Wolfi ich wollte nachher in den Ort. Ich brauche noch ein paar Dinge für meine Stube. Kommst du mit? Wir könnten reiten. Meine Reitziege braucht Auslauf und dein Pferd sicher auch. Was sagst du dazu Wolfi? Wir durchstreifen wieder die Gegend und essen Süsskuchen. Das neue Haus ist wirklich schön. Ich wollte für euch gefüllte Brote backen, wenn wir grillen. Die Grillecke wird schön, ihr wart fleissig. Deine neue Frisur sieht gut aus Meister."


    Marcella nahm sich auch einen Kaffee und genoss die Pause.

  • Maghilia


    freute sich dass sie gemütlich zusammen sassen. Da Anwolf da war, konnte der auch das schwere Baby halten. Sie drückte es ihm vorsichtig in den Arm. Mag die alte Nekromantin schaute Dave an. Er hatte seine Haare abgeschnitten und das war nicht witzig.


    "Anwolf du musst deine Tante mal von selber das schwere Baby abnehmen. Dass muss du sehen. Du bist wirklich faul und gefrässig und versoffen. Da wunderst du dich, wenn ich mit dir schimpfen muss. Aber du bist jung, du lernst das noch. Hat einer von euch Osmund gesehen? Ich warte auf den alten Sack den ganzen Tag. Wir wollten zusammen was unternehmen. Und wehe einer von euch denkt was falsches. Da ist nichts.
    Dave mein Junge bist du verrückt? Warum hast du deine Haare abgeschnitten? Das kannst du nicht machen damit siehst du aus wie ein Bürgerlicher. Die Haare sind doch ein Standesabzeichen. Wer hat dir das eingeredet? Dieser weisse Alb? Ich hab gleich gewusst, dass mit dem was nicht stimmt. Du hättest auf deine Tante Maghilia hören sollen. Er stiftet dich nur zu Unfug an. Ich werde mit unseren Heilalben reden, der soll dir was für Haarwuchs brauen. Guck wie gut der unseren Tiefling geholfen hat.
    Tiefling Ossi wird bestimmt nicht mehr kommen. Ich muss seinen Verwandten Wolfram noch wegen einen kleinen Haus fragen. Es soll ein bisschen ausserhalb liegen, wo ich meine Arbeit machen kann. Dafür brauch ich Ruhe. Ich dachte Ossi hat Lust sich ein Haus zu teilen. Aber antwortet der mal? Der ist nur unterwegs. Wo der sich rumtreibt möchte ich wissen. Wir gehen gleich zum Markt Tiefling. Du weisst noch was sich bei eine alte Dame gehört. Anwolf passt solange auf das Baby auf. Wir bringen dir was schönes mit Wolfi."


    Maghilia stand auf und stellte die Kaffeetasse weg.


    "Ich bin bereit für einen Bummel."

  • Urako erhob sich und begrüßte seinen Mann mit einem liebevollen Kuss, indem er ihm die Sahne von den Lippen leckte. »Schön, dass du alles dekoriert hast. Die Püppchen und Herzen kann man wunderbar für fiese Nadelzauber verwenden. Das zeig ich dir bei Gelegenheit mal. Aber jetzt muss ich mich erstmal um Tante Mag kümmern. Sei so gut und pass derweil auf, dass Dave die Mauer nicht schief zu Ende bringt, ich will sie ordentlich haben. Hase, Flocke, Marci, Dave, Anwolf.« Er tippte sich zum Abschied an die Schläfe. Dann bot erder alten Maghilia galant seinen Arm an.


    »Was dein Ossi braucht, ist ein Liebeszauber, dann wird das was. Wir können ja mal nach den Zutaten suchen. Vielleicht auch schicke Unterwäsche für dich, um dem Ganzen nachzuhelfen. Ich kann dich beraten.« Er grinste breit sein zahnloses Grinsen. Urako und die Greisin spazierten langsam in die Innenstadt, um zu schauen, was für Läden Irminabourg so zu bieten hatte.