• Die Abenddämmerung setzte ein, die Schatten waren schon sehr lang geworden, doch auf dem großen Marktplatz der Stadt waren zahlreiche Menschen versammelt, die alle wie gebannt auf eine Tribühne sahen: den Henkersplatz.
    Es wurde ein Mann hinauf geführt. Nach seiner äußerlichen Verfassung nach zu urteilen, hatte er schon bessere Tage gesehen.


    Es war ein Mann, der wegen einem Mord zum Tode verurteilt wurde. Das Urteil wurde von Mordin Schwarzbanner gefällt. Dieser stand schon oben und wartete geduldig. Wie eine Statur stand er dort oben, das eine Auge blickte ins Leere und die Rune auf seiner Augenklappe wirkte durch den silbernen Schein irgendwie unwirklich und bösartig. Der Mann wurde von zwei Gardisten der Stadtwache mit den Händen am Boden der hölzernen Tribühne festgemacht, sodass er den Kopf auf dem Holzstamm ablegen musste, er war praktisch fixiert worden. Die Menschen verfolgten dieses Spektakel äußerst genau, doch das alles war Mordin egal. Er nahm sie nicht wahr, er sah nur den Mann an. Keine Reue lag in seinem Blick, nichts. Er schaute hinauf zu dem Zwerg.


    Er lächelte diesen nur an und sagte etwas, etwas was Mordin nicht hörte, da die Menge tobte, während sein Name und seine Verbrechen vorgelesen wurden.
    Der Zwerg war versunken in Gedanken und hörte das Urteil, welches dem Volke noch einmal vorgetragen wurde, so, als wäre es weit weg von ihm, als sei es eine Art Echo. Als der Redner, der das Gericht repäsentierte, mit seinem Vortrag fertig war, nickte er Mordin nur kurz zu und ging einen großen Schritt zurück.


    Mordin erwachte aus einer Art Trance. Er schaute erst den Redner an, danach blickte er in die Menge. Es waren Menschen aus allen Schichten, es waren Bauern, Ritter, Kaufleute, Mägde und sogar Kinder dabei. Zum Schluß schaute er hinunter zu dem Mann, der seinen Blick wohl zu spüren vermochte. Dieser grinste ihn an, es war ein Grinsen, das herausfordernd war. Eines, dass versuchte ihn zu verspotten. Doch Mordin Schwarzbanner ließ so etwas kalt. Er hob die Axt hoch und ließ sie niederfahren. Es knallte und der Mann dachte, es wäre vorbei, doch Mordin hatte knapp vor seinem Kopf die Axt ins Holz geschlagen.
    Der Mann blickte auf und sah nun das Gesicht des Zwerges dicht vor seinem. Er kniete quasi direkt neben dem Mann. "Du musst dir das so vorstellen, diese Axt ging in dieses Holz, wie das Messer in die Butter". Dieses mal grinste Mordin und es war ein Grinsen, dass diesem Mann nun höllische Angst machte. "Ob ich wohl dieses mal stark genug zuschlage, damit dein Kopf rollt?". Die Augen des Mannes weiteten sich und er wurde kreidebleich.


    "Lassen wir es darauf ankommen", fügte Mordin hinzu und erhob sich erneut. Der Redner, sowie die Gardisten wechselten Blicke untereinander, die aussagten, dass selbst sie Mordin in einer gewissen Art füchteten.


    Mordin erhob die Axt ein weiteres Mal und ließ sie erneut niederfahren. Dieses Mal traf er und der Kopf rollte auf die hölzernde Tribühne und wäre fast von ihr herunter gefallen, doch Mordin hielt den Kopf am Haar fest und hob ihn hoch. Die Menge war sichtlich zufrieden und begann sich aufzulösen. Mordin steckte den Kopf des Mannes auf einen Pfahl, der an der Tribühne befestigt war. Dort waren auch noch andere Pfähle mit Köpfen von anderen Verurteilten. Er kassierte die übliche Summe und machte sich davon.
    Mordin kehrte in die Taverne "zum wütenem Eber" ein und setzte sich in die letzte Ecke des Raumes. Er bestellte einen doppelten Brantwein und etwas zu essen. Während er sein Essen genüßlich verspeiste trank er den Branntwein und bestellte gleich einen Humpen Schwarzbier direkt hinterher.


    Es war ein Anblick, der alle anderen Besucher der Taverne abschreckte. Das passte Mordin gut in den Kram. Er machte seine Pfeife einsatzbereit, saß dort und schaute in das prasselnde Feuer, dass im Kamin loderte. Er blickte starr hinein und brabbelte leise vor sich hin. Die Rune auf seiner Augenklappe glänzte matt in dem Feuerschein und so wirkte er noch bösartiger als er ohnehin schon war.

  • Natürlich wollte sie mehr über sich herausfinden, natürlich wollte sie ihren tatsächlichen Wurzeln auf den Grund gehen, aber musste Utarr das so beschleunigen ? Konnte er sie diese Entscheidung nicht selbst treffen lassen? Wahrscheinlich nicht, so wie ihr Ziehvater das Flammenherz kannte, würde sie eine solche Reise ewig vor sich herschieben und immer neue Gründe finden in Farsina zu bleiben. Nerinejh brummte sacht und strich eine alzu neugierige Haarsträhne zurück unter die weite der Kapuze, während sie weiter die Straße entlang ging. Mit einem mulmigen Gefühl erinnerte sich die Farisin an die schaukelnde Reise und ein erneuter Schauer überlief die schlanke, verborgende Gestalt.


    Er hatte sie auf ein Schiff verfrachtet...jedenfalls für eine kleinere Überfahrt doch schon die kleinste Reise zu Wasser, war für die bodenliebende junge Frau ein Graus. Mit einem weiteren brummen, ballten sich die feingliedrigen Finger und sie konnte nicht fassen wie leichtgläubig sie gewesen war. Diese "Aufgabe" war doch nur eine schäbige Lüge gewesen, um sie von Zu Hause fort zu bekommen. Nerinejh musste einen Moment stehen bleiben und durchatmen, denn noch immer, auch noch 3 Tage nach Ankunft, war ihr manchesmal übel vom Wasser. Überhaupt war die ganze Reise ein Graus gewesen und noch immer zornig über sich selbst, knurrte sie lauter als gewollt, so dass Nihlar sie warnend stupste. Die Kleindrachin war nicht immer zu sehen, eigentlich höchst selten hier in der Stadt. Nerinejh wollte nicht wirklich auffallen und dennoch beschlich sie ein Gefühl das sich dies irgendwann sicher ändern würde.


    Das Flammenherz blieb dann abruppt stehen und blickte nach vorne...sie war lange gelaufen ohne darauf zu achten wohin und wie lange. Nur die Menge an Menschen und das gelegentliche anrempeln ließ sie wieder ins Hier und Jetzt zurückkehren. Menschenmengen...etwas das sie nicht wirklich mochte, sich nie wohlfühlen würde in jenen und doch befand sie sich in einer. Erstaunt ließ sie die versteckten Augen umherwandern um den Grund zu finden, warum zu solcher Stunde so viele Bewohner hier waren. Selbst Kinder tummelten sich auf dem Marktplatz herum und Nerinejh blinzelte überrascht. Die sonderbaren Augen streiften weiter umher und der Henkersplatz legte sich in die glutroten Augen. Nerinejh seufzte leise und starrte nahezu wie gebannt auf jenen unheimlich wirkenden Ort.
    Auf der einen Seite traf man sich hier, es gab Tavernen und Geschäfte hier, man plauderte und verhandelte und gleichsam traf man hier den Tot.


    Es tobte das Leben, junges und altes , freudbares und leidsames....und gleichsam wurde hier Leben auf Befehl hin beendet. Nerinejh hatte davon gelesen, in Büchern und Schriften...es gab die Unterschiedlichsten Arten wie "hingerichtet" wurde und eine grausamer als die andere. Die Flammenseele sah sich um, sah die makabere Freude in den Augen der Schaulustigen und schauderte. Würden sie auch so gespannt hinsehen, wenn es einen der Ihren treffen würde? Sie schob sich vorsichtig durch die Menge und erntete hier und da ein missmutiges brummen, hob entschuldigend die Finger. Sicher wollte sie niemandem die "gute Sicht" nehmen. Die Farisin schnaubte leicht und blickte erneut hinauf zum Hinrichtungsblock. Noch bevor sie den " Verurteilten" zu Gesicht bekam, blieben die ungewöhnlichen Augen auf dem Henker haften, denn seine Gestalt war dunkel, drohend und sicher nicht ...Nerinejh fiel kein passendes Wort ein, doch konnte sie auch nicht fortschauen. Die Stirn legte sich in leichte Falten und sie trat einige Schritte um weiter nach vorne zu kommen. Sie hörte, während sie noch immer den Henker anstarrte, den aufbrausenden Tumult ob dem Verurteilten, sie hörte auch das man vorlas wessen er sich schuldig gemacht hatte, doch kam der tiefere Sinn nicht in der Flammenseele an. Festgezurrt und seinem, auf Pergament gebannten, Schicksal ausgeliefert
    lag er, den Kopf auf dem Richtblock. Erst jetzt kam der Henker gedanklich zurück, jedenfalls empfand die Seele so. Er war zuvor abwesend und starr gewesen. Der Blick ins Nirgendwo mit dem einen Auge....die Augenklappe mit der Rune drohend nahezu.


    Eigentlich hatte sie nun genug gesehen, es war nicht ihre Art ...sie wollte nicht und dennoch blieb sie wie angewurzelt stehen. Nicht nur das sie darüber nachdachte, ob man es wirklich verdient hatte so zu sterben...und was einen dazu bewog jenes beruflich zu tun. Sie fragte sich was in jenem Zwerg vor ging, der dort oben stand und das Beil schwang. Ging überhaupt etwas in einem vor, wenn man dies tagtäglich tat ?
    Nerinejh hörte das sirrende zischen der Klinge und das dumpfe aufschlagen auf Holz und sie weitete die Augen. Sicher nicht mit Absicht nicht nicht getroffen....es erhöhte die Furcht beim Verurteilten und als der Zwerg seine Axt ein weites mal hob, schob sich die Flammenseele durch die Menge.


    Sie hatte genug gesehen.....
    Sie lief noch einige Umwege ehe sie zur Taverne abbog um in ihr Zimmer zu gelangen. Überhörte die auffordernden Worte der Hinaustorkelnden und freute sich innerlich auf etwas warmes zu Essen und was zu trinken. Es war nicht der beste Ort für eine alleinstehende junge Frau und doch hatte sie die Wirtin in ihr Herz geschlossen. Genauso wie den brummigen Wirt ihren Ehemann. Beide hatten ein Augen auf die junge Frau und das schmälerte das nagende Heimweh ein wenig.
    Ließ aber die noch schwelende Wut über Utarrs Unterfangen nicht weniger werden. Nerinejh drückte die Tür auf und tauchte ein in eine Wolke aus Essens und Tabakduft, gemischt mit einer Nuance Schweiß und Dreck, sowie weiterer Körperausdünstungen. Obwohl ihr der Geruch nicht behagte und auch die meisten der Gäste nicht wirklich geheuer waren, freute sich die junge Farisin ob dem winken der Wirtin und deren lautstarken Begrüßung, " Kleines, ich hatte schon Sorge...alles gut ja ? Komm setzt dich und leg ab...ich bring dir gleich etwas Essen und zu trinken" , damit walzte die Wirtin mit wehendem Rockschößen durch die Taverne um die Rufe nach Bier, Met und anderen Köstlichkeiten zu stillen.
    Nerinejh drehte sich langsam, an Geruch und wages Licht langsam gewöhnt, doch der sonst so gemochte Tisch im hinteren Eck war belegt und dies von keinem Unbekannten. Ein leises schnauben perlte über die Lippen der Farisin und sie steuerte auf den Tisch nahe dem Kamin zu. Während sie darauf zu lief, tauchte die kleine Drachin Nihlar neben ihr auf, tapste zum Kamin um sich leise schnarchend dort zusammenzurollen.


    Nerinejh löste den rötlichen Umhang von den Schultern und befreite das feuerrote Haar unter dessen Kapuze. In weichen Wellen, als ob es flackern würde, fiel es bis zur Hüfte und legte einen feurigen Schimmer um die junge Frau. Dem Kamin und der Bank immer näherkommend, knisterte der Kamin lauter....das Feuer bog sich seltsam und man bekam eine wohlige Wärme zu spüren, ging die Flammenseele an einem vorbei. Sie bekam das schon fast nicht mehr mit, lagen die feuerlebenden Augen doch auf jenem Zwerg den sie zuvor auf dem Richtplatz gesehen hatte.


    Er hatte eine Pfeife in der Hand und starrte das Feuer an...welches irgendwie heißer brannte. Redete er da gerade mit sich ? Nerinejh setzte sich, legte die Briefe vor sich auf den Tisch und lehnte sich zunächst zurück....durchatmen.

  • Schreie unerträgliche Schreie das war es was er vernahm er sah seine Mutter immer noch vor sich. Wie sie versuchte seinen Vater zu wecken danach sah er den Meuchelmörder vor sich. Das Grauen was diese Erinnerung in ihm auslöste war grausam und raubte ihm fast den Verstand. Er schloß das eine Auge und murmelte weiter vor sich hin. Dann sah er seinen Bruder vor sich, das höhnische Lächeln und der Sturz in den vermeindlichen Tot.


    Doch das war nicht eingetreten, er erinnerte sich das er lange unter Wasser gedrückt würde und mit der Ströumung mitgerissen wurde. Er hielt jedoch eisern seine Axt fest und verlor unter Wasser das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kahm lag er an einem Ufer. Der Fluss verlief vom Zwergenkönigreich in das Land der Menschen, ebenso diese fanden ihn auch in den Bärenbergen. Es waren Bauern die ihn fanden und die ihn aufnahmen. Er erinnerte sich das sie freundlich zu ihm waren ihn verarzteten und nach ungefähr 2 Monaten konnte er, weiter ziehen. Er hatte mit dem Gedanken gespielt zurück zu kehren und seinen Bruder zur Rede zu stellen. Doch niemand würde ihm glauben, er würde eher in einer Zelle landen anstatt Gerechtigkeit für sich und seine unschuldige Familie zu bekommen.


    Gerade als ihm das Bild seiner Frau und seiner Tochter in den Sinn kahm hätte er am liebsten laut, los geschrien. Doch passierte irgendwas anderes was ihn ins hier und jetzt zurück holte. Als er das Auge öffnete und das Feuer vor sich sah, kniff er das eine ihm verbliebene Auge misstrauisch zu. War das Feuer irgendwie wärmer geworden? Die Flammen verhielten sich eigenartig und irgendwas stimmte hier nicht. Die Wirtin tauchte vor ihm auf "darf es noch, etwas sein Herr Zwerg?" Mordin schaute hinauf zu ihr "Met, einen Krug Met" die Wirtin kannte ihn eine weile schon jedoch nur vom sehen und war mit seiner rauen Art bereits vertraut genug und nickte, die Bestellung nur ab.


    Sie trug ebenfalls etwas zu Essen und zu trinken mit sich, schritt an ihm vorbei und brachte es jemanden. Sein Blick folgte ihr und blieb bei, der Person hängen der diese Bestellung versprochen war. Es war eine Frau doch mit dieser Frau stimmte irgendwas nicht. Sie hatte Feuerrotes Haar es war länger als das der meisten Frauen. Ebenso ging von ihr eine Wärme aus die unnatürlich wirkte, doch der absolute Gipfel waren die Augen die für Menschen ungewöhnlich wirkten. Er musste an die Schmiede denken den ihre Augen erinnerten an die Glut, in der Esse. Er zog an seiner Pfeife und schaute wieder nach vorn, die Flammen waren größer geworden garkein Zweifel doch, war kein Holz nachgelegt worden. Es war sicher eine Art Zauber doch was war das vor dem Kamin? Lag dort eine Katze? Er schaute genauer hin doch zuordnen konnte er es schließlich doch nicht.


    Als der Met dann kahm bezahlte er seine Rechnung und nahm ihn dankend an. Er legte seine Pfeife ab in eine Halterung die auf dem Tisch stand und drehte sich, zu der Frau um. "Auf die Gerechtigkeit!" er erhob den Krug und prostete ihr zu, ohne auf ihre Antwort zu warten trank er einen sehr großen Schluck. Während er trank drehte er sich wieder zum Feuer und trank immer weiter. Der Met lief ihm neben den Mundwinkel in kleine Rinsale in seinen Bart.


    Als er ihn absetzte rülpste er genussvoll und lauter als eigentlich gewollt. Ein paar Männer schauten herüber und grinsten, auch sie hoben kurz zur Annerkenung ihre Krüge. Mordin wischte sich mit dem Bart den Mund ab und grinste, er spürte den Alkohol und nun auch sein Temperament in sich kochen. Er rechnete nicht mit einer Antwort der Frau zumindestens nicht sofort. Doch egal was sie war, sie war sicherlich eine Magierin oder so etwas. Davon hatte Mordin zwar gehört das es so etwas geben würde, in der großen weiten Welt doch hielt er davon nicht viel.


    Er stellte seinen Krug ab und nahm seine Pfeife dafür auf. Die Axt die neben seinem Stuhl stand war voller zwergischer Runen die in dem Feuerschein glänzten, er hielt seine eine Hand auf dem Ende des Axtstiels und schaute wieder in die Flammen und war dankbar das, die Wirkung des Alkohols sein Dasein in diesem Moment erträglicher machte. Was würde wohl als nächstes passieren?

  • Zunächst war der lodernde Blick ihrer Augen noch auf das Papier gerichtet, welches herausfordernd auf dem Tisch vor ihr lag und darauf wartete übersetzt zu werden. Nerinejh war sich nicht immer im klaren darüber, das sie eine besondere Beziehung zu Feuer hatte und achtete nicht immer darauf ihr Innerstes zu zügeln. Dieser Umstand wiederum brachte sie schon sehr oft in Erklärungsnot und in Zankereien. Es gab unter den vielen Menschen einige die mit ihr und dem was sie war nichts anfangen konnten und das ließen sie sie auch spüren. Doch das Flammenherz ? Mit den Jahren hatte sie sich daran gewöhnt komisch angesehen zu werden, gerade wenn sie in Begleitung ihrer kleinen Drachendame war. Eine ihrer wohl tiefsten und noch immer vorherrschenden Eigenschaft war es, in wohl Jedem etwas gutes zu sehen, möge es noch so tief verborgen sein.


    Dieser Gedanke war es, der ihren Blick wieder anhob und zum Zwerg lenkte und so kreuzten sich die Blicke für einen Moment, bis die Wirtin sich dazwischen schob. Nerinejh stieg der Duft von kräftigem Eintopf in die Nase und würzigem Wein. Mit einem hungrigen Lächeln sah das Feuerkind auf und rieb sich die Hände…" mhhhh… das duftet und genau das, was ich nun brauche", damit schob sie sich den Teller zurecht und griff nach dem Löffel. " Lass es dir schmecken, Herzchen", und ohne weitere zu sagen, wogte die Wirtin durch die Reihen um die durstigen zu versorgen.


    "Auf die Gerechtigkeit", drang es über die Tische zu ihr hinüber und Nerinjeh ließ den Löffel sinken um zu sehen wer jenes gesagt hatte, als ein von Herzen kommendes rülpsen sie grinsen ließ.
    Anerkennendes Gemurmel und gehobene Krüge waren die Folge und ein Schalk funkelnder Blick des Mannes. Nerinjeh nickte als sich die Blick erneut trafen und grinste erneut, " Wohl bekomms", erwiederte sie ihm und hob ihren eigenen Krug prostend in die Höhe. Gleichsam glitt der zu glühende Blick über ihn und sie überlegte für einen Lidschlag….es war Nihlar die zwischen ihnen, hin und her linsend die Glieder streckte und herzhaft gähnte um dann schnuppernd in Richtung Zwerg zu tapsen.
    Ob das so eine gute Idee war? Nerinejh ließ den Löffel wieder gen Tisch gleiten und schnaufte leise um sich vorsichtshalber eingreifen zu können….wenn den etwas geschehen sollte. "Nihlar…", zischte das Feuerherz leise doch hörbar zur ihrer Kleindrachin, doch diese ließ das unbeeindruckt und Neri rollte mit den Augen, " …wie war das mit Erziehung?"

  • Wieder in Gedanken versunken blickte Mordin in die Flammen er redete wieder leise auf sich selbst ein. Es war leise genug das es kaum jemand hörte doch er selbst hörte es umso lauter, es waren Flüche Vorwürfe und sogar Entschuldigungen, vor allem aber war es die Rache die er sich selbst immer und immer wieder vorhielt. Die Rune auf seiner Augenklappe leuchtete in dem Feuerschein auf und verlieh diesem Zwerg etwas fremdes und unnatürliches.


    Das Treiben in der Taverne hatte deutlich zugenommen mehr Menschen waren dort eingekehrt doch das alles nahm Mordin garnicht wahr. Die Frau die rechts von ihm saß zischte irgendwas doch auch das kümmerte ihn nicht, er wurde wieder in das hier und jetzt geholt als er bemerkte das etwas auf ihn zukahm. Er blickte hinunter und sah einen kleinen Drachen?! Er glaubte seinem einen Auge kaum, es war ein kleiner Drache zumindestens sah es danach aus. Es hätte auch eine Echse sein können in diesem Gebiet war er kein Fachmann gewesen. Dennoch kannte sein Volk Drachen aus alten Legenden und Mythen. In diesen Geschichten jedoch waren sie riesig und nicht so klein wie eine Katze oder dergleichen. Dieses Wesen hatte keine Furcht vor ihm, es zögerte nicht an dem Tisch der vor ihm stand hinauf zu klettern und ihn dann, auf dem Tisch stehend zu begutachten.


    Da die Frau einen Namen nannte oder ihn besser zischte als alles andere, konnte man annehmen das diese Echse zu ihr gehörte. Er drehte den Kopf herum und schaute sie an, er blickte sie direkt an "das ist ein ungewöhnliches Haustier". Zudem fügte er düster hinzu "und ihr seid eine ungewöhnliche Frau" aus seinem Ton ließ sich heraus hören das es nicht unbedingt ein Kompliment war. Zwerge hatten die Eigenschaft Dinge die sie nicht kannten, geschweige den nicht auf anhieb verstanden als unnatürlich abzutun und dem im ersten Moment misstrauisch gegenüber zu stehen.


    Das machte sie auf der Welt nicht gerade beliebt, doch so waren sie nunmal in diesem Fall bildete Mordin da keine Ausnahme. Er blickte wieder zur Echse bzw zum kleinen Drachen und legte den Kopf schief. Er hielt die Hand hin und der Drache schnüffelte daran, es schien so als würde er Mordin in keinster Weise sonderbar finden. Er öffnete die Hand und der Drache kletterte darauf er führte seine Hand vorsichtig zu der Frau und hielt ihr die Hand hin. Der Drache sprang auf ihren Tisch ab. "Ihr solltet vorsichtig sein, so ein Drache könnte euch gestohlen werden, sie sind selten daher vielleicht sogar etwas wert".


    Eine Gruppe von Männern die in der anderen Ecke der Taverne saßen schauten bereits verstohlen herüber, jedoch weniger wegen dem Drachen oder dem Zwerg es war mehr wegen der Frau. Ihre Erscheinung schien diese Männer zu faszinieren ebenso auch begehrenswert zu sein. Mordin schenkte den Männern einen Blick der genügte um diese verstummen zu lassen, vorerst. "Wie macht ihr das, mit den Flammen?" er wollte wissen ob sein Verdacht sich als wahr herausstellte.

  • Im ersten Moment bemerkte der Zwerg nicht, wie die Kleindrachin weiter näher kam, das Tischbein erklomm und sich einen Lidschlag lang, glubschend , setzte. Neugierig und betrachtend schnüffelte Nihlar in des Manne´s Richtung und zeigte das sie keine Vorurteile besaß.
    Sie schon gar nicht, war sie eher nach sympathisch oder unsympathisch gestrickt. Im wahrsten Sinne des Wortes lief das bei ihr über das riechen und Nerinejh musste innerlich schmunzeln. Der Zwerg schien in Nihlar´s Augen gut zu riechen und war ihr nicht unsympathisch. Obwohl das Flammenherz zum wiederholten Male an der Augenklappe und deren Rune hängen blieb.


    Seine Stimme und sein Blick trafen den Ihren und das Flammenherz senkte die ungewöhnlichen Augen nicht, sie nickte nur ganz sacht. Sie erkannte den gewissen Unterton in seiner Feststellung und Nihalejh lenkte die nun sanft blickenden Augen zu ihrer Drachin.
    " Wir bilden ein ungewöhnliches Paar…verzeiht den allzu neugierigen Vorstoß meiner Kleinen", und mit jenen Worten ließ er den Arm auf dem Nihlar balancierte zu ihr wandern und das kleine Schuppentier sprang zu Nerinjeh zurück. Sie strich ihr über den Kopf und lenkte die Augen zurück zu dem Zwerg, " ich höre jenen Unterton nicht zum ersten Mal und werde ihn sicher nicht zum letzten Mal gehört und gespürt haben. Ich brauch mich nicht umzublicken um zu merken, das alle Blicke verstohlen zu mir gerichtet werden. Mal hier, mal da…es ist gleich. Ich bin ungewöhnlich…nun vielleicht für Euch und wahrscheinlich für den Großteil der Menschen….Man sieht selten solche wie mich". Nerinjeh ließ den schmiedeähnlichen Blick nicht von jenem des Zwerges.


    Leise Stimmen in ihrem Kopf würden sie jetzt schon wieder verteufeln, denn die Feuerseele schien eine besondere Art einer Farisin zu sein, denn Andere aus ihrem Volk, würden sich in einem gänzlich anderen Ton mit dem Zwerg unterhalten. Doch Nerinjeh fiel auch hier ein wenig aus dem Rahmen des Herkömmlichen. Vielleicht war es aber auch die schon vom ersten Blick herrschende Neugierde auf jenen Zwerg. Ein Lächeln umspielte die Lippen der jungen Frau und ihr Blick huschte zu der kleinen Drachin die es sich auf Nerinejh´s Schoß bequem gemacht hatte. " Nihlar ? Oh die wird nicht gestohlen, sie hat gewisse Fähigkeiten" und der glühende Blick glitt wieder zurück zu dem Zwerg.


    Im Begriff gerade auf seine Frage hin zu antworten, kam ein womöglich unbeabsichtigter Streit und ein strauchelnder Mann der Unterhaltung dazwischen. Nihlar entschwand mit einem leisen verpuffen und Nerinjeh wurde samt ihrem Stuhl nach vorne gestoßen. Im Grunde nicht weiter schlimm, nichts ging zu Bruch und niemand kam wirklich zu schaden, doch die Feuerseele erschrak und das zeigte sich zum einem im Kamin und zum anderen an ihr wieder. Die Flammen schlugen deutlich höher aus dem Kamin heraus und die Nähe der Farisin wurde schlagartig wärmer. Die Augen loderten wahrhaftig. Der arme Tölpel stolperte rückwärts, die Hände entschuldigend erhoben, denn auch des Zwerges Blick richtete sich auf ihn. Nerinejh spürte urplötzlich alle Blick auf sich und ihr innerstes fing an zu lodern. Immer mehr erkannte die Feuerseele, das wenn sie es nicht endlich in den Griff bekam, sie eine Gefahr für jegliche Wesen in ihrer Nähe war. Eine Glocke ertönte nähe der Theke und der laute, einladende Ruf der Wirtin " Eine Runde geht aufs Haus"


    Die Aussicht auf kostenlose Getränke und wenn nur auf eines, ließ die meisten von Nerinjeh ab. Sie johlten und gröhlten und das Flammenherz war froh um die Ablenkung und gen Zwerg gewandt sagte sie " ich bin eine Farisin….eine Feuerseele….Feuermagie ist mein Eigen." Doch vielleicht fiel es dem Zwerg auf? Ihr Ton und ihr Blick….sie verbarg etwas vor ihm…sie verbarg den Drachen….das Drachenmal und das sie selbst in ihrem Volk eine "Andere" war.

  • Die junge Frau sprach gerade heraus nun das wirkte schonmal positiv. Der Drache machte es sich gerade auf dem Schoß der jungen Frau gemütlich. "Schon gut, ich bin auch kein "gewöhnlicher" Anblick" erwiederte er mit einem leichtem Lächeln. Doch gerade als er das ausgeprochen hatte, remmpelte ein betrunkener Mann sie an. Daraufhin passierten mehrere Dinge, eine Druckwelle der Hitze ging von der Dame aus und fegte den Zwerg sprichwörtlich vom Stuhl. Die Flammen wurden so groß und machten den Anschein nach ihr zu greifen sie tobten regelrecht.


    Der Zwerg sah vom Boden hinauf und sein eines Auge weitete sich, er erhob sich und wollte in dem Tummult zu seiner Axt greifen, wilde Flüche entgingen seiner Zunge als sein Zorn durch den Klang der Lokalglocke unterbrochen wurde. Eine Runde aufs Haus? Die Wirtin hatte den Ernst der Lage begriffen und somit, etweilige Zusammenstöße verhindert. Der Zwerg blickte den Mann böse an der sich dann verzog, murrend hob er den Stuhl wieder auf und rückte ihn an seinen Tisch zurecht. Danach nahm er murmelnd wieder Platz, sie war eine was? Feuermagie war ihr Eigen? Das ergibt Sinn dennoch war es nicht alles, irgendwas an dieser Frau war trotz alledem komisch.


    Die Neugier war in ihm geweckt, er räusperte sich "aha also das habe ich gerade gesehen, tu mir einen Gefallen und fackel den Laden hier nicht ab" die Wirtin brachte ein volles Bier an seinen Tisch. Er fügte hinzu "ich mag den nämlich" er wusste nicht genau wieso dennoch war diese Frau interesannt. "Was genau wollt ihr beiden, in dieser Stadt?" das letzte Wort spuckte er eher aus. Wenn er erhlich war mochte er, den Großteil der Menschen nicht doch es gab Ausnahmen, vielleicht saß eine dieser Ausnahmen ja vor ihm?


    Er trank einen großen Schluck aus seinem Krug und setzte ihn ab, der alte Raubein gab sich einen Ruck. Vielleicht lag es auch am Alkohol oder an seiner Neugier, dennoch neigte er leicht den Kopf und sprach "ich bin Mordin" gleich darauf trank er noch einen großen Schluck aus seinem Krug. Es war ihm irgendwie unangenehm sich vorzustellen, er nahm seine Pfeife und steckte sie erneut an. Er wartete verlegen auf die Antwort der Frau, der Tummult in der Taverne war vergessen und die Ruhe kehrte zurück.

  • So schnell der heiße Sturm auch um sie gefegt war…so schnell war er auch wieder verschwunden. Zum Glück, musste sie erneut feststellen und ein sachtes raunen perlte über die Lippen, während sie sich hastig vom Stuhl erhoben hatte, um nach dem Zwerg zu sehen. Gleich mehrere Dinge auf einmal geschahen in den wenigen Lidschlägen und innerlich mich sich hadernd, war Nerinejh froh, das sie nicht gänzlich außer Kontrolle geraten war.
    Der Zwerg vom Stuhl gefegt und gleichsam drohend und fluchend auf die Beine gesprungen, die Hand schon an der Axt, war die Seele nahezu hörbar erleichtert, als die Glocke zur Hausrunde erklang.


    Vor sich hin murmelnd und den Stuhl wieder ordentlich hinstellend, nahm Mordin wieder Platz und Nerinejh ließ sich ebenfalls auf ihren Stuhl fallen. Der Blick der glutähnlichen Augen war auf ihren Eintopf gerichtet, in dem sie verzagt herumrührte. Es ähnelte so gar nicht ihrem so stolzen Volk, die von sich selbst so überzeugt waren. Sie war definitiv anders gestrickt und erst als Mordin das Wort an sie richtete, hob sie die sonderbaren Augen.


    Auch wenn es nicht zum Ernst der Lage passte, Nerinjeh kam nicht umhin, ein sachtes Lächeln über die Lippen zu schicken, war das Bild eines kokelnden Zwergenbartes , für den Moment ganz lustig. Doch Nerinejh hatte genügend Bücher gelesen um zu wissen, wie Zwerge über ihren Bart dachten und so hütete sie sich jenes vor dem Zwerg zu äußern. Auf seine Frage hin schob sie die Papiere vor, die auf dem Tisch lagen. " Ich bin hier um jene Schriften zu übersetzen….", doch das klang weniger freudsam als gedacht. Schon längst waren die Schriften übersetzt und sie somit fertig…wäre da nicht der Umstand mehr über sich…und ihr seltsames Bild und ihre Eltern zu erfahren.
    " Verzeiht den …Zwischenfall..ich gebe mir Mühe nichts und niemanden abzufackeln", sie wiegte den Kopf hin und her…" Sehr erfreut …Mordin…ich bin Nerinejh…oder auch Flammenherz ", sie sah Mordin offen an, nichts verschleierte den Blick der Farisin und sie lächelte.


    " Ich hab euch schon zuvor gesehen…", sprach sie weiter leise und sah ihn an. Nerinejh überlegte ob sie da zurückhaltendes Verhalten spürte auf seiner Seite und wundern würde sie es nicht. Sie hatte gerade eben eine Kostprobe von sich und ihren Fähigkeiten gezeigt, was würde geschehen wenn sie gänzlich die Kontrolle verlieren würde ?

  • Der Bart war am brennen! Mordin nahm den Krug und schüttete sich das Bier direkt auf die betroffene Stelle. "Das ist gerade nochmal gut gegangen" sprach er sichtlich erleichtert, er schaute das Mädchen an. Erkannte er dort ein Lächeln? Na ja bei den Menschen konnte man das nie so genau sagen. Sie hatte ihn schon zuvor gesehen?


    "Wo hast du mich den gesehen?" fragte er leicht misstrauisch, das war typisch für sein Volk erstmal misstrauisch nachfragen. Er leerte seinen Krug den er aufs Haus bekahm mit einem Zug, der Durst war wieder da. Kein Wunder es war auch ziemlich war, durch diesen Vorfall in dieser Taverne. "Was wollt ihr in Drakenstein?!" in irgendeiner Weise interessierte es ihn. Er lehnte sich etwas zurück und bestellte noch einen Krug, dieses Menschenbier das war nicht so stark wie Zwergenbier deshalb musste er etwas mehr trinken, als normal doch das war ihm egal. Die Wirtin brachte es ihm sogleich, er zahlte schließlich gut und von daher, war er ein guter Stammkunde geworden.


    Die Pfeife angezündet sah er schmauchend da und wartete, auf eine Antwort. Er betrachtete den kleinen Drachen, der auf ihrem Schoß saß und schlief, ob er wohl noch wachsen würde? Er hatte gehört das, es welche geben würde auf denen man reiten könnte. Doch das waren sicherlich alles Legenden, sein Volk hatte mit Feuerschlangen in der Tiefe zu tun gehabt. Man sagte sich das diese Wesen ausgerottet worden sein, von den Zwergen. Mehrere Hundert Jahre hat man keine mehr davon gesehen, doch wer konnte schon sagen was sich in den Tiefen der Welt abspielte? Nur die Götter oder wohl besser gesagt, der Gott Clawis. Doch dieser Gott hatte ihn gänzlich verlassen, in ihm kahmen wieder Bilder hoch.


    Er kniff kurz die Augen zusammen und bannte sie aus seinem Kopf, er hörte wieder die Schreie seiner Mutter! Der Krug stand noch nicht ganz, da nahm Mordin ihn vom Tisch und trank einen großen Schluck daraus, dann noch einen und noch einen. Bis die Bilder wieder weit weg waren, er stellte ihn wieder ab und schaute erneut zu der Frau hinüber und war, gespannt auf ihre Antwort.

  • Nerinjeh´s Gesichtszüge schwenkten rasch von einem Lächeln, zu einem völlig unschuldigen Augenaufschlag und endeten in einem doch überraschten blinzeln, als Mordin sich den halben Krug Bier in den kokelnden Bart kippte. Das rauchen somit löschte und den Rest des Bieres austrank um sogleich einen neuen Krug zu bestellen.


    Die Feuerseele nippte noch immer an ihrem ersten Krug und würde höchstwahrscheinlich nicht mal jenen gänzlich leeren, doch wenn sie sich recht erinnerte, war das Bier der Menschen weniger stark und so war klar, das Herr Zwerg mehr davon brauchte. Kaum hatte Mordin der Wirtin gewunken, war diese auch schon im Anmarsch auf den Tisch und beäugte sie Beide mit unschlüssigem Blick. Sie hütete sich etwas anzumerken, zahlte der Zwerg in der Tag sehr gut und so nahm sie nur das leere Geschirr von Neri mit und sah jene mit vorsichtigem Blick an. Sie würde mit Sicherheit ein wachendes Auge auf sie haben und ein beschwichtigendes Lächeln schenkend, widmete sich die das Flammenherz wieder dem Zwerg zu, der sie etwas gefragt hatte.


    Für eine Moment sah sie Mordin einfach nur an, war ihr der doch misstrauische Ton sehr wohl aufgefallen und eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht streichend, glitt ihr Blick in den Schoß zu ihrer kleinen Drachin. Sacht über die Schuppen streichend, hoben sich die glutroten Augen wieder und sie legte den Kopf leicht schräg " Auf dem Richtplatz…hinter dem Richtblock", war ihre kurze und klare Antwort ohne jedoch die sonderbar tiefblickenden Augen von ihm zu nehmen. Etwas gefiel ihr nicht in seinem Auge…es war wie ein Schatten der sich über ihn legte und durch den Rauch der Pfeife noch verstärkt wurde.
    Er schien durch etwas abgelenkt, Gedanken ? Bilder? Das Bier ? Sie lehnte sich im Stuhl zurück, trank einen kräftigen Schluck Met und schob die Papiere wieder an " Ich übersetzte jene Schriften….doch eigentlich "


    Sie biss sich auf die Lippen und schwieg in der Hoffnung nicht wirklich etwas wie Neugierde in ihm ausgelöst zu haben. Sie kannte ihn gerade erst ein Paar Minuten und war kurz davor etwas preiszugeben, was nur die wenigsten von ihr wußten. Sie besaß eine Drachenzeichnung auf dem Rücken, in ihr lebte ein Drache….sie seufzte und sah Mordin zu, wie er seinen Krug nahezu hastig leerte.
    Sie runzelte die Stirn….oder irrte sie sich ?

  • "Doch eigentlich" die darauf folgenende Reaktion war selbst für einen einäugigen wie ihn deutlich zu sehen, sie hatte ein Geheimnis. "Ja ich bin der Henker in dieser Stadt, damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt" sprach er, um von dem Thema mit den Schriften abzulenken. Er sagte es als wäre es das normalste der Welt, jeden Tag ein dutzend Menschen zu töten doch für ihn spielten diese ganzen Menschen keine Rolle.


    Einen Augenblick später betratten ein paar königliche Wachen die Taverne, sie schienen sehr betrunken zu sein und hatten offenkundig bereits Feierabend. Sie pöbelten herum und setzten sich an die Bar und bestellten sogleich was zu trinken. Die Wirtin kannte offenbar die Trunkenbolde und gab ihnen auch sofort etwas, die Männer waren zu dritt und tranken sogleich gierig. Als der eine den Krug absetzte blieb sein Blick auf Nerinejh liegen. "Schaut euch diese Dame mal an" sein Blick verriet bereits worauf er am liebsten hinaus wollte, seine Saukumpanen sahen hinüber und staunten offenbar nicht schlecht. "Das ist mal eine exotische Blume" sprach der andere und die Wirtin sowie der Wirt, versuchten beschwichtigend auf die Männer einzureden um sie von ihrem Vorhaben abzubringen.


    "Halts Maul!" sagte der dritte im Bund ein Mann von bulliger Statur "sonst, lassen wir euren Laden dicht machen! Habt ihr das verstanden?!". Die übrigen Gäste wollten keinen Ärger und ein paar verließen sogar die Taverne, schließlich waren es Männer von der Stadtwache wenn es darauf ankäme würde das Wort der Männer immer mehr wiegen wie das eigene. Diejenigen die noch übrig waren gingen den drei Männern aus dem Weg und schließlich standen sie vor dem Tisch des ungewöhnlichen Paares. Sie standen direkt hinter dem Stuhl von Mordin, einer der Männer bemerkte den Zwerg erst jetzt. "Na guckt euch diese Erdmade an, das ist ja der Henker! Das ich nicht lache, keine sorge wertes Fräulein wir befreien euch vor dieser minderbemitelten Geselschaft". Die beiden anderen standen rechts und links von dem Anführer der Gruppe und nickten grimmig drein.


    Mordin hingegen stand auf und drehte sich herum, sein eines Auge fokussierte die drei und er hatte immer noch seine Pfeife in der Hand. "Ich gebe euch noch die Chance, euch bei der Frau zu entschuldigen und euch vom Acker zu machen, bevor ich eure Nasen breche". Die Männer lachten und der Anführer wollte gerade etwas sagen als die Pfeife des Zwerges bereits in seine Richtung flog. Er bekahm sie ins Gesicht und die Glut in der Pfeife blendete die drei für einen kurzen Moment. Dieser Moment genügte als Mordin mit dem Stiel seiner Axt in das Gesicht des Mannes schlug.


    Es knackte fürchterlich und der Mann schritt wutenbrannt nach hinten und stolperte. "Das war Nummer eins!" rief Mordin und schritt zum nächsten Gegner hinüber. Der bullige Mann empfing ihn jedoch schon mit gezogenem Schwert und schlug direkt zu. Der Zwerg entging dem Schlag da er unter ihm untertauchte, der zweite wurde von seiner Axt weiter geleitet sodass er mit dem Schwert in dem Tressen feststeckte. "Haha!" Lachte der Zwerg irre auf und schlug mit der Faust zu, es knackte ein zweites mal. Doch dieser Mann ließ daraufhin sein Schwertgriff los und packte den Zwerg mit beiden Händen am Kragen und schleuderte ihn durch die Taverne. Er landete auf einem Tisch der sogleich umkippte und die Möbel dahinter polternd unter Mordins Gewicht zu bruch gingen. Doch der Zwerg stand erneut auf und hielt einen Krug in der Hand, den er wer weiß woher auch hatte und exte. Der bulige Mann schritt wütend auf ihn zu den Krug werfend und johlend stand Mordin da. "Einer ist für dich! Mach ihm Feuer unterm Hintern!" Mordin war verrückt geworden und lieferte sich einen wilden Schlagabtausch mit dem Mann.


    Der letzte der Gruppe schritt mit gezogenem Dolch auf Nerinejh zu, er grinste voller Vorfreude. "Mach keine Mätzchen, dann passiert dir auch nichts!" was würde wohl als nächstes passieren?

  • Nerinejh ließ die Worte, die so beiläufig über des Zwerges Lippen fielen sacken. Das Flammenherz sah Mordin weiterhin an und nickte wortlos, dachte aber weiter darüber nach. Sie kannte Hinrichtungen aus Büchern und Schriften, schon immer und überall in der Welt wurden Menschen, Wesen und Andersartige aus den unterschiedlichsten Gründen hingerichtet. Doch die Seele konnte nicht glauben, das man dies über Jahre hinweg tun konnte, ohne das es mit einem etwas anstellte. Das Innerste der Menschen musste sich doch verändern?! Der Blick ihrer sonderbaren Augen glitt tiefer in jenes des Zwerges, so als ob sie die Antwort genau dort finden würde.


    Zu einer Antwort kam die junge Frau aber schon gar nicht mehr, das pöbeln und grölen lenkte sie von der eigentlichen Antwort ab und den roten Schopf leicht drehend, rollte sie missmutig die sonderbaren Augen. Das war jetzt schon das wievielte Mal, das sie unterbrochen wurde ? War hier eigentlich jeder gegen ihre Unterhaltung mit dem Zwerg ? Oder war nur jeder hier darauf erpicht, die Flammenseele herauszufordern ? Das Kaminfeuer fing an zu flackern und die mandelförmigen Iriden verengten sich, als sie sah wie mit den Gästen umgegangen wurde.
    Zu ihrem völligen Unverstand waren die Drei Halunken auch noch von der Stadtwache. Die Flammen im Kamin tobten und hopsten, Funken lösten sich und tanzten über den steinernden Boden und die Kleindrachin Nihlar fauchte, von einem Funken am Schwanz getroffen. Sie verschwand sicherheitshalber wusste sie doch das nun nichts mehr helfen würde, Nerinejh zu beruhigen. Das Innere der Augen bewegte sich, schlang sich um die dunkle Pupille wie glühende Lava und die Finger ballten sich so das das weiß der Knochen hervortrat.


    Nerinejh sah wie die Gäste das Weite suchten, bloß keinen Ärger wollten und schier hilflos zum Wirten Ehepaar hinübersahen. Auch das gute Zureden der Wirtin, der Herzensdame, die in allem das Gute sah….zog sich resignierend zurück. Doch zuvor sah sie die Farisin noch an und erschauderte, denn die Augen der Seele waren in der Tat nicht normal und nicht freundlich.
    Die drei Wachleute hatten nur Augen für sie und allein dies ließ sie sacht raunen, entweder bemerkten sie Mordin wirklich nicht oder taten dies absichtlich…doch als sie ihn endlich bemerkten, waren ihre Worte nicht von der höflichsten Art. Nerinejh wusste nicht warum, doch sie musste sacht grinsen, als der Henker ihnen die Wahl ließ noch vor dem Nasenbruch bei ihr zu entschuldigen.
    Das Lachen blieb ihnen sogleich im Hals stecken und mit dem fliegen der Pfeife, war auch Nerinjeh auf den Beinen und schwang sich zur Seite. Mordin´s Bewegungen waren präzise und gut gesetzt….ein fürchterliches krachen verdeutlichte Nerinejh, das der Stiel seiner Axt getroffen hatte.


    Die Feuerseele sah fasziniert zu wie er auch den zweiten Soldaten für einen Moment außer Gefecht setze doch nicht für lange. Wer konnte auch schon damit rechnen, das er den Zwerg werfen würde ? Mordin krachte auf einen Tisch, zertrümmerte diesen und besaß noch die makabrere Frechheit einen Krug Bier zu leeren. Noch darüber unsinniger weise nachdenkend, woher er diesen Krug hatte, schrie er irgendetwas und schon sah sich Nerinejh gegenüber von dem dritten Wachsoldaten. Schlechte Zähne bleckte er mit einem gehässigen Grinsen….drohend spielte er mit einem Dolch in der Hand und genauso verhielt es sich mit den Worten die er sprach. Mordin war beschäftigt mit dem anderen Soldaten und Nerinejh auf sich alleine gestellt….sie schloss die Augen.
    Sie wusste es würde eine Katastrophe geben, drängte er sie weiter in die Enge….


    Es wurde wärmer um die Flammenseele und sie raunte….das Feuer im Kamin überschlug sich und loderte….sie hob die Hände und hob die Lider wieder an " Nicht…kommt nicht näher….ich warne Euch", sie flüsterte und etwas in ihrer Stimme ließ klar werden, auch für Hohlköpfe, das es nicht wirklich scherzhaft gemeint war. Doch der Kerl brummte nur und warf den Dolch in die andere Hand. Nerinejh seufzte und nahezu starr stand sie vor ihm…ein leichtes würde sich jeder denken doch sah man ihre Hände an, würde man eines besseren belehrt werden.


    Es schien als suchen sich die Flammen einen weg zu ihr, krochen jene an ihr hinauf ? Oder rief sie die Flammen ? Es war alles recht undurchsichtig und schwer zu erklären…doch das leben in ihren so sonderbaren Augen…es war lodernd. Die Stadtwache schloss zuerst den offenen Mund und blinzelte, spürte er die doch lodernde Wärme je näher an sie heran ging und er schien tatsächlich nachzudenken.
    Doch was würden die anderen denken ? Er von einem weibsbild in die Flucht geschlagen ? So ging er weiter auf Nerinejh zu und diese ? Sie raunte und spürte wie das Drachenbild auf ihrem Rücken zu glimmen begann. Es tat nicht wirklich weh….aber sie spürte es deutlich.


    Das alles war schon seltsam genug und sie konnte nicht anders, sie wurde von ihrem Inneren geleitet und sie wusste es würde nicht gut werden. Das hüftlange Haar bewegte sich in der Hitze und schien Teil der Flammen zu sein….eine von diesen Flammen hatte die Seele in der rechten Hand und hob eben diese, genauso wie den Blick…." es tut mir leid" floh es noch über die Lippen und gefährlich nahe der Wache, schleuderte sie den Feuerball zur Verteidigung auf ihn.


    Überrascht öffnete sich der Mund des Mannes und ein holpernder Laut perlte ihm über die Lippen, ehe er von der Feuerkugel getroffen den Dolch verlor und Teile seiner Kleidung anfingen zu glimmen….Nerinejh hatte schon eine weitere Kugel in der Hand und schleuderte sie ihm entgegen, was ihn zum einen rückwärts stolpern ließ und zum anderen taumeln….sie hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck….und feuerte weiter flammende Bälle nach ihm….immer stärker wurden diese . Mobiliar ging zu Bruch….Wirt und Wirtin lagen wimmernd auf dem Boden und auch die verbliebenen Gäste schrien nach den Göttern. Sie warf sich in Rage….ging nicht bald jemand dazwischen….dann….
    Nerinejh wollte es nicht…sie wollte die Kontrolle nicht verlieren und so suchte sie einen Weg in die innere Ruhe….waren die Wachen fort ? Hatte sie jenen in die Flucht geschlagen ?


    Die Feuerseele kämpfte mit den Flammen , dem inneren Drachen und der Bewusstlosigkeit.

  • "Mehr hast du nicht drauf?! HAHAH!!!!!" der Zwerg zog dem Mann gerade einen Teller über den Schädel der polternd zu bruch ging. Dieser schüttelte benommen den Kopf und taumelte, kein Wunder der Zwerg hatte jegliches Möbiliar auf seinem Kopf verspringen lassen und dazu gehörten zwei Stühle, ein Tablett, drei Krüge leer wohl gemerkt und eine Gitarre die an der Wand hing. Gut der Mann hatte ihm einen Zahn ausgeschlagen, doch der Zwerg führte ganz klar nach Punkten!


    "Dir werdsch isch zeign!" murmelte der Mann dessen Gesicht langsam aber sicher anschwellte. "Ach was! Der Spaß geht doch gerade erst los!" doch es war schneller vorbei als Mordin lieb war. Ein heller Blitz eilte heran und traf den Mann am Hinterkopf. Es war ein Feuerball! Er kahm aus der Ecke wo er Nerinejh zuletzt gesehen hatte.


    Der Mann brach zusammen und rührte sich nicht mehr, der Zwerg schaute zu ihr herüber und sah das herrliche Werk der Zerstörung doch irgendwas stimmte hier nicht. Die junge Frau schien etwas in Rage gekommen zu sein, ihre Gegner hatten genug sie waren beide außer Gefecht gesetzt doch machte sie einfach weiter, konnte sie es kontorlieren? Oder kontrolierte es Sie?


    "He ich glaube das reicht!" doch aus seinen Satz flog gleich ein Feuerball in seine Richtung, er verfehlte ihn nur knapp. Wenn er jemals etwas über Magie gehört hatte dann, das man sich auf sie konzentrieren musste das hieß also wenn man diese Konzentration unterbrach war es möglich das es dann aufhörte. Von draußen hörte man Schreie und Rufe, es würde nicht lange dauern und die Stadtwache wäre hier, der Zwerg hatte keine große Lust im Kerker die Nacht zu verbringen, ebenso wenig auf das was dann kommen, könnte.


    Er rannte in ihre Richtung und schwang seine Axt, es kahmen weitere Feuerbälle heran gebraust und Mordin versuchte mit seiner Waffe diese abzuleiten. Doch das ging mehr schlecht als recht, jeder Feuerball der seine Axt traf ließ ihn einen oder zwei Schritte zurück taumeln. "Beim Barte meiner Vorfahren!" fluchte er laut und hob einen Tisch an um diesen als Schild zu nutzen. Doch das verlangte ihm alles ab, die Platte des Tisches war ein größeres Ziel und daraufhin von ihr oder, irgendwas in ihr als Bedrohung einzustufen.


    Doch der Zwerg machte Schritt für Schritt und stemmte sich gegen diesen wahrlichen Ansturm von Mage. Er schwitzte und fluchte doch er kahm voran, als er nah genug dran war riss er den Tisch beiseite und für einen Augenblick, konnte er in ihre Augen schauen. Dort drin sah er nicht den Ausdruck der jungen Dame, nein es war ein Ausdruck einer Bestie! Einer Bestie die alles daran tat, jeden zu töten der ihr zu nahe kommen wollte.


    Es ging ganz schnell, er schlug hart zu jedoch nicht um ihr etwas zu brechen sondern damit sie das Bewustsein verlor und damit auch, ihre Konzentration. Sie kippte hinten herüber und Mordin fing sie auf, für einen kurzen Moment war die Sezenerie wie in einer Liebesschnulze so wie er sie im Arm hielt. Als dem Zwerg das bewusst würde ekelte er sich regelrecht vor sich selbst und ließ sie fallen. "Son Mist!" sprach er und hob sie vom Boden auf, der kleine Drache erschien wieder und fauchte ihn bedrohlich an. er schulterte Nerinejh und sah den Drachen an "willst, du den Wachen erklären was hier passiert ist?!" der Laden brannte bereits und die Wirtin und der Wirt hatten alle Hände damit zu tun gegen das Feuer zu kämpfen. Es würde nicht mehr lange dauern und es würde hier nur so wimmeln von Menschen.


    Diese würden dann natürlich wissen wollen was hier los war! Doch wer würde ihm schon glauben? Wenige bis garkeiner, als rannte er Richtung Tür stieß diese auf und rannte los. Zuvor hatte er die Schriften eingesteckt die Nerinejh übersetzen wollte. Der Drache krallte sich in seine Schultern der Zwerg schaute nur nach links direkt in das Gesicht des Schuppentiers. "Natürlich trage ich dich auch!" sprach er ironisch aus und bog sofort in eine Gasse ab.


    Sie suchten einen sicheren Unterschlupf in einem alten Lagerhaus, hoch oben auf dem Heuboden hatten sie sich niedergelassen. Nerinejh auf dem Heu gebetet und ihre Schriften neben ihr abgelegt hatte er sich nicht weit von ihr hingesetzt. Das war eine Nacht! Eine Schlägerei und am Ende noch sowas, das hatte viel Spaß gemacht!


    Er schaute hinaus und es began bereits heller zu werden, der Zwerg schaute den Drachen an und sprach "he! Du bist dran mit Wache halten!" er schritt weg von der Klappe die den einzigen Zugang zum Heiboden darstellte und der kleine Drache nahm seinen Platz ein. Heu mochte Mordin nicht dennoch war es besser als nichts, er legte sich hin und schlief direkt ein.


    Was wohl als nächstes passieren würde?

  • Erste Sonnenstrahlen brachen durch die zarte Wolkendecke und tanzten munter hinab zum Boden. Stahlen sich durch offene Fensterläden und Vorhänge, lugten am Blätterdach vorbei und weckten allmählig die Gesellschaft. Alle ?? Mitnichten, denn jene paar die versucht hatten, das Wirtshaus zu retten, ließen sich verrußt und müde in die noch vorhandenen Stühle sinken und wischten sich Dreck und Asche aus dem Gesicht. Der ungestüme und nicht wirklich zu glaubene Ausbruch der jungen Frau, hatte viel Schaden angerichtet, aber durch die rasche Hilfe von diversen Gästen und den Nachbarn, wurde eine völlige Zerstörung verhindert.


    Das Wirts Paar war hin und hergerissen zwischen Wut und Sorge um die junge Frau. Sie allein sollte dies alles zu verantworten haben ? Die Wirtin hatte sie noch gesucht, sie hatte gesehen wie der Zwerg, mit dem sie gesprochen hatte, sie niedergeschlagen hatte doch nun fehlte von beiden jede Spur. Sie betete inständig das ihr nichts schlimmeres Widerfahren war und überlegte was sie genau zum Hergang sagen sollte, würden die Wachen sie fragen.


    Das in einem leerstehenden Haus mit Scheune unweit der halb zerstörten Schenke, ein Zwerg im Heu lag und schnarchte, eine Kleindrachen Wache hielt und eine Farisin langsam wieder zu Bewusstsein kam, war niemandem klar. Nerinejh am allerwenigsten.
    Abrupt schlugen die Lider der ungewöhnlichen Augen auf und jene glichen nun eher stiller und ruhender Lava. Heller und weniger zerstörend und die rechte Hand zum Kopf hebend, versuchte sie sich aufzurichten. Stechend war der Kopfschmerz der sie durchfuhr und ein leises brummen perlte über die Lippen. Etwas verwirrt sah sie sich um, überlegte was geschehen war, als Nihlar zu ihr auf das Heubett kam, auf dem Nerinejh nun saß. " mhh….wenn ich dich so ansehe, brauch ich wohl nicht wirklich zu fragen was geschehen ist", murmelte die junge Farisin und zupfte aus dem offenen und hüftlangen, feuerroten Haar vereinzelte Strohalme heraus.


    Nerinejh achtete nicht wirklich auf das Schnarchen des Henkers und somit konnte man nicht sagen ob er nur so tat oder tatsächlich noch schlief. Bei letzterem würde er nicht sehen was unmöglich war zu übersehen, wenn gewisse Umstände es möglich machten. Doch die Drachenzeichnung auf Nerinjeh´s Rücken….sie leuchtete. Die Feuerseele sah sich wieder um und sah den Zwerg.
    Der Rücken war ihr zugewandt und langsam aufstehend umrundete sie den kleinen Mann. Er hatte die Augen geschlossen….schlief wie es schien und Nerinejh? Sie raunte sacht, raffte den Rock und schlich an das einzige Fenster, welches auch noch zerbrochen war. Niemand würde sie hier oben sehen oder vermuten und so hielt sie sich seitlich verborgen, spähte nur vorsichtig hinaus.


    Hatte sie viel Schaden angerichtet ? Was würde der Zwerg mit ihr nun tun ?

  • Schneller und immer schneller rannte er, sein Atem ging schwer der Korridor endete und endete einfach nicht, fast so als würde er niemals enden. Er kahm zum stehen und blickte zur Wand er erschrack als er hinter dem Spiegel seinen Vater sah, dieser sah ihn mit leerem Blick an. "Vater!" schrie Mordin und er wollte den Spiegel anfassen doch er glitt durch ihn hindurch und was sich hinter dem Spiegel befand konnte er nicht sagen, doch er fiehl und fiehl. Er schrie aus Leibeskräften doch irgendwie kahm kein Laut über seine Lippen.


    Der Boden kahm immer schneller und gerade als er kurz davor war, auf diesem Boden zu verschellen, wachte er auf. Sein Blick ging auf und erfasste die Frau er sah nur kurz ihren nackten Rücken doch da leuchtete, ein Muster das er kannte aus Büchern und Schriften, es schien eine Art Schlange zu sein oder ein Drache?


    Sein Atem ging Stoßweise und es fiehl ihm schwer es als einen Albtraum abzutun. "Also ich hab bereits schon das eine, oder andere gesehen doch sowas nicht" er versuchte seine noch recht große Unsicherheit zu überspielen und setzte sich richtig auf. "Wir müssen die Stadt verlassen, die Wachen sind sicher schon auf der Suche nach uns, die wollen Antworten und wissen was da los war".


    Er lehnte sich etwas zurück und holte seine Pfeife heraus um sich, diese fertig zu machen. Doch seine Axt lag in griffweite und er war jederzeit sie zu nutzen, er musterte den Rücken der Frau "wie kann das sein? Das so jemand wie du allein reist? Solche Weiber aus deinem Volk reisen nicht oft allein besonders nicht solche wie du". Solange er nicht wusste was sie wirklich hier wollte und nachdem sie gestern allen eine Kostprobe, von ihrer Macht gab die sie offenbar kontrolierte und nicht anders herum, musste er auf alles gefasst sein.

  • " Eine wie mich ?", wiederholte das Flammenherz und verbarg die sich schließenden Augen. Ein sachter Atemzug perlte über die Lippen und sie nickte unmerklich. Sie ging nicht ein auf seinen Albtraum, denn gewiss hatte er geträumt. Seine Augen huschten hinter geschlossenen Lidern hin und her und der Atem ging rasend. Nerinejh musste nicht hellsehen können um dies zu wissen. Doch sie zog es vor noch nicht danach zu fragen, vielleicht war es ihm ja unangenehm. So wie ihr das nun.
    Erneut raunte sie über die Lippen und drehte zunächst den Kopf ein Stück über die Schulter hinweg. " Wie mich ? Sagt…was meint ihr ? Das ich eine Frau bin ? Das ich größer bin oder das ich etwas bin was ihr nicht versteht ? Dann sind wir schon zwei….ich weiß es und verstehe es nämlich auch nicht", sie hatte sich während ihrer Worte gänzlich umgedreht und lehnte am Rahmen des nicht vorhandenen Fensters. Schützend oder gar leicht gereizt hatte sie die Arme vor sich verschränkt und starrte den Zwerg an. " Verzeiht wenn ich ….ausser Kontrolle geraten bin, genau das ist es, was ich versuche herauszufinden ich gehöre zu den Farisin, doch irgendetwas ist bei mir….anders" Sie hob unwissend die Achseln und brummte wieder. Nihlar tapste derweil durch den Heuhaufen auf Mordin zu und schickte sich an auf seinen Schoß zu klettern.


    Die kleine Drachendame hatte den groben Zwerg allem Anschein nach in sein Herz geschlossen und Nerinejh? Sie schaute ebenso zu Mordin und er würde das sonderbare Farbenspiel erneut in ihren Iriden erkennen, er würde aber auch sehen das sie nicht böse war.


    " Ich hatte nicht vor …das soetwas passiert. Ich habe dir auch schon gesagt warum ich hier war, aber bitte ich wiederhole es gerne nocheinmal. Ich habe gewisse Papiere für jemanden übersetzt und gleichzeitig bin ich auf der Suche nach jemandem der mir helfen kann ….was nicht mit mir stimmt"
    Nerinejh hatte sich leicht in Rage gesprochen, denn es war mit jedem Wort ein wenig wärmer geworden und auch die Augen zeigten das sie zu kämpfen hatte mit ihrem Innersten. Weiterhin lag der Blick auf dem pfeifeschmauchenden Zwerg und sie nagte abwartend auf ihrer Lippe herum.