Die Ankunft der Neuen

  • Die Sonne ging bereits unter und färbte den Horizont des Landes orange. Es war immer ein besonderes Ereignis welches er genoss. Doch nicht nur die Farbe der Sonne welche langsam ihre Wache verließ um sie den Mond zu übergeben stimmte ihn freudig. Schon bald würden sie da sein und die Schrecken der Vergangenheit würden hinter ihnen liegen. Er würde zu alter Größe und zu alten Ruhm gelangen. Er würde einer der mächtigsten Männer des Landes sein und eine der gefürchtetsten Vereinigungen führen die es gab. Die Könige dieses Landes würden auch dran kommen so viel war sicher. Sie hätten sich gewünscht sich der Stadt mehr zugewandt zu haben. Er hob seinen Arm und machte seine Hand zur Faust. Das Zeichen das die Karawane welche aus einer Kutsche und drei Wagen, drei Dutzend bewaffneten Söldnern und einem Dutzend Berittener die sich hinter ihm befanden zu stoppen hatten. Er zog an den Zügeln seines Pferdes und drehte um, gab dem Tier die Sporen und ritt zu der Kutsche welche von den vier Wagen vorne fuhr. Missbilligend sah er den Wagen an. Ein zu groß gewordener Sarg auf vier Rädern, der von Pferden gezogen wurde und der Platz darin war eher schlecht als Recht. Gerade einmal ein Bett passte rein. Mit einem eleganten Schwung stieg er von seinem Pferd ab und übergab die Zügel einem heraneilenden Mann. Dann schritt er zum hinteren Teil der Kutsche und pochte etwas hart an die Tür und rief „Aufwachen meine Königin!“. Dann machte er drei Schritte zurück und wartete. Die massive Tür öffnete sich kurz darauf und eine Frau entstieg dem dunklen Raum. Ihre wunderschönen blauen Augen kniffen sich zusammen als sie die Sonne sah, das Schwarze Haar mit den weißen Strähnen trug sie wie fast immer offen. Und wie immer auf der langen Reise hatte sie auch heute ihre Rüstung an. Am liebsten hätte er sie gemalt doch das geziemte sich nicht, eventuell mal später. Sie stieg die drei Treppen herab und verbeugte sich vor ihm und sagte leise „Mein König!“. Mit einem Wink seiner Hand gab er ihr zu verstehen sich wieder zu erheben und beifällig fragte er „Wird euch die Sonne noch sehr schaden, meine Königin?“. Die Frau schaute zu dem nun schon kaum mehr sichtbaren Halbrund und sagte dann „Nicht sehr und die Schmerzen werden erträglich sein.“ ein leichtes lächeln umspielte nun ihre Lippen und er wusste das sie wusste das diese Anspielung ihm gegolten hatte. Er vermisste seine Frauen und die Sachen die er mit ihnen angestellt hatte und Viktoria, die wunderschöne Albin, wusste es auch. Sie wusste auch das sie sich es herausnehmen durfte, auch wenn es ein Spiel auf einer scharfen Klinge war. Ohne eine Erwiderung ging er Wortlos an der Frau vorbei und steuerte das Bett in der Kutsche an, setzte sich drauf und legte sich dann hin. Er hörte noch wie die Tür zuschlug und er versank in den Schlaf…


    … Die Luft hier oben in den Bergen war sehr kalt aber dafür klar. Es hatte leicht zu schneien angefangen und einzelne Flocken legten sich bereits auf seine Kleidung und machte den schwarzen Stoff etwas weiß. Der Atem seines Pferdes und sein eigener stiegen als kleine Dampfwolken auf. Hinter ihm knirschte der Schnee von den Schritten der fünf Männer welche er mitgenommen hatte. Das sonst so freudige Gefühl, die Anspannung, das angenehme Kribbeln in seinen Körper blieb heute aus. Sie waren bereits längere Zeit unterwegs und weder Wild noch sonst etwas hatte sich gezeigt was es zu jagen lohnte. Und langsam wurde ihm langweilig. Wäre er heute früh nur nicht von seinen Frauen aufgestanden. Dann könnte er jetzt sie lustvoll quälen und sie hätten Spaß miteinander, es wäre warm und ihm wäre nicht langweilig. Oder sollte er einen der Jäger spüren lassen das ihm langweilig war? Nein sie konnten ja nichts dafür das der Wald und seine Geschöpfe sich versteckt hielten. Doch es musste bald was geschehen sonst drehte er noch durch. Die Sonne würde bald untergehen und er würde erst spät wieder zu Hause ankommen. Frustriert und zornig wahrscheinlich. In Gedanken ging er die Bediensteten durch wer würde sich für den Abbau eignen. Da plötzlich hörte er was man in einem Wald nicht vermutete. Das Klirren von Klingen, Schreie die von Schmerzen herstammten, Rufe die in einem unverwechselbaren Ton gerufen wurden. Eine Schlacht hier oben. In dem Gebiet war es eher selten das die Arashi und die Frostalben sich bekriegten, jedoch waren es Geräusche die auf so was hindeuteten. Er lenkte sein Pferd seitlich und und lauschte in die Richtung. Nein eine Schlacht hörte sich anders an, dachte er, dies war eher ein Kampf oder Scharmützel. Eine kleine Gruppe von Personen die sich bekämpften. Er schaute die Männer hinter sich an wie sie mit ihren Bögen dastanden. Die Angst war ihnen deutlich anzusehen, Augen weit geöffnet, der Körper steif und ihre Blicke wanderten hin und her. Keine Soldaten sondern nur Jäger dachte er bei sich. Gekonnt schwang er sich vom Sattel seines Pferdes und landete im Schnee. An den Zügel führte er das Tier zu einem nahe gelegenen Baum und band es fest. Zu groß war der Wert des Tieres als das es in einem Kampf verletzt oder gar getötet werde. Außerdem eignete sich das Gelände nicht dafür. Er winkte zwei der Männer zu sich und sagte mit seiner kühlen Stimme „Ihr beide werdet dieses Tier mit euren Leben beschützen. Sollte das Tier weg sein, und keiner euer beiden wertlosen Körper liegt daneben oder Fußspuren folgen dem des Tieres, so werdet ihr erfahren was Schmerzen sind und ihr werdet euch wünschen das ihr gestorben wärt.“ er machte ein kurze Pause bevor er fortfuhr „Verstanden?“. Beide nickten und in ihren Augen las er das sie es wirklich verstanden hatten. Nun schritt er zu den verbliebenen Drei und machte mit einer Handbewegung deutlich das sie ihm folgen sollen. Zwar bekam er nun keine Jagd, doch er konnte töten und vielleicht sogar kämpfen. Und da war es auf einmal das Gefühl der Glückseligkeit, das Kribbeln im Körper und die Anspannung.


    Sie waren ein paar Schritte gegangen und hatten eine Lichtung erreicht auf der sich etwas unfassbares abspielte. Wie es aussah war die Lichtung als Lager genutzt wurden. Dem Anschein nach ein Banditenlager welches von irgendeiner gesetzestreuen Einheit gefunden und angegriffen wurde. Das unglaubliche daran war das sich die Banditen sehr schnell bewegten, etwas zu schnell für Menschen oder gar Alben. Die Einheit hatte sich zur Mitte des Lager vorgekämpft war jedoch von dem Banditen umstellt wurden. Wahrscheinlich haben die Gesetzestreuen gedacht mit einem geballten Sturmangriff wurde es klappen. Fehlanzeige. Das Bizarre an der Gruppe war das ihre Schwerter in Flammen standen. Auch hatte er diesen Waffenrock hier noch nie gesehen. Die Banditen waren wahrscheinlich Frostalben, denn sie trugen keine Pelze die sie wärmten. Stattdessen trugen sie Lederrüstungen, welche für Menschen hier oben untypisch waren. In der Mitte der Gesetzestreuen standen Bogenschützen und verschossen Pfeile. Die Schützen mussten gut ausgebildet wurden sein denn einige Pfeile trafen die Banditen, welche im Kreis um die Gruppe rannen. Da wieder ein dumpfes Geräusch gefolgt von einem Schmerzensschrei. Er schaute in die Richtung aus der es kam. Ein Alb mit weißem Haar fiel auf die Knie. Ein Pfeil steckte in seiner Brust. Jetzt schaute er genauer hin und sah das einige der Banditen welche meist ein Pfeil in sich stecken hatten am Rande des Lager standen. Und da bemerkte er es. Ihr Atmung ging schnell doch es fehlte bei jedem die Wolke. Was waren das nur für Wesen. Plötzlich hörte er „FÜR DAS LEBEN!“ und als er sich dem Ruf zuwandte sah er wie die Gesetzestreuen mit dem Flammenschwertern aus ihrer Formationen brachen und die Banditen angriffen, welche seltsamer weise nun langsamer waren. Sein Blick wanderte nun über seine Schulter zu den drei Männern. Unter einem war der Schnee leicht gelb. Der Mann hatte sich vor Angst einuriniert. Die anderen Beiden umklammerten ihren Bögen. Plötzlich hörte er etwas, was er nicht erwartet hatte z hören. Ein Schrei von einer Frau. Sein Blick schoss sofort in das Gemetzel. Es hatten sich vereinzelte Grüppchen gebildet die nun ihren Konflikt im Nahkampf versuchten zu lösen. Schnell drehte er sich um und sagte „Schießt auf die mit dem Waffenrock. Sollte ihr fliehen werdet ihr einen qualvollen Tod sterben!“. Er sah noch wie die Männer einen Pfeil auf die Sehne legten, dann rannte er los das Schwert fest in der Hand. Seine Blicke huschten über das Schlachtfeld. Vereinzelt lagen tote Banditen auf den Boden doch die Mehrzahl der Leichen auf die er stieß waren Gesetzestreue. Wieder ertönte die Frauenstimme und nun wusste er das sie in der Nähe sein musste. Er bog an einen der Zelte ab und da stand sie. Zwei Schwerter in den Händen, das weiße Haar von schwarzen Strähnen durchzogen, vereinzelt rot von Blut. Das hübsche Gesicht ebenfalls mit Blut besprenkelt. Zwei Gegner waren vor ihr, einer mit Schwert und der andere mit Bogen. Ein Pfeil steckte bei der Dame in der Schulter. Sie hatten ihn noch nicht bemerkt. Nun musste es schnell und sauber von statten gehen. „Na Schlampe, totes Blut macht euch Bastarde langsamer!“. Die Frau lachte auf und erwiderte „Aber ihr werdet trotzdem sterben!“. Sie gefiel ihm,sie hatte Biss. Der Bogenschütze legte einen neuen Pfeil ein. Langsam schlich er sich an den Mann heran. Das Schwert umklammerte er mit jedem Schritt fester. Hoffentlich knirschte der Schnee nicht auf einen Kampf war er zwar eingestellt jedoch fehlten ihm Rüstung. Noch ein paar Schritte, der Schütze legte an, Zog die Sehne nach hinten und zielte. Verdammt dachte er sich, tötet ich ihn jetzt dann lässt er die Sehne los und der Pfeil fliegt los. Das schnelle töten hatte sich damit erledigt als auf die gute alte Art. Er stand nun fast hinter dem Schützen, nun musste es schnell gehen, erhob das Schwert, berührte mit der freien Hand den Schützen an der Schulter welcher sich herum drehen wollte um zu schauen, dies jedoch nicht mehr konnte da die Klinge die Kehle und die Sehne des Bogen durchschnitten hatte. Der Mann röchelte was den Schwertkämpfer herum wirbeln lies. Der Körper des Toten, aus dessen Wunde Blut nun schoss sackte zu Boden. Der Schwertkämpfer schaute ihn fassungslos an und sagte dann „Was habt ihr getan? Wieso? Warum tötet ihr für die Vam...“ weiter kam er nicht den eine Klinge fuhr durch seine Brust. Die Frau hatte die Ablenkung genutzt. Wie ein nasser Sack sank er zu Boden und sein Blut färbte den Schnee rot. Die Unbekannte stand noch da und betrachte die Leiche, dann fiel sie auf die Knie und vorne über. Die Pfeilspitze bohrte sich durch und drang aus der Schulter. Schnell eilte er zu ihr. Ohne zu überlegen hob er sie hoch und ging mit ihr in Richtung Wald, sollte der Doktor sich um sie kümmern.


    Seine Umwelt veränderte sich und nun lag er auf einem Bett, gefesselt, in einem kleinen, nein in einen winzigen Raum. Eine komische Konstruktion hing von der Decke und spendete Licht. Er sah an sich herunter und erschreckte. Sein ganzer Körper war übersät mit Wunden. Sofort setzten die Schmerzen ein. Es waren so viele das er sie nicht einordnen konnte. die Welt um ihn herum begann sich zu drehen. So musste sich Wahnsinn anfühlen. Jetzt hörte er eine hohe piepslige Stimme „Was haben sie gemacht? So viele Wunden habe ich bei noch niemanden gesehen. Man sagte mir sie haben sich duelliert, doch das hier sieht aus als ob Sie in der Schlacht gewesen wären. Ich werde ihnen nun einen Trank einflößen damit sie schlafen, während dessen nähe ich ihre Wunden. Einige werde ich versiegeln müssen. Das wird nicht leicht. Ich hoffe sie hängen an ihren Leben und kämpfen.“ jetzt fühlte er wie jemand mit seiner Hand hinter seinen Kopf griff ihn leicht anhob. Dann vernahm er den Rand eines Bechers und ein bitteres Getränk wurde ihm ein geführt. Er wollte es ausspucken doch ging es nicht. Eine Hand legte sich auf dem Mund und eine andere hielt die Nase zu. „Immer das selbe!“ sagte die piepsige Stimme „Ich bin übrigens Naakhürz!“. Er schluckte den Saft. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten und er schlief ein. Als er die Augen wieder öffnete lag er immer noch in dem Raum, war immer noch an das Bett gefesselt doch die Schmerzen waren dumpf. Er hob den Kopf und sah das sein Körper in Leinentüchern gewickelt war. „Ah sind wir aufgewacht?“ sagte die piepsige Stimme und als er sich der Quelle zu wandte sah er einen kleinen grünen Goblin.


    Wieder verschwamm seine Umgebung und formte sich zu etwas neuen. Er saß nun in einem Raum auf einem riesigem Kissen. Seine Arme waren zur Seite ausgestreckt und in ihnen lagen zwei schöne, leicht bekleidete Menschenweiber. Sie schmiegten sich an ihm und streichelten seine nackte Brust sanft. In der Luft lag ein süßlicher Geruch. Er schaute sich im Raum und sah noch andere Männer und Frauen. Er war in einem Bordell. „Nun Herr Leviathan was führt sie zu mir“ sprach eine dunkle tiefe Stimme welche zu einem großen etwas dicklichen wirkenden Mann gehörte, welcher ihm gegenüber saß. Seine braunen Augen musterten ihn von oben nach unten und der Mann sprach „Franz sagte mir das Sie ihm aus einer eher prekären Situation gerettet haben. Mein Dank gehört ihnen doch ich kann ihnen nicht mehr bieten als diese zwei Damen!“. Leviathan lächelte und erwiderte automatisch und ohne es zu wollen „Herr von Bärenstein, ich möchte gerne in euer Gewerbe einsteigen. Jedoch fehlen mir dazu die nötigen Kenntnisse. Ich möchte auch nicht das Gewerbe hier eröffnen also müsst ihr euch keine Sorgen um Konkurrenz machen.“ er machte eine Pause und der Herr von Bärenstein sprach wieder „Also sprecht was ihr vor habt, denn ich habe nicht den ganzen Abend Zeit.“. Wieder lächelte Leviathan den Mann an und sagte dann wieder automatisch „Ich würde euch eine Vergrößerung anbieten. Jedoch sind noch andere Personen an dem Plan beteiligt. Also würde ich sagen ihr organisiert ein Zimmer für zwei weitere Personen plus uns beiden, welches Abseits des Tumults liegt und wir reden dort weiter, ich werde mich in der zwischen zeit mit den beiden Damen vergnügen.“ kaum hatte er das letzte Wort gesprochen da verschwamm der Raum wieder und er befand sich nun in einem Keller, an dessen Moosbewachsenen Wänden Fackeln brannten, in der Mitte stand ein Tisch, um ihn herum saßen die Dame aus den Bergen, der Goblin und der Herr von Bärenstein. Alle drei starrten ihn an. Er begann zu reden „Nun wie einige hier wissen musste ich mein Zuhause aufgeben. Ein ehemaliger Freund hat mir solche Probleme gemacht das die örtlichen Herren mich am liebsten hätten tot sehen wollen. Er erzählte ihnen Lügen die diesen ihm glaubten. Also war ich gezwungen mein Heim zu verlassen. Ich habe vor mich woanders nieder zu lassen und möchte dort gerne leben wie vorher. Dazu benötige ich jedoch eure Hilfe. Zuerst zu Ihnen Herr von Bärenstein. Ich habe noch etwas Gold übrig was ich ihnen gerne geben würde damit sie vor Ort ein neues Bordell eröffnen, es sollte für ein Gebäude, die nötigste Ausstattung und das nötigste Personal reichen. Des weiteren schlage ich vor das sie auch dort der Kopf einer Diebesbande werden und den Waisen ein neues Heim geben. Die Gewinne aus den Bordell und dem Diebesgut werden aufgeteilt zwischen uns beiden. Ich würde mich mit einem Teil von Drei begnügen. Naakhürz hier wird ihre Diebe und ihre Mädchen behandeln, er ist Heiler wenn ich das so sagen darf.“ er wandte sich nun den Goblin zu „Eure Aufgaben für mein neues Reich Naakhürz werden folgende sein. Ihr werdet mein Personal und meine Frauen heilerisch betreuen, außerdem werdet ihr Pflanzen anbauen und Tränke und Pulver herstellen die der Bevölkerung helfen. Im Gegenzug erhaltet ihr auch zwei Anteile an den Verkauf der Produkte. Ihr werdet mir assistieren wenn ich euch brauche. Aber das alles wisst ihr ja schon. Mein alter Freund.“. Nun wandte er sich der Frau zu „Viktoria meine Königin! Euch und euer Gefolge brauche ich für meinen Schutz. Doch genau so seit ihr wichtig um Diplomatie zu betreiben. Ihr werdet versuchen an den Höfen und in die Häuser der feinen Herren zu gelangen die in dem Land regieren. Ihr werdet mir Kontakte knüpfen. Das ist der Gefallen den ich fordere. Außerdem werden eure Männer eine wichtige Goldeinahmequelle sein. Aber dazu später mehr.“. erneut verschwamm seine Umgebung…


    Nun saß er mit Viktoria alleine da, er schaute sich um und erkannte den Raum wieder, in dem sie zu vor zu dritt gesessen hatten. Sie schaute ihn neugierig und skeptisch an. „Meine Königin, nach all den Jahren die wir uns kennen immer noch so skeptisch?“ fragte er und erwiderte ihren Blick. Sie biss sich auf die Lippe und sagte dann „Ich weiß noch nicht ob ich euer Bitte nachkommen werde...“ sie machte eine Pause. Etwas Zorn stieg in ihm hoch, wie konnte sie ihm nicht gehorchen. „… ich hätte etwas anderes erwartet nach den ganzen Blicken die ihr mir zugeworfen habt, jedoch ein Gefallen ist ein Gefallen. Jedoch gefällt es mir nicht in eure Knechtschaft zu wandern.“. Also daher wehte der Wind dachte er sich und überlegte wie er ihr einen anderen Blickwinkel geben konnte. „Sieh es nicht als Knechtschaft an sonder eher als Partnerschaft. Wie ich schon zuvor sagte seid ihr und eure Gefolgschaft ein wichtiger Bestandteil meines neues Leben. Die Sicherheit ist eine Sache jedoch müssen wir uns vor Ort nach eventuellen neuen Wächtern für die Nacht umsehen. Gargoyls eventuell.“. Er lehnte sich auf seinen Stuhl zurück und beobachtete seinen Gegenüber. Die letzten Worte hatten ihr nicht gepasst, dies sah er. Sie verzog den Mund etwas und in ihren Augen funkelte Widerstand. Bevor sie etwas dazu sagen konnte fuhr er fort „ Ihr und eure Männer werdet für mich das dreckige Geschäft übernehmen, wie Entführungen mit Erpressung, Auftragsmorde und so weiter. Wir werden es so aussehen lassen als ob eine neue Bande von Banditen sich eingenistete hat. Manch eine Entführung wird nur einen Gefallen fordern andere mehr. Ihr leitet euer eigenes kleines Imperium unter meiner Führung nun was sagt ihr dazu?“. Ein lautes Donnergrollen ertönte. Mehrmahls hinter einander. Eine Stimme sagte seinen Namen „Mein Heer Leviathan, Mein Herr Leviathan!“.


    Er schlug die Augen auf und sah einen seiner Männer, welcher am ihn an der Schulter berührte . Als er merkte das er wach war lies der Mann von seiner Schulter. „Was ist?“ fragte er etwas genervt und dachte nur was für verrückte Träume. Statt des Mannes hörte er Viktorias Stimme die sagte „Mein König wir sind da. Ledwig erwartet euch!“.

  • Er sah ihn an. Das konnte nicht wahr sein dachte er. Er wollte es nicht wahr haben und doch war es passiert und er musste jetzt reagieren. Eigentlich wollte er das ganze ruhig angehen und sein Potenzial erst später entfalten doch dieser Zwischenfall änderte sich alles. „Es tut mir leid mein Herr, aber ich konnte darauf noch nicht reagieren.“ hörte er die tiefe Stimme von Bartholomäus. Am liebsten hätte er ihn umgebracht aber das würde nichts bringen. Seine Fehler würde Konsequenzen haben jedoch musste er diesen nun ausbaden. „Sie kamen einfach rein und haben es einfach übernommen. Unsere Wachmänner haben sie einfach umgebracht, die Mädchen arbeiten nun für sie . Sie verschonten mich weil ich ein Landsmann wäre und die Regeln dieser Stadt erst lernen müsste.“. Mit jedem Wort aus dem Mund von Bartholomäus stieg seine Wut auf diese Stadt und deren Leute, sowie auf Bartholomäus an. „Warum hasst du nicht versucht es zurück zu holen?“ raunzte er ihn an. Der stämmige Mann antwortete murmelnd „Ich wollte kein Aufsehen erregen und schon am ersten Tage für schlechtes Geschwätz sorgen bei den Klatschweibern!“. Kaum hatte er die letzten Worte ausgesprochen dämpfte sich Leviathans Zorn sich ein wenig. Der Mann hatte Köpfchen das gab er still zu. „Wie viele Männer waren es?“ fragte der Tiefling ungeduldig und Bartholomäus antworte „So um die fünfzehn!“. „Wie waren sie Bewaffnet, hatten sie Waffenröcke an?“ bohrte Leviathan weiter und wieder antworte Bartholomäus klein laut „Sie hatten Knüppel und Heugabeln, einer hatte auch ein Kurzschwert.“. Gut dachte Leviathan sich, also keine Männer der Regenten. Vielleicht ein kleiner Gauner der seinen Ruf verteidigen wollte. Dies würde er noch rausfinden. Das Freudenhaus musste er sich zurück holen. Auch wenn es in dieser Stadt wenig Männer gab, so war es eine seiner wichtigsten Einnahmequellen und sein Wohnsitz. „Wo ist eigentlich der Heiler, dieser kleine grüne Wicht? Reistet ihr nicht zusammen?“. Fragte er erneut und sah das Bartholomäus seinen Blick senkte und ein paar Schritte rückwärts ging. „Nun...“ fing Bartholomäus an „… die Wache an den Toren sahen ihn und ließen ihn nicht rein...“ er schluckte schwer „er hat sich außerhalb der Stadt ein Zelt gebaut und warte auf euch.“. Leviathan reichte es und um seinen Ärger Luft zu machen stampfte er auf den Boden und schrie laut. Ein Quietschen ertönte und aus einem der Umliegenden Häuser schimpfte eine alte Schachtel mit Häubchen und Nachthemd „Seid leise zu so später Stunde.“. Jetzt riss ihm der Geduldsfaden endgültig und er schrie zu der Alten hinauf „Wenn ihr nicht gleich eure Läden wieder verschließt und uns in Ruhe lasst werde ich zu euch rauf kommen und jeden der mit euch wohnt vor euren Augen quälen und töten, danach werdet ihr gefoltert und sterbt einen grausamen Tod altes Menschenweib!“. Wie konnte ein so hässlicher Mensch sich es wagen mit ihm zu sprechen. Seine Worte hatten anscheinend Erfolg denn die Alte verschloss ihre Läden wieder. Wenigsten das ging in dieser Stadt. Er musste überlegen. Einen direkten Angriff könnte er starten jedoch würde das gleich die Wachen auf den Plan rufen. Dann blieb nur die gute alte Schule übrig. „Herr von Bärenstein“fing Leviathan an zu sprechen und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu klingen „Ihr werdet in der Stadt euch umhören und versuchen jemanden davon zu überzeugen sich in mein Freudenhaus zu schleichen und Informationen zu bekommen. Der Preis spielt dabei keine Rolle! Egal wer es ist oder was es ist, Hauptsache ich bekomme meine Investitionen zurück! Ich werde derweilen mit meiner Kutsche vor die Stadt fahren und Naakhürz suchen und bei ihm verweilen, wir werden für euch und den Spion spuren hinterlassen. Hab ihr einen Kandidaten gefunden so bringt ihn zu mir.“. Bartholomäus nickte und wandte sich zum gehen. Leviathan tat es ihm gleich und steuerte auf die Hauptstraße zu wo seine Kutsche mit Viktoria wartete.

  • Ernestina Roberta Aurelia di Zopporrone war wütend! Nicht nur ein wenig, sondern sehr wütend! Das Schmollmündchen unter dem Stubsnäschen begann zu beben! Was hatte sich der Kerl wohl dabei gedacht? Nicht nur, dass es mitten in der Nacht war, eine Zeit in der sie dringend ihren Schlaf benötigt hätte, nein, sie wusste nicht einmal wo sie ihn genau suchen sollte. Obwohl, sie konnte es sich denken. Wer möchte schon kurz nach 8 Uhr Abends noch einmal Pfeiffentabak kaufen gehen. Nur gut, dass ein Dienstmädchen ihn gesehen hatte, so wusste sie wenigstens, in welche Richtung er geritten war. Sie schniefte aus ihrem Schmollmündchen. Pfeiffentabak wil er und nimmt alles an Mannen mit, was nicht gerade im Dienst war.


    Pfeiffentabek schnief sie nochmals aus ihrem Schmollmündchen, eine Pfeiffe kann er bekommen und bekommt er persönlich angezündet.


    Noch ehe ihre Gedanken zu Ende waren, hörte sie wildes Geschrei. Geschrei welches an einen Kampf erinnerte. Eigentlich wollte sie nicht in diese Richtung gehen. Männersache dachte sie sich. Diese elenden Kerle, zu nichts nütze, ausser zum Kämpfen. Ach wie gern wollte sie einen eleganten, gebildeten und intelligenten Kerl haben. Leviathan, hauchte sie! Ein netter Kerl, aber viel zu aufdringlich, energisch und manche seiner Gedanken machten ihr Angst. Eigentlich konnte sie es sich denken, der Rabauke war wieder in einem Kampf verwickelt. Wo es Ärger gab, konnte er nicht weit sein. Also konnte sie auch glaub in die Richtung der Schreie gehen, die Chance auf ihn zu treffen, war unübertroffen.


    Schon von weiten sah sie das Gemetzel und wer lungerte an einem Baum, Leviathan! Sie wartete bis die größte Schlacht vorbei war und näherte sich dann auf ihrem Pferd langsam.


    "Leviathan! Was verstehst du eigentlich unter Pfeiffentabak holen?"

  • Und da war sie wieder, diese Stimme des größten Fehlers seines Leben. Der werte Herr von Bärenstein meinte es wäre eine gute Idee, eine Ortsansässige zu ehelichen. Gegen die Ehe hatte er ja nichts. In seiner Vergangenheit hatte er ja auch schon mehr als nur eine Frau besessen, doch diese waren hörig gewesen und hatten geschwiegen. Nicht das ihm seine neue Frau nicht gefiel, nein das ganz im Gegenteil, ihre Reize waren da und genug Fantasie was man mit ihnen anstellen konnte auch, doch diese Frau war alles andere als hörig. Sie war eigenständig, neugierig und etwas nervig. Er versuchte sich eine Existenz aufzubauen mit legalen und illegalen Sachen und wollte nur in Ruhe gelassen werden. Frauen waren bis auf Viktoria und einige andere sowieso nur zu gewissen Dingen fähig. Den Haushalt zu schmeißen, Näharbeiten zu verrichten und ihren Männern zu gefallen und zu Willen zu sein. Und dies sollte sie auch machen, nein sie sollte gar nicht hier draußen sein! Sie sollte in ihrem Bett liegen und schlafen. Leider war diese Person die einzige Frau mit einem Vater gewesen der seine Tochter einen Tiefling gab, inzwischen glaubte er das ihr Vater sie auch einem Lebrakranken gegeben hätte. Am liebsten hätte er den Antrag annulliert, es ungeschehen gemacht doch ihm war klar wenn er in diesem Herzogtum Fuß fassen wollte und eventuell es schaffen würde sich ein Imperium aufzubauen, musste er diese Frau heiraten. Tatsächlich hatte er zu ihr gesagt das er sich „Tabak“ holen gehen würde. Sie kannte ihn noch nicht lange genug um zu wissen das er nur selten raucht und dann nur wenn er mit einer oder zwei Frauen zusammen war. Er hatte sie ja noch nicht einmal nackt gesehen. Er verfluchte den Kerl der das Gebot aufgestellt hatte keine Vereinigung vor der Ehe. Was sollte den der Scheiß? Da kaufte man ja die Katze im Sack, statt des Kaninchen. Aber er brauchte den Einfluss und so würde er es ertragen. Aber warum kam die Nuss ihm jetzt hinterher gelaufen? Jetzt wo er einem seiner Geschäfte nach ging die nicht ganz so legal waren.


    Im nächsten Moment hörte er nur ein Knacken und ein Raunen. Der Kampf war vorbei und er hatte auf den Richtigen gesetzt. Kurz huschte sein Blick zum provisorisch errichteten Ring in dem die Albin gerade dem letzten Gegner das Genick gebrochen hatte. Wie es bei Faustkämpfen oder wie man eher sagen konnte illegalen ganz Körper Kämpfen üblich war, hatten die Kämpfer nur Hosen an und kämpften mit nacktem Oberkörper. Bei Viktoria hatte man da eine Ausnahme gemacht. Sie durfte ihre Brust mit einem schmalen Tuch bedecken. Leichte Schweißperlen waren auf ihrer blassen Haut zu sehen und in ihm stieg das Verlangen nach ihr. Jedoch wusste er das dies nie passieren würde. Und doch hatte es was Gutes. Die Männer um dem Ring hatten den gleichen lüsternen Blick drauf wie er. Was wenn er in seinem Bordell auch solche Kämpfe veranstalten würde. Klar in dem Herzogtum mangelte es an Männern und es gab einen Frauenüberschuss was ihm gefiel doch irgendwo her würde er junge starke Männer bekommen. Diese dann noch einölen lassen von den Kundinnen und derjenigen mit den höchsten Wetteinsätzen winkte noch eine Nacht mit dem Sieger. Gute Idee doch bevor er sie in die Tat umsetzen kann muss er sich um seine Verlobte kümmern die bei jetziger genauer Betrachtung etwas wütend aussah. Langsam fing er an zu Kauen. Hatte sie Kautabak geschrien? Verdammt er war von dem Kampf den er organisiert hatte abgelenkt gewesen. Nun versuchte er eine Unschuldsmiene aufzusetzen was ihm nicht wirklich gelang nach dem Blick seiner Zukünftigen zu folgern. Wie einfach war sein Leben doch gewesen. Früher hatte er sich nicht vor Frauen rechtfertigen müssen, da war es eher andersrum gewesen. Die Bestrafungen und die Luststillung fehlten ihm. Und dieses Weib würde sich nicht so einfach bändigen lassen. Zum Glück besaß er ein Bordell. Doch selbst das könnte ihm verwehrt bleiben. Er riss sich aus den Gedanken raus und sagte dann unverblümt „Hallo meine schöne Maid, wie ihr seht habe ich meinen Tabak bekommen und schaue mir einen Ringkampf an. Und ich habe gewonnen!“. Er lächelte sie an.

  • "Leviathan! Nur wenige Straßen von der Behausung meines Vaters ist ein vorzüglicher Tabakladen. Nicht selten wird meine Dienerin zu derlei Aufgaben genötigt! Gibt zu, du wolltest mir das Herz brechen!"


    Ernstantina fing langsam an zu schniefen und unterdrückte die ersten Tränen. Ein gebrochenes Herz ist das letzte was sie haben wollte, nach all der Zeit mit ihm. War sie ihm etwa nicht gut genug? Was wollte er nur hier? Wäre es für ihn nicht ein schöneres vergnügen, ihr lieblich etwas vorzusingen, anstatt wilde Kämpfe zu beobachten? Sie konnte sich zumindest nichts schöneres vorstellen, als das zarte Stimmlein, des holden und mutigen Leviathan.


    "Ich arme holde Maid! Was hab ich alles auf mich genommen, nur damit mein Vater dich akzeptiert! Du bist nun einmal ein Tiefling und dann tuhst du so etwas! Was ist mit unseren Spaziergängen, meinen Poesievorlesungen, meinen Gedichten, ist dir das nichts Wert?"


    Ernstantine wusste nicht ob sie weinen oder wütend sein sollte. Spielte er etwa nur mit ihr? Ging es bei ihrer Verlobung nur um Macht und Einfluss? Gerade das wollte sie nicht! Keinen Schnösel, der nur an den Ländereien und Schätzen des Vaters interessiert war. Dann hätte er auch gleich ihren Vater heiraten können. Was sie wollte, war weg von diesem Leben. Was wollte Leviathan?


    "Du lässt mich allein sitzen, wegen einem Ringkampf mitten in der Nacht? Wären wir wenigstens zusammen geritten aber so. Das ist zu viel für mich!"

  • Ein Vulkan war nichts im Vergleich zu seiner jetzigen Lage. Am liebsten hätte er seine Zukünftige gepackt, sie zwischen zwei Bäume gestellt, ihre Arme wie ein Kreuz ausgestreckt danach mit seilen fixiert und ihr ordentlich den Rücken und das Gesäß ausgepeitscht. Wie konnte sie es wagen hier aufzutauchen ihm eine Szene machen. Das würde wieder viel Arbeit mit sich bringen seinen Ruf den er sich etwas aufgebaut hatte wieder in Ordnung zu bringen. Schon jetzt hörte er von den Beteiligten unterdrücktes Lachen. Sie arme Holde Maid?! Eher er armer holder, nein das war er nicht, hold, Mann. Er kam sich wie in einem Käfig vor mit einem der besten Aufpasser dieser verfluchten Gegend. Wo waren die Ausritte, die Gedichte, die Poesievorlesungen?! Einen Ausritt hatte sie nun bekommen und dies bei Mondenschein, zwar war sie teils Alleine geritten und unter Ausritt verstand er was anderes, zu mindesten bisher, doch eines war gewiss sie wurden zusammen zurückreiten. Ihm kam ein sehr böser Gedanke. Gab es nicht immer häufiger Reitunfälle bei dem der Reiter starb. Aber das würde ihm zwar Ruhe bringen doch nicht die Ländereien ihres Vaters und dessen Einfluss bei Hof. Wie kam sie nur darauf das sie ihren Vater hatte betteln müssen ihn zum Zukünftigen zu nehmen. Den Kontakt hatte der Herr von Bärenstein hergestellt. Bei einer gemütlichen Weinverlesung hatten sie sich getroffen, ihr Vater und er und der Herr von Bärenstein. Ihr Vater war zwar eher skeptisch ihm gegenüber gewesen doch als er sagte das er eine Frau suche bot er sie gleich an. Und dann hatte der Alte Sack bestimmt mitgespielt und sie betteln lassen. Das erste Kennenlernen war bei ihr Zuhause gewesen. Ein Barde hatte von weißen Rittern gesprochen die in einen Krieg gezogen seien, edel und mutig, für ihre Damen zu Hause. Er hatte die Vorstellung damit verbracht sich seine neue Gemahlin anzuschauen denn schlecht sah sie nicht aus und natürlich hatte er das Personal gleich mit inspiziert. Dann hatte er in Gedanken bereits alles Mögliche mit ihr und dem Personal angestellt. Unterbrochen wurden diese Gedanken erst nach der Vorstellung mit der Frage von ihr warum er nicht Klatsche und ob es ihm nicht gefallen habe. Den Rest des Tages verbrachte er damit Ihr und Ihrem Vater zu lauschen und sich dabei nicht seiner einfachen Natur hinzugeben. Er spielte den edlen Mann gut und er musste diese Rolle auch jetzt spielen auch wenn er jetzt lieber den Barbaren gemimt hätte und allen die ihn auslachten die Köpfe langsam von ihren Leibern geschnitten, ihre Kopfhäute langsam herunter ziehen, sich ergötzen in den Schmerzen… „Du lässt mich allein sitzen, wegen einem Ringkampf mitten in der Nacht? Wären wir wenigstens zusammen geritten aber so. Das ist zu viel für mich!". Sie wendete sich leicht von ihm ab und er hörte nur ein schniefen von ihr. Er blickte zu Viktoria und gab ihr mit einem Nicken zu verstehen das sie die noch zu erledigen Angelegenheiten hier regeln sollte. Sie zickte nicht rum sonder gehorchte. Wie einfach das Leben doch sein konnte dachte er sich und schritt auf seine Zukünftige zu Er nahm sie liebevoll in den Arm und unterband zärtlich ihre Gegenwehr. Damals hatte er dies gemacht wenn eine Frau das Erste mal bei ihm gelegen hatte oder wenn er es mit der Züchtigung übertrieben hatte. Mit einem leichten Zug zog er sie an seine Brust und setzte sein Kinn auf ihren Kopf. Ihre Körpergröße passte zu ihm denn sie war nur anderthalb Köpfe kleiner als er. Dann fing er an zu murmeln „Es tut mir leid Liebste, ich war ein Idiot zu glauben das du schlafen würdest. Verzeih mir mein Verhalten denn ich war ein Narr, das ich glaubte unsere Herzen können immer noch alleine schlagen. Doch ihr meine Liebste zeigtet mir das dem nicht so ist. Ich gelobe Besserung und werde euch von nun an nie mehr Alleine lassen das schwöre ich bei meinen Ahnen!“ er atmete einmal ihren lieblichen Duft ein und fuhr dann fort „Lasst uns zurück reiten die Nacht ist noch jung, und lass mich euch zu Bett bringen. Morgen werde ich mir frei nehmen und euch huldigen und würdigen wie es euch gezieme.“ langsam gelang es ihm sie zu führen und er führte sie zurück zu ihrem Pferd. Den Brechreiz den er verspürte bei so vielen netten Worten versuchte er zu ignorieren und stellte sich zuerst die spaßige Hinrichtung vor von einem der Männer die ihn gerade ausgelacht hatten und dann nach dem Vorspiel die süße Zurechtweisung und Bestrafung seiner Liebsten auch wenn diese so noch nicht statt finden würde. Er schaute herrunter zu ihr und lächelte und sagte dann mit nicht mal viel gespielter Ehrlichkeit „Ihr seid das Beste was mir passiert ist!“.

  • Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Wollten die Göttern ihn strafen? Er hatte in letzter zeit sehr wenig gebetet, hatte aber dafür auch keinen Mord begannen oder in Auftrag gegeben doch wenn seine Zukünftige so weiter machte wurde sich das bald ändern. Nach dem sie ihn bloßgestellt hatte vor den anderen waren sie schweigend zurück geritten. Sie hatte ihn keines Blickes gewürdigt. Sie hatte sich nicht mal aus ihrem Sattel von ihm helfen lassen und war dann sobald sie festen Boden unter den Füßen hatte in das Haus gestürmt. Kurz hatte er überlegt ob er das Bordell aufsuchen sollte, doch entschied es nicht zu tun. Er wusste nicht wieso aber seine Frau war verärgert. Tabak hin oder her, wenn er in dieser Stadt Fuß fassen wollte musste er sich was aufbauen. Legal und Illegal. Ringkämpfe waren beliebt, besonders wenn es keine Regeln gab. Der Kampf bei dem sie Ihn erwischt hatte war von ihm organisiert wurden um ein Zeichen zu setzen. Leider würden die meisten ihn nun als verweichlicht sehen. Die Hochzeit musste bald stattfinden und dann müsste der Vater das Testament aufsetzen oder doch ein Ehevertrag? Egal er musste es jetzt erst mal hinbekommen das seine Liebste ihn wieder verzieh. Also hatte er in aller Früh den Diener losgeschickt und hatte sich Rosen bringen lassen. Den Köchen hatte er befohlen Pfandkuchen mit Sirup zuzubereiten. Ein Frühstück am Bett hat schon so manchen umgestimmt. Dazu noch ein guter Wein aus seinem Bestand. Eigentlich eine sichere Nummer doch nicht bei ihr. Sie sah ihn nicht an als er durch die Tür kam mit dem Tablett in der Hand wie ein Diener. Sie schwieg beim Essen und würdigte nicht einmal die Rosen. Nach dem Essen waren sie in den Stall gegangen und hatten sich ihre Pferde genommen. Vorher hatte er wieder den Diener losgeschickt um einen Barden zu holen. Sie waren ausgeritten und er schaute sich die Landschaft an. Ledwick war gut um Torf abzubauen die Moore und Sümpfe würden bestimmt was hergeben. Und vielleicht hatte der Doktor schon einige Kräuter entdeckt. Noch immer ließen ihn die Stadtwachen nicht rein und noch immer war sein Bordell unter der Fuchtel eines anderen. Zum Glück hatte Bartholomäus einen Spion arrangiert der Informationen lieferte. Bald wurde er sein Schatz wieder holen und das Leben würde gut werden. Doch er konnte sich jetzt nicht auf das konzentrieren sondern musste den schillernden Ritter mimen. Sie erreichten eine Lichtung auf der der Barde Stand. Widerwillig lies sie sich aus dem Sattel helfen und wieder würdigte sie ihm keines Blickes als er aus dem mitgenommen Korb eine Decke zog und Speisen auf täfelte. Der Barde begann zu singen von Rittern und Drachen, von einsamen Jungfern die gerettet wurden, von holden Maiden die ihren Liebsten nicht wieder sahen weil er in einen Kampf zog. Am liebsten hätte er gekotzt, gelacht und dem Barden erklärt das es wahrscheinlich nicht so abgelaufen sein konnte. Liebe war etwas für dumme. Begierde und Verlangen das gab es. Frauen hatten zu gehorchen und wenn nicht so sperrte man sie in einen Turm. Dann würde ein Narr kommen und sie retten. Oder es würden die Raubritter kommen und ihren Spaß mit ihr haben. Und dann eines Tages würde ein noch größerer Narr kommen und eine Geschichte daraus machen die besungen wird. Er sah zu seiner Frau und merkte das diese den Barden etwas zu intensiv ansah. Ihre Augen funkelten und sie hatte ihre Hände vor ihrer Brust gefaltet. Nun sah er zu dem Barden. Es war ein Jüngling welcher eine Harfe hatte. Für einen Barden war er gut gebaut. Sein Blondes langes Haar war offen und der leichte Wind umwehte es. Seine Blauen Augen sagten, wenn er nicht wäre hätte ich dich schon vernascht. Das reichte jetzt! Er würde sich doch nicht von einem Barden abservieren lassen. Er stand langsam auf und bot ihr die Hand an. Sie sah ihn an und schüttelte den Kopf. Als er sie etwas härter als beabsichtigt am Arm packte sagte der Barde „lasst die Dame doch noch ein wenig meinen Worten lauschen!“. Und da riss ihm der Geduldsfaden. Ohne ein Wort zu verlieren lies er seine Frau los und stürzte sich auf den Barden. Er saß auf ihm und schlug ihm ins Gesicht und schrie dabei „Du bekommst sie nicht!

  • "Leviathan, warte. Du gibst dir seit gestern Mühe mir zu gefallen. Tafelst auf, führst mich auf und nun sogar möchtest du zusammen mit dem Barden für mich singen?


    Leviathan, ich hätte dich gestern beinahe falsch eingeschätzt. Beinahe dachte ich du wärst Teil dieser Barbaren. Doch zeigte sich mir, immer wieder was für ein Edelmann du bist. Welcher Mann singt seiner Frau zusammen mit einem Barden etwas vor? Sag geschwind, ist deine Stimme so seiden gleich, wie die des Barden? Sing geschwind mit deiner lieblichen Stimme und dann setz dich wieder zu mir. Erzähl mir, warst du nicht auch in der Schlacht? Warst du ein mutiger Ritter? Was sind deine Ziele in deinem Leben? Eigentlich weis ich viel zu wenig von dir, fällt mir gerade in diesem Augenblick auf. Was machtest du vor unserem Bund? Erzähl, geschwind mein Liebster!"


    Ernestina klopfte auf die Decke rechts neben sich und forderte Laviathan auf sich neben sie zu setzen. Alsbald hoffte sie mehr von ihrem mutigen Helden zu hören.

  • Jetzt zweifelte er an sich und seiner Wahrnehmung? Hatte er zu viel berauschende Mittel genommen? War das eventuell nur ein Traum? Oder war er tot und es war die Strafe welche ihn die Götter auferlegt hatten? Dies sähe ihnen ähnlich. Ihn zu einer Heirat „zwingen“ in einem Land wo man nur eine Frau haben durfte, welches aber von allein gelassenen Schönheiten nur so strotzte. Das mit dem Traum konnte er sich definitiv aus dem Kopf schlagen. Seine Knöchel schmerzten zu sehr von den Schlägen auf den Barden, welcher leicht lädiert unter ihm lag. Am liebsten hätte er weiter auf ihn eingeschlagen, ihm den Kopf abgerissen letztendlich. Wie lange war es her das er jemanden gefoltert hatte, keine seiner früheren Sklaven sondern einen Feind? Es war verdammt lange her. Nun aber den Barden jetzt alle Finger zu brechen und sich dann auf die Füße und Beine zu stürzen, ihm die Nägel langsam zu ziehen und andere schöne Sachen zu veranstalten geziemte sich nicht vor einer Dame, egal ob diese nur eine Erfindung der Götter war. Er beugte sich zu dem Barden und flüsterte ihm leise ins Ohr „ Sollte ich dich noch einmal sehen und sei es nur auf der Straße, so betrachte dies hier nur als Vorspiel!“. Nun erhob er sich ein wenig und sah in das Gesicht des Bardens welches bereits anfing zu Schwellen. Der junge Mann nickte und er erhob sich zufrieden. Der Barde drehte sich auf den Bauch und stemmte sich mit den Armen ab um aufzustehen. Es war zu verlockend sein Opfer so zu sehen und so gab er dem jungen Mann noch einen leichten dennoch harten Tritt in dessen Gesäß, was ihn noch einmal vornüber kippen lies und er auf seine Nase fiel. Mit bedauern schaute er dem Wicht zu wie er versuchte sich aufzurichten. Er bedauerte es das seine Nase weder bei dem Faustschlägen noch bei dem Stoß gebrochen war. Mit einem tiefen Einatmen drehte er sich nun zu seiner Liebsten um, setzte sich auf die Decke, nahm ihre Hand und schaute in ihre Augen ganz tief und begann zu erzählen!


    Ich wurde unter für euch widerlichen Umständen geboren! Meine Rasse lebt zu einem großen Teil in einem Sumpfgebiet. Meine Mutter verstarb bei meiner Geburt und mein Vater nun ja er war ein Trinker. Also wuchs ich bei meinem Onkel und bei meiner Tante auf. Er war es auch welcher mir das Folterhandwerk zeigte und in dessen Fußstapfen ich trat. Eine kurze Zeit arbeitete ich als Henker, jedoch merkte ich schnell das ich ein Geschickt hatte was das Handeln anging. Ich übernahm das Geschäft meines früheren Arbeitgeber welcher neben bei meinen Onkel ermorden ließ. Meine Tante verstarb dann. Familie habe ich also keine.


    Er machte eine kleine Pause um ihr die Chance zu geben das ganze erst mal zu verdauen. Es war wie bei einer neuen Frau dachte er. Man musste sie erst mal langsam an seine Bedürfnisse heranführen ehe man ihr das volle Programm zumutete. Auch dies hatte er lernen müssen. Eine gebrochene Frau war nicht so erfüllend wie eine zugängliche. Doch er merkte das dieses Thema ihm ein Lächeln ins Gesicht treiben würde welches unangebracht war und welches sich nicht so einfach erklären ließe und so fuhr er mit seiner Geschichte fort.


    Die Geschäfte liefen gut. Ich war ein respektierter Mann. Ich hatte alles was man sich in diesem Drecksloch nur so wünschen konnte. Jedoch gab es auch Neider und wie es so ist wurde ich fälschlicher Weise des Mordes und des Betruges angezeigt. In diesem Land gab es leider noch keine Gesetze und Bürger die es vertreten also nahm der Konkurrent es in die eigene Hand und kam mit dem Strick in der Hand und einer Horde von Bewohnern zu meinem Haus. Es gab einen Kampf doch ich konnte fliehen. Die folgenden Jahre verbrachte ich auf einer Reise. Ich war ein fliegender Händler und lernte so einige meiner Wegbegleiter kennen. Ich entdeckte auch meine Begabung zur Kunst auf dieser Reise. Jedoch merkte ich das mir etwas fehlte. Ein Zuhause! Und so trieb es mich weiter in den Norden. Durch den Handel hatte ich mir ein wenig Gold angespart und erwarb ein Stückchen Land auf dem ich ein Haus bautet und einen Garten hatte. In den darauf folgenden Jahren baute ich ein Handelsnetzwerk auf und verdiente mit Waffen mein Gold. Doch der Krieg kam ins Land und zwang mich mein Heim zu verlassen und wieder auf Reisen zu gehen. Und nun hoffe ich bei euch meiner Braut, meiner wunderschönen Braut sesshaft zu werden.“