Kapitel 10 - Ein Körper für Kazrar

  • Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro streifte unermüdlich durch das Arashiviertel von Shohiro. Stunden verbrachte er damit, die Bewohner zu beobachten, gelegentlich zu verfolgen, bis er eine Kampfschule fand, welche die alten Kampfkünste Arashimas lehrte. Und dort wurde er fündig. »Papa«, kündigte er an und seine Stimme bebte vor Stolz, »ich hab einen geeigneten Körper für dich gefunden.«


    Kazrar
    Kazrar schwebte zu seinem Sohn und schaute ihn stolz und erwartungsvoll an. »Beschreibe mir meinen neuen Körper mein Sohn. Ist er gesund und kräftig? Nicht zu jung und nicht zu alt? Ich meine als ich ging war ich jünger als Du Teku. Aber ich bin Dein Vater, ich möchte nicht jünger als Du sein, ich möchte Dein Vater sein. Das verstehst Du sicherlich. Also nur zu, beschreibe mir mich, ich bin gespannt, was sage ich, ich bin total aufgeregt. Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber wer rechnet mit so einer zweiten Chance, wenn alles schon längst vorbei war? Mein Körper war vergangen, mein Aufenthalt hier als Geist ebenso Teku und aufeinmal beginnt alles von Neuem. Eine seltsame Wiedergeburt«, freute sich Kazrar.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro freute sich, dass sein Vater so enthusiastisch auf die Botschaft reagierte, aber es machte ihn auch nervös. Was, wenn der Körper unangenehme Überraschungen barg, unsichtbare Krankheiten in sich trug? Was, wenn die Übertragung nicht funktioniere und Kazrar für immer entschwand? »Er ist ... vielleicht anfang fünfzig. Ich hab ... ähnlich gedacht wie du. Ich habe gerechnet und jemanden ausgesucht ... der mein Vater sein könnte. Den ich mir als Vater gut vorstellen könnte, körperlich meine ich, mit dir darin.« Tekuro ging ein paar Schritte. »Willst du ihn sehen? Er gibt gerade Unterricht. Er ist der Meister einer Kampfschule. Ich fand es passend und dachte, dass du dann nicht von Null anfangen musst. Und er hat sogar langes Haar.«


    Kazrar
    Kazrar nickte zustimmend. »Selbstverständlich will ich ihn sehen. Du denkst genau wie ich Tekuro und das gefällt mir. Irgendwie hätte es doch einen seltsamen Beigeschmack, wenn man als Vater jünger ist als der eigene Sohn. Ich meine ich möchte es fühlen, leben, spüren, auch wenn dieser Körper nicht meiner von Geburt an war, aber dies ist eine neue Geburt durch den Ältesten. Unsere wahre Chance. Jetzt kann ich Dir der Vater sein, dem ich einem Kleinkind nie sein konnte, oder sein kann. Ich weiß nicht ob der Hunger mit dem Körper zurückkehrt, aber Hunger habe ich all die Zeit als Geist keinen gehabt. Was meinst Du? Kommt der Hunger zurück, so wie das Bedürfnis nach Liebe und nach Rache? Das Bedürfnis Dich einmal zu sehen und im Arm zu halten, war immer da. Wie ich es Dir sagte und Du kannst es überprüfen lassen, Du warst mein letzter Gedanke als ich ging. Und als ich entschwebte dachte ich an Dich und sorgte mich und dann war dort nichts mehr. Lange Zeit nicht, bis ich mich wieder wahrnahm... es ist schwer zu beschreiben Teku, aber Du warst für mich immer da. Du warst immer in meinem Geist und meinem Herzen, gleichgültig wie weit Du entfernt warst. Wird das Gefühl bleiben? Wird es sich verstärken? Werden die anderen Gefühle zurückkehren? Was meinst Du?«, fragte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Dein Hunger ... ich denke, er wird wiederkommen. Er ist nicht rein körperlich. Es ist, als ob die Seele hungert, als wäre da ein Loch, das gefüllt werden muss, aber egal wie viel man fickt oder frisst, es sickert alles nach unten durch und der Hunger kehrt so schnell zurück. Aber wir werden den Hunger gemeinsam stillen, wenn er wiederkehrt, wir jagen zusammen und schlagen unsere Beute als Vater und Sohn. Wir verdienen unsere Zähne und den Respekt von Archibald und dem Ältesten. Und ich will in den Arm genommen werden von dir, so gern, daran dachte ich all die Jahre. Es ist nicht nur deine zweite Chance als Vater, sondern auch meine als Sohn. Ich mach dich stolz, ich schwöre es dir bei allem, was heilig ist. Ich weiß nicht, ob du mich noch mögen wirst im Körper, aber ich liebe dich immer.« Sie blickten durch das Fenster in den Dojo, den mit matten gepolsterten Übungsraum. Die Schüler hatten ihn bereits verlassen und der Meister meditierte. Er war ein Bild von einem Arashimann, mit bronzener Haut, schwarzem Haar und dunklen Augen, muskulös und auf eine attraktive Weise gealtert. »Das ist er«, sprach Tekuro.


    Kazrar
    »Ich werde Dich immer lieben, lebendig, tot, mit Körper, körperlos, jetzt in Äonen von Jahren, Du bist mein Sohn. Ja wir werden gemeinsam jagen. Vater und Sohn, mehr noch dabei Freunde. Wie es sein soll. Von Vater zu Sohn, so war es immer schon. Ein alter Spruch, so wirst Du von mir alles lernen. Alles was ich weiß und heuchelte nicht zu wissen. Und dann werden wir uns die Zähne verdienen und wir werden uns alle Zähne anschleifen. Wir benötigen kein Lächeln zur Tarnung, das die Menschen in Sicherheit wiegt wie Archibald. Wir lächeln nicht. Das Lächeln steht nur uns zu. Ich bin es leid zu heucheln. Wir sind was wir sind, so soll es sein«, sagte Kazar und spähte in den Dojo. »Du hast gut gewählt, er gefällt mir. Sein Körper wird der meine werden und er ist perfekt trainiert. Ich kann ihn schon fühlen, oh und was wir für einen Spaß haben werden. Als erstes werden wir in ein Bad gehen und uns verwöhnen lassen«, grinste Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro war extrem nervös. Die Worte seines Vaters taten gut. Das letzte Mal war er so gerührt gewesen, als er Kazrar das erste Mal als Geist gesehen hatte und davor, als er seinen wahren Namen erfuhr. »All das machen wir! Noch heute fangen wir an. Aber wie kriegen wir dich da rein, Papa«, fragte er. Er blickte sich nach dem Ältesten um.


    Kazrar
    Kazrar kratzte sich nachdenklich an seinem hellblauen Kinn. »Der Älteste muss das für mich erledigen, ich gebiete nicht über Magie. Er hat mich hergeholt, er muss diesen Körper für mich in Anspruch nehmen. Wo ist der Gott überhaupt? Hoffentlich hat er sich nicht aufgelöst, aber dann wäre ja ich auch aufgelöst oder?«, fragte Kaz nervös.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuros Nasenlöcher blähten sich, bei ihm ein Zeichen höchster Anspannung, meist vor dem Beginn eines Kampfes. Doch genau so fühlte er sich, als ihn Panik ergriff. »Ihr ... ihr seid irgendwie verbunden«, versuchte er, einen kühlen Kopf zu bewahren. »Ruf ihn gedanklich!«


    Kazrar
    Kazrar kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich so fest er konnte. »Ältester erscheine!«, knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und hoffte dass der Gott ihn auch gehört hatte. Er schaute seinen Sohn fragend an und schaute sich um.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Er ... er wollte ein Blutopfer. Er wollte, dass jemand schreit für ihn. Das ist der Preis! Das will er vorher, oder? Aber dann machen wir deinen Körper auf uns aufmerksam! Das müssen wir hinterher machen. Sag ihn, sag ihm, dass es gleich Blut gibt, aber dass du vorher seine Hilfe brauchst.«


    Ältester
    Ein Ainuwarpriester kam und die Ecke geschlendert und musterte die beiden. Die dunkle Robe schien nicht einfach nur schwarz zu sein, sondern sie schien von sich aus schwarz zu leuchten. So als bestünde sie aus einem Stück Nacht. Die kalten Augen des Ältesten sicherten die Gegend. Als er plötzlich aus einem Robenärmel einen Süßkuchen zog, der in Anbetracht der finsteren Ärmel geradezu golden und köstlich leuchten zu schien. Der Älteste biss hinein und ließ sich den Kuchen schmecken.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro stieß Luft durch die Nasenlöcher aus. Ruhig bleiben ... »Ältester, wir haben eine Bitte. Da im Dojo sitzt Kazrars neuer Körper. Hättet Ihr die Güte, ihn darin zu verankern?«


    Ältester
    Der Älteste schaute ebenfalls in den Dojo hinein und reichte den Rest vom Süßkuchen Tekuro. »Das hat einen Preis, die Bindung verlangt Tribut in Blut... aber dass wisst ihr. Ich werde diese Seele des Mannes als Anzahlung nehmen«, sagte der Älteste freundlich. Im gleichen Augenblick spürte Teku wie es ihm schlagartig den Boden unter den Füßen wegzuschlagen schien. Aber der Angriff galt nicht ihm, sondern dem Mann im Dojo. Er stand nur viel zu nah am Ältesten, aber dass konnte Teku nicht wissen. Für ihn und Kaz stand dort ein Gott. Für jeden anderen Nekromanten stand dort etwas, dass jeder selbst gerne werden wollte - ein Lich. Der Mann im Dojo wurde kreideweiß, fasste sich an den Schädel und schrie in unendlicher Qual. Seine Augen traten aus den Höhlen und es sah aus, als würden jeden Moment seine Augäpfel platzen oder sogar bersten. Ein hauchfeiner Nebel bildete sich um den Mann, während sich Kazrar aufzulösen schien. Immer durchscheinender wurde Tekuros Vater, während der weiße Nebel an Substanz gewann. Mit einem letzten grimmigen Ruck wurde die Seele des Mannes aus seinem Körper heraus und die von Kazrar in den Körper hineingerissen. In einer widernatürlichen Geste riss der Älteste seinen Schlund soweit auf, dass Tekuro fast fürchtete, er würde mit verschlungen. Der weiße Nebeln, in dem Tek für einen winzigen Augenblick ein hilfloses und entsetztes Gesicht erkennen konnte, verschwand im Schlund des Ältesten. Seine Dunkelheit schien kurz zu pulsieren und erstrahlte kräftiger denn je. Seine Krallenhand schoss zu Tekuro herab und klaubte ihm den Süßkuchen aus der Hand. »Es ist vollbracht, ein Seelentausch. Dies ist nun die Hülle Deines Vaters Tekuro ohne Zahn, wisse und erinnere Dich stets, wer ihm ein neues Leben schenkte. Wir erwarten unser Opfer«, sagte der Älteste für die gerade vollzogene Handlung erstaunlich milde.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Einen ... Augenblick, bitte«, stammelte Tekuro und stemmte sich wieder auf die Füße. Langsam, sehr langsam, ging er auf den Mann zu, der bis gerade eben noch ein Lehrer der alten Kampfkünste gewesen war. Vielleicht war er es wieder, wenn alles geklappt hatte ... und Tekuro war sein einziger Schüler. Aber hatte es denn geklappt? Vorsichtig, als ob er nicht ganz sicher sei, ob von dem Mann eine Gefahr ausging, ging Tekuro näher. Es war jedoch keine Gefahr, die er fürchtete ... sondern die Angst davor, dass etwas schief gegangen war. Und gleichzeitig die Angst davor, dass es geklappt hatte. »Papa?«, fragte er langsam und blieb stehen.


    Kazrar
    Die Finger des Mannes zuckten, ehe sich eine Hand vom Boden löste und Richtung Kopf wanderte. Er richtete sich auf ohne sich dabei abzustützen. Aufrecht sitzend verharrte er einen Moment und rieb sich die Stirn immer noch mit geschlossenen Augen. Er versuchte aufzustehen, viel aber zurück auf alle viere und stützte sich ab. Er atmete einige Male durch, so als müsste er sich an den Umstand gewöhnen überhaupt wieder atmen zu müssen. Ganz langsam richtete sich der Mann auf und reichte Tekuro eine Hand. Er schlug die Augen auf und starrte Tekuro an. »Komm her«, befahl er mit schneidender Liebe. Er packte Tekuro ums Handgelenk und riss ihn regelrecht in seine Arme. Die Umarmung war hart und voll solcher Liebe, dass es schmerzte. Kazrar drückte seinen Sohn an sich, als wollte er ihn nie wieder loslassen. »Kleiner Wanderer... Tekuro Chud«, flüsterte Kaz und strich ihm über den Nacken, während er seine Stirn an die von Tekuro drückte.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Scheiße, Papa, scheiße«, wimmerte Tekuro in einer für ihn vollkommen untypischen Stimmlage. Mit beiden Armen umklammerte er seinen Vater, krallte seine Finger in ihn hinein, presste seinen Kopf an ihn und schloss die Augen. Er nahm seinen Vater mit allen Sinnen in sich auf, damit er ihn immer wiedererkennen würde. Er nahm seinen Geruch war und hörte den trommelnden Herzschlag in seinem neuen Körper. Das letzte Mal, als er den Körper seines Vaters umarmt hatte, war dieser jung, tot und ohne Kopf gewesen. Dieser Körper war anders und doch so, wie Kazrar im Alter hätte sein können. Es fühlte sich an, als wäre es eine gute Wahl gewesen, als ob die neue Gestalt genau so hätte sein müssen. Tekuro zitterte und Kazrar spürte heiße Feuchtigkeit auf seiner Haut. »Papa«, wiederholte Tekuro. Er küsste seinem Vater beide Wangen und krallte sich erneut an ihm fest.


    Kazrar
    Kazrar hielt seinen Sohn so, als wäre er ein riesiges Baby auf zwei Beinen, er streichelte ihn über den Kopf, hielt ihn fest und hielt ihn nahe bei sich. Dieser Körper war anders als seiner, noch ungewohnt, mit eigener Erinnerung, aber er spürte wie er sich in jede Faser ausbreitete, wie er dieses Fleisch mit seiner Seele füllte und wie das Leben auch in seinen Geist zurückkehrte. Wie er sich an Gerüche erinnerte, an die Wärme, an das Gefühl von Haut auf Haut, daran wie Teku roch und wie er ihn gehalten hatte. Er war jetzt anders, ein Mann und dennoch sein Baby. »Nichts ist verloren gegangen, gar nichts, es ist alles noch da!«, sagte Kazrar voll tiefer Glückseligkeit.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro genoss lange die Nähe zu seinem Vater. Es dauerte, bis seine aufgewühlten Gefühle sich in das Vertrauen umwandelten, dass es wirklich funktioniert hatte und Kazrar sich nicht wieder verflüchtigte, kaum, dass er ihn losließ. In seinem Leben hatte Tekuro noch nie jemanden mit solcher Liebe umarmt oder je so lange. Dies war der Tag, an dem sein größter Wunsch in Erfüllung ging. Wo andere sich Reichtümer wünschten, Macht oder die wahre Liebe zu finden, hatte Tekuro sich nie etwas anders gewünscht, als die Umarmung seines Vaters. Für viele eine Selbstverständlichkeit, die sie hinnahmen, eine wertlose Banalität. Für Tekuro bedeutete es die Welt. »Ist auch ... der Hunger noch da?«, wollte Tekuro wissen. Ganz vorsichtig ließ gab er Kazrar wieder frei, millimeterweise.


    Kazrar
    Kazrar gab Tekuro nur widerwillig frei und hielt ihn so lange wie möglich fest. »Ja, der Hunger ist noch da. Hunger auf Leben, Fleisch und vieles mehr. Lass uns diesen neuen Körper einweihen Sohn!«, freute sich Kazrar und schaute an sich herunter. Er zog sich die Hose herunter und befühlte wie er bestückt war. »Du hast gut gewählt, dennoch erinnere mich daran, dass ich noch eine Salami kaufen muss«, grinste Kazrar und küsste Teku auf die Stirn.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Denk nicht an die dumme Salami, sie ist weg und Ansgar kriegt seine noch. Ich hab da unten auch hingeschaut, ich hab lange gesucht, damit wirklich alles perfekt ist und er funktioniert auch, ich hab`s gesehen. Ein Skorpion braucht seinen Stachel. Du kannst es ausprobieren. Du wolltest in ein Badehaus, aber ich war noch nie in einem. Ich weiß nicht, ob das was für mich ist, oder ich begleite dich nur und wir jagen später zusammen.«


    Kazrar
    Kazrar verpasste Teku einen liebevollen Klaps vor den Hinterkopf. »Natürlich ist das was für Dich! Du wirst gewaschen, rasiert und falls Du Probleme mit den Zähnen hast oder kleine Wehwehchen kümmert sich ein Bader darum. Es ist sehr angenehm, nun komm. Danach gehen wir frisch gereinigt jagen Sohn. Etwas Kultur muss sein«, sagte Kaz grinsend.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich werd gewaschen? Gut ... in Ordnung.« Er fand es befremdlich, sich waschen und rasieren zu lassen, bislang war er dafür selbst zuständig gewesen. Aber er würde jetzt nicht diskutieren, er war einfach froh, dass Kazrar wieder da war. »Ich hab eins gesehen. Da, die Straße runter. Manche sind da nach dem Training vom Dojo aus hingegangen, hoffentlich wirst du nicht verwechselt mit dem Lehrer.« Er gab den Weg vor und führte seinen Vater zu dem besagten Badehaus. Er ließ Kazrar den Vortritt, da er ihn im Auge behalten wollte und zudem nicht wusste, wie das in einem Badehaus ablief.


    Kazrar
    »Du wirst abgeschrubbt und wenn Du es magst auch richtig gewaschen. Du kannst einfach richtig schön faul sein und Dich bedienen lassen. Es fühlt sich gut an. Du wirst es merken. Es hat nicht nur was mit Bequemlichkeit zu tun, sondern auch mit Genuss und Freude. Ich habe es mir nicht oft gegönnt, aber für bestimmte Feiertage schon, um auch richtig gut rasiert zu sein. Und wenn das heute kein Feiertag ist Tekuro, was dann? Zu welchem Anlass sollte ich es mir sonst gönnen, wir sind wieder vereint, also feiern wir auch zusammen! Nein und wenn dann verbitte ich mir dass, ich bin privat hier. Man kann doch seinen Lehrer nicht überall belästigen, oder doch?«, fragte Kaz und freute sich, dass Tekuro gleich ein Badehaus vorgeben konnte. Er folgte seinem Sohn schlenderte hinein und zog ihn mit sich. »Du wäscht Dich im kleinen Becken oder lässt Dich richtig waschen, bevor wir in das Termalbad steigen. Deine Muskeln werden sich entspannen. Du kannst Dich auch massieren lassen und auf den heißen Steinen schlafen. Das habe ich immer geliebt. Man fühlt sich rundum wohl«, erklärte Kaz seinem Sohn.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro war es nicht gewöhnt, dass jemand ihn anders anfasste, als dienstlich oder kumpelhaft. Die Vorstellung, jemand Fremdes derart in seine Privatsphäre eindringen zu lassen, war momentan wenig verlockend. Sanfte Berührungen waren sein Ding nicht. »Wo ziehen wir uns aus?«, fragte er. »Ich muss die Rüstung irgendwo hinpacken. Hilfst du mir? Allein geht das schwer.«


    Kazrar
    Kazrar legte seinem Sohn einen Arm um die Schulter. »Natürlich helfe ich Dir. In der Umkleide. Nun Du schaust so skeptisch, möchtest Du nicht? Dann pflegen wir uns hier selbst, ist sogar billiger. Ich rasiere Dich und Du mich, also ich hoffe ich kann das noch«, grübelte Kaz und musste dann lachen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du hast es dir gewünscht, Papa, und du kriegst das auch. Ich bin das nur nicht gewohnt. Ich hab es nie zugelassen, dass irgendwer gut zu mir war. Ich mein richtig gut, nicht kumpelhaft oder zum Druckablassen. Und die Leute sind fremd. Aber du kannst das machen, ich bin dabei und geb acht, dass die keine Scheiße mir dir machen. Wenn die dich beim Rasieren schneiden, sind sie tot.«


    Kazrar
    »Teku, diese Leute sind Dienstleister, die sind nicht nett. Du bezahlst sie dafür. Nein komm, wir bleiben unter uns, ich möchte dass wir beide Spaß haben. Baden, abschrubben, rasieren und dann schön auf den heißen Stein. Danach gehen wir jagen und essen gemeinsam, Du und ich. Vater und Sohn, wie auf einem Sonntagsausflug mit Sonntagsbraten Kleiner«, freute sich Kaz riesig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Dann geb ich mir Mühe, dich gründlich zu rasieren, das kann ich. Hab Boldi auch schon geholfen, wo der es mal mit der Hand hatte. Mit nett meine ich, dass sie nicht grob zu mir sind oder ich zu ihnen. Ich hab da eine Grenze gezogen. Du bist der Erste, der mich je umarmt hat ... und der erste, den ich umarmt hab. Ich wollte das vorher nie. Skorpione kuscheln nicht. Bei dir ist das anders.« Tekuro hielt Ausschau nach der Umkleide.


    Kazrar
    »Wir benötigen untereinander keinen Panzer Teku, ich habe ihn auch immer getragen. Aber nicht so festgeschnürt wie Du. Einige durften die Panzerung unterlaufen. Dazu gehörten Arkan und Arch, aber Arch hat den Wink nie verstanden. So klug der Mann ist, manchmal ist er selten dämlich«, lachte Kaz und knuffte seinen Sohn. Er zog Teku mit in die Umkleide und zeigte ihm dort alles. »Einfach hinsetzen und Dich aussiehen. Deine Sachen kannst Du vorne abgeben sie werden verwahrt. Folge mir einfach«, sagte Kaz. Er half Tekuro dabei sich aus der Rüstung zu schälen, ehe er sich selbst langsam auszog. Extrem langsam, dabei musterte er jede Bewegung seines neuen Körper und strich sich über den Bauch. »Denk nichts falsches, ich muss mich nur selbst kennenlernen, es ist ungewohnt«, flüsterte er seinem Sohn glücklich zu.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich denk gar nix, ich bin einfach froh, dass du da bist«, antwortete Tekuro. »Und dass ich dir einen guten Körper ausgesucht habe, der dir gefällt. Ich hab so lange gesucht ... den hier hast du mir geschenkt, indem du mich gezeugt hast. Und ich konnte mich revanchieren, was mich freut. Ich hab dir auch das Leben geschenkt, dank dem Ältesten und dank Archi, der mich fand und dank Arbo, der mich zu ihnen brachte. Ich brauch aber noch ein Handtuch, kriegen wir das vorn?«


    Kazrar
    »Das bekommen wir vorne«, sagte Kaz und musterte Tekuro liebevoll. »Ja einst schenkte ich Dir das Leben und Du mir. Und ich hätte nicht gedacht, dass Du überhaupt an mich denkst. Meine größte Angst war, dass Du mich hasst oder schlimmer noch, dass Du mich verachtest Tekuro. Aber als Du mich beschworen hast, war es als wäre ich nicht einfach neu geboren worden, es war alles gut. All die Zweifel, all die Jahre lang. Lass Arch sein wie er will, aber er hat einen guten Kern und er hat Dich zu mir zurückgebracht. Und hätte er das nicht geschafft, hätte er Dich an meiner statt ausgebildet. Magst Du Tätowierungen? Falls ja, was hältst Du davon, wenn wir uns eine gemeinsame aussuchen Teku?«, schlug Kaz vor.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich hab nie an was anderes gedacht als an dich ... man wird ja täglich daran erinnert, wenn man Familien sieht, das man keine hat. Ich wäre lieber bei dir geblieben und zusammen mit Ansgar und Dave groß geworden, als irgendwo allein. Die zwei haben es schließlich auch überlebt und es scheint ihnen ja prächtig zu gehen. Aber das ist kein Vorwurf, du meintest es gut, du konntest nicht wissen, dass ich alles ertragen hätte, um bei dir sein zu können. Nichts ist schlimmer als diese ewige Einsamkeit. Ich find Archibald schwer in Ordnung«, erklärte Tekuro. »Nur ich weiß nicht, ob seine Sticheleien gegenüber Arbo wirklich nur Tarnung sind. Aber ich hab gesagt, dass ich Arbo ausbilde. Damit er stolz auf ihn sein kann. Das wünscht man sich als Sohn und ich helf Arbo dabei, auch wenn er manchmal `ne Zicke ist. Eine Tätowierung, das find ich gut. Kennst du meine schon?« Er zeigte ihm den Skorpion auf seiner Hand. »Was für welche magst du, solche Runen aus der alten Heimat? Oder was Bildliches? Ich will auf jeden Fall deinen Namen haben ... hat dein Name auch so eine schöne Bedeutung wie meiner?«


    Kazrar
    Kazrar packte Tekuros Gesicht mit beiden Händen und schaute ihm tief und ernst in die Augen. »Wenn Du hättest bleiben können, wärst Du geblieben. Aber Teku, das Problem war Du warst ein Baby. Und das hättest Du nicht überlebt. Kleinkinder und Jugendliche können es überleben, aber ein Baby? Du wärst vermutlich gefressen worden. Meinst Du nicht ich habe mir Gedanken gemacht, ob und wie Du bleiben könntest? Ich habe mir das Hirn zermartert, ich habe Nächte lang wachgelegen, aber ich kam zum dem selben Ergebnis wie Arch oder jeder andere liebende Vater mit unserem Knacks, ich durfte Dich nicht behalten, um Dich zu beschützen. Glaube mir das!«, bat Kazrar inständig. Er beruhigte sich etwas und ließ Tekuro behutsam los. »Ich hätte gerne etwas aus der alten Heimat, vielleicht ein Bild mit Marderhund und ein Junges? Du trägst den alten und ich Dich? So dass es ein Bild gibt, wenn wir Rücken an Rücken stehen. Und wir wissen wofür es steht, dass war so mein Wunsch. Nun ich könnte Dir meinen Namen verraten, aber Du könntest ihn auch selbst herausfinden in der alten Heimat«, sagte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich weiß, dass du dir Gedanken gemacht hast. Der Brief, die Bücher, mein Name, alles zeigt, wie sehr du das getan hast ... ich hab dich nur so extrem vermisst. Bitte verrat mir, was dein Name bedeutet, das ist mir wichtig. Ich muss alles über dich wissen, alles und ob unsere Namen auch zusammengehören. Ich kenn keine Marderhunde, haben sie eine Bedeutung? Mir gefällt alles, was dir gefällt.«


    Kazrar
    »Ein Marderhund kann Glück oder Pech bringen und das entscheidet er und so machen wir das auch. Man kennt sie unter vielen Namen. Sieh sie als eine Art Schutzgeist an. Es gibt auch Fuchsschutzgeister, aber der Tanuki hat mir immer was bedeutet und er hat einen richtig schönen dicken Sack, der steht zudem für Reichtum. Das kann man immer gebrauchen, vor allem wenn man sonst von der Hand im Mund lebte. Und sie sehen niedlich aus, obwohl sie kleine Räuber sind - und Kazrar heißt genau das - kleiner Räuber«, lachte Kaz und knuffte seinen Sohn.

    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ein dicker Sack? Das gefällt mir. Ich hab in meinem Leben nie jemandem was Gutes gebracht, außer Boldi und nun dir. Mir bedeuten die alle nichts, es ist mir egal, wie es ihnen geht. Aber ich will mich fortan um Arbo kümmern und Nori, wenn sie mein Kind austrägt. Und natürlich um den Kleinen. Vor mir muss unser Baby sich nicht fürchten, ich hatte nie Appetit auf Kinder. Das hab ich nicht von dir geerbt, ich hab Kinder immer gehasst. Du könntest den Kleinen vielleicht sehen, wenn ich dabei bin, meinst du, das geht? Der kleine Räuber und der Wanderer ... doch, das passt zusammen. Du hast einen schönen Namen, nur meiner ist noch schöner.« Er knuffte Kazrar zurück und grinste glücklich.

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Kazrar
    Kazrar genoss die ausgeprägte Badekultur. Wie die meisten Naridier und vermutlich auch Souvagner ging er sehr gerne in die Badestube, um sich zu waschen und den Schmutz des Tages loszuwerden.
    Besonders die Geselligkeit spielte hier für Kazrar eine Rolle. In den allgemeinen Badehäusern badeten Männer und Frauen nackt im gleichen Raum. Es gab keine falsche Scham. Dafür gab es in einem gut geführten Badehaus Essen und Getränke. Musikanten spielten und unterhielten so die Gäste. In so mancher Ecke ging es nicht nur feucht, sondern auch recht fröhlich einher. So dass manche Badestube einen zwielichtigen Ruf hatte. Andere galten offiziell als eine Art Freudenhaus.
    Jede Badestube befand sich im Besitz eines Baders. Der Bader bereitete nicht nur warmes Wasser für die Badenden zu. Gleichzeitig war er auch als Barbier, Friseur und Chirurg tätig. Er nahm an den Besuchern kleine medizinische Operationen und Behandlungen vor. So ließ er sie etwa zur Ader und zog Zähne. Ein Bader führte sogar berüchtigte Schröpfen durch. Kurzum er setzte Blutegel auf die Haut auf. Es war ein Rundumprogramm und genau darauf hatte Kazrar Lust, seinen Körper zu fühlen, zu pflegen und dies gemeinsam mit seinem Sohn.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro hingegen war misstrauisch. Er war aufgrund seines Berufs als Gardist darauf geschult, andere Menschen als potenzielle Feinde zu betrachten, was seine naturgegebene Schroffheit noch verstärkt hatte. Außer seiner Einheit gestattete er niemandem, in seine Privatsphäre einzudringen, ohne dass er vollständige (und in der Regel brutale) Kontrolle über diese Person ausübte. Die erste Person, die dabei eine Ausnahme bildete, war sein Vater. Während Kazrar strahlte, schritt sein Sohn mit sehr ernstem Blick neben ihm her, jeden feindselig musternd. Er hatte das Glück, eine respekteinflößende Erscheinung abzugeben und mit seinem tiefschwarzen Haar auf Kopf und Körper und seinen dunklen Augen fiel es ihm leicht, Leute allein mit seinem Blick auf Distanz zu halten. »Ein Handtuch«, erinnerte er seinen Vater.


    Kazrar
    Kazrar führte seinen Sohn in aller Seelenruhe zum Bader und ließ sich zwei große Badehandtücher aushändigen, während er ihre Kleidung abgab. Diese wurde in ein Fach gelegt und jeder von ihnen bekam eine flache Holzmünze mit dem entsprechenden Zeichen. Kazrar reichte Tekuro sein Handtuch und klemmte sich sein eigenes unter den Arm. Sein Sohn wirkte etwas verspannt, geradezu verkniffen. Aber bevor er eine Massage genießen konnte, mussten sich seine verspannten Muskeln ersteinmal durch warmes Wasser lockern. Kaz wählte den Bereich mit den privaten Zubern. Hier badete also keine Gruppe Fremder zusammen, sondern man legte etwas mehr auf den Tisch, dafür teilte man den Zuber mit der Person seiner Wahl. Wer dies war, war klar -Tekuro. Eine junge Bedienung führte sie zu dem großen, heißen, dampfenden Zuber. Kazrar legte sein Handtuch über die nahestehende Bank und lies sich genüsslich ins heiße Wasser gleiten. Die junge Frau legte in der Mitte ein schmales Brett über den Zuber, so dass die beiden Männer dort ihr Essen und ihre Getränke abstellen konnten. Kaz bestellte Wein, etwas Obst und Fleisch für sie beide. Genüsslich schloss er die Augen und legte seinen Kopf auf dem Zuberrand ab.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Nachdem die Frau endlich weg war und sie beide für sich waren, konnte Tekuro sich etwas mehr entspannen. Kazrar genoss sichtlich das warme Wasser und schloss sogar die Augen. Wie man in einer fremden Umgebung unter lauter Unbekannten und in einer so hilflosen Situation die Augen zumachen konnte, war ihm schleierhaft. Während Kazrar döste, behielt Tekuro die Umgebung im Auge. Beim Essen langte er zu, den Wein ließ er unangetastet. »Die anderen Beißer fehlen«, fand er. »Mit Arbo und Nori wäre das lustig und Archibald. Bitte erzähl mir was. Ein Kapitel aus deinen Büchern. Oder willst du schlafen?«


    Kazrar
    »Wie kommst Du darauf dass ich schlafe? Ich betreibe Augenpflege, aber meine Ohren sind offen mein kleiner Teku. Oh mit denen hätten wir eine Menge Spaß, Archibald ist eine Wasserratte und badet stundenlang. Beim nächsten Badehausbesuch sind sie dabei Teku. Arch, Nori, Arbo und vielleicht sogar der Älteste. Du könntest versuchen im warmen Wasser bei einem leckeren Wein Nori näher zu kommen. Was möchtest Du denn wissen? Wovon soll ich Dir erzählen?«, fragte Kaz und öffnete die Augen. Er lächelte seinen Sohn glücklich an und nahm sich ebenfalls etwas vom Obst. »Du bist so behaart wie mein Vater. Er sah auch aus wie ein Bär, ganz so wie Du. Habe ich Dir das mal gesagt? Nein... wie könnte ich, ich habe Dich gerade erst so gesehen. Jedenfalls siehst Du so aus wie Dein Großvater, was Deinen prächtigen Pelz angeht Tekuro. Ich selbst war ja immer mehr oder weniger glatt, da ist nicht so viel gewachsen. Der Ausgleich war sicher mein Haarschopf, die Haare die ich nicht ernähren musste, haben meiner Matte Kraft gegeben«, erklärte Kazrar und trank einen Schluck des schweren süßen roten Weines. »Ein Wohltat, süß und saftig wie ein Hintern«, lachte er leise.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Boldi sagt, ich sehe aus wie ein schwarzer Panther, weil er den Skorpion nicht leiden kann. Dass ich den Pelz von Großvater habe, hattest du mir noch nicht erzählt ... ich dachte schon, ich hab das von Mutter geerbt. Ich will von der nichts haben. Wie hießen meine Großeltern? Ich mag meine Haare ziemlich, auch wenn manche das zu viel finden. Ich will sie nicht abrasieren. Wegen Nori, da brauch ich Hilfe und Arbo gibt nur dumme Ratschläge. Bitte erzähle mir, wie du und Arkan euch näher gekommen seid. Ich muss das lernen. Wie habt ihr gemerkt, dass ihr euch mochtet und was habt ihr getan, um zusammenzukommen?«


    Kazrar
    »Meine Mama, also Deine Oma hieß Kiyomizu Chud. Sie war eine Arashi. Mein Vater also Dein Großvater hieß Berengar Schellenberg und war ein Almane. Sie lernten sie vor langer Zeit kennen und lieben und heirateten. Ab da hieß mein Vater Berengar Chud, er hatte den Namen Deiner Oma angenommen um ihr zu zeigen wie sehr er mit ihr verbunden war. Berengar war ein großer, starker Mann, ähnlich wie Du mit kantigem, hartem Gesicht. Von ihm hast Du die Haare geerbt und Du musst Dich ihrer garantiert nicht schämen. Sei stolz darauf. Ihr hättet Euch sicher gut verstanden, denn so wie Du Deine Pflicht erfüllst, hat er sie ebenso erfüllt. Durch sein Opfer konnten wir entkommen. Er gab sein Leben damit Kiyomizu und ich fliehen konnten. Aber letztendlich starb sie in Naridien und ich war eine verlorene Person. Arkan habe ich in Obenza kennengelernt. Er lebte etwas weiter draußen auf der Halde, dort hatte er sich eingerichtet und sich sein kleines eigenes Reich geschaffen. Er war nicht groß, lass ihn mal 165 cm groß gewesen sein. Aber er war schnell, flink, brutal und er war ein Quatschkopf. Ich weiß nicht mehr, was ich für Archibald genau dort zu tun hatte, vielleicht wollte er nicht auch einfach nur piesacken, jedenfalls lief ich Arkan über den Weg. Er quatschte mich an, redete auf mich ein und erklärte, dass er mich für ein bisschen Geld sicher aus der Halde führen würde. Ich benötigte seinen Schutz nicht, aber er benötigte Geld. Und er benötigte noch einiges mehr. Unter anderem ein Bad und etwas zu essen. Wir kamen ins Gespräch und er ließ sich darauf ein, mir zu folgen. Natürlich nicht in den Zirkel, sie hätten vermutet ich hätte Abendessen besorgt. Ich ging mit ihm ein Bier trinken. Und das wurde irgendwie unser Ritual. Wir trafen uns fast regelmäßig. Entweder war er schon vor Ort, oder er kam etwas später. Wie seltsam das war. Eine Woche vorher kanntest Du einen Menschen nicht und kaum kanntest Du ihn und er kam fünf Minuten zu spät, sorgst Du Dich. Mir erging es so. Er war wie eines dieser Wildpferde, dass man nicht fangen, aber irgendwann einmal berühren darf. Und er war mein Wildpferd. Wir trafen uns, ich bezahlte sein Bier, wir lachten und hatten eine schöne Zeit. So ging das mehrere Wochen, bis ich mich entschloss reinen Tisch zu machen und ihn zu Archibald einzuladen. Natürlich nicht in den Zirkel, sondern ich bat Arch mit bei einem Kumpel zu helfen, damit dieser wieder auf die Beine kommt. So kam Arkan in den Stab von Dunwin von Hohenfelde. Einige Monate arbeitete er dort und laut Archibalds Aussage klebte er mir wie eine Scheißhausfliege am Heck. Als ich eines Abend von Archibalds Beute etwas abbekam ließ ich ihn probieren, ab dato war es anders Teku. Ich sah es in seinen Augen, er war erwacht. Wir waren uns schlagartig nahe, sehr nahe. Vielleicht waren wir das vorher schon gewesen, aber diese seltsame Situation... Arch Grollen da er teilen musste... das Teilen mit Arkan... seine Reaktion darauf... ich tat etwas absolut Verbotenes und es fühlte sich genau richtig an. Sein Mund war verschmiert vom Blute von Archibalds Beute und ich küsste ihn. Wir fielen wie ausgehungerte Tiere übereinander her. Liebten uns, fütterten uns mit den Resten der Beute und hatten auf einmal einen Deal, eine Vereinbarung von Zusammengehörigkeit und Liebe getroffen, die wir vorher niemals ausgesprochen hatten. Aber es war da, es benötigte nur einen kleinen Schubs um es ausleben zu können. Ab dem Moment waren wir unzertrennlich. Das war unser Anfang Teku«, erzählte Kazrar mit wehmütigem Glück.


    (Fortsetzung folgt)

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • »Und jetzt ist er tot«, ergänzte Tekuro. »Abgeschlachtet von Ansgar und selbst im Tode noch geschändet. Der Sauhund hat mir meinen Vater und meinen Zweitvater genommen, zusammen mit meiner Vergangenheit. Sein Verbrechen ist kaum in Worte zu fassen. All meine Wurzeln hat er mit eurem Tod durchtrennt. Er hat nicht gemordet, er hat einen Vernichtungsfeldzug gegen unsere Familie geführt. Hätte Archibald mich nicht auf dem Richtplatz gefunden, in meinem Blut und meiner Schande liegend, wäre ich bis zum Ende nur der entwurzelte Robere geblieben, der nie wusste, woher er stammt. Ein schwarzer Skorpion in seinem Erdloch, ohne zu ahnen, dass ein Wanderer in ihm schlummert. Aber Archibald brachte mich auf die Beine und Arbogast nach Obenza. Und du wirst mich nach Hause bringen.«


    Er nahm sich einen Fleischstreifen aus einer Schüssel, verzehrte ihn langsam und wusch seine Finger im Badewasser. Er hatte nie viele Worte über das verloren, was in ihm vorging, nie jemanden unter den Panzer blicken lassen. Sein Vater jedoch gab ihm das Gefühl, dass er es tun konnte, ohne sich lächerlich zu machen. Kazrar selbst sprach völlig unbefangen und wirkte dabei völlig im Einklang mit sich und seinem vergangenen Leben. Dieser Tag gehörte ihnen beiden als Vater und Sohn und sie sollten nicht über den Mörder, sondern über sich sprechen, damit sie einander kennenlernten, also fuhr er damit fort.


    »In Souvagne sind alle Straßen gebenmäßig und gerade gebaut, das Leben jedes Einzelnen ist von Geburt an durchorganisiert. So ging ich nicht verloren, obwohl mein Start denkbar schlecht verlief. Ich biss mich durch und legte eine militärische Karriere wie aus dem Lehrbuch hin. War ich glücklich? Materiell ja. Ich hatte Geld, ich hatte ein sauberes und trockenes Quartier und eine hervorragende Ausrüstung. Aber dass meine Vergangenheit fehlte, war wie ein ewiger Schatten im Hintergrund, nachdem man sich nicht umzudrehen wagt, damit er einen nicht einholt und verschlingt. Ich habe meinen Vater sehr vermisst, den ich nicht einmal kannte. Immer, in jeder wachen Minute und sogar im Schlaf. Nach dem Urlaub erzählten meine Kameraden von ihren Familien. Was sie so trieben, was es Neues gab und wer nun mit wem stritt. Oft klangen sie dabei genervt. Sie wussten nicht, wie neidisch ich auf ihre Familienproblemchen war. Ich schwieg, da ich nicht mitreden konnte und verbrachte sogar meinen Urlaub bei meiner Einheit. Aber Boldiszàr schwieg mit mir. Wie oft haben wir rauchend nebeneinander gesessen und nichts gesagt, ein tiefes Verstehen zwischen uns, das keiner Worte bedarf. Uns beiden fehlten die Wurzeln, er ist auch eine Waise, aber wir hatten uns. Wie zwei Bäume, die ein Sturm entwurzelte, die aber durch eine glückliche Fügung so kippten, dass sie gegeneinander fielen und sich nun gegenseitig stützen. Was er jetzt wohl macht?«


    Tekuros Gesicht nahm einen schwer zu deutenden Ausdruck an.


    »Ich hoffe, Bellamy hat ihm ausgerichtet, wo ich bin. Ein bisschen muss er noch allein durchhalten. Ich schlage gerade meine ersten Wurzeln, sie müssen noch tiefer werden und wenn ich zurückkehre, habe ich umso mehr Halt für uns beide. Boldi muss verstehen, dass ich nun wandern muss. Mein Weg ist keine gerade Pflasterstraße, wie ich immer glaubte. Er hat viele Nebenpfade, manche davon reichen bis nach Arashima, auch traurige und grausame, aber trotzdem gehe ich sie gern, da es meine Pfade sind. Ich brauchte nur einen Wegweiser, das war Archibald, und künftig hier und da etwas Hilfe, denn ich will weder straucheln noch mich verirren. Zu scheitern steht nicht auf meinem Plan.«

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Kazrar
    Kazrar nahm sich ebenfalls ein Fleischstück und verspeiste es gemeinsam mit einem Stück Obst, so wie er es liebte. »In Souvagne ist einem alles vorherbestimmt? Wie geht das denn Teku? Bekommt man vorgeschrieben was man wird, oder wie steht das fest? Wir man eingeteilt oder eingeplant? Oder ist es einfach eine Sache des Erbens? Wenn der Vater Fischer war, wird man ebenso Fischer? Das ist oft die Tradition in den Familien, die dann zu einem ausgetrampelten Pfad führt, einem Pfad den man kaum noch verlassen kann. Zuviele Füße sind ihn gegangen Teku. Aber Du hast keinen vorgeschriebenen Pfad, lass Dir das gesagt sein. Archibald hat Dich gefunden, so wie ich es mir für Dich gewünscht habe. Und er wird Dich beschützen, ausbilden und anleiten, bei all den Dingen wo ich Dir nicht helfen kann. Dafür ist er da, er ist ebenso mein Mentor wie nun der Deine. Er ist ein guter Mentor, mit gewaltig vielen Ecken und Kanten. Aber Teku, rund wäre leicht und langweilig. Sich seine Kanten im Fluss des Lebens zu bewahren ist eine wahre Kunst. Die meinsten werden rund und glatt geschliffen, so dass der Fluss ohne Widerstand über sie hinwegdonnern kann. Aber ist es das was Du Dir wünscht? Zu etwas geformt zu werden, dass nicht aneckt und nicht stört? Zu etwas das nicht auffällt? Dafür ist das Leben nicht da Teku. Die mächtigsten Steine Tekuro, dass sind die Gebirge. Und wie ragen diese Majestäten in den Himmel etwa rund geschliffen? Nein ekig, kantig, gewaltig und schroff. So trotzen sie dem Leben und wir Teku, wir tun dies aus. Wir passen uns an, aber wir verformen uns nicht und wir beugen uns nicht. Bambus biegt sich auch weit ohne zu brechen mein Sohn«, erklärte Kazrar und aß noch etwas Obst. »Sie haben sich dekadent über Dinge beschwert deren Wert sie gar nicht kannten und nicht zu schätzen wussten. Hätten sie nur einen Tag Deines oder meines Lebens verbracht, sie wären froh gewesen, diese Probleme ihr eigen nennen zu dürfen. Es ist wie das Schnarchen. Die eine alte Frau sagte zur anderen auf dem Markt - ich bin so müde. Warum fragt die andere? Es stört mich so, mein Mann schnarcht! Erwidert diese. Darauf sagt die andere Frau - ich wünschte jemand würde noch bei mir im Hause schnarchen. Das ist das Gleiche Teku. Sie beschwert sich über eine Kleinigkeit und weiß gar nicht wie gewaltig und schön es ist, dass sie noch einen Mann hat und nicht allein ist. So beschwerten sich Deine Kollegen über Kleinigkeiten der Familie und wussten gar nicht, wie schön es ist überhaupt eine Familie zu besitzen. Ein sehr schönes Beispiel von zwei Bäumen die entwurzelt sich gegenseitig durch ihren Sturz zueinander Halt geben. Ich möchte ihn sehr gerne einmal kennenlernen, Deinen Boldi. Er muss ein besonderer Mann sein«, sagte Kaz und trank einen Schluck Wein.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ja, das ist er. Aber ich weiß nicht, ob ich die Beißer an ihn heranführen will. Vielleicht ist es besser, ihr wisst nichts von ihm, das ist sicherer. Zu deiner Frage: In Souvagne ist die Gesellschaft vom Groben zum Feinen durchstrukturiert. Vom Duc über den Adel, die Freien und Leibeigenen bis hin zum Sklaven und allem, was dazwischen liegt. Ich bin Leibeigener. Mein Leben und mein Leib gehört meinem Lehnsherren und es ist nahezu unmöglich, das sich daran je was ändert. Braucht es auch nicht, der Lehnsherr kümmert sich um all meine Belange, wie man sieht, ich bin nicht durchs soziale Netz gefallen, sondern wurde aufgefangen und habe nun einen guten Beruf. Die Struktur gibt Sicherheit, wenn man sich nur an die Regeln hält, aber es ist auch alles starr und vorherbestimmt. Seit ich von dir weiß ist es, als hätte mein graues Leben Farbe. Eben die geschwungenen Nebenpfade, von denen ich sprach. Ich fühle mich erstmals ... als würde ich wirklich leben. Ohne Ecken will ich nicht sein, nein. Scheren und Stacheln muss ich mir behalten.« Er grinste etwas, doch sein Grinsen erlosch wieder. Es dauerte nie länger als eine Sekunde, war oftmals nur ein Zucken seiner Mundwinkel. »Ich muss dich was Persönliches fragen, Papa. Ich will wissen, ob du damals Ansgar und Davard geküsst hast.«


    Kazrar
    Kazrar richtete sich im Zuber auf und lauschte, wie es in dem Land zuging, in dem sein Sohn den Großteil seines Lebens verbracht hatte. Es klang fast wie ein Insektenstaat mit Menschen. »Menschliche Bienen«, sagte er leise, aber freundlich. Denn diesen Bienen war es zu verdanken, dass sein Sohn noch lebte und nicht der verdammten Mutter. »So ein System hat seine Vorteile Tekuro, aber wie alles hat es auch seine Nachteile. Als freier Mann kann man sich nicht Vorstellen das Eigentum von wem zu sein. Aber ich kann mir dies vorstellen, da ich Not und Elend kennengelernt habe. Ich weiß was es heißt zu hungern Tekuro. Was nützt mir meine Freiheit, wenn es die Freiheit ist zu entscheiden wo ich verhungere? Wäre ich da nicht lieber Eigentum eines guten Herrn? Und bin ich tatsächlich Eigentum oder lebe ich dort ein freies, selbstbestimmtes Leben und mein Herr tritt nur in Erscheinung, so wie es damals Dunwin tat, wenn er etwas Besonderes verlangte? Wie weit reicht die Macht Deines Herrn? Was könnte er über Dich bestimmen? Ein Leibeigener ist dann kein Sklave, wenn es Unterschiede gibt. Gibt es bei Euch tatsächliche Sklaven?«, fragte Kazrar neugierig. »Du darfst mich alles fragen Tekuro. Nein ich habe Ansgar oder Dave niemals geküsst, Arkan habe ich geküsst«, antwortete Kaz wie immer ehrlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro blinzelte langsam und ließ die Augen einen Moment geschlossen. Die Information beseitigte einen der vielen Steine, die auf seiner Seele lasteten. »Ja, es gibt da Unterschiede zwischen den ganzen Ständen, aber ich kenne mich nicht gut aus. Es hat mich wenig interessiert. Mit meinen Lehnsherren hatte ich immer Glück, auch wenn ich als Jugendlicher echt manchmal nicht einfach war. Ich hab mich nur gekloppt und alles gefressen, was mir an Tieren über den Weg lief. Man kann es echt nur noch fressen nennen, ich hab sie in mich reingestopft, bis mir der Bauch wehtat. Es gab viel Ärger, aber sie haben mich an die Hofgarde vermittelt, anstatt mir eins reinzuwürgen. Dafür bin ich ihnen dankbar und dort lernte ich dann, mich zu benehmen. Sie hätten mich auch in irgendeine Salzmine stecken können, ja, ich bin ihr Eigentum. Oder mich verkaufen können. Es gibt Gesetze, was erlaubt ist und was nicht, die meisten halten sich dran, andere nicht. Die perfekte Gesellschaft müsste noch erfunden werden.« Er ließ eine kurze Pause. »Nur Arkan?«, wollte er dann wissen.


    Kazrar
    »Ah nun ich habe davon noch weniger Ahnung, nämlich gar keine«, grinste Kazrar. »Aber es ist interessant darüber mehr zu erfahren, wo Du aufgewachsen bist. Auch wenn mir dies wie ein völlig anderes Leben erscheint, bin ich froh, dass Du dort gelebt hast unter diesen menschlichen Bienen und sie sich Deiner angenommen und Dich beschützt haben. Nein es gibt nichts perfektes Teku, dass stimmt. Du wirst sicher genauso einige Fragen haben, sobald wir Zuhause in Arashima sind. Die Fragen entstehen ja meist beim Erleben. Nein ich habe schon einige Männer mehr geküsst als Arkan. So ist das nicht, beim Liebesspiel meist. Aber ihm stand es auf andere Weise zu. Es war nicht einfach zum Vergnügen, es war aus dem Gefühl heraus, da er mir sehr viel bedeutete. Und Du? Hast Du jemals irgendwen geküsst?«, fragte Kaz neugierig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich hab noch nie jemanden geküsst, außer ... außer das Fleischstück, was ich mit Archibald erjagte. Ich hab`s Patrice genannt. Ansonsten niemanden.«


    Kazrar
    »Das ist kein Kuss Tekuro. Ein Kuss ist wenn Du Deine Lippen auf die des anderen drückst aber seine Seele damit berührst. DASS ist ein Kuss. Ausgeführt mit dem Mund gefühlt im Herz und wenn er richtig gut ist auch in der Hose«, lachte Kaz leise.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Aber das war so, nur, dass er halt keine Lippen mehr hatte als Steak.«


    Kazrar
    »Dann war es für Dich ein Ersatz für den echten Patrice und ich sage Dir, Du bist in den Mann verliebt oder liebst ihn vielleicht sogar schon. Du solltest zusehen, dass er Dein Mann wird. Wenn Du es schaffst ihn von Dir zu überzeugen. Denn soll er Dein Mann werden, darfst Du keine Gewalt anwenden. Du musst ihn von Dir überzeugen, anders geht es nicht. Und dass kann lange dauern, bei Dir eh mein Sohn. Denn Du musst lernen kampflos zu jagen«, sagte Kaz und aß noch ein Stück Obst. »Ich bringe es Dir bei. Wäre doch gelacht, wenn Du das nicht hinbekommen würdest. Es sei denn, Du möchtest so nicht leben«, gab Kazrar zu bedenken.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich will ihn haben«, erklärte Tekuro. »Aber es geht nicht, wegen diesem bescheuerten Verbot! Er ist in meiner Einheit, wir dürfen nichts miteinander haben. Zudem machen sich alle über Patti lustig. Wenn ich ausgerechnet mit dem anbändel, mach ich mich zum Obst. Wenn, dann müsst ich mir wen anders suchen. Aber mal angenommen, das würde alles kein Problem sein. Angenommen, ich wöllt`s versuchen. Wie müsste ich anfangen?«


    Kazrar
    »Du musst ihm zeigen, dass er Dir als Person wichtig ist. Wichtiger als alle anderen. Dass Du Dich für ihn interessierst, dass Du Dich um sein Wohlergehen sorgst. Du jagst ihn fast so oder lockst ihn fast so, wie Archibald jagt. Nur ist Dein Zugriff dann Partnerschaft und Liebe und kein Kehlgriff der Dir das Genick bricht. Wenn Du es gut machst, fühlt sich Dein Umworbener so geschätzt, begehrt und auch gewollt und geachtet, ja vielleicht sogar schon geliebt, dass er den ersten Schritt auf Dich zugeht. Dass ist das Schönste was es gibt. Du bietest ihm die offenen Arme an und er läuft hinein. Tut er das umarmst Du ihn, bildlich gesprochen. Überstürzte nichts, dränge ihn nie, zwinge ihn nie. Denn jeder Druck, jeder Zwang löst nur eines aus, Gegenwehr. Soll er sich vor Dir sträuben? Soll er wenn Du ihm entgegengehst zurückweichen, weil er fürchtet, Deine Umarmung löst sich nicht wieder? Es ist keine liebende Umarmung sondern eine todbringende Umklammerung? Nein, alles was mit Partnerschaft zu tun hat, muss mit Freiwilligkeit beginnen und muss auf ihr beruhen. So habe ich es immer gehalten Tekuro mein Kleiner und so lief es immer sehr gut. Aber so lehrte es mich mein Vater, wie ein Mann zu werben. Kein Mann muss sich anbiedern, er macht Angebote... Angebote der Stärke«, sagte Kaz liebevoll.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Aber das hört sich schwer an«, stöhnte Tekuro. »So was kann ich nicht. Ich muss vorher üben, auch wegen Nori. Ich üb mit Arbo, der sollte mir eh helfen. Aber wie? Ich hab ihm Rauchstangen gegeben, ihm seinen Alk weggenommen und mit ihm gespielt. Und trotzdem ist er dauernd wütend auf mich. Gib mir mal einen Tipp. Die in der Garde sind, na ja, vermutlich auch nicht die besten Lehrmeister gewesen.«


    Kazrar
    »Er ist wütend, weil er sich eingeladen und von Dir wieder weggestoßen fühlte. Du hast ihn eingeladen Deinen Schwanz zu streicheln Tekuro und sagst ihm Du bist nicht schwul. Hatte er danach gefragt? War einer der Garde hier? Hättet Ihr nicht gegenseitig Spaß haben können? Doch, all das. Aber Du konntest es nicht, Du konntest den Panzer nicht ablegen Sohn. Das musst Du üben. Aber, ich sage Dir auch, das wird Dir leichter fallen, je mehr Du eine Person magst. Manchmal ist es leider auch umgekehrt, je mehr man jemanden mag, je verkrampfter wird man. Man möchte alles richtig machen und verheddert sich. Drum wie wichtig ist Dir Arbogast? Dann ärgere Dich nicht über sein Gezicke, sondern lass ihn toben und versuch es mit einem neuen Anlauf. Und noch einen und noch einen. Es schadet Dir doch nicht, er zickt doch nur. Und Du kannst mit ihm gut üben. Vielleicht bleibt es nicht nur beim üben Tekuro. Du musst auch mal die ganz leisen Töne anschlagen. Vor allem dann, wenn der andere laut wird. Um Dich dann noch zu hören, muss er selbst wieder leise werden. Ein kleiner Trick um wen zu beruhigen«, sagte Kaz und trank etwas Wein. »Hier nimm einen Schluck«, bat er Tekuro.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro kostete einen winzigen Schluck, da er keinen Alkohol vertrug. »Ich mag ihn, aber er ist schwierig. Klar kann er mich anfassen, wenn er mag, das gefällt mir. Das kann er machen, so viel er will. Aber wenn ich das bei ihm tue, tratscht er es breit und macht mich lächerlich, spätestens wenn wir das nächste Mal streiten, um mir eins reinzuwürgen. Dann erzählt er es überall rum, damit jeder über mich lacht. Meine Einheit ist nicht hier, aber Archibald, der Älteste und Nori sind es. Oder Arbo würde vielleicht auch so tun, als würde er mich mögen, bis ich mich richtig auf ihn einlasse, nur um mich dann sitzen zu lassen. Das hab ich so oft schon gehört von Kameraden, die sind auch fast alle solo. Und Arbo will eh nie wieder mit mir spielen. Doch, ich mag ihn. Aber er macht mir auch Angst. Trotzdem würde ich es gern noch mal versuchen. Er ist mein Übungsobjekt, für Nori und vielleicht irgendwann mal für Patti.«


    Kazrar
    »Das Tekuro ist die Stärke die Du haben musst. Denn sonst darfst Du es nicht versuchen. Es kann nie beginnen, es kann nach dem Anfang enden, es kann nach vielen Jahren enden, oder es endet nie. Bei mir endete es durch Ansgar und nicht durch Arkan. Nun dann kannst Du Patrice nicht wählen, wenn Du Angst vor Bloßstellung hast. Bei Arbogast musst Du das nicht fürchten. Zumal falls er Dein Gefühl gegen Dich als Waffe verwenden sollte, frage ihn ob er das nötig hat und so mit Leuten umgeht die er mag, oder schlimmer noch die ihn mögen. Denn dann wird es bald keine mehr geben. Und Fehler hat Arbogast mehr als genug um sich an seine eigene krumme Langnase zu fassen«, grinste Kaz und knuffte Teku.

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Gut, ich versuche es. Ich brauch nur einen Anfang. Du hast dein Fleisch mit Arkan geteilt und genau das werd ich auch machen. Das Essen teilen. Ist vielleicht noch was anderes, als Rauchstangen zu verschenken. Sonst bin ich kein Geizhals, aber wenn es um Essen geht, irgendwie schon. Egal, ich mach das. Sag mal, wolltest du dich nicht massieren lassen oder so?«


    Kazrar
    "Ja das wollte ich. Essen teilen bedeutet Gastfreundschaft, Familie oder auch Intimität. Wenn Du Dein letztes Brot teilst, ist das Gastfreundschaft. Wenn Du ein gutes Essen zubereitest für Deine Lieben ist das Familie pur. Und wenn Du Beute teilst, etwas von dem selbst erlegten Fleisch abgibst oder besser noch gemeinsam mit Deinem Mann oder Deiner Frau isst, dann ist das Intimität pur. Am schönsten ist es natürlich, wenn man gemeinsam jagt und gemeinsam isst. Vor allem wenn man es heimlich tun muss. Iss heute noch vom verbotenen Reis, morgen schon könnte er erlaubt sein Tekuro. Ja ich wollte mich massieren lassen. Eine gute Massage lockert jeden Muskel und man entspannt sich völlig. Zudem ist es purer Genuss und dann kommt es noch darauf an, wer Dich massiert. Aber ich möchte mich in diesem Körper einfinden. Also ich möchte Genuss mit diesem Körper empfinden, ein Körpergefühl für ihn entwickeln", erklärte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Na dann musst du jemanden rufen«, meinte Tekuro, der weiterhin das Personal und die Gäste im Auge behielt. »Bisher scheint dich niemand erkannt zu haben beziehungsweise zu verwechseln mit dem alten Meister. In dem Waisenhaus gab es zu wenig zu essen oder zu viele Kinder und Boldi wäre fast verhungert. Ich hab eine Katze an ihn verfüttert, das war meine erste Beute. So haben wir überlebt. Er ist der Einzige, dem ich je was von meinem Essen abgegeben habe. Wenn mich einer fragt, ob er mal von meiner Schnitte kosten darf oder so, kippt sofort meine Laune. Bei Boldi ist das nicht anders, ich glaub, das hat sich so eingebrannt. Du bist der Einzige, der keinen Knacks davon behalten hat, was ihm widerfuhr ... ich hab dir von Souvagne erzählt. Bitte erzähl mir von Arashima. Es ist kalt und es gibt da Frostalben ... aber wie lebt man dort? Wie habt ihr gelebt, du und deine Eltern? Und noch was. Welche Haarfarbe hatte mein naridischer Opa?«


    Kazrar
    Kazrar tauchte bis zu den Augen unter, musterte Tekuro kurz und schüttelte leicht den Kopf, ehe er sich wieder gemütlich hinsetzte. "Ich werde auf dem heißen Stein massiert und nicht im Wasser. Das klären wir dort, beziehungweise bestellen den Bader. Keinen Knacks? Nun dann bist Du wohl der Erste der das so sieht. Oder wir beide ticken zu gleich um es als Knacks zu sehen, dass wäre auch eine Möglichkeit. Ich habe so einige Ecken und Kanten, gute wie schlechte und auch sicher so manchen Knacks. Aber wie sollst Du das auch wissen Tekuro? Du bist mein Sohn und kein Frostalb. Wie man in Arashima lebt? Nun dann höre zu. Arashima ist ein ursprüngliches Land. Die Winter sind hart und kalt, fast unerbittlich und die Sommer sind trotz aller Wärme manchmal eisig. Es wehte bei uns ein ständiger Wind. Mal leicht und erfrischend, den Geruch von Salz und Meer mit sich tragend, dann wieder schneidend und reißend, so als wollte er einem das Fleisch von den Knochen reißen. Man lebt dort von dem was man mit eigenen Händen erwirtschaftet. Es gibt kaum ein einfacheres und ehrlicheres Leben Teku. Das was Du anbaust, fischt oder jagst, dass wird Deine Familie essen. Und jeder weiß, man nimmt nur das was man wirklich benötigt, denn Du möchtest auch morgen noch Fische im Meer vorfinden, Tiere im Wald oder Früchte des Feldes. Wenn die Überfälle nicht wären könnte man sagen, es ist eines der reichsten und schönsten Leben die man führen kann. Denn man hat alles was man benötigt, wenn man Arbeit nicht scheut. Du stehst morgens auf, leistest mit Deiner Familie Dein Tagewerk und Abends fällst Du geschafft aber glücklich in Deine Felle. Das Familienleben ist von echtem Zusammenhalt geprägt, Freunde, Feste, Dein Dorf, alles ist eine Gemeinschaft und niemand lässt den anderen hängen. Das gibt es nicht. Die Arbeit ist auch bei uns geteilt, die Jagd und die Fischerei gehört in Männerhand, der Hof und der Herd in die Hand der Frau. Während man als Mann morgens auf das Meer hinauszieht, wird die Frau in den Garten oder auf das kleine Feld gehen. Die Tiere und die Pflanzen versorgen und das Feuer hüten. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben. In einer Welt wo Kälte allgegenwärtig ist, ist das Feuer etwas besonderes. Aber das ist in vielen Kulturen so. Das Herdfeuer darf niemals erlöschen, denn es ist sehr schwer es wieder in Gang zu setzen. Einmal ist meiner Mutter das Feuer ausgegangen, in einer besonders harten Winternacht. Mit einem unserer besten Gusseisernen Töpfe bin ich zu unserer Nachbarin gelaufen, durch den Schneesturm. So dicht, dass man die Hand nicht vor Augen sah. Von der Nachbarin erhielt ich einige kleine, brennende Holzscheite, die sie mir in den Topf legte. Den Deckel durfte ich nicht ganz schließen, damit das Feuer nicht erstickt. Wie einen Schatz habe ich diese kleine Flamme des Lebens durch den Sturm sicher nach Hause getragen. Den Eisernen Topf fest an meine Brust gedrückt, obwohl er anfing mich zu versengen. Aber ich hatte es geschafft und unser Herd wurde wieder zum Leben erweckt. Ich war so stolz auf mich und meine Eltern nicht minder. Ich weiß, dass sind so Kleinigkeiten wo man in Naridien vermutlich drüber lacht oder die Nase rümpft. Aber in dieser Nacht drehte sich meine kleine Welt nur darum die winzige Flamme in diesem Topf bloß nicht sterben zu lassen, damit wir nicht erfrieren. Es mag hart klingen, aber ich vermisse diese Zeit. Das Leben war unbeschreiblich hart und dennoch auf ganz andere Weise leicht Teku", sinnierte Kazrar über alte Zeiten.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Gebannt lauschte Tekuro den Worten seines Vaters. Gern würde auch er sich nun in dem Zuber zurücklehnen und die Augen schließen, um sich von seiner Stimme davontragen zu lassen nach Arashima. Aber er musste wachen. Er würde seinen Vater niemals im Stich lassen und so ließ er die Augen offen und tat, was er auch im Palast immer tat - er gab Acht. »Ich war noch nie auf dem Meer, darum beneide ich dich. Segeln und Fische fangen, das würde mir gefallen. Vielleicht irgendwann mal. Opas Haarfarbe hast du nicht verraten und die von Mutter will ich auch wissen. Wegen dem Baby. Ich will raten, wie es vielleicht mal aussieht. Du warst als Kind schon mutig. Nein, du hast keinen Knacks, du bist die Vollkommenheit.«


    Kazrar
    "Entschuldige, ich habe mich selbst in meiner Erinnerung verloren. Auf dem Meer? Die See kann äußerst gnädig sein und Dich mit allem versorgen was Du Dir wünscht. Aber sie kann Dir in ihrer tosenden Wut auch alles mit einem Wellenschlag rauben. Vielleicht ist es genau dass, was so viele Seeleute an ihr anzieht. Diese ursprüngliche, nicht zu bändigende Wildheit. Das Schiff das uns gehörte war eine Nussschale und dennoch tanzte es über die Wellen und ernährte uns tagtäglich. Bis zu dem Tag, als die Frostalben erschienen... Der weiße Tod Tekuro. Nur ein toter Frostalb ist ein guter Frostalb, merke Dir das. Die Haarfarbe Deines Opas war dunkelbraun. Wenn die Morgensonne sich auf seinen langen Haaren spiegelte, wenn er zurück vom Fischfang kam, dann hatten sie einen leichten Rotstich. Er war ein guter, gütiger, fleißiger und ehrbarer Mann. Deine Oma hatte dickes, schwarzes Haar, so wie ich. Meist trug sie es zu einem Zopf geflochten, den sie wie eine Schnecke um ihren Kopf geschlungen hatte. So wie einen Blütenkranz aus schwarzem Haar. Ein selbstgefangener Fisch schmeckt himmlisch, er ist mit nichts zu vergleichen. Du schmeckst die frühe Stunde, als Du Dein Boot fertig gemacht hast und hinaus gefahren bist. Du hast je nach Witterung die Angelschnur hinausgeworfen oder das kleine Netz. Und war Dein Wellenritt von Erfolg gekrönt, hattest Du einige schöne fette Fische an Bord gezogen. Damit und mit der aufgehenden Sonne im Rücken bist Du dann nach Hause zurückgekehrt. Unser Frühstück war meist Fischsuppe mit Einlage. Einer der Fische die gerade noch im Meer schwammen und nun in die Suppe geschnitten wurden, mit etwas Gemüse aus dem Garten, dass meine Mutter so vehement gegen den eisigen Wind verteidigte durch ihre kleinen Windfänge. Das alles schmeckst Du daraus. Es schmeckt nicht wie dieses servierte, künstliche Futter, das schon durch tausend Hände ging und wer weiß wie lange tot ist. Manches davon schmeckt köstlich, keine Frage. Aber es ist kein Vergleich zu dieser Nahrung Tekuro, kein Vergleich die Elemente in Deinem Essen zu schmecken und zu spüren. Darum sollst Du die Heimat kennenlernen Sohn".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich werde in die Heimat kommen«, erklärte Tekuro und blickte kurz seinem Vater in die Augen, ehe er wieder die Umgebung betrachtete. »Und Fische jagen. Frostalben, es braucht keinen Frostalben, du wurdest von Menschen getötet. Ich hasse sie alle, egal welches Volk, jeden, der nicht zu uns gehört und einige ganz besonders. Du kannst so schön erzählen, ich würde das gern abends hören zum Einschlafen. Und bitte verrat mir noch die Haarfarbe meiner Mutter. Opa und Oma müssen schön ausgesehen haben. Rotbraun hört sich gut an, aber das wird der Kleine vermutlich nicht erben, wenn nur der Uropa so aussah.«


    Kazrar
    "Der Uropa, mein Schwiegervater war der Mann, der meine Mutter und mich in Nardien verscheuchte wie dreckige Bittsteller. Er sah nicht seine Schwiegertochter, er sah nicht seinen Enkel. Er sah nur den Fehler seines geliebten Sohnes mit dem verdammten Schlitzauge und dessen Bastard. Das war Dein Urgroßvater. Er und sein Weib haben dafür gesorgt, dass meine Mutter und ich in den Gassen von Naridien hausten. Und letztendlich hat er sie damit getötet. Sie starb da sie einen Mantel besaß, getötet von Leuten die noch weniger hatten. Ich habe sie nicht beschützen können, es waren zuviele... meine Mutter starb für einen Mantel... mein Vater starb, weil er Frostalben im Weg stand. Weil er sich ihnen in den Weg stellte und Widerstand leistete, als sie unser Dorf niedermachen wollten. Er hat verteidigt was er liebt, uns und sein Dorf. Und sein eigener Vater, mein Großvater, der Schwiegervater meiner Mutter und Dein Urgroßvater, er spuckte auf die Tat seines Sohnes. Er scheuchte uns davon und damit machte er zunichte wofür mein Vater gekämpft hatte und sein Leben ließ. Er wollte nur seine Frau und mich retten und selbst dass gönnte ihm sein Vater nicht. Mich interessiert nicht die Haarfarbe dieses Verbrechers Tekuro. Meine Mutter hatte so schwarze Haare wie ich. Ja Dein Opa und Deine Oma waren schön. Sie waren vielleicht etwas lustig anzuschauen. Der große, breite Almane und die winzige Arashi, aber sie liebten sich von ganzem Herzen. Und Dein Opa war bei uns glücklich und frei, bis zu dem Tag, wo die Frostalben auftauchten. Ja es waren Menschen Teku, Naridier, so wie der Vater meines Vaters, der uns achtlos davonjagte. Solche Menschen waren es die mich töteten... wieder einmal...", sagte Kaz traurig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Den Uropa von meinem Baby meinte ich«, erklärte Tekuro ruhig. »Deinen Vater. Meinen Opa. Seinen Uropa. Und ich will bitte noch die Haarfarbe meiner Mutter erfahren. Die mich abgegeben hat. Weil ich mir vorstellen will, wie mein Sohn aussehen könnte. Darum frag ich, auch wenn dir das vielleicht nichts bedeutet. Aber ich denk ziemlich viel drüber nach, seit du es dir gewünscht hast, dass es einen kleinen Kazrar geben wird. Es wird ihn geben. Sobald ich soweit bin, ich fange an zu üben, sobald ich wieder bei den anderen Beißern bin. Du wirst kein weiteres Mal sterben, Papa. Dafür sorge ich.«


    Kazrar
    Kazrar spritzte Tekuro nass, so dass er einen Schwall Wasser ins Gesicht bekam. "Hörst Du mir überhaupt zu, oder hörst Du nur den Klang meiner Stimme? Nicht dass Du mir noch einschläfst und im Zuber ertrinkst Tekuro Chud! Meine Mutter hatte schwarzes Haar, so wie ich. Das sagte ich Dir bereits zweimal Sohn. Und ich sagte Dir, dass sie es immer als geflochtenen Zopf trug, den sie sich um den Kopf band, wie einen Blumenkranz. Komm, lass uns einen starken Kräutertee trinken, damit Du wieder auf die Beine kommst. Es war alles etwas viel für Dich. Du lässt Dich auch massieren, keine Widerrede!", sagte Kaz streng, grinste aber dabei.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Meine Mutter ... ist auch deine Mutter?«, fragte Tekuro verunsichert.


    Kazrar
    "Nein meine Mutter ist Deine Oma!", lachte Kaz, dem dämmerte, was sein Sohn meinte. "Achso! Du meinst Deine Mutter, nicht meine Mutter! Na an dem Missverständnis hätte Archibald wieder Wochen Spaß und ich wäre wieder nur der Klappspaten. Deine Mutter hatte Haselnussbraunes Haar und ebensolche Augen. Sie war eine schöne Frau".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro wischte sich das Wasser aus den Augen. »Arch wird nicht mehr so von dir sprechen. Soll er meinetwegen mich niedermachen, aber dich lässt er in Ruhe, sonst lernt der mich kennen. Haselnussbraun ... wie Patti. Alle sagen dazu Straßenköterblond und ich auch, um ihn zu ärgern. Aber eigentlich ist es ein schönes Hellbraun. Wir haben den selben Geschmack. Mal schauen, nach wem der Kleine kommen wird. Ich hab jetzt Bock, das auszuprobieren, wie du es nanntest - Beute schlagen ohne zu kämpfen. Soll ich dir eine Massage bestellen? Oder noch besser, ich massier dich. Ich kann das.«


    Kazrar
    Kaz musterte seinen Sohn erstaunt. "Also da sage ich nicht nein! Sehr gerne Teku. Na Arch ist manchmal grausam, weil er nett sein möchte. Das wirst Du noch merken, er ist... verdreht. Aber er kann auch gefährlich werden. Du musst ihn nur zu nehmen wissen, denn er ist ein guter Kerl. Das Mastschwein Jesper hat ihn nicht verdient. Mir war allein bei dem Gedanken schon immer kotzschlecht, wenn ich mir vorstellte der gemästete Fettsack walzte sich auf ihn um seinen winziges Pimmelchen in Archs Knackarsch zu versenken. Das wäre wie den Ältesten durchnudeln, Blasphemie. Warum ließ er sich nur von so einem Pudding besteigen. Hast Du Jesper mal gesehen? Er sieht aus wie Wackelpeter auf Beinen. Eine fast zwei Meter hohe unförmige Masse mit einem Fresschlitz und Augen", knurrte Kazrar wütend.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Nee, ich kenn keinen Jesper. Aber mir sagen sie immer, ich wäre fett. Ich bin der Schwerste von unserer Einheit, manchmal reißt es noch mehr nach oben aus und dann muss ich abspecken. Sag mal, kann es sein, dass du bisschen eifersüchtig bist? Ich bin auch eifersüchtig, wenn ich an die zwei undankbaren kleinen Scheißer denke, die ihre Kindheit mit dir und Arkan verbringen durften. Aber ich ärgere mich jetzt nicht darüber, sie kriegen ihre Strafe und ihre Salami.« Tekuro stand auf, naschte noch einen Fleischstreifen und stieg tropfend aus dem Zuber. Er wickelte sich das Handtuch um die Hüfte. »Zeig mir diese heißen Massagesteine.«


    Kazrar
    Kaz erhob sich ebenfalls aus dem Zuber und warf sich sein Handtuch über die Schulter. Einige Obststücke für unterwegs klaubte er noch vom Teller, dann führte er seinen Sohn in die Mitte des Badehauses. Dort war meist ein großes Gemeinschaftsbad und am Rand standen die heißen Steine. Warum sollte ausgerechnet dieses Badehaus davon abweichen? Auch dieses Badehaus folgte dem Grundprinzip. Kaz deutete auf die scheinbaren steinernen Liegen, die gut beheizt waren. "Das sind die heißen Steine", freute sich Kaz plötzlich wie ein kleines Kind. Der nächste freie Stein war sofort seiner. Er breitete sein Handtuch darauf aus und legte sich mit einem wohligen "ohhhhhhh jaaa", auf den Stein, dass ehr nach einer heißen Vereinigung, anstatt nach einer steinernen Liege klang. "Eifersüchtig? Nun vielleicht minimal, maginal, kaum der Rede wert. Arch bedeutet mir sehr viel. Aber er hat nie begriffen, wieviel oder was er wirklich für mich war. Er ist hochgradig intelligent und zeitgleich strunzdämlich. Aber genug von Arch, jetzt hätte ich gerne meine Massage", freute sich Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Und wusste Arkan davon?«, wollte Tekuro wissen, während er seine Finger lockerte. »Was hat er dazu gesagt?« Er begann, Kazrars Muskulatur über den Schulterblättern mit den Fingerspitzen zu kneten. Er freute sich, dass er das machen durfte. Es gab ihm das Gefühl, nützlich zu sein und seinem Vater etwas Gutes tun zu können. Außerdem verhinderte es, dass irgendein Fremder dazu kam und ihre Gespräche störte. Tekuro wollte seinen Vater heute für sich allein haben und stellte fest, dass er vielleicht doch ein bisschen eifersüchtiger war, als er gedacht hatte. Aber dies war auch der erste Tag, den sie beide überhaupt miteinander erlebten.


    Kazrar
    "Ja er wusste davon und wir beide folgten Arch, er hätte einfach dazu gehören sollen. Oder wir beide zu ihm. Arkan und ich, ich und Arkan und Arch dabei. Aber Arch vergeudete sich lieber an Jesper. Merna konnte ich noch verstehen, sie war eine ganz passable Frau. Aber von oben bis unten tätowiert. Allerdings war sie auch etwas seltsam, sie mochte diesen Jesper auch. Kurzum das Trio hieß Arch, Merna und Jesper, statt Kaz, Arkan und Arch. Aber bitte, jeder wie er mag und er mochte sie nicht mal! Es waren keine Leute so wie wir, die vernünftig gegessen haben oder wussten was Spaß macht. Im Gegenteil Teku, Jesper hat immer versucht Arch ins Gewissen zu reden. Oder hat behauptet er wäre krank und sollte mal einen Tempel aufsuchen. Einmal hat er sich sogar dazu breit schlagen lassen. Das war sogar gut, denn was die ihm als Heilung angeboten haben, hat ihn für immer von Jespers Heilvorschlägen kurriert. Kastration! Du kannst Dir nicht vorstellen wie ich kämpfen musste, als er mir das erzählt hat. Am liebsten hätte ich lauthals gelacht. Was dachte er denn, was Jesper vorgehabt hat? Arch ist manchmal wirklich drollig, man kann es nicht anders sagen", grinste Kaz seinen Sohn an. Entspannt presste er sich auf den heißen Stein und genoss die Finger die jede einzelne Muskelfaser von ihm lösten. "Du machst das verdammt gut... massiere doch mal Nori oder Arbo... sie werden Wachs in Deinen Händen", freute sich Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Meinst du?«, überlegte Tekuro. »Ich hab viel Kraft, vielleicht deshalb. Ich kann es ihnen ja mal anbieten. Aber ich muss warten, bis einer von denen rumjammert, dass ihm der Rücken weh tut, sonst wirkt das ziemlich homo. Ich kann nicht einfach wem eine Massage aus heiterem Himmel anbieten. Jesper muss ein ziemlicher Spinner gewesen sein. Lebt der noch? Dann sollten wir ihn loswerden. Gleich nach den anderen beiden. Wer hat dir mehr bedeutet, Arkan oder Archi? Kann man mehrere lieben? Und woran merkt man, dass man verknallt ist.« Er betrachtete den Rücken seines Vaters und massierte etwas weiter innen, zu beiden Seiten der Wirbelsäule.


    Kazrar
    "Natürlich kann man dass, frag mal eine Eltern die mehr als ein Kind haben", lachte Kaz liebevoll und tätschelte Tekuros Hand. "Arkan hat mir mehr bedeutet, er war die Liebe meines Lebens, aber Arch war knapp dahinter. Woran man merkt dass man verliebt ist? Man fühlt sich unheimlich gut in der Nähe dieser Person. Es geht Dir besser, wenn er oder sie bei Dir ist. Und Du fühlst Dich einsam ohne den jenigen Teku. Und unter uns beiden gesprochen, Du merkst es auch am Begehren. Wenn der Stachel eingesetzt werden will, ist es ein süßes Ziehen. Man muss zustechen und Gift loswerden. Aber wenn Du verliebt bist, fühlt er sich als als würde er nur schon deshalb pulsieren, weil Dein Schatz in der Nähe ist. Und Du möchtest nicht grundlos zustechen, sondern langsam und genüsslich", erklärte Kaz. "Ich glaube da wirst Du noch einige Gelegenheiten haben Nori oder Arbo zu massieren, wenn wir öfter in Bierkellern schlafen müssen, oder in anderen Absteigen. Vermutlich wirst Du sogar öfter massieren müssen als Dir lieb ist. Aber vielleicht öffnet sich so die Pforte von Nori und Du darfst auf einen Besuch vorbeischauen, dass wäre doch was", grinste Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro hörte noch aufmerksamer zu als sonst, als sein Vater ihm das Thema Verliebtsein erklärte. Das war nichts, worüber man in seiner Einheit sprach, in Unitè B gab es hauptsächlich Leute, die selbst Tekuro als Angeber bezeichnete und die sich gegenseitig damit übertrafen, einen auf dicke Hose zu machen. Patrice war eine wohltuende Ausnahme. Aber ob er wirklich in ihn verliebt war, wie auch Boldiszàr es diagnostiziert hatte, darüber war Tekuro sich nicht im Klaren. »Ich muss noch nachdenken, ob ich das Gefühl kenne. Gut, dass Arkan an erster Stelle war, sonst hätten wir auch noch Archi aufessen müssen. Nur ein Scherz. Er hat mich zu meinem Vater geführt. Aber ich freu mich trotzdem für Arkan, dass er die Nummer eins war. Wegen Nori, da hatte ich Arbogast um Hilfe gebeten. Da er sich auskennt. Er will mir nicht helfen! Wie krieg ich ihn rum?«


    Kazrar
    "Archibald aufzuessen, warum nicht? Wir können ihm ja mal den Vorschlag machen ihn zu vernaschen", lachte Kaz und knuffte Teku. "Wieso weigert sich Arbo Dir zu helfen? Na warte, ich werde mir diesen Burschen vorknöpfen und ihm erklären was gut und was schlecht ist. Danach wird er Dir ganz sicher helfen. Er wundert sich weshalb er falsch verstanden wird und tut alles genau dafür, damit es so läuft. Oder... er hat Interesse an Dir und möchte gar nicht, dass Du Nori näher kennenlernst".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro hörte einen Moment lang auf, seinen Vater zu massieren. »An mir?«, fragte er in einem Tonfall, der deutlich machte, wie unbegreiflich die Vorstellung für ihn war. »Aber er hat gesagt, dass er nicht mehr mit mir spielen mag und zickt mich dauernd voll.« Ihm fiel auf, dass er selber nicht viel besser war. Auch er hatte Arbogast oft genug angeschnauzt, um ihn auf Distanz zu halten, wie er das seit jeher gewohnt war. »Aber ... wenn es so ist. Dann muss ich ihm was zu Essen anbieten, damit er es merkt. Was muss ich noch machen? Und wieso bietet er mir nix an? Der qualmt nur meine Rauchstangen weg und regt sich über alles auf, was ich mache. Ich weiß nicht, ob du das mitgekriegt hattest, aber ich wollte ihn als Kindermädchen für den Kleinen. Ich glaub, das würde er gut machen, oder?«


    Kazrar
    Kazrar setzte sich auf und nahm das Gesicht seines Sohnes liebevoll in beide Hände. "Teku, was sich neckt, dass liebt sich. Da ist viel wahres dran. Und hast Du anders geantwortet? Entweder stoßt Ihr Euch gerade die Hörner ab als Freunde, oder Ihr balzt. Was möchtest Du gerne tun? Mit ihm abhängen, Bier trinken, den Tag ausklingen lassen? Oder möchtest Du ihn stechen?", fragte Kaz ganz leise.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Alles«, antwortete Tekuro leise. »Abhängen, rumblödeln, auf ihn aufpassen. Aber ich wusst nicht, dass er mich mit seinem Gezicke anbalzt. Ich hab ihm auf den Bauch gespritzt und er war danach ziemlich wütend.«


    Kazrar
    "Weil er vielleicht selbst noch gar nicht weiß was er möchte. Eventuell ist er verwirrt so wie Du. Schau Dir den Kerl doch an Teku. Ein durch und durch gebrochener Kerl, der aussieht wie die Gosse aus der Du ihn gezogen hast. Und nun hat wer etwas Interesse. Das soll er glauben? Er hält das für einen üblen Scherz und man kann es ihm nicht verübeln. Selbst wenn Du nur als Freund Interesse hättest, ist das sicher für ihn schon schwer zu glauben. Zumal er von seinem Vater stets hört, was er nicht kann, was er nicht ist und was er nie sein wird. Motivation sieht anders aus. Aber ich denke Arch ist enttäuscht, da Arbo säuft und sich zudröhnt. Das lässt er ihn spüren. Und weil er es ihn spüren lässt, säuft Arbo noch mehr und dröhnt sich noch mehr zu. Solche seltsamen Abgrundkreise hat Arch oft um sich herum... sieh mich an. Ich denke Arbo verspricht sich mehr von Dir, hofft auf viel mehr, wagte zu hoffen. Und dann schlägst Du ihm quasi die Tür vor der Nase zu und er weiß nicht damit umzugehen Teku", erklärte Kaz freundlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich hab ihn mir schon angeschaut, ganz genau, er hat mir seinen Schwanz gezeigt. Weil er Tätowierungen drauf hat, hab ich ihn gefragt, ob seine Eichel auch zugehackt ist, da hat der die extra noch mal ausgepackt. Ich darf zuschauen, wenn er sich die Eier tätowiert, ist das geil oder ist das geil? Ich hab gesagt, ich bezahl ihm die Farbe. Sein Freund bin ich schon lange, sogar sein Bruder. Ich hab ja sonst keine Geschwister. Drum muss der sich da keine Sorgen machen. Was muss ich tun, damit er weiß, dass ich ihn auch mag? Dass ich ihm dauernd Zeug bezahle, sogar einen Tittenfick weil er den unbedingt will und er meine ganzen Rauchstangen verbraucht, scheint ihm nicht zu reichen.«


    Kazrar
    "Das hat nichts mit Geld oder Bezahlung zu tun, oder sich für seine Tätowierungen zu interessieren. Schau ihn Dir einmal an. Schau ihn an, schau ihm in die Augen und gucke Dir Arbogast an. Ihn selbst. Es geht nicht um seine Haut, die Rauchstangen, den Tittenfick, es geht um den Mann dahinter. Nur so merkt er, was er Dir bedeutet. Und traue Dich zu fragen, aber bleib bei der ersten schroffen Antwort ruhig und frage erneut. Du musst lernen zu verstehen, das er keinem traut. So war Arkan auch. Er hätte auch gerne die Hand gebissen, die ihn fütterte. Aber nur aus Angst, dass sie beim überreichen des Essens zuschlagen könnte. Dass dem nie so ist, dass musste er erst begreifen. Ich denke Arbo ist da ganz ähnlich, er kann nicht glauben dass Du es gut mit ihm meinst. Niemand meint es gut mit ihm, nicht mal er selbst. Das ist das größte Problem, er ist sich nichts wert und er hält sich selbst für wertlos. Wie sollen ihn dann andere wertschätzen Teku? Das er einen Wert hat, dass musst Du ihm zeigen und begreiflich machen. Und dass kannst Du, Du musst nur lernen ruhig zu bleiben. Und gleich was Du dann von ihm bekommst, Du hast einen Freund fürs Leben gefunden und jemanden ein Leben geschenkt, ein richtiges Leben, mit Erleben und Erkenntnis Teku. So existiert Arbo nur und hat sich schon selbst im Alk ertränkt", sagte Kaz ernst.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Aber wie?«, fragte Tekuro hilflos. »Wie zeige ich es ihm? Wie komm ich an ihn ran? Ich will ihn behalten, auf die eine Weise oder die andere. Das hab ich ihm schon gesagt und er hat mich sogar mal an den Eiern gepackt gehabt, wo er wütend war. Ich hätt auch wütend werden können, aber ich hab ihm gesagt, er soll sich trauen, da ist er weggegangen. Dabei war ich ganz lieb. Ich möchte nicht, dass Arbo säuft, der sieht echt krank aus. Er stirbt sonst.«


    Kazrar
    "Er stirbt schon die ganze Zeit Teku und das ganz langsam, weil er sich vergiftet. Er richtet sich selbst hin. Du wartest mal eine stillen Moment ab, setzt Dich zu ihm und sagst nichts. Schau ihn einfach nur an. Und dann wenn er Dir seine Aufmerksamkeit schenkt, frage ihn persönliche Dinge und schau ihm in die Augen dabei. Wenn er wegguckt, warte ab bis er wieder gut. Halt seinen Blick fest, versuch es. Du willst mit ihm Kontakt aufnehmen, nicht Dir was erzählen lassen, oder Ausflüchte anhören. Du spürst, wenn Du ihn hast Teku, glaub mir", sagte Kaz aufmunternd.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich hab ihn persönliche Dinge gefragt ... sehr persönliche. Zu seinem Schwanz und seinen Eiern. Und dann hab ich ihn gefragt, was er sich für einen Fick wünschen würde, wenn er es sich aussuchen könnte. Er sagte Tittenfick. Also hab ich gesagt, ich schenk ihm einen. Ich wüsste wirklich kein persönlicheres Geschenk. Gib mir einen Tipp, Papa, was ich ihn fragen kann. Ich rede sonst nicht so viel über Persönliches. Das hab ich bisher fast nur mit Arbo und dir gemacht.«


    Kazrar
    "Wie geht es Dir? Wie fühlst Du Dich? Wovor hast Du solche Angst, dass Du Dich zu Tode säufst?... Das sind wirklich persönliche Fragen, die man nicht offen stellen kann Teku. Dazu müsst ihr ganz allein und privat für Euch sein. Und er muss Dir ehrlich antworten dürfen. Kein Mensch säuft solche Mengen grundlos. Wir werden das üben Teku, habe keine Sorge. Ich helfe Dir, dafür ist ein Papa da", sagte Kaz aufmunternd. "Gönne Dir auch einen heißen Stein, wobei nein. Warte", sagte Kaz und rutschte rüber. "Leg Dich zu mir, genieß die Wärme und denk ganz entspannt nach.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro ließ sein Handtuch um die Hüfte gewickelt, damit ihm nicht jeder hier auf den Hintern schauen konnte. Er legte sich bäuchlings nieder und rutschte ganz dicht an seinen Vater heran, bis sie sich berührten. Er würde gern ruhen, aber er war langen Wachdienst gewöhnt und hier waren zu viele Fremde. »Ich werde nachdenken«, versprach er Kazrar. »Du kannst jetzt nach der Massage schlafen, wenn du magst. Ich halte Wacht.« Er bettete das Kinn auf seine Unterarme und schaute nach vorn.


    Kazrar
    Kazrar schloss die Augen und legte seinem Sohn einen Arm um die breiten Schultern. "Dankeschön... für alles Teku. Es gibt nichts, was wir zusammen nicht schaffen werden. Ich döse ein wenig und löse Dich nachher ab. Auch Du benötigst Ruhe", flüsterte Kaz entspannt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Nachdem Kazrar ausgiebig gedöst hatte, durfte auch Tekuro eine Weile ruhen. Unter dem wachsamen Blick seines Vaters schlief er sofort ein, ganz dicht an ihn herangekuschelt. Der Herzschlag Kazrars war das erste Wiegenlied, das er je zu hören bekam. Tekuro schlief wie ein Stein. Er vertraute seinem Vater, er würde wachen. Es gab keinen Grund, mit einem Ohr zu lauschen. Irgendwann wurde er wieder munter und wusste sogleich, wo er war. Kazrar war noch immer da und lebte. Tekuro legte einen Arm über ihn und kuschelte zum Munterwerden.


    Kazrar
    "Na gut geschlafen Teku? Es war schön über Dich zu wachen, es klingt verrückt, aber gleichgültig wie groß Du bist, Du bleibst immer mein kleines Baby. Wie fühlst Du Dich? Ich hoffe entspannt. Was hast Du als nächstes vor? Wohin sollen wir aufbrechen?", fragte Kazrar und räkelte sich genüsslich auf dem heißen Stein. "Wem gehört jetzt eigentlich das Herrenhaus?", fragte Kaz nach einer Weile und strich Teku die Haare glatt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich bin gern dein kleines Baby. Ich hab noch nie so gut geschlafen. Das wird mir fehlen, wenn wir wieder unserer Wege gehen ... wenn ich zurück zur Garde muss und dort im Mannschaftsquartier schlafe. Was wirst du dann machen, bitte komm mit. Falls du nicht mitkommst, kann auch ich nicht zurück. Ich bleibe bei dir, nichts wird uns jemals wieder trennen.« Er küsste Kazrar auf den Mundwinkel. »Das Herrenhaus müsste Linhard gehören. Vermute ich, da er das Sippenoberhaupt ist. Wir müssen als erstes dem Ältesten sein Opfer darbringen, das sind wir ihm schuldig. Danach müssen wir mit dem Ältesten zurück zu den anderen Beißern, sie warten auf uns.«


    Kazrar
    "Ich werde Dich auf keinen Fall wieder verlassen, jetzt wo wir uns endlich gefunden haben. Wir werden einen Weg finden. Wenn dieser Weg nicht in Souvagne verläuft, verläuft er woanders Tekuro, aber wir trennen uns nicht wieder, nie wieder hörst Du? Haben wir all das auf uns genommen um wieder entzwei gerissen zu werden? Könnte ich nicht auch bei der Wache anfangen?", schlug Kaz vor.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Nie wieder, Papa, ich schwöre es dir! Doch bestimmt könntest du das. Du bist ein hervorragender Kämpfer, aber du musst zuvor eingebürgert werden. Ich frage für dich! Andererseits ... scheiße, ich glaub, du bist zu alt. Mit Ende dreißig steigen die meisten da aus, allerspätestens mit anfang vierzig. Ich bin auch schon alt, ich bin insgesamt seit 20 Jahren dabei. Das merkt man langsam in den Knochen. Vielleicht können wir beide woanders neu anfangen!«


    Kazrar
    "Ja das wäre eine doch eine Möglichkeit, wohin wechselt Ihr wenn Ihr die Garde verlasst? In einen zivilen Beruf? Dann könnten wir diesen Beruf wählen, oder wir gehen unserer eigenen Wege, ganz ohne die Garde, sondern als freie Söldner. Gibt es da Organisationen bei Euch?", fragte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Söldner? Ich glaub nicht. Ich weiß gar nicht, was die alle machen, wenn sie die Garde verlassen. Ehrlich gesagt, hab ich ein bisschen Angst davor. Ich hab das verdrängt, ich will nicht dran denken. Aber rumziehen, das geht nicht, wegen Nori. Sie muss den Kleinen austragen und die erste Zeit aufziehen, bis Arbo sich um ihn kümmern kann. Scheiße, Arbo, der Sack. Was hältst du davon, ihn zum Kindermädchen zu machen? Ich finde, er sieht wie eins aus.«


    Kazrar
    "Er ist ein halbtoter Säufer und wenn Du ihn nicht rettest Teku, ist er bald völlig hinüber. Er hat eine einzige Chance und zwar Dich, dass nocheinmal in den Griff zu bekommen. Guck ihn Dir doch genau an. Ja ich denke er wäre eine gute Person. Er ist freundlich und er ist umgänglich und genau dass ist sein Problem. Das vermute ich jedenfalls. Um ein Baby zu hüten muss man zumindest nüchtern sein und allein das reicht nicht. Er muss von dem Alk und den Drogen weg. Und er hat dafür dann genau neun Monate Zeit. Meinst Du das schafft er einer Umgebung ohne den Zirkel? Dann würde ich sagen, versuchen wir es. Ansonsten gib Dein Bestes, Du magst ihn. Aber suche Dir jemanden zuverlässiges Teku", sagte Kaz ehrlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich werde es versuchen«, versprach Tekuro. »Und wenn er es nicht schafft, dann muss wer anderes her. Aber ich behalte ihn trotzdem. Wenn er sich zu Tode säuft, soll er das bei mir tun. Ich hab ihm und Nori schon ein Quartier im Palast gemietet, auf meine Kosten. Aber wie sollen wir ihn vom Zirkel wegkriegen? Wir gehören doch selber dazu!«


    Kazrar
    "Indem wir unseren eigenen Zirkel gründen Teku, mit unseren Regeln, zu unseren Bedingungen. Wir sind alt genug auf eigenen Beinen zu stehen und wir werden nicht in Naridien leben. Wozu sollen wir also noch am Rockzipfel der Baronin hängen? Arch hat nie dran gehangen, er ist ein alter Kater der kommt und geht wie er möchte. Und wir? Was sind wir? Die Kinder der Baronin? Vielleicht, aber auch Kinder werden flügge und verlassen das Nest. Und so einiges ist im Zirkel nicht das Gelbe vom Ei. Es ist die Welt der Baronin, der Zirkel Naridiens. Wieso schaffen wir keinen Zirkel von uns?", schlug Kaz vor.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Einen Menschenfresserzirkel in Souvagne?«, fragte Tekuro begeistert. In seinen Gedanken hatte er endlich so viel Sex wie er wollte und vor allem so, wie er ihn brauchte. Er musste seinen Vater loslassen, weil ihn die Gedanken geil machten und legte sich wieder bäuchlings neben ihn, während er nach vorn starrte. »Das wird schwierig. Die Himmelsaugen sind überall. Aber ... was ist mit Ledwick?« Das Land ist verwüstet und keine Sau kümmert sich darum. Souvagne ist von dort aus schneller zu erreichen als Naridien.«


    Kazrar
    "Nun dann wohnen wir in Souvagne und werden Grenzgänger zur Jagd. Du hast doch gesagt, das sie einem nichts übel nehmen, wenn man es im Ausland macht. Also wenn wir drei Schritte hinter der Grenze verspeisen und heimkehren was dann? Nichts. Ich fühle auch so", lachte Kaz und knuffte Teku. "Das ist doch so oder? Erzähle mir davon Sohn, wir müssen unsere Ideen sammeln!"


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Vom Ficken?«, fragte Tekuro unsicher. »Aber dann werd ich noch schärfer. Ich hab grad voll Bock. Also schön. Souvagne kümmert sich nur um seine Angelegenheiten, darum ist es egal, was wir außerhalb der Mauer tun. Wir können da machen, was wir wollen. Ich mag ... sie lebend. Wenn sie sich bewegen. Wenn sie geil auf mich sind und ankommen wir rollige Katzen, ohne dass ich etwas tun muss, außer sie mal freundlich anzuschauen. Ich lasse sie eigentlich hinterher wieder laufen, manche von denen sind ziemlich süß und es wäre schade. Aber du musst essen und wenn sie einmal tot sind, schmecken sie verdammt gut. Das ist dann dein Part. Es zu Ende zu bringen.«


    Kazrar
    "Laaangsam, vom Teku-Kaz-Zirkel. Aber was Du über Deine Jagd erzählst klingt äußerst interessant. Du jagst nicht, sie kommen zu Dir. Dass müsste mir mal passieren. Hallo Kaz, man habe ich gerade Lust gefressen zu werden... Ich würde nicht nein sagen, aber so etwas ist mir noch nie passiert Teku. Aber soll ich Dir was verraten? Halt Dich am Stein fest, Du fällst gleich vom Glauben ab. Es gibt sie! Es gibt Leute die gefressen werden wollen, kannst Du Dir das vorstellen? Man kann draußen tun was man möchte, hm wer ist nochmal Euer Oberboss? Wer ist die Baronin von Souvagne?", fragte Kaz grinsend.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Das ist der Duc, Maximilien de Souvagne. Du siehst so schön aus, Papa, sie werden auch zu dir kommen. Du musst nur die richtige Körpersprache drauf haben, um sie anzulocken und wissen, wo Leute rumschleichen, die rollig sind. Ich möchte mich auch essen lassen, wenn ich mal sterbe. Von allen, die mir wichtig sind. Das ist besser, als irgendwo zu vermodern und ich bleibe ein Teil von euch. Du brauchst eine neue Haarsträhne, Papa, eine rote wieder, wie auf dem Gemälde.«


    Kazrar
    "Vielen Dank mein Sohn, ja ich habe auch immer großen Wert auf mein Äußeres gelegt. Ich war stolz auf die Mischung die mir meine Eltern mitgegeben haben. Irgendwie haben mir beide nur das Beste mit auf den Weg gegeben, neben ihrer Liebe und Fürsorge. Und das habe ich an Dich weitergereicht. Du wirst es mit Deinem Sohn ebenso halten und ich werde ihm beistehen. Ich bin ein anständiger Großvater. Eine gute Idee, ich werde mir wieder eine Haarsträhne färben! Du wirst sie mir färben, aber rot war einmal, ich benötige etwas neues. Der Duc? Gut, dann wollen wir dem Duc für seine Weitsicht danken, dass er wir bei ihm wohnen dürfen, die Jagd tragen wir nicht in unseren Wohnort, alte Regel", sagte Kaz und rollte sich auf den Rücken.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Hm, magst du bunt? Dann blau. Das ist meine Lieblingsfarbe. Und wenn du kein bunt willst, dann einfach blond? Das sieht sicher auch gut aus bei dir. Ich weiß, dass du anständig bist, drum darfst du den Kleinen auch sehen. Papa, ich vermiss alle. Lass uns langsam aufbrechen.« Er setzte sich auf und guckte sich Kazrar an. »Archibald war dumm«, schlussfolgerte er. »Willst du nur seinen Arsch einfordern oder willst du ihn als Partner? Was, wenn er Nein sagt?«


    Kazrar
    "Teku sehe ich aus, als würde ich nur einen Hintern hinterher rennen? Ich wollte den Mann ganz für mich. An einen Arsch kommst Du leichter, als an ein neues Hemd, so sagten wir immer. Vielleicht sollten wir Arch von meinen Fähigkeiten überzeugen. Es könnte sein, dass er die Sache anders sieht, sobald ich meine Zähne verdient habe. Und falls nicht, wir sind zu zweit, dann werden wir ihn niederkämpfen und er kann sich überlegen, ob er sich fügt und etwas zugänglicher nachdenkt oder ob ich ihm zeigen muss, wer von uns beiden Recht hat. Er ist in vielen Dingen klug, aber in vielen auch sehr begriffsstutzig. Dass Privileg besitze nicht nur ich, Teku. Er achtet Stärke, also wird er die Zähne achten oder sie zu spüren bekommen. Er ist mein Mentor, er sollte doch ein bisschen mehr von mir wissen. Blau ist Deine Lieblingsfarbe? Dann wird meine neue Strähne blau um Dich zu ehren. Du hast mir die zweite Chance gegeben, Du hast mir diesen Körper geschenkt, also wird meine Strähne blau Teku. Ja ich vermisse sie auch, gehen wir zurück komm", sagte Kaz liebevoll.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Das ist eine große Ehre, Papa. Es wird hübsch an dir aussehen. Ich helf dir mit Archi«, erklärte Tekuro und stand auf von dem warmen Stein. »Ich will meine Zähne an Ansgar verdienen. Er ist eine würdige und passende Beute. Die Zähne werden wirklich verdient sein. Wer soll deine Beute werden? Oder schlagen wir unsere Beute gemeinsam?«


    Kazrar
    "Meine Beute wird Jesper van Verling sein, denn ich benötige keine Konkurrenz, ich werde diesen Fettfleck von Asamura wischen. Das wozu Arch zu schwach ist und dann soll Dorni mir nochmal sagen ich wäre ein Klappspaten", sagte Kaz und stand langsam auf. Er benötigte einen Moment ehe er sich wieder gefangen hatte. "Man ich bin zu entspannt, ich habe die Körperspannung eine Nacktschnecke... das sagte Arch immer, wenn er zu entspannt war und stundenlang im Zuber gelegen hatte. Und Du? Hast Du auch Sprüche, die Du ständig bringst?", grinste Kaz und zog sich an Tekuro hoch.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ja, ich sag dauernd Scheiße. Das sag ich auch, wenn ich was mag.« Er half seinem Vater auf die Füße. »Jesper ist eine gute Beute, da hast du lange dran zu essen. Archibald wird nicht mehr wagen, so von dir zu sprechen, sonst lernt der mich von meiner anderen Seite kennen.«


    Kazrar
    "Er wird uns beide von unserer anderen Seite kennenlernen, egal wie er spricht, damit er Respekt lernt, denn dem Respekt folgt meist Zuneigung. Und so hilft er Dir vielleicht bei Nori, dass ist auch wichtig. Aber Jesper wird eine gewaltige Mahlzeit. Wir werden sein Fett in schöne hauchdünne Streifen schneiden und knusprig anbraten. Wenn ich nur an den Duft von Speck denke bekomme ich ein Rohr", sagte Kaz und schaute an sich runter. "Stimmt, guck, der Körper funktioniert", sagte er gut gelaunt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Hab ich doch gesagt«, meinte Tekuro und schaute ungeniert. Er hatte nie gelernt, wie man mit Familienmitgliedern umzugehen hatte und behandelte Kazrar wie einen Kameraden, mit dem einzigen Unterschied, dass er ihm gegenüber sehr viel zutraulicher war. Er fand Kazrars Schwanz schön und hatte auch herausgefunden, dass er voll funktionstüchtig war, sonst hätte er ihm diesen Körper nicht ausgesucht. Für ihn war nur das Beste gut genug, sein Vater sollte sich rundum wohl fühlen und wie Kazrar selbst gesagt hatte: Jeder Skorpion braucht einen Stachel. »Willst du dir wen suchen oder reisen wir erstmal ab?«, wollte Tekuro wissen.


    Kazrar
    "Wir reisen ab, der den ich gerne stechen würde ist... tot...", antwortete Kaz geknickt und boxte Teku freundschaftlich. "Du hast eine gute Wahl getroffen, eine sehr gute Wahl Teku. Du hast Arkans Kopf gesichert. Hast Du Dir seinen Körper angesehen gehabt? Sag mir bitte wie schwer verletzt er war", sagte Kazrar und führte Tekuro zurück zur Kleiderverwahrung und ließ sich ihre Kleidung aushändigen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich wollte mir ihn gern anschauen ... aber du warst zu fertig. Drum hab ich drauf verzichtet. Aber ich würde gern. Schon allein, um zu wissen, wie er aussah, mein Zweitpapa. Vielleicht kann ich das mal nachholen. Ich möchte den Ältesten bitten, ihn für dich zurückzuholen. Sobald wir Zeit für ein weiteres Opfer haben. Wobei ... ich gebe ihm Ansgar. Dann kannst du ... Arkan für Jesper zurück erbitten?«, fragte er hoffnungsvoll und nahm seine Kleidung und die ganzen Rüstungsteile in einem Korb entgegen.


    Kazrar
    "Meinst Du er wird darauf eingehen? Er denkt nachher wir verlangen und verlangen und was geben wir zurück? Aber ein Versuch ist es wert, mehr als nein sagen kann er nicht oder?", fragte Kazrar und nahm die eigenen Sachen entgegen. Er ging zurück zur Umkleide und half zuerst seinem Sohn in die Rüstung. Dabei stellte er fest, wie ähnlich der Körper von Tekuro seinem eigenen alten Körper war, mit Wehmut kleidete er Teku an und drückte ihn dann fest und liebevoll an sich. "Ich liebe Dich Teku kleiner Wanderer", flüsterte er ergriffen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro erwiderte die Umarmung. »Ich liebe dich auch, Kaz, Papa ... kleiner Räuber. Wir geben ihm viel zurück, einen Fleischtempel, eine neue Nahrungsgrundlage, ein zu Hause. Wir müssen ihn davon überzeugen, dass Arkan ihn noch weiter nähren wird mit Blut und Leid. Je mehr Jäger für ihn unterwegs sind, umso besser ist das doch auch für ihn, oder nicht? Davon wird er schön dick und satt. Ich glaub, ich bin in dich verliebt, Papa.«


    Kazrar
    Kaz lachte und wischte sich dabei Tränen aus den Augen. "In mich verliebt? Auf welche Art?", fragte Kaz und küsste Tekuro auf die Stirn. "Kluger Junge, ich werde Deine Argumente verwenden. Du hast Recht, je mehr Anhänger er hat, je mehr kann er auf Asamura wirken. Sein Tempel muss stark werden und mit neuer Kraft erstrahlen. Wozu brauchen wir da noch die Baronin wenn bei uns ein Gott wohnt? Er wird mir doch Arkan wieder geben oder nicht? Ich meine Dein Argument klingt logisch und einleuchtend. Hoffentlich schafft es der kleine Räuber den großen Wal zu erlegen, hilft der kleine Wanderer dem Räuber?", fragte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Er hilft ihm immer«, sprach Tekuro und legte dabei die rechte Hand auf sein Herz. »Ich ... ich weiß die Weise gar nicht. Ich hab noch nie jemanden dermaßen geliebt wie dich, nicht einmal Boldi oder Patti. Ich fühl mich wie der letzte Softie. Ich würd alles für dich tun und ich würde Ansgar und Davard am liebsten dafür umbringen, dass du ihnen so nah warst. Und der Älteste muss Arkan zurückholen! Er war sein treuer Jünger und er wird es wieder sein.«


    Kazrar
    Kaz hielt Teku fest umarmt. "Du bist alles nur kein Softie, rede Dir selbst nichts ein. Ich würde mich selbst in Stücke reißen lassen, um Dich zu beschützen. Du bist ein Teil von mir und doch bist Du viel mehr. Ich kann es Dir ebenfalls beschwören, dass Du der bist, für den ich am meisten empfinde. Ich habe weder an Arch, noch an Arkan gedacht als ich ging. Mein letzter Gedanke galt Dir, ich habe Dir gesagt was ich für Dich empfinde obwohl es niemand hörte und ich bat Dich um Verzeihung. Und als noch nicht mein Tag X angebrochen war, warst Du mein erster Gedanke, wo Du wohl gerade bist, was Du machst. So ging ich auch ins Bett. Es ist komisch, aber gleich wo Du warst, ich war trotzdem im Herzen immer Dein Vater. Hätte man mich gefordert, damit es Dir gut geht, ich hätte es getan. Selbst wenn Du mich gehasst und verabscheut hättest. Das hätte nichts daran geändert, dass ich Dich liebe. Es hätte mir zwar wehgetan, aber Du konntest nichts für die Umstände Deiner Geburt oder für meinen Knacks Tekuro. Ich war Ansgar und Dave nicht nah, ich habe sie gefickt und meinen Spaß mit ihnen gehabt. Sie waren mir nicht nahe, sie standen mir nicht nahe, sie waren Archibalds Spielzeuge und ich habe mir seine Puppen öfter mit Arkan ausgeliehen, wenn wir es mal richtig heftig brauchten. Ja Arkan war eine gute Seele", stimmte Kaz zu.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du hast sie beachtet. Mit ihnen gespielt. Warst für sie da, während ich allein in einem souvagnischen Dreckloch fast verhungerte und selbst die Ratten wurden mehr beachtet als ich. Ich glaube, ohne Boldi wäre ich damals einfach gestorben. Weil ich keine Lust gehabt hätte, weiterzuleben, mein Herz hätte einfach aufgehört zu schlagen. Und diese zwei undankbaren Schweine haben ... sie hatten ...« Vor Zorn versagte ihm die Stimme. »Sie hatten ... dich!«


    Kazrar
    "Es ist schon in Ordnung... lass es einfach raus Teku. Verpass mir eine, na los", flüsterte ihm Kazrar ins Ohr. "Es tut mir leid, dass es so gekommen ist Kleiner, ich habe es nicht gewollt. Aber ich bin was ich bin und daran kann ich nichts ändern", sagte Kaz mit rauer Stimme.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Papa, Nein!", entgegnete Tekuro. "Ich bin nicht auf dich sauer, sondern auf sie! Auf Ansgar und Dave! Du hast alles richtig gemacht. Aber du hättest mich zeitiger holen können ... irgendwie hätte ich es überlebt und glaub mir, ich wäre glücklicher gewesen. Aber das ist vorbei und jetzt haben wir uns." Er umarmte Kazrar erneut und sehr fest.


    Kazrar
    "Hätte ich Dich vorher geholt, wärst Du mit mir gestorben Teku, dass befürchte ich. Oder Arch hätte Dich beschützt. Er wird uns trainieren, so lange bis wir alles drauf haben. Und wir werden uns ein schönes Haus einrichten, mit einem Tempel für den Ältesten. Ja Ansgar und Dave wurden von Archibald umsorgt, aber interessiert hat sie das nicht. Sie haben ihn gehasst und er hat sie geliebt. Manchmal ist es so im Leben, aber noch etwas ist im Leben so - man sieht sich immer zweimal. Jetzt werden wir uns nicht mehr verlieren, denn wir trennen uns nicht mehr. Versprich mir das!", befahl Kazrar und zog sich selbst wieder an. Gemeinsam mit Tekuro ging er nach vorne und kramte in seinen Taschen nach Geld.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ich versprech dir alles, was du willst", versicherte Tekuro. "Wir trennen uns nie wieder. Egal, was kommt. Ein Haus, das wäre was, ein eigenes Haus ... das ist noch besser als ein Quartier im Palast. Würdest du dich freuen, wenn Arkan dabei wäre? Oder willst du ... jemand Neuen?"


    Kazrar
    "Ein eigenes Haus wäre sehr schön, aber ich dachte als Haus für unseren Zirkel. Wir werden dort nicht dauerhauft wohnen, denn dass wäre sehr gefährlich. Oder findest Du nicht? Wobei, nein! In Souvagne ist es nicht gefährlich, da wir dort niemanden fressen. Du hast es mir doch erklärt. Also muss unser Haus nahe an der Grenze sein. Entweder zu einem anderen Herzogtum oder zu den wilden Alben. So oder so könnten wir dann jagen und nach Hause zurückkehren und niemand würde uns verurteilen. Wir könnten sicher und in Ruhe leben, weil Ihr so ein gutes Rechtssystem habt. Und der Älteste könnte bei uns im Keller tun, was Götter tagsüber so machen. Jemand Neues? Ich... ich weiß nicht... ich habe nie über jemand Neues nachgedacht Teku. Arkan war mein Mann, er war meine andere Hälfte. Ich habe über wen dazu nachgedacht, dass ja. Aber wen neues... und Arkan verlieren, darüber habe ich nie nachgedacht", sagte Kaz. "Hast Du Geld Sohn?", fragte Kaz beschämt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ja, ich verdiene gut." Er nahm seine Geldkatze und drückte sie so wie sie war Kazrar in die Hand, ohne nachzufragen, wozu dieser das Geld brauchte. Es spielte keine Rolle. Er fragte danach, er bekam es. "Wen wolltest du dazu? Nur Archi?"


    Kazrar
    "Ja nur Archibald, bis jetzt habe ich noch niemanden kennengelernt, der für mich als neuen Partner in Frage käme. Dankeschön Tekuro", sagte Kaz freundlich und fragte an der Kasse, was der Badeaufenthalt kostete. Er bezahlt ihre 16 Taler und gab Tekuro sein Geld zurück. "Danke für die Einladung Sohn", freute sich Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Du brauchst dich nicht zu bedanken, ich bezahle alles. Woher sollst du Geld nehmen, du warst nicht da. Aber umso wichtiger ist es, dass ich meine Arbeit behalte. Ich bin der Einzige von uns mit festem Einkommen und ich muss Arbo ja auch versorgen und wenn Nori schwanger wird, die und den Kleinen ebenfalls."


    Kazrar
    "Nun eigentlich sollte ein Vater seinen Sohn ernähren, aber ich danke Dir erneut für alles Teku. Ich benötige eine Arbeit um dazu beitragen zu können. Wo könnte ich arbeiten? Hast Du einen Vorschlag? Ich meine schau Dir diesen Körper an, sollte ich unterrichten?", fragte Kaz hoffnungsvoll.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Unterrichten? Kampfkunst? Klar, versuche das. Mir macht es auch Spaß, Küken auszubilden. Patti ist mein aktuelles Küken. Das davor war Etienne, aber der ist jetzt leider schon eine Weile flügge. Bei den Beißern möchte ich Arbo helfen. Ich glaub er ist schon ganz schön alt, aber ehe er abkratzt, mach ich ihn fit."


    Kazrar
    Kazrar dachte angestrengt nach, zählte mit den Fingern hin und her und grübelte erneut. "Also über 40 Jahre müsste er schon sein. Garantiert. Wenn er jetzt sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, wann dann? Er kann froh sein, jemanden wie Dich zu haben, der ihm beistehen möchte. Das sollte er nicht leichtfertig wegwerfen, denn wer kümmert sich sonst um ihn? Wir werden mit ihm reden und Du wirst ihm die Scheu nehmen Tekuro. Sei ein bisschen nachsichtiger mit der Schnapsnase", grinste Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ich bin doch nachsichtig. Ich bin nicht mal nachtragend, wenn er zickt. Aber er denkt jedes Mal, ich mag ihn nicht mehr, nur weil wir mal streiten. Wenn es danach ginge, müsste ich meine ganze Einheit hassen, da zoffen wir uns auch dauernd. Aber hilf mir, wenn ich`s noch mal mit Balzen bei ihm versuche, bevor ich mich an Nori ranwage, ja? Über 40 ... dann ist er nicht so alt, wie er aussieht. Ich dachte, er wäre 50 oder drüber."


    Kazrar
    Kazrar führte sie nach draußen und ging die Straße entlang herunter, Richtung Herrenhaus. "Ja er sieht älter aus als sein eigener Vater. Archibald ist 62 Jahre, überleg mal und Arbo 40 - 42 so um den Dreh. Ich helfe Dir auf alle Fälle, wir werden nicht ehr ruhen bis Du ihm ordentlich einen weggesteckt hast. Er wird Deiner werden Teku, habe keine Sorge. Ich glaube er ist nur was scheu und ständig auf Abwehr. Zudem hast Du ihm seinen Alk weggenommen, völlig richtig, aber er versteht das scheinbar noch nicht so genau. Aber das spielt keine Rolle, er wird ihn nicht wieder bekommen. So wie kommen wir heim?", fragte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Mit einem Karren. Wir müssen nur einen Platz suchen, wo Waren verladen werden, die nehmen Reisende mit, wenn man ihnen was dafür zahlt und manche auch umsonst. Ich will ihm nicht nur einen wegstecken, Papa. Ich würde gern ... ja. Alles mit ihm machen. Aber ich hab Schiss davor, dass er redet."


    Kazrar
    "Das weiß ich doch mein Sohn, dass hast Du mir gesagt. Du möchtest ihn als Partner, als Kumpel und als Küken. Das müssen wir ihm nur beibringen, genauso dass er die Klappe zu halten hat. Er hat nicht rumzutratschen mit wem er zusammen ist. Mache Dir da keine Sorgen, jetzt habe ich wieder einen Körper und kann Dich tatkräftig unterstützen. Aber ich denke, sobald er den Finger mal im Honigtopf hatte, wir er lieber schweigen und sich die Finger lecken anstatt zu reden", grinste Kaz breit.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Er darf sich nur nicht besaufen, Besoffene werden bescheuert. Was glaubst du, wie viel Ärger wir mit Alkis haben im Dienst. Ich weiß nicht mal, warum ich ihn überhaupt mag. Er ist eigentlich gar nicht mein Typ. Wahrscheinlich, weil er eine ehrliche Haut ist. Ich hab das Gefühl, bei ihm lohnt es sich, für ihn zu kämpfen."


    Kazrar
    "Das hast Du schön gesagt Teku, ja manchmal ist es nicht die Optik, sondern dass Herz das einen anspricht. Ich kenne das auch. Arkan sah zuerst auch aus wie aus der Gosse gezogen, denn dass war er. Genauso wie ich damals. Aber danach sah er anders aus und auch aus Deinem hässlichen Entlein wirst Du einen schönen Schwan formen. Allein schon wenn er nicht mehr so Ghul-grau aussieht und etwas gesündere Haut hast,dass würde schon viel ausmachen. Dann mal eine Rasur und eine Haarwäsche und man erkennt ihn kaum wieder".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ist nicht mal so, dass mich sein gammliger Zustand stört. Ich hab ihn schon so kennengelernt. Und ich find ihn eigentlich gar nicht so hässlich. Schau mal, er hat wirklich schöne Augen. Und er lächelt selten, aber wenn, dann hat er Lachfalten auf den wagen und in den Augenwinkeln, das mag ich. Alles andere scheint einfach zu ihm zu passen. Stell ihn dir mal ohne seine abstehenden Ohren vor, das wäre dann nicht Arbo."


    Kazrar
    Kazrar nickte zustimmend. "Damit hast Du auch wieder Recht, nicht jeder Mann kann so aussehen wie wir Tekuro, es muss auch jene geben die unsere Schönheit unterstreichen. Und es stimmt, schöne Augen hat er. Und eine Hasenscharte und krumme Zähne und O-Beine, aber wenn Du ihn so liebst, ist dass alles unwichtig, denn das macht Arbo aus. Aber seine Art ist wirklich in Ordnung, er hat Dir beigestanden und sein Bestes versucht. Wer hätte das schon? Das rechne ich ihm hoch an, er hat Dich aus der Gefahr geführt, als Archibald unabkömmlich war. Weißt Du wo er gewesen ist mein Kleiner? Falls Arch öfter weg muss, müssen wir uns was wegen Arbo ausdenken und auch wegen dem Ältesten. Wir müssen uns um sie kümmern. Nori ist taff, sie kommt alleine klar, aber gehört zu uns", sagte Kaz nachdenklich. "Arkan angucken gehen?", bat er leise.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ach, das ist eine Hasenscharte? Ich dachte, da hätte ihm jemand ein Messer durchgezogen. Aber stimmt, seine Zähne stehen da auch auseinander. Wo Archi war, weiß ich gar nicht. Er war einfach weg. Ich hoffe, Belly hat dran gedacht, Boldi zu sagen, wo ich bin, sonst sorgt der sich. Arbo wird bei uns bleiben, auch wenn Archi weg ist, ja? Nori muss das auch, spätestens, wenn wir es dann doch mal versuchen." Er drückte die Hand seines Vaters. "Gehen wir Arkan besuchen."


    Kazrar
    "Das kann auch sein, ich dachte immer es wäre eine Hasenscharte. Ein Messer kann Dir auch da eine Narbe reinschlagen Teku. Sicher bleibt er bei uns, wer wird den Souvagnischen Zirkel leiten? Ich schlage Dich vor, Du bist mein Sohn, kampfstark, klug und fähig. Ja gehen wir Arkan holen", bat Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Aber ich muss noch bei der Garde arbeiten. Besser, du machst das. Oder wir machen das zusammen? ich hab noch nie was geleitet, nur als Stellvertreter. Du willst Arkan mitnehmen? Und dann? Essen wir ihn auf?"


    Kazrar
    "Du meinst als Snack für unterwegs? Arkan? Nein er kommt mit uns, damit der Älteste ihn beschwören kann, wie habt Ihr ich denn beschworen? Ohne meinen Körper? Oder wir begraben ihn draußen, was meinst Du? Ich möchte nicht, dass er da liegen bleibt, geschändet und nachher schieben sie ihm die Salami rein. Man ich kann nie wieder im Leben Salami essen, ohne das mit die Rosette qualmt".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Wir haben dich ohne deinen Körper beschworen. Aber willst du wirklich, dass Arkan draußen irgendwo verfault? Dann lassen wir ihn lieber im ewigen Eis. Wir könnten euch zwei nebeneinander legen. Bitte sprich nicht immer von der Salami, der Gedanke daran macht mich dermaßen wütend!"


    Kazrar
    "Teku, Sohn! Darum rede ich immer von dieser Ainuwar verdammten Salami. Wenn mich einer so sah, sah er einen Mann der gefallen ist. Messerstiche, geköpft. Aber dann haben sie mich auch noch kastriert und mir die Nudel gespalten. Und um das alles zu krönen, um mich noch im Tod bloßzustellen, mich zu verhöhnen und sich lächerlich zu machen, schoben sie mir eine Salami in den Arsch und ließen mich so liegen! Ausgerechnet Dauerwurst! Was sollte das?", keifte Kazrar verzweifelt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro blieb stehen. Er wusste nicht, ob er seinen Vater schon wieder umarmen durfte, da er ihn heute andauernd umarmte und am liebsten gar nicht mehr loslassen wollte. Vielleicht nervte das Kazrar inzwischen. Aber er umarmte ihn trotzdem noch einmal und küsste ihn. "Ich hab nicht gelacht. Ich hab geflennt. Sie sind bösartig und undankbar. Sie wussten nicht, was sie für Glück haben. Aber sie werden bezahlen."


    Kazrar
    Kaz hielt sich dankbar an Tekuro fest. "Warum macht man sowas? Ich meine wenn die Jagd vorbei ist und die Beute tot, muss man sie da noch schänden? Ich verstehe es nicht, aber das spielt keine Rolle, ich werde mich rächen. Ich bin so froh dass ich Dich habe. Danke dass Du mich... ordentlich zurückgelassen hast Teku. Das bedeutet mir sehr viel. Ich möchte mich und Arkan gemeinsam irgendwo hin legen, wo sie nicht mehr an uns herankommen", bat Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ich würd euch gern auch in so einem kalten Keller ruhen lassen. Damit ihr bleibt. Ich mag deinen Körper nicht irgendwo ... verbuddeln. Bitte, Papa, mach das nicht. Ich will ihn manchmal vielleicht besuchen, deinen alten Körper und den von Arkan. Ansgar und Dave waren Feiglinge. Lebend hätten sie das bei dir nicht gewagt."


    Kazrar
    Kazrar nickte vehement. "Genau! Du sagst es, dass ist es. Sie waren feige und hatten es so an mir ausgelassen. Warum nicht an Archibald? Der lebte doch noch. Weil sie Feiglinge waren. Dann lass uns die Körper dort in die tiefste Halle bringen. Da geht sicher kaum einer hin", schlug Kaz hoffnungsvoll vor.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Machen wir das. Hoffentlich hat Arkan keine Salami ... wenn der Älteste ihn nicht mal kurz auftaut, können wir ihn nicht ordentlich zur Ruhe legen."


    Kazrar
    "Wo haben wir ihn denn gelassen? Ich meine im Dojo! Komm wir holen ihn ab, ich hoffe er ist noch da", sagte Kaz und zog Tekuro mit sich. "Wenn sie Arkan auch salamisiert haben, dann bekommt Ansgar sofort seine Salami nachdem ich in Souvagne einen Fuß auf den Boden gesetzt habe", sagte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro hatte sich den Weg gemerkt, es war nicht weit gewesen. Er öffnete die Tür zum Dojo und schaute, ob der Älteste noch zugegen war. "Ältester?"


    Ältester:
    "Anwesend", sagte der Lich. Er hockte auf einem Berg von ungefähr 30 Toten und aß sein Süßküchlein. "Ich habe lange auf Euch gewartet... seid Ihr gestärkt und erholt?", fragte er und warf den Rest weg.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro guckte skeptisch, hob den Kuchenrest auf und aß ihn. Er mochte es nicht, wenn Essen weggeworfen wurde. "Wir müssen noch mal kurz zum Herrenhaus."


    Ältester:
    Der Älteste erhob sich und strich seine Robe glatt. "Dann lasst uns aufbrechen. Wir werden dort nach Taschen suchen und einige Seelenflaschen einstecken, so viele wie möglich und ich werde so viele wie möglich trinken, kommt!", sagte der Älteste wohlwollend.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Gemeinsam suchten sie ein Fuhrwerk, dass sie bis zum Herrenhaus brauchte. Tekuro betrachtete das Gebäude sehr skeptisch. "Keine Düsterlinge mehr?", fragte er. Sicherheitshalber nahm er die Repetierarmbrust in die Hände. "Nach Euch, Ältester, Ihr kennt den Weg hinab."


    Ältester:
    "Es wäre sehr freundlich, wenn Du es endlich lassen könntest, meine Düsterlinge abzuknallen!", beschwerte sich der Älteste und marschierte strammen Schrittes vorne weg.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Ach ... ach ja." Tekuro senkte die Armbrust. Er erinnete sich daran, dass diese Kerlchen das Futter für den Ältesten gewesen waren. Die erste Begegnung mit ihnen, als sie ihn und Archibald auf den Boden geworfen und gefesselt hatten, hatte sich unlöschbar in Tekuros Gedächtnis eingebrannt und die Düsterlinge als Feinde klassifiziert. Er folgte dem Ältesten misstrauisch ins Innere. "Bleib ganz dicht bei mir, Papa", ermahnte er.


    Kazrar
    Kazrar folgte dem Ältesten ins Haus und umfasste das Handgelenk von Tekuro. "Es war nur zu Eurem Schutz Ältester, wir dachten Ihr würdet verfolgt", lachte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Sie stiegen tief ins Innere des alten Gemäuers. Es wurde kalt und ihr Atem bildete Wolken. Bald hatten sie die Gruft erreicht. Tekuro öffnete die Tür und ging dann als erstes hinein. "Da liegst du", sagte er mit belegter Stimme. "Nach Arkan musst du suchen, ich weiß nicht, wie er aussieht und hier fehlt mehreren der Kopf."


    Kazrar
    Kazrar schaute sich im Leichenkeller um und zog von jeder Leiche das Tuch herunter. Als er Arkan gefunden hatte blieb er vor seinem Mann stehen und schaute hemmungslos zittern auf ihn herab. Anklagend deutete er mit einem Finger auf Arkan.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro trat langsam an ihn heran und betrachtete, was vor ihm lag. (Was sieht er?)


    Kazrar
    Auch Arkan wurde nicht besser behandelt, unzählige Messerstiche hatten ihn vom Leben in den Tod befördert. Er war ebenfalls kastiert werden, ihm hatte man aber alles abgeschnitten und man hatte ihn komplett ausgeweidet. Eine Salami steckte nicht in seinem Rektum, dafür aber in seinem Halsstumpf.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Tja ... auf ihn hatten sie scheinbar nicht ganz so viel Hass." Tekuro versuchte, die schweren Wunden zu ignorieren und sich auf das normale Äußere von Arkan zu konzentrieren, damit er auch für ihn einen geeigneten Spender finden konnte. (Was sieht er?)


    Kazrar
    Arkan war von kleiner Statur, er war ein kleiner Kampfgnom von gerade mal 160-165cm Größe. Er war durchtrainiert und hatte einst blonde Haare, wie man noch an seinen Armen erkennen konnte. Der Kopf, der noch etwas mehr hätte aussagen können fehlte, aber Teku hatte ja den Ausschnitt des Portraits, dass ihm Archibald geschenkt hatte, so wusste er, wie Arkan ausgesehen hatte. Ein kleiner Blondschopf, mit gerader Nase, schmalem Mund und blau-grauen Augen, die fast wie Kieselsteine wirkten


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro streichelte den kalten, harten Arm. "Hallo, Papa zwei", sagte er. Dann verharrte er. Erfüllt von tiefem Hass, genau so kalt wie die Krypta, in der sie standen. Es kostete ihn alle Mühe, seine Wut und Verzweiflung zu unterdrücken, aber wie musste es erst seinem Vater gehen? Er konnte sich jetzt nicht gehen lassen. "Ältester ... bitte taut ihn auf", bat er. "Ich möchte ihn in Ordnung bringen."


    Ältester:
    "Beim letzten Mal ist mir mein Körper weggerannt... nungut diese Seele habe ich verspeist...", sagte der Älteste und lockerte den Griff um seinen neuen menschlichen Körper, so dass er sich teilweise wieder mit dem Haus verband. Langsam taute er Arkan auf, dann verband er sich wieder mit seiner neuen menschlichen Hülle. "Alles noch da... an mir", freute sich der Älteste.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Danke, Ältester." Tekuro zog die Salami heraus und warf sie auf den Boden. Suchend blickte er sich nach den Eingeweiden um, doch er fand sie nicht. Wie auch seinen toten Vater umarmte er nun den angewärmten Körper des toten Arkan, um eine Ahnung davon zu bekommen, wie er sich lebend angefühlt haben musste. Er schlang die schlaffen Arme um sich und ließ den Eindruck auf sich wirken.


    Kazrar
    Kazrar streichelte liebevoll den Arm von Arkan und flüsterte etwas, das Tekuro nicht verstehen konnte, es war einfach zu leise. Der Älteste schaute sich so lange seine Familie an, aber davon wussten die beiden nichts. Er wartete ab bis Kazrar und Tekuro sich von Arkan verabschiedet hatten. "Es war aus Frust, Angst, Rache und eine Übersprungshandlung, darum dieser Über-Mord", erklärte er von weiter hinten aus der Halle.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro war übel. Nicht, weil er sich vor den Wunden ekelte, sondern da er in den letzten Tagen einem extremen Gefühlschaos von tiefer Verzweiflung bis zu höchster Freude ausgesetzt gewesen war. Er hob Arkan auf und schleppte ihn zu Kazrars Körper. "Rück dich mal ein Stück", bat er seinen Vater.


    Kazrar
    Kazrar schob seinen Körper etwas zur Seite, so dass Tekuro Arkan neben ihn legen konnte. Als Teku seinen Arkan dort abgelegt hatte, drehte er seinen alten Körper auf die Seite und den von Arkan auch, damit sie in der selben Schlafposition lagen, in der sie gerne eingeschlafen waren. Er schnappte sich eines der Leichentücher und deckte sie beide zu. "Schlaf schön", sagte er liebevoll und strich Arkan über den Rücken.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Auch Tekuro strich mit den Fingern über die beiden. Er sehnte sich nach einem Ort, wo er sich verstecken konnte. Wo er nur mit seinem Vater allein war. Er fummelte eine Rauchstange heraus, entzündete sie und hielt sie Kazrar hin. "Rauchst du?"


    Kazrar
    Kaz nahm sie mit dankbarem Nicken entgegen. "Ja, ich rauche. Arkan hat auch geraucht, fast alle aus dem Stab rauchen, also haben geraucht. Lass uns gehen Teku, ich muss hier fort. Es kostet mich viel Kraft und ich fühle mich hundeelend kleiner Wanderer", sagte Kaz geschafft und hakte sich bei Tekuro unter.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro wollte sich noch eine eigene Rauchstange drehen, aber mit einer Hand ging das nicht, also führte er ersteinmal seinen Vater und den Ältesten zurück ins Tageslicht. "Gewaltreise nach Hause?", schlug er vor. "Ohne Rast einfach bis zur Gewitterfeste durchfahren?"


    Kazrar
    "Ja, ich bin dafür, lass uns schnell zurück zu den anderen. Nur in der Gruppe ist man wirklich sicher. Nun, jedenfalls sicherer als allein, wie man gerade sah", sagte Kazar und strich seinem Sohn über die Haare.


    Ältester:
    "Ihr reist mit einem lebenden Gott, wer sollte Euch etwas anhaben? Etwas mehr Vertrauen wäre angebracht. Gehen wir, ich möchte meinen neuen Keller beziehen und meinen Tempel dort niederlegen", sagte der Älteste umgänglich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Niemand sollte allein sein", bestätigte Tekuro. "Nicht nur wegen der Sicherheit. Man endet sonst wie Arbogast. Ich hoffe, ihm und Nori geht`s gut. Archibald wird vermutlich keine Sorgen haben, aber die zwei vielleicht." Er suchte den Warenumschlagplatz und fragte nach einem Fuhrwerk in Richtung Souvagne.