• Reinigung


    Silvano saß am Kartentisch, ihm direkt gegenüber saß Francois. Der Schiffsheiler hatte alle möglichen Utensilien auf dem schweren Tisch abgestellt, den Boldi seinerzeit bei ihrem ersten Treffen wie ein Spielzeug durch die Gegend geschleudert hatte. Heute stand der Tisch unverrückbar wieder dort, wo er üblicherweise stand und bot durch sein Eigengewicht Vano Halt. Er stützte sich mit dem linken Arm schwer auf dem Tisch ab, während sich seine rechte Hand an den Tischrand klammerte. Er hatte dabei so fest zugepackt, dass seine Knöchel weiß hervortraten.


    Boldi schaute auf den Rücken seines Mannes. Vano war weder geschminkt noch zurecht gemacht, er trug nur einfache Unterkleidung in Form von Unterhemd und Unterhose. Seine dunkelblonden, schulterlangen Haare hatte er lieblos zu einem Zopf nach hinten gebunden. Der Schiffsheiler war so nah vor das Gesicht von Mancini gebeugt, dass er ihn hätte küssen können. Aber das lag weder im Interesse des Heilers, noch von Mancini.


    Über seine Gläser schaute der Heiler hochkonzentriert Silvano ins Gesicht. Mit einer Hand hielt er seinen Kapitän am Kinn fest und drehte je nach Bedarf Vanos Kopf in die passende Richtung. Die andere Hand werkelte herum und hielt etwas, das Boldi bei seinem Eintritt in die Kajüte nicht erkennen konnte.


    Mancini war durchgeschwitzt und Boldi sah wie er sich ab und an versteifte und mit dem Kiefer mahlte, nur gelegentlich stahl sich ein winziger Schmerzlaut aus seiner Kehle. Boldi grüßte die beiden und Francois grüßte mit einem freundlichen Blick über seine Brille hinweg, der ein Schmunzeln folgte. Boldiszar bezog hinter dem Heiler Stellung und schaute, was dieser dort mit seinem Mann trieb. Francois warf eine lange, metallene Pinzette in eine Schale. Scheinbar waren sie soweit fertig, wie die blutigen Wattebäusche in der Schale auf dem Tisch verkündeten. Mit einem langen Wattestäbchen dass in einer Flüssigkeit getränkt war, reinigte Francois Vano das zerstörte Auge und die Narbe darunter.


    Bei dem Anblick verstand Boldiszar schlagartig, warum sein Mann bis auf das Hemd durchgeschwitzt war. Francois ließ von Mancini ab und drehte dessen Kopf etwas hin und her um sein Werk zu betrachten. Der Heiler nickte zufrieden und spachtelte mit einem anderen Stäbchen großzügig Heilsalbe auf die wunden Stellen.


    „Schminke Dich bitte nur bis zum Jochbein, falls Du Dich unbedingt schminken musst Vano. Am Wangenknochen ist Schluss mit der Schminkerei, ich möchte Dir nicht jedes Mal entzündete Schminkreste aus der Augenhöhle entfernen müssen.


    Denk an Deine Gesundheit, dort schaut garantiert niemand nach ob Du ansatzfrei geschminkt bist“, erläuterte Francois, tupfte die überschüssige Salbe ab und setzte seinem Kapitän die Augenklappe auf.


    „Das passiert nicht beim Schminken, sondern beim Abschminken Fran“, antwortete Silvano matt. Mancini gönnte sich einen großzügigen Schluck Rum, den er auf Ex herunter kippte.


    „Dir fehlt die halbe Gesichtshälfte in der Wahrnehmung und das Räumliche Sehen. Schlimmstenfalls reibst Du Dir die Schminke in die Augenhöhle. Folglich keine Schminke auf die leere Augenhöhle und beim Abschminken bitte vom Auge weg die Schminke wegstreichen. Sollte doch es doch einmal ins Auge gehen, fummele nicht selbst daran herum, sondern komm direkt zu mir. So der Patient gehört Dir Boldi, kümmere Dich ein bisschen um ihn“, sagte Francois und räumte geflissentlich sein Besteck zusammen.


    „Danke für Deine Hilfe. Ich halte mich zukünftig dran“, murrte Mancini und trank noch ein Glas Rum auf Ex aus.


    „Das sagst Du jedes Mal Vano, aber jetzt hast Du ja einen Aufpasser und Mitbewohner, er wird ein Auge auf Dich haben“, gab Francois zurück und schloss seinen Ärztekoffer mit einem Klacken, „bis heute Abend“.


    „Bis heute Abend und Danke Fran“, gab Mancini zurück und nahm die Hand von Boldi.

  • Boldiszàr war nicht gut darin, Leute zu trösten. Er tat es meist mit Rauchstangen und ein paar Bemerkungen, die denjenigen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen sollten. Wenn er spürte, dass seine Beruhigungsversuche auf taube Ohren stoßen würden, schwieg er oder befahl irgendwem anders, das Trösten zu übernehmen. Nun war Silvano jedoch kein Kamerad, sondern sein Partner. Hier musste er anders rangehen.


    Er trat an Silvano heran, der von der Behandlung noch völlig fertig war. Anstatt sich daneben zu stellen und mit zu heulen war es am besten, ihn ins normale Leben zurück zu führen. Boldiszàr zog ihm die nassgeschwitzte Unterwäsche aus, legte sie mit geübten Handgriffen zusammen und warf sie in eine Ecke. Auch Schmutzwäsche hatte kein Knäuel zu sein, es sei denn, man wollte die Leute in der Wäscherei ärgern. Dann schob er den nackten Silvano zur Waschschüssel, wo er ihm den Schweiß mit kaltem Wasser abwusch.


    »Die Schminkerei wirst du jetzt erstmal unterlassen, bis das wieder abgeheilt ist«, befahl Boldiszàr, während er ihn mit dem Lappen wusch. »Fast wäre dir der Kopf weggefault wegen dem Scheiß.Tot nützt dein gutes Aussehen dir auch nichts. Eine Leiche sieht auch geschminkt scheiße aus.«


    Er wusch ihm anschließend die Haare, so gut das an der Waschschüssel ging, denn Silvano sollte nicht durch den Geruch seines eigenen Angstschweißes an die Behandlung erinnert werden. Nach vollbrachtem Werk rieb er ihn gründlich trocken und massierte ihm ein parfümiertes Hautöl ein, damit er sich gepflegt fühlte und nicht mehr nach Angst roch.


    »So.« Er zog ihm frische, nach Waschmittel duftende Unterwäsche über und bugsierte ihn zur Hängematte, die er herunterdrückte, damit er sich reinlegen konnte. Dort mummelte er ihn in die Decke ein. Nicht in die von Silvano, sondern in seine, damit er den Geruch seines Partners in der Nase hatte. »Du bleibst da jetzt erstmal liegen und schläfst, damit du kein Fieber bekommst. Sag mir, was ich deinem ersten Offizier ausrichten soll, damit der sich um alles kümmert. Dann hol ich dir was zu Essen und zu Trinken.


    Wegen deinem Auge lassen wir uns was einfallen. Ich verstehe, dass du das irgendwie verstecken willst, damit die Affen nicht dämlich glotzen, aber nicht auf diese Weise. Wie wäre es mit einem Stoffband, was breit genug ist, Auge und Wange zu verdecken? Eins aus schickem Stoff, das zu deinen Klamotten passt? Da kommt mehr Luft ran als bei der Augenklappe und du musst keinen Kleister auf die Narbe schmieren. Oder du machst die Augenklappe dann drüber, falls sie dir so wichtig ist, aber die Wange ist dann trotzdem mit verdeckt.


    Noch eine Frage. Für wen schminkst du dich überhaupt? Beantworte dir das mal selbst. Für deine Mannschaft? Wenn das nötig ist, bist du zu nett zu ihnen. Da kann ich Abhilfe schaffen. Wer dumm schaut bekommt zwei dermaßen blaue Augen verpasst, dass er für ein paar Tage überhaupt nicht mehr schauen wird. Danach überlegt er es sich zwei Mal, wie er dich ansieht.


    Oder schminkst du dich für die wildfremden Leute bei Landgang? Wenn ja, wozu? Die siehst du einmal und nie wieder. Denen bist du egal, es juckt sie nicht, wenn du wegen ihnen abkratzt. Die sind es nicht wert.


    Oder für mich? Hoffentlich als allerletztes, denn dann hast du nicht verstanden, wie ich für dich empfinde.« Er strich Silvano über den Kopf. »Jules hatte mir übermittelt, wie du für mich fühlst. Falls du es noch nicht mitgekriegt hast: Ich fühle genau so.«


    Er küsste ihn lange auf den Mund. Anschließend war er es, der Silvano den Mund trocken wischte, weil er ihn vollgesabbert hatte.


    »Ich will dich noch eine Weile behalten, Vano. Wir hatten große Pläne, denk dran. Parcival killen, die Reptos killen, gemeinsam uralt werden und unseren Lebensabend auf dem Meer verbringen. Also mach keinen Mist. Jetzt sag mir, was ich dem ersten Offizier ausrichten soll.«

  • Silvano genoss es von Boldi gewaschen und umgezogen zu werden. Er selbst war dazu viel zu fahrig. Er hielt sich an seinem Mann fest, die zwei großen Gläser Rum, trugen nicht dazu bei, dass er sich sicherer fühlte. Sie hatten allerdings seine Nerven beruhigt, oder besser gesagt die Schmerzen betäubt.


    Mancini hatte stumm zugesehen wie Boldi die Schmutzwäsche zusammenlegte und beiseite warf. Sie waren sich tatsächlich extrem ähnlich, auch wenn sie optisch unterschiedlicher kaum sein konnten.


    Das kalte Wasser mit dem Boldi ihn abwuscht, beruhigte allmählich Silvanos aufgewühlte Nerven.


    Boldi befahl ihm mit grimmiger Miene, zukünftig die Schminkerei zu unterlassen. Vano hätte gerne dagegen gehalten, das ihm der Kopf garantiert nicht abgefault wäre. Er hatte nur einige Entzündungen in der Augenhöhle!


    Nur?!? fragte er sich selbst. Er verkniff sich das Gegenargument, denn Francois hatte ihn nicht umsonst behandeln müssen. Vano wusste dass Boldi und Fran Recht hatten, er musste den beiden nicht noch den Kopf mit seinen lächerlichen Ausflüchten heiß machen.


    Boldiszar wusch ihm sogar die Haare und massierte ihn mit Hautöl ein. Allein dafür hatte sich sein Unsinn schon gelohnt, so liebevoll und zärtlich wie ihn Boldi umsorgte.


    Den Spruch verkniff er sich ebenso, ansonsten würde ihn sein Schatz vermutlich mit einer Tracht Prügel versorgen, anstatt mit weiteren Zärtlichkeiten und das zu Recht. Boldi zog ihm saubere Unterwäsche an, bettete ihn in die Hängematte und wickelte ihn in seine eigene Decke. Vano schnupperte an Boldis Decke und lächelte ihn dankbar an. Mancini wusste die Geste zu schätzen und schmiegte sich fest an Boldiszar.


    „Erster Offizier der Choucas ist Jaques Philipp de Dusoulier. Richte ihm die krankheitsbedingte Befehlsübergabe vom Kapitän auf den ersten Offizier aus. Das Schiff steht bis auf Weiteres unter seinem Kommando“, antwortete Mancini.


    Vano streckte sich in der Hängematte lang aus und dachte über Boldis Worte nach.


    „Danke für Deinen Beistand mein Schatz. Ich bin dabei, dass heißt lassen wir uns wegen dem Auge eine andere Lösung einfallen. Glaub mir, wenn Dir einer solche Wunden ausschält, ist das alles andere als angenehm.


    Du bekommst Schrumpfhoden bei der Behandlung und gerade an so einer empfindlichen Stelle wie den Augen oder der Augenhöhle ist das Ausschälen noch eine ganze Ecke schmerzhafter. Besonders geschmerzt hat es auch, da alles wund gewesen ist.


    Dein Vorschlag bezüglich einer anderen Abdeckungsmöglichkeit für die Augenhöhle klingt gut, versuchen wir es. Möglicherweise bekomme ich nicht so schnell Wundstellen, wenn mehr Luft an die Narbe kommt. Hör zu, ich verspreche Dir, solange die Entzündungen nicht ausgeheilt sind, werde ich mich nicht schminken und ich werde die Narbe nicht verdecken. Und ich werde die Finger davon lassen. Wie sagt Fran immer? Damit eine Wunde heilt, darf man sie nicht berühren. Das gilt auch für seelische Wunden, lass die Finger davon. Ich werde mich also nicht zukleistern. Mir bedeutete Deine Hilfe viel Boldi.


    Warum ich mich schminke?
    Das ist eine gute Frage.
    Weil ich mich nicht sehen kann Boldi. Das erkläre ich Dir gleich.


    Zuerst möchte ich meine Mannschaft in Schutz nehmen. Es sind meine Leute und es sind sehr gute Leute. Keiner von ihnen hat mich je angeglotzt. Sie kennen mich noch mit meinem alten Gesicht und sie kennen mich auch völlig ungeschminkt mit offenliegender Narbe.


    An Bord der Choucas bin ich wirklich ich. Wir sind eine gute Mannschaft, ich sehe mich als Teil von ihnen. Jeder von uns hat seine feste Aufgabe, ich bin der Kopf der Gruppe. Der besser auf seinen eigenen Kopf aufpassen sollte.


    Du musst niemanden aus der Mannschaft ein paar Veilchen verpassen, das hat keiner von ihnen verdient. Aber dass Du so etwas für mich tun würdest, gefällt mir. Das hat was, Du bist mein Beschützer.


    Ich schminke mich auch nicht für Dich Boldi, von Dir habe ich mich abschminken lassen. Für Dich schminke ich mich ab. Für Dich trage ich keine Maske, Du darfst mich sehen. Mit all meinen Facetten und Unzulänglichkeiten.


    Dir habe ich mich vollständig offenbart Boldiszar. Du weißt nicht nur wer ich bin, sondern auch was ich bin und sogar was ich getan habe und noch tun werde. Und dank Dir habe ich sogar mehr über mich selbst erfahren als ich bis dato über mich wusste - meine wahre Herkunft, wie mein Adoptivvater von Anfang an zu mir stand…


    All die schönen wie auch grausamen Erinnerungen die wir gemeinsam mit Bellamy und Jules teilen durften. Wir gehörten schon immer zusammen Boldi.
    Die Maske gilt nicht Dir.


    Sie gilt den Landgängern, aber vor allem gilt sie mir. Ich trage sie, damit ich mich selbst nicht sehen muss. Ich verstecke mich dahinter, genauso wie hinter meinem Gehabe, der teuren Kleidung, dem Parfüm. Ich spiele eine Rolle – die des Adligen Silvano Giovanni de Mancini.


    Ein Chevalier aus bestem Hause, mit bestem Benehmen, und so weiter und so fort. Es soll niemand erfahren, was sich hinter der Fassade verbirgt und wer ich tatsächlich bin. In der Gegenwart von adligen Landgängern fühle ich mich deplatziert.


    Ich habe immer versucht meinen Wert zu beweisen, indem ich mich exakter und konsequenter an ihre Regeln gehalten habe, als es jemals einer von ihnen getan hat. Ich bin fast fanatisch aristokratisch an Land. Das hat einen Grund… ich will nicht dahin zurück, wo ich herkam.


    Es klingt lächerlich Boldi ich weiß es selbst, aber ich hatte immer Angst das irgendwer mit dem Finger auf mich zeigt und behauptet…


    … „uns deucht diese Unperson ist keine der Unsere, keine des Standes. Man entferne es aus unserer Mitte… Es ist nur adoptiert.“...


    Falls jemand weiß, dass ich adoptiert bin, hatte niemand jemals nur den Hauch eines Grundes, mich nicht für nobilitiert zu halten. Ich habe meinem Vater niemals Schande bereitet, indem ich die falschen Worte wählte, oder falsch handelte.


    Für ihn hat es niemals einen Grund gegeben, mich aufgrund einer Verfehlung zu verstoßen und wieder zurück ins Heim zu bringen. Ich habe ihn bewusst auf Abstand gehalten, denn falls er mich doch abgeben würde, täte es nicht ganz so weh.


    Das war meine größte Angst – Gesichtsverlust.
    Also habe ich mir ein künstliches Gesicht erschaffen, die Maske.
    Ich trug sie bereits ohne Narbe. Nach der Narbe wurde sie noch wichtiger für mich. Vor allem, wenn ich mich unter den Landratten bewegte und vorgeben muss der zu sein, der ich gar nicht bin.


    Mit Dir oder mit meine Mannschaft kann ich frei und unbefangen umgehen. Ich bin Dein Mann, ich bin ihr Kapitän, das ist alles was ich sein muss.


    Nachdem was ich in der Erinnerung über meinem Vater Mancini gelernt habe, hätte ich bei ihm auch niemand anderes sein müssen, als sein Sohn und glücklich“, erklärte Silvano.


    Mancini nahm Boldi fest in die Arme.


    „Boldi ich habe mitbekommen wie Du für mich empfindest und mir sind beide Male die Knie weich geworden. Einmal bei Jules gedanklicher Übermittlung und hier als wir es das erste Mal besiegelt haben.


    Ich liebe Dich Boldiszar, ich möchte Dich für immer behalten und mit Dir unseren Lebensabend gemeinsam auf See verbringen. Vorher noch hier und da einiges aufräumen und absahnen und jede Menge Spaß haben. Ich mache keinen Mist, versprochen. Ich schminke mich nicht mehr.


    Mir gefällt das Du wirklich Boldiszar heißt, weißt Du das? Dein Name klingt gut, er passt zu Dir Schatz.


    Richte dem ersten Offizier die krankheitsbedingte Befehlsübergabe vom Kapitän aus. Das Schiff steht bis auf Weiteres unter seinem Kommando und dann komm so schnell wie möglich zurück.


    Was zu essen wäre wirklich nicht schlecht. Und einen Kaffee hätte ich gerne, besser noch eine Kanne Kaffee. Dann legst Du Dich zu mir in die Matte und erzählt mir etwas aus Deinem Leben bei der Leibgarde. Wen hast Du schon mal festgenommen? Oder was ist mal witziges am Hof passiert? So etwas in der Art möchte ich gerne von Dir erfahren, etwas aus Deinem Alltag. Etwas Persönliches von Dir, von Boldi dem Leibgardisten des Duc. Wir machen es uns gemütlich“, sagte Vano glücklich und tupfte sich die Wunde ab.

  • »Ausgeschält?« Boldiszàr kniff die Augen zusammen. »Was hat der da alles rausgeholt, Eiter?« Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken. Er selbst wusste, wie sich eine eitrige Wunde von der Größe anfühlte und was sie mit einem anstellte. Er war froh, dass der kranke Silvano brav in seiner Hängematte lag, anstatt brüllend über das Deck zu marschieren.


    Silvano erklärte ihm, warum er sich schminkte. So, wie es sich anhörte, war sein ganzes Leben von einem Schauspiel geprägt, zu dem er sich aus Angst getrieben sah.


    »Du, ich verrate dir was«, sagte Boldiszàr. »Es gibt auch Adlige, die von standesgemäßem Benimm entweder keine Ahnung haben oder drauf scheißen. Bestes Beispiel ist unser Stinkhexer Alexandre. Dem lässt man es auch durchgehen, warum also sollte ein Chevalier nicht auch mal hier und da unperfekt sein? Oder schau dir Jules de Mireault an, ein Chevalier wie du und fast genau so narbig. Der schminkt sich gar nicht und ich hab ihn noch nie mit was anderem als Kettenhemd und Wappenrock gesehen.«


    Er streichelte ihn mit seiner rauen Pranke.


    »Geschminkt hab ich dich kennengelernt. Lieben gelernt hab ich dich ungeschminkt. Ich mag beides an dir, aber für dich selbst ist das Schminken irgendwie ein Krampf. Wir müssen einen Mittelweg finden. Dass du dich trotzdem schick machst und dich an Land so benimmst, wie man es von einem Chevalier erwartet, aber du brauchst auch nicht adliger aufzutreten als der Duc.«


    Er ließ sich von Silvano umarmen, als dieser ihm sagte, dass er ihn liebte und dass er für immer mit ihm zusammen sein wollte. Boldiszàr machten diese Worte sehr glücklich. »Ich liebe dich auch, mein Vano. Ich hätt nie gedacht, auf meine alten Tage wen zu finden, wo ich das ganze Leben allein war. Und dann gleich beim ersten Versuch meinen Traummann. Warte kurz.«


    Er küsste ihn, marschierte nach draußen und knallte die Tür hinter sich zu. Einige Minuten später marschierte er wieder hinein und sie knallte ein weiteres Mal, diesmal mit dem Fuß, da er beide Hände voll hatte. In der einen Hand balancierte er eine Suppenschüssel und in der anderen einen teerschwarzen Kaffee. Er stellte beides auf den Tisch und ging wieder zu Silvano, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Er sollte am Tisch essen, damit er sich nicht auch noch verbrühte.


    »Ich erzähl dir alles, was du wissen willst. Aber erstmal eine Frage. Ich rauch ziemlich viel. Stört dich das?«

  • Silvano lag gemütlich in Boldiszars Armen und kraulte ihm die Brust. Er hatte seine gesunde Gesichtshälfte an seinen Schatz geschmiegt, da die andere immer noch von der Behandlung brannte. Der Nebeneffekt war, dass Vano so optisch nichts von seiner Umgebung mitbekam.


    In Boldis Gegenwart störte ihn das nicht im Geringsten, er vertraute Boldi bedingungslos. Allein sah die Sache anders aus. Die fehlende Sicht glich Vano mit vogelartigen, abgehackten Kopfbewegungen aus. Er schaute sich permanent nach allen Seiten um, um eine volle Sicht zu erhalten. Was wie ein nervöser Feitz anmutete, war für Vano wichtig und ihm bereits in Fleisch und Blut übergegangen.


    Aber hier in seiner Kajüte so eng wie möglich an Boldi geschmiegt, lag er tiefenentspannt in ihrer gemeinsamen Hängematte.


    „Ausgeschält“, bestätigte Silvano. Sein Gesicht spiegelte wieder, wie sich ausschälen anfühlte.


    „Eiter, Wundsekret… das passiert manchmal wenn sich Schminkreste in der Narbe oder der Augenhöhle festsetzen. Sie entzünden sich, eitern und verkapseln sich manchmal. Also sie bilden dort so etwas wie Abszesse.


    Gelangen Schminkreste hinter meine Augenlider wo mir das Auge fehlt, kann ich sie nicht mehr entfernen, da ich nicht genug sehe. Um volle Sicht zu haben muss ich den Kopf bewegen. Fran befreit mich davon, aber das ist ein Gefühl, da könnte ich die Decke hochgehen, als kratzt und schabt er mir im Schädel herum. Nun… das tut er ja auch. Danach allerdings, wenn das Zeug endlich abfließen kann, ist das pure Erleichterung.


    Das ist mir allerdings auch schon mit Sand passiert, also nicht nur mit Schminke. Wobei mit Sand ein einziges Mal und der Rest war meine eigene Dummheit, also die Schminkerei. Die heutige Behandlung war die letzte, jedenfalls was Schminkreste angeht. Ich schminke mich nicht mehr, ich schwöre es Dir Boldi.


    Fran hatte mir vor einiger Zeit den Vorschlag unterbreitet, mein Auge zu verschließen, damit keine Fremdkörper mehr in die Augenhöhle hineingelangen können. Vielleicht sollte ich das tatsächlich machen. Er wollte mir das Auge zunähen. Es würde dann aussehen wie geschlossen. Unseren alten Schiffskater hatte er nach einer Verletzung ebenso versorgt. Und es sah wirklich so aus, als hätte er ein Auge geschlossen.


    Die Lösung klingt gut, logisch, sicher. So könnte ja nichts mehr in meine Augenhöhle gelangen. Ich könnte die Narbe auch leichter pflegen, da die Augenlider fest über der leeren Augenhöhle verschlossen wären. Bis jetzt habe ich mich dazu noch nicht durchgerungen, da ich Angst davor hatte, ausgerechnet dort genäht zu werden. Was sagst Du dazu?“, fragte Vano liebevoll.


    Mancini hörte Boldis Ausführungen bezüglich adligem Verhalten aufmerksam zu. Einen Moment lang fühlte er sich von Boldi an Davet erinnert, nur war Boldiszars Verhörblick eine ganze Spur härter.


    Er rutschte etwas höher und musterte seinen Mann. Boldi war ein erstklassiger Gefährte, aufmerksam und liebevoll, er hätte sich sicher wunderbar mit Davet verstanden. Aber wesentlich wichtiger war, dass sie beide sich so gut verstanden, wie sie es taten.


    Vano streichelte Boldi durch die dichten, schwarzen struppigen Haare.
    Wie er das Gefühl liebte.


    „Ich mag Deine Haare“, lachte er leise, bereute seine Aktion aber sofort, da sich die frisch ausgeschälte Narbe sofort in Erinnerung brachte.


    „Welcher Adlige scheißt denn auf Sitte und Anstand?
    Und wer bitteschön ist Alexandre der Stinkehexer?


    Bring mich nicht zum Lachen Boldi.
    Los, pack alle Infos auf den Tisch.


    Richtig, warum sollte man kein Anrecht darauf haben, einmal nicht perfekt zu sein. Chevalier de Mireault ist stets gerüstet und nie geschminkt, er ist wirklich ein gutes Beispiel. Sein Gesicht erzählt von so manchen harten Schlachten, wie Deines Boldi oder meines. Aber ihm steht das auch, genau wie Dir. Wobei, mir eigentlich auch, an Bord im normalen Alltag schminke ich mich auch nicht und der Anblick ist für mich in der Zeit völlig normal“, antwortete Vano und küsste Boldi auf seine Wangennarbe.


    Er legte sich wieder ganz auf Boldiszar ab, als dieser ihn zärtlich streichelte. So könnte er den ganzen Tag verbringen, schoss es ihm durch den Kopf, bis ihm einfiel, dass er dies tatsächlich konnte, da er krank war und sein erster Offizier seinen Posten übernommen hatte. Vano war froh darum und glücklich das Boldi das für ihn umgehend geklärt hatte.


    „Dir gefällt meine Kleidung? Danke für das Kompliment Schätzchen. Schick manchen ohne sich zu schminken, das ist nun die Devise. Zeitgleich werde ich versuchen, die Sache etwas ruhiger anzugehen, wenn ich an Land bin.


    Immerhin bin ich auch an Land, das was ich bin – wobei ein Wal ist an Land auch ein Wal… allerdings ein gestrandeter Wal… und zum Ersticken verdammt… kein guter Vergleich.


    Wobei wir nicht stranden, sondern freiwillig anlanden, da besteht dann doch schon ein gewisser Unterschied. Auch wenn einen manche Leute mit ihrem Gehabe ersticken können Boldi. Die Logik sollte es mir dann allerdings verbieten, das Getue noch zu übertreffen.


    Gut erkannt und auf den Punkt gebracht, es ist ein reiner Krampf, ein ständiger Kampf gegen sich selbst. Ich werde versuchen nicht adliger aufzutreten als der Duc Schatz, versprochen. Aber von heute auf morgen wird mir das nicht gelingen.


    Was das Schminken angeht, wenn ich mich aus gewissen Gründen nicht schminken kann, habe ich als Ersatz einige Masken. Ich könnte mir davon mehrere anschaffen, folglich würde ich gar keine Schminke mehr benötigen und sie bieten ja auch etwas Schutz. Was hältst Du davon Boldi?“, fragte Vano gut gelaunt.


    „Dito Schatz, ich hätte auch nicht gedacht, dass bei mir nochmal der Blitz einschlägt.
    Aber dann sah ich Dich und dachte mir nur, was für ein Arsch.


    Ich sah Dich zuerst ja nur von hinten und mein Blick fiel auf Dein knackiges Heck und dann auf Dein breites Kreuz, samt Deiner schwarzen Haare. Deine Statur hat mich an ziemlich heiße Dinge denken lassen, als ich Dich so betrachtet habe.


    Und dann hast Du Dich umgedreht und ich dachte mir nur, was für eine Augenfarbe. Irgendetwas hat Deine Augenfarbe in mir angesprochen, aber ich hätte Dir nicht sagen können was.


    Unsere Wege trennten sich kurz im Palast und ich hab Dich vermisst. Da dachte ich mir, dass kann nicht wahr sein. Ich besuche den Palast für eine Audienz und verknalle mich in einen Gardisten. Auf der anderen Seite dachte ich, war es mit Davet anders? Gesehen und um mich geschehen, so war es bei ihm, so war es bei Dir Boldi. Also dachte ich mir, versuche Dein Glück. Was ich versucht habe, ist Dir ja bekannt“, antwortete Vano.


    Boldi bat ihn zu warten, küsste ihn und verschwand mit Gepolter nach draußen. Mancini wartete gut gelaunt in der Hängematte. Als Boldiszar zurückkehrte, trug er eine dampfende Suppenschüssel und hatte sogar an den Kaffee gedacht. Beides stellte er auf den Tisch.


    Dann kam er zu ihm zurück, half ihm aus der Hängematte, damit er am Tisch essen konnte. Vano machte es sich am Tisch gemütlich und trank als erstes einen großen Schluck von dem heißen, pechschwarzen Kaffee.


    „Das ist gut, Du weißt was ich brauche um gesund zu werden. Schnapp Dir auch einen Löffel und iss mit Schatz“, bat Vano.


    Auf die Frage hin, ob ihn Boldis Rauchergeruch störte, musste Vano grinsen, verkniff es sich aber so gut es ging.


    „Dein Geruch stört mich nicht im Geringsten Boldi. Ich rauche selbst, allerdings meist rauchfrei. Klingt witzig, also ich rauche an Bord meist ohne Feuer, Priem – Kautabak. Auf Segelschiffen ist aus Sicherheitsgründen aufgrund der Brandgefahr das Rauchen strikt verboten.


    Normalerweise, manchmal gönne ich mir an Deck mit unserem Doc auch eine Rauchstange. Bei den meisten Priem-Sorten musst Du den Saft wegrotzen, was ich nicht gerade appetitlich finde. Es gibt aber auch Sorten, wo Du problemlos den Saft schlucken kannst, den benutze ich. Honig und Lakritz ist meine Lieblingsgeschmacksorte.


    Kautabak wird nicht nur gekaut. Meist kaust Du ihn etwas an und legst ihn dann in die Wange. Wenn Geschmack nachlässt, drückst Du ihn leicht mit den Zähnen aus. Der Tabaksaft nikotinarmer Kautabake kannst Du problemlos schlucken, ich mache das auch Boldi.


    Bei sehr starken Tabaksorten solltest Du den Saft nicht schlucken, denn er kann zu starker Übelkeit und Erbrechen führen. Es gibt den Priem als lose Blätter oder als gepresster Riegel. Also wenn Du Lust auf eine Rauchstange hast, bediene Dich am Priem, hat den gleichen Effekt, außer dass er Dir nicht auf die Lunge und die Stimmbänder schlägt. Warte kurz“, bat Vano liebevoll.


    Er trottete zu seinem Schreibtisch und kramte etwas herum. Alles aus dem Blickfeld von Boldi geschehend, da er mit dem Rücken zu seinem Mann stand. Vano gesellte sich wieder zu Boldi an den Tisch und presste ihm zärtlich die Lippen auf den Mund. Zeitgleich schob er ihm etwas zwischen die Zähne, dass sich anfühlte wie eine Mischung aus nassen Blättern und einer matschigen Paste. Vano küsste Boldi erneut und setzte sich wieder hin.


    „Priem, Kautabak, Honiggeschmack, Schlucken erlaubt“, erklärte Vano und begann langsam die Suppe zu löffeln.


    „Wo wir hier gerade so gemütlich beieinander sitzen, möchte ich gerne über uns beide reden Boldi. Wie wir beide zueinander stehen benötigt keine Worte, ich sage es Dir trotzdem.
    Ich liebe Dich Boldi.


    Und aus dem Grund möchte ich Dich gerne meinen Eltern vorstellen, also meinen Adoptiveltern, das ist mir sehr wichtig. Ich bin glücklich mit Dir, ich bin stolz auf Dich und ich möchte dass meine Eltern Dich als meinen Mann kennenlernen.


    Zeitgleich benötige ich bei meinen Eltern Deine Hilfe. Du hast die Erinnerung an Mancini gesehen. Den Sicherheitsabstand den ich ihm gegenüber immer eingehalten habe möchte ich aufgeben, denn er war weder nötig noch fair. Nur habe ich das nicht gewusst. Nur einer von uns kann verstehen was Nähe bedeutet und wie hart es wäre sie wieder zu verlieren. Jedenfalls hat Mancini es verdient, er war von Anfang an ein anständiger Kerl.


    Und dann noch etwas Intimes zwischen uns beiden Schatz.
    Also ich hab Dich unheimlich gerne drin Boldi und ich liebe es wenn Du mich liebst.
    Allerdings möchte ich Dich ebenfalls lieben. Was sagst Du dazu?


    Einverstanden oder ist das nicht Deins Schatz? Also die Frage ist, lässt Du mich auch mal ran?“, fragte Vano während er ganz langsam die Suppe aß und seinen Kaffee dazu schlürfte.

  • Boldiszàr
    »Wenn du mich deinen Eltern vorstellen willst, musst du mir sagen, was ich tragen muss, dann geh ich noch mal Klamotten kaufen. Keine Ahnung, was man bei Chevaliers zu Hause trägt. Mich macht es grad ein bisschen traurig, dass ich dich meinem Vater nicht zeigen kann, aber ich werde dich Robby vorstellen. Unser Stinkehexer ist Marquis Alexandre de La Grange. Er verpestet die Luft eines ganzen Raumes. Wenn er irgendwo langgeht, muss hinterher durchgelüftet werden. Man darf nichts sagen, ist ja ein Marquis, aber warum der Duc nicht mal ein Machtwort spricht, weiß keiner. Dass du dich in meinen Arsch verliebt hast, macht mich dankbar, so einen Arsch zu haben. Vorher war der mir immer ziemlich egal. Womit wir zu deiner Frage kommen. Ja. Ich würd es gern mal auf die Weise ausprobieren, wie du sagtest.«


    Silvano de Mancini
    Vano leckte den Löffel ab und legte ihn beiseite. "Das Angebot würde ich sogar spontan in die Tat umsetzen, aber ich kann nicht. Nicht heute, nicht die Tage, solange ich nicht kann ist der aktive Sport Dein Part Boldi. Du gehst nicht einkaufen, wir gehen einkaufen! Zum Schneider, Du musst super aussehen, gut das tust Du auch nackt, aber dass wäre dem abträglich was ich mit Dir vorhabe. Sprich meine Eltern sollen Dich ja quasi "abnehmen" und für gut befinden. Werden sie auch so, dass weiß ich. Aber eine nette Verpackung macht es einem leichter, wohlwollend den Inhalt zu betrachten und Deiner ist topp. Seltsamerweise haben sich meine Eltern mit Davet besser verstanden als mit mir. Und mit Dir werden sie sich auch besser verstehen als mit mir. Jedenfalls werdet Ihr Euch nah sein und wenn alles gut klappt, dann werden sie Dich genauso behandeln, wie ihren Sohn wie mich. Dass dies so ist, sprich mit der Distanz lag aber nicht an meinen Eltern, das liegt an mir und ich möchte es ändern. Der Mann scheint eine echte Stinkmorchel zu sein, warum wässert den keiner? Vergiss die Frage, wo", lachte Mancini und hielt sich die Wange. "Scheiße. Kaum geht es mir zwei Sekunden wieder gut, vergesse ich den Dreck. Welche Farben magst Du für Deine Kleidung? Dich schminken wir erst gar nicht, wobei dürfte ich es einmal? Ich schminke Dich auch wieder ab, keine Sorge. Frage wegen dem Sex, Du hattest nur einmal vorher Sex hast Du mir gesagt. Wie stets im Alleingang? Was hast Du da ausprobiert? Jedenfalls kannst Du ziemlich gut zupacken, dass muss ich Dir lassen, auch so kam ich auf meine Kosten. Ich muss Dich gleich was fragen, aber beantworte das zuerst und denk Dir dass ich Dich anlächele", sagte Vano und löffelte die Suppe ein wenig weiter.


    Boldiszàr
    Boldiszàr grinste spontan sein schiefes Grinsen. »Hätte ich dir auch nicht erlaubt, nicht heute und ich werd dich auch nicht in Versuchung führen. Bis die Entzündung raus ist, keine körperliche Anstrengung. Im Alleingang gibt`s ja nicht so viel auszuprobieren. Oder ich bin unkreativ, keine Ahnung. Was treibst du denn so alles, wenn du mit dir allein bist? Vielleicht kann ich mir was abschauen. Du kannst mich gern mal schminken, aber bitte nur in der Kajüte. Ich weiß nicht, ob ich so rausgehen wöllte, erstmal so ausprobieren. Oder bestehen deine Eltern drauf? Ich freue mich auf sie, ich bin echt gespannt. Ich war noch nie bei Chevaliers zu Hause. Du kannst mich beraten, wenn wir beim Schneider sind, sonst muss ich mich auf den verlassen. Von Klamotten verstehe ich nichts. Ich hab immer irgendwas gekauft, was es gab und was passte. Ist ja nicht so einfach mit so einer Statur, ich pass kaum irgendwo rein. Ich verlass mich da auf dich. Ich muss dir gefallen und nicht mir. Warum den Stinkhexer keiner wässert, musst du den Duc fragen. Das fragen sich nämlich alle.«


    Silvano de Mancini
    "Oh man kann so einiges ausprobieren, mit und ohne Spielzeug. Erklären ist da vielleicht der falsche Weg, Du kannst zugucken und dann mitspielen. Du bist süß, ja im Moment ist es wegen der Wunde nicht drin, sonst pocht sie mehr als jetzt schon. Und das ist nicht gerade angenehm, aber wem sag ich das", antwortete Vano und malte mit einem Finger Boldis Narbe liebevoll nach. "Ich möchte Dich nur für mich einmal schminken. Danach bist Du das Zeug wieder los und ich entsorge es. Meine Eltern verlangen es nicht, ich hatte das Verlangen danach Boldi. Es freut mich, dass Du Dich freust meine Eltern kennenzulernen. Also wir wohnen am Meer, wie Du weißt oder selbst gesehen hast. Mein Vater hat eine kleine aber feine Festung, sie ist ziemlich rustikal gehalten. Also innen urgemütlich und nicht zu vergleichen mit dem Hof. Sie ist edel und nobel auf ihre Art und Weise. Dunkel, gediegen, Steine und Holz, also man kann es sich dort richtig gemütlich machen. Ich greife jetzt vorneweg, aber wenn alles gut geht, sie Dich mögen, kannst Du meine Eltern jederzeit besuchen hörst Du? Auch ohne mich, vor allem wenn Du mal ein Problem hast. Du kannst dann dort auch wohnen, so war es für Davet, so wird es auch für Dich sein. Meine Zimmer dort, sind Deine Zimmer. Falls Dir dort etwas nicht gefällt, gestalte es von mir aus um - Ausnahme das Schlafzimmer. Das gilt hier auch für die Kajüte. Du kannst Die Wände anders dekorieren, wenn Dir danach der Sinn steht Schatz, aber was am Boden steht, bleibt stehen wo es ist, ob Dir das logisch, unordentlich, verrückt oder sonstwas erscheint, es bleibt da stehen! Räume nichts weg, stell nichts dazu. Schlichter Grund ich möchte mich nicht auf die Fresse legen, ich laufe im Schlafzimmer und in der Kajüte rein nach Erinnerung herum wenn ich alleine bin. Nur wenn ich arbeite mache ich dazu Licht an. Der Schneider wird Maß nehmen, den Rest bestimme ich Boldi. Ich möchte dass Du perfekt aussiehst, also vertraue mir. Dein V werden wir betonen und Deinen Hintern, Du kannst enge Hosen tragen. Na vielleicht nicht zu eng, man möchte keine Konkurrenz anlocken. Möglicherweise ist er krank das er so stinkt wie Hulle? Was sagt Du wegen dem Zunähen? Wann möchtest Du bei der Garde aufhören? Und würdest Du danach direkt zu mir wechseln? Dein Bruder hat mich etwas zu Recht gestutzt an seinem Krankenbett, was uns beide betrifft. Drum eine Frage - möchtest Du mich heiraten?", fragte Vano und schaute Boldi ernst an.


    Boldiszàr
    Boldiszàr wäre fast der Kiefer aufgeklappt, aber zum Glück nur fast. Er war es gewohnt, auch in Schockmomenten handlungsfähig zu bleiben. »Ja«, sagte er daher so schnell und entschlossen, als wäre das Wort ein Bolzen, der aus einer Armbrust schoss. Er rutschte noch näher an Silvano heran, nahm ihm den Löffel aus der Hand und legte ihn auf den Tisch, um seine Hände umfassen zu können. »Ja«, wiederholte er noch einmal so sanft, wie das mit seiner Reibeisenstimme ging. Er drückte seine Stirn an der gesunden Seite gegen die von Silvano. »Das hatte ich nicht erwartet ... ich freu mich. Du machst dir keine Vorstellung, wie sehr. Aber hast du dir das gut überlegt? Du würdest einen Leibeigenen heiraten. Du könntest so viel Besseres bekommen als mich. Und gibt das nicht Ärger?«


    Silvano de Mancini
    Vano rutschte ganz nah auf und drückte sich gegen Boldiszar. "Das freut mich, dass Du Dich so draüber freust. Damit machen wir es offiziell für alle anderen, aber dass Dir das selbst soviel bedeutet, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich muss da überhaupt nichts überlegen, ich weiß was ich fühle und für mich warst Du nach der Besiegelung schon mein Mann Boldi. Wir haben hier an Bord geheiratet und es besiegelt, als wir uns sagten, dass wir uns lieben. Und wir haben es erneut besiegelt am Strand und im Wasser. Du bist für mich schon längst mein Ehemann. Hier an Bord bist Du es und das ist meine Welt Boldi, das ist alles was für mich zählt. Für die komplette Mannschaft bist Du mein Ehemann, versuch es doch mal auszutesten. Aber Bellamy hat vielleicht Recht damit, dass es eine Situation geben könnte, wo meine Meinung oder meine Macht nicht mehr ausreicht. Auch einen Schritt weitergedacht um Dich abzusichern. Ich muss Dich vorher freibekommen um Dich offiziell heiraten zu dürfen, Du bist das Privateigentum vom Duc. Sobald wir verheiratet sind, bist Du von Stand, niemand kann Dir Deine Freiheit wegnehmen - niemand, bis auf den Duc. Aber warum sollte er? Er weiß um die Wahrheit oder? Und wir sind nicht unsere Väter und auch die haben nichts verbrochen. Gleich, es geht um uns nicht um andere. Ich möchte einfach, dass es fest ist, in meiner Welt und in Deiner Welt. Es soll kein Missverständnis geben und Belly gehört zu uns, ergo ist es auch für ihn fest. Ich weiß nicht was ich noch sagen soll, außer wie gesagt dass Du schon mein Mann bist. Den Rest bekomme ich schon noch hin, glaub mir. Ob ich wen anderes bekommen könnte interessiert mich nicht Boldi, ich gucke nicht nach anderen, ich bin ein klein wenig stur, sagt man mir jedenfalls nach", antwortete Mancini und küsste Boldi. "Ring oder Tätowierung?", fragte Vano und spielte mit Boldis Haaren.


    Boldiszàr
    Er hielt ihn noch fester als zuvor und genoss das Kraulen. »Beides. Den Ring, damit man es sofort auf gewöhnlichem Wege sieht, falls uns wer auf die Finger schaut, meine ich. Und auch eine Tätowierung, damit man es noch sieht, falls wir den Ring mal ablegen sollten. Ich war schon die ganze Zeit dein Mann? Und wusste nichts mal davon, das hättest du mir mal sagen können. Wie soll ich das denn austesten bei der Mannschaft, ob sie das wissen? Soll ich sie vielleicht fragen? Und was den Standesunterschied betrifft ... der Duc hatte schon mal Nein gesagt, muss seine eigene Mutter hinrichten und nun hat er sich auch noch mit seinem Sohn verzankt. Ich weiß nicht, ob wir ihn da jetzt mit unseren Dingen behelligen sollten. Mann, da bin ich ja dann plötzlich von Stand. Das macht mir ein wenig Sorge. Jetzt weiß ich, wie du dich fühlst. Plötzlich werden alle schauen und sich das Maul zerreißen. Bislang war mir das mehr oder weniger gleich, aber dann würde das auch gegen dich und deine Eltern und alle anderen gehen, die da mit dranhängen. Danke, übrigens ... dass du das sagst. Dass du nicht nach anderen schaust. Ich hab nicht mit solchem Luxus gerechnet. Belly wird sich freuen, wenn er davon erfährt, dass wir nun verlobt sind. Er war da plötzlich ganz versessen drauf.«


    Silvano de Mancini
    "Weil er dachte dass er stirbt und er uns damit als letzte Tat beschützen wollte. Dein Bruder denkt gut über Dich, er liebt Dich. Ich habe es Dir nie verheimlicht, ich sagte immer mein Mann. Also was gab es da misszuverstehen? Ich habe Dich hier an Bord gefragt ob wir es fest machen, ob wir zusammenbleiben. Du hast ja gesagt, damit war das für mich geklärt. Ich meine Du könntest in meinem Namen sprechen, hast Du doch bereits, sprich dem ersten Offizier gesagt, dass er Schicht hat. Nun das der Duc Stress hat und Probleme, dass ist mir bewusst. Den hatten wir dank dieser Frau allerdings auch. Folglich haben wir alle das gleiche Problem. Seine Mutter hat dafür gesorgt, dass er seinen Bruder und seinen Vater verliert. Und sie hat dafür gesorgt, dass wir unsere Familie verlieren. Ich bin der Auffassung genau aus jenem Grund könnte er uns einen Neuanfang miteinander erlauben. Von uns geht für ihn keine Gefahr aus, wir haben ihm treu gedient und werden dies auch weiterhin. Deshalb spricht für mich nichts dagegen, gerade nach dieser Information. Belly kann ja bei der Trauung anwesend sein, also das sollte er auf alle Fälle. Welchen Luxus meinst Du?", fragte Vano.


    Boldiszàr
    »Er MUSS bei der Trauung anwesend sein! Mann, ich dachte auch, er stirbt. Mir wird jetzt noch komisch, wenn ich daran denke, wie er aussah und wie elend es ihm ging. Und wenige Stunden später stand er wieder vor uns, noch immer zerknittert und krank, um für Prince Ciel da zu sein. Das nenne ich Pflichtbewusstsein, Mut und Durchhaltevermögen und Loyalität. Das ist mein großer Bruder«, sagte Boldiszàr stolz. »Ich meinte den Luxus, das du so gut zu mir bist. Und dass du nicht nach anderen schaust. Ist vielleicht albern, keine Ahnung. Ich hab keinen anderen Maßstab als die Leibgarde. Wollen wir den Duc zusammen fragen? Ich darf das nicht, sonst würd ich es für uns tun.«


    Silvano de Mancini
    "Er ist ein harter Hund, Dein Bruder ist wirklich ein großer Bruder. Aber wie er aussah, hat mich auch geschockt. Erinnere mich daran, dass ich den Nekro frage, was man gegen so einen Angriff tun kann. Meine Vermutung Abstand halten. Der Abstand zu so einem Hexer sollte groß genug sein, am besten ein Ozean zwischen ihm und Dir, dass müsste reichen. Aber das war wie ein Blick in den Abgrund, wo hätte das aufgehört? Frage bitte nicht beantworten. Nein das ist nicht albern Boldi, wir gehören zusammen, also gehöre ich zu Dir. Würde ich mich umschauen wollen, sollte ich mich nicht binden. Aber so halbgare Scheiße war noch nie mein Ding. Ich benötige das Gefühl zu jemandem zu gehören, ihm zu gehören. Du kannst mit anderen befreundet sein, von mir aus eine Armee an Kumpel haben, aber es gibt Dinge die teilt man nur mit seinem Mann. Dazu gehören Liebesschwüre, Küsse, Sex, Geheimnisse, Mordpläne, Geld, Kaffee. Du bekommst es von mir, so wie ich es mag. Und in einer Ehe gibt es keinen Sicherheitsabstand. Den habe ich überall, den gab es überall, irgendwo muss man doch Zuhause sein dürfen oder?", fragte Vano. "Prince Ciel sah ähnlich angeschlagen aus wie Bellamy, ist Dir das aufgefallen? Ich habe mich nicht getraut zu fragen".


    Boldiszàr
    »Ciel hatte auch Lichkontakt. Den haben sie zum Glück auch halbwegs wieder hingekriegt. Wobei ich ja finde, dass dem die paar zusätzlichen Falten gut zu Gesicht stehen, der arme Kerl sieht immer noch aus wie ein Milchbubi. Dir sieht man an, dass du auch anders kannst, als nur gut aussehen - ihm nicht. Wäre von Vorteil für ihn, wenn er so bliebe. Liebesschwüre und so was kriegt keiner von mir außer dir, aber meinen Bruder muss ich vielleicht manchmal herzen. Und mein Geld soll ich nicht mehr teilen? Warum nicht? Ich geb gern mal eine Runde aus. Wie sieht es aus mit Rauchstangen? Versteh mich nicht falsch, ich lote keine Grenzen aus. Ich seh das wie du, ich brauch keine halben Sachen und auch keinen Sicherheitsabstand. Ganz oder gar nicht. Aber kann sein, dass ich manche Sachen bisher anders gehandhabt hab als du.«


    Silvano de Mancini
    "Oh dass tut mir leid für den Princen. Er kann anders, glaube mir. Soweit ich von meinen Eltern informiert bin, hat er den Nordwall errichtet, als dieses Gesindel uns angriff direkt nach dem Schiffsraub. Er ist kein Sesselfurzer, er ist Soldat, gleichgültig seines Aussehens. Wer das verwechselt Boldi, der hat das Schwert im Bauch verdient. Und selbst wenn er ein Sesselfurzer wäre, er ist Prince und hat sich dann auch diesem Lich gestellt. Wie hat er das überhaupt überleben können? Na vielleicht auch nur mit viel Glück. Jedenfalls sieht er wirklich mitgenommen und total fertig aus. Der Mann braucht Urlaub, am besten eine Kur, ich würde empfehlen am Meer, da wird jeder wieder gesund. Allein von der Luft her. Dabei etwas stille Einkehr, den eigenen Gedanken nachhängen, sie ordnen, neu strukturieren und dann geht es wieder los. Ausloten? Du kannst mit einem Lot umgehen? Spaß. Na dafür reden wir doch gerade miteinander. Ich sage Dir was mir wichtig ist und Du woran Dir besonders viel liegt. Mit Geld meine ich, dass Du niemanden freien Zugriff auf Dein Geld gibst. Ich gebe darauf niemandem Zugriff, außer Dir. Einen ausgeben ist was anderes, ich schmeiße auch eine Runde im Hafen, aber deshalb darf der erste Offizier nicht in meine Geldkatze greifen, sowas meine ich. Herzen? was meinst Du damit?", fragte Vano.


    Boldiszàr
    »Herzen heißt ihn drücken, ihn wurschteln, ihm einfach mal zeigen, wie gern ich ihn habe. Aber das würde ich nur bei ihm machen. Kumpels werden nicht gedrückt, die kriegen die Hand. Dass Ciel am Nordwall war, weiß ich, rate mal, wo Unitè B in der Zeit war.« Er schmunzelte schief. »Wir haben auf das Prinzlein aufgepasst. Er wollte uns mitnehmen, die Soldaten haben ihm scheinbar nicht gereicht. Urlaub, ja, Urlaub bräuchte er und wir auch, nach dem ganzen Scheiß hier. Ich kratz am Limit, aber das machen die Nerven wegen Robby. In meine Geldkatze geht keiner. Aber wenn mich einer fragt, bin ich auch nicht geizig. Was soll ich mit der ganzen Kohle, ich hab weder Frau noch Kinder, die zu Hause warten und mein Mann versorgt sich bestens selbst. Wo wir beim Reden sind, gibt es noch was, das dich stören würde oder war es das?«


    Silvano de Mancini
    "Was wäre wenn ich mich nicht mehr versorgen kann? Was passiert dann? Na ich hoffe doch, dass Du keine Frau hast. Kinder schließe ich aus, wenn Du zu mir ehrlich warst und das warst Du. Das zeigt wie sehr Euch der Prince vertraut, das ist ein großes Kompliment und eine ebensolche Ehre. Er legt sein Leben in Eure Hände. Doch wohl nicht grundlos. Oh es gibt einige Dinge die ich liebe und die ich verabscheue, sowas fällt mir aber meist spontan ein. Wo möchtest Du denn gerne Urlaub machen?", fragte Vano neugierig.


    Boldiszàr
    »Dann sag mir, wenn dir was nicht passt, ja? Aber nicht so um die Ecke, sondern sag es mir direkt. Oder auch, wenn du dir was wünschst. Urlaub? Irgendwo, wo es keine Menschen gibt oder nur welche, die ich mag. Mit dir zusammen auf irgendeiner Insel, nur wir und die Mannschaft. Oder nur wir. Mach dir wegen Ersparnissen keine Sorgen, ich hab genug, da ich nicht wusste, was ich nach der Leibgarde machen soll. Ich wollte ja ein Jahr oder länger blau machen und mich allein irgendwo verkriechen zum Nachdenken.«


    Silvano de Mancini
    "Das habe ich schon mitbekommen Boldi, Du bist ein Mann offener Worte, darum auch mein Antrag unverblümt und völlig offen. Ebenso, wenn Du Geld benötigst, meines ist Deines. Aber ich meinte, falls ich irgendwann Hilfe benötige, weil ich vielleicht krank bin... wobei blöde Frage, die benötige ich gerade auch und Du kümmerst Dich liebevoll um mich. Du weißt wovor ich Angst habe oder? Ich möchte es nicht aussprechen, ich umschreibe es mal so - noch so eine Ding wie mit den Krokos und ich schaue keinen mehr an. Davor habe ich Angst, mehr als alles andere. Urlaub auf eine Insel, kann ich Dir bieten. Ich kann Dir auch Urlaub Nähe Sandbank bieten. Wir ankern, die Choucas ist unsere Insel und wir genießen Badeurlaub, haben wir schon oft gemacht. Ist richtig schön. Alles klar, was gewünscht wird, wird offen ausgesprochen Boldi. Möchtest Du Kinder haben?", fragte Vano.


    Boldiszàr
    »Danke, Vano, ich hoffe, ich bin nie in der Lage, dich anschnorren zu müssen. Du hast Angst vor dem Erblinden, versteh ich. Aber auch dann bin ich da, dann sehe ich für uns zwei. Falls das wirklich passiert, wirst du mich einarbeiten und dann führen wir die Choucas zusammen. Du gibst Kommando und ich sag, was an Deck los ist. Und schwimmen im Meer geht auch blind oder? Das soll jetzt nicht patzig klingen. Aber es gibt auch Leute ohne Arme oder ohne Beine. Du wärst recht mobil unterwegs und könntest dich um das meiste selber kümmern. Und für den Rest hast du mich. Kinder? Was will ich mit noch mehr Kindern, ich hab 11 davon«, stöhnte Boldiszàr.


    Silvano de Mancini
    "Du musst nicht schnorren, das meine ich doch. Du musst nicht betteln, schnorren, fragen. Du darfst es Dir einfach nehmen. Ich hatte generell vor Dich auf der Choucas einzuarbeiten. Zudem wenn Du von Stand bist, kannst Du die Kapitänsausbildung absolvieren. Ich möchte Dich ausbilden Boldi, allerdings hoffe ich Du bleibst auf meinem Schiff. Falls Du jemals ein eigenes unter Deinem Kommando hast, sollten wir trotzdem gemeinsam reisen. Ich weiß, dass Du es nicht patzig meinst, hör auf Dich ständig zu entschuldigen oder zu rechtfertigen Schatz. Eines vorneweg - gleich was Du sagst, ich gehe immer davon aus Du meinst es gut mit mir. Also keine Erklärungen, keine Entschuldigungen, keine Rechtfertigungen, wird schon seinen Grund haben. Sowas brauchst Du nicht, sowas benötige ich nicht. Erzähl einfach frei weg, was Dir einfällt, oder wenn Du mir eine Ansage machen möchtest, mach es. Das hast Du vorhin doch auch, sprich schmink Dich nicht mehr, war keine Bitte, sondern ein Befehl. Könnte man das Diskutieren anfangen, oder hinnehmen, dass Du es gut mit mir meinst. Ich gehe von Letzterem aus. Du bist mein Mann nicht mein Feind. Ich hatte mal darüber nachgedacht, über Kinder. Also über eines, einen den ich ebenso aus dem Heim hole, wie mein Vater mich. Aber 11 Kinder ist schon eine stolze Zahl. Benehmen sich Deine Leute echt so? Dann habe ich, 142 Kinder und 8 Backfische".


    Boldiszàr
    »Nein, sie sind in Ordnung, nur anstrengend. Die Disziplin ist so weit in Ordnung, aber manchmal fragt man sich, ob die mitdenken und wenn ja, mit welchem Körperteil. Du musst immer schauen, dass sie keinen Mist machen und den Lahmärschen unter ihnen in den Hintern treten. Enmal nicht hingeschaut und schon rennt Robby weg und Patti lässt sich fressen. Etienne wird harte Arbeit haben. Ich bin nicht gewohnt, über so was zu reden oder überhaupt viele Worte zu verlieren, Vano. Drum bin ich unsicher. Ich kann gut Kommandos geben, den Rest lerne ich gerade erst. Drum fiel mir die Ansage leicht. Ein Kind aus dem Heim, schöner Gedanke ... ich werd ein Auge auf Sacha haben.«


    Silvano de Mancini
    "Wie hat sich fressen lassen? Wo waren denn die anderen als er gefressen wurde? Wer hat ihn gefressen? Robere ist Dein Bruder der stiften ging, ich weiß. Das hast Du mir erzählt, Sacha sieht ihm ähnlich. Vielleicht ist das ein Grund, warum er zurückkommen mag oder wird. Ein guter Grund zur Überzeugung. Über manche Dinge zu reden ist nicht leicht, dass weiß ich Boldi. Aber gerade dann muss man es versuchen, sonst knallt es nachher grundlos und davon haben wir beide nichts. Wenn ich Dir nicht sage wovor ich Angst habe, kannst Du es nicht wissen. Ahnen möglicherweise, aber wissen nicht. Und davon auszugehen, dass Du Dir das schon irgendwie zusammenreimst ist Stuss. Drum sage ich es Dir oder versuche es zu umschreiben, wenn mir das Sagen schon Angst macht. Disziplin muss sein, ohne geht nichts. Gerade bei so einer Truppe die so eng zusammenarbeitet wie Deine oder auch meine. Bei Euch sind Frauen ebenfalls verboten nicht wahr? Ich hatte einfach vor einem Kurzen das zurückzugeben, was ich auch bekam. Du kannst ja mal darüber nachdenken, ist ja noch einige Jahre hin Boldi. Wen Du hier Deinen Dienst beginnst, wo möchtest Du zuerst anfangen?", fragte Vano. "Und erzähl mir von Dingen die Du magst. Beispiel, ich mag das Meer, ich liebe Schiffe, besonders meine, ich liebe Pudding in jeder Sorte besonders Caramell, ich liebe Rum und Zucker, ich liebe Kaffee und Tabak, Fischsuppe und ganz doll Dich".


    Boldiszàr
    »Ich mag dich auch sehr, Vano, das an erster Stelle. Dann die Handvoll Leute, die mir nahestehen. Ansonsten, muss ich gestehen, gibt es mehr Dinge, die ich hasse als solche, die ich mag. Was mich zum Platzen scharf gemacht hat, war, wie du nackt das Himmelsauge kalt gemacht hast. Aber solche Dinge meinst du vermutlich nicht. Ich mag einfach, wenn alles seine Ordnung hat und es keine Zwischenfälle gibt. Wenn alles flutscht und man sich über nichts ärgern muss. Eine gemeinsame Rauchstange zu Feierabend oder ab jetzt Kautabak. Was Leckeres zusammen essen, egal was. Genießen, dass man lebt und die Ratten in den Löchern geblieben sind. So was. Ich bin ein einfacher Mann, Vano. Ich brauch nicht viel, um glücklich zu sein. Patti war einer unser Jüngster. Wer ihn gefressen hat, kann man nur mutmaßen ... ich hoffe nicht, dass es Robby war. Ich find`s übrigens klasse, dass du mich ausbilden willst, da bin ich sofort dabei, schon allein für Notfälle. Und ich werd dir nicht davonsegeln, wir bleiben auf einem Schiff. Willst du ein Baby oder ein älteres Kind haben?«


    Silvano de Mancini
    "Ich würde genau den nehmen, den niemand haben will Boldi, egal wie alt. Thema gefallen oder nicht gefallen, doch sowas gehört dazu. Es macht Dich scharf wenn ich töte? Nun bei den Krokos wirst Du dann vermutlich dauergeil sein und ich ziemlich wund, allein die Vorstellung mach mich gerade geil. Da ticken wir gleich, alles muss seine Ordnung haben, alles muss seinen Platz haben, alles hat hier seinen festen Platz. Zusammen essen bedeutet so viel... wen magst Du denn? Dass musst Du mir sagen, leider kenne ich Deine Leute noch nicht. Stell sie mir vor Boldi. Meine Leute lernst Du am besten bei einem Pokerabend kennen, oder würfelst Du lieber? Ich werde Dir alles beibringen was ich weiß, sogar unsere sagen wir mal Kultur. Und unseren Scheiß und Schabernack, alles. Was möchtest Du gerne mal im Leben ausprobieren? Egal was? Ich mag solche Gedankenspiele gerne, wundere Dich nicht. Also ich würde gerne mal am Hof in diesem riesigen Planschbecken baden mit dieser Wasserfontaine, aber ich glaube das war nie zum baden gedacht".


    Boldiszàr
    Boldiszàr schaute einen Moment perplex. »Du meinst den Springbrunnen? Der ist nur Zierwerk und da ist im Sommer Entengrütze drin. Zum Baden ist der nicht gedacht. Meine Leute sind nicht zahlreich. Es sind Belly, Robby, Etienne und Raoul von der C. Dann noch ein paar entferntere Kumpel, aber das ist der harte Kern. Ja, das macht mich extrem scharf, wenn du wen richtig fertig machst. Ich hoffe immer, dass mal wer so richtig Mist baut, damit du ihn zusammenfaltest bis er am Boden liegt und heult oder endet wie das Himmelsauge.« Er grinste lüstern. »Ich spiele alles mit, was ich nicht kann, bringt ihr mir bei. Ich bin auf die Mannschaft gespannt. Was ich gern mal ausprobieren würde? Einmal einen ganzen Tag den Arsch nachgetragen bekommen. Nur gammeln und jeden Wunsch erfüllt bekommen«, träumte er.


    Silvano de Mancini
    "Das ist leicht, den Wunsch kann ich Dir erfüllen sobald ich wieder fit bin. Ich bleibe einfach ein paar Tage länger krank und verwöhne Dich als Dankeschön. Nein das sind echt nicht viele Boldi, aber wenn es echte Freunde sind, zählt jeder einzelne von ihnen extrem viel. Es kommt so gut wie gar nicht vor, dass ich irgendwen körperlich bestrafen muss. Es kam vor, aber die Leute sind nicht mehr hier, sowas geht über Bord. Unzuverlässigkeit kann man sich auf See nicht erlauben und Du musst auch glaubhaft bleiben. Alles für Deine Leute. Ein fauler Apfel geht nicht, weg damit. Was nicht an Bord gebraucht wird, geht über Bord. Einfache Regel. Aber das Himmelsauge war schon ein starkes Stück, Parcival ist tot oder? Wie magst Du es gerne, wenn Du Dir aussuchen könntest wie? Egal wie, erzähl mir Deine schmutzigsten Fantasien. Meine geht folgendermaßen. Du rollst Dich morgens auf meinem Rücken, schlingst mir einen Arm um den Hals und drückst Deinen Kopf an meine kaputte Gesichtshälfte und dann gibst Du es mir ganz langsam, ruhig ab und an fest, aber langsam muss es sein. Danach waschen wir uns gemeinsam, so liebe ich es am Morgen. Springbrunnen, genau so heißt das Ding. Meinst Du da kam ich drauf? So ein Scheiß fällt mir manchmal nicht ein, dafür kenne ich andere Begriffe oder benutze sie. Dann komme ich mir nach einer Zeit fremd vor an Land. Total bekloppt. Wen hast Du schon mal verhaftet? Und ist das mit der Leibesvisitations echt?".


    Boldiszàr
    »Das verschieben wir, bis du wieder richtig fit bist und nicht erst gerade so wieder deinen Dienst verrichten kannst. Aber dann nehme ich das Angebot dankend an. Falls mal wieder ein fauler Apfel an Bord ist, den du eh ins Wasser schmeißt ... tust du mir den Gefallen und ärgerst ihn vorher noch ein bisschen? Am besten bei uns in der Kajüte und du kannst ihn auch ficken. Das wäre meine schmutzige Fantasie. Ich hab sonst keine, mir fehlt da völlig die Erfahrung. Wir müssen erstmal gemeinsam alles ausprobieren. Was du beschreibst ist romantisch, so machen wir das, wenn es dir besser geht. Ich mach es dir langsam und sanft. Warum soll ich mein Gesicht an deine Narbe legen? Ich mach das gern, ich will aber wissen, warum. Ja, Parcival ist tot. Und weich wie Hirnmasse, keine Ahnung, was da war. Benito sollte ihn obduzieren. Klar hab ich schon wen verhaftet. Einer davon war die Pest, die mir mein Gesicht zerstört hat. Der hat eine ganz besondere Leibesvisitation bekommen, von der halben Einheit.«


    Silvano de Mancini
    "Weil ich Dich liebe und Dir bedingslos vertraue, darum sollst Du Dein Gesicht auf meine ungeschützte Seite drücken. Ich mache alles mit dem Kerl, alles was Dich scharf macht Boldi aber ficken werde ich ihn nicht. Du auch nicht. Sex hat da nichts verloren, Sex ist der körperliche Ausdruck von Liebe. Das was aus zweien eins werden lässt. Das hat für mich nie was mit Gewalt oder Bestrafung oder so zu tun. Meinen Schwanz wende ich nicht als Waffe an und in der Ehe gehört einem alles gemeinsam. Also Deiner und meiner, sonst hat keiner ein Anrecht darauf. Das gilt auch für Deinen Schwanz. Von mir aus schieb dem sowas was rein, aber niemals Deinen Schwanz. Wenn Du bestraft hast und Dich danach abreagieren möchtest, ich bin für Dich da. Aber das heißt übersetzt dann, wir hatten eine gute Jagd Schätzchen, wie gut zeige ich Dir jetzt. Aber Sex ist für mich pure Nähe, das bekommt kein Feind. Natürlich kenne ich nicht nur Kuschelsex, es gibt auch Sex wo man einfach total geil ist und seinen Kerl sofort braucht und das nicht gerade sanft. Aber auch nicht brutal, sondern man sehnt sich nach jemanden, so wurde es mir mal erklärt. Freut mich dass Du am Probieren Spaß hast, ich auch. Ich kenne auch nicht so viel, aber was mir Spaß macht schon. Also ich bin jetzt kein Kunstturner in der Hängematte, mir kommt es darauf an das wir Spaß dran haben, nicht ob es was tolles kompliziertes ist, dass kann ich mir mittendrin eh nicht merken. Wer kann sowas? Lebt der Kerl noch der Dich aufgeschlitzt hat? Wie heißt er? Nun die hat er sich wohl auch verdient. Eine freundliche Leibesvisitation kannst Du ja mal mir spendieren", schlug Vano vor. Was isst Du denn gerne?", fragte Mancini neugierig.


    Boldiszàr
    »Ich wollt mich nicht an dem zu schaffen machen, ich wollte dir nur zuschauen und mir dann meinen Teil bei dir abholen. Ich mach mir nicht selbst die Finger schmutzig, aber ich schau gern zu. Wo wir bei der Frage wären ... stört es dich, wenn ich bei anderen zuschaue? Der Kerl, der mir das antat, lebt nicht nur, sondern erfreut sich bester Gesundheit. Hat auch noch eine Stelle bei den Bütteln erhalten. Antoine Davout. Dir kann ich auch gern mal eine Leibesvisitation spendieren«, grinste er. »Aber so, dass du sie mögen wirst.«


    Silvano de Mancini
    "Du meinst Appetitanreger, ja die sind erlaubt. Dafür gibt es Bücher, Bilder, Heftchen, oder Aufführungen, oder einen Ausguck. Nur zu, wir müssen uns schließlich richtig kennenlernen und so eine Leibesvisitiation kann da helfen. Du bekommst alles, statt nur einen Teil Boldi. Ich versenk ihn nicht woanders. Wünsche der Umgestaltung hier? Oder bist Du zufrieden? Du wolltest ein Sofa oder sowas, immer noch? Antoine Davout, ein Büttel, wo dient er?", fragte Vano und hielt Boldi seinen Kaffeebecher hin.


    Boldiszàr
    »In Beaufort dient die Sau«, knurrte Boldiszàr. »Er ist kein richtiger Büttel, der ist nur zum Kaffeekochen zuständig und zum Post verteilen, der kann nicht mal schreiben. Ich hab ihn im Auge und hoffe immer, dass er so richtig auf die Fresse fliegt. Bisher tat er mir den Gefallen nicht.« Er nahm Silvanos Unterkiefer vorsichtig in seine Hand und drehte ihn sanft, damit die entzündete Narbe nicht wieder zwickte. Er schaute ihn sich an und küsste ihn dann. »Vano in seiner ganzen Pracht, alles meine, nur für mich. Das meinte ich vorhin mit Luxus. Ich bin reich, Vano, weil ich dich habe. Ich kann es immer noch nicht ganz begreifen.«


    Silvano de Mancini
    Vano zwinkerte seinem Mann mit dem gesunden Auge zu. "Oh das wirst Du schon noch. Ich kann mein Glück auch kaum fassen, ich dachte den Rest der Fahrt verbringe ich allein. Wie die meiste Zeit, aber wir habe uns nicht gefunden Boldi, wir haben uns wiedergefunden, dass ist das Besondere. Ich glaube es sollte immer so sein und Bellamy weiß es. Was macht Dein Bruder eigentlich jetzt? Möchtest Du die Narbe einmal richtig angucken? Wenn Du Dich traust, nur zu. Ehe ich es vergesse, ich benötige eine Personenbeschreibung von Antoine", flüsterte Vano und küsste Boldi.


    Boldiszàr
    »Wenn ich darf, dann lass mich mal schauen, wenn die Narbe abgeheilt ist. Sie ist ein Teil von dir und ich will alles von dir kennen. Belly weiß mehr von den Menschen, als man ihm auf den ersten Blick zutraut. Er wirkt roh, brutal, eine Urgewalt und er kann vollständig kaltherzig sein. Aber wenn man ihn in einem guten Moment für ein Gespräch erwischt, merkt man, was für eine hervorragende Menschenkenntnis er hat. Ich gehe so weit zu sagen, ich kenne niemanden, der Menschen so gut durchschaut wie er. Mit Belly an der Seite braucht man kein Himmelsauge, um zu wissen, was im Gegenüber vorgeht oder ob es dir Wahrheit spricht. Toni, der Drecksack ... er ist ungefähr so alt wie wir, groß und kräftig und man sieht ihm das Training an, dass er scheinbar doch irgendwie bekommt. Er ist braun gebrannt wie ein Rakshaner und dazu strohblond. Haar vom Schnitt her ähnlich wie ich sie trage, aber mit Seitenscheitel. Braune Augen und einen Oberlippen- und Kinnbart. Es ist zum Kotzen, dass ich das sagen muss, aber er sieht für viele wohl attraktiv aus.«


    Silvano de Mancini
    "Noch Schätzchen, aber nicht mehr lange. Ich werde ihm die Mundwinkel bis zum Kieferknochen aufschlitzen, ich werde ihm ein ewiges Lächeln zaubern, in Deinem Namen mit dem Haken. Das wird unschön für Toni, ich hoffe er ist nicht empfindlich. Eine Liebeserklärung an Deinen Bruder, aber er hat sowas ziemlich schnell raus, siehe uns beide. Und er wusste, dass ich ihm die Kekse wegfressen wollte. Du kannst auch jetzt gucken Boldi, dann weißt Du wie ich am schlimmsten aussehe und es kann nur besser werden. Er dient jetzt Ciel oder? Was machen die beiden nach dieser Ruinensache?", fragte Vano und lehnte sich an.


    Boldiszàr
    »Wenn du das machst ... dann hast du einen Wunsch frei. Egal, was es ist, wenn ich ihn erfüllen kann, bekommst du ihn. Dann soll er schauen, wie er gleichzeitig essen und verhindern will, dass Dreck in die Wunde kommt. Am besten wäre es, ihn eine Weile ohne Behandlung festzusetzen - dann macht er das selbe durch, wie ich. Mann, jetzt bin ich geil. Wenn ich nicht dabei sein sollte, dann lassen wir uns das zusammen von Jules noch mal zeigen, ja? Die Liebeserklärung an meinen Bruder ist hoffentlich in Ordnung, weil du sagtest, das soll ich nicht. Aber er ist mein Großer. Ja, er dient Ciel. Ich denke, der wird sich anschließend was Neues suchen, anstatt den dringend nötigen Urlaub einzulegen. Ich den dringend nötigen Urlaub einzulegen. Belly muss dann mitziehen.« Er streichelte mit dem Daumen Silvanos Gesicht und sah sich die Narbe an, von der Wange bis hinauf zum Auge. »Ich würd dir einen Kuss drauf geben, damit es besser heilt ... aber ich glaube, dann heilt es noch schlimmer.«


    Silvano de Mancini
    Vano streichelte Boldi kurz den Schritt. "Du kannst nicht dabei sein, oder nur versteckt, denn Dein Gesicht erkennt er. Gut so... den er wird nach der Rache Dein Gesicht in seinem eigenen sehen. Ich schütte ihm ungelöschten Kalk ins Gesicht, dann trägt er Verätzungen davon. Nur wenig, minimal, ein Hauch von nichts, damit die Wunden sich entzünden und eitern, dass es Wundbrand gibt. Mehr nicht, er soll sich ja nicht in seine Bestandteile auflösen. Du fühlst Dich gut an, komischerweise fühlst Du Dich überall stark an, sogar im Schritt. Bellamy kann uns auf einen Urlaub begleiten, sogar Ciel, wenn seine Hoheit das möchte. Nicht drauf küssen, Du wirst davon krank. Die Wunde nässt noch, dass Zeug muss erst raus und abfließen. Aber sobald sie wieder trocken ist, lasse ich Fran die Behandlung durchführen. Halt meine Hand dabei in Ordnung? Ich gehe sonst ein vor Angst. Ich hoffe danach ist alles gut. Er hat es jedenfalls so erklärt".


    Boldiszàr
    »Willst du ihn überleben lassen?«, fragte Boldiszàr. Dann fragte er eine Weile nichts mehr, weil er nicht denken konnte, wenn Silvano sich zärtlich in seinem Schritt zu schaffen machte. Erst, als er sich gesammelt hatte, konnte er weitersprechen. »Du willst das Auge also wirklich zunähen lassen. Vielleicht hast du dann keinen Ärger mehr. Aber trotzdem da nicht mehr schminken, in Ordnung? Ich werde da sein und deine Hand halten.«


    Silvano de Mancini
    "Ich habe es Dir versprochen, ich werde mich nicht mehr schminken. Dort garantiert nicht mehr Boldi, dass hat mir wirklich gereicht. Du warst richtig knuffig zu mir. Das vergesse ich Dir nicht. Wollen wir uns noch ein paar Stunden in die Hängematte legen? Lust? Natürlich muss er überleben, sonst ist das doch keine Strafe. Wir laden Deinen Bruder und seinen Herrn zu einem Urlaub ein. Wenn sie Lust dazu haben, nehmen wir sie mit", erklärte Vano und lehnte sich glücklich an Boldi an.


    Boldiszàr
    »Legen wir uns aufs Ohr. Du brauchst Ruhe und ich leiste dir Gesellschaft. Wenn du was brauchst, sag es, dann hol ich es dir.« Er drückte die Hängematte runter und half Silvano hinein, dann legte er sich dazu. Er versuchte, möglichst wenige Erschütterungen zu verursachen. »Du willst Prince Ciel mitnehmen? Das ist ein mutiger kleiner Kerl und man kann sich drauf verlassen, dass er seine Vorhaben ordentlich durchführt, aber er ist auch ein Moralapostel vor dem Herrn. Überleg dir das. Und du hast dann die Verantwortung für Papas Buben. Der Duc hängt sehr an seinen Kindern. Andererseits hätte das den Vorteil, dass Bellamy bei uns wäre. Ich glaub nicht, dass Ciel den rausrückt.«


    Silvano de Mancini
    Vano kroch ganz nah zu Boldi und schmiegte sich an ihn an. "Danke für Deine Hilfe. Nun wenn es die beiden nur im Doppelpack gibt, dann nehmen wir sie so. Auf uns selbst passen wir auch auf und wenn er so ein harter Hund ist, wie gesagt wird, umso besser. Ein Moralapostel? Dass kann uns gleich sein, sind wir ja auch", antwortete Vano und küsste Boldi auf die Brust. "Ich freue mich dass Du hier bist Boldi und ich bin glücklich dass Du meinen Antrag angenommen hast. Du nun doppelt mir", sagte Vano liebevoll und kraulte Boldi zärtlich.


    Boldiszàr
    Boldiszàr drehte sich halb auf die Seite, damit Silvano sich bequemer einkuscheln konnte. Er legte den Arm um ihn. »Verlobungsringe wünsch ich mir, Vano. Jeder soll es sehen. Dann ist es gebongt, wir nehmen die zwei mit. Jetzt musst du nur noch den Prince davon überzeugen.« Er wollte ihn knuffen, konnte es sich aber gerade noch verkneifen. Stattdessen zog er ihn an sich und streichelte ihm die Flanke. »Ruh dich aus«, befahl er.


    Silvano de Mancini
    "Aye Käptn", antwortete Silvano und verkniff sich das Grinsen. "Verlobungsringe und Eheringe, bekommst Du. Ja jeder soll es sehen und jeder wird es auch sehen Schatz. Ich werde den Princen einladen. Falls Fran auf Visite kommt, weck mich bitte. Schlaf schön Schatz", sagte Vano und küsste Boldi auf den Mund ehe er sich einmummelte.