• Kajüten Koma



    Silvano de Mancini
    Seitdem sie wieder an Bord der Choucas waren, hatte sich Bellamy kaum bewegt. Er lag die ganze Zeit auf dem gewaltigen Kartentisch. Zuerst mit Ferrau und Ciel. Nun allein, aber er lag dort immer noch wie ein gestrandeter Wal und schien sich keinen Milimeter gerührt zu haben. Silvano zog seinen Mann mit in ihr nautisches Quartier und deutete auf seinen Schwager. "Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Aber er lebt", grinste Vano.


    Boldiszàr
    Boldiszàr war nicht beunruhigt. Es musste schon Einiges geschehen, damit er begann, sich um irgendwen Sorgen zu machen. Er trat an den Kartentisch und klopfte Bellamy auf die flache Wampe. »Na?!«, sagte er laut genug, um ihn zu wecken, falls er schlief.


    Silvano de Mancini
    "Soll ich mal rufen?", bot Vano hilfreich an.


    Boldiszàr
    Boldiszàr grinste. "Brüllen kann ich auch. Lass uns gleichzeitig brüllen. Wir brüllen 'Schwanz'. Nach drei." Er begann: "Eins, zwo, drei", holte tief Luft und brüllte Bellamy von der Seite an: "SCHWANZ!"


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy kratzte sich den Bauch, kratzte sich ausgiebig den Schritt und rollte sich auf die Seite, das Kissen stopfte er sich wieder unter dem Kopf zu Recht. Wer es ihm gegeben hatte, oder wer ihn zugedeckt hatte wusste er nicht. Aber als zwei neben ihn SCHWANZ brüllten, als gäbe es kein Morgen, war er mit einem Satz vom Kartentisch gesprungen und hatte Kampfhaltung eingenommen, obwohl er ziemlich verwirrt dreinschaute. Silvano grinste ihn mit verschränkten Armen an und Boldi stand verräterisch nah neben seinem Mann. Die zwei Früchtchen! "Geht es Euch gut? Man warum erschreckt Ihr mich so? Zuerst lasst Ihr mich stundenlang warten und dann das. Ihr schuldet mir eine Nummer", lachte Bellamy und knuffte Boldi.


    Boldiszàr
    »Zu spät, du hast sie verpasst«, sprach Boldiszàr mit tiefem Bedauern.


    Bellamy Bourgeois
    "Verpasst...", echote Bellamy und schaute ziemlich bekümmert. "Naja besser verpasst, als das was ich vermutet habe. Ich hatte schon die Befürchtung, dass Du nicht weißt, wie es geht. Oder noch schlimmer, dass Euch beiden Händchenhalten ausreicht und ihr nur platonisch eine Beziehung führt, außer mit ein paar Küsschen hätte ich da wohl nicht rechnen können", grinste Bellamy.


    Silvano de Mancini
    Vano lehnte sich an Boldi an und grinste breit. "Dein Bruder kennt Dich schlechter als ich dachte. Aber dafür kenne ich Dich fast in- und auswendig. Du kannst ihm sagen, dass ein Dreier Tabu ist. Ach und ich habe was für Dich, ein Geschenk Boldi-Baby", erklärte Vano liebevoll. "Ich hoffe es gefällt Dir, weil ich da Deinen Geschmack nicht kenne. Aber da Du blond magst, was ich hoffe, was blondes für Dich. Komm mit", bat Vano.


    Boldiszàr
    »Nur Händchenhalten?«, fragte Boldiszàr verständnislos und schüttelte den Kopf. »Wer kommt auf so was. Da kann man sich nicht so einen anziehenden Mann wie Vano halten, das hält ja keiner aus. Ich wusste am Anfang echt nicht, wie es geht, aber jetzt weiß ich es. Man muss nur ein möglichst schweres Massivholzmöbel rumschmeißen, wie den Kartentisch, und schon bekommt man die Nummer. Geht ganz leicht. Ein blondes Geschenk?« Boldiszàr überlegte, dann verzog sich sein Gesicht. »Aber keine Perücke! Oder doch?«


    Silvano de Mancini
    "Was hast Du gegen Perrücken? Oder nur gegen blonde Perrücken? Händchenhalten ginge auch, wenn die eine Hand in der Hose ist", lachte sich Vano schlapp. "Danke für das Kompliment, wie heißt es? Früher war ich bildschön, heute ist nur noch das Bild schön. Aber das hast Du echt lieb gesagt. Nein es ist keine Perrücke, es lebt. Und nein es keine lebende Perrücke, komm mit", bat Vano erneut.


    Boldiszàr
    »Bei mir würde Perücke scheiße aussehen. Das wäre, wie wenn Belly eine Perücke tragen würde. Bei dir ist das was anderes, aber du bist auch von Stand. Da passt das.« Er klopfte Bellamy auf die Schulter und folgte seinem Manne, gespannt auf das Geschenk. Aber irgendwie war es ihm auch ein bisschen unheimlich. Hoffentlich drehte er ihm jetzt keinen Diener an oder so was.


    Bellamy Bourgeois
    "Ich komme mit wenn ich darf. Nun keine Ahnung, ich könnte auch Möbel umwerfen, aber ich habe keinen den ich beeindrucken könnte. Jedenfalls nicht hier an Bord. Vielleicht einen kleinen Lustsklaven", grinste Belly breit, wurde aber schlagartig ernst als in Vano so giftig musterte, als wollte er ihm die Eier abschneiden.


    Silvano de Mancini
    "Lustsklave...", schnaubte Vano und schüttelte den Kopf. "Also wie gesagt, es ist blond. Er ist blond und lieb", erklärte Vano und führte Boldi in den Vorratsraum neben der Kombüse. "Der ist für Dich. Ich wusste nicht ob Du Pudel magst, aber wenn muss es ein Hund sein der schwimmen kann. Für Dich Schatz", sagte Vano und küsste Boldi liebevoll.


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    Boldiszàr
    Etwas verunsichert guckte Boldiszàr auf den kleinen Hund hinab, der eine verblüffende Ähnlichkeit zu ihm selbst aufwies. Er war klein, kompakt und muskulös. »Der guckt freundlich«, fand Boldiszàr und beobachtete den herumschnüffelnden Hund. »Und was mach ich jetzt mit dem? Ist das ein Welpe?«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy schüttelte den Kopf. "Nein ein Jährling oder so. Aber der sieht wirklich freundlich aus. Na keine Ahnung, was man so mit einem Hund macht. Du musst ihm erstmal einen Namen geben und dann erziehen. Passt doch, Dein Mann ist blond und hat einen schwarzen Hund. Du hast schwarze Haare und einen blonden Hund. Schönes Geschenk", freute sich Belly für seinen kleinen Bruder.


    Silvano de Mancini
    "Wohl wahr", stimmte Vano zu. "Also er benötigt einen Namen. Und Du bringst ihm alles bei, was er können soll. Und wenn Du mal alleine bist, hast Du Gesellschaft, einen Kumpel. Er wird immer für Dich da sein, man weiß ja nie was passiert. Ohne Fou wäre es mir auch an manchen Tagen sehr beschissen gegangen. Oder besser gesagt noch beschissener, wenn so eine Steigerung möglich wäre. Damit kommen wir zu Deiner ersten Aufgabe an Bord, Bauchreib-Boldi. Es klingt nicht wichtig, ist es aber. Du wirst Dich bitte mit um Fou kümmern. Das heißt ihn füttern und versorgen. Und wenn er gegessen hat seinen Bauch reiben damit er sich lösen kann. Leg hinten was unter. Er macht drauf. Dann sack es ein und werf es von Bord. Ganz einfach. Er ist schon alt, ich bekam ihn 188, er hat 15 Jahre auf dem Buckel. Drum geht nicht mehr alles so wie es sollte. Machst Du das?", bat Vano.


    Boldiszàr
    »Gar nichts wird passieren, du wirst bei mir bleiben, bis wir alt und schrumplig sind und ich bei dir. Ich nenne ihn Roderich«, legte Boldiszàr fest. »Roderich, Sitz! Wobei, ist das überhaupt ein Rüde? Hoffentlich verträgt er sich mit Vanos Pudel!« Der Hund schnüffelte auf dem Fußboden herum, ohne Anstalten zu machen, dem Befehl nachzukommen. Boldiszàr versuchte es ein zweites Mal: »Ich hab Sitz gesagt! Du sollst Sitz machen, hörst du?« Der Hund hörte nicht. Verzweifelt schaute Boldiszàr Silvano an. »Roderich folgt nicht. Fou den Bauchreiben, das kann ich machen. Du musst nur sagen, wie oft ich ihn füttern muss, damit wir das nicht doppelt machen und er so fett wird wie ich.«


    Silvano de Mancini
    Vano umarmte Boldi fest und griff ihm wie üblich in den nicht vorhandenen Hüftspeck um ihn zu sich heranzuziehen. Er drückte sich fest an ihn und küsste ihn liebevoll. "Das hoffe ich für uns beide und nichts was ich mir sehnlicher wünsche Boldi. Du bist nicht fett. Du bist gut gebaut, rede Dir keinen Stuss ein. Roderich ist kein Rüde, da er zwei Schwänze hat. Einen vorne, einen hinten. Warte ich versuche es", sagte Vano. "Sitz Roderich", sagte er freundlich und drückte ihm den Hintern nach unten. "Mit Hilfe gehts, schau nur", lachte Vano. "Also Fou bekommt dreimal am Tag, Frühstück, Mittag und Abendessen. Dann wartest Du ein paar Minuten und reibst seinen Bauch. Eine Schale voll holst Du ihm aus der Kombüse. Um das Futter musst Du Dir keine Sorgen machen, dass bekommst Du vom Smutje. Freust Du Dich? Ich hoffe er gefällt Dir. Ich wollte Dir etwas Lebendiges schenken, damit Du nicht mehr allein bist. Also falls ich mal weg muss. Kann ja auch mal sein, sprich irgendwas dienstliches. Ich muss nochmal mit dem Duc wegen Dir reden", sagte Vano und strich Boldi die Haare glatt.


    Boldiszàr
    »Klar freue ich mich! Der sieht aus wie ich mit deiner Haarfarbe. Ich weiß nur nicht, was ich jetzt alles mit ihm machen muss, weil ich noch nie einen Hund hatte. Wohin willst du ohne mich gehen? Ich dachte, ich kann mitkommen. Oha!« Ihm fiel etwas ein. »Vano, du musst unbedingt was tun! Du musst Robby sagen, dass er die Tiere nicht essen soll, sonst werden die bald nacheinander verschwinden! Sag ihm das! Hoffentlich hat er noch keins gefressen«, stöhnte Boldiszàr gestresst und versuchte, den Hund hochzuheben. Roderich zappelte und sprang wieder herunter.


    Silvano de Mancini
    "Er muss selbst laufen. Ich werde mich drum kümmern und es ihm sagen. Roderich und Fou sind unantastbar, wie jedes Tier hier. Begleite mich bitte zu ihm. Wir trennen uns nur, wenn es nicht anders geht Boldi, dass ist klar. Mein nächster Amtsbesuch wäre bei meinem alten Ausbilder, ich möchte ihn um Hilfe bitten. Begleite mich, dann stelle ich ihn Dir vor. Und wie gesagt, ich möchte Dich gerne meinen Eltern vorstellen. Aber jetzt zu Robere", sagte Vano und machte sich direkt auf den Weg nach vorne in den Bugraum.


    Silvano de Mancini
    Als er Robere sah gesellte sich Vano zu ihm. "Boldi klärte mich über Dich auf Robere. Zur Info für Dich, hier an Bord sind die Tiere unantastbar. Das gilt vor allem für meinen schwarzen Pudel Fou Fou, für Boldis Hund Roderich, für Monsieur Klaue den Bordkater und für das Huhn "Huhn" des Kochs. Keinem der Tier darf ein Leid geschehen, sonst muss ich das wie einen Mord sanktionieren. Das teile ich Dir in aller Freundschaft mit. Verstanden?", hakte Vano nach.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro öffnete die Augen, weil Silvano ihn ansprach. Das Erste, was er feststellte, war, dass Patti nicht mehr dort lag, wo er sich auf dem Fußboden eingerollt hatte. Im ersten Moment fürchtete er eine Moralpredigt, weil Patrice gepetzt hatte, doch stattdessen ging es nur um irgendwelche Viecher. »Nenn mich Tekuro oder Robby«, forderte er Silvano auf. »Nicht Robere. Es sei denn, du hasst mich. Denn ich hasse diesen Namen.« Er tastete rüber zu seinem Vater und rutschte näher an ihn heran, so dass sie sich berührten. »Ich fress deine Viecher nicht. Ich bin noch satt von der letzten Mahlzeit.« Er grinste sein frisches Piranhagrinsen. »Jemand Patti gesehen?«


    Silvano de Mancini
    Vano musterte Robbere ernst. "Zuerst heißt dass hier an Bord Aye oder Ja Käptn. Das war ein freundlich verpackter Befehl. Und solange Du auf meinem Schiff Schutz genießt, hast Du meinen Befehlen Folge zu leisten. Wir sind Verbündete, dass heißt nicht, dass Du Dich benehmen kannstwie Du möchtest. Ich hier hingegen schon. Die genannten Wesen sind Maaten also Kameraden wie Du. Dich frisst hier auch niemand. Das zur Erläuterung, Du musst vor mir nicht den starken Mann markieren, der bist Du nicht Tekuro, Du bist Schutzsuchender gewesen und ich helfe Dir gerne. Achte das. Deiner Bitte entspreche ich, da ich weiß wie falsch aufgezwungene Namen "schmecken", sie verursachen Brechreiz. Patti kann nirgendwohin gegangen sein, er ist an Bord. Also nochmal, hast Du das verstanden Tekuro?", hakte Vano nach.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Aye«, schnurrte Tekuro und räkelte sich zufrieden. Bei dieser friedlichen Reaktion zuckten Boldiszàrs Augenbrauen. Er wusste, sein Kumpel hatte gejagt. Tekuro lächelte und schloss die Augen wieder.


    Silvano de Mancini
    "Gut. Ich lass Dein Haustier zu Dir schicken sobald auf Sichtung", antwortete Vano und verkniff sich ein Schmunzeln. Er rempelte Boldi an und ging wieder zurück aufs Oberdeck, wo er es sich an der Reeling mit einer Rauchstange gemütlich machte. Er zündete zuerst die von Boldi an und stecke sie ihm in den Mundwinkel, ehe er sich seine eigene anzündete. "Ich liebe Dich", sagte er leise und schaute aufs Meer.


    Boldiszàr
    Boldiszàr nahm einen Zug und pustete den Rauch in Richtung Horizont. »Ich lieb dich auch, Vano«, antwortete Boldiszàr und küsste seinen Mann. »Wegen Robby, das behalte ich im Auge. Notfalls kriegt er den Arsch voll. Er ist Gast und hat sich hier zu benehmen, genau wie ich oder seine Beißerfreunde. Danke nochmal für den Hund. Der hört zwar überhaupt nicht, aber ich mag ihn. Ich hoffe, er muss niemals der Aufgabe nachkommen, für die er angedacht ist und mich über deine Abwesenheit hinwegtrösten.« Er legte den Arm um Silvano und sie rauchten gemeinsam.


    Silvano de Mancini
    Vano rutschte so nah auf, dass sie sich fest berührten. "Du bist hier kein Gast, Du bist ein Teil von mir. Und genau dass möchte ich offiziell. Ich werde noch einmal mit dem Duc reden. Und ich werde ihn zudem bitten, bei Dienstabtritt die Choucas erwerben zu dürfen. Für uns beide. Und ich möchte ein Privatschiff als Privatier kaufen, eines dass uns beiden gehört. Ledwick baut erstklassige Schiffe. Danke fürs Aufpassen Schatz, ach das mit der Erziehung wird schon. Also Du siehst ich plane auch alt zu werden, mit Dir", grinste Vano und legte Boldi einen Arm um die Schulter.