Urako hatte derweil das Innenleben des Geisterhauses auf den Kopf gestellt. Es war nur sehr wenig kaputtgegangen, aber einiges heruntergefallen und durcheinandergebracht. In seiner Panik hatte Urako sogar die Kleiderschränke aufgerissen und geschaut, ob Gasmi darin steckte, weil Düsterlinge gern in dunkle Löcher krochen. Auch alle großen Schubladen hatte er aufgerissen und das Sofa umgeworfen, weil Gasmi darunter stecken könnte.
Als er ihn nirgends fand, rannte er völlig von Sinnen nach draußen. Ihn scherte Morasa nicht und nicht der Greif, alles, was zählte, war sein verschwundener Mann. Varmi und Dave hatten den Schutz der anderen Geister, doch allein das schweigende Nichts wusste, was mit Gasmi geschehen war! Draußen hielt Urako einen Moment keuchend inne, nur einige Sekunden, in denen er dastand und fieberhaft versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen und sich einen Plan zurechtzulegen, wie er Gasmi finden konnte. Was war nur geschehen, wieso hatte Gasmi ihm nicht Bescheid gesagt, wo er hinging! Das kam nun davon! Hoffentlich hatte dieser vermaledeite Greif ihn nicht schon gefressen, weil Gasmi ein Verbündeter von Urako war, aber er würde es mit Sicherheit nachholen. Morasa hatte seinen neuen Freund garantiert instruiert, wer hier der Feind war. Gegen dieses Viech hatten sie keine Chance, er musste Gasmi finden und in Sicherheit bringen!
Einen Moment fuhr Urako sich mit den Krallen von der Stirn bis zum Hals durchs Gesicht. Das beruhigte ihn immerhin ausreichend, um eine Entscheidung zu fällen. Er beschloss, spiralförmig vom Geisterhaus ausgehend die Stadt zu überfliegen, so lange, bis er ihn gefunden hatte und an belebten Plätzen die Händler zu fragen, ob sie ihn gesehen hatten. Wenn dieser beschissene Morasa nicht wäre, hätte Dave nach Gasmi spüren können! Urako stieß ein wütendes Heulen aus, senkte die Hörner und nahm Anlauf.
Aus vollem Lauf stieß er sich in die Luft, schlug so stark mit den Flügeln, dass es klang wie knallende Peitschenhiebe und brachte sich rasch in große Höhe. Er machte sich nicht die Mühe, extra einen Aufwind zu suchen, wie er es sonst tat, sondern vergeudete seine Kraft zugunsten der höchstmöglichen Geschwindigkeit. Er raste in einer Spirale um das Geisterhaus, so dass sich unter ihm die Baumwipfel bogen und Blätter herabgerissen wurden, dann vergrößerte er den Kreis und zischte über das umliegende Viertel. Wo er entlangkam, flatterten die Gardinen wie Fahnen im Wind hinter ihm her. Bald verschwand er hinter den Hausdächern aus dem Blickfeld der Geister.