Firxas bekam dunkle Ohren, als Morasa ihn auf seine kurz gefeilten Klauen an Daumen und Zeigefinger ansprach. "Richtig geraten", sagte er, ohne darauf zu warten, dass Morasa das aussprach, was er dachte. Gut gelaunt teilte der Waldalb ihm mit, dass er ruhig gucken dürfte, was dazu führte, dass das heiße Gefühl an Firxas`Ohren sich auch auf sein Gesicht ausweitete. Firxas fiel nichts ein, was er darauf anworten sollte. Wenn er sich bedankte, klang das bescheuert. Irgendein frecher Spruch wäre angebracht gewesen, aber freche Sprüche waren nicht seine Stärke. Also sagte er nichts und guckte wahrscheinlich ziemlich verunsichert aus der Wäsche. Zum Glück redete Morasa gleich munter weiter, verkündete ihm seine Pläne zur Geißelnahme, die Firxas ein Stirnrunzeln abrangen und fragte ihn nach seiner Magie.
"Wasser- und Geistmagie", antwortete er. "Nicht sehr gut, weil ich nie auf einer Akademie war, aber es reicht, um sich damit irgendwie durchzuschlagen. Feuerbälle kann ich nicht schleudern, aber Wasserkugeln."
Da Morasa eh nass war, demonstrierte er das Ganze mit einer faustgroßen Wasserkugel, die er weich ließ und mit einer kleinen, beiläufigen Bewegung seiner Finger gegen Morasas Schulter warf, wo sie zerplatzte. Firxas grinste ein wenig entschuldigend, nahm aber nicht an, dass Morasa ihm den Spaß übel nehmen würde.
"Was Urako nach dir geworfen hat, sollte eigentlich ein Feuerfalke sein, ein sehr imposanter Zauber, wenn man ihn beherrscht. Er beherrscht ihn nicht, das wird nur so ein verkrüppelter Spatz bei ihm. Er ist ein magischer Stümper."
Diesmal war die Köchin freundlich und die Suppe duftete hervorragend. Morasa wirkte im ersten Moment wenig begeistert, aber schaufelte dann eine Schale nach der anderen in sich herein. Da es ein riesiger Topf war, musste auch Firxas nicht an der Fleischbeilage sparen, damit Morasa genügend abbekam. Der einzige Unterschied zwischen ihnen beiden war, dass Firxas sehr langsam aß und jeden Bissen gründlich kaute, während der Waldalb die Suppe samt Fleisch mehr trank als aß.
Als sie fertig waren mit Essen, sah Morasas Bauch deutlich verdickt aus und er überlegte, ob er Fleisch einstecken sollte.
"Ja, steck ruhig was von dem Fleisch ein, Morasa. Ich mach das auch."
Morasa bedankte sich noch einmal für seine Hilfe und strich ihm jetzt, obwohl er wach war, über seinen Kopf. Firxas drehte seinen Kopf in die Hand hinein und folgte ihr, als sie zurückweichen wollte, damit die Berührung noch ein wenig länger bestand. Morasa lächelte süß und fing schon wieder an zu essen. Firxas Kiefer mahlten. Er guckte auf die Schale mit der Grütze und auf den essenden Waldalb. Dann packte er Morasas Stuhl und zerrte ihn samt darauf sitzendem Waldalb an sich heran und legte die Arme um ihn. Er grunzte leise, lehnte seinen Kopf an Morasas nasses Haar und genoss dessen Nähe, während der Waldalb speiste. Seine Nüstern weiteten sich und er sog den körpereigenen Geruch ein, den er verströmte und der ihm gefiel. Alles an Morasa gefiel ihm.