Der Läuterungskreuzug

  • Nal war gemeinsam mit dem Comte Massimo de la Cantilion und dem Gargolye Komavan bereits einige Zeit unterwegs. Sie hatten sich in der Taverne zum Schluckspecht kennengelernt.


    Scheinbar hatte der Regen sie alle zusammen in dieses Haus geführt, dennoch war dies ein großes Glück für sie alle. Nal hatte einen Reisebegleiter gefunden, der mit seinem ganz besonderen Gefährten Komavan ihre Weltsicht teilte.


    Mehr noch, die beiden gingen genau wie sie aktiv gegen das Chaos vor, was die Lichtalbin sehr freute.


    Zuerst hatte der Comte versucht einen fehlgeleiteten Magier samt seinem Frostalben zurück auf den rechten Pfad zu führen. Gelungen war ihnen dies nicht, dennoch ließ der Comte den Mann in Frieden ziehen.


    Nun Nal konnte es nachvollziehen, denn scheinbar stammte der Mann aus einer Familie, die sein Schicksal vorher bestimmt hatte und Massimo schien diese Familie mehr als gut zu kennen. So hatten sie versucht zu helfen, aber die Hilfe war unerwünscht gewesen. Ebenso war eine Läuterung unnötig gewesen, denn der Magier verhielt sich nach den ersten Anlaufschwierigkeiten freundlich.
    Sein frostalbischer Begleiter schweig meist und sein Waldalb der scheinbar ebenfalls zu der Gruppe gehörte, hatte sich ganz im Hintergrund gehalten.


    Der Waldalb passte genauso wenig in das Gesamtbild, wie der Mensch oder der Frostalb. Aber sie passte vom Gesamtbild vermutlich genauso wenig ihn ihre neue Truppe, was nichts Negatives zu bedeuten hatte.


    Einen Augenblick später war die Stimmung in der Taverne gekippt, als ausgerechnet der Kellner gefährlich wurde. Ein Shezem, ein Mitglied der kalten Fluten und nicht minder gefährlich als ein Frostalb. Vielleicht sogar gefährlicher.


    Der Fisch drohte an, seine Gäste zu töten und zu verspeisen und dies nur, aufgrund seiner Überforderung seines ihm zugeteilten Jobs.


    Den Göttern war zu verdanken, dass an diesem Tag der Regen Komavan samt seinen Meister in die Taverne gespült hatten und so das Schlimmste verhindern konnte.


    Der Magier bat seinen Gargoyle-Freund sich der Sache anzunehmen und Nal konnte hautnah miterleben, wie eine Läuterung vollzogen wurde. Ja die Lichtalbin war sich sicher, dass der Shezem diese Lektion seinen Lebtag nicht vergessen würde.


    Nal war Stolz und erfreut Mitglied dieses Duos geworden zu sein und es zu einem Trio erweitern zu dürfen. Infiniatus und Segira mussten auf sie mit Wohlwollen herabblicken. Der Ordnung wurde mehr als Genüge getan, als das Chaos auf so direkte Weise in seine Schranken verwiesen wurde. Es war der ursprüngliche und direkteste Weg, den Komavan für den Shezem gewählt hatte - Schmerz.


    Die Lichtalbin hielt sich während des Ritts an Massimo fest und musterte Komavan freundlich. Der Gargoyle hatte nicht viel gesagt. Nun vielleicht war dieses besondere Wesen von stiller Natur und ließ lieber Taten sprechen. Vielleicht war er aber auch einfach nur schüchtern. Dies kam durchaus vor. Eine imposante Statur machte niemanden zu einem geschickten Redner.


    "Comte möchtet Ihr... ich meine möchtest Du Massimo etwas über Dich erzählen? Oder Ihr Komavan? Möchtet Ihr etwas über Euch preisgeben? Ich gestehe, ich habe noch nie ein Wesen wie Euch gesehen. Es war sehr beeindruckend wie Ihr den Shezem geläutert habt", sagte Nal freundlich und lächelte den Gargolye aufmunternd an.

  • Komavan erwiderte den freundlichen Gesichtsausdruck der Albin zwar ernst und ohne zu lächeln, aber nicht unfreundlich. Er war der Meinung, dass es einer längeren Zeitdauer bedürfen musste, ehe er jemandem eine derart intime Geste zukommen ließ und auch der Augenblick musste dafür angemessen sein. Doch war ihm bekannt, dass andere Völker leichtfertiger mit Akten der Freundschaft hausieren gingen, was sicher einer der Gründe war, warum sie solche Probleme mit dem Chaos hatten. Komavan bevorzugte die Taktik der Almanen, alles, was wichtig war, in eine Burg einzufassen. So verhielt auch er selbst sich wie eine Burg, eine allen Widrigkeiten trotzende hohe Mauer aus Stein, von wo aus er zwar von den Zinnen herab mit Gästen sprach, sie auch mal vor dem Fallgitter empfing, wenn sie ihm sympathisch waren, ihnen jedoch niemals das Tor öffnete durch ein Lächeln oder sie gar in sein Inneres blicken ließ, geschweige denn, ihnen Einlass gewährte. Dieses Privileg war engsten Freunden und erwiesenen Verbündeten vorbehalten. Nur, weil Nal eine Lichtalbin war, hieß das schließlich nicht, dass sie den Mitgliedern des Kaisho-Abkommens tatsächlich wohlgesonnen war, so wie sie es vorgab. Das würde sich erst noch erweisen müssen. Darum begegnete ihr Komavan mit höflicher Distanziertheit.


    Er wartete einen Moment, ob Massimo etwas sagen mochte, da er sich nicht vordrängeln wollte. Erst, als Massimo deutlich schwieg und die Lichtalbin ihn persönlich ansprach, ergriff er das Wort.


    "Was möchtet Ihr denn wissen, Fräulein Rumaril? Von mir gibt es wenig zu berichten. Des Nachts, wenn die Almanen schlafen, wache ich über die Burg, des Tages wechseln die Rollen. Bei Tage ruht mein Körper in einer Gestalt aus Obsidian. So stark ich bei Nacht wirke, so verletzlich bin ich bei Tage, denn Obsidian ist ein Vulkanglas und splittert leicht, wenn jemand es darauf anlegt. Mein Freund Massimo wacht über mich, wenn ich ruhe."


    Er gab diese Information preis, da die Lichtalbin diese Schwachstelle ohnehin beim nächsten Sonnenaufgang erleben würde. Und sie sollte wissen, dass Komavan sich dieser Schwäche sehr gut bewusst war. In seiner kurzen Erklärung, die wenig persönliches beinhaltete und abgesehen von seiner Gesteinssorte auf nahezu jeden anderen Gargoyle zutreffen würde, vermied er pauschalisierende Begriffe, wie 'Mensch'. Ein Mensch war niemals nur ein Mensch für ihn, denn es gab unter ihnen auch jene, die dem Chaos dienten. So sprach er stets nur von Almanen, Rakshanern, Naridiern. Genauso würde er niemals Nal als Alb bezeichnen, denn dieser Begriff würde die abscheulichen Frostalben einbeziehen und wäre entsprechend eine Beleidigung.


    "Wie steht es um Euch? Woher kommt Ihr und, wenn die Frage gestattet ist, warum tragt Ihr rotes Haar und keines, das blond ist?"


    Er fragte sich innerlich, ob sie wohl ein Halbblut war. Dann würde er sie noch genauer im Auge behalten und ihr bei Gelegenheit noch etwas mehr auf den Zahn fühlen. Massimo war ein wohlhabender und einflussreicher Mann. Es gab viele Feinde, welche die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen würden, wenn sie ihn während seiner Läuterungsreisen außerhalb der hohen und geschützten Mauern der Heimatburg trafen. Komavan begleitete ihn stets voller Sorge. Wenigstens eine Schar treuer Ritter und eine Truppe Gargoyles wäre seiner Meinung nach als Geleitschutz angebracht, aber der Comte hatte dazu seine eigene Meinung.

  • Nal hörte dem Gargoyle aufmerksam zu.


    "Ich stamme aus Noldor. Seit ich auszog um nach meiner Ausbildung das Chaos zu bekämpfen, trage ich mein Haar rot. Andere mögen Kriegsbemalung, ich bevorzuge diese kleiner, suptilere Veränderung.


    Zudem fand ich sie nach meinem ersten Missgeschick meines erstens Einsatzes als passend. Mein rotes Haar erinnert mich daran, dass ich mir stets bewusst sein muss, mich in der Schlacht, im Kampf zu befinden.


    Es ermahnt mich dem Feind zu misstrauen und wachsamer zu sein. Selbstverständlich nicht nur für mich, sondern auch für meine Gefährten, so denn ich welche habe. Oder auch für jene die ich schütze oder rette.


    Nur zu lernen und theroetische Vorträge gegen das Chaos zu halten war mir zu wenig. Es erschien mit unrecht, über Magie zu gebieten, sie erlernt zu haben und dann aus sicherer Entfernung zu verkünden was getan werden sollte, während ich selbst die Hände in den Schoss lege.


    Dies kann nicht Orils Wille sein.


    An dem Tage wo ich der Schlacht für immer den Rücken kehre Komavan, werde ich mein Haar wieder blond tragen.


    Ein edles Bündnis, dass Ihr beiden eingegangen seid Massimo und Du. Der eine ist der Wächter des Nachts, der andere des Tages.


    Mein Wissensdurst umfasste alles Komavan. Ein Geschöpf wie Dich habe ich noch niemals zuvor gesehen. Ich hielt Euch für eine Legende. Vermutlich geht es anderen ähnlich, die noch niemals einen Greif gesehen haben.


    Der Gott der Euch schuf gab Euch große Stärke und zeitgleich große Zerbrechlichkeit. Eigentlich erachtet man Steine als hart, dauerhaft und unnachgiebig. Bei Euch ist der Stein die weiche Seite Eurer Gestalt.


    Erstaunlich und einer Metapher eines Gottes gleich. Was mich veranlasst erneut über das wahre Sein und die wahre Natur der Dinge zu staunen und nachzudenken. Danke für Deine Erläuterung", sagte Nal freundlich.

  • Massimo


    folgte den Gespräch von Komavan und Nalcarya. Der Gargole war ein schlauer Kopf. Er hatte nichts verraten, was er nicht preisgeben musste. Massimo wusste dass er sich auf seinen Begleiter verlassen konnte. Genauso konnte sich Komavan auf den Comte immer verlassen.
    Warum die Lichtalbin ihre Haare färbte ergab Sinn. Manche bemalten sich das Gesicht, andere die Körper. Massimo kannte Alben nur als Geschöpfe, die auf ihr Aussehen achteten. Mit Farbe im Gesicht würde kein Alb rumlaufen, da war sich der Comte sicher.


    „Viel gibt es nicht über uns zu erzählen Nalcarya. In meine Familie ist es Tradition, dass der Erstgeborene Alleinerbe ist und sich die anderen Kinder anderen Aufgaben widmen. Genauso ist es bei uns Tradition unsere Werte zu verteidigen. Seit vielen Generationen vor mir, sind Männer Kampfmagier geworden um für die Ordnung zu kämpfen und das Chaos in Schach zu halten. Dort wo wir dem Chaos begegnen, dort bekämpfen wir es.
    Bei dir scheint es ähnlich zu sein, du bist losgezogen um Taten zu vollbringen anstatt nur zu reden. Bei mir und Komavan ist es genauso.
    Ich habe vorhin schon Deinen Gesichtsausdruck bemerkt und ich bin gerne deinen Rat gefolgt, was den Magier anging. Wenn ich eine Person durch ein Gespräch zum umkehren bewegen kann, dann werde ich das tun. Hilft aber nur noch das Schwert, dann werde ich die Person zur Läuterung richten um alle anderen Unschuldigen vor ihr zu schützen. Allerdings war das vorhin mit den Magier und den Frostalb eine andere Situation.“


    Massimo ritt weiter und dachte darüber nach, wie er es erklären konnte. Die Wahrheit war angebracht, denn sie drei waren nun Waffenbrüder und Schildschwester.


    „Der Magier mit dem ich versucht habe zu sprechen, ist von mir ein Verwandter. Von seinen Vater der Bruder hatte meine Schwester geheiratet. Der Vater des Magiers hatte zwei Söhne und ich wusste nicht welcher von beiden er ist. Seine Familie ist eine wahnsinnige Familie abscheulicher Nekromanten.
    Wenn sie sich nicht gerade gegenseitig selber umbringen, töten sie andere um an ihre Leichen zu kommen. Nicht alle aus der Familie sind so Nal.
    Unter ihnen gibt es Ausnahmen. Manche von ihnen sind widerwärtige Wahnsinnige, denen man ohne zu zögern den Kopf abschlagen sollte. Aber ihre Macht und ihr Stand verhindern es. Die Ausnahmefälle werden in eine Familie voller Hass, Leichenanbetung und Intrigen hineingeboren. Sie bleiben aber meist nicht lange eine Ausnahme, sondern ihre Verwandten krempeln sie um. Und wenn so ein Umgekrempelter überlebt, dann ist er vor Schmerz und Wahnsinn eine noch gefährlichere Bestie, als die normalen Wahnsinnigen aus diesen Haus.
    Meine Schwester wurde mit ihren Kindern und ihren Mann ermordet. Der Täter war ihr Schwager. Der Bruder von ihren Ehemann ermordete sie, ihre Kinder und seinen eigenen Bruder. Er hatte zwei Brüder und er tötete beide. Der Mörder meiner Schwester und meiner Neffen war der Vater von diesen Magier. So krank und verdreht ist ihre Familientradition. Nur durch Mord werden sie Familienoberhaupt. Ich bin mit ihm verwandt und ich kann nicht das bisschen Mensch töten, dass er noch ist.
    Er und sein Bruder sind Umgekrempelte die sich selber wieder umgedreht haben. Aber gefährlich bleiben die beiden trotzdem. Und ich habe sie so lange nicht gesehen, dass ich nicht wusste wer von den beiden vor mir steht. Ich fürchte mich vor ihm nicht, aber es ist besser in seiner vorsichtig zu sein. Ich hätte ihm gerne geholfen und wie du sagst, den Weg gezeigt. Denn trotz allem ist er ein Teil von unsere Familie durch meine Schwester. Er wäre besser dran, er würde sich komplett von seine Familie abwenden.“

  • Der Bote war eine Ewigkeit unterwegs. In seinen jungen Jahren hätte er sich niemals erträumen lassen, so viel Verantwortung auf seinen Schultern tragen zu müssen. "Reite aus und suche Comte Massimo de la Cantillion und überreiche ihm diese Nachricht. Es ist von unendlicher Wichtigkeit, dass er sie öffnet!". Der General war sich sicher, dass die bevorstehende Bedrohung immens war. Noch nie hatten Zwerge in Schlachten um Beistand gebeten - nun die Zeiten waren auch nicht mehr, wie einst. Vieles hatte sich verändert. die Welt war vollkommen verrückt geworden.


    Er ritt so schnell es ging und erkundigte sich in dem Gebiet der Almanen regelmäßig nach dem Verbleib des Mannes. Die Menschen beäugten den Zwerg meistens skeptisch. Manche hielten sich sogar den Geldbeutel fester, wenn sie mit ihm sprachen. Manche halfen ihm und gaben ihm Hinweise, wo sie ihn zum letzten mal sahen, andere jedoch wussten nicht, wen er meinte oder wollten ihm nicht helfen.


    Der letzte Hinweis führte ihn auf eine Straße, auf der er eine Ewigkeit auf seinem Pony ritt. Doch dann sah er von einer gewissen Entfernung drei gestalten. Eine Albin, einen Garoyle und einen Menschen - es war ein komisches Trio, doch dieser Mensch passte auf die Beschreibung.


    Als er die drei erreichte, stieg er sichtlich erschöpft ab. "Ihr seid Comte Massimo de la Cantillion, nicht wahr? Ihr müsst es einfach sein!" Er verbeugte sich. "Mein Name ist Gleun." Er richtete sich auf, holte die Nachricht seines Generals aus seinem Gepäck und überreicht sie dem Menschen.


    Dort stand folgendes:


    "An alle Völker der Fraktion der Ordnung: Vor den Toren Dunkelbruchs steht ein Feind, der größer ist, als wir es jemals für möglich gehalten haben. Das Volk der Zwerge ruft unsere Verbündeten zur Hilfe. Wir ersuchen um Beistand. Sollte diese Nachricht zu spät gekommen sein, um uns zu helfen, soll es eine Warnung an alle sein, die der Ordnung beiwohnen.


    Dem Scharlatan namens Tarkan ist es gelungen, sämtliche Völker des Chaos zu einen, um sie gegen Dunkelbruch zu führen. Sollte dieses Vorhaben mit Erfolg gekrönt sein, wird das Reich der Menschen sein nächstes Ziel sein - soviel sei gesagt. Wir müssen kämpfen und wir müssen es vereint tun, um zu überleben.


    Barlok Eisenhand."


    Der Bote wartete gespannt auf die Antwort des Mannes.

  • Massimo

    ritt mit seinen Gefährten die Strasse entlang. Dabei schwatzten sie um sich besser kennenzulernen. Sie hatten keine Eile. Der Comte wusste, dass seine Aufgaben ihn finden würden. So war es schon immer gewesen. Genauso war es in der Taverne gewesen. Die göttliche Vorsehung hatte ihn dorthin geführt, da dieser Ort eine Läuterung brauchte.
    Und er selber wurde an die Vergangenheit erinnert, daran was geschehen konnte, wenn man nicht rechtzeitig zum Schwert griff. Massimo dachte wegen den Gespräch an seine Schwester und an Davard. Dass seine Schwester mit den Onkel des Magier verheiratet war und dass der Vater von Davard seine Schwester getötet hatte und seinen Schwager und deren Kinder dazu. Diese kranke Bestie hatte Kinder die er nicht verdient hatte und eine Frau die zu gut für ihn war. Und nicht mal das hatte er geachtet. Massimo fragte sich was passiert wäre, hätte er den Widerling erschlagen. Vermisst hätte ihn keiner.
    Aber er vermisste seine Schwester und ihre Familie. Und für die unschuldigen Verwandten empfand er Mitleid. Der Verlust schmerzte ihn. Und er ärgerte sich über seine eigene Zurückhaltung. Er war ein Idiot gewesen. Er hatte sich geschworen nie wieder zu warten. Wenn Massimo sah dass eine Person den Chaos oder sogar den Bösen verfallen war, dann zögerte er nicht mehr und läuterte sie sofort. Manchmal mit Worte wenn dass noch half, sonst durch Züchtigung oder wenn nichts mehr wirkte mit dem Schwert. Wo immer diese Seelen jetzt waren, er hoffte dass die Seelen von seine Schwester, sein Schwager und die Kinder ihren Meuchler im Nexus straften und ihn keine Ruhe gönnten.
    Ein Shezem trieb sein Unwesen in der Taverne und musste von seiner Einstellung geläutert werden. Die Läuterung war geschehen und nun ritten sie weiter und die Strasse bestimmte ihren Weg. Keiner konnte sagen, wo die Vorsehung sie hinführen wollte. Der Comte vertrieb die dunklen Gedanken und schaute nach vorne.
    Ein Zwerg kam auf einen Pony angeritten. Massimo hielt sein Pferd an und hielt das Tier ruhig. Der Zwerg fragte nach seinen Namen und stellte sich mit den Namen Gleun vor und überreichte ihm eine Botschaft.

    „So ist es, ich bin Comte Massimo de la Cantillion und befinde mich mit meine ehrenwerten Gefährten Komavan und Nalcarya Rumaril auf Läuterungskreuzzug.“

    Der Comte nahm den Brief entgegen und las ihn vor, da er seine Begleiter nichts vorenthalten wollte.

    "An alle Völker der Fraktion der Ordnung: Vor den Toren Dunkelbruchs steht ein Feind, der größer ist, als wir es jemals für möglich gehalten haben. Das Volk der Zwerge ruft unsere Verbündeten zur Hilfe. Wir ersuchen um Beistand. Sollte diese Nachricht zu spät gekommen sein, um uns zu helfen, soll es eine Warnung an alle sein, die der Ordnung beiwohnen. Dem Scharlatan namens Tarkan ist es gelungen, sämtliche Völker des Chaos zu einen, um sie gegen Dunkelbruch zu führen. Sollte dieses Vorhaben mit Erfolg gekrönt sein, wird das Reich der Menschen sein nächstes Ziel sein - soviel sei gesagt. Wir müssen kämpfen und wir müssen es vereint tun, um zu überleben. Barlok Eisenhand."

    Massimo faltete die Botschaft zusammen und steckte sie ein.

    „Segira und Infiniatus rufen uns zu den Waffen. Unsere Zwergenkameraden der Ordnung brauchen unsere Hilfe gegen das Chaos. Sag deinen Kommandaten er kann auf unsere Schwerter zählen. Wir eilen ihnen zur Hilfe und beten dass es für eine Rettung nicht zu spät ist.“

  • "Das sind fürwahr schlimme Neuigkeiten", antwortete Komavan düster. "Doch was sollen wir zu dritt ausrichten gegen eine Armee des Chaos?"


    Er selber kannte sich nicht aus mit Strategie und Taktik und vermochte nicht einzuschätzen, was gut war und was die Situation vielleicht sogar noch verschlimmerte. Er war froh, dass Massimo den Zwergen helfen wollte, doch war die Zukunft des kleinen Volkes in seinen Augen in Dunkel gehüllt, wenn Tarkan mit einer derartigen Streitmacht bereits vor ihrer Festung stand. Auch stand für ihn außer Frage, den Zwergen Asyl zu gewähren, denn sie waren weder Almanen noch Gargoyles und hatten somit nichts auf almanischem Territorium verloren, es sei denn für die Duchreise. Darüber könnte man vielleicht reden, wenn man sie eskortierte und kontrollierte, dass sie das Land auf schnellstem Wege wieder verließen. Außerdem gab es genügend andere Zwergenstädte, welche die Überlebenden aus Dunkelbruch aufnehmen konnten, sofern es da Überlebende geben sollte. Ein paar Hilfsgüter konnte man vielleicht noch entbehren oder Arbeiter, die halfen, die Befestigungen auszubauen.


    Fragend blickte Komavan zu Massimo. Der Comte würde wissen, was zu tun war. Auch auf die Antwort der Lichtalbin war er sehr gespannt.

  • Nal hörte dem Zwergenboten mit versteinerte Miene zu. Die Kunde die er brachte, war mehr als schlecht. Wie hatte das Chaos nur soweit kommen können? Und wie war es diesem ungeordneten Haufen gelungen, die gut organisierten und harten Zwerge dermaßen in Bedrängnis zu bringen?


    Fragen über Fragen und eine Klärung war ebenso wenig in Sicht wie eine Lösung für dieses gewaltige Problem.


    Der Comte schien die Sache anders zu sehen, oder er meinte mit der Verpflichtung ihrer Schwerter etwas anderes als den Kampf. Vielleicht sollte ihre Hilfe darin bestehen, andere Verbündete zu den Waffen zu rufen um den Zwergen Hilfe angedeihen zu lassen?


    Jedenfalls sie drei alleine waren garantiert nicht in der Lage, eine ganze Armee des Chaos zu stoppen, auch wenn sie beide Magier waren. Für dieses Wunder benötigten sie weitaus mehr als Magie.


    Nal verfügte nicht über soviel Kampferfahrung wie Massimo. Einen konspirativen Vorschlag konnte die Albin nicht unterbreiten. Außer dass sie die den Rückzug und die Evakuierung befohlen hätte. Aber wer wusste schon, ob dazu vor Ort überhaupt noch die Möglichkeit bestand?


    Nal musterte Massimo und hoffte er würde sie an seinen Gedanken teilhaben lassen.


    "Hast Du einen Vorschlag was wir als nächstes unternehmen sollen?", fragte sie den Comte etwas hilflos.

  • Massimo


    überlegte wie sie diese Übermacht besiegen konnten. Sie drei konnten niemals eine Armee bezwingen. Das mussten sie auch nicht. Der Comte lächelte Nal und Komavan an.


    "Es wird schwierig, aber es ist zu schaffen. Wir werden uns ins Lager von Tarkan schleichen und wir werden uns den Kopf von der Schlange holen. Eine Armee muss nicht mit der Waffe oder Magie gestoppt werden. Wir werden der Schlange genauso wenig den Kopf abschlagen, denn dann bekommt sie einen neuen Kopf. Wenn wir Tarkan töten, werden sie einen neuen Anführer benennen. Nein wir machen das anders. Wir werden Tarkan als Geisel nehmen. Das Chaos rühmt sich für seinen Zusammenhalt? Gut dann werden wir sehen, wieviel ihnen das Leben von Tarkan wert ist. Entweder sie ziehen von der Feste der Zwerge ab und ziehen sich zurück, oder Tarkan wird öffentlich vor ihren Augen geläutert und von mir persönlich enthauptet. Also müssen wir uns jetzt einen Plan überlegen, wie wir an Tarkan als Geisel kommen und dass möglichst fix."


    Der Comte schaute Komavan und Nal neugierig an.

  • Gleuns Hoffnungen wurden belohnt er hatte die richtigen Personen gefunden und war sichtlich erleichtert. Er hoffe zu hören das sie jetzt zu einem der obersten Machthabern der Menschen ritten, um dort eine Streitmacht zu mobilisieren doch der Plan der vor seinen Augen besprochen wurde war viel riskanter und vor allem weiter weg von einer Streitmacht entfernt.


    Der Zwerg war recht jung gewesen und als er aus der Feste ritt sah er am Horizont, die wahre Größer der Armee des Chaos. Nicht nur er war los gezogen um Botschaften zu überbringen, es waren viele Reiter gewesen doch ob auch alle ihr Ziel gefunden hatten? Der Plan den die drei da besprachen war nicht schlecht doch war er riskant und sehr gefährlich. Gleun fasste den Mut und sprach zu dem Menschen der wohl ein sehr gläubiger Mann zu sein schien.


    "Ihr seid ein Mann des Glaubens ihr wollt ihn läutern?" der Zwerg hielt inne und wählte weise seine nächsten Worte. "Nun" fuhr er fort "es gibt sicher, eine große Anzahl von Männern wie euch hier könntet ihr sie nicht zu den Waffen rufen?". Er fuchtelte wild mit den Armen herum "eine....eine....eine Armee des Glaubens? Die hinaus zieht um zu zeigen, das ihr!" er zeigte auf ihn " es wart die die Horden des Chaos zurück geschlagen habt!".


    Er musste irgendwie versuchen mehr auf die Beine zu stellen, doch wie sollten sie das bewerkstelligen? Irgendwie musste er sie davon überzeugen noch mehr Gefolgsleute um sich zu scharen. "Ein großer Magier würde doch nicht geheimen Meuchelmord vorziehen, es ist sicher im Sinne eurer Ansichten und im Sinne eures Glaubens " er faltete die Hände zusammen und sprach gebrochen und niedergeschlagen weiter.


    "Versteht mich bitte nicht falsch, aber die Armee des Chaos ist gigantischer als wir es uns jemals vorgestellt haben.......wir brauchen dringend eine Streitmacht die uns hilft". Der Zwerg rang mit seinen Gefühlen "alleine können wir sie nicht aufhalten, ich weiß nicht ob es jetzt vielleicht schon zu spät ist dennoch müssen wir rasch handeln".


    Er wartete auf ihre Antwort.

  • Massimo


    schaute den Zwerg ernst an.


    "Ohne jeden Zweifel bin ich ein Mann des Glaubens. Aber es wird keine Armee des Glaubens geben. Wie viele gute Männer sollen noch sinnlos durch die Horden vom Chaos sterben? Der Glauben verpflichtet uns nicht nur das Chaos zu bekämpfen, sondern er verpflichtet uns genauso die Unschuldigen zu bewahren. Ich plane keinen Meuchelmord, ich plane eine Geiselnahme. Mord bedeutet, dass wir den Kasper namens Tarkan durch einen anderen Hampelmann ersetzen. Damit ist gar nichts gewonnen worden. Wir brauchen den Kopf der Armee lebend. Wir brauchen ein Druckmittel um die ganze Armee zu stoppen und zum Rückzug zu bewegen. Das erreichen wir nicht durch Mord, dass erreichen wir durch Erpessung.
    Das Chaos behauptet sie hätten den besten Zusammenhalt. So sagen sie doch. Dann wollen wir mal sehen, was davon wahr ist. Wie weit reicht ihr Zusammenhalt aus, wenn wir Tarkan in Händen halten und sein Leben von ihrer Kapitualtion abhängt. Wir machen das so. Wir werden uns verkleiden und uns bei den Rakshanern bewerben. Wir schleichen uns als welche von ihnen ein. Komavan mein Freund, du musst dich aussen halten und später zu uns eilen. Wir greifen das Chaos von innen an. Von aussen haben wir keine Chance gegen eine Armee. Und eine Armee des Lichts guter Zwerg wäre nicht nur langsam, wir brauchen dann genauso eine Versorgung und eine Armee fällt auf. Ehe wir die ganze Logistik aufgebaut haben für den Erhalt eine Armee seit ihr alle tot. Wir sind eine kleine starke Eingreiftruppe. Zudem Zwerg, wenn ihr eine Waffe geschenkt bekommt, beschwert euch nicht, dass sie dreckig ist. So machen wir das."


    Der Comte schaute seinen Gargole an. Sein Freund kannte seine Gedanken und er die von Komavan. Massimo würde nicht eine Armee von Alamanen Kampfmagier mit ihren Gorgole in den Tod führen für ein paar Zwerge. Kein Almane und kein Gargole würde für ein fremdes Volk sterben, wenn das nicht nötig war. Sein Schutz und seine Hingabe galt seinen Volk. Der Comte wollte jeden Volk der Ordnung beistehen, aber sein eigenes Volk ging immer vor. Der Zwerg hatte keine Ahnung davon wie hart die Ausbildung eines Kampfmagiers war und wie teuer. Jeder alamenen Kampfmagier war mehr wert als eine Armee von Zwerge. Und die Gargole die steinernen Wächter waren ihre Wächter. Nicht die von den Zwergen. Es war ein Doppelbündnis von Almanen und Gargole. Eine Partnerschaft die beide Seiten einhielten. Kein Almane würde sein Gargole in einen sinnlosen Kampf für Fremde opfern. Massimo würde weder Komavan noch einen Almanen in Gefahr bringen, wenn er das nicht musste. Und für den Comte waren die Gargole genauso Almanen wie er selber. Nein die Armee würde es nie geben. Der Zwerg musste nehmen was sie ihm geben wollten, oder er musste seinen Kampf allein kämpfen.
    Massimo war bereit zu helfen, aber nicht sein ganzes Volk und seine Glaubens und Kampfbrüder den Tod zu weihen für ein Volk, dass nur aus seine Löcher gekrochen kam, wenn es Hilfe brauchte. Sonst kannten die Zwerge auch niemanden. Dafür konnte der einzelne Zwerg nichts, aber ihre Führung. Und das zeigte Massimo, dass die Führung der Zwerge schwach war. Almanen war das nicht, weil sie eine klare Grenze zogen wie weit sie helfen wollten.
    Aber die Worte Magier und Meuchelmord brachten Massimo auf eine Idee. Gerade hatte er noch an seine ermordete Schwester gedacht. Und wer hatte sie und ihre Familie ermordet? Der Schwager. Und wen hatte er vor kurzen getroffen? Den Sohn des Schwagers der ebenfalls Magier war. Wenn jemand wusste, wie sie eine Geiselnahme begehen konnten, dann Davard. Seine Familie war Meister im Morden. Dann sollte Davard das mal für was gutes einsetzen. Massimo musste nur das gleiche durchziehen wie die Hohenfeldes nur ohne Tarkan umzubringen. Der Rakshaner musste gefesselt und weichgeklopft werden bis ihm die Augen nach hinten standen so wie dem Fisch. Massimo musste mit seinen Verwandten Davard magischen Kontakt aufnehmen. Er brauchte einen guten Plan und in der Taverne hatten sie sich verstanden. Falls Davard keinen Plan hatte, dachte sich Massimo selber einen aus.

  • Die Lichtalbin musste erstaunt dem Comte zustimmen. Falls es ihnen wirklich gelang, die Armee des Chaos zu infiltrieren und bis zu Tarkan vorzudringen und diesen als Geisel zu nehmen, dann wäre es an den Rakshanern zu beweisen, wie weit ihre Loyalität ihrem Anführer gegenüber reichte.


    Aber um erst einmal in die Nähe dieses Mannes zu kommen bedurfte es einiger Planung.


    „Der Plan ist gut Massimo, wir nehmen Tarkan als Geisel und fordern den sofortigen Rückzug der Chaos-Armee wie auch die Einhaltung des Friedens. Aber bevor es überhaupt so weit kommen kann, benötigen wir einen Plan wie wir überhaupt in die Nähe Tarkans kommen. Als einfache Fußsoldaten werden wir nicht die Möglichkeit haben uns dem Anführer der Chaos-Truppen zu nähern.


    Wir könnten uns als Überläufer melden, soweit ich weiß sind Magier in der Armee gerne gesehen. Vielleicht wären wir damit schon einen Schritt weiter. Natürlich birgt dies gleichzeitig die Gefahr, dass wir anderen Magiern zugeteilt werden. Und sollten wir mit diesen per mentalen Gedankenaustausch kommunizieren müssen, dann wird unser Plan nicht sehr lange geheim bleiben.


    Zu offenbaren das wir Magier sind, ist ein zweischneidiges Schwert.


    Wir müssen genug Aufmerksamkeit erregen um interessant zu sein und in Tarkans Nähe zu gelangen. Zeitgleich müssen wir in der Masse untergehen um uns frei bewegen zu können. Hast Du dafür eine Lösung Massimo?“, fragte Nal.

  • Massimo

    dachte über Nalcaryas Worte nach.

    „Nein noch hab ich keine Idee, aber ich werde mit einen Verwandten sprechen. Er ist gleichzeitig ein Magier Kollege. Wir haben ihn vorhin in der Taverne getroffen. Er hat Ahnung von solchen Planungen. Vielleicht hilft er uns. Wenn nicht, dann werden wir uns selber was ausdenken müssen. Es schadet uns nicht, wenn wir mehrere Pläne ausarbeiten und nutzen können. Aber seine Familie ist in solchen Planungen sehr gut.“

    `Manchmal viel zu gut´.

  • Nalcarya dachte an die Begegnung mit Massimos Verwandtem und dem Frostalben zurück. Sie war sich nicht sicher, ob der Magier gewillt sein würde, ihnen zu helfen. Am Ende des Gesprächs war er umgänglich gewesen, aber das hieß noch lange nicht, dass er ein Einsehen für ihre Überzeugungen hatte. Und ihre Überzeugung sollte der Mann schließlich unterstützen.


    "Nun ich muss ehrlich gestehen Massimo, ich weiß nicht ob Dein Verwandter uns beistehen wird. Seine Werte scheinen nicht den unseren zu entsprechen. Möglicherweise täusche ich mich und er wäre bereit uns zu helfen. Aber gehe nicht davon aus, dass dieser Mann zusagt oder sofort zusagt. Es wird Überzeugungsarbeit kosten.


    Mir scheint Du hast eine große Familie von der einige Magier sind. Gibt es sonst weitere Verwandte, die Du um Beistand bitten könntest?", fragte die Lichtalbin freundlich.

  • Massimo

    dachte über Nalcaryas Worte nach. Was die Lichtalbin sagte, stimmte. Ob sein Verwandter ihnen helfen würde, wusste er nicht. Aber er hatte nicht nur einen Magier in der Familie. Seine Familie war gross und verzweigt. Der einzige Magier der Massimo einfiel und zu Verwandtschaft von Hohenfelde gehörte war Wolfram von Wigberg und der war ein besonnener und friedlicher Mann. Wolfram war Kampfmagier so wie er selber. Ihn wollte Massimo zuerst fragen. Danach wollte er Dave fragen. Wenn ihn beide helfen würden, war das sehr gut.
    Massimo wollte lieber mit Wolfram anfangen, da er friedlich war und mit ihm das schwatzen leichter sein würde. Der Comte setzte sich gerade auf sein Pferd und schaute nach Komvan. Sein Gargole war in der Nähe. Er würde ihn beschützen.

    „Komavan beschütz mich. Ich werde mit zwei Magier gedanklich sprechen.“

    Massimo konzentrierte sich und rief nach Wolfram.

    `Wolfram hörst du mich und erinnerst du dich an mich? Ich brauche deine Hilfe. Wir stehen vor eine grosse Aufgabe und du bist Kampfmagier wie ich. Ein Zwerg kam zu uns und überbrachte mir eine Botschaft. Die Botschaft lautet An alle Völker der Fraktion der Ordnung: Vor den Toren Dunkelbruchs steht ein Feind, der größer ist, als wir es jemals für möglich gehalten haben. Das Volk der Zwerge ruft unsere Verbündeten zur Hilfe. Wir ersuchen um Beistand. Sollte diese Nachricht zu spät gekommen sein, um uns zu helfen, soll es eine Warnung an alle sein, die der Ordnung beiwohnen. Dem Scharlatan namens Tarkan ist es gelungen, sämtliche Völker des Chaos zu einen, um sie gegen Dunkelbruch zu führen. Sollte dieses Vorhaben mit Erfolg gekrönt sein, wird das Reich der Menschen sein nächstes Ziel sein - soviel sei gesagt. Wir müssen kämpfen und wir müssen es vereint tun, um zu überleben. Barlok Eisenhand.
    Das ist die Botschaft, die mir der Zwerg gebracht hat. Ich reise nicht allein, sondern mit meinen treuen Gargole Komavan und mit einer Lichtalbin. Sie heisst Nalcarya und ist Magierin. Wir haben uns in eine Taverne kennengelernt, als ich einen Shezem läutern musste. Das ist jetzt nicht wichtig. Jedenfalls sind wir als Gruppe zusammengeblieben und waren gerade auf der Strasse unterwegs als uns die Nachricht erreichte. Ich bot den Zwergen meine Hilfe an.
    Meine Idee war, dass wir die Armee nicht mit drei Leuten aufhalten können. Darum war mein Gedanke, dass wir uns bei Tarkan einschleichen, ihn als Geisel nehmen und die Armee erpressen abzuziehen und die Zwerge damit freizulassen. Der Zwergenbote fragte ob ich ein Mann des Glaubens wäre, denn er hoffte dass wir eine Armee des Glaubens auf die Beine stellen. Das wird nicht passieren. Eine Armee muss aufgestellt werden, organisiert werden und sie muss verpflegt werden. Das kostet Zeit und die haben die Zwerge nicht. Aber wichtiger ist, dass das Leben von meinen Leuten mehr zählt als das der Zwerge. Jeder Gargole und Almane der nicht durch das Chaos fällt, ist ein Sieg für uns. Ich bin nicht bereit, Almanen und Gargoles zu opfern für einen Krieg der nicht unser Krieg ist.
    Was mich selber sehr ärgert ist, dass die Zwerge Ansprüche stellen. Bekommst du im Kampf eine Waffe gereicht, dann beschwere dich nicht, dass sie schmutzig ist. Die Zwerge beschweren sich aber. Sie wollen eine Armee die sie rettet. Sie wollen unsere Hilfe. Jetzt Wolfram, jetzt erinnern sich die Zwerge dass es eine Oberfläche gibt und dass es dort Bewohner gibt. Wann erinnern sie sich sonst? Sie kommen nur aus ihre Löcher gekrochen, wenn sie unsere Hilfe wollen. Ansonsten kennen die Zwerge die anderen Bewohner nicht. Sie bleiben lieber unter sich. Um für sie die Kohlen aus den Feuer zu holen, sind wir gut genug.
    Ich bin bereit zu helfen, weil es in jeden Volk gute Leute gibt. Kleine Leute die unschuldig sind. Die Fehler machen ihre Anführer. Und der Zwergenanführer muss gewaltige Fehler gemacht haben. Laut der Info hat er eine Burg und die wird belagert. Wieso hat er seine Burg nicht belagerungssicher gemacht? Warum hat er nicht vorgeplant, Vorräte angeschafft und sich auf den Krieg vorbereitet? Alles Planfehler die einen Almanen nicht passieren würden. Eine Burg ist trotz Frieden immer noch eine Burg. Sie ist dafür da, falls der Krieg ausbricht. Also muss sie genauso in Friedenzeiten in Zustand gehalten werden. Mich ärgert die faule und dreiste Art der Zwerge ihre kleinen Leute da zu verheissen und dann frech andere um Hilfe zu bitten. Und dann noch so zu schreiben, als hätten sie dort nur für uns gestanden um die Welt vor dem Chaos zu retten. Sie haben versagt, dass haben die Zwerge. Sie haben sich auf ihre kleine dicken Hintern ausgeruht und gedacht in ihre Stollen und Burgen sind sie sicher. Aber das Chaos hat sie da genauso gefunden.
    Jetzt ist die Not gross und jetzt schicken sie Boten aus die um Hilfe bitten. Als noch nichts verloren war, hätten sie um Hilfe bitten können. Aber das wollten die Zwerge nicht. Sie waren eingebildet und eitel. Sie wollten sich den Ruhm zuschreiben, dass Chaos vor ihre Tore aufgehalten zu haben. Es kam anders. Sie wurden auf ihre Grösse zurechtgestutzt und die ist nicht hoch.
    Jeder sagt wie unorganisiert die Chaostruppen sind. Wie kann es passieren, dass dann die kämpferischen Zwerge überrannt werden? Wie ich sagte, waren sie entweder sehr schlampig und nachlässig oder es ist eine Falle für alle die den Zwergen helfen wollen. Trotzdem bin ich ein Mann der Läuterung. Der Anführer der Zwerge hat Fehler gemacht, wenn es so ist. Aber dafür werde ich keine Frauen, Kinder und Alte leiden lassen. Aber ich werde genauso wenig nur einen Almanen opfern oder ein Gargole für die Fehler von einem Zwerg!
    Wolfram ich will dich nicht beleidigen, aber ich kenne deine Verwandten. Meinst du unser Plan kann gelingen? Hast du eine bessere Idee? Ich brauche deine Hilfe für einen Plan und am besten noch für einen zweiten Plan. Denk dran wir planen für die Unschuldigen und Wehrlosen, aber denk genauso daran, dass wir unser Leben für die Fremdlinge nicht wegwerfen wollen. Hast du eine Idee? Und bist du bereit mir zu helfen als Verwandter und als Kampfmagier?.´

    Massimo wartete auf die Antwort von Wolfram.

  • Wie auch immer die Entscheidung Massimos ausfallen würde - Komavan würde da sein. So, wie er auch jetzt da war. Bevor Massimo sich in Trance begab, ging Komavan zu dessen Pferd, legte seine leichte Rüstung an und zog sein eigenes Schwert aus dem Waffengurt, den das Tier für ihn getragen hatte. Die schwere Waffe an seinem Gürtel störte ihn während sie reisten, genau so wie sein Panzer, darum beließ er beides meistens im Gepäck, so lange sie kein gefährliches Gebiet durchquerten. Jetzt hatte er beides angelegt, dazu natürlich auch Stiefel, die keine Sohle besaßen, so dass seine Klauen herausschauen konnten, die Füße aber dennoch von oben gut geschützt waren.


    Als Massimo schließlich seine Trance herbeiführte, trat Komavan dicht an ihn heran, zwischen ihn und die beiden Fremden. Er ließ den Zweihänder gesenkt, während er wartete, doch die Art, wie er ihn hielt, ließ darauf schließen, dass er die Waffe durchaus zu gebrauchen imstande war. Die Gargoyles bewachten ihre Burgen schließlich nicht nur mit den bloßen Händen, auch wenn ihre Kampfkunst jener der Ritter nicht das Wasser reichen konnte.

  • Wolfram


    Der Naridier befand sich gerade in seinem Haus in Daijan, genauer gesagt in seinem Garten, und kümmerte sich um seine Pflanzen. Seine Pflanzen versorgte Wolfram größtenteils selbst, da er dies nicht als Arbeit ansah, sondern dies als sein Hobby, ja sogar als eine Lebensphilosophie wertete.


    Pflanzen waren einfache Lebewesen, die dennoch erstaunliche Fähigkeiten hervorgebracht hatten. Von hochgiftig bis extrem heilsam war alles unter ihnen vertreten. Und nicht minder war ihre Schönheit.


    Zudem waren Pflanzen dankbare und duldsame Geschöpfe, wie man an seinem Garten sehen konnte. Margot sein Dienstmädchen hingegen war der Auffassung, er hätte den grünen Daumen. Vielleicht lag die Wahrheit irgendwo in der Mitte, aber eines war gewiss, Wolfram liebte seinen Garten und seine Pflanzen.


    Gerade als er sich zurück ins Haus begab und dazu überging seine Zimmerpflanzen mit dem nötigen Nass zu versorgen, meldete sich auf magischem Weg ein anderer Magier bei ihm. Wolfram verharrte und tastete einen Moment die Farben seines Gegenübers ab.


    Massimo.


    Natürlich kannte er seinen weitläufigen Verwandten noch. Aber die Frage war wohl eher rhetorischer Natur. Der almanische Kampfmagier kam direkt zu Sache und bat ihn um Beistand. Die Informationen die der Comte dabei Wolfram gab, waren ziemlich umfangreich und komplex.


    Aus diesem Grund stellte Wolfram die Gießkanne beiseite und hockte sich im Schneidersitz auf den Boden um seinem Verwandten seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken.


    Scheinbar wurde Massimo von einem Boten der Zwerge abgefangen und ihm wurde ein Hilfegesuch überreicht. Die Nachricht klang sehr düster, jedenfalls für die betroffenen Zwerge. Absender der Botschaft war kein geringerer als Barlok Eisenhand.


    ...Vor den Toren Dunkelbruchs steht ein Feind, der größer ist, als wir es jemals für möglich gehalten haben. Das Volk der Zwerge ruft unsere Verbündeten zur Hilfe. Wir Ersuchen um Beistand. Sollte diese Nachricht zu spät gekommen sein, um uns zu helfen, soll es eine Warnung an alle sein, die der Ordnung beiwohnen. Dem Scharlatan namens Tarkan ist es gelungen, sämtliche Völker des Chaos zu einen, um sie gegen Dunkelbruch zu führen. Sollte dieses Vorhaben mit Erfolg gekrönt sein, wird das Reich der Menschen sein nächstes Ziel sein - so viel sei gesagt. Wir müssen kämpfen und wir müssen es vereint tun, um zu überleben. Barlok Eisenhand.


    Die vereinten Chaosvölker standen als geballte Armee vor den Toren Dunkelbruchs? Nun Massimo hatte eventuell nicht Unrecht, dass die Fehlplanung der Zwerge sie genau in jene ausweglose Situation gebracht hatten.


    Aber Fehler beging jeder, nur wer nicht handelte - der natürlich nicht. Und deshalb jenen, die unverschuldet in Not geraten waren, die Hilfe zu verweigern, war nicht rechtens. Aber dies hatte Massimo scheinbar auch nicht vor. Der Comte war bereit den Zwergen zu helfen und ihnen beizustehen, nach seinen Spielregeln.


    `Seid gegrüßt Massimo, natürlich kenne ich Euch noch - Blut singt zu Blut. Allerdings bin ich etwas erstaunt von Euch zu hören und ebenso erfreut. Nun ich werde versuchen Euch zu helfen.


    Mit Eurem Einwand bezüglich der Zwerge und deren Verhalten habt Ihr Recht. Dennoch bestärke ich Euch in Eurer Sicht, dass der Fehler eines Einzelnen nicht den Tod aller bedeuten darf.


    Selbst wenn es Euch widerstreben sollte, Barlok oder den anderen Zwergenanführern beizustehen, bedenkt, dass all jene die mit ihnen untergehen werden, nicht die Befehlsgewalt und nicht die Verantwortung trugen. Aber sie tragen die Konsequenzen für ihre Anführer.


    Also seht großzügig über die Fehler dieser Anführer hinweg und schaut auf all jene, die dort Eurer Hilfe bedürfen. Ihr habt es bereits selbst erkannt, dass Ihr für die Unschuldigen den Zwergen beistehen möchtet.


    Nun wann die Zwerge um Hilfe bitten, obliegt den Zwergen selbst Massimo. So wie es Euch beliebt Hilfe zu gewähren oder abzulehnen. Nur seht es doch als Möglichkeit, die Brücke der Freundschaft zum Volk der Zwerge aufzubauen. Sollte niemand den ersten Schritt wagen und dem anderen stets das alte Verhalten vorhalten, dann sind wir alle nur Verwalter der Vergangenheit. Und damit wäre den Zwergen nicht geholfen. Euch allerdings auch nicht Massimo.


    Mir entzieht sich momentan der Grund weshalb Ihr so über diese Botschaft hadert mein Freund.
    Ihr seid doch gewillt zu helfen, was schlägt Euch denn dabei aufs Gemüt?


    Dass man Euch nicht früher um Hilfe ersuchte? Nun vielleicht sahen die Zwerge selbst keine Veranlassung dazu, andere Völker grundlos in Gefahr zu bringen. Unterstellt nicht gleich bösartige oder herablassende Ansichten.


    Euer Plan Tarkan als Geisel zu nehmen und so den Abzug seiner Armee zu erzwingen ist in der Theorie vielleicht praktikabel. In der Realität ist der Plan nicht umsetzbar. Bedenkt, sollte die Armee des Chaos sich auf Eure Erpressung einlassen, seid Ihr im Gegenzug dazu gezwungen als Mann von Ehre, ebenso Euer Wort zu halten.


    Dies bedeutet, die Armee würde abrücken, sich zurückziehen. Ihr hättet dafür Tarkan das Leben wie auch die Freiheit zu schenken. Sobald der Mann wieder auf freien Fuß ist, hält ihn nichts und niemand davon ab, mit seiner Armee zurückzukehren. Wie oft hattet Ihr vor, ihn als Geisel zu nehmen? Bis eine Seite der Sache überdrüssig wird?


    Ich gehe auch stark davon aus, dass sich Tarkan das Gesicht seiner Entführer sorgsam einprägen wird und sich vermutlich nicht ein zweites Mal als Geisel nehmen lassen wird.


    Ich habe eine Lösung für das Problem der Zwerge. Die beste Schlacht ist jene die nicht geschlagen werden muss. Ihr führt selbst an, dass Ihr beabsichtigt die Chaos-Armee mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.


    Nun, soweit mir bekannt ist, sind Rakshaner Verhandlungen gegenüber nicht abgeneigt. Vielleicht sollte Barlok sich ein weißes Tuch suchen, dies an einen Stock binden und von den Zinnen schwenken - mit der Bitte um einer Unterredung mit Tarkan.


    Vielleicht lässt sich dieser Disput mit Worten anstatt mit Waffen klären. Sollte die Schlacht soweit vorgeschritten sein, dass es nur noch die Wahl gibt zwischen dem Schleifen der Burg und der totalen Vernichtung oder Kapitulation, sollte ein weiser Anführer auch in der Lage sein zum Schutze und Wohle seiner Untertanen zu entscheiden. Dazu gehört auch seinen Stolz herunter zu schlucken, seinen Mut auszupacken und sich vor die feindliche Truppe zu wagen um wenigstens den wenigen Überlebenden einen Abzug zu ermöglichen. Jedenfalls sollte dies seine Prämisse sein.


    Kurzum, falls Barlok nicht in der Lage ist Friedensverhandlungen zu führen, übernehmt Ihr dies. Sprecht mit Tarkan und sprecht auch mit dem Zwerg. Es gibt immer eine Lösung, sobald beide Seiten daran interessiert sind. Dazu bedarf es allerdings einer objektiven Sicht, die nicht durch Stolz verblendet ist.


    Sollten Friedensverhandlungen abgelehnt werden, dann ist immer noch Zeit in letzter Konsequenz zum Schwerte zu greifen und mit den letzten Mannen in die letzte Schlacht zu ziehen. Aber solange man noch atmet, hat man auch Atem für Friedensverhandlungen Massimo´, übermittelte Wolfram freundlich.

  • Massimo

    dachte über Wolframs Worte nach.

    `Wolfram so edel sind die Gedanke der Zwerge nicht. Die wollten nicht die Welt retten, sonst hätten sie sofort bei der ersten Truppenbewegung der Chaosarmee sämtliche befreundete Nationen gewarnt. Habt ihr eine Warnung erhalten? Durch dein Stand hättest du davon erfahren. Die Zwerge wollte dass alleine klären und haben versagt. Das ist passiert.
    Freundschaft zu den Zwergen aufbauen ist das überhaupt möglich? Wenn sie gerettet sind, werden sie zurück in ihre Löcher kriechen. Aber dafür bin ich nicht unterwegs und darum gehts nicht. Um die Zwerge zu retten, muss ich mich nicht mit ihnen verbrüdern. Unrecht bleibt Unrecht auch wenn es einem Volk geschieht, dass ich nicht als Freund bezeichne.
    Was mir auf Gemüt schlägt ist, wie leichtfertig die Zwerge bereit sind andere in ihren Krieg zu schicken. Das macht mich wütend. Reich den Zwergen den kleinen Finger und sie nehmen die ganze Hand. Stell dir vor, wir würden da mit einer Armee anrücken. Da wäre unsere Heimat schutzlos. Natürlich kann das ein Trick sein um das zu erreichen. Ich kann die Lage nicht einschätzen, ich war noch nicht vor Ort und ich hab die Belagerung nicht gesehen Wolfram.
    Ich unterstelle den Zwerge keine böse Absicht, ich unterstelle ihnen Gleichgültigkeit. Bitte rettet die letzten fünf Zwerge, scheiss dabei auf die dreitausend Almanen die den Arsch zu machen. Das ist doch die Übersetzung von dem Hilfeschreiben und das Ergebnis, wenn wir eine Armee schicken.
    Und das bringt mich zur Weisglut. Würde ein Zwerg so lange überlegen, ob er uns überhaupt hilft? Ich denke nicht. Und darum brauche ich deinen Rat. Mein Glauben verlangt dass ich helfe. Meine Überzeugung verlangt es, dass ich dort nur den Unschuldigen helfe. Aber mein Gefühl sagt mir gerade was ganz anders.
    Die Geiselnahme endet nicht mit Tarkans Freilassung. Er bleibt am Leben, damit die Zwerge ein Druckmittel haben. Freigelassen wird er nicht mehr. Aber es stimmt, dann müsste die Armee sich nicht zurückhalten, sie würden Tarkan einfach abschreiben.
    Wenn man ehrlich ist, wäre die Rettung mit der weissen Fahne drin. Sie müssten aufgeben und würden am Leben bleiben. Ich glaub nicht, dass die Rakshaner die Zwerge niedermetzeln würden, sollte die aufgeben. Aber dass war meine Frage Wolfram. Um was gehts den Zwergen wirklich? Um ihre einfache Rettung, um ihre Rettung ohne das Gesicht zu verlieren, um die Sicherheit der restlichen Welt, darum das Chaos aufzuhalten? Was wollen die Zwerge? Wenn es denen nur um ihre Rettung geht, dann sollten die wirklich ein Bettlaken schwenken. Es sind zu viele Dinge die sich widersprechen, ich werde aus den Zwergen nicht schlau.´

  • Wolfram


    `Nein wir haben keine Warnung diesbezüglich erhalten, jedenfalls ist mir nichts zu Ohren gekommen. Natürlich könnte ich hier anführen, solange Leute damit beschäftigt sind um das nackte Überleben zu kämpfen, werden sie sich bestimmt nicht in Muße hinsetzen und ellenlange Briefe schreiben Massimo.


    Aber der Logik geschuldet, genau jene Zeit würden sie sich dann doch nehmen. Zumindest einer der Ihren, damit sie genau jene Hilfe erhalten um die sie nun gebeten haben.


    Massimo Du denkst zwei Schritte zu weit voraus. Wann haben denn die Zwerge Dir gegenüber behauptet, dass sie vorhatten die Welt zu retten? Das hat weder Barlok geschrieben, noch irgendein Zwerg Dir gegenüber behauptet. Das ist eine Vermutung Deinerseits, zusammengereimt aus dem Briefe Barloks und Deiner Wut.


    Natürlich mag Dir die Bitte dreist eventuell sogar unverfroren erscheinen. Aber in Zeiten der größten Not, in Zeiten wo es wie ich bereits sagte um das nackte Überleben geht, wer achtet da noch auf seine Contenance? Selbst Deine und meine Person achten darauf nicht auf dem Schlachtfeld, obwohl sie sonst einen Großteil unseres Lebens ausmacht.


    Was erwartest Du dann bitteschön von Zwergen?


    Es ist ein anderes Volk, mit ganz anderen Sitten, Vorstellungen und Gebräuchen. Was bei uns als unhöflich gilt, ist vielleicht bei Zwergen Gang und Gäbe.


    Aus dem Grund ließ die Botschaft als reine faktische Information! Unsere Burg wird belagert, bitte helft uns oder wir sterben. Sterben wir, wird das Chaos diese Grenze passieren und ebenfalls bei Euch einfallen.


    Mehr steht dort nicht Massimo! Du verlierst Dich gerade in Deiner Entrüstung und ich vermute kein Zwerg könnte Deinen Gedankengängen folgen weshalb Du dermaßen empört bist. Zumal, der Vollständigkeit halber nebenbei erwähnt, Du auch einfach die Bitte abschlagen kannst.


    Du bist dem Volke der Zwerge nicht verpflichtet.
    Du bist weder eines Zwerges Lehnsherr noch Schutzpatron.


    Deine Misere erwächst nur aus Deinem Pflichtgefühl den Unschuldigen gegenüber, Deiner Empörung und einer Vermutung. Die Entscheidung ob und wie Du helfen sollst Massimo, kann ich Dir nicht abnehmen. Meine Person kann Dich nur beraten und meinen Rat habe ich Dir gegeben.


    Wie gesagt meine Person würde den Zwergen beistehen, aber genau wie Du würde ich keine Armee aufstellen. Ich würde zudem jedwede Kampfhandlung ablehnen. Du kennst einzig und allein die Sicht der Zwerge. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte, die Schuldigen sitzen oben in der Führungsriege. Gestorben sind auf beiden Seiten genug Unschuldige Leute. Weiteres Blutvergießen wird keinen Toten, gleichgültig auf welcher Seite zurück ins Leben rufen.


    In meinen Augen ist die Belagerung und das Scheitern der Zwerge ein eindeutiges Zeichen. Und zwar dafür von der schärfsten Waffe Gebrauch zu machen, über die unsereins verfügt – seinen Verstand!


    Solltest es tatsächlich Deine Absicht sein den Unschuldigen zu helfen, dann hilf ihnen auf beiden Seiten. Leite Friedensverhandlungen ein.


    Deine Vermutung wird sich dann entweder als Irrtum heraus stellen oder Du hältst Deinen Beweis in Händen, dass Du richtig gelegen hast – sollten die Zwerge Friedensverhandlungen ablehnen.


    Mehr kann ich Dir nicht raten Massimo´, übermittelte Wolfram.

  • Massimo


    war froh dass er mit Wolfram gedanklich gesprochen hatte. Der Magier war klug und dachte in Ruhe nach. Ihre Sichtweisen waren sehr verschieden. Aber das machte den Rat von Wolfram noch wertvoller. Der andere Kampfmagier gab dem Comte eine neue Sicht auf die Lage der Zwerge.


    `Danke für deinen Rat Wolfram, ich werde ihn befolgen und den Zwergen helfen. Wie du gesagt hast, ist es ein anderes Volk mit andere Ansichten und es gibt überall gute und schlechte. Es soll keiner für den Fehler seiner Anführer bezahlen. Ich werde versuchen eine Friedensverhandlung durchzusetzen. Wenn das nicht geht, dann muss ich mir was ausdenken, dass wenigstens die Zwerge fliehen können. Wenn alles verloren ist bleibt nur noch die Flucht. Das wird sich vor Ort herausstellen, ob die Zwerge an einer Friedensverhandlung interessiert sind. Falls die gar kein Interesse daran haben, hoffe ich dass es einige wenige Zwerge gibt, die wir dann überhaupt noch retten können. Die Chaosarmee wird kurzen Prozess mit ihnen machen, sobald sie die Zwerge in die Finger bekommen.
    Ich verstehe dass du mir die Entscheidung nicht abnehmen kannst Wolfram, aber du hast mir bei meine Entscheidung geholfen. Wir ziehen jetzt los nach Dunkelbruch. Es kann sein, dass ich nochmal deinen Rat brauche Wolfram. Ich hoffe wir bleiben in Kontakt, nicht nur wegen den Zwergen, sondern überhaupt. Es war schön mit dir zu sprechen. Ich lasse von mir hören, du von dir wenn du magst.´


    Der Comte wandte sich an Komavan und Nal.


    "Ich habe mit meinen Verwandten gesprochen. Er rät uns dazu, den Zwergen zu helfen. Aber nicht mit dem Schwert, sondern wir sollen versuchen eine Friedensverhandlung zwischen den Zwergen und der Chaosarmee herzustellen. Das wird nicht leicht, aber es ist die einzige Möglichkeit wie die Zwerge diesen Angriff überleben. Wenn die Zwerge diesen Vorschlag abnehmen, dann können wir nur noch die Überlebenden retten. Dazu müssen wir aber klug und geplant vorgehen. Denn noch wichtiger als die letzten Zwerge zu retten ist, dass du Komavan und du Nal und natürlich ich, das wir alle nicht in Gefahr geraten, verletzt werden oder fallen. Wir brechen auf."


    Der Comte trieb sein Pferd an. Sein treuer Gargole würde ihm folgen.