Buch 1 Hohenfelde -- Kaptitel 02 - Doppelhochzeit -- 15.09.202

  • So eiskalt wie der Raum durch die Anwesenheit des Geistes geworden war, so eisig war der Blick des Frostalben den er Massimo, Wolfram, Linhard aber allen voran Brandur und Dunwin zuwarf.


    Marcella hatte mit ihrer Äußerung ins Schwarze getroffen. Was wollte der Geist noch? Den letzten Rest von Dave töten? Das würde Varmikan nicht zulassen, er würde ihn bis zum letzten Atemzug verteidigen.


    Einzig und allein die Treue, Liebe und Sorge um Dave hielt Varmikan davon ab, die Gruppe anzugreifen.


    "Verschwindet", zischte er eisig.


    Varmikans Stimme kam durch die unterdrückte Wut fast an die des Geistes heran, während er Dave schützend hinter sich drückte.

  • Linhard ergriff Brandur und hielt ihn fest, so dass der alte Mann nicht zu Boden stürzte. Der junge Naridier musterte den Geist, den Mann den alle einschließlich seines Vaters dermaßen fürchteten, dass sie bis zum heutigen Tage nicht einmal seinen Namen aussprachen.


    Wurde von Dunwin gesprochen, bezeichneten ihn alle nur als ER.


    Fast so als befürchtete jeder aus der Familie, ihn mit Aussprache seines Namens heraufzubeschwören in all seiner Schrecklichkeit.


    Das was sich Linhard über Dunwin zusammengereimt hatte war, dass seine Grausamkeit vermutlich größtenteils dazu diente von seinem eigenen Vater gesehen zu werden.


    Als minderbemitteltes, nichtmagisches Geschöpf konnte er nur auffallen indem er härter, brutaler, taffer, raffinierter und eine Spur wahnsinniger war als alle anderen in der Familie die die Gabe besaßen.


    Und was Lin nie ausgesprochen hatte war, dass er fest davon überzeugt war, dass ihn Dunwin zu Lebzeiten niemals attackiert hätte. Er konnte es nicht beschreiben, aber sie glichen sich auf eine Art und waren doch verschieden.


    Direkten, persönlichen Kontakt hatte es zwischen Linhard und Dunwin nie gegeben. Dies hatte Ansgar von vornherein unterbunden aus Sorge um ihre Sicherheit.


    Dennoch hatte Lin seinen Großvater manchmal aus einiger Entfernung gesehen.
    Und Dunwin sah ihn ebenfalls.
    Sie sahen sich, wo sie ansonsten kein anderer wahrnahm...


    Linhard hatte damals als Junge so viele Fragen, die er seinem Großvater gerne gestellt hätte, aber dazu war es nie gekommen. Den ein unumstößliches Dogma seines Vaters war das absolute Kontaktverbot zu Dunwin.


    Sein Großvater durfte sie weder besuchen, noch so nah an sie herankommen, dass es ihm möglich gewesen wäre eine Langwaffe zu nutzen.


    Linhard verstand die Sorge seines Vaters, auch wenn Ansgar nie im Detail geschildert hatte, was Dunwin ihm und Dave angetan hatte. Allein die Tatsache, dass sein Vater sich dermaßen fürchtete, sagte sehr viel über Dunwin aus.


    Und trotzdem wusste Linhard instinktiv, dass nie eine Gefahr von Dunwin für ihn ausgehen würde.


    Es lag kein Hass, keine Verachtung, oder Niedertracht in seinem Blick, sobald Dunwin ihn betrachtete. In den seltenen Fällen wo sie sich sahen, lag im Blick seines Großvaters Neugier und Zuneigung.


    Aber davon hatte Linhard niemandem etwas erzählt, es war sein Geheimnis.
    Ein Geheimnis dass er wortlos mit Dunwin teilte.


    Und nun stand der Mann der zu Lebzeiten für so viel Leid und Schrecken verantwortlich gewesen war als Geist neben ihm und Brandur.


    `Bitte hilf uns, hilf Brand und mir. Bitte Opa´, formte Linhard lautlos mit den Lippen.

  • Wolfram zog sein Schwert, ging aber sofort in Abwehr- und Verteidigungshaltung, um den Abzug von Linhard und Brandur zu decken.


    Das der Frostalb nach seinem Schlichtungsversuch enttäuscht war, konnte Wolfram ihm nicht verdenken. Dass der Alb nach dem Erscheinen des Geistes mehr als wütend war, war ebenso verständlich.


    Sein Mann war geradezu verstört, aber Brandur hatte wohlmöglich selbst nur aus einer Panik heraus gehandelt und diesen Geist beschworen. Massimo hatte gar nicht so Unrecht.


    Dies hier war eine Irrenanstalt und die Patienten versuchten gerade sich selbst zu kurrieren. Das dies zum Scheitern verurteilt war, lag auf der Hand. Sie brauchten neutrale Personen. Zumindest so neutral wie den Frostalb oder ihn. Wobei sie beide immer noch zu sehr verstrickt waren in die Familieninterna.


    "Das war nicht beabsichtigt Frostalb, schau Dir Brandur an. Dermaßen hatte er garantiert nicht vor Deinem Mann zu schaden. Ich weiß, das bedeutet Dir nichts, aber Du gewährst ihm freien Abzug, damit Du Dich auch um Deinen Mann kümmern kannst", erklärte Wolfram freundlich aber entschieden und deutete Lin und Brandur an zu gehen.

  • Dunwin


    Dunwin strafte Marcella mit einem eisigen Blick, der seine Augen noch kälter, heller und härter aufblitzen ließen.


    `Ich bin hier, da mich mein Bruder um Hilfe bat törichtes Weib´, antwortete Dunwin frostig.


    Drohend richtete er sich zur vollen Höhe auf und ließ seinen eiskalten Blick hasserfüllt durch den Raum schweifen. Dabei sank die Temperatur im Raum erneut um einige Grade.


    Scheinbar damit zufrieden, dass alle gebührenden Abstand zu ihm einhielten, widmete sich Dunwin Brandur.


    `Großer Bruder... Lin... kommt folgt mir, ich helfe Euch und führe Euch hier heraus´, antwortete Dunwin.


    Dun ergriff das Stilett seines Bruders mit seinen astralen Fingern und die Waffe übertrug seine eigene Kälte in Brandurs Hand. Mit lautlosen Schritten führte Dunwin seinen älteren Bruder samt Lin aus dem Quartier Ansgars.


    Er führte sie vorbei an den Ghulen, durch die dunklen Flure die durch seine schemenhafte Erscheinung gespenstisch beleuchtet wurden. Außerhalb des matten, astralen Schimmers sah man dunkle Schatten die ihnen folgten.


    Die Gruppe wurde aber weder attackiert noch aufgehalten. Scheinbar verfolgten jene Schatten nur ihren Rückzug. Dunwin führte Linhard und seinen Bruder durch Gänge, die dem jungen Naridier gänzlich unbekannt waren. Sie gingen gar nicht so lange, wie von Lin vermutet, ehe sie urplötzlich hinter dem gewaltigen Herrenhaus im Freien standen.


    Dunwin ließ das Stilett seines Bruders los und schwebte so nah, dass Brandur die Kälte des Geistes auf seiner Gesichtshaut brennen spürte.


    `Bruder... Du hast mich um Hilfe gebeten. Eine Bitte an mich, nach all dem? Erstaunlich... ´, sann Dunwin nach.


    `Ihr seid in Sicherheit Brand... vorerst. Die alten Schleichwege unserer Kindertage werden sie nicht ewig von Eurer Spur abhalten, selbst wenn die Schatten schweigen mein Bruder. Wohin soll ich Euch führen?´, fragte Dunwin entgegenkommend.

  • Massimo


    ging genauso wie Wolfram in Vertreidigungsstellung. Das Schwert schräg vor den Körper gezogen, seine Spitze zeigte nach unten. Damit zeigte er, dass er nur die Fliehenden beschützte und nicht angreifen wollte.


    "Lass das Mädchen in Ruhe Dunwin!."


    Der Ton von Massimo war unmissverständlich. Wäre Dunwin nicht schon tot, hätte er das Schwert zu spüren bekommen. Massimos Schutz gehörte Brandur und Linhard. Aber genauso Dave, Ansgar und Marcella vor dem Geist.
    Dunwin zog mit Brandur und Linhard ab.


    "Senk den Stab Ansgar und lass sie abziehen. Ich stehe zwischen euch alle mit Wolfram. Weder dir, Dave oder Marcella soll was geschehen. Aber genauso wenig Brandur und deinem Sohn.
    Leg den Stab nieder. Sobald dein Sohn und Onkel weg sind, kümmern wir uns um Dave. Ich steh nicht im Bund mit Dunwin, dass musst du mir glauben. Wäre er nicht schon tot, hätte ich ihn jetzt erschlagen.
    Ich warne dich gleich Ansgar, wenn du uns aus Wut angreifst werden wir dich dingfest machen. Es kann gut sein, dass du ein guter Schläger bist, aber wir sind ausgebildete Kämpfer. Nicht ganz wie dein Sohn, aber dafür sogar waffenlos.
    Drum überleg dir jetzt, ob wir alle gemeinsam die Waffen senken und uns um Dave kümmern, oder ob wir uns vorher um dich kümmern müssen.
    Was ist dir wichtig Ansgar? Du bist so wütend wegen deinen kleinen Bruder. Ich genauso, ich möchte ihm helfen. Denk dran, was ich ihm geschenkt habe, dann weisst du das ich nicht lüge. Helfen wir ihm zusammen?."


    Massimo deutete mit der freien Hand auf den Golem. Er schaute Ansgar und Varmikan ernst an.


    "Pfeiff dein Golem zurück Ansgar, du hast wirklich immer Wort gehalten, ich halte meins genauso. Lasst uns Dave helfen."

  • Ansgar hielt sich zähneknirschend mit jedem Kommentar zurück, als Dunwin sprach. Es war Massimo, der Dunwin in seine Schranken verwies.


    Als sich der Geist drohend aufrichtete und sie hasserfüllt anstarrte, ging Ansgar reflexartig einen Schritt zurück, sofort bereit die Seinen und sich zu verteidigen. Einen Augenblick später war der Geist gemeinsam mit Brandur und seinem ältesten Sohn verschwunden.


    Ansgar atmete erleichtert auf.


    In dem Moment bat ihn Massimo, die drei ziehen zu lassen und seinen Stab zu senken. Ansgar schaute kurz Brandur, Linhard und Dunwin nach, aber von ihnen war nichts mehr zu sehen.


    Eigentlich war Ansgar immer noch auf Krawall gebürstet. Aber Massimos Worte nahmen ihm den Wind aus den Segeln. Rein um den Comte zu verletzen, hätte Ansgar ihm vorgeworfen, mit Dunwin zu paktieren, da er den Abzug von den Dreien schützte. Folglich hätte er damit seiner Schwester heute selbst den Dolch ins Herz gestoßen, wo er ihren Mörder an seiner Seite willkommen hieß.


    Aber als Ansgar Massimos Worte hörte und in dessen Gesicht blickte, war ihm bewusst, dass er mit dieser Aussage nicht nur zu weit gehen würde, sondern dass sie in keiner Weise den Tatsachen entsprach. Massimo hatte nicht Dunwin ziehen lassen, sondern Brandur und Lin des Friedens willen.


    Ansgar gab die Kampfhaltung auf, stellte seinen Stab beiseite und beorderte Timi mit einem Wink nach hinten. Wolfram nickte anerkennend und steckte sein Schwert demonstrativ weg.


    „Abgemacht, Du hast Recht. Wir helfen Dave gemeinsam Massimo“, antwortete Ansgar nachgiebig und schaute rückversichernd zu Varmikan. Varmi nickte zustimmend.


    „Wir werden Dave zu Dantoine bringen, er wird wissen was zu tun ist. Varmi folge mir mit Dave, Marci bleib an meiner Seite“, bat Ansgar und gab den Weg vor.


    Varmikan folgte seinem Schwager mit Dave im Arm. Gemeinsam begab sich die Gruppe zu Dantoine.


    Als Ansgar gemeinsam mit den anderen eintrat, war Dantoine dennoch auf den ersten Blick klar, wer sein Patient war. Der Bruder seines Herrn wurde von seinem Ehemann gestützt. Er schien völlig geistesabwesend und zitterte hemmungslos.


    Dan hakte Dave gekonnt unter und setzte ihn behutsam auf den Behandlungsstuhl. Als er versuchte Dave genauer zu untersuchen, zog dieser die Beine an, legte die Arme darum und legte seinen Kopf auf seinen Knien ab. Dabei machte er sich so klein wie möglich.


    Dantoine hockte sich vor Dave, legte ihm beruhigend eine Hand auf den Kopf und hielt ihn zeitgleich so fixiert, dass er ihm genau in die Augen schauen konnte.


    Der Heiler ging damit ein gewaltiges Risiko ein, denn einen panischen Geistmagier von Daves Kaliber bewusst in die Augen zu starren, war nichts was man leichtfertig auf sich nehmen sollte.


    Aber Dan war ein erfahrener Heiler und er kannte Dave gut genug um ihn etwas einschätzen zu können. Was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Dave hatte sich in sich selbst zurückgezogen, wie eine Person die etwas gesehen hatte, was sie nicht sehen sollte. Zudem hatte er sich mental soweit von seinem Körper gelöst, dass er kaum noch etwas empfand, wahrnahm und so gerade noch reagieren konnte.


    Wovor er immer dermaßen Angst hatte, es schien ihn regelrecht den Verstand zu kosten vor purer Angst und Entsetzen.


    Dantoine hielt Dave die Augen zu und verband sich mental mit ihm. Der Heiler bezweckte damit, Dave ein klein wenig auf sanfte Art zu zwingen, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Er versuchte Dave mental zu fassen und zurück in seinen Körper zu ziehen, aber so einfach war das nicht. Dave sträubte sich nicht nur, sondern er wich bewusst noch weiter zurück.


    Dan gab sofort den Versuch auf und ließ Dave ausschließlich seine Hilfsbereitschaft spüren, ehe er sich vorsichtig mental von ihm trennte.


    „Wir haben ein Problem“, erklärte Dan, während er vor Dave hocken blieb.
    „Das da wäre?“, hakte Varmikan besorgt nach.


    Varmi stellte sich an Daves Seite und legte ihm einen Arm um die Schultern, dabei hielt er seinen Mann fest und kraulte ihn.


    „Dein Mann hat sich nicht einfach nur in sich selbst verkrochen, sprich in seine Gedanken vergraben, wie es oft Opfer nach schrecklichen Gewalttaten zu tun pflegen, er hat sich auch von seinem Körper größtenteils losgelöst. Es ist also ein körperlich-geistiges wie auch ein mentales-magisches Problem.


    Wir müssen folgendes tun. Zuerst müssen wir Dave zurück in seinen Körper zwingen. Ich habe eben versucht ihn zurückzuholen, ihn vollständig zurück in seinen Körper zu ziehen, aber er hat sich nicht nur gesträubt, er wich weiter zurück. Aus diesem Grund habe ich den Versuch sofort abgebrochen. Er empfindet Angst, jenseits meiner Vorstellungskraft – er empfindet pures Grauen, dass er scheinbar mit dem Diesseits verbindet.


    Du und Ansgar Ihr werdet ihm in den Nexus folgen und ihn auch gegen seinen Willen zurück in seinen Körper reißen. Euch vertraut er, lasst ihn auf keinen Fall los. Sobald das geschehen ist, werde ich ihm eine Beruhigungsspritze verabreichen, sowie eine weitere Spritze mit einem Medikament, dass ihn vom Nexus abschneidet. Sobald die letztere Spritze wirkt, könnt Ihr ihn mental loslassen.


    Damit hätten wir seinen momentanen Zustand behoben. Ihr müsst dann sofort dafür sorgen, dass er keine Panikattacke bekommt, oder schlichtweg durchdreht, da er nicht mehr in den Nexus fliehen kann. Was immer Ihr tun müsst, damit er keine Angst hat im Diesseits zu bleiben – tut es!


    Vor allem redet mit ihm, damit er sich beschützt und geborgen fühlt. Von mir aus erzählt ihm etwas vor- und rückwärts über das Wetter, aber redet mit ihm. Das hilft den meisten Patienten“, erklärte Dantoine.


    Der Heiler bereitete alles vor, zog die beiden Spritzen auf und schob Dave einen Robenärmel nach oben. Vorsorglich desinfizierte er den Arm seines Patienten.


    „Bereit sobald Ihr es seid“, erklärte Dan.
    „Bereit“, antwortete Varmikan, und hockte sich vor Dave auf dem Boden.
    „Dito“, stimmte Ansgar zu und hocke sich neben Varmikan.


    Varmikan und Ansgar ließen sich in den Nexus fallen, während sich Wolfram hinter Dave stellte und ihn so festhielt, dass er nach seiner Rückkehr in seinen Körper niemanden angreifen konnte.


    Es dauerte fast eine Viertelstunde, während Varmikan und Ansgar mental mit Dave rangen um ihn zurück in seinen Körper zu zerren. Sie hielten ihm mental gepackt und zogen ihn Richtung Physis, während Dave sich mit gesamter Kraft dagegen sträubte wie ein bockendes Pferd über die Schwelle gezogen zu werden.


    Aber dann war es geschafft. Varmikan und Ansgar zerrten Dave zurück in seinen Körper, was dieser mit kreischendem, ohrenbetäubendem Gebrüll quittierte. Wolfram hatte alle Hände voll damit zu tun, Dave ruhig zu halten.


    Dantoine reagierte sofort und verpasste Dave die beiden Spritzen. Damit schlug er ihm die Tür zum Nexus vor der Nase zu.


    Dem Heiler war bewusst, dass man einem Geistmagier nichts Schlimmeres antun konnte, aber Daves mächtige Gabe, war im Moment sein schlimmster Fluch. Seine effektivste Waffe hatte sich zu seiner größten Schwachstelle gewandelt.


    Es dauerte noch einige Minuten bis sich Dave abgeregt hatte und sie mehr verwirrt und angsterfüllt musterte als wütend.


    „Davy?“, fragte Varmikan behutsam und nahm seinen Mann in die Arme.
    „Ist er weg?“, fragte Dave Retour und drückte sich an seinen Mann.


    „Ja Du… er ist weg. Atme tief durch und beruhige Dich. Es gibt keinen Grund solche Angst zu haben, wir passen auf Dich auf ja?“, erklärte Varmikan beruhigend.
    „Töten. Wir müssen ihn töten… tot lauert er dort, gerufen hier, wohin soll ich?“, flüsterte Dave inständig.


    „Er ist schon tot Dave. Du bleibst hier hm?“, antwortete Ansgar.
    „Genau, Du bleibst hier bei uns. Man kann nichts Totes töten Sternchen“, erklärte Varmikan.


    „Er muss woanders gewesen sein. Hab ihn nie drüben gesehen… nie…“, antwortete Dave und wiegte sich hin und her, so dass Varmikan ihn fester packte um die Bewegung zu unterdrücken.
    „Wir finden eine Lösung, dann finde ich ihn und ich lösche ihn aus, ich versuche es – versprochen“, sagte Varmi liebevoll.


    „Unsere Kinder… er darf sie nicht anrühren oder Dich. Dich nicht…“, gab Dave leise zurück.
    „Nein Schatz das wird er nicht“, stimmte Varmi zu und küsste Dave auf den Kopf, während er verzweifelt Ansgar musterte.


    Ansgar zuckte nur hilflos mit den Schultern.


    „Ich will nach Hause…“, murrte Dave.
    „Gut, wir fahren nach Hause. Ins Geisterhaus Sternchen. Dann schläfst Du Dich aus. Ich mache Dir was Leckeres zu essen, naja was zu essen, schauen wir mal ob es lecker wird“, schmunzelte Varmi seinen Mann an.


    „Schlafe nicht… er kommt… verletzt mich. Mach den Weg frei“, flüsterte Dave.
    „Den Weg wohin?“, hakte Varmikan verstört nach.


    „Nach Hause“, antwortete Dave.
    „Er meint den Nexus“, half Ansgar aus.


    „Nein Du bleibst hier bei mir. Du bleibst an meiner Seite, hast Du das verstanden Davy? Er wird Dich nicht holen und er wird Dich nicht verletzten. Er wird Dich auch nicht anrühren, er wird gar nichts tun. Wir beschützen Dich“, erklärte Varmikan vehement.
    „Niemand kann das…“, gab Dave zurück.


    „Doch ich kann das, gemeinsam mit Ansgar und Puschel schaffe ich das“, behauptete Varmikan.
    „Vor ihm gibt’s kein Entkommen. Nie… nirgendwo… es endet nie…“, zischte Dave.


    „Doch das wird es. Wir werden einen Weg finden. Dein Bruder wird gemeinsam mit Crize einen Weg finden, dass er nicht in Deine Nähe kommen kann. Überlass die Lösung mir, vertrau mir ja?“, bat Varmi.
    „Wo ist Fedor?“, fragte Dave abgestumpft.


    „Wenn Du Fedor sehen möchtest Davy, musst Du im Diesseits bleiben, ansonsten kannst Du Deinen Hund nicht sehen. Ich meine natürlich kannst Du ihn sehen, aber Du kannst nicht mit ihm rumknorckeln und das ist doch das Beste an einem Hund. Varmi beschützt Dich, ich ebenso und sogar Marcella wird Dich beschützen. Hey sie hat sogar mich vor Massimo und dem Geist beschützt, von daher, muss es eine Möglichkeit geben ihn aufzuhalten. Zuerst müssen wir herausfinden was er in dieser Gestalt überhaupt kann“, erklärte Ansgar freundlich.


    „Er ist da…“, knurrte Dave.
    „Vielleicht ist das schon alles Davy. Er ist tot, er ist tatsächlich tot. Er ist nicht mal ein Zombie, ein Ghul oder ein Golem. Mehr nicht, er ist sozusagen eine astrale Leuchte die sprechen kann und Kälte verbreitet – sozusagen ein ermordeter, mörderischer Armleuchter“, erklärte Ansgar was Dave widererwartend leicht schmunzeln ließ.


    „Wo ist Puschel? Ich will Fedor und Puschel sehen, bitte“, bat Dave leise.
    „Wer ist Puschel?“, fragte Ansgar verdattert.


    „Urako ist Puschel, ich rufe ihn her“, erklärte Varmikan.


    `Puschel wir benötigen Deine Hilfe! Bitte finde Dich in der Heilstube von Dantoine Ansgars Heiler ein. Dave benötigt Deine Hilfe, er möchte Dich sehen. Er hatte sowas wie einen Nervenzusammenbruch, da es sich sein Großonkel nicht nehmen ließ, ihm zur Hochzeit die Beschwörung seines Foltermeisters zu schenken. Kurzum er hat Dunwin beschworen. Wie Dave sich nun fühlt, kannst Du Dir denken. Bitte komm´, übermittelte Varmikan mental.

  • Als Urako den Hilferuf von Varmikan empfing, ließ er das Kuchenstück fallen, an dem er gerade im Stehen aß. Es war ebenjenes, dass Gasmi und Varmikan für ihn vom Unglück gereinigt hatten, das wegen des verfressenen Rakshaners in den Teig gefahren war. Es klatschte samt Teller und Gabel zu Boden. Er packte Gasmis Arm, riss sich den Düsterling auf den Rücken und spurtete los.


    "Varmi ruft mich, Davy braucht Hilfe", erklärte er Gasmi unterwegs keuchend. Er versuchte, Varmi und Dave Anhand des Rufens zu finden, doch er verirrte sich hoffnungslos im Gängegewirr des Hauses. Das war kein Haus, das war ein Labyrinth! Erst, als er einen Bediensteten fand, der ihn zur Heilstube brachte, erreichte er diese. Sie hatten viel zu viel Zeit verloren.


    Dave sah elend aus. So elend hatte er ihn überhaupt noch nicht gesehen und das alles nur wegen einem läppischen Gespenst. Urako war geschockt von seinem Zustand. Er sah kreideweiß aus und zitterte unkontrolliert, sogar seine Pupillen zitterten mit. Er stammelte irgendwas vor sich hin.


    Urako drängelte sich zuteifst besorgt an Dan, Massimo, Marcella und Ans vorbei und nahm Dave zusammen mit Varmi erst einmal fest in den Arm. "Wir kriegen dich schon wieder hin", sagte er freundlich. Es war der einzige Satz, der ihm einfiel, der nicht in irgendeiner Form pietätlos Daves Angst vor dem Geist seines Vaters herunterspielen würde, denn keine wusste so gut wie Urako, wie sehr die Geister der Vergangenheit auch in der Gegenwart weh tun konnten. Er drückte ihn lange und fest genug, dass Dave sich nicht einfach lieblos gedrückt und sofort wieder losgelassen fühlte, aber er wollte es auch nicht übertreiben. Erstmal mussten sie sich um das unschöne Problem kümmern, dann um Dave.


    "Wo sind die Säcke? Und Ans, du bist doch Nekro. Kannst du den Spuk nicht einfach beenden und die Drecksau wieder wegschicken? Ich kümmer ich derweile um den alten Sack. Meine Fresse und ich frag mich noch, warum ihr den Onkel überhaupt reinlasst! Seine guten Manieren kamen mir gleich komisch vor. Soll ich ihn euch vorher noch herbringen oder ihn sobald ich ihn finde sofort kaltmachen?"


    Urako knackte mit den Knöcheln.


    In der Ecke des Raumes, aus dem Dave und die anderen gekommen waren, lag ein scheinbar toter Diener, für den sich niemand zu interessieren schien und an dem eine weiße Fledermaus herumnuckelte.

  • Gasmi krallte sich an Puschel fest, als dieser durch die Gänge des Hauses rannte. Varmikan hatte nach ihm gerufen und benötigte ihre Hilfe. Puschel verlief sich mehr als nur einmal in diesem Irrgarten aus uralten Steinen und Dunkelheit.


    Düstere Gedanken und die Erinnerung an den vertrockneten Onkel Friedulin stiegen in Gasmi wie unheilvolle Nebelschwaden auf. Er selbst war seinem Mann keine Hilfe, da er dieses Haus nicht begriff und sich in ihm nicht auskannte.


    Es war schier zum wahnsinnig werden. Immer sobald der kleine Düsterling meinte eine Ordnung oder Anordnung von Zimmern, Fluren und Räumen in dem Haus erkannt zu haben, war im darauffolgenden Besuch alles an anderer Stelle. Gasmi konnte sich das nicht erklären.


    Aber sein Mann war nicht nur äußerst attraktiv, Puschel war auch clever. Er schnappte sich einen der Bediensteten und ließ sich den Weg in die Heilstube zeigen. Gasmi war stolz auf den Einfallsreichtum von Puschel.


    Sie eilten Dave und Varmikan entgegen. Als sie die Heilstube betreten hatten, erblickten sie das ganze Ausmaß des Schreckens. Gasmi schnürte es die Kehle zusammen, Dave so verschüchtert und panisch zu sehen.


    Ausgerechnet Dave!


    Einer der drei Rudel-Weisen. Jener der immer ruhig und gelassen blieb, gleichgültig wie ausweglos die Situation auch war. Dave der immer irgendwie doch noch eine Lösung fand, dass Ruder im letzten Moment für sein Rudel herum zu reißen und alles zum Guten zu wenden, auch wenn man dafür einige Hälse mehr durchschneiden musste.


    Nun saß er hier in der fremden Heilstube, ganz klein zusammengekauert und redete irgendwelchen Unsinn der für Gasmi keinen Sinn ergab. Aber das war auch nicht wichtig. Gas kletterte von Urakos Rücken, schob Wolfram zur Seite und nahm dessen Platz ein.


    Menschen hatten keine Ahnung von Nähe, ein Tiefling und ein Düsterling mussten ihnen dass zeigen. Gas hockte sich in Daves Kreuz und umarmte ihn von hinten, hielt ihn ganz fest, so dass er weder umfallen, noch Unsinn anstellen konnte.


    "Dein Rudel ist für Dich da Dave. Urako hat Recht. In unserer Mitte bist Du sicher. Wer hat Dir das angetan? Wer hat Dich bedroht?


    Nenn mir ihre Namen, sie sterben. Du weißt doch, niemand bedroht einen Geist und Du bist einer der drei Weisen. Ich bringe Dir ihre Ohren mit", munterte Gasmi Dave auf und reinigte sein Gesicht etwas mit Spucke.


    "Gleich bist Du wieder sauber, wir waschen die Angst ab", grinste Gas freundlich.


    Jeder kleine Düsterling wusste, dass das nicht nur säuberte, sondern auch ganz gehörig die Nerven beruhigte.

  • Dunwins Präsenz war überwältigend. Er hatte nichts verlernt. Er ließ es sich nicht nehmen, das Mädchen in seine Schranken zu verweisen und sich einige Augenblicke an der Angst zu ergötzen, welche die Anwesenden vor ihm empfanden, ehe er Brandur am Stilett in seiner Hand hinauszog. Brandurs Finger wurden eiskalt, die Kälte der Erscheinung übertrug sich bis in seine Knochen. Linhard stützte ihn, so dass sie bald wieder ins Freie traten. Der alte Nekromant war vollkommen erschöpft. Ihm war schwindelig und sein Herz klopfte so stark, dass es schmerzte. Er war nun auch an seinen körperlichen Grenzen angelangt. Obendrein fehlte der Aufsatz seines Gehstocks, auf dem er sich hätte abstützen können, er hatte nur noch den Knauf mit dem Stilett.


    Einen Augenblick musste Brandur stehen bleiben, an Linhard aufgestützt, nach Luft schnappen und sein Herz beruhigen, sonst wäre er umgefallen. Dunwins Geist nutzte die Gelegenheit, ein erstaunlich freundliches Schwätzchen mit ihm zu halten. Und das, obwohl er ihn gewaltsam der Grabesruhe entrissen hatte. Vielleicht wollte er es sich aber auch einfach nur mit seinem Beschwörer nicht verderben. Zu den anderen war er ja wie gewohnt grantig gewesen. Brandur hob den vor Erschöpfung gesenkten Kopf und blickte der Erscheinung in die blau leuchtenden Augen. Er fragte sich, was Dunwins Geist empfunden haben mochte, als er seine Söhne und vor allem denjenigen Sohn sah, der ihn ermordet hatte.


    "Ja, eine Bitte an dich, nach all dem", sagte Brandur, noch immer keuchend. "Ich weiß, wohl als einer der wenigen Lebenden, dass du auch anders sein kannst, wenn du nicht, wie wir alle, das Spiel Alastairs spielen musst. Ich habe nicht den Dunwin meiner Kindheit vergessen. Ich habe deinen Namen in meinem Exil verflucht für alles. Aber noch öfter den Namen Alastairs, der an allem Schuld trägt. Dich aber habe ich trotz allem oft genug vermisst, dich und Kunwolf. Ich hatte gehofft, wenigstens dich würde ich irgendwann noch einmal lebend sehen, bevor es vorbei ist. Nun ja, ich kam einige Wochen zu spät. Man kann nicht alles haben."


    Er betrachtete Duwnins Brust, so als könnte er die Einstiche des Dolches auch in seiner geistigen Substanz noch sehen. Gegenüber Dave wechselten Brandurs Gefühle wie ein flackerndes Licht hin und her. Auf der einen Seite sah er den erwachsenen Mann, der dermaßen in Panik geraten war, dass er all seine Sinne verloren hatte. Das war sicher nicht ohne Grund geschehen und Brandur war der Letzte der daran zweifelte, dass Dunwin zu unwahrscheinlicher Grausamkeit fähig war. Auf der anderen Seite sah er in Dave den Mörder seines letzten lebenden Bruders.


    "Meine ... Kutsche", sagte Brand müde und streckte das Stilett in Richtung des Wyvern.


    Nachdem sie das Gefährt erreicht hatten, wurde ihm bewusst, dass ein momentaner Flug gefährlich war in seinem jetzigen Zustand. Wurde er bewusstlos, würden sie abstürzen und er würde Linhard mit sich in den Tod reißen. Einen Moment zögerte Brandur noch, dann fällte er seine Entscheidung. Er durchtrennte die Schnüre, welche die toten Harpyien mit dem Gefährt verbanden. Er legte die Hände auf den künstlichen Drachen und konzentrierte sich.


    "Damit mache ich die größte Angst deiner Söhne war. Ich schenke dir einen neuen Körper, Dunwin."


    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.


    "Bring Linhard und mich nach Trux."

  • Dunwin



    `Das Spiel spielen...
    Du bist zu alt und ich bin nunja... zu tot für das Spiel...
    Bruder... was wir waren... und was wir hätten sein können... nicht wahr?´,
    erklärte Dun mit Wehmut.


    `Ich habe es ebenfalls nicht vergessen Brand.
    Nie, nicht mal als ich Dich tötete.
    Mit jedem von Euch den ich ermordete, starb ein auch Teil von mir.


    Sogar mit ihnen, den beiden... meinen beiden Kleinen.
    Jenen die sich Alastair so sehr wünschte...
    anstatt mich...


    Mit jeder Bestrafung strafte ich ihn... zerstörte ich ihn... und zeitgleich sie...
    Und letztendlich mich selbst...´,
    erklärte Dunwin.


    `Deine Beschwörung hat mich kurz erbost...
    Aber dann, Deine Bitte... nun sie hat mich berührt...


    Du bist schwach Bruder... ich hätte anders reagieren können, aber das hast Du nicht verdient. Weder Du noch Lin´, antwortete Dun freundlich und die eisige Kälte die von ihm ausging wurde etwas milder.


    Als Brandur den künstlichen Drachen befreite und ihn Dunwin als Geschenk überreichte, war dieser sichtlich gerührt.


    `Danke. Das ist nicht einfach ein Geschenk, das ist ein enormer Vertrauensbeweis Bruder´, flüsterte er.


    Der Geist nahm das Geschenk seines Bruders an. Er entmaterialisierte sich und nahm durch Brandurs Hilfe Besitz von dem neuen Körper. Probehalber setzte sich das nun knöcherne Wesen auf und schlug einige Male mit den Flügeln, ehe es sich flach auf den Boden legte.


    `Steigt auf, ich bringe Euch sicher nach Trux´, erklärte Dunwin.


    Kaum dass Brandur und Linhard auf seinem Rücken saßen, schwang sich der knöcherne Wyvern in die Luft und flog davon.

  • Linhard legte sich den freien Arm seines Großonkels um die Schulter und packte ihn um die Hüfte um dessen Gewicht komplett zu tragen. Lin schleppte ihn weiter, während Dunwin sie führte. Brandur war am Ende seiner Kraft, aber sie waren noch lange nicht am Ende ihrer Reise.


    Sie verschnauften einen Augenblick, weil Brandur einfach nicht weiter konnte. Linhard wartete geduldig ab, während Dunwin mit seinem Bruder sprach. Die Stimme eiskalt, knarzend wie Eis und dennoch lag Wärme darin.


    Erneut brannten Linhard tausend fragen auf der Zunge. Aber nicht nur an Dunwin, sondern auch an Brandur, nachdem sie bei dem seltsamen Gefährt angekommen waren. So etwas hatte Lin noch nicht gesehen. Er hätte gerne über die glatte, glänzende, polierte Oberfläche gestrichen, aber er hielt sich zurück ungefragt etwas anzufassen.


    "Sie sieht aus wie ein Drache aus Porzellan", antwortete Lin leise auf den Hinweis von Brandur.


    Der junge Naridier hatte gut daran getan, die Kutsche nicht einfach anzufassen, denn Brandur überließ sie Dunwin als Körper. Lin wusste nicht, ob es für ihn gefährlich geworden wäre, hätte er den Drachen zeitgleich mit dem Geist berührt.


    Was Dunwin allerdings zu Brand sagte, machte Lin nicht nur nachdenklich, sondern stimmte ihn auch sehr traurig. Einen Moment später saßen sie bereits auf dem Drachen und folgen davon.


    Linhard unterdrückte den Drang zu johlen und eine Faust gen Himmel zu recken aus purer Freude am Fliegen heraus. Stattdessen hielt er sich mit einer Hand an den Knochen des Wesens unter ihm fest, während er mit der anderen Brandur sicheren Halt gab.

  • Dave drückte sich erleichtert und erschöpft an Varmi, Puschel und Gasmi. Widerstandslos ließ er sich von dem kleinen Düsterling reinigen. Der Naridier packte Urakos Pranke, hielt sie fest und knetete sie nervös in den eigenen Händen.


    "Bleib hier, geh nicht weg", flüsterte Dave Urako zu.
    "Wir bleiben", munterte Gasmi ihn auf.


    "Wollten nur Frieden, drum", murmelte Dave und entspannte sich etwas.
    "Gut so Sternchen, entspann Dich. Puschel und Gas bewachen Dich gemeinsam mit uns. Danke dass Ihr so schnell gekommen seid", sagte Varmikan und knuffte Urako und Gasmi dankbar.


    "Von mir ebenfalls Danke, dass Ihr meinem Bruder beisteht. Nun Dave hat Recht. Wir hatten gehofft den Hass beenden zu können und uns friedlich mit Brandur zu einigen. Er war genauso ein Opfer von Alastair und Du... ehm IHM, wie wir.


    Aus diesem Grund war ich bereit, ihn in die Familie aufzunehmen, ihm tatsächlich eine Chance zu geben, ihn in Frieden an unserer Seite willkommen zu heißen. Ich habe mich geirrt, es war mein Fehler Urako. Er sah uns nicht als Bruder im Leid, er sah uns als Opfer.


    Er ist der Bruder unseres Schänders, was sollte er auch anderes wollen, als uns hinrichten? Bei IHM hatte er versagt, aber seine Kinder wollte er scheinbar aus Rache ermorden. So wie ER seine eigenen Kinder ständig aus irgendeinem Hass heraus quälte. Bis zur Besinnungslosigkeit oder sogar darüber hinaus. Es sind Brüder... vom Blut, vom Fleisch und von den Gedanken.


    Der Gute der unseren Vater beschworen hat, heißt Brandur von Hohenfelde.
    Und sein Spießgeselle ist leider kein Geringerer als mein Sohn Linhard.


    Findet die beiden und tötet sie. Bringt mir ihre abgeschlagenen Köpfe.
    Die Zeiten für eine friedliche Lösung ist vorbei, vermutlich hat es sie nie gegeben.


    Zu Deiner Frage, nein ich kann diesen Geist leider nicht einfach verbannen, da ich mich nicht mit Geistern und deren Beschwörung befasst habe. Ich bin zwar Nekromant, aber mein Fachgebiet sind die Untoten.


    Wobei... die Anwesenheit von meinem Vater hat mir das Hirn vernebelt! Wir haben genug andere Nekromanten hier! Der Kollege Crize, Maghilia oder Osmund könnten über die Fähigkeit verfügen. Sobald es Dave etwas besser geht, werden wir die drei um Hilfe bitten. Crize wird uns garantiert beistehen, Osmund ganz sicher auch", erklärte Ansgar Urako freundlich.


    "Wie Maghilia reagiert kann niemand abschätzen. Und ob sie sich merken kann, wen sie nun helfen sollte ist genauso fraglich", warf Varmikan warnend ein.
    "Wo ist Fedor?", fragte Dave unsicher.


    "Der ist Zuhause Sternchen, Du siehst ihn bald wieder. Soll ich Dir verraten, was ich Dir zur Hochzeit gekauft habe als Überraschung?", fragte Varmi und drückte Dave einen Kuss auf die Stirn.
    "Hab unsere Hochzeit versaut", murmelte Dave.


    "Du hast gar nichts versaut Davy, dass waren andere, aber nicht Du", erklärte Ansgar.
    "Eben, Dein Bruder hat Recht. Du hattest Dir doch einen großen Steinzuber gewünscht für das neue Haus, erinnerst Du Dich? Den riesigen den wir mal in der Stadt zusammen gesehen haben? Der auf so Metallfüßen steht? Den habe ich Dir gekauft und er steht in unserem Schlafzimmer. Dazu habe ich eine hölzerne Trennwand gekauft, damit er ein bisschen separat steht. Extra für Dich", sagte Varmi und drückte Puschels Hand aus Dankbarkeit, dass er ihm beistand.


    "Den ovalen mit Rand und Henkel?", fragte Dave und rieb sich über das Gesicht.
    "Richtig genau den. Freust Du Dich Maus?", grinste Varmi.
    "Ja, freue mich. Das Du Dir das gemerkt hast", antwortete Dave leise.


    "Natürlich. Du siehst ein bisschen besser aus, nicht mehr ganz so blass Schätzchen. Geht es Dir was besser?", hakte Varmikan nach.
    "Ja Danke geht so langsam. Tut mir leid Leute, wirklich. Danke Puschel... und Gasmi... und Ans... und Marci... und Dan... ihr alle, für Euren Beistand. Ich fühl mich total neben der Spur, als hätt ich gesoffen...", stöhnte Dave.


    "Kein Grund zur Beunruhigung Dave. Das kommt von den Medikamenten und der eingeschränkten Wahrnehmung, verlass Dich einfach nur auf Deine normalen Sinne, nicht auf Deine Gabe. An die kommst Du einige Zeit nicht mehr heran. Gönn Deinem aufgewühlten Verstand Ruhe. Nutz die Zeit zur Erholung. Notfalls verlängern wir die Zeit, falls es nötig sein sollte", erklärte Dantoine beruhigend.
    "In Ordnung ich versuche es", stimmte Dave zu und verkrallte seine Finger in die von Puschel.

  • In der Ecke des Raumes wo man den notversorgten Janko abgelegt hatte, hatte es sich auch ein kleiner, weißer, mittlerweile auch sehr runder Pelzball gemütlich gemacht.


    Kasimir tat sich an dem Blut des Leibdieners von Ansgar gütlich. Wolfram schlenderte unauffällig zu Janko herüber, pflückte Kasimir von dem Leibdiener und stopfte ihn kurzerhand in seine Robentasche.


    Da momentan alle Aufmerksamkeit auf Dave gerichtet war, verschwand Wolfram lautlos auf dem gleichen Weg wie er gekommen war. Ansgar würde zwar nicht die Wut an ihm oder an Massimo auslassen, aber eventuell würde er Kasimir für die Handlungen seines Herrn und Meisters leiden lassen.


    Wolfram hatte nicht vor zuzulassen, dass man aus Kasimir Fledermaus-Ragout machte. Unauffällig schlenderte er durch die Labyrinth artigen Gänge des Hauses. Ihm erging es nicht anders als Urako, aber im Gegensatz zu dem Tiefling konnte Wolfram auf seine Gabe zurück greifen.


    Er tastete mental nach Marlo und folgte so der Spur zurück in den Tempel.


    Ab dato fand sich Wolfram selbst zurecht. Er verließ den Tempel, ging hinüber zu den Stallungen und nahm sich einfach eines der dort untergestellten, gesattelten Pferde. Wolfram schwang sich in den Sattel und verließ im gemütlichen Tempo das Grundstück seiner Verwandten. Erst als er das Anwesen ein gutes Stück hinter sich gelassen hatte, trieb er das Pferd zu einem gestreckten Galopp an.


    Wolfram donnerte mit dem Pferd solange schnellstmöglich durch die Gegend, bis das Tier vor Erschöpfung nicht mehr konnte. Ab dato ritt er im Schritt-Tempo weiter.


    "Du hast wirklich nerven an Ansgars Leibdiener auszusaugen. Als hätte Dein Meister nicht schon genug Schwierigkeiten, nun musst Du auch noch Deinen Kopf in die Schlinge legen.


    Du kannst froh sein, dass die anderen Dich nicht beachtet haben mein Freund. Und das alle im Moment mit Dave beschäftigt waren. Ansonsten hätten sie Dich wohl süß-sauer eingelegt", grinste Wolfram und klopfte leicht auf seine Robentasche, damit Kasimir auch ja zuhörte.

  • Massimo


    sah die Verzweiflung in Ansgars Augen als der den dreien nachguckte. Und die Wut. Massimo rechnete damit, dass Ansgar sein Hass an ihnen auslassen würde. Aber das tat er nicht. Er schnaufte durch und schaute dem Comte ins Gesicht. Massimo schaute Ansgar ganz ruhig an. Plötzlich gab er die Kampfhaltung auf und legte sein Stab weg. Massimo war erstaunt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Ansgar auf seine Worte achtete. Genau wie Wolfram steckte der Comte sein Schwert ein. Als der Golem zurückgewunken wurde, war das ein gutes Zeichen.
    Ansgar und Varmikan waren einverstanden gemeinsam Dave zu helfen. Sich unnötig zu streiten, würde nur Zeit kosten. Und die Zeit konnten sie besser gebrauchen um Dave zu helfen. In der Gruppe brachten sie Dave zum Heiler. Der Mann war fähig und gut. Er untersuchte Dave und erklärte seinen Mann und seinen Bruder was mit Dave los war. Massimo und die anderen hörten es genauso. Der Hass den der Comte auf Dunwin unterdrückte, kehrte zurück. Jetzt bedauerte er, dass der Drecksack nicht mehr lebte. Am liebsten hätte er ihn mehrfach erschlagen, als er Dave dort wie ein Haufen Elend sitzen sah.
    Zuerst versuchte Dantoinie der Heiler Dave selber zu helfen, aber das gelang ihm nicht. Der Heiler erklärte Varmikan und Ansgar was sie tun mussten um Dave zu retten. Als Massimo hörte, dass er Dave von Nexus abschneiden wollte wurde ihm ganz flau im Magen. Aber der Heiler war selber ein Magier, er wusste was das bedeutete.
    Varmikan und Ansgar folgten Dave in den Nexus und schafften es ihn zurückzuholen. Dafür brauchten die beiden ganz schön lange. Und als sie es geschafft hatten, schrie Dave wie am Spiess als hätte er unerträgliche Schmerzen. Massimo empfand Mitleid mit ihm. Als der Heiler Dave die Spritzen verpasste, wurde er was ruhiger. Er brabbelte vor sich hin. Scheinbar schwatzte er drauf los, was ihm so gerade durch den Kopf ging.
    Aber was er vor sich hin brabbelte, verursachte Massimo eine Gänsehaut.


    Töten. Wir müssen ihn töten… tot lauert er dort, gerufen hier, wohin soll ich?
    Er muss woanders gewesen sein. Hab ihn nie drüben gesehen… nie…
    Schlafe nicht… er kommt… verletzt mich. Mach den Weg frei


    Das waren die Sätze die Massimo eine Gänsehaut verursachten. Die Sätze klangen wie von einem kleinen Kind. Und es hatte sehr grosse Angst. Massimo wusste nicht was er Dave zum Trost sagen sollte. Aber ein Satz war der schlimmste Satz von allen.


    Unsere Kinder… er darf sie nicht anrühren oder Dich. Dich nicht…


    Anrühren? Was meinte Dave mit anrühren? Was hatte sein Vater getan? Zeitgleich erinnerte er sich an den Vorwurf von Dave in der Taverne und Ansgar vor einigen Minuten. Es kam dem Comte wie eine Ewigkeit vor. Wo warst du als wir dich als Kinder gebraucht haben? Ja wo war er da? Massimo schämte sich mit Ansgar gestritten zu haben. Er fühlte sich schäbig und besudelt. Jemand sollte sein Schandmaul mit Gallseife auswaschen. Wie konnte er im Streit das überhören? Jeder aus der Familie war verletzt. Jede verletzte seine Kinder und die wieder ihre Kinder in einem endlosen Kreislauf voller Grausamkeit.
    Der ganze Streit mit Ansgar hatte Massimo nur verärgert. Er war wütend gewesen über die Beleidigung seiner Schwester. Er selber war nicht besser, er hatte Ansgars Frau beleidigt. Es war ein Wechselspiel der Beleidigungen, dabei wollte jeder Frieden. Aber sogar die Beleidigung seiner Schwester hatte ihn nicht so heftig getroffen wie das eine Wort. Anrühren. Er darf unsere Kinder nicht anrühren.
    Massimo war ein Kampfmagier. Er hatte in der Schlacht gedient. Er hatte schon mache Leichen gesehen und viele derbe Worte gehört. Aber dieses Wort mit Angst und Unschuld ausgesprochen verursachte ihm Übelkeit. Sein Kreislauf fühlte sich schlapp an und es klingelte in seinen Ohren, als hätte ihm jemand vor den Kopf geschlagen. Jetzt war Massimo dran durchzuschnaufen. Sein Blick ging rüber zu Ansgar, aber der hatte nur Augen für seinen Bruder. Das war völlig verständlich.
    Dave verlangte nach seinen Hund und einen Puschel. Gerade fragte sich Massimo was ein Puschel ist, als Ansgar schon die Frage stellte. Es war ein Kamerad von Dave. Sein Mann rief auf magischen Weg nach ihm. Ein Tiefling stürzte herein mit einen Düsterling auf dem Buckel. Er war direkt an Daves Seite und nahm ihn in den Arm. Dave ging drauf ein und nahm die Hände des Tieflings in seine. Er klammerte sich fast an ihm fest. Der Düsterling kletterte auf Daves Rücken. So war er zwischen seinen Mann, dem Tiefling und den Düsterling eingeklemmt.
    Aber genau das schien ihm gut zu tun. Dave beruhigte sich und bekam wieder ein bisschen Farbe, was Massimo erleichterte. Der Tiefling verlangte zu wissen, wo die Angreifer waren und wen er töten musste. Massimo hätte am liebsten geschnaubt. Leider war der Drecksack schon tot. So viele Leute die den Toten erschlagen wollten, hatte kaum ein anderer Geist an den Fersen.
    Als Massimo gerade zustimmend mit vor Wut schäumte, fing der Düsterling an Dave zu putzen. Mit Spucke und das im Gesicht. Jetzt war Massimo nicht nur schlecht, ihm wurde richtig kotzschlecht. Dave störte das gar nicht. Er hielt still. Massimo schaute weg und fächelte sich mit eine Hand Luft zu. Das konnte doch nicht wahr sein.
    Der Tiefling schlug vor, dass Ansgar Dunwin einfach wegschicken sollte. Ansgar hatte die Fähigkeit nicht, kam aber durch den Tiefling auf die Idee einige der anderen Nekromanten zu fragen. Zwar konnte Massimo keine Nekromanten und keine Nekromantie ausstehen, aber wenn sie damit Dunwin in seinen Astralarsch treten konnten, damit der Scheisskerl wieder zum Abgrund fuhr in den er gehörte, dann war Massimo dass nur recht so. Feuer wurde genauso mit Feuer bekämpft. Wieso dann nicht Nekromantie mit Nekromantie? Ein Kampf zwischen Geistmagier fand auf gleiche Weise statt. Sie duellierten sich mit ihre Fähigkeiten. Einer war stärker oder klüger.
    Der Tiefling fragte ob er die Schuldigen an Daves Zustand direkt töten sollte. Die Antwort von Ansgar enttäuschte Massimo.


    Der Gute der unseren Vater beschworen hat, heißt Brandur von Hohenfelde.
    Und sein Spießgeselle ist leider kein Geringerer als mein Sohn Linhard.
    Findet die beiden und tötet sie. Bringt mir ihre abgeschlagenen Köpfe.
    Die Zeiten für eine friedliche Lösung ist vorbei, vermutlich hat es sie nie gegeben.


    Massimo schüttelte den Kopf.


    "Ansgar, so kann das nicht weitergehen! Wie oft noch? Dave hat dir gesagt, wie dein Sohn für dich empfindet und du für ihn. Wenn du ihn jetzt jagst und töten willst, dann wird er zu einem Abbild von eurem Vater. Er hat sich nicht aus Bösartigkeit Brandur angeschlossen Ansgar. Das hat Linhard getan, weil du ihn von der Hochzeit freigesprochen hast. Ihr habt euch ausgesprochen. Dave hat dir gesagt, dass Lin dich liebt. Und dass du ihn liebst hat er deinen Sohn gesagt. Lin wollte das fremde Mädchen nicht heiraten und du hast es zurückgenommen. Er hat dir vorher gesagt, dass er Brandur mag. Und nachdem du ihm versprochen hast, das fremde Mädchen nicht heiraten zu müssen, da hat er dir gesagt dass er bei Brandur bleibt. Vorerst. Er möchte nur was frei sein und Brandur kennenlernen. Er hat dich nicht verraten. Das hat Dave dir erzählt Ansgar. Und du hast selber zu Lin gesagt, dass du ihn immer beschützt hast, weil er dir was bedeutet. Ansgar du reagierst über vor Wut und Sorge.
    Brandur wollte euch nicht tot sehen. Er war selber fertig, als er seinen Bruder gesehen hat. Niemand greift geplant zu eine Waffe die einen selber so umhaut Ansgar. Wenn er dich und Dave ermorden wollte, wäre das ziemlich dämlich von ihm zu eine Waffe zu greifen die ihn fast wehrlos macht. Er war genauso mit den Nerven runter wie du. Nimm deine Worte zurück, ehe du sie bereust und nicht mehr zurück nehmen kannst. Wenn Lin etwas geschieht, verzeihst du dir das nicht Ansgar. Und vielleicht nicht mal, wenn Brandur was passiert.
    Was dein Vorwurf von vorhin angeht, wo ich war, als ihr mich gebraucht habt, mit der Frage hast du Recht gehabt. Ich war leider nicht da. Und ich habe vorhin nicht begriffen, was du damit angedeutet hast. Ich wollte dich nicht verletzten oder das kleinreden Ansgar. Ich habs jetzt begriffen, wo Dave Varmikan um Schutz für seine Kinder bat. Ich entschuldige mich bei dir Ansgar und bei Dave. Ich kanns nicht gut machen und ich kanns nicht ungeschehen machen. Aber ich kann dir meine Hilfe anbieten und dir beistehen. Und ich werde genauso deinen und Daves Kinder beistehen. Das verspreche ich dir. Drum verschone deinen Jungen. Lin ist kein Verräter und du bist nicht dein Vater.
    Wir sollten den Vorschlag von Wolfram folgen. Lass etwas Zeit vergehen und dann versuchen wir in Ruhe miteinander zu reden. Jetzt sind alle aufgewühlt. Wo ist Wolfram überhaupt? Bist Du einverstanden?"

  • Ansgar musterte Massimo erstaunt.


    „Zäumen wir das Pferd von hinten auf Massimo, da Du mit einem Eingeständnis geendet hast und ich Dein Entgegenkommen gerne aufgreifen möchte. Es freut mich, dass Du begreifst was ich Dir zu sagen versuchte. Wobei Freude ein unpassender Ausdruck ist.


    Entschuldigung angenommen und dito, ich entschuldige mich dafür, Deine Schwester beleidigt zu haben.


    Uns beide trennen nur 11 Jahre, von daher wo sollst Du gewesen sein als wir Hilfe benötigten?
    Auf der anderen Seite trennen mich und meinen Vater nur 17 Jahre.
    Eventuell hättest Du uns helfen können Massimo, helfen müssen hätten uns andere Personen.


    Dass Du nun dazu bereit bist uns beizustehen, freut mich und ich nehme das Angebot für uns beide an. Danke“, erklärte Ansgar freundlich.


    Auf die Aussage hin, was Brandur und Lin tatsächlich bezweckt hatten, konnte Ansgar nur die Schultern zucken.


    „Es entzieht sich meiner Kenntnis, was Brandur oder Lin tatsächlich mit ihren Handlungen bezweckt haben. Lins Zuneigung stelle ich nicht in Abrede, aber das sagt leider nichts über seine Loyalität aus oder?


    Wie viele Ehemänner lieben angeblich ihre Frauen und halten sich nebenbei mindestens eine Geliebte? In unseren Kreisen nichts Außergewöhnliches. Liebe, Loyalität und Treue gehen nicht immer Hand in Hand.


    Und Du kannst Dir sicher vorstellen, was geschehen wäre, hätte Brandur es gewagt unseren Vater im Tempel zu beschwören. Was genau geschehen wäre, weiß niemand, aber eines ist gewiss – neben Dave säße im selben Zustand meine Mutter Melisande.


    Es ist durchaus möglich, dass ich völlig überreagiere.


    Sollte Deine Deutung von Brandurs Verhalten zutreffend sein, hat er ebenfalls überreagiert. Er hätte nicht zu dieser Waffe greifen müssen Massimo, dazu hat ihn niemand gezwungen. Das Brandur mich nicht tot sehen möchte, könnte zutreffend sein. Effektiver ist es von jeher gewesen einen Feind völlig zu zerstören und ihm an Leben zu lassen. Tote leiden bekanntlich nicht. Warum sollte er mich noch töten und mich damit erlösen, wenn er mir alles genommen hat, was mir etwas bedeutet?


    Oberste Priorität haben meine Frau und mein Sohn Anwolf.
    Solltest Du Dein Versprechen ernst gemeint haben Massimo, dann stehe mir bei Fin und Wolfi vor Brandur und Lin zu beschützen. Sie haben mit dem ganzen Streit nichts zu schaffen.


    Im Gegenzug bin ich bereit, auf ihren Tod einstweilen zu verzichten.


    Das heißt, ich werde dafür sorgen, dass die beiden gefangen genommen werden.
    Urako unserer werter Gast und Freund der Familie, wird die beiden Gefangenen ausführlich zu ihren Absichten und Taten befragen.


    Je nach Antwort entscheide ich dann über ihr Schicksal.
    Antworten sie nichts, entscheide ich nach ihren Taten und meinem Ermessen.
    Gnade, Enterbung mit Verbannung oder Hinrichtung.


    Allerdings werde ich dies nicht alleine entscheiden, sondern im Konsens mit Dave, Varmikan, Urako und Dir als Berater Massimo“, antwortete Ansgar entgegenkommend.

  • Marcella

    hatte Angst um Dave und Ansgar gehabt. Die Feinde waren geflohen, der schreckliche Geist hatte sie geführt. Ansgar hatte sie sogar beschützt. Marcella war ihm sehr dankbar. Sie hatte ihm schon vorher gemocht, aber jetzt mochte sie den Vater von Wolfi noch mehr. Er war ein anständiger Mann. Sie hatte gesehen, dass er selber Angst vor dem Geist hatte. Nicht so viel wie ihr Meister, aber das lag bestimmt daran, dass er seinen Bruder beschützen wollte und voller Wut war. Ansgar hatte gar keinen Kopf dafür gehabt, soviel Angst zu haben. Er musste seinen Bruder, Varmikan und sie beschützen. Dabei wollte Marcella Ansgar beschützen, da keiner zu ihm hielt.
    Am Ende stand er doch nicht alleine da, was Marcella freute. Massimo und Wolfram griffen sie nicht an, sondern alle steckten die Waffen weg. Zusammen wollten sie Dave helfen. Dazu ging die ganze Gruppe zu einem Heiler. Der Mann sah freundlich aus und hatte ganz kurze rote Haare. Marcella war sehr nervös und hätte am liebsten auf ihre Nägel gekaut. Der Heiler untersuchte Dave. Gemeinsam mit Ansgar und Varmikan schaffte er es, Dave aus seiner Starre zu befreien. Ihr Meister schrie vor Schmerzen und Marcella krampfte sich ihr Herz zusammen. Sie mochte Dave gerne und ihn so schreien zu hören tat ihr weh.
    Marci rannte an seine Seite, aber sie wusste nicht, wo sie ihn anfassen durfte. Vorsichtig legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. Die anderen hielten ihn fest und umarmten ihn. Das tat Dave gut, sie spürte es. Massimo in ihre Nähe wurde ganz bleich, als er Dave zuhörte. Marcella vermutete sie war genauso blass um die Nase. Dave hatte ihr einmal verraten, dass sein Vater ihn misshandelt hatte. Aber so sehr. Marcella konnte ihre Tränen nicht unterdrücken, als sie hörte was Dave schwatzte. Diese widerwärtige Geist war so eingebildet gewesen. Ihre Frage hatte sie richtig gestellt. Was wollte er noch von Dave und Ansgar, dieser wie sagte Ansgar? Astrale Armleuchter? Ja was wollte er? Wollte er seine eigenen Söhne zu Tode quälen? Was war das für ein Vater? Marcella verabscheute ihn obwohl sie den Mistkerl gar nicht gekannt hatte. Aber sie kannte Dave und er war ein lieber und guter Meister. Und sie hatte Ansgar kennengelernt, er war frech wie Wolfi, aber wo sie ihn brauchte war er sofort für sie da. Unten im Tempel war er für sie dagewesen und hier, als der Geist sie beschimpfte und bedrohte.
    Marcella klopfte Dave auf die Schulter und stellte sich neben Ansgar. Sie wollte Dave nicht bedrängen, dass er nachher noch Angst bekam, weil zu viele Leute an ihm klebten wie die Fliegen. Marci wischte sich mit den Handrücken ihre Augen ab und hakte sich bei Ansgar ein.

    „Danke dass du mich beschützt hast Ansgar.“

  • Unendlich müde ließ Brandur sich auf dem knöchernen Rückgrat des Drachen nach vorn sinken, legte den Kopf auf dem harten Rücken neben einem Stachel ab, an dem er sich festhielt. Er war, wie jeder aus seiner Familie, ein guter Reiter und hatte keine Probleme, das Gleichgewicht zu halten, so lange Dunwin gleichmäßig und ruhig flog. Linhard hingegen saß aufrecht und in seinem Gesicht spiegelte sich trotz der vorangegangenen Ereignisse pure Lebensfreude wieder. Brandur schloss die Augen und lauschte Dunwins Stimme in seinem Kopf. Er war ruhiger im Tode als zu Lebzeiten und aufrichtiger, was seine Gefühle anbelangte. Er hatte ja auch nichts mehr zu verlieren. Als er berichtete, wie er sich damals gefühlt hatte, damals, in jener Nacht, presste Brandur die Lider fest zusammen und ein Netz feiner Falten zeichnete sich um seine Augen ab. Er rang einen Moment mit sich, um nicht die Beherrschung zu verlieren, als er an seine ermordeten Kinder dachte.


    'Du und Kun, ihr habt mir gefehlt', erwiderte er stattdessen, 'seit ich begriffen hatte, worum es überhaupt ging, wofür man uns heranzog und wir uns immer weiter voneinander entfernten. Du hast Recht. Wir alle sind bereits lange tot. So wenig wie du sollte ich hier wandeln. Meine zugedachte Rolle war, im Kampf um die Erbfolge zusammen mit den meinen zu fallen und dir, dem Sieger, das Spielfeld zu überlassen. Zeitweise war ich voller Zorn auf dich, weil du nicht gründlich genug warst und mich übersehen hast. Aber jetzt sieht die Sache ganz anders aus.'


    Kaum merklich nickte er in Richtung von Lin. Es wurde kalt und Brandur fragte sich, warum sie nicht, wie auf dem Hinflug, in den Korpus des Drachen gestiegen waren, wo sie sich in warme Decken hätten hüllen können, aber vielleicht wollte Linhard das Abenteuer genießen, scheinbar auf einem echten Drachen zu reiten oder er hatte es in der Aufregung einfach vergessen, dass man auch ins Innere steigen konnte.


    'Ich vertraue dir nicht, Dun', übermittelte Brand gedanklich. 'Nur ein Idiot würde das tun. Aber ich habe keine Wahl, als mich dir auszuliefern. Linhard muss weg von dort und ich bin zu schwach dafür. Lin ist jetzt mein Junge. Sein Vater will ihn so wenig, wie Alistair dich wollte. Bei Ansgar ist er nichts weiter als das fünfte Rad am Wagen, bestenfalls geduldet. Ich aber sehe, wozu er fähig ist und was für ein guter Junge er ist.


    Vielleicht bemerkst du, wie ähnlich er meinem Ältesten, Gerwolf, sieht ... das gleiche Gesicht. Und wenn ich ehrlich zu dir bin, war Gerwolf als Magier ein Graus, obwohl er die Gabe hatte, doch ihm fehlte jede Freude daran und jedes Interesse, sie zu verfeinern. Ich habe versucht, sie ihm einzuprügeln, aber das Ergebnis kannst du dir denken. Seine Gabe blockierte, obwohl er sie besaß. Was ihn Lin noch ein Stück ähnlicher macht.


    Ich habe als Vater alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte. Aber ich hatte genügend Zeit, über das Gesamtwerk meines Versagens nachzudenken. In sinnloser Reue Ainuwar um den Tod anzuflehen. All die Fehler zu erkennen und mir hundertfach auszumalen, wie es hätte anders ablaufen können. Ich sehe, was falsch lief und bin nun bereit, es besser zu machen.


    Bei mir soll Linhard alle Aufmerksamkeit bekommen, die Gerwolf hätte gelten sollen anstelle meiner Verachtung und alle Aufmerksamkeit, die Linhard von Ansgar nicht bekommt. Ich werde ihn lehren, was Ansgar ihn nicht lehren konnte und vielleicht auch absichtlich niemals lehren wollte: das Vertrauen in die eigene Stärke anstelle der Angst, zu versagen. Das Wissen, nicht auf das Wohlwollen seines Vaters oder sonst irgendjemandes angewiesen zu sein. Allein zurechtkommen zu können und allein zu siegen. Wenn die Zeit reif ist, wird Linhard als erwachsener Mann heimkehren und seinen rechtmäßigen Platz einnehmen.'


    Unter ihnen rauschten die Baumkronen dahin, schwarz in der Nacht. Das Land stieg bald an und Felsen ragten häufiger aus dem Wald empor.


    'Du könntest mir helfen, Dunwin. Mir und Lin. Lin hat das Zeug zum Familienoberhaupt. Er wird es besser machen als Ansgar, wenn wir ihn nur richtig anleiten. Was meinst du?'

  • Dunwin


    Der Drache flog mit gleichmäßigen Flügelschlägen dahin.


    `Du warst schon immer der Klügste von uns Brandur.
    Mir vertrauen Bruder?
    Zu Lebzeiten ein tödliches Unterfangen, niemand war so dumm mir zu vertrauen... nicht einmal ich...


    Nun... wer weiß, vielleicht ist dies unsere zweite Chance, durch unsichtbare Hand geleitet...


    Wir haben Vater und der Tradition ein Leben lang gedient... aber mein Leben ist beendet Brand...
    Ich diene ihm nicht länger... ich diene niemandem mehr aus Angst...
    Nur noch aus freien Stücken...
    Ich folgte Deiner Bitte freiwillig... und aus Neugier...


    Die Zeichen die ich gelesen habe, deuten vom Ende des alten Weges Bruder...
    Was ich in den Zeichen las war... nun...
    ...mein Tod war ein notwendiges Ende um dieses Tor zu öffnen...


    Du musst die Finsternis die auf dem Weg zur Freiheit lauert vertreiben...
    Nur danach wird Lin diesen Weg beschreiten können Bruder...


    Vertrauen ist unnötig Bruder...
    Mit dem Versprechen meiner Hilfe an Deiner Seite wird sich Dein altes Herz hoffentlich zufrieden geben...´,
    erläuterte der Geist Dunwins und flog ein Stück schweigend weiter.


    `Lin ist Dein Junge? Hm... das gefällt mir...
    Du hast Recht Bruder... niemand sah ihn... niemand bis auf mich...
    Unsichtbar zu sein ist eine große Strafe... aber manchmal auch ein Segen...
    Du kennst die Regel der Unsichtbarkeit Bruder???...


    Brandur... wir alle waren keine Väter, wir waren Wärter...
    Und ich... ich war Ihr Foltermeister...
    Niemand kann einem Kind Magie in den Verstand prügeln...
    Oder sie heraus foltern... dass sollten wir beide wissen... nicht wahr?


    Zu Lebzeiten verlor ich durch Alastairs Hand meinen jüngsten Sohn... und durch meine eigenen Hände meine beiden ersten Söhne...
    Kann ein Mann weniger Vater sein als ich?
    Sie hatten versucht mich zu verstehen...
    Versucht zu begreifen warum ich sie hasste...


    Und ich schaute weg in ihrem Leid, ich lachte, ich verhöhnte sie... anstatt sie zu schützen, wie einst Alastair wegschaute, lachte und verhöhnte. Aber hat er mich dadurch nur einen Moment mehr gesehen? Nein. Was wäre sein Blick auch wert gewesen?


    Ich hätte ihm die Augen nehmen sollen um mein eigen Fleisch und Blut zu wahren Bruder... so wie Du.


    Linhard wird unsere zweite Chance sein... Deine im Leben, meine im Tode...
    Bruder... der Bann wäre gebrochen, gäbe es stets nur einen Nachfahren... nicht wahr?´,
    antwortete Dunwin freundlich.

  • Ansgar schaute zu Marci runter und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht, ehe er ihr einen Arm um die Schulter legte.


    "Na was hast Du denn gedacht? Sicher beschütze ich Dich. Du gehörst zu Wolfi und Dave und somit zu meiner Familie. Ist doch zum Glück noch einmal alles gut gegangen, kein Grund zu weinen hm?", flüsterte Ansgar Marcella aufmunternd zu.


    "Was ist passiert?", fragte eine Frauenstimme und Ansgar drehte sich wie von der Tarantel gestochen nach der Sprecherin um.


    Fin betrat gemeinsam mit Wolfi die Heilstube und musterte ihren Mann fragend. Ansgar schob Marci behutsam von sich. Er ging auf Fin zu und umarmte sie so feste, dass sie kurz auf quiekte, ehe er sie fest und leidenschaftlich auf den Mund küsste.


    "Bist Du wahnsinnig? Was machst Du mit unserem Küken hier?", flüsterte Ansgar und legte Fin einen Arm um die Taille.

    "Du hast gesagt ich soll mich verstecken wo mich keiner vermutet. Wer vermutet mich in der Höhle des Löwen? Du hast mich weggeschickt, jeder sah mich mit Wolfi gehen. Folglich ging jeder davon aus, dass ich geflohen bin und das Anwesen verlassen habe. Unser Gast ist auf einem seltsamen Geschöpf geflohen und ich glaube er hatte unseren Sohn dabei. Er ist fliegend geflohen Ans. Als ich das sah, dachte ich, wir können uns aus unserem Versteck wagen", flüsterte Fin zurück und küsste Ansgar.


    "Du hast schon richtig gesehen, Brandur und Lin stecken unter einer Decke. Wir müssen Wolfi beschützen. Unser Spezial-Gast hat unseren Vater als Geist beschworen...", erklärte Ansgar und warf seiner Frau einen vielsagenden Blick zu.
    "Verstehe... und Dave hat es nicht verkraftet", wisperte Fingard.


    "So kann man das auch nennen Schatz. Varmi und ich haben ihn aus dem Nexus zurückholen müssen und er hat sich gesträubt wie ein Wahnsinniger. Dantoine hat ihm etwas verabreicht um ihn vom Nexus zu trennen. Weißt Du was seltsam ist?


    Ich habe Varmikan wie auch Brand völlig falsch eingeschätzt. Auf Varmikan ist tatsächlich Verlass, er stand an unserer Seite Fin. Du hättest ihn sehen sollen, wie er für Dave einstand. Ebenso Daves Freunde, Urako und Gasmi. Varmikan rief sie mental her und sie waren sofort für ihn da. Das sind echte Freunde Fin.


    Marci hat versucht mich vor Brandur und seinen Kumpanen samt dem Geist zu beschützen. Verrückt, ich weiß, aber Mumm hat sie - dass muss man ihr lassen. Wolfi hat gut gewählt.


    Brandur sah in uns keine Opfer, er sah in uns nur Ziele. Er kam um das zu beenden, wozu sein Bruder nicht mehr kam. Das war meine Dummheit, der ganze Streit, samt Daves Zusammenbruch geht auf meine Kappe. Völlige Fehleinschätzung der Situation, ich strebte Frieden an - er nicht. Ich bin von meiner Warte ausgegangen. Ich hätte ihn sofort töten müssen.


    Ich hoffe Dave geht es gleich etwas besser. Wenigstens soll er versuchen den Rest seines Tages noch zu genießen. Aber gleichgültig wie schrecklich der Tag samt den Erlebnissen war, er hat uns gezeigt auf wen Verlass ist und auf wen nicht. Und wer tatsächlich zur Familie gehört. Ich tat dem Spitzohr Unrecht und ich denke dass Urako samt Mann ebenso einen Platz bei uns verdient hat. Marci eh, Du verstehst schon", erklärte Ansgar leise.


    "Ans hinterher weiß man immer mehr, so heißt es doch. Daves Freunde sind die bessere Familie als die bucklige Verwandtschaft. Auf die ist auch Verlass Ans, aber nur dahingehend, dass jeder den anderen tot sehen möchte. Ich habe Dir gesagt, dass Varmi Dave gut tut und er Deinen Bruder aufrichtig liebt. Brandur muss gewusst haben, was das Erscheinen von Eurem Vater bewirkt. Hätte er Dave oder Dich je nackt gesehen, gäbe es da wohl keine Fragen mehr", flüsterte Fin nachdenklich.
    "Öhm... ja Schatz", gab Ansgar etwas verdattert zurück.


    "Dummkopf, Du weißt wie ich das meine. Ihr habt Narben, wo ihr keine haben dürftet. Das sich Dein Verhalten Lin gegenüber rächen wird, habe ich Dir gesagt, ebenso wie Dave. Was ist mit dem Großen? Wieso war er auf Brandurs Seite?", hakte Fin flüsternd nach.
    "Das habt Ihr eindeutig Fin, keine Frage. Brandur hat ihm Honig um den Bart geschmiert... sie mögen sich", schnaubte Ansgar.


    "Es könnte doch tatsächlich der Fall sein", warf Fin ein.
    "Ist es auch. Wir müssen nachdenken, wie wir weiter vorgehen Fin", flüsterte Ansgar.


    "In Ordnung, dass machen wir. Zusammen schaffen wir dass, wie immer Ans. Wie sagst Du immer? Gemeinsam sind wir unausstehlich", wisperte Fingard liebevoll ihrem Mann zu und strich ihm übers Kreuz.
    "Genau", grinste Ansgar.

  • Anwolf gesellte sich zu Marcella und drückte sie zur Begrüßung erleichtert.


    "Tut mir leid, dass ich Dich vorhin einfach stehen lassen musste Marci. Du hast unsere Familie nicht gerade von ihrer besten Seite kennengelernt.


    Aber meine Eltern sind echt schwer in Ordnung und Dave ebenfalls. Was immer Dir Linhard erzählt hat, streich es aus Deinen Gedanken. Ich bin froh dass Dir nichts passiert ist. Und ich bin genauso erleichtert, dass allen anderen, einschließlich uns nichts passiert ist.


    Ich hatte Angst um Dich Marci, aber Ma hat gesagt ich darf weder zu Paps noch zu Dave oder Varmi mental Kontakt aufnehmen um sie zu fragen. Spüren durfte ich auch nach niemanden.


    Die ganze Sache hat mich ziemlich fertig gemacht, drum möchte ich Dir was sagen. Ich... also... ich mag Dich... so ziemlich... also so richtig... weißt Du?", grinste Wolfi verlegen.