Buch 1 Hohenfelde -- Kaptitel 02 - Doppelhochzeit -- 15.09.202

  • Dave lehnte sich mit dem Kopf an Varmikans Brust an und machte es sich gemütlich, während er weiterhin Puschels Hände festhielt.


    Urako spürte, dass sie nicht mehr ganz so kalt und eisig waren wie zuvor. Langsam aber sicher erholte sich Dave, während er einfach schweigend die Nähe seiner Lieben genoss.


    "Mal eine Frage Sternchen, woraus besteht eine Seele eigentlich?", fragte Varmikan und drückte seinen Mann an sich, während er ihn kraulte.


    "Eine Seele besteht aus Energie. Soweit bekannt ist, verlässt die Seele nach dem Tod den Körper und geht in den Nexus ein. Nach einer Zeit kehrt die Seele nach dem Nexusaufenthalt zur Urenergie zurück, dahin wo angeblich die Götter leben. So sagt man", erklärte Dave und genoss die Streicheleinheiten.


    "Eine Seele ist ein Geist und Du kannst den Geist einer Person manipulieren. Folglich könntest Du ihn manipulieren, ihn an Schmerzen erinnern, ihm Eure Begegnung beim nächsten Mal genauso unangenehm gestalten wie sie heute für Dich war oder?", fragte Varmikan mit diabolischem Grinsen.
    "Klingt gut - ob es tatsächlich funktioniert, weiß ich nicht. Aber einen Versuch ist es wert, falls er uns erneut heimsucht", grinste Dave zurück.


    "Zumal Du nicht alleine bist, ich bin auch Geistmagier und stehe Dir immer bei. Wolfi ebenso Schätzchen. Eventuell können uns auch Ansgar und Massimo beistehen. Nochmal wird er uns nicht auf dem falschen Fuß erwischen und so leicht machen wir ihm die Sache auch nicht nochmal. Versprochen", erklärte Varmi aufmunternd.


    "Ihr habt mir schon beigestanden, Dankeschön an alle. Du hast Recht Klingenohr", grinste Dave beruhigt.
    "Bitte Bitte", gab Varmikan zurück.


    "Hoffentlich sage ich das auch noch, sobald ich ihm gegenüberstehe... keine Ahnung ob ich dann noch den gleichen Mumm habe", stöhnte Dave.
    "Wenn nicht Du, dann Puschel, ich und alle anderen. Das ist kein Problem Dave - wir sind eine Familie", antwortete Varmikan.


    "Du hast den vierten Rang inne Davy, Du solltest Telepathie erlernen. So könntest Du im Fall des Falles jeden von uns warnen, vor allem die Nicht-Magier", schlug Wolfi vor.
    "Sehr gute Idee ich werde mich schlau machen, bezüglich eines passenden Geistmagier. Die Akademie werde ich nicht noch einmal besuchen", schmunzelte Dave.


    "Dabei können wir Dir hier direkt aushelfen Davy. Also eher gesagt Anwolf Privatlehrer Noculvon. Er ist Lehrer für Geistmagie. Äußerst fähig, aber ein klein wenig schnippisch und sehr pendantisch- ein Lichtalb. Er wird Dich darin unterweisen", antwortete Ansgar.
    "Perfekt, Dankeschön Ans", freute sich Dave.


    "Ist quasi für uns alle Hilfe zur Selbsthilfe, immerhin kannst Du so Fin warnen oder Deine Freunde zur Hilfe rufen, auch wenn sie nicht über die Gabe gebieten. Abzuwarten bis sie schlafen, könnte fatal sein. Manchmal zählt jede Minute. Ich kümmere mich drum und weise Noculvon dementsprechend an", antwortete Ansgar.
    "Das ich kümmere mich drum ist Davys Satz", grinste Wolfi.


    "Er darf ihn sich ruhig ausborgen, bleibt ja in der Familie und ist für einen sehr wichtigen und guten Zweck.


    Ich liebe Euch, ich hoffe dass wisst Ihr. Aber nun brauche ich ganz dringend einen Kaffee, Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie dringend", bettelte Dave freundlich.

  • Urako war erbost über Ansgars Weichherzigkeit.


    "Der alte Sack, dieser Brandur, hat meine Hochzeit ruiniert und die von Dave und Varmi ebenfalls! Und die von Gasmi! Ganz nebenbei hat er deinen Sohn manipuliert und wollte dich abstechen, dieser Wichser mit seinem blauen Bettlaken, diesem billigen Abklatsch von einem Poltergeist! Und du erlaubst mir nicht, ihn zu richten? Mann, ich hab in einem Haus voller Waschweiber geheiratet! Wisst ihr, wer an allem Schuld ist? Der Rakshaner! Er hat die Torten angefressen und uns alle verflucht!"


    Er meckerte zwar, doch er hörte nicht auf, sich währenddessen um Dave zu kümmern. Gasmi rieb Dave ebenfalls pflichtbewusst mit Spucke ein, was Urako zwar nicht guthieß, da er das eigentlich nur bei ihm machen durfte, aber in Anbetracht der Umstände tolerierte er das Fehlverhalten.


    "Varmi, am besten du haust deinen Angetrauten dann gleich erst mal in den neuen Badezuber. 'ne heiße Wanne mit irgendwelchem Duftzeug drin. Gasmi und ich tanzen einene Runde Bazum davor, damit du nicht wieder auf dumme Gedanken kommst! Wir brauchen nur irgendwen, der musiziert."

  • Ansgar musterte mit ausdrucksloser Miene Urako.


    "Nun man kann nicht immer Gewalt mit Gegengewalt beantworten oder? Irgendwann muss damit einmal Schluss sein. Allerdings empfinde ich die gleiche Wut wie Du. Sobald Du tanzen warst, sollten wir den Schreck mit einem Schnaps herunter spülen.


    Ich hatte ebenfalls vor mit meiner Frau zu tanzen. Danach wäre doch eine gute Gelegenheit für einen Schnaps", erklärte Ansgar und hoffte Urako würde den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen.


    "Dave Du solltest wirklich in den Zuber, zumindest solltest Du doch das Hochzeitsgeschenk von Deinem Mann austesten", schlug Ansgar grinsend vor.

  • Varmikan drückte Urako zustimmend.


    "Du hast völlig Recht, Dave kann seinen Kaffee auch trinken, während er im Zuber sitzt. Ein heißes Bad wird ihm gut tun und mir auch. Immerhin habe ich nicht umsonst den Zuber für meinen Schatz gekauft.


    Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, noch etwas Deko und eine nette Kleinigkeit für unser neues Heim zu kaufen. Etwas wovon wir alle etwas haben, hoffe ich.


    Ich wünsche Dir viel Spaß beim Tanzen und danach erst...", grinste Varmikan breit und hielt Dave eine Hand hin um ihm beim Aufstehen zu helfen.


    Dave ließ sich bereitwillig auf die Beine ziehen und umarmte Puschel fest und dankbar. Danach war Gasmi an der Reihe, dann Marcella, darauf folgte Dantoine, Massimo und Ansgar.


    "Du hast da wohl wen vergessen", beschwerte sich Varmikan gespielt.
    "Dein Dankeschön sieht nachher anders aus", schmunzelte Dave liebevoll.


    "Oh... verstehe, nun dann habe ich nichts gesagt. Bis später, hebt uns ein Stück Kuchen auf und sagt Durukin ich bin bald zurück", freute sich Varmikan.
    "Bis später Ihr Lieben", stimmte Dave zu und machte sich gemeinsam mit seinem Mann auf den Weg.

  • Urako glotzte ihnen verständnislos nach, als Varmikan mit Dave einfach abdampfte und ihn stehen ließ.


    "Eh, ich wollte Dave eigentlich mit Gasmi zusammen 'ne Runde Bazum vortanzen zur Ablenkung, während er einweicht?" Hilflos kratze er sich den Hinterkopf. "Oder das war ein ultra unhöfliches Nein danke."


    Er drehte sich zu Ansgar um.


    "Dann können wir uns jetzt besaufen. Deine Frau kannst du ja auch später auf die Tanzfläche führen, wenn ich hackedicht bin und Gasmi mich ins Zimmer schleifen muss."

  • Marcella


    war froh das Wolfi nichts geschehen war. Er drückte sie zur Begrüssung und sie drückte ihn mit. Das was er von seine Familie erzählte stimmte nicht. Sein Vater und Dave waren für sie da gewesen.


    "Wolfi deine Familie war gut zu mir. Dave hat sich um mich gekümmert und dein Vater hat mich sogar vor den Feinden und dem Geist beschützt. Für den grauenvollen Besuch könnt ihr nichts."


    Als Wolfi ihr stotternd gestand, dass er sie mochte wurde Marcella rot. Sie mochte ihn genauso gerne und hatte Angst um ihn gehabt. Er war frech und er war knuffig.


    "Ich mag dich genauso gerne Wolfi, du musst nicht stottern."


    Marcella freute sich über die lieben Worte. Sie schaute sich um. Dave ging es schon besser. Urako wollte für ihn tanzen und erzählte Dave sollte im Zuber zuschauen. Er erzählte es so, dass es Varmikan auf einmal ganz schön eilig hatte Dave in einen Zuber zu stecken. Urako musste gar nicht mehr tanzen. Urako musste ein super heisser Tänzer sein, so wie Varmikan geschaut hatte.


    "Du musst dich nicht sorgen, ich glaub deine Worte hatten schon genug Wirkung auf Varmikan. Jetzt musst du nicht mehr tanzen. Oder tanz mit deinen Mann zum Spass. Wir gucken dir genauso zu."


    Marci mochte Urako gerne. Er war ein guter Freund von ihrem Meister und er war immer da, wenn ihr Meister Probleme hatte.


    "Wollen wir nicht Pavo zur Sicherheit sagen, was passiert ist? Wenn es Dave Zuhause nicht gut geht, muss er wissen was passiert war."

  • Ansgar machte eine einladende Handgeste.
    "Na dann, auf geht´s", antwortete Ansgar Urako, hakte seine Frau unter und gab den Weg vor.


    Entgegen Urakos Vermutung führte Ansgar ihn aber nicht zurück in die Festhalle oder in den Tempel, sondern in seinen eigenen, privaten Bereich im Herrenhaus. Dort machte er es sich mit seiner Frau vor dem Kamin gemütlich und wählte vorher etwas von den alkoholischen Getränken aus.


    "Bediene Dich frei, was immer Du trinken möchtest", erklärte Ansgar und reichte Fingard das Glas, ehe er sich selbst einschenkte.


    Ansgar setzte sich neben seine Frau und musterte Urako.


    "Meine Antwort unten in der Heilstube war für die Ohren der anderen bestimmt. Selbstverständlich werden wir es nicht auf uns beruhen lassen, dass Brandur es wagte gemeinsam mit Lin die Hochzeit von meinem kleinen Bruder wie auch von Euch dermaßen zu schaden. Dafür haben beide zu zahlen. Was immer Massimo auch zu hören wünschte, er hat es gehört.


    Und meine Worte waren keine Lüge. Ich werde weder Brandur noch noch Linhard etwas antun. Allerdings werde ich jemanden beauftragen, der sich des Problems annimmt. Brandur ist eine permanente Gefahr für unsere Familie, allen voran für Fin und Anwolf.


    Bei Linhard bin ich mir nicht sicher. Er ist lebend zu fangen. Je nachdem inwieweit Brandur ihn nach seinen Gutdünken umformen konnte, muss ich entscheiden wie mit Lin zu verfahren ist. Selbstverständlich wünsche ich nicht seinen Tod. Aber wenn mir nur die Wahl zwischen Fin und Wolfi auf der einen Seite und Linhard auf der anderen Seite bleibt, dann steht die Wahl für mich fest.


    Deine Sorgen jedenfalls ist unbegründet, es ist garantiert nicht meine Absicht die beiden damit davonkommen zu lassen", erklärte Ansgar und nahm einen großen Schluck.


    "Über Linhards Schicksal entscheiden wir gemeinsam, sobald Dave ihn ausgelesen hat Ansgar. So einfach werde ich ihn nicht aufgeben. Inwieweit hat Dave die Macht, Gedanken aus einem Geist zu entfernen? Falls Brandur Linhard völlig verdreht hat, könnte Dave diese Gedanken aus Linhards Gedanken entfernen? Falls er über diese Fähigkeit verfügt, kann er uns damit unser Kind zurückgeben", warf Fingard ein.
    "Ich denke schon, er kann einem etwas einflüstern, folglich müsste er auch etwas entfernen können Schatz. Ich werde mit ihm darüber sprechen, sobald er... nunja wieder Zeit für andere Dinge hat", grinste Ansgar, was auch Fin grinsen ließ, trotz der ernsten und traurigen Situation.


    "Weißt Du woran ich gerade denke?", hakte Fin nach und machte es sich an der Seite ihres Mannes gemütlich.
    "Nein, an was denkst Du?", fragte Ansgar Retour und legte einen Arm um Fin.


    "Daran wo wir frisch verheiratet waren und Du Dich im Suff nicht von mir anfassen lassen wolltest", lachte Fin leise.
    "Hey, vorsichtig... das ist peinlich Schatz, also pscht", grinste Ansgar.


    "Ach Unfug Ans, das ist nicht peinlich das ist voll süß. Dass war so Urako und Gasmi. Mein Mann kam betrunken nach Hause und krakelte herum. Er ließ sich weder von seinem Diener, noch von sonst wem in seine Gemächer führen. Als sie ihn dann doch irgendwie mit vereinten Kräften in sein Zimmer geschliffen haben ging das Spiel weiter, denn er ließ sich nicht entkleiden.


    Folglich rief man mich, damit ich mich darum kümmern sollte. Ansgar war aber dermaßen neben der Spur, dass er sich standhaft weigerte, sich überhaupt von mir anfassen zu lassen.
    Ich war zuerst geschockt, danach wirklich wütend. Bis mir die Idee kam, den dummen Kerl zu fragen, was er sich denn dermaßen weigern würde, sich ausziehen und ins Bett stopfen zu lassen.


    Da sagte er zu mir, er würde sich von fremden Frauen nicht anfassen lassen.
    Und sobald seine Frau nach Hause käme, da könnte ich mein blaues Wunder erleben!


    Irgendwie konnte ich ihm da nicht mehr böse sein, auch wenn er die Nacht festgeklammert am Türrahmen verbracht hat. Ich hab ihn natürlich zugedeckt, aber so getraut hat er mir dabei auch nicht", lachte Fin leise.


    "Das erzählst Du immer, dabei erinnere ich mich an nichts", schmunzelte Ansgar.
    "So ist das eben, wenn man sternhagelvoll ist", gab Fin zurück.

  • Freiherr Osmund von Wigberg


    Der uralte Nekromant und Priester des Ainuwar kannte sich in dem Herrenhaus der Hohenfelde fast so gut wie in seinem eigenen aus. Zudem verband ihn mit Ansgar eine tatsächliche Freundschaft, was in ihren Kreisen durchaus selten war.


    Sie teilten nicht nur die Liebe zu ihrem Glauben, sie teilten auch die Liebe zur Nekromantie. Üblicherweise galt es sich aus Familienstreitigkeiten herauszuhalten, und ein jeder wusste, dass ein wütender von Hohenfelde durchaus in der Lage war sich zur Wehr zu setzen, aber heute war ein besonderer Tag - der Tag der Hochzeit von Dave und seinem Ehemann wie auch der gleichzeitigen Eheschließung von zweien seiner nahen Freunde.


    Osmund beschloss nach dem Rechten zu sehen, und was noch wesentlich wichtiger war, aber wohl fast im Trubel der Hektik untergegangen wäre, den Brautpaaren ihre Hochzeitsurkunden zu überreichen.


    Nach all dem Ärger der über diese Hochzeit hereingebrochen war, würde dies hoffentlich den beiden Ehepaaren das Glück bringen, dass sie sich von ihrem neuen Lebensabschnitt erhofften.


    Gemächlichen Schrittes, die eine Hand auf dem versteckten Dolch, die andere fest um seinen Stab geschlossen wanderte Osmund die dunklen Flure entlang. Seine übersinnliche Wahrnehmung verriet ihm, dass sich die Bedrohung verflüchtigt hatte. Wohin war dem alten Mann gleichgültig, Hauptsache sie war fort.


    Osmund betrat die Heilstube in der sich alle versammelt hatten und schaute sich um. Keiner der Eheleute war anwesend. Selbst Ansgar und seine Frau waren nicht zugegen. Somit blieb der jüngste Familienspross übrig.


    Anwolf hatte seine Familie als einziger anwesender von Hohenfelde zu vertreten und auch nur diesem würde der alte Priester die Urkunden zur Verwahrung und Weiterreichung aushändigen.


    Osmund trat an den jungen Mann heran und reichte ihm die beiden Urkunden.


    "Anwolf, dies sind die Heiratsurkunden von Davard und Varmikan, wie auch von Urako und Gasmi. Dir als einziger anwesender von Hohenfelde obliegt ihre Verwahrung und Weiterreichung an ihre Besitzer.


    Selbstredend hätte ich sie gerne persönlich überreicht, aber leider muss ich wieder aufbrechen. Überreiche sie in meinem Namen mit den Besten Grüßen und Wünschen", sprach Osmund und legte Anwolf die Urkunden in die Hände.


    "Hüte diese Urkunden und überreiche sie mit Sorgfalt Anwolf.
    Gehab Dich wohl, junger von Hohenfelde. Dass wir uns bald wohlbehalten wiedersehen jüngster Spross von Ansgar",
    verabschiedete sich Osmund freundlich.


    Nachdem Osmund gegangen war, schaute sich Anwolf die beiden Heiratsurkunden an.


    Heiratsurkunde von Dave und Varmikan:


    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.


    Heiratsurkunde von Urako und Gasmi:


    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.


    "Sobald Dave und Varmi, wie auch Urako und Gasmi zurück sind, werde ich ihnen die Urkunden überreichen", freute sich Wolfi.

  • Urako musste lachen, als Marci ihm anbot, ihm anstelle von Dave und Varmi beim Tanzen zuzuschauen. Er hätte jetzt gern mit einem Bier mit ihr angestoßen, um diesen genialen Kommentar zu würdigen. Aber sie hatten keins und so knuffte er sie dafür. Sachte nur für seine Verhältnisse, denn sie war zierlich gebaut.


    "Eh, wenn du mich Bazum tanzen siehst, ist dir dein Wolfi hinterher egal, Süße! Überleg dir das gut!"


    Er zog Gasmi an sich heran und drückte dessen Gesicht in seine Richtung, so dass er ihn küssen konnte. Jetzt, wo die Gefahr fort war, entspannte er sich langsam wieder.


    "Du hast Recht, Marci, wir müssen mit Pavo reden. Pavo ist klug, der weiß so was. Wo ist der überhaupt? Der hat mir noch gar nicht gratuliert."


    Als Ansgar signalisierte, dass er ihm folgen sollte, verabschiedete Urako sich freundlich von Marci und dem immer noch rot angelaufenen Wolfi und folgte Ansgar und Fin. Selbstredend schleifte er Gasmi mit. Urako bediente sich bei den angebotenen Getränken, er mixte für Gasmi und sich einen süßen Cocktail zusammen, während er dem Oberhaupt der Familie zuhörte.


    "Also. Erstens: Ich muss den Waschlappen zurücknehmen. Zweitens: Deine Entscheidung heiße ich gut, der Alte muss weg. Such dir eine Hinrichtungsmethode aus, ich beherrsche sie alle und führe sie sauber durch, das Publikum wird nichts zu klagen haben. Ich wollte zwar nicht mehr rumhenkern, aber für diesen Drecksack, der mir die Hochzeit versaut hat, mache ich eine Ausnahme. Gern auch für Linhard, die kleine Schlangenzunge. Das wird eine schöne Doppelhinrichtung, passend zur Doppelhochzeit, die sie versaut haben."


    Als Fin die Anekdote erzählte, wie ihr besoffener Mann sich gegen seine eigene Frau zur Wehr gesetzt hatte, nickte Urako anerkennend und war sogleich von tiefstem Neid erfüllt.


    "So einen Mann hätte ich auch gern", stellte er fest. Er war sicher, dass Gasmi völlig anders gehandelt hätte.

  • Anwolf zuckte in einer hilflosen Geste die Schultern.


    "Natürlich hat sich Dave um Dich gekümmert und das Paps Dich beschützt ist selbstverständlich. Du gehörst zu uns. Ich habe nicht gestottert, ich habe nach passenden Worten gesucht. Doch ich hab gestottert Marci, weil ich aufgeregt war. Freut mich zu hören, dass Du es genauso siehst Süße", grinste Anwolf verlegen.


    "Nein für den Besuch können wir wirklich nichts, denn normalerweise müsste der alte Sack tot sein. Angeblich hat ihn Opa Dunwin ermordet, naja was man auf das Gerede der Leute geben kann, sieht man ja.


    Vor allem was Nekromanten angeht. Wir können von Glück sagen, dass der Kerl nur seinen Bruder sprich meinen Opa beschworen hat. Schlimmer wäre es wohl gewesen, wäre er hier Hand in Hand mit Uropa Alastair aufgeschlagen. Dann wäre hier wohl die Endschlacht losgebrochen. Wobei, dass ist sie ja schon", grübelte Anwolf.


    Über Urakos Erklärung musste er breit grinsen.


    "Du hast mich ja noch nie Bazum tanzen sehen, vielleicht vergisst Gasmi ja dann Dich, statt Marcella mich. Wobei, vergiss es, ich möchte nicht tauschen, so gerne ich Euch beide auch habe", lachte sich Wolfi schlapp.


    "Pavo? Der war vorhin im Tempel, wie alle anderen Geister auch. Ihr solltet ihn suchen, bevor er anfängt Euch zu suchen. Nicht dass er noch wie Onkel Friedulin endet und irgendwo schon langsam vor sich hin trocknet. Wäre schade um ihn, ich mag ihn sehr", erklärte Wolfi.


    Nachdem Ansgar gemeinsam mit Urako und Gasmi verschwunden war, überreichte ihm Osmund die Hochzeitsurkunden. Anwolf schaute sie an, steckte sie ein und gab Marcella ein Zeichen ihm zu folgen.


    Urako und Gasmi waren bei seinem Vater, folglich konnte er ihnen gleich ihre Urkunde aushändigen.

  • Ansgar nahm einen Schluck von seinem Getränk und dachte einen langen Moment nach.


    "Den Waschlappen sah ich nicht als Beleidigung. Hättest Du nicht so empfunden, wäre meine Lüge nicht glaubhaft gewesen. Deshalb, geschenkt Urako.


    Bezogen auf die Hinrichtungsmethode, ob sie sauber oder unsauber ist, interessiert mich nicht im Geringsten. Ich überlasse die Wahl der Methode Dir, einzige Prämisse - sie muss so schmerzhaft wie möglich sein. Er soll leiden, für das was er uns angetan hat.


    Er soll am eigenen Leib erfahren, was Schmerzen sind. Fälschlicherweise ging ich davon aus, dass er dies wüsste. Weit gefehlt, denn Dunwin war sein Bruder und nicht sein Vater. Was immer Alastair ihnen angetan hat, es scheint harmlos gewesen zu sein, im Vergleich dazu was er uns gemeinsam mit seinem Sohn Dunwin antat.


    Denn ansonsten hätte Brandur begriffen, worum es Dave und mir ging.
    Und weshalb wir versucht haben etwas zu ändern.


    Ich weiß selbst, dass wir nicht alles richtig gemacht haben, allen voran ich. Und mir ist durchaus bewusst, dass ich einen Großteil der Schuld daran trage, dass mein ältester Sohn genau zu dem wurde, was ich eigentlich zu verhindern gedachte.


    Aber woher sollten wir es besser wissen? Und wurde es uns gesagt, dann hatten wir den gewissen Restzweifel. So ist das leider bei uns in der Familie.


    Es wird erst mit Wolfi und Daves Kindern enden. Und es endet erst, sobald Brandur tot in meinem Keller liegt.


    Für Linhard haben wir eine andere Lösung vorgesehen. Ihr werdet damit beauftragt ihn zu jagen und zu finden. Dave soll Linhard die Erinnerungen nehmen. Entweder an Brandur und das was hier geschah, oder zur Not komplett. Weigert er sich oder widersetzt sich der Gefangennahme, nun dann müssen wir uns der Verantwortung stellen und Wolfi vor seinem älteren, verblendeten Bruder beschützen.


    Dann gibt es nichts, was Linhard noch retten könnte.
    Wobei Rettung das falsche Wort ist. Raubt man einer Person sämtliche Erinnerungen, bleibt auch nicht mehr viel von ihr übrig. Allerdings kann sie neu beginnen.


    Wie dem auch sei, Brandur ist zum Abschuss freigegeben. Ich wünsche seine Festnahme und seinen Tod. Der Auftrag geht an Euch, die Geister. Richte das Dave aus, sobald er wieder Zeit für derlei Dinge hat, oder sei so freundlich und gib meinen Auftrag an Aino weiter.


    Sie versteht die Bedeutung wie auch die Tragweite eines Verrats. Der Frau muss man so etwas nicht erläutern. Jagt, findet und richtet Brandur. Findet Linhard, reinigt seinen Verstand oder richtet ihn. Dass ist mein Auftrag an Euch", erklärte Ansgar ruhig.


    "Ich hoffe, dass Linhard nicht so dumm ist und sich widersetzt", sagte Fin leise.
    "Das alte Blut ist stark in ihm, meist überspringt es eine Generation, so sagt man. Er ist Dunwin leider ähnlicher als wir es uns je eingestehen wollten. Und wie wir Dunwin richten, so hat Linhard vor uns zu richten. Jedenfalls mich, dass steht fest.


    Er hat seine Seite gewählt, ich habe keine Wahl.
    Ich habe weder vor mich von ihm umbringen zu lassen, noch dabei tatenlos zuzusehen, wie er Wolfi meuchelt und dessen angestammten Platz einnimmt. Vorher würde ich ihn persönlich davon abhalten, obwohl ich das nie mein Plan war.


    Vielleicht ist nicht alles am alten Weg falsch. In manchen Dingen hätte ich lieber auf Maghilia hören sollen, anstatt auf mein eigenes Urteilsvermögen. Wunsch und Realität liegen leider oft sehr weit auseinander", antwortete Ansgar.


    "Du kannst nicht etwas halb beenden Ans. Maghilia hatte gewiss nicht Recht was Linhard betraf. Du allerdings auch nicht, ich habe Dich oft genug ermahnt. Nun vielleicht nicht oft genug. Ich selbst war nicht besser, was mein Verhalten unserem Ältesten gegenüber angeht. Wir haben Wolfi stets bevorzugt und das lag sicher nicht nur allein an seiner Gabe. Es wäre unfair und verantwortungslos die Schuld alleine bei Linhard und Brandur zu suchen", erklärte Fin.
    "Das mag sein, ändert aber nichts an dem Ist-Stand und an den Konsequenzen die wir nun ziehen müssen. Die Schuldfrage ist müßig, sie bedrohen unser Leben, folglich haben sie ihres verwirkt", antwortete Ansgar entschieden.


    "Ans bist Du tatsächlich bereit Lin zu richten?", flüsterte Fin.
    "Nein, dass bin ich nicht. Aber ich habe schon ganz andere Dinge getan, zu denen ich nicht bereit war Finny. Aus dem einfachen Grund, weil ich sie tun musste", gab Ansgar zurück und leerte sein Glas auf ex.

  • Anwolf hatte Marcella an der Hand ergriffen und führte sie im Schlepptau durch das Herrenhaus. Er wusste nicht inwieweit sich Marcella bereits in dem Haus auskannte, darum übernahm er sicherheitshalber die Führung.


    Gemeinsam mit der jungen Frau suchte er die privaten Räume seines Vaters auf und klopfte an der verschlossenen Tür. Einen Augenblick später trat er ein und musterte kurz seine Eltern, sowie Urako und Gasmi.


    "Wir sind gleich wieder weg, wir stören nicht lange. Als Ihr gerade verschwunden seid, kam Osmund in die Heilstube. Er hat mir die Heiratsurkunden ausgehändigt und mir den Auftrag gegeben, sie zu verwahren und bei Gelegenheit den Brautpaaren auszuhändigen.


    Urako und Gasmi, diese Heiratsurkunde ist für Euch, mit den besten Wünschen von Osmund von Wigberg, Eurem Priester und selbstverständlich von uns beiden, Marci und mir", grinste Anwolf gut gelaunt.


    Er legte Urako vorsichtig die Urkunde in die Hand und drückte ihn dann kurz und fest, genauso wie Gasmi.


    "Wir sind wieder weg, die nächste Urkunde überbringen", flötete Anwolf und machte sich mit Marci wieder auf den Weg.

  • "Um Lin tut es mir aufrichtig leid", sagte Urako. "Aber er hat auch einen eigenen Kopf um zu denken. Man kann nicht alles auf falsche Erziehung oder Beeinflussung von außen schieben. Er ist ja nicht ganz blöde und hat bewusst gewählt. Macht euch keine Vorwürfe. Er weiß nicht zu schätzen, wie gut er es bei euch hatte.


    Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, kann ich leider von mir behaupten, nachvollziehen zu können, was du, Ansi, und Davy unter Dunwin erleiden musstet. Lin hat im Land der Glückseligen gelebt, er wurde nie geschlagen, nie gedemütigt, er hatte gutes Essen, ordentliche Kleider, für seinen Lebensunterhalt war gesorgt. Und nur wegen einer dummen Hochzeit, die jetzt eh abgesagt wurde, dreht er jetzt frei und will dich abstechen. Vielleicht hätten du und Dave öfter mal aus dem Nähkästchen plaudern sollen, damit er wieder auf den Teppich kommt und er zu schätzen weiß, wie gut er es hatte. Ehrlich, ich wäre froh gewesen, einen Vater wie dich zu haben, Ans.


    Brandur scheint eine ganz gute Menschenkenntnis zu haben, wenn er Lins pubertäre Wehwehchen auf die Schnelle richtig einschätzen und für sich selber nutzbar machen konnte. Er ist eine verlogene und manipulative Schlange und lässt gern andere für sich kämpfen. Lin ist seine Marionette. Wer weiß, was Brandur ihm alles versprochen hat, dass er ihm so mir nichts dir nichts ins Verderben folgte? Was hat ihm denn gefehlt? Er hatte alles und schmiss es hin.


    Das ist traurig, aber letztlich nicht zu ändern. Wenn es nicht gelingt, Lins Gedächtnis gefahrlos zu löschen, werde ich ihn kurz und schmerzarm töten, Ans und Fin. Das geht ganz fix. Macht euch keine Sorgen um euren Jungen, bei mir ist er in guten Händen, was das anbelangt.


    Für Brandur, die alte Schlange, denke ich mir was Hübsches aus. Ich nehme mir für ihn sehr viel Zeit und ich werde es öffentlich machen, als Warnung an alle anderen Familienmitglieder. Vorher werde ich aus ihm herauspressen, vor was er besonders Schiss hat, vielleicht eine nette Kindheitserinnerung an Papa Alastair oder an seinen ach so geschätzten kleinen Bruder, das alte Bettlaken. Er wird schreien und um Erlösung flehen, darauf gebe ich dir mein Wort, aber es wird keine Erlösung geben. Nicht sofort. Es wird sehr, sehr lange dauern. Mehrere Tage, vielleicht Wochen, je nachdem, wie lange der Alte durchhält. Gut wäre, wenn ihr noch einen starken Nekromanten aufgabeln könntet, der Dunwin eine Gespensterfolter zukommen lässt, parallel zu Brandur. Um zu zeigen, dass es auch im Tod kein Entrinnen gibt, wenn mand en Krieg gegen eure Familie wählt."


    Urakos zorniges Schwelgen wurde unterbrochen, als Wolfi ihnen die Heiratsurkunden aushändigte und sie beide noch einmal drückte. Urako drückte das Bürschlein zurück. Er würde nicht zulassen, dass ihm etwas passierte. Er mochte den kleinen Gauner. Wieder besser gelaunt ließ er sich nicht nehmen, ihn kurz in die Wange zu kneifen.


    "Wir geben schon auf dich acht, Wölfchen", sagte er aufmunternd. "Auf dich und dein Weiblein."

  • Ansgar konnte Urako nur zustimmen.


    "Du hast Recht, ich kann Dir nur beipflichten, es liegt nicht alles an der Erziehung. Sie macht nur einen Teil einer Person aus. Veranlagung, der eigene Charakter und auch das sonstige Umfeld formen eine Person ebenso.


    Dennoch hast Du mit einem weiteren Punkt durchaus ebenfalls Recht, ich hätte Lin und Wolfi nicht schonen sollen. Es ist nicht immer förderlich, sein Kind von jedem Bösen abzuschirmen. Allein die Information das eine Person gefährlich ist, oder wie gefährlich sie ist, ist nicht ausreichend.


    Wie wir durch Linhard feststellen mussten. Es ist durchaus möglich, dass er Brandur und Dunwin mit ganz anderen Augen gesehen hätte, wäre ihm bekannt gewesen, was für Untaten sie begangen haben.


    Jedenfalls von den Untaten von Dunwin und Alastair hätte ich ihm erzählen sollen, am besten in allen Einzelheiten, damit er die Tragweite begriffen hätte warum wir heute sind wer wir sind und warum wir sind, wie wir sind.


    Aber wie Fin öfter anmerkt, hinterher weiß man immer hätte. Eventuell hätte dieses Wissen Linhard anders handeln lassen. Oder das Gegenteil wäre eingetreten und es hätte ihn erst Recht neugierig auf die beiden Bastarde gemacht.


    Was nun eingetreten wäre, kann ich nicht beurteilen. Es spielt auch keine Rolle mehr, denn dafür ist es nun zu spät. Wir können nicht von was wäre wenn ausgehen, sondern nur vom gegebenen Ist-Stand. Und dieser besagt, dass Linhard momentan ein Verräter ist und mit Brandur paktiert.


    Denn eines steht ebenso fest und da muss ich Dir zum dritten Mal zustimmen, Linhards Sorgen hätten andere Kinder gerne gehabt. Zum Beispiel jene die vor Hunger kaum Brot sagen können.


    Damit möchte ich seine Probleme nicht schmälern, sie mögen ihn genauso verletzt haben wie uns manch andere Tat unseres Vaters, dennoch ging von mir nie für ihn eine Bedrohung aus. Und wenn ich von meiner Warte aus nicht mit ihm sprechen kann, so hätte er mich ebenso gut fragen können. Oder mich über seine Mutter fragen lassen können.


    Dies ist ebenso Fakt.


    Wie Du schon richtig anmerkst, hatte er alles. Nahrung im Überfluss, Kleidung, Taler für seine Hobbys, was er sich wünschte hat er bekommen. Ihm wurde nichts vorenthalten... nun bleibe ich ehrlich, fast nichts.


    Auf materieller Ebene jedenfalls ging es ihm hervorragend. Alles andere hätte man klären können und Dave hatte damit sogar angefangen. Ich habe mich bemüht, aber auch ich bin nur eine Person und genau wie Linhard die Summe meiner Erfahrungen und meine waren alles andere als rosig im Gegensatz zu Linhards.


    Er hatte von mir nie etwas zu befürchten, ich hingegen weiß was es heißt Todesangst vor dem eigenen Vater zu haben. Vielleicht hätte ihm Dave diese Erfahrung und das damit verbundene Gefühl einmal übermitteln sollen.


    Das hätte Linhards Weltsicht garantiert etwas gerade gerückt.
    Ebenso wie meine, als er sagte, dass er mich als Vater vermisst.


    Die Straße kann aber von beiden Seiten beschritten werden, von ihm genauso wie von mir. Ich habe es leider weder gewusst noch gesehen, die Schuld muss ich mir auf die Fahne schreiben. Ich war bereit es zu ändern, ich hab es versucht.


    Bei Wolfi hatte ich nie derartige Schwierigkeiten, wir waren uns immer nahe. Nun Wolfi ist auch eine andere Person. Sollte er nicht bekommen, was er sich wünscht oder von einem erwartet fordert er es meist ziemlich lautstark ein. Linhard hingen erwartet einfach irgendetwas. Vielleicht sollte man das als Vater wissen, aber ich Nekromant und kein Hellseher. Sprechenden Menschen wird geholfen.


    Drum kann ich im Rückblick nur sagen, ich teile mir die Schuld mit Linhard. Wir beide haben Fehler gemacht. Er genauso wie ich, daran besteht kein Zweifel.


    Wie bereits gesagt, wünsche ich ihm nichts Schlechtes, sonst hätte ich bereits zu einer anderen Zeit ganz anders handeln können. Zu einer Zeit, wo er für mich noch keine Gefahr dargestellt hat.


    Nun aber gilt mein Augenmerk nicht mehr Linhards Leben, sondern ausschließlich dem Wohlergehen meiner Frau und dem von Wolfi. Mein oberstes Ziel ist es die beiden zu beschützen.


    Wie Du Brandur tötest ist mir gleich, wie gesagt, mir ist nur wichtig dass er leidet. Ich bin ihm extrem weit entgegen gekommen. Ich habe ihm weit mehr angeboten, als ihm zustehen würde und dennoch hat er mir den Krieg erklärt - dann sei es so.


    Einen mächtigen Nekromanten, der eventuell Dunwin schaden könnte?
    Hm Maghilia eventuell oder Osmund. Beide sehr alt, beide extrem mächtig.


    Aber wie Varmikan vorhin schon anführte, wäre es vielleicht sogar möglich, dass Dave Dunwin schadet. Als Geistmagier manipuliert man den Geist einer Person. Ein Versuch wäre es auf alle Fälle wert und es schadet ganz gewiss nicht, Dunwin von zwei Seiten zeitgleich anzugreifen.


    Ich werde diesbezüglich mit Maghilia und Osmund Rücksprache halten.
    Die Zeit für vornehme Zurückhaltung ist längst vorbei.
    Nun wird's schmutzig",
    antwortete Ansgar mit diabolischem Grinsen.


    Ansgar nickte seinem Sohn zu.


    "Er hat Recht, was immer geschieht, wir passen auf Dich auf. Und wir beide haben nachher ein ernstes Wort miteinander zu reden Wolfi. Verschwinde und hab Spaß, ich hole Dich nachher ab", erklärte Ansgar bevor Wolfi sich verdrückte.

  • Marcella


    schaute sich die Hochzeitsurkunden an. Sie waren auf schönen Papier geschrieben und sahen sehr edel und teuer aus. Sie gefielen ihr sehr gut. Das Wolfi sie verwahren durfte, war ein grosses Zeichen von Vertrauen. Das dieser alte Priester ihm gewährte.
    Wolfi schnappte sie an der Hand und folgte Urako und Gasmi zu seinen Eltern. Er fragte gar nicht, sondern nahm sie mit. Marcella war es Recht. Sie war vorhin bei Ansgar gewesen, als sie alle Streit mit dem Eindringling hatten. Jetzt würde er bestimmt nicht böse sein, wenn sie in seinen Zimmer auftauchte.
    Als sie dort ankamen, sprachen Urako und Ansgar gerade über Wolfis Bruder. Sie sprachen schlecht über Linhard. Sie waren nicht mehr gut auf ihn zu sprechen. Marcella hatte Linhard gemocht, aber als er seinen Vater bedroht hatte und zu dem Eindringling hielt, der Ansgar töten wollte, da war sie sehr wütend auf ihn geworden.
    Und der Eindringling, dieser alte Knacker, hatte noch einen Geist beschworen. Ausgerechnet den Vater von Dave und Ansgar. Er wusste genau was er damit anrichtete. Und das hatte er gewollt.
    Linhard hatte das nicht gestört. Trotzdem hatte er zu dem alten Sack gehalten und nicht zu seine Familie. Er hätte sich auf die Seite von seinen Vater stellen müssen, aber er hatte auf ihn gespuckt.
    So war sie gezwungen Ansgar zu beschützen, da ihm niemand beistand.
    Am Ende als der Geist sie bedroht hatte, hatte Ansgar sie sogar beschützt. Marci war froh und erleichtert, denn sie hatte sehr viel Angst vor dem abscheulichen Geist gehabt.
    Wie schlecht es Dave ging, hatte Marci erschüttert. Sie war tief enttäuscht, dass der Eindringling zu so einen Mittel gegriffen hatte. Und sie hasste ihn dafür, dass er ihren Meister zerstören wollte.
    Marci beschloss so hart sie konnte zu lernen. Wenn er ihr eines Tages gegenüberstehen würde, wenn sie eine Meisterin war, dann würde sie den alten Kauz bluten lassen, wie er noch nie geblutet hatte. Selbst wenn Dave dann schon uralt war, dass war gleichgültig. Der Widerling lebte bestimmt hunderte Jahre weil er ein Nekromant war. Aber wenn sie es verhindern konnte als Meisterin, dann würde sie mit seiner Schreckensherrschaft schluss machen.
    Aber jetzt musste sich Marcella auf die Urkundenübergabe konzentrieren. Sie war gerührt, wie Urako sich freute. Und als er Wolfi und ihr versicherte, auf sie aufzupassen dass ihnen nichts geschah. Urako war ein guter Kerl, genau wie Ansgar.
    Sie drückte Urako und Gasmi zum Glückwunsch ebenso, bevor Wolfi sie wieder hinter sich her schleifte. Er wollte bestimmt zu Dave und Varmikan um die Urkunde von ihnen zu überreichen.


    "Wolfi ich bin froh, dass du mir das gesagt hast. Ich weiss ich hab das schon gesagt und ich schwatze viel, aber es bedeutet mir viel dass du mich so magst. Ich mag dich auch sehr und ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist.
    Jetzt renn mal langsamer.
    Ich weiss nicht, ob dein Vater erlaubt, dass du einfach aus dem Haus gehst, wo der alte Sack draussen lauern könnte um dich umzubringen. Ich würde dich beschützen so gut ich kann, aber ich kann nicht viel ausrichten. Ausser ihn in den Schritt zu treten. Und wenn dann wäre dein Bruder bei ihm und der würde uns beide töten. Ich habe gesehen wie er deinen Vater geschlagen hat und wie schnell er war. Linhard ist ein Verräter, aber er ist schnell und stark.
    Er wird dir was antun, wenn er dich erwischt Wolfi. Kannst du mit einem Schwert kämpfen? Ich kann nur etwas mit dem Messer umgehen, vom Gänseschlachten. Aber ich glaub nicht, dass das deinen grossen Bruder aufhält. Es sei denn er verhält sich im Kampf wie eine Schlachtgans. Also überleg mal was du jetzt tun willst.
    Wenn du zu Dave gehen willst wegen der Urkunde, dann nimm jemanden mit und sag Dave vorher bescheid dass wir vorbeikommen. Passiert uns sonst was unterwegs, weiss doch keiner dass wir abgehauen sind. Sag Dave jetzt bitte bescheid dass wir kommen. Und nimm einen von den Hunden mit. Ansgar hat mir einen Hund versprochen. Er wollte ihn mir mitgeben, damit ich nicht allein bin und Angst habe, als ich nach Hause gehen wollte. Holen wir den Hund. Linhard wird uns nicht angreifen, wenn wir so einen Hund dabei haben. Besonders wenn der Hund so wie Fedor ist.“


    Marci hielt Wolfi fest, so dass er ebenso stehen bleiben musste. Sie wollte ihn nicht ohne Schutz aus dem Haus gehen lassen.

  • Anwolf blieb abrupt stehen und musterte Marcella.


    „Wir sollten wirklich nicht einfach die Biege machen, da stimme ich Dir zu. Einen Hund hättest Du eh bekommen, ich habe Dir einen von Paps kaufen lassen. Ob es erlaubt ist einfach das Haus zu verlassen, kann ich Dir nicht sagen, aber ich kann meinen Vater fragen. Dann wissen wir es ja.


    Ich glaube kaum dass der Alte draußen auf uns lauert. Vater hätte ihm die Hunde und Ghule auf den Hals hetzen sollen, anstatt ihn zu begrüßen.


    Keine Ahnung was in Lin gefahren ist, aber bei ihm habe ich eh nie so ganz durchgeblickt. Er ist zwar ein netter Kerl, aber sehr launisch. Jedenfalls mir gegenüber noch launischer als Paps zu den Dienern. Der hat mich scheinbar für alles verantwortlich gemacht, sogar falls es anfing zu regnen, falls er ausreiten wollte. Mal stark übertrieben erklärt.


    Ich habe mich immer bemüht mit ihm auszukommen, ich dachte wir sind Brüder. In anderen Familien halten sie doch auch zusammen, aber wir sind nicht andere. Wir sind nur anders.


    Wie sagte er mal über Paps? Nur weil ich ihn mag, heißt das nicht dass er mich mögen muss. Aha.
    Gilt übrigens auch für Linhard selbst, für wen interessiert er sich denn? Ich habe ihm nichts getan, sondern ich habe versucht mit ihm klarzukommen. Aber was solls, wie sagt Dave immer? Nicht über schütteten Schnaps heulen, dass bringt ihn auch nicht zurück ins Glas.


    Bezogen auf Lins Kampffähigkeit da wären wir beide wohl tot, bevor wir überhaupt dran denken könnten uns zu wehren. Ich kann etwas mit dem Dolch und dem Degen umgehen, aber Lin ist nicht nur einfach gut mit den Waffen, er ist extrem schnell und er trainiert täglich Stunden. Also mit einer Stichwaffe würde ich mich ihm nicht stellen.


    Selbst mit eine Repetierarmbrust in der Hand wäre ich vorsichtig, er kann schließlich auch einen Dolch oder ein Messer werfen. Aber das würde er nur zur Not, so wie ich ihn kenne. Denn mit dem Wurf, verliert er die Waffe und er würde sich nur im Notfall zum Eigenschutz entwaffnen.


    Ich müsste versuchen ihn mental anzugreifen, aber der beste Weg ist momentan einen großen Bogen um ihn zu machen. Denn ich weiß nicht, wie er zu mir steht. Vermutlich wird der versuchen uns alle zu töten. Warum sollte er sonst mit dem Verräter abgezogen sein? Er ist selbst einer“, antwortete Wolfi Marcella.


    Anwolf ergriff Marcellas Hand fester und ging zurück in Ansgars Gemächer. Er klopfte kurz an und trat ein.


    „Paps hier sind wir wieder. Marcella sagte ich sollte Dich um Erlaubnis fragen. Ich hatte vor Dave und Varmikan ihre Ehekurkunde zu bringen. Geht das in Ordnung, erteilst Du uns die Erlaubnis das Haus zu verlassen oder nicht?


    Sie befürchtet das der verrückte Verräter draußen auf uns lauert mit Lin. Und so ganz Unrecht hat sie da ja nicht. Ich soll Dave informieren dass wir kommen und zumindest Bescheid sagen, dass wir das Haus verlassen. Zudem möchte sie gerne den Hund von Dir ausgeliehen bekommen, den Du Ihr versprochen hast. Und falls Du den Kriegshund schon gekauft hast, könnte sie den bitte direkt haben?“, fragte Wolfi.


    Ansgar schmunzelte Wolfi an.


    „Sie hat Recht, sie bekommt ihren Hund und Du darfst das Haus verlassen. Du nimmst einen meiner Bullmastiffs mit und Du kannst Dir unten von einem der Diener ihren Kriegshund aushändigen lassen. An Deiner Stelle würde ich das Tier die erste Zeit führen, eventuell gemeinsam mit Marcella. Sonst könnte es leicht sein, dass sie über Stock und Stein geschliffen wird.


    Und da Du schon mal da bist Wolfi, noch etwas, darüber wollte ich nachher mit Dir sprechen, aber wir klären es umgehend. Es geht um etwas sehr Wichtiges, es ist Essenziell.


    Ich werde Dir das Erbe abtreten.


    Du bist jung und Du bist clever Anwolf. Wir werden Dir beratend zur Seite stehen. Dass Du noch nicht verheiratet bist, spielt für mich keine Rolle.


    Natürlich schützt Dich das nicht vor Linhard. Es geht ihm um das Erbe. Linhard geht davon aus, tötet er Dich, Fin und mich, er wäre Erbe und würde den Sippenthron besteigen. Aber so ist es nicht. Er erbt nichts. Selbst wenn wir auf voller Linie versagen, erbt er nichts.


    Wobei der Verräter die Sache dann zu seinen Gunsten gerade biegen kann. Also musst Du schnellstmöglich den Familienthron besteigen mit allen Rechten und Pflichten.


    Dann hat das schon eine andere Wirkung.


    Zwar scheinst Du keine Heirat mit Veyds Zweig zu erwägen, aber Du und Veyd steht Euch nahe. Folglich steht er Dir bei, hoffe ich.


    Ebenso Dave samt Anhang. Er ist nicht nur Dein Onkel, sondern auch Dein Mentor. Und er ist der Mentor von Deiner Freundin. Ferner gehe ich davon aus, dass Varmikan Dir ebenso beistehen wird, wie Dave selbst", sagte Ansgar.


    Anwolf kratzte sich nervös das Kinn und musterte seinen Vater.


    "Paps Danke für die Ehre, ich werde mich als würdig erweisen. Ich weiß nicht was ich noch sagen soll, außer dass ich Schiss habe. Das könnte Linhard zu einer Handlung provozieren", antwortete Wolfi ehrlich.


    „Schiss haben wir alle am Anfang Anwolf und Du bist nicht allein. Du hast Deine Mutter und mich, ich hatte niemanden. Und wozu Linhard sich provoziert fühlt, haben wir bereits gesehen, ganz ohne dass Dir umgehend Dein Erbe gewunken hätte.


    Wir kümmern uns um die Sache Wolfi.
    Sei gewarnt, sei vorsichtig, aber sei nicht dumm aus Angst.


    Unausgesprochen wird vorausgesetzt, dass man seine Kinder zu lieben hat und die Liebe zu allen Kindern gleich stark sein sollte. Liebe wird dementsprechend als Regel erwartet. Weitere Ansprüche umfassen die Gleichheit der Liebe zu allen Kindern und gleichermaßen zu Söhnen und Töchtern.


    Aber das ist unrealistisch.
    Väter und Mütter sind auch nur Menschen.
    Und wir alle müssen mit dem leben, was uns selbst mitgegeben wurde.
    Nur das können wir weitergeben.


    Glaubt man den allgemein gültigen Dogmen, belügt man sich selbst.


    Sicher liebe ich Linhard.
    Aber nicht annähernd so mächtig wie Dich Wolfi.


    Und das hat nicht allein mit der Gabe zu tun. Wir sind uns nahe, wir sind auf eine andere Art und Weise verbunden. Du bist mein Sohn und mein kleiner Kumpel, wenn Du so möchtest.


    Mit Dir kann ich lachen, oder rumalbern allerdings würde ich Dir auch jederzeit die Meinung sagen, falls Du Dich selbst gefährdest. Mit Linhard teile ich diese Form von Nähe nicht. Und aus diesem Grund teile ich auch nichts anderes mit ihm, sondern ausschließlich mit Dir Wolfi“, antwortete Ansgar liebevoll.
    „Dito und Dankeschön Paps“, grinste Wolfi über beide Ohren.


    "Ans hast Du wirklich vor Lin zu töten?", fragte Fin leise.
    "Ja", kam die müde Antwort.


    "Schatz wir könnten doch...", setzte sie an.
    "Wir können und wir werden. Es schmerzt mich, aber er ist Dunwin zu ähnlich. Du hast Deinen eigenen Mörder ausgetragen, sollte ich Dich nicht beschützen können. Das liegt nicht an Dir, es liegt uns im Blut", antwortete Ansgar.


    "Meinst Du er würde dies tatsächlich tun?", fragte Fin leise.
    "Er würde. Generationen vor ihm haben die eigenen Brüder samt deren Familien getötet und jene aus der eigenen Familie die sich einmischten", erklärte Ansgar.


    "Und Du wirst das Gleiche tun", sagte Fin.
    "Ja", stimmte Ansgar zu.

  • Fingard


    Fingard stand auf und drückte ihren Jüngsten liebevoll an sich.


    "Gib mir die Heiratsurkunde von Dave und Varmi Mäuschen. Ich werde sie den beiden aushändigen um ihnen zu gratulieren", bat Fin.
    "Klar Ma, aber Du solltest ebenso wenig alleine losziehen wie wir. Nicht das Dir was passiert", bat Wolfi besorgt und gab seiner Mutter die Urkunde.


    "Ich passe auf und nehme die Hunde mit. Wo wohnt Dave nun?", hakte Fin nach.
    "Einfach das Haus rechts neben Pavos Ma. Hühnerstall vor der Tür, da bist Du richtig", grinste Wolfi.


    Fin küsste Wolfi auf den Kopf, strich Ansgar über die Wange und verließ den Raum.


    Eine Stunde später stand sie mit Sivguna vor Daves Haus. Sie klopfte und Varmi öffnete den beiden und ließ sie gut gelaunt ins Haus.


    "Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit Varmi. Hier Eure Hochzeitsurkunde. Ich freue mich für Euch, Du tust Dave gut und ich freue mich, Dich in unserer Familie zu begrüssen. Wo ist Davy? Ich möchte mit ihm privat reden", sagte Fin, drückte Varmi und überreichte ihm die Urkunde.
    "Danke Fin, dass hast Du lieb gesagt. Im Schlafzimmer, er döst im Bett", grinste Varmi und deutete auf sein Schlafzimmer.


    Fin nickte und betrat allein das Schlafzimmer von Dave.
    Dave musterte Fin erstaunt und schmunzelte.


    "Was machst Du denn hier Finny?", gähnte Dave und schälte sich etwas aus seiner Decke.
    "Dir Deine Hochzeitsurkunde vorbei bringen. Und ich benötige Deine Hilfe Davy. Bitte erweise mir einen Gefallen", bat Fin.


    "Welchen denn?", fragte Dave mulmig.


    "Ansgar plant Lin zu töten. Gleichgültig was gewesen ist, Lin ist ebenso mein Sohn. Du bist anders als Ansgar, weicher, sanfter und manchmal ein Trostkopf.


    Und ich denke Du wirst eher die Mutterrolle übernehmen als Varmi. Du wirst es verstehen, sobald Du Dein Kind das erste Mal im Arm hältst. Du wirst es lieben und beschützen Davy und das möchte ich auch.


    Ich bitte Dich als Mutter, als Deine Schwägerin und als Freundin, bitte warne Linhard. Bitte Davy, bitte erweise mir diesen Gefallen.


    Mehr kann ich nicht tun. Aber wenigstens dass bin ich ihm schuldig. Ich habe Angst um Wolfi und meinen Mann, sogar um Dich und Varmi. Aber ich habe auch Angst um Lin. Bitte warne ihn. Er soll nicht sterben, genauso wenig wie alle anderen sterben sollen", flüsterte Fin.


    Dave musterte Fin mit nicht zu deutender Miene. Er überlegte einen Moment, kaute auf der Unterlippe und band sich nachdenklich die Haare zum Zopf zusammen.


    "Der Part der "Mama" wird mir obliegen korrekt Fin. Varmi übernimmt den Schutz, so wie er es ausdrückt. Ich verstehe Dich auch so Fin.
    Ich erfülle Dir Deinen Wunsch und warne Lin über seinen Rattenfänger Brandur.


    Ihn persönlich warne ich nicht, ich nehme zu ihm keinen mentalen Kontakt auf, da er dies als Angriff werten könnte. Zum Schutz für uns alle, nehme ich nur ein einziges Mal mit Brandur Kontakt auf. Kurzum ich warne Lin ein einziges Mal Fin", antwortete Dave.
    "Danke", sagte Fin ergriffen.


    Dave ließ sich in Trance fallen und suchte im Nexus die Farben von Brandur.


    ***


    Mentale Warnung an Brandur im Schlaf:
    Link:
    http://asamura.de/viewtopic.php?f=4&t=1092&p=11844#p11844


    ***

  • Dave kehrte in die Physis zurück und rieb sich müde über das Gesicht.


    "Dein Wunsch wurde erfüllt. Brandur schlief, so blieb mir eine Diskussion mit ihm erspart. Falls er überhaupt mit mir gesprochen hätte. Vermutlich hätte er es ebenso wie Lin als Angriff gewertet und mich attackiert.


    Wie dem auch sei, er schlief zum Glück und ich habe ihm Deine Botschaft zugestellt.


    Ich habe ihn weder angegriffen, noch versucht ihn auszulesen. Zumal sein Selbstschutz gewaltig hoch sein dürfte. Ebenso werden seine versiegelten gedanklichen Bereiche nicht ohne weiteres zu knacken sein.


    Darum ging es mir selbstverständlich auch nicht, nur wäre es gewaltig schwierig geworden ihn mental niederzukämpfen, nur um ihm eine Botschaft zu übermitteln.


    Genau erkannt habe ich Brandur nur an SEINER Anwesenheit und an der von Lin.
    Dein Sohn schläft ganz in der Nähe von Brandur. Und ER ist mit Brandur verbunden, sie sind aneinander gekettet, so würde ich es nennen. Dein Sohn wurde gewarnt Fin, er weiß dass er sich nun besser von seinem Vater fernhalten sollte. Mehr können wir nicht für ihn tun.


    Mehr werde ich jedenfalls nicht für ihn tun. Frage bitte also nicht erneut nach einem Gefallen, die Antwort lautet nein Fin. Gleichgültig wann Du mich fragst, ob in fünf Minuten oder erst in fünf Jahren.


    Es tut mir leid um Lin, ich mochte ihn und ich hatte vor ihn und Ansgar zusammenzuführen. Aber das ist nun hinfällig, da er mit IHM paktiert. Deine Angst verstehe ich, also versteh Du auch meine vor IHM", erklärte Dave.


    "Danke Davy. War Euer Ehevollzug schön? Varmi sah sehr glücklich aus, Du auch mein Lieber", freute sich Fin.


    "Es war wunderschön, Varmi liebt mich und er hat mich lieb. Sprich er ist gut zu mir und falls mal nicht, habe ich es verschuldet und er meint seine Strafaktion trotz allem gut.


    Ich hätte nie geglaubt jemals zu heiraten. Heimlich habe ich es mir gewünscht, aber dran geglaubt habe ich schon lange nicht mehr.


    Ich hab mich nach jemandem an meiner Seite gesehnt, der mich mag und zwar so sehr, dass er mich sogar heiraten würde. Irgendwann habe ich mich damit abgefunden, dass es das für mich nicht geben wird und dann kam Varmi. Ich bin absolut glücklich mit meinem Klingenohr", grinste Dave.


    "Du hast was bei mir gut Davy. Die kommenden Tage werden wir wohl erneut eine Familienfeier abhalten. Eigentlich eine freudige und dennoch traurig zugleich", erklärte Fin und drückte Dave fest.
    "Aha und um welche Feier handelt es sich?", hakte Dave nach, obwohl ihm schon dämmerte worum es sich handeln konnte.


    "Ansgars Abdikation samt Amtsübergabe an Wolfi", gab Fin zurück.
    "Es wäre der erste Verzicht in unserer Familie, eine friedliche Machtübergabe vom Vater auf den Sohn. Damit wäre Ansgar der erste von Hohenfelde, der seine Macht zu Lebzeiten an seinen Nachfolger weitergegeben hat. Das gefällt mir, auch wenn der Hintergrund weniger friedlich ist.


    Und Ans hätte die kürzeste Zeit die Familie geführt.
    Machtübernahme von Ans war am 12.03.202.
    Die Machtübergabe von Ans an Wolfi ist nur sechs Monate später!


    Wolfi ist erst 16 Jahre alt, er wird unsere Unterstützung brauchen. Verantwortung schärft die Sicht und den Verstand, aber Wolfi ist trotzdem oft noch ein Backfisch. Dass muss Ans bewusst sein. Wir müssen Wolfi beratend zur Seite stehen. Was das Finanzielle angeht, da braucht Anwolf keine Hilfe. Dabei ist er mir bereits eine große Hilfe.


    Aber bei manch anderen Entscheidungen, würde ich doch lieber genauer ein Auge darauf werfen, bevor Anwolf das mit Brief und Siegel absegnet. Ich sage nur 10 Opfer, Dank 10 Schlangenlinie für Gasmi", schmunzelte Dave.
    "Ansgar wird ihm beratend zur Seite stehen. Und er hofft, dass Du, Varmikan wie auch Veyd Anwolf jederzeit beiseite stehen werdet. Das werdet Ihr doch oder?", fragte Fin.


    "Varmi und ich auf alle Fälle, das schwöre ich Dir Fin. Du kannst Dich auf uns verlassen. Wir mögen den Kurzen, ich habe doch schon immer so gut ich konnte auf ihn aufgepasst. Jedenfalls immer dann, sobald er in meiner Obhut war. Das würdet Ihr für mein Küken doch auch gewähren", antwortete Dave.
    "Das würden wir nicht nur, dass tun wir auch. Eloise wird bei uns wohnen, wie zugesagt. Du musst Wolfi beibringen sich zu verteidigen. Zeig ihm, wie man mental kämpft oder jemanden außer Gefecht setzt Davy. Die Bitte wirst Du mir doch erfüllen oder?", hakte Fin nach.


    "Darum musst Du nicht bitten, dass ist selbstverständlich. Aber ich werde es im Lehrstoff vorziehen. Die Begegnung mit Brandur und IHM verlangt es. Mach Dir darum keine Gedanken, ich freue mich für Wolfi. Ans setzt großes Vertrauen in ihn. Aber er weiß auch, was er vorher zu tun hat, oder?", fragte Dave.
    "Das weiß Ans ganz sicher Davy. Pass auf Dich auf und Danke nochmals", sagte Fin, drückte Dave erneut und verließ dann das Schlafzimmer.


    Nachdem sie sich auch von Varmikan verabschiedet hatte, reiste sie gemeinsam mit Sivguna ab und machte sich wieder auf den Weg nach Hause.

  • Varmikan betrat das Schlafzimmer, blieb im Türrahmen stehen und musterte den in Decken gehüllten Dave. Der Frostalb grinste gut gelaunt, schlenderte aufs Bett zu und setzte sich neben seinen Mann.


    "Sternchen Deine Schwägerin hat uns unsere Heiratsurkunde vorbeigebracht. Die Urkunde ist wunderschön. Hier schau sie Dir mal an", sagte Varmikan ergriffen und reichte Dave Urkunde.


    Dave küsste Varmikan liebevoll auf den Mund, nahm die Urkunde entgegen und rollte sie auf.


    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.


    "Die Urkunde ist klasse. Wir beide sind verheiratet Varmi. Du hast keine Ahnung was mir das bedeutet. Ansgar hat Dich in die Familie aufgenommen. Hör mir zu Schatz, Fin war nicht nur wegen der Urkunde hier. Sie bat mich um einen Gefallen als Mutter.


    Sie bat mich darum Linhard zu warnen, da Ansgar ihn tot sehen möchte. Ich habe Brandur mental kontaktiert und ihm die Warnung übermittelt. Er schlief, so gab es keine weiteren Komplikationen. Das war die erste und letzte Warnung die Lin von mir erhalten hat, dass habe ich gleich klargestellt. Das sollst Du wissen Varmi", erklärte Dave und rollte die Urkunde wieder vorsichtig zusammen.


    "Das ist zwar nicht gerade eine kluge Entscheidung, aber sie ist fair. Und es die Handlung einer Mama, eine des Herzens. Es bleibt ein einmaliger Gefallen Sternchen", antwortete Varmikan und kraulte Dave.
    "Das stand von Anfang an fest, eine einzige Warnung", pflichtete Dave bei.


    Varmikan nahm seinem Mann die Urkunde ab und legte sie vorsichtig zur Seite.


    "Thema Verräter für heute beendet, machs Dir gemütlich Sternchen. Kontaktiere morgen früh Eloise, wir müssen mit ihr einen Termin ausmachen", grinste Varmikan über beide Ohren, krabbelte über Dave und drückte ihn der Länge nach in die Decke.


    "Verstanden Sternchen?", kicherte Varmi.
    "Verstanden Klingenohr", freute sich Dave und umschlang seinen Schatz mit den Armen samt Decke.