Ankunft in Alessa

  • Janko


    Der Leibdiener Ansgars starrte Morasa an und zog eine Augenbraue hoch.


    "Sie sind Gast in diesem Haus, also verhalten Sie sich dementsprechend. Eine einzige Person hat hier das Recht die Stimme zu erheben und dies ist mein Herr - Freiherr von Hohenfelde.


    Sie sind, mit Verlaub, hier nur geduldet. Sie genießen Schutz und Schirm meines Herrn. Folglich sollte Ihre Dankbarkeit wenigstens dahin gehend ausreichen, dass Sie die Form und vor allem den Ton wahren.


    Sollten Ihnen die Gäste unseres Hausherrn tatsächlich etwas abgenommen haben, lässt sich dies sicher klären. Soweit ich beim Gespräch meines Herrn und Ihres Partners mitbekommen habe, ist es Ihr Wunsch sich mit dem Bruder meines Herrn auszusöhnen.


    Wie Sie uns allen ausführlich dargelegt haben, kam es zu einem Missverständnis, dass derart in einem Streit ausartete, dass der jüngere Herr ihnen sogar die Fehde aussprach.


    In Ihrem eigenen Interesse, sollten Sie dafür Sorge tragen, dass dies nicht auch noch mein Herr tun wird. Durchlaucht von Lyridime zu Phintias ist von Freiherr von Hohenfelde ein persönlicher Freund. Sie sollten sich also Ihre Worte noch einmal überlegen.


    Und nun geben Sie bitte Ihr seltsames Gehabe auf, kaspern hier nicht länger herum, sondern verhalten sich bitte wieder Ihrem Alter entsprechend. Sie dürfen mir ebenfalls folgen. Unsere Gäste werden Sie allerdings nicht noch einmal bedrohen Herr Morasa. Ansonsten, so versichere ich Ihnen, wird unser Herr sie von seinem Anwesen entfernen lassen.


    Ihr Partner sprach für Sie aus Angst und Sorge. Vielleicht war diese Sorge nicht ganz unangebracht? Gleichgültig wie aufgebracht Sie sind, reißen Sie sich wenigstens für Ihren Partner zusammen. So wie Sie im Speisesaal sprachen, hatte ich nicht den Eindruck, als wäre es Ihr Wunsch Ihren Partner bis auf die Knochen zu blamieren oder einer Fehde auszusetzen", ermahnte Janko den Waldalben streng.


    Der Leibdiener wandte sich wieder an die eingetroffenen Gäste.


    "Nun ich bedauere zutiefst, dass Sie einen solchen Empfang erdulden mussten. Erneut erbiete ich Ihnen meine höflichsten Willkommensgrüße Durchlaucht von Lyridime zu Phintias, ebenso Ihrem Gatten wie selbstverständlich auch Ihnen Herr Eisseher. Bitte folgen Sie mir in den Gästesaal", sagte Janko respektvoll.


    Er machte eine einladende Handgeste und ging dann vor.

  • Das Erste, was Mo nach dem unsanften Aufwecken tat und nachdem man ihn mehr oder weniger einfach in seine Klamotten reingestopft hatte, war über Urako und seinen hellhäutigen Begleiter zu wettern. Mo gab sich dabei keinerlei Mühe, seine Anwesenheit am Fenster zu verbergen, während Firxas wenigstens seitlich hinter Rahmen und Gardine vorgelugt hatte, so dass man sie vermutlich schon von weitem sah. Dann küsste Mo ihn und ehe Firxas irgendwas erwidern oder tun konnte, raste er wie vom Korgox gebissen hinaus in den Vorhof.


    Firxas stöhnte und rieb sich das Gesicht, dann trabte er, sehr viel langsamer, mit Terc auf dem Rücken hinterher. Als er im Hof ankam, war schon Janko zugegen. Vermutlich hatte es einen Schlagabtausch gegeben, denn alle Anwesenden blickten ziemlich sauertöpfisch drein.

  • Urako musterte Morasa unsagbar herablassend. Er setzte das arroganteste und abweisendste Gesicht auf, dass er bieten konnte.


    "Dass ausgerechnet du es wagst, mich des Diebstahls zu bezichtigen! Du hast deinen Mist bei uns zu Hause vergessen und ich werde einen Scheißdreck tun, dir dein Gerümpel hinterherzuschleppen. Nichts davon hab ich dabei! Wir haben es wahrscheinlich nicht einmal mehr, weil irgendwer es für Müll gehalten und weggeworfen hat, dein billiges Küchenmesser und deinen Kinderbogen!


    Der Mann, den du hier beschimpfst, ist mein Wahlbruder und bester Freund! Hüte deine Zunge, sonst reiß ich sie dir raus, samt dem ganzen Dreck, der da noch dranhängt! Und dafür brauch ich die Hilfe meiner Begleiter nicht! Mit dir hässlichem kleinen Wurm werde ich allein fertig! Gib mir einen Anlass, du kleiner Waldalbenscheißer, und ich bring dich mit bloßen Händen um!"


    Doch bevor das geschehen konnte, sprach Janko erneut zu dem Grüppchen. Seine zuvorkommende Entschuldigung für Mos Betragen bildete einen absurden Kontrast zu den fragwürdigen Freundlichkeiten, die hier gerade ausgetauscht worden waren. Urako freute sich diebisch, dass nur Mo gerügt wurde und beschloss, Janko dann später ein fettes Trinkgeld zu geben.


    In dem Moment kam Firxas an - mit einem Düsterling auf dem Rücken. Einen Moment lang war Urako verwirrt und überlegte, ob das eine Verarsche und Anspielung auf Gasmi sein sollte. Andererseits war Firxas vollkommen humorlos. So ein Witz würde nicht zu ihm passen. Am Ende war der Düsterling eine Matratze, die er sich mit Mo teilte (eine sehr dürre Matratze), oder - wahrscheinlicher - war Firxas selber die Matratze, die von Morasa und dem Düsterling geteilt wurde. Wahrscheinlich vermisste er es, richtig hart durchgerammelt zu werden, weil der Waldalb das nicht gebacken bekam, und so hatte der sich Verstärkung holen müssen.


    Firxas vermied jeglichen Blickkontakt. Er tat, als wäre Urako überhaupt nicht da.


    "Hallo, Schatz", sagte Urako genüsslich. "Gut siehst du aus! Hast du zugenommen?"


    Firxas tat, als hätte er nichts gehört, blickte woanders hin und ignorierte ihn nach wie vor vollständig.
    Aber Kotz-Mo würde sich hoffentlich ärgern.


    Streitlustig und gut gelaunt nahm Urako Gasmis behandschuhte Hand, schwang im Gehen bei jedem Schritt seinen Puschelschwanz und folgte Janko in den Gästesaal.

  • Firxas vermied jeglichen Blickkontakt mit Urako. Die Begrüßung verletzte ihn. Er fühlte sich dumm, weil er nicht wusste, ob Urako ihn gerade beleidigt oder ihm ein Kompliment gemacht hatte. Beides wäre möglich und beides wäre gleich verletzend. Mit zwei kurzen Sätzen hatte Urako ihn vollkommen verunsichert und entwaffnet. Firxas senkte aus alter Gewohnheit den Kopf. Genau so verletzend war es, zu sehen, was für einen kleinen und schlanken Mann Urako nun hatte. Firxas fühlte sich fett und hässlich und der Traum von einer gemeinsamen Zukunft mit Morasa verblasste wie eine sich auflösende Nebelschwade. Auch Mo würde früher oder später Sehnsucht nach einem besser aussehenden Mann bekommen, der klüger und interessanter war. Was konnte er Mo schon bieten? Die Liste dessen war verdammt kurz. Urako hatte ihm lange genug eingetrichtert, wie wertlos und ersetzbar er war und Firxas war der Überzeugung, dass sein Ex in allen Anklagepunkten recht hatte. Das wurde ihm jetzt wieder schmerzlich bewusst.


    Als sie Janko ins Haus folgten, betrachtete Firxas Urako ohne ihn direkt anzusehen, aus dem Rand seines Blickfeldes. Sein Ex war noch vernarbter als früher, es sah aus wie die Überreste einer schweren Verbrennung. Firxas` Herz raste. Sein`Impuls war es, Mos Hand zu fassen, doch er wollte für den Notfall besser beide Hände frei haben. Er schätzte Urako anders ein, als dass dieser nun körperlich Stunk machen würde, aber bei Mo war er sich nicht sicher und er würde ihm, sollte das passieren, beistehen.


    Tsacko hatte sich mittlerweile beruhigt. Er trabte einmal um Janko, Mo und Firxas herum und streifte dabei mit der Flanke ihre Beine, um sie zu begrüßen und vermutlich auch, um den Neuankömmlingen zu zeigen, dass er zu ihnen gehörte.


    "Braver Hund", murmelte Firxas. Ihm fiel ein, dass Urako keine Hunde leiden konnte, weil er in jedem von ihnen einen Gestaltwandler witterte, der sich an einen ahnungslosen Nichtwandler heranschmiss und dessen Gutgläubigkeit ausnutzte. Wäre die Situation nich so angespannt, wäre es nun komisch, dass nun genau ein ebensolcher Wandler hier herumspazierte, der das Schmarotzertum zu einer regelrechten Kunst erhoben hatte.

  • Morasa


    schüttelte den Kopf.


    "Klar hat Firxas zugenommen und zwar an Verstand. Er ist mit mir zusammen nicht mit dir. Ich hab gar nichts vergessen du Memme. Den Dolch hab ich Dir als Pfand gegeben. Dir ging beim Angucken schon einer ab. Ja genau, greif mich an und töte mich. So wie letztens, da bist du schnell zu Pavo gerannt und hast dich an seine Robe ausgeheult du Superzauberer. Zeigt doch nochmal was du nicht kannst, du Feuerzeugersatz pft. Wir sehen uns wieder und dann klären wir wem was gehört. Und hast du dann den Dolch nicht, bekommst du was dir versprochen hab. Vergessen klar, ich werde mich dann vergessen sonst nichts. Geh deinen eigenen Mann auf den Sack und quatsch meinen nicht an.
    Und zu dir du Keck, du hast keine Ahnung was der getan hat. Oder doch da du ja alles gelauscht hast. Also behalt dein Rat für dich. Ansgar ist hier der Boss. Du bist nur der Laufbursche. Wir sind Gäste hier also kack mich nicht an. Hättest du dich bestehlen lassen und sagst noch danke ja? Dann machs der Langfinger läuft neben dir."


    Mo starrte Urako und Janko giftig an.

  • Gasmi blieb stehen und drehte sich in Zeitlupe zu Morasa um. Obwohl der Düsterling einen Pulli und eine Mütze trug, sah er schlagartig alles andere als süß aus. Man sah Gasmi an, dass er ein Dämon war. Und er war bereit wie einer zu kämpfen.


    "Ganz langsam Waldalb! DU bist von unserer Rudelführerin zur Jagd freigegeben! Solltest Du noch einmal Dein Maul derart weit aufreißen und meinen Mann oder Varmikan bedrohen, dann werde ich es sein, der Aino Deinen verfluchten, spitzohrigen Schädel auf einem Silbertablett serviert!


    Und nichts und niemand kann mich davon abhalten! Weder Du mit Deinen lächerlichen Oberweltler-Fähigkeiten noch Dein Mann!


    Noch ein falsches Wort und ich zeige Dir warum man uns Dämonen nennt!
    Ich war der Letzte der gegen Dich sprach bei uns im Rudel!
    Also wahre den Respekt, sonst verlierst Du die Rübe!


    Mein Mann hat es nicht nötig zu stehlen! Du hast den Bogen im Hof liegen lassen, als Du als Marder geflohen bist. Von einem Dolch weiß ich nichts und Du hattest keinen!


    Ich habe viel Geduld, aber selbst meine ist nun beendet!
    Wie gut Du ihm tust sieht man ja!
    Der Kerl starrt die ganze Zeit beschämt zu Boden!


    Und ob Du hier Gast bist interessiert uns einen Scheißdreck!
    Varmikan ist Ansgars Schwager - sein Verwandter! Daves Mann!
    Und Puschel, ist mein Mann! Und der beste Freund von Varmikan und Dave!


    Du erwartest tatsächlich eine Versöhnung mit Dave, wenn Du seinen Mann, seinen besten Freund und seinen Bruder beschämst? Vielleicht macht man das im Wald so, aber hier laufen die Uhren anders, jedenfalls wenn ich dabei bin!


    Und nun wirst Du Dich bei Urako, Varmikan und dem Menschen hier entschuldigen!", zischte Gas.


    Mit einem Satz war Gasmi bei dem Waldalben und ehe sich dieser versah, hatte ihn der Düsterling die Arme auf den Rücken verdreht und ihm den Greifschwanz um den Hals geschlungen. Nicht umsonst galt Gasmi als der beste Nahkämpfer der Geister.


    Unvermittelt geriet der Waldalb ins Schwanken. Sein Mund öffnete sich gerade weit genug, um noch ein überraschtes Keuchen ausstoßen zu können. Dann war es vorbei mit dem Keuchen, wie auch mit dem Luftholen.


    Dem schraubstockartigen Griff von Gasmis Greifschwanz hatte er nichts entgegenzusetzen. Gasmi würgte ihn kurz, um Mo zu verdeutlichen, dass dieser stahlharte Griff im Moment nur eine leichte Warnung war - die eigentliche Strafe konnte immer noch folgen. Während Mo sich abmühte, Luft zu holen wandte sich Gasmi erneut an den Waldalb.


    "Du hattest doch solchen Respekt vor Jozo, nun dann solltest Du auch welchen vor seinem Meister haben, nämlich mir! Falls Du Dich entschuldigen möchtest nickt. Nickst Du nicht, bringe ich Dich dazu dass Du nicken möchtest", säuselte Gasmi.

  • Firxas konnte so schnell nicht gucken, wie der bleiche Düsterling sich auf Mo stürzte. Sofort wirkte Firxas seinen Spezialzauber Aalglatt auf Morasa, so dass dessen Haut glitschig wie eine nasse Seife wurde. Nun packte er den Angreifer am Pullover und riss ihn von seinem Waldalben herunter. Greifschwanz und Finger glibberten einfach über Morasas flutschig gemachte Haut hinweg. Dort, wo der Wüterich versuchte, sich an dessen Kleidung festzukrallen, zerriss Firxas diese, indem er den Fuß gegen Morasas Rücken stemmte und den Düsterling mit beiden Händen von ihm wegzog. Jetzt sah die bunte Kleidung noch mehr nach Lumpen aus.


    Es kam wie es kommen musste - Urako mischte nun auch kräftig mit.


    Mit wütendem Geheul wirkte er den gleichen Zauber, so dass Gasmi aus seinem Pullover herausflutschte, auf dem Boden landete, wo er noch ein Stück weiter auf seinem Po schlitterte und herumkreiselte. Firxas war es einst gewesen, der ihn diesen Zauber gelehrt hatte und, so weit Firxas wusste, war es das erste Mal, dass er etwas Sinnvolles damit anstellte, anstatt ihn nur auf die Hose von irgendwelchen Leuten anzuwenden, die dann plötzlich in der Öffentlichkeit zu Urakos diabolischer Freude unten ohne dastanden. Kaum war Gasmi so aus Firxas`Griff befreit, schleuderte Urako einen Feuerspatz auf Firxas`Gesicht, den dieser im letzten Moment mit einem Wasserstoß blockte, den er aus einer nur wenige Meter entfernt stehenden Pferdetränke zog. Der Flammenspatz erlosch mit einem Zischen. Brüllend vor Wut setzte Urako mit einer Flammenpeitsche nach, doch auch diese wehrte Firxas mit der Wasserwand ab. Mit seiner stümperhaften Feuermagie hatte der Henker keine Chance gegen den gestandenen Kampfmagier.


    Rasch ließ Firxas einen Teil der Wasserwand unter Urakos Füßen gefrieren, so dass dieser mit beiden Füßen ausrutschte und mörderisch nach hinten auf die Schnauze flog. Es knallte, als er sich den Schädel auf dem gefrorenen Boden stieß. Ins Leere starrend blieb er liegen.


    Firxas zuckte bei dem Geräusch zusammen und betrachtete keuchend, was er angerichtet hatte. Es war das zweite Mal, dass er Urako gegenüber Ernst machte. Das erste Mal geschah es auf einen Befehl hin, da verlor der Kronprinz seine Frontzähne durch seine Faust. Das zweite Mal war heute und er tat es, um seinen Mann zu verteidigen. Mit einer Hand griff Firxas nach Morasas Kleidung und zerrte ihn wieder auf die Füße. Rasch befreite er ihn wieder von dem Zauber, damit er nicht ebenfalls ausrutschte, wie der herumkreiselnde Gasmi.

  • Varmikan war nicht nur wütend auf Mo, sondern auch auf dessen Begleiter. Kaum hatte Mo sein Naturtalent des Unruhestiftens walten lassen, brach auch schon im Hof die Hölle los.


    Das hatten sie doch bereits schon einmal erlebt.


    Morasas dicker Freund griff per Magie an, aber das konnte Varmikan auch. Die Wasserwand die er unter Urakos Füßen gefrieren ließ, verwandelte sich schlagartig wieder in Wasser. Zwar hatte sich Urako so immer noch den Schädel gestoßen, aber nicht so heftig, wie es der Feind beabsichtigt hatte.


    Gleichzeitig gefror nun unter Firxas und Morasas Füßen der Boden zu spiegelglattem Eis und ein Schneeschauer brach los, dessen Eiskristalle alles andere als angenehm auf der Haut waren.


    Varmikan schwang sich auf Kariakin und stürzte auf dem Rücken des Greifen in den Nexus. Keinen Augenblick später hatte Firxas Kopfschmerzen, als würde jemand auf seinem Schädel mit einem Eispickel einschlagen. Er trat per Geistmagie die Tür zu Firxas Gedanken ein und versuchte den anderen Magier damit in die Knie zu zwingen.

  • Gerade als sich Kariakin aufrichten wollte, um den Feinden Respekt einzuflößen, saß schon Varmikan auf seinem Rücken.


    Der Greif breitete seine gewaltigen Schwingen aus und schlug damit, so dass es Mo und Firxas von den Beinen fegte. Der spiegelglatte Boden tat sein Übriges, dass die beiden auf dem Boden landeten.


    Der riesige Greif musterte die beiden.


    "Habt Ihr den Menschen nicht verstanden? Ich dachte es ging darum dass Ihr miteinander redet! Sehen so Eure Verhandlungen aus?", donnerte das gewaltige Wesen und machte einen Schritt auf Mo und Firxas zu.

  • Morasa


    nickte stinksauer.


    "Ich hab deinen Mann meinen Dolch als Pfand gegeben! Mein Dolch ist die einzige Erinnerung an mein Vater. Im Hof hatte ich ihn schon nicht mehr. Ich entschuldige mich für meine Worte. Stimmt, warum sollte Ansgar mir helfen? Und warum sollte Dave sich versöhnen? Ich verzichte auf die Versöhnung, die wirds sowieso nicht geben Dank dein Mann. Kann ich gleich drauf verzichten. Wenn du mich töten willst machs und sülz mich vorher nicht voll. Du hast was du wolltest, jetzt brings zu Ende oder lass mich los."


    Morasa würde trotzdem nicht so leicht aufgeben. Wenn der Düsterling ihn erwürgen wollte, dann würde er ihn ein Stück aus sein verfluchten Schwanz herausbeissen. Sich schnell in ein Marder verwandeln und fliehen. Wenn das klappte. Wenn nicht, hatte der Dämon für immer eine fette Narbe von ihn in sein Schwanz. Von einen Oberweltler wie er geschimpft hatte. Dann war es so. Mo hatte schon oft den Tod ins Auge gesehen, irgendwann war es eben soweit. Er war alt, er hatte wenigstens letzte Nacht einmal geliebt und er würde nicht kampflos sterben. Er würde seine Marke in diese Welt hinterlassen. Und wenn es nur eine fette Bissnarbe in einen stinkenden Düsterlingsschwanz war.


    Auf einmal wurde er ganz glitschig und flutschte aus den Griff vom Düsterling. Sein Mann und Urako lieferten sich ein Duell und Urako versagte. Mo triumphierte, er war so stolz auf Firxas.


    "Danke Süsser."


    Firxas hatte Gasmi weggerissen und eine Wasserwand gezaubert. Die wurde zu Eis und Urako legte sich lang. Obwohl Mos Klamotten wieder Fetzen waren, lachte er über Urakos und Gasmis Abflug. Das hatten die verdient, so wie sie ihn behandelt hatten.
    Auf einmal griff der fiese Frostalb ein. Er zerstörte Firxas Zauber und vereiste den Boden spiegeltglatt. Mo wollte sein Messer zücken und werfen, da lag er schon auf den Arsch. Der Waldalb versuchte wieder auf die Füsse zu kommen, aber der Greif wirbelte sie um. Das bekloppte Vieh. Er wusste alles und trotzdem half er Urako. Mo verwandelte sich in ein Marder und flitzte vom Eis davon. Er rannte an Janko hoch und biss ihm fest in die Nase. Dann sprang er von ihm runter und rannte an Urako hoch. Er deckte den Kopf von Tiefling mit Bissen ein. Dann sprang er runter und rannte zu Firxas. Er verwandelte sich zurück und grabschte sein Messer. Rutschend konnte er vor Firxas bremsen. Mo stellte sich beschützend vor Firxas mit gezückten Messer.


    "Lasst uns gehen."


    Mo war nervös und wütend. Er hatte es wieder versaut. Jetzt musste er Firxas retten. Sein Mann, der ihn gerettet hatte.

  • Urako erwachte von einem schmerzhaften Zwicken und Kneifen in seinem Gesicht. Es fühlte sich an, als würde ihm jemand mit zwei Gabeln die Haut einklemmen. Noch schielend fuchtelte er herum, um denjenigen abzuwehren, da huschte ein Marder davon. Natürlich, der scheußliche Waldalb! Mit einem Wutschrei setzte Urako sich auf. Sein ganzes Gesicht war zerlöchert und aus den Löchern liefen Blutstropfen. Er sah sich um, um einen Überblick zu bekommen, was er verpasst hatte.


    Firxas kniete auf dem Boden, hielt sich die Schläfen, keuchte und ächzte vor Schmerzen. Der Grund dafür war erst auf den zweiten Blick ersichtlich: Varmikan lieferte sich mit ihm gerade vom Rücken Kariakins aus gerade ein geistmagisches Duell und natürlich unterlag Firxas in dieser Disziplin. Gasmi schlitterte noch immer am ganzen Körper glatt wie eine nasse Seife herum und kam nicht mehr auf die Füße. Rasch nahm Urako den Zauber von seiner Haut. Morasa stand, wieder mal nackt, vor Firxas, mit einem gezogenen Küchenmesser in der Hand.


    "Guck gefälligst weg, Gasmi", befahl Urako und hasste den Gestaltwandler noch mehr als je zuvor. Er fasste sich ans Gesicht und betrachtete das Blut auf seinen Fingerspitzen. Sein Schädel tat am Hinterkopf vermutlich genau so weh wie der von Firxas.


    "Eigentlich bin ich nur hergekommen, weil ich mit Firxas reden wollte", erklärte Urako giftig. "Reden! Versteht ihr das? Echt, Mo, wo du gehst und stehst hinterlässt du verbrannte Erde! Ich will nicht mit dir am Frühstückstisch sitzen, man wird ja erstochen, sobald man dich nach dem Salz fragt! Varmi, hör mal auf damit, den Dicken zu quälen. Ich muss mit dem noch sprechen, das geht nicht, wenn du ihm sein bisschen Verstand durcheinanderrührst."

  • Varmikan warf Urako einen Seitenblick zu, dann zog er seine mentalen Fühler aus Firxas Geist zurück. Damit gab der Frostalb den Tiefling wieder frei.


    "Er ist frei, Du kannst mit Firxas reden", gab Varmi zurück und musterte mit hochgezogener Augenbraue den nackten Mo.
    "Musst Du schon wieder nackt rumrennen Du Flitzer? Das hast Du bei uns schon die ganze Zeit abgezogen!", beschwerte sich der Frostalb.


    Das er selbst noch vor einigen Minuten splitterfasernackt durch das Geisterhaus gelaufen war, verschwieg Varmikan natürlich.


    Gasmi krallte sich an Urako fest und schaute überall hin, nur nicht zum nackten Mo.


    "Eben wir sind gekommen um zu reden, aber Du musstest gleich wieder lospoltern. Du hättest meinen Mann auch vernünftig nach Deinem Dolchen fragen können. Puschel Dein Gesicht, sieht sehr mitgenommen aus", stöhnte Gasmi und warf Mo einen wütenden Blick zu. Vorsichtig tupfte er die blutigen Stellen in Urakos Gesicht ab.


    Janko fasste sich wie in Trance an die Nase und als er seine Hand zurückzog, war die genau wie die von Urako voller Blut. Er schaute noch einen Moment auf seine blutige Hand, dann viel er ohnmächtig um.

  • Morasa


    schnaufte verächtlich und starrte Urako herausfordernd an. Er hasste diesen widerwärtigen Tiefling abgrundtief. Der Waldalb wusste, dass der Albenhasser und der Ork wollten dass er verreckte. Aber das würde er ihnen nicht so leicht machen.


    "Schwatz kein Scheiss! Ich beschuldige dich nicht zu Unrecht. Mein Dolch hast du als Pfand erhalten und ich verlange ihn zurück. Reden wolltest du nicht, du hast mein Mann beleidigt. Wenn du mit ihm reden willst, dann vernünftig. Wenn du ihn beleidigst, oder angreifst dann werde ich dich genauso beleidigen und angreifen. Mir doch scheissegal ob du mit mir am Frühstückstisch sitzen willst. Ich hab dafür kein Bedarf. Bei dein Gesicht kommt mir das Frühstück wieder hoch. Selber schuld, wenn du mir jedes mal einen Grund gibst dich erneut umbringen zu wollen. Ich habe dich damals nicht zuerst angegriffen. Aber die Wahrheit kannst du nicht vertragen.
    Und warum flennst du schon wieder rum?
    ich bring dich mit eigene Hände um, hast du gerade noch geprahlt. Meine Zunge willst du rausreissen. Wann fängst du an? Heute noch? Was ist los? Ich bin nicht deine Kragenweite was du Schisser? Mit mir wirst du fertig, ich lach mich weg. Du wirst ja nicht mal mit dir selber fertig du Trantüte. Mich hast du bedroht und kaum bekommst du ein bisschen was in deine Hackfresse, schon bist du wieder am flennen. Besser du reisst deine Schnauze nicht zu weit auf, sonst stopf ich dir dein Schandmaul.
    Greif noch einmal mein Mann an Fummelfrosti, dann hol ich dich eigenhändig von den hässlichen Huhn. Ich schlag dir den Schädel ein und schlitz dich auf du weisse Ratte. Und wenn du mir nochmal drohst du Dämon für Arme, dann kannst du dein pinken pickligen Albenhasser gleich in die ewigen Jagdgründe folgen. Jozo hat mein Respekt, weil er ein Jäger ist. Aber ich habe Jozo überlebt du Aufschneider. Wenn du so gut bist, warum sucht ihr ihn noch? Warum hat ihn noch keiner von euch gefangen? Weil ihr alles Schisser und Flachzangen seid. Stümper und er ist ein Meisterjäger. Hier grosse Töne spucken, ich bin der Meister von Jozo. Wäre er hier, würde er dich an deinen Schlangenschwanz schnappen, herumwirbeln und nach Hause schleudern. Einen Scheiss bist du sein Meister. Ihr scheisst euch schon ein, wenn einer sein Name sagt.
    Fummelfrosti schwatzte so ein Scheiss, Jozo steht in der Tür. Dave hat voll den Schiss. Ja ihr seid die Meister von Jozo. Darum immer der Grossalarm, Jozo hier und Jozo dort. Morasa hat sogar Jozo überlebt. Wenn du so ein Meister bist du Klappspaten von einen Düsterling, dann geh und fang ihn ein. Leg ihn um damit deine Freunde kein Schiss mehr haben müssen. Wie lange wartest du noch bis du was tust? Kann ich dir sagen, für immer. Weil wenn du Jozo begegnest und es hart auf hart kommt, wirst du ihn nicht mit deinen Fettschwanz würgen, sondern du wirst den Schlabberschwanz einziehen du Memme!
    Und jetzt zu dir du pinker Pickel, warum soll Gasmi nicht gucken? Irgendwas nicht in Ordnung mit mir? Bei mir ist alles so es sein soll und er hat was zu gucken. Wer will schon rosa Würstchen sehen, wenn er mich sehen kann. Ihr spielt euch auf als wärt ihr was besseres als ich. Gar nichts seid ihr, ich rotze auf euch! Ich habe genauso ein Recht zu leben und mein Zeug wiederzubekommen wie jeder andere. Und mein Recht ist genauso, dass ihr mich in Ruhe lasst.
    Ihr wollt Krieg, dann bekommt ihr den. Und nicht nur mit mir. Ihr seid viele und ich bin alleine. Aber das macht nichts. Ich erwische jeden von euch noch alleine wieder und dann sehen wir, wer besser ist. Und vielleicht bin ich nicht alleine sondern habe ein Freund dabei. Ein gelben, kleinen Goblin Freund. Vergesst eure Windeln nicht umzubinden, wenn ihr jetzt rausgeht. Ich bin es leid mich von euch ständig fertig machen zu lassen. Und ich bin es satt von euch wie Scheisse behandelt zu werden und mir alles wegnehmen zu lassen. Jetzt ist Schluss damit.
    Sag was du zu sagen hast, erzähl dein dummes Geschwätz Albenhasser und dann verschwinde aus unser Leben."


    Der Waldalb war vor Wut so ausser sich, dass er zitterte. Er wollte Urako und Varmikan am liebsten das Messer ins Gesicht rammen, bis von ihnen nichts mehr übrig war ausser Fleischklumpen. Mo war es leid. Endlich war er einmal ein bisschen glücklich, schon kam dieser verfluchte Pinkling von einen Albenhasser mit seiner Kalkfresse um sein Leben schon wieder zu zerstören. Firxas wollte sich Mo nicht wegnehmen lassen. Wenn sie ihn so in die Ecke treiben mussten, dann würde er um sich beissen um Firxas und sich zu beschützen. Mo betete stumm zu Ardemia dass er schnell und stark genug war die drei zu verletzten und zu töten, wenn sie seinen Mann umbringen wollten.

  • "Wo hab ich Firxas bitte beleidigt?!", brüllte Urako. "Oder dich?! Gar nichts dergleichen hab ich gesagt! Nicht mal, als du auf uns losgegangen bist! Warum du noch lebst, fragst du? Das will ich dir verraten!"


    Er zeigte mit dem Finger auf Firxas.


    "Das hast du der Tatsache zu verdanken, dass er dich jetzt braucht! Ich bin hergekommen, weil ich die Fehde von meiner Seite aus aufheben wollte! Ich kann nicht für Dave sprechen oder für die anderen Geister. Aber ich kann für mich sprechen, so lange ich keinen anderslautenden Befehl erhalte!


    Ich sag dir ganz ehrlich, Varmi und ich wollten dich auf eigene Faust jagen und töten, um Dave vor dir zu schützen. Aber als Ansgar mir erzählte, dass du jetzt mit Firxas zusammen bist, hab ich noch mal über alles nachgedacht, ob es das wert ist, weil wir momentan echt ganz andere Sorgen haben. Ich bin dem Dicken was schuldig, ich hab riesengroße Scheiße gebaut. Ich war nicht da, als er mich gebraucht hätte und der Preis dafür war der Verlust seiner Flügel. Ich will es wenigstens ein bisschen wieder gut machen, indem ich ihm das Leben seines Mannes schenke. Also sollst du leben, Abschaum!


    Ich hasse dich! Wenn du Firxas irgendwann nicht mehr brauchst und dir wieder mal einen Neuen gesucht hast, wie es so deine Art ist, weißt du, was dir blüht! So lange ihr zusammen seid, lasse ich dich in Ruhe. Danach bist du für mich Freiwild!


    Ich wollte das alles eigentlich Firxas in Ruhe sagen, mit ihm noch mal über alles reden, einige Dinge richtig stellen und meinen Frieden mit ihm machen, aber du hast es wieder versaut!"

  • Morasa

    funkelte Urako wütend an.

    „Was habe ich dir versaut? Ich hab eine Familie gesucht und du hattest mit dem fetten Orkschwein gleich gegen mich gewettert. Wenn du mich nicht ausstehen kannst, geschenkt. Aber ihr hättet mich in Ruhe lassen können. Nein das wolltet ihr nicht. Ihr habt mich so lange geärgert, bis ich alles verloren hatte. Mein Bogen, meine Kleidung, mein Dolch alles. Und du verlogenes Stück Scheisse hast noch gesagt, wenn ich für das Versöhnungsessen machen würde, wäre alles gut. Genauso hast du gelogen, dass du mir zeigen willst, nicht wütend zu sein. Und dafür war mein Dolch das Pfand.
    Ich leb noch weil ihr unfähig seid. Geschenkt habt ihr mir nichts. Dafür habt ihr mir alles genommen. Ich scheiss auf euer Almosen, steckt es euch an den Hut. Was du für ein Schwein bist habe ich vorher schon gedacht. Aber dass du jetzt noch damit prahlst, dass du Firxas so gequält hast zeigt du bist nur ein Würstchen. Er war dein Mann und du behandelst ihn wie Scheisse, wie ein Sklave und dann wolltest du ihn noch umbringen. Aber zu mir sagst du Abschaum?
    Der Henker der kein Henker ist, sondern ein Perversling sagt zu andere Leute Abschaum. Der Perversling der andere Leute häutet und sich aufgeilt. Zuhause spielst du den braven Ehemann vor dein Düsterlingliebchen. Was machst du nachts heimlich? Wen gehst du jagen, häuten und besteigen du erbärmliche Made? Du hasst mich? Wenn sowas Ekelhaftes wie dich mich hasst, bin ich ein ziemlich anständiger Typ. Jag mich doch. Wenn ich dich erwische, dann häute ich dich. Ich ziehe dir deine Arschhaut über die Ohren und lass dich so verrecken.
    Ich suche mir ständig neue Partner? Ich hatte keinen alten Partner, du schwatzt schon wieder Dreck. Ich wollte Dave gerne als Partner. Der wollte nicht. Soll ich jetzt ein Leben lang den Blödmann nachtrauern? Ist doch nicht mein Problem, wenn der lieber bei so einen schlagenden Frostalben bleiben will. Warum bleibt er denn bei der Bleichfresse? Weil der den liebt? Ich schüttele mich vor Lachen. Weil er Schiss vor ihm hat. Nur das. Der liebt dich nicht Frosti, der fürchtet dich. Aber ihr seid ja Sklavenhalter und Schänder. Passt doch, wenn du so ein Idiot hast, der auf Schläge steht. Dann nur zu. Ist schade um ihn. Dave ist ein schöner Kerl, aber ich kann ihn nicht helfen. Er will mich nicht, alles geklärt. Ich suche mir einen eigenen Mann und ich hab ein Mann gefunden. Einen guten Mann.
    Ausserdem glaub ich nichts von deine Lügen und dein Drecksgeschwätz Albenhasser.
    Jetzt wo Firxas und ich glücklich sind kommst du angeschissen. Du bist nicht hier, weil du mit ihn reden willst und weil du Frieden willst. Du hast gehört er und ich sind glücklich, dann musstest du schnell kommen und ihn quälen. Schnell wieder alles zerstören wolltest du. Wenn du Frieden willst, warum war deine Begrüssung für ihn eine Frage mit Beleidigung? Hast du zugenommen? So begrüsst du andere zum Frieden oder was? Wie lächerlich ist das. Treffe ich einen von euch allein, erlege ich den Pisser. Zukünftig guckt ihr besser nach oben auf die Dächer, wenn ihr nachts arbeiten geht. Sonst geht euch was durch den Kopf. Lang und mit Stahlspitze. War mir schon klar, dass ihr mich tot sehen wollt. Ich hatte Dave nur gefragt. Das ist erlaubt. Er sagt nein, die Sache war zwischen uns geregelt. Aber ich hab das verstanden. Ihr wollt Krieg, ihr bekommt von mir Krieg. Ob ihr mich noch jagen wollt oder nicht, ist mir egal. Ich jage euch. Ich werde jeden von euch töten, den ich erwische. Ich kann vielleicht nicht lesen oder schreiben, aber so blöd dass ich eure Lügen glaube bin ich nicht. Sehen wir uns nach diesen Treffen wieder, seid ihr Beute. Und mit euch drei fang ich an. Ihr ruiniert mein Leben, ich zerstöre eure. Ihr habt was ihr wollt, freut euch.“

    Mo bückte sich ohne die Feinde aus den Augen zu lassen und hob seine Kleidung auf. Er schlich rückwärts an Firxas Seite.

    „Willst du seine Scheisse hören und mit ihm reden oder fliehen wir? Die lügen dich an. Sie werden versuchen dich umzubringen, genau wie mich. Das versuchen sie immer. Ich hab versucht es dir zu erklären und Ansgar. Jetzt siehst du selber wie die sind. Der Albenhasser und seine Freunde. Ich kann nicht hier bleiben, sie werden Ansgar gegen mich aufhetzen. Er wird ihnen glauben, sie sind Freunde. Und Freunde von sein Bruder. Kommst du mit, oder bleibst du? Ich werde eine Zeit auf dich warten, wenn du bleibst. Nicht ewig, dass kann ich nicht. Zwei Nächte warte ich, dann bin ich fort. Kommst du mit oder willst du bleiben und mit den Lügnern reden?. Sie haben absichtlich gestritten, ich wette mit dir Firxas. Es ist eine Falle.“

  • Varmikan musterte Morasa frostig. Er setzte zu einer schneidenden Antwort an, aber entschied sich dann doch anders.


    "Hochinteressant wie Du über Dave denkst, selbstverständlich werde ich ihm meine Erinnerung zeigen. Eines vor weg, solltest Du noch einmal meinen Mann als Idioten oder Blödmann oder sonst etwas in der Art titulieren, wirst Du lernen wie ungemütlich die "Bleichfresse" werden kann.


    Selbstverständlich ist es legitim um jemanden zu werben. Allerdings unterlässt man das Werben, sobald man weiß, dass die Person vergeben ist. Und erst Recht unterlässt man jedes Werben, sobald die Person sich dies verbittet.


    Das war bei Dir nicht der Fall Morasa und aus dem Grund hat Dave Dir auch in der Stadt aufs Maul gehauen.


    Wo wir beim Thema Schläge wären.


    Mein Mann wurde geschlagen, aber niemals von mir. Ich schlage ihn nicht, ich misshandele ihn nicht, ich beschütze und erziehe ihn. Und wenn Du nicht in der Lage bist eine Watsche oder einen Knuff von echten Schlägen zu unterscheiden, dann mein lieber Mo - hast Du selbst noch nie Schläge erhalten, oder Personen gesehen die tatsächlich misshandelt wurden.


    Kurzum, falls Du keine Ahnung hast - einfach mal die Fresse halten.


    Über die Gefühle von Dave hast Du Dir kein Urteil zu bilden. Sie gehen Dich auch nichts an. Was Du zu wissen glaubst, interessiert hier niemanden. Ich weiß dass mein Mann mich liebt, da wir uns mental miteinander verbinden können. Ich sehe was er sieht, was er fühlt, wie er denkt.


    Von daher ist mir das ziemlich gleichgültig, was Du vermutest.
    Ich vermute nicht Morasa...
    Ich weiß...
    Kleiner aber feiner Unterschied.


    Aus Dir sprich nur der Neid des Besitzlosen. Aber falls Du weiter so sprichst und Dich ereiferst, dann bist Du bald wieder solo, sprich wieder ein völlig Besitzloser.
    Mag sein, dass Urakos Anfang nicht der Beste war.
    Und? Wo liegt denn hier Dein Problem?


    Du warst es doch, der wie von der Tarantel gestochen hier angerauscht kam, mit wehendem Kittel und uns gleich beleidigt hat. Du hast weder abgewartet, was wir möchten, noch hast Du uns überhaupt zu Wort kommen lassen.


    Es hätte doch auch sein können, dass Ansgar uns herbestellt hat, zwecks Friedensverhandlung.


    Das hast Du alles nicht gewusst, aber Du hast gleich um Dich geschlagen. Sicher Urako hasst Dich und Du hasst ihn nicht minder. Aber er hat Dir gerade die Hand gereicht die Du ausgeschlagen hast.


    Gut. Das können wir auch akzeptieren.
    Solange es Dave, Wolfi oder mich gibt Morasa wird niemand von uns einen Pfeil in den Kopf bekommen.


    Falls Du Deine Aussage aufrechterhältst, werde ich Dave bitten Dich über Dein Blut zu suchen. Und dann werden wir Dir das Hirn pürieren. Dafür muss mein Mann nicht mal vor die Tür treten.


    Erkundige Dich gerne mal bei Deinem Mann und frage ihn ruhig wie gut sich ein mentaler Angriff von einem mittelklassigen Geistmagier wie ich es bin sich anfühlt. Und dann frage ihn gleich im Anschluss, wie sich ein mentaler Angriff auf voller Ebene von einem Meister anfühlt.


    Oder ein Essenzentzug...


    Du solltest also nicht vorschnell über andere Leute Leben urteilen, denn Du bist keinen Deut besser. Das was Du Urako vorgehalten hast, hast Du hier zuerst abgeliefert. Und sollte es bei Deinem Kriegswunsch bleiben, dann akzeptieren wir das selbstverständlich. Allerdings wird Firxas dann keine zwei Tage auf Dich warten müssen. Ich kann Dave binnen Sekunden kontaktierten... und er einen Angriff starten", erklärte Varmikan.


    Der Frostalb schenkte Morasa sein liebenswürdigstes Lächeln.


    "Deine Entscheidung Mo. Und ich überlasse Dir nur eine Wahl aufgrund des Wunsches von Urako. Er möchte mit seinem Exmann Firxas Frieden schließen. Aber solltest Du noch einmal meinen Mann in Misskredit bringen, ist mir das völlig gleichgültig. Dann mein lieber Mo, zeige ich Dir weshalb man Frostalben tatsächlich fürchtet", erklärte Varmikan freundlich.

  • "Ich bleibe an deiner Seite, Mo", erklärte Firxas Ernst. Er würde nicht weichen, nicht einen Fingerbreit, bis zum bitteren Ende. "Wenn du gehst, dann gehe ich mit dir. Ich lass dich nicht allein. Schon gar nicht in deinem Zustand."


    Urako, dem das Blut vom Gesicht tropfte, war jetzt extrem auf Prass.


    "Es wäre mir neu, dass es eine Beleidigung ist, jemanden zu fragen, ob er zugenommen hat", höhnte der Henker. "Oder findest du es hässlich, wenn jemand ein paar Kilo Speck auf den Rippen hat? Dann ist Firxas ganz offensichtlich der falsche Partner für dich! Meine Frage, ob er zugenommen hätte, war als Kompliment gedacht! Muss Firxas jetzt annehmen, dass du ihn zu fett findest?


    Die Leute, die ich gehäutet und gefickt habe, waren Mörder, Räuber, Vergewaltiger, Kinderschänder, Kindsmörderinnen! Sie zu richten war mein Beruf! Ich bin nicht wie du herumgelaufen und hab harmlose Passanten gemetzelt, weil mir zu Hause langweilig war und ich gerne mal Jäger spielen wollte. Meine Handlungen waren professioneller Natur und amtlich legitimiert! Ach ja, und Firxas war übrigens mein Gehilfe, nur für den Fall, dass er dir das nicht gesagt haben sollte. Er war mein Folterknecht!"


    Firxas stöhnte und hielt sich die Ohren zu. Morasa und Urako würden niemals vernünftig miteinander reden, niemals! Es würde auf immer in einem Duell enden, wer die gemeineren Beleidigungen auf Lager hatte, die brutalsten Todesdrohungen oder noch Schlimmeres und obendrein wurde er jetzt noch gegen seinen Willen als Waffe ins Feld geführt. Der Frostalb mischte nun auch kräftig mit in der verbalen Auseinandersetzung und drohte damit, Morasas Verstand zu zerstören und ihn mit seinem Blut zu suchen und zu töten.


    "Wie viel?" Firxas trat einen Schritt auf den Frostalben zu. "Wie viel willst du, damit du mir das Blut von Morasa aushändigst? Wir werden nicht in Frieden leben können, so lange ihr ihn jederzeit aufsprüren, geistig fertig machen oder umbringen könnt. Merkst du nicht, dass er mit der Verzweiflung eines in die Ecke gedrängten Tieres kämpft? Er ist schwer verletzt! Er ist nervlich am Ende! Er kann einfach nicht mehr und weiß keinen anderen Ausweg, als zu kämpfen mit allem, was er hat. Alles, was er will, ist leben! Warum lasst ihr ihn nicht in Ruhe, warum verfolgt ihr ihn noch? Dass es Urako nur um die Aussöhnung geht, glaube ich so wenig wie Mo und ich kenne Urako eine Weile länger als ihr alle. Macht dem bitte ein Ende! Hört auf damit!


    Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich habe sehr viel Geld. Ich habe als Söldner gelebt und Unterkunft und Verpflegung gestellt bekommen. Wo andere ihren Sold in den Vergnügungsvierteln Obenzas verprasst haben, habe ich es gespart. Fast alles ist noch da, der Sold eines gesamten Jahres, plus Ernstkampfzuschläge und Prämien für besondere Leistungen. Ihr könnt alles haben. Händigt mir Morasas Blut aus und ihr seht uns beide nie wieder.


    Mo, hör auf solches Zeug zu reden und ihnen zu drohen! Die sitzen am längeren Hebel, die sind eine Mördergilde mit zich Mitgliedern, etlichen Vernetzungen überall und unbegrenztem Budget! Die bringen uns um!"

  • Morasa

    lächelte dünn.

    „Und du bist genau wie deine Opfer. Du hast die Situation ausgenutzt und getan worauf du geil warst. Das Gesetz hat dich nicht interessiert. Nur deine perversen Gelüste. Da kam der Job gerade richtig was Albenhasser? Endlich morden, schänden und rumhuren ohne Limit und dafür noch bezahlt werden. Scheinbar verwechselst du dich mit den Bütteln, aber du bist kein Büttel du bist schlimmer als der Abschaum den du hingerichtet hast.
    Nein das glaub ich dir, du hast nie harmlose Passanten ermordet. Wenn du wen ermordest, dann muss der schon gefesselt und weichgeklopft sein. Sonst machts dich nicht geil. Proffessionelle Folter meinst du? Dann bist du nichts anderes als so ein verdrehter Vergewaltiger der es beruflich macht. Die anderen Irren hatten das nicht zum Job erkoren. Aber du hast dich wie eine Hure dafür bezahlen lassen. Ich verneige mich vor dir du Held in strahlende Rüstung.
    Jetzt kannst du natürlich die schuld auf Firxas schieben. Klar war er schuld, wer sonst. War sonst noch wer anwesend, den wir nicht kennen? Jeder war schuld Feigorako, nur du nicht. Glaubst du die Scheisse die du erzählst selber?
    Firxas entscheidet was ihn beleidigt und er hat gekränkt geguckt. Mir ist egal ob er fett oder schlank ist. Mir ist wichtig dass er gut zu mir ist. Ich liebe ihn so wie er ist, dick, dünn, fett, klein, gross mit oder ohne Flügel. Die du ihm sicher rausgerissen hast du widerliches Schwein. Ich kenne dich, ich habe gehört was du für einer bist.“

    Morasa musste einen Moment durchschnaufen. Selten musste er soviel auf einmal motzen. Das Firxas bei ihm bleiben wollte freute Mo sehr. Das war ein Grund mehr noch verbissener zu kämpfen und seinen Mann zu beschützen. Als Firxas Frosti fragte wieviel er für sein Blut bezahlen muss, wurde Mo still. Als Firxas noch den Grund nannte, wusste der Waldalb gar nichts darauf zu sagen. Sein Mann hatte recht, er wollte doch nur in Frieden gelassen werden. Aber dass er Varmikan das sagte, tat Mo weh. Er selber hätte es nicht so gesagt. Aber auf ihn hörte sowieso keiner, ob er brüllte oder was normal sagte. Es gab immer nur Streit.
    Dann bat Firxas ihn, er sollte aufhören zu drohen.

    „Aber ich drohe denen doch nur um dich zu beschützen. Die wollen mich tot sehen, aber du hast nichts damit zu schaffen. Ich wird nichts mehr sagen. Ich schweige und ich wollte sowas nicht sagen. Aber ich lasse mich nicht bedrohen und dich genauso wenig.
    Die werden nicht zustimmen. Sie hassen mich, alle tun das. Und sein Mann Dave der kann Gedanken lesen. Der weiss ohne mein Blut wo ich bin. Der hat meine Gedanken schon gelesen. Die werden dich betrügen Firxas. Wenn die zustimmen, wirst du das Geld bezahlen, die stecken es ein und lachen dich aus. Behalt dein Geld. Egal was die sagen. Dave hat es einmal gestanden, die sind Berufslügner. Nur hätten die mich ja nicht anlügen müssen, wenn die mich nicht in ihre Gilde haben wollen. Dann hätten wir alle weniger Stress. Hätten die gleich gesagt verpiss dich, keiner will dich in der Gilde. Aber sie haben mich gefragt und dann kam es so. Ich hab nicht gelogen, Urako hat mein Dolch genauso gestohlen. Er sagte versöhnen wir uns, koch ein Essen. Das wollte ich. Ganz ehrlich. Und den Dolch habe ich als Pfand gegeben fürs Lernen. Und gab es eine Versöhnung? Die gabs nicht. Das Lernen gabs nicht, mein Dolch gabs nicht zurück. Die knöpfen dir dein Geld ab und dann geben die dir Blut von einem Schlachthuhn oder gar nichts. Lass uns einfach gehen. Sollen sie mich doch jagen, dein Blut haben die nicht.“

    Mo senkte das Messer und hielt es an der Messerspitze gepackt. Wenn sie sie in Frieden gehen lassen würde, wollte er es einstecken. Wenn die ihn angreifen wollten, dann würde er es den in den Hals schleudern, der zuerst angriff. Morasa war so wütend, dass er am liebsten seine Zähne in Janko geschlagen hätte. Aber eigentlich war er nur noch müde.

    „Ich wollte nicht so streiten Firxas, es tut mir leid Schatz. Es tut mir echt leid. Rede mit Ansgar der soll uns helfen.“

  • Varmikan musterte Morasa kopfschüttelnd, ehe er sich Firxas zuwandte.


    "Lass uns beide miteinander reden. Zuerst möchte ich etwas klarstellen. Was immer Morasa dort verstanden hat, unsere Gilde besteht zwar aus Assassinen aber wir sind keine Berufslügner. Sonst hießen wir Advokaten anstatt Assassinen.


    Was mein Mann mit dem Wort Berufslügner meinte, bezog sich auf seine Familie und deren interne Probleme. Dort herrschen andere Gepflogenheiten und wer überleben möchte lügt und schauspielert. Aber das hat nichts mit Ansgar und Dave an sich zu tun, sondern mit ihrer Vergangenheit.


    Und mit Morasa hat es noch weniger zu tun Firxas. Das Dave Deinen Partner nicht gemocht hätte, stimmt leider nicht. Denn zu meinem Bedauern mochte mein Mann Deinen Kerl ein klein wenig zu viel.


    Das allerdings ist und war eine Sache zwischen Dave und mir. Dave ist mein Mann, er bleibt mein Mann und nur darum geht es mir. Ich war auf Deinen Mo wirklich sehr wütend, dass er nicht akzeptiert hat, das ich mit Dave fest verbunden war.


    Zu Deiner Frage, ich würde Dir das Blut aushändigen gegen ein Versprechen.
    Du versprichst mir, dass Ihr uns in Ruhe lasst und wir versprechen Euch das Gleiche. Und ich meine es auch so Firxas.


    Ich kann es Dir gerne mental mitteilen, auf friedliche Art selbstverständlich.


    Ich verstehe Morasa sogar. Er möchte mit Dir in Ruhe und Frieden leben, aber das möchte ich mit Dave auch. Und deshalb war ich so grantig auf ihn.


    Hör zu, mein Mann und ich möchten auch einmal Kinder haben.
    Da brauchen wir keinen Feind der uns ständig auflauert oder versucht uns zu schaden oder zu meucheln.


    Zudem mal ganz nebenbei, Aino hat Morasa nur suchen lassen. Sie hat auf Daves Bitte hin, keinen Tötungsbefehl ausgesprochen. Hätten Gasmi, Kariakin, Urako oder ich ernst gemacht, wie weit wärt Ihr beiden denn gekommen? Ein mentaler Hieb gegen Mo und Kariakin beißt ihn in der Mitte durch.


    Ich verstehe dass er sich in die Ecke gedrängt fühlt, wie Du sagst.
    Aber Urako hatte wirklich nur reden wollen.
    Mehr nicht.


    Falls Du mir schwörst, dass Morasa und Du weder meinem Mann, meinen Kindern noch meiner Gilde ein Leid zufügen werdet, dann werde ich Dir das Blut aushändigen lassen.


    Ich belüge Dich nicht. Du begleitest mich und mein Mann händigt Dir es aus. Damit wären wir beide quitt und wir beide gehen friedlich getrennter Wege. Darum ging es und das kannst Du sicher nachvollziehen. Was sagst Du dazu?", fragte Varmikan freundlich.


    Der Tiefling hatte schließlich auch freundlich mit ihm gesprochen.

  • Morasa


    schaute Firxas an und drückte ihn das Messer in die Hand.


    "Er lügt, wenn Dave Frieden wollte wäre der doch hier. Der will dich abzocken Firxas. Der Dave weiss nichts davon dass die hier sind. Die bringen uns um, sagst du. Wenn ich weiter schwatze bringen sie uns um.
    Wenn ich hierbleibe genauso. Die sollen dich da raus lassen. Die hassen nur mich. Nimm das Messer Firxas, du verstehst es jetzt nicht. Später wirst du es verstehen. Ich mag dich. Zwei Tage Firxas. Danach werd ich dich niemals vergessen. Egal was die noch schwatzen."


    Mo machte einen Schritt zurück und verwandelte sich in einen Marder. Seine dunkle Nase zuckte. Mit schwarze Knopfaugen schaute er zu Firxas hoch.
    Dann drehte er sich um und flitzte davon. Der Wandler rannte so schnell wie er als Marder rennen konnte. Er war flink und er passte in jede kleine Lücke. Sie wollten ihn tot sehen. Drum durfte er nicht bei Firxas bleiben.