• Ansgar hatte ebenso die Aushänge in Shohiro studiert. Er hatte die Stadt nicht oft besucht, aber die seltenen Besuche hatten ausgereicht, um ihn auf den neusten Stand der Dinge zu bringen. Nun war es amtlich, Freiherr Brandur von Hohenfelde war Familienoberhaupt der von Hohenfelde und vermutlich damit der gesamten Sippe, denn weder Veyd von Eibenberg von Wolfgang von Wigberg würden sich dem in den Weg stellen. Beide Familien hatten stets eine schlagkräftige Führung zu schätzen gewusst und dass Brandur wusste was er tat, stand außer Zweifel.


    Ansgar hatte sich in der Magie verborgen gehalten. Er hatte sie nicht für das kleinste bisschen Zauberei genutzt. Er verhielt sich mittlerweile so, als wäre er ein Purie. Vermutlich würde er so den Rest seines Lebens leben. Seine Verwandten spukten vermutlich auf ihn, allen voran Dave, dem er seinen Sohn durch seine Flucht aufs Auge gedrückt hatte. Dabei ging es seinem Bruder sicher nicht darum, Anwolf versorgen zu müssen. Das ganz gewiss nicht, aber Dave hasste Verantwortung. Er spielte lieber die zweite Geige und setzte Befehle vom Obersten um, anstatt sich selbst Gedanken machen zu müssen. Oder besser gesagt, er dachte lieber anderer Leute Gedanken zuende. Weder Herr noch Gescher, sondern erster oder zweiter Mann. Bei der Bezeichnung kamen unliebsame Kindheitserinnerungen bei Ansgar auf, die er doch lieber dort ließ, wo sie hingehörten - weggesperrt im Dunklen.


    Dave wie auch Fingard hatte er seit seiner Flucht nicht mehr gesehen, im Moment legte er auch keinen Wert darauf, denn er war auf beide noch gewaltig wütend. Wobei er eigentlich Dave nur übel nahm, dass er sich hatte breitschlagen lassen. Irgendwie vermisste er schon seinen kleinen Bruder. In seiner Kindheit war Dave alles was er gehabt hatte. Damals nach dem Reitunfall hatte er ihm sogar das Leben gerettet. Nun nicht ganz uneigennützig. Sicher Ansgar hatte nicht gewollt, dass Dave starb. Im Gegenteil er hatte ihn stets beschützt, wenn ihm dies möglich war.


    Aber Ansgar hatte ihn auch gerettet um den Abgrund den sie Zuhause schimpften, nicht allein ertragen zu müssen. Vielleicht war dies egoistisch, aber Ansgar hatte gewusst, sollte Dave sterben, dann würde er ihm folgen. Allein hätte er dort nicht zurückbleiben wollen, aber letztendlich war er es irgendwie doch.


    Auch diese Erinnerungen schob er zur Seite.


    Ganz ohne Hintergedanken, Gram, Wut oder Enttäuschung dachte er nur an eine einzige Person - Anwolf.
    Er vermisste sein Küken schmerzlich und es zerriss ihm das Herz, nicht mit Wolfi Kontakt aufnehmen zu können. Was die anderen dachten war klar, sie hielten ihn für einen Feigling. Aber dem war nicht so, er wusste dass Brandur in töten wollte und würde, sollte er die Gelegenheit dazu bekommen. Wäre Wolfi dann in seiner Nähe, dann würde er ihn mit in den Tod reißen. Schlichtweg, da Wolfi sich ihm gegenüber loyal verhalten würde. Er würde seinen Vater nicht kampflos sterben lassen und genau dieser Umstand wäre sein Todesurteil.


    So musste sich Ansgar von seinem Küken fernhalten. Er wusste dass sich Anwolf an Dave klemmen würde. Beide verstanden sich gut, beide waren ein eingespieltes Team von Schüler und Meister. Zudem waren sie befreundet. Und sollte Brandur bei Dave aufschlagen, bestand immerhin die Möglichkeit, dass sie miteinander verhandelten. Brandur hatte schließlich Anwolf auch schriftlich aufgefordert sein Vermögen herauszugeben, anstatt ihn dafür anzugreifen. Würde Dave einlenken, dann würde er sein Leben, seinen Titel und sein Geld behalten. Das hoffte jedenfalls Ansgar und er hoffte, dass dies ebenfalls für Anwolf gelten würde. Wolfi würde sich nach Dave richten und dieser war wesentlich friedfertiger gestrickt als er selbst.


    Er selbst musste nur an Brandur denken um binnen Sekunden einen Blutdruck von 180 zu haben. Irgendwann würde sich die Möglichkeit ergeben sich zu rächen. Vorerst war nur wichtig, dass Wolfi in Sicherheit war, dass Dave samt seiner Familie überlebte und dass er Naridien verließ. Hier hielt ihn nichts mehr.


    Weshalb Brandur ihn tot sehen wollte, verstand Ansgar bis zum heutigen Tag nicht. Das hätte der Mann eher haben können. Eine einzige Bitte an Dunwin oder einer seiner speichelleckenden, monströsen Lakaien und er wäre Geschichte gewesen, Dave ebenso. Weshalb also jetzt der Aufwand? Wieso hatte er damit gewartet, bis er aus seinem vemeintlichen Tod zurückgekehrt war?


    Nun vielleicht lag genau dort die Antwort. Sein eigener Tod war Brandur Anlass genug, den tatsächlichen Tod seiner Familie zu wünschen. Sie waren Dunwins Kinder, die Kinder jenes Mannes der Brandur scheinbar ermordet hatte. Das genau der gleiche Mann sie ebenfalls Scheibchen für Scheibchen hatte ermorden lassen, schien Brandur völlig gleichgültig zu sein.


    Hass machte bekanntlich blind. Wie hieß es so schön, Auge um Auge - und irgendwann wird die ganze Welt blind sein. Brandur war auf gutem Wege dahin, er hatte sich den nutzlosen Linhard geschnappt und vermutlich bereits nach seinem Gutdünken umgeformt. Und als wäre das nicht alles schlimm genug, hatte er seinen einstigen Feind, seinen kleinen Bruder Dunwin, wieder an seiner Seite. Beide hatten im Kampf so gehandelt, als hätte auch nie nur ein Hauch ihre Beziehung getrübt.


    Vielleicht war dem sogar wirklich so, wer wusste das schon?
    Dem senilen Alastair hatten sie jahrelange Feindschaft vorgespielt und sich abends bei einem Glas Rotwein köstlich über den Blödmann amüsiert. Vermutlich hatten sie sogar gemeinsam sein Ableben geplant, wie auch die Folterungen von Melisande, Dave und ihm. Das war dann sicher auch eine pausenfüllende Annekdote über die die beiden Brüder herzhaft lachten, wenn einer von ihnen vor Schmerzen fast umkam. Dave hatte sich nicht grundlos gewünscht nach dem Reitunfall sterben zu dürfen.


    Ja vermutlich war es so gewesen, wer wusste schon was dort oben auf dem Dach geschah? Er war nicht dabei gewesen, ebensowenig Dave oder Melisande. Dunwin konnte sich gut mit einem Mord brüsten, den er gar nicht begangen hatte. Brandur war vielleicht einfach nur über seinen Morgenmantel gestolpert und vom Dach geplumpst. Dunwin die alte Natter hatte dann vor Alastair großspurig getönt, er hätte ihn hinabgestoßen.
    Allein bei der Vorstellung, stahl sich ein Grinsen auf Ansgars Gesicht.


    Der Einzige neben ihm, der es die ganze Zeit wohl ehrlich gemeint hatte, war Massimo de la Cantillion.
    Er hatte Ansgar sogar seine Hilfe angeboten und genau jene Hilfe wollte Ans nun in Anspruch nehmen. Da er seine Magie nicht nutzen durfte, trug er eine Halskette aus Messing. Für den Fall des Falles unterdrückte diese seine Fähigkeiten, aber zur Not konnte er sie auch noch schnell genug abreißen. Dennoch hatte er zu dieser Vorsichtsmaßnahme gegriffen, da er nicht versehentlich auf seine Gabe zugreifen wollte. Seine Magie zu nutzen war ansonsten für ihn so alltäglich, wie seine Hände zu benutzen.


    Und genau dass würde er tun, er schrieb Massimo einen Brief.



    Hallo Massimo,


    als es auf der Hochzeit von Dave zu der Auseinandersetzung zwischen Brandur, Dunwin und uns kam, hast Du Dich letztendlich für unsere Seite entschieden. Trotz unserer vorherigen Differenzen, hast Du mir Deine Hilfe angeboten. Falls Du immer noch bereit bist, mir zu helfen, so würde ich Deine Hilfe gerne schnellstmöglich in Anspruch nehmen.


    Meinen Stand habe ich an meinen jüngsten Sohn Anwolf abgetreten. Um ihn zu schützen halte ich mich von ihm fern. Dies ist ein bedauerlicher Umstand, aber andernfalls könnte ich den Jungen mit in den Tod reißen. Er ist jung, er ist mir gegenüber loyal und er ist stur wie ein Stein, wie man zu sagen pflegt. Folglich habe ich ihn in Daves Obhut übergeben.


    Brandur hat die Herausgabe seines Erbes gefordert und Anwolf kam der Forderung nach.
    Der Junge hatte keine andere Wahl, Brandur ist mit seiner Forderung leider im Recht.
    Noch haben Dave und Anwolf die Chance, Ihre Leben samt ihrem Stand zu behalten. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass ich mich von ihnen fernhalte. Da gebe ich mich keiner Illusion hin.


    Aus diesem Grund möchte ich Dich bitten, mir ein kleines Stück Land auf Eurer Scholle zu überlassen. Ich erbitte nicht viel, ausreichend wäre eine Größe zur Selbstversorgung. Meine Bitte wäre nur, Ihr gewährt mir Schutz und Schirm, gegen Loyalität, aber ich möchte ein freier Mann bleiben.


    Du wirst Dich vermutlich fragen, warum ich um ein Stück Land und um meine Freiheit bitte, aber ich vermute, dass es nur noch eine Frage von Tagen, vielleicht auch nur von Stunden ist, bis ich meine Verstoßung erhalte. Demzufolge werde ich nicht mehr von Stand sein, sobald ich Eure Scholle erreiche. Bestenfalls könntest Du mich als Bürgerlichen betrachten. Da Ihr im Feudalsystem lebt, wäre ich auf Eurer Scholle Euer Eigentum, falls Ihr mich nicht als Gast erachtet.


    Ferner würde ich nicht alleine anreisen, sondern mit meiner Lebensgefährtin Annabelle Lemaitre. Wie Dir der Name schon zeigen dürfte, handelt es sich bei ihr um eine Almanin aus Souvagne, oder wie Ihr nun sagen würdet, um eine Souvagnerin.


    Falls Du meiner Bitte entsprechen solltest, würde ich gerne Eure Staatsbürgerschaft annehmen und Anna heiraten. Aber diesen Schritt kann ich erst offiziell machen, sobald wir in Sicherheit leben. Mir ist durchaus bewusst, dass eine Bitte auch ein Nein zur Folge haben kann. Falls Du meine Bitte ablehnen solltest, antworte bitte trotzdem, damit ich weiß, woran ich bin.
    Danke.


    Gruß
    Ansgar

  • Massimo


    war gerade für ein paar Tage Zuhause bei seinen Bruder. Er sollte sich mit um den Aufbau der Akademie kümmern. Das hatte Ciel angeordnet. Sein ältester Bruder Melville kümmerte sich um alles. Massimo war froh und stolz, dass er es geschafft hatte die Schiffe wiederzuholen. Er hatte den Namen von seine Familie vor den Duc wieder hergestellt. Und ganz sicher waren seine älteren Brüder mit ihm zufrieden.
    Massimo stand auf und genoss dass er von einen Leibdiener fertig gemacht wurde. Das Leben in einer Burg war ganz schön bequem fand er. Sein ältester Bruder Melville hatte eine grosse Familie, er selber hatte keine Frau und Kinder. Und die Frau die er näher kennenlernen wollte, hatte den Kopf verloren. Davon überhaupt wem zu erzählen, verkniff er sich lieber.
    Massimo ging runter in den Speisesaal um sich ein Frühstück servieren zu lassen. Seine beiden Brüder und die Familie waren anwesend und er grüsste sie freundlich. Es war schön so im Kreis von allen zu frühstücken. Er wollte später am Tag mit Melville über seine Zukunftspläne sprechen. Aber jetzt wollte er es sich erstmal schmecken lassen.
    Gerade als er anfing zu essen, brachte ihm ein Diener einen Brief. Massimo öffnete ihn und las ihn sich in Ruhe durch. Dann schickte er den Diener nach Papier, Feder und Tinte um gleich antworten zu können.


    Lieber Ansgar,
    ich stehe zu meinen gegebenen Wort, ja ich helfe dir.
    Vor einiger Zeit haben mein Bruder und ich bereits über dich und deine Verwandten gesprochen.
    Er ist genauso bereit dir zu helfen wie ich.
    Das Gespräch fand kurz vor meinen Einsatz statt, als ich für unseren Duc die entwendeten Schiffe zurück nach Souvagne bringen musste. Ich kann dir sagen, dass ich sehr froh war, dass ich den Name unserer Familie wieder reinwaschen konnte.
    Die Einzelheiten besprichst du am besten mit Melville selber. Er war direkt bereit euch beizustehen, da er euer Schicksal ebenso grausam fand wie ich. Wir wissen schliesslich alle, durch wen unsere Schwester gestorben ist. Durch euren widerlichen Vater.
    Also mach dir keine Sorgen, reise an und bring deine Freundin mit. Die Staatsbürgerschaft müsstest du beantragen, vermutlich beim Duc. Ich werde mich bei Melville erkunden, wie so etwas funktioniert. Wir alle haben die passenden Staatsbürgerschaften, drum mussten wir uns nie um so etwas Gedanken machen. Es könnte schon ausreichen, dass du deine Freundin heiratest und dabei automatisch die Staatsbürgerschaft annimmst. Dass sie eine Souvagnerin ist, wird dir die Sache erleichtern.
    Noch etwas, hier wird gerade eine neue magische Akademie aufgebaut. Die Akademie der Flamme des Wissens steht auf unserem Land und mein Bruder ist Schirmherr der Akademie. Er könnte dir dort sicher einen Posten besorgen.
    Sieh zu dass du so schnell wie möglich herkommst Ansgar. Mit Brandur ist nicht zu spassen. Denk dran wen er nun an seiner Seite hat. Sein geisterhafter Berater, wird nicht für euch sprechen.
    Wir erwarten dich, beeil dich.


    Gruss Massimo

  • Als Ansgar eine Woche später erneut zur Post ging, hatte er eine Antwort von Massimo erhalten. Der Brief war so wie es für einen Adligen gehörte, er bestand aus teurem, handgeschöpften Papier und war mit einem Siegel versiegelt. Solange man über solche Dinge verfügte, maß man ihnen selten besonderen Wert bei, nun jedoch sah Ansgar die Dinge mit anderen Augen. Er strich kurz über das Papier, ehe er das Siegel brach und hoffte das die darin enthaltene Antwort positiv war.


    Noch in der Poststube las er den Brief durch. Brandur würde ihm hier sicher nicht über den Weg laufen. Der Mann hatte es nicht nötig eine Poststube aufzusuchen. Die Welten die sie nun trennten, hatten auch ihre gewissen Vorzüge, auch wenn eindeutig zu Brandurs Gunsten.


    Aber nun spielte das keine Rolle mehr. Es war geschehen was geschehen war und letztendlich war es seinem persönlichen Versagen zuzuschreiben, dass es soweit gekommen war. Also musste er auch selbst das Beste aus der gegebenen Situation machen.


    Er erbat sich von dem Postbeamten Schreibzeug, bezahlte für Papier, Tinte und Porto und antwortete Massimo umgehend.



    Hallo Massimo,


    ich Danke Dir zu tiefst, dass Du mir hilfst und Dich noch an Dein Wort gebunden fühlst.
    Danke Deinem Bruder bitte ebenfalls in meinem Namen.
    Noch heute werde ich unverzüglich mit Anna aufbrechen.
    Folglich reise ich mit leichtem Gepäck und drei Hunden an, sowie meinem Pferd.
    Vielleicht hätte Dein Bruder Interesse an dem Tier?
    Es ist von bester Abstammung, bester Gesundheit und ausgebildet.
    Sein Wert müsste im Zweifelsfall eine gute Tauschbasis abgeben.
    Danke für alles im Voraus.


    Gruß
    Ansgar



    Nachdem Ansgar den Brief abgeschickt hatte und nach Hause zurückgekehrt war, überschrieb er das Haus in Grünbachtal Anwolf. Es war nicht viel, aber es war alles was er seinen Sohn noch vermachen und man diesem nicht nehmen konnte. Die Bank erhielt entsprechende Weisung, Anwolf über die Schenkung erst innerhalb einer Woche zu informieren, dann wenn Ansgar schon längst abgereist war.


    Mit diesem Gedanken, seinem Sohn doch noch etwas Gutes hinterzulassen zu haben, machte sich Ansgar auf den Weg in die Souvagne, genauer gesagt nach Cantillion.

  • Massimo


    ging in die Amtsstube zu seinem Bruder Melville. Sein Bruder sass hinter seinem grossen Schreibtisch über irgendwelche Papiere. Massimo setzte sich Melville gegenüber hin.


    "Was auf der Hochzeit passiert ist, hab ich dir erzählt Melville. Ich hab dir gesagt, dass ich Ansgar und Dave meine Hilfe angeboten hab. Und du warst einverstanden, dass wir ihnen helfen sollten. Ansgar hat mir einen Brief geschrieben. Brandur hat die Familie übernommen und er hat keine Ahnung wie das für ihn ausgehen wird. Er schreibt, dass er sich von seinem Sohn Anwolf fernhält, damit ihm nichts passiert. Er schreibt, dass wenn Brandur ihn angreifen würde, Anwolf versuchen würde ihn zu beschützen. Das würde jeder normale Sohn tun. Darum hält er sich fern.
    Ich hab ihm meine Hilfe zugesagt und du warst einverstanden zu helfen. Ansgar bittet dich um ein kleines Stück Land. Nur soviel, dass er sich selber versorgen kann. Er wünscht sich von dir, dass er frei bleiben darf und kein unfreier Mann wird. Sein Grund für die Bitte schreibt er auch Melville. Er schreibt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Brandur ihn aus der Familie vestösst. Wenn er herkommt, wird er also keinen Stand mehr haben. Er bietet Dir ansonsten zum Tausch sein Pferd an. Laut seinen Schreiben ein sehr gutes Tier.
    Wenn du mir einen Gefallen tun willst Melville, stell ihm ein Stück Land zur Verfügung mit dem er sich versorgen kann ohne ihm sein Pferd abzunehmen. Wenn er hier ankommt hat er nichts mehr, ausser sein Pferd, seine Hund und seine Freundin. Er schreibt weiter, dass seine Freundin aus der Souvane stammt und er sie gerne heiraten möchte. Ansgar möchte seine Freundin nicht nur heiraten, er möchte auch unsere Staatsbürgerschaft annehmen. Wie genau das funktioniert, habe ich nicht beantworten können. Du weisst das sicher Melville. Vielleicht reicht es aus, wenn er seine souvagnische Freundin heiratet. Oder er muss es beim Duc beantragen. Er hat sich auf den Weg hierher gemacht, da ich ihm gesagt habe, dass ich zu meinem Wort stehe.
    Da ich ihm ohne Rücksprache zugesagt habe, kannst du seine Unterbringung gerne von meinen Geld bezahlen. Ich möchte aber dass er hier aufgenommen wird. Und ich habe ihn von der neuen Akademie erzählt. Ansgar ist ein Nekromant, also wir könnten ihn für die Akademie gebrauchen. Wie entscheidest du?."

  • Melville de la Cantillion


    Melville saß in seiner Amtsstube hinter einem großen, schweren, hölzernen Schreibtisch. Das Licht in dem Raum war gedämpft, denn er wurde nur durch einige Kerzen in schweren Haltern beleuchtet. Einer dieser Kerzenleuchter stand auf dem Schreibtisch von Melville und beleuchtete die zu bearbeitenden Papiere.


    Auf dem Schreibtisch lagen neben einigen losen Schriftrollen auch einige schwere Bücher, eines davon war das Kassenbuch der Familie. Ein Stundenglas zierte ebenso den Schreibtisch, wie Papier, Tinte und Feder. Das Stundenglas hatte nicht nur symbolische Bedeutung für den Glauben Ainuwars, sondern diente auch als tatsächlicher Zeitmesser.


    In Melvilles Rücken befand sich ein großes Buntglasfenster, dass gedämpft Lichtes in den Raum ließ. Mehrere Bücherregale befanden sich in dem Raum, wie auch eine weitere Stühle und ein kleiner Tisch vor dem Fenster.


    Die schweren, urigen Mauersteine aus denen die Festung erbaut worden war, rundeten das Gesamtbild ab und gaben dem Zimmer einen eigenen Charme.


    Als sich Massimo Melv gegenüber setzte schaute dieser auf und musterte seinen Bruder freundlich. Wie üblich kam Massimo direkt ohne Umschweife zum Thema. Melville störte sich nicht daran, dafür kannte er seinen Bruder lange genug. Und in dieser Angelegenheit war es auch unangebracht, lange um den heißen Brei herumzureden.


    Melville streute Sand über einen Bogen, wartete kurz ab und rollte diesen dann zusammen, ehe er ihn versiegelte.


    "Das Du direkt zugesagt hast, ist absolut in Ordnung Massimo. Ich habe Dir meine Unterstützung zugesichert und genau wie Du stehe ich zu meinem Wort. Du hast im Namen unserer Familie gesprochen.


    Freiherr Ansgar von Hohenfelde, eventuell nur noch Bürgerlicher sobald er unsere Scholle erreicht. Nun, dass es bei dieser Familie einmal so kommen kann, wird er gewusst, aber nicht erwartet haben. Wir werden ihm das Stück Land zur Verfügung stellen. Allerdings werden wir Ansgar auch im Namen unserer Schwester finanziell unter die Arme greifen. Und nicht nur dass, wie sähe es aus, wenn wir einen Verwandten lediglich ein Stück Land zur Verfügung stellen?


    Frei nach dem Motto, nun sieh zu wie Du zu Recht kommst. Das wäre doch die nonverbale Botschaft, die wir damit übermitteln würden. Dafür haben wir schließlich nicht unsere Hilfe zugesagt Massimo. Ich stimme mit Dir völlig überein, dass er sein Pferd wie auch seinen restlichen Besitz behalten darf. Wir wollen uns schließlich nicht an ihm bereichern, sondern wir haben vor ihn in unserer Mitte willkommen zu heißen.


    Ferner würde ich vorschlagen, bleibt er vorerst hier bei uns wohnen. Ob er tatsächlich verstoßen wurde, wissen wir nicht. Sollte es so sein, hat er hier einen sicheren Zufluchtsort. So oder so, mit oder ohne Titel bleibt er für uns unser Verwandter.


    Du hattest doch vorab noch vor geraumer Zeit Davard Deine Hilfe angeboten. Vielleicht sollten wir ihn nach Ansgars Ankunft kontaktieren, damit dieser wenigstens Bescheid weiß, dass sein Bruder in Sicherheit ist. Diese Information könnte er auch an Ansgars Sohn weitergeben. Aber das besprechen wir mit Ansgar selbst.


    Also kurzum ja, Du hast völlig richtig gehandelt und wir werden Ansgar unterstützen. Das Stück Land bekommt er zur Verfügung gestellt, wenn er dies möchte. Ansonsten kann er auch hier bei uns leben. Platz haben wir genug in unserer Festung. Weder am Platz noch an den Finanzen wird es scheitern. Sollte er ein zusätzliches Auskommen wünschen, wäre eine Anstellung in der Akademie wirklich eine gute Wahl. Und es würde mich freuen, wenn er als Nekromant bei uns unterrichten würde.


    Sieh zu, dass Du ihm diesen Posten schmackhaft machst Massimo.


    Sobald er hier wohnt, spricht nichts gegen eine Heirat. Im Gegensatz zu den seltsamen Sitten und Gewohnheiten der Handelsallianz, kann er sich hier so viele Frauen zur Braut nehmen, wie er unterhalten kann.


    Das bedeutet, er muss sich nicht mal von seiner alten Ehefrau scheiden lassen, sondern er heiratet seine Lebensgefährtin einfach dazu. Wobei ich mich sehr wohl von so einer Person lossagen würde, nach all dem was Du nach der Hochzeit berichtet hast.


    Die Staatsbürgerschaft kurzum die Einbürgerung muss vom Hofe erfolgen Massi. Eine einfache Hochzeit reicht hierfür nicht aus. Letztendlich schulden wir alle unseren Lehnsherren Treue. Unsere Domestiken uns. Wir unseren Marquis und letztendlich wir alle unserer Majestät dem Duc. Da er in und als Person den Staat repräsentiert, entscheidet auch er darüber wer zum Staatskörper gehört.


    Ähnlich unserer eigenen Amtsgeschäfte, wird er diese Gesuche vorgelegt bekommen und abzeichnen. Eine genauere Überprüfung werden seine zuständigen Untertanen vornehmen. Allerdings könnte Ansgar dort selbst bei einer Audienz vorsprechen und Du sprichst für ihn in unserem Namen. Dass er eine Frau aus hiesigen Landen heiraten möchte, würde dem Duc die Sache sicher versüßen.


    Und ganz nebenbei ist Ansgar sicher nicht auf den Kopf gefallen. Wieso sollte der Duc also ablehnen, eine fähige Person als seinen Vasallen willkommen zu heißen? Der Einbürgerung dürfte nichts im Wege stehen. Wer über ausreichend Fähigkeiten verfügt und sich als Souvagner sieht oder gerne Souvagner werden möchte, wurde bis jetzt noch nicht abgewiesen. Die Kriegswirren könnten da vielleicht mit hineinspielen, aber Ansgar ist ein Almane und mit uns verwandt.


    Und seine Majestät war unserem Hause stets freundschaftlich verbunden Massimo.
    Das siehst Du doch schon allein daran, dass wir die Ehre erhalten haben die Akademie auf unserer Scholle zu errichten, dass wir Schirmherr der Akademie sind und dass Du die Aufgabe erhalten hast, die Flotte Souvagnes zurückzuerobern.


    Dein mangelnder Informationsfluss mal bei Seite geschoben, nicht jedem hätte der Duc diese Aufgabe anvertraut. Almanen die sich um Souvagne verdient gemacht haben, wurden auch eingebürgert auf Wunsch. Das mit Ansgar bekommen wir schon hin, mache Dir da mal keine Sorgen. Deine Zusage war richtig. Wir tun das auch für unsere Schwester, wir helfen Ansgar ebenso in Magdalenas Namen Massi", erklärte Melville und lehnte sich im Stuhl zurück.


    "Ansonsten gut Zuhause angekommen? Du siehst besser aus, als bei Deiner Ankunft. Wesentlich besser, erholter für meinen Geschmack. Das Familienleben scheint Dir gut zu tun. Hast Du selbst mal darüber nachgedacht eine Familie zu gründen?


    Ich frage Dich das nicht, weil ich Dich ständig mit der Nase auf das Thema stoßen möchte, diesmal jedenfalls nicht. Wobei, eventuell doch ein kleines bisschen. Deine Aufgabe in allen Ehren Massimo, aber auch Du wirst nicht jünger. Such Dir eine gute Frau, oder zwei und schaffe Dir Kinder an.


    Wo ich Ansgar unterbringen kann, werde ich doch wohl erst Recht Platz für die Familie meines Bruder haben.


    Und Du hast auf mich den Eindruck gemacht, als würdest Du es durchaus genießen, abends mit uns gemeinsam im Kaminzimmer zu sitzen. Gleichgültig wie wichtig manche Aufgabe da draußen ist Massi, jeder benötigt ein Zuhause in das er zurückkehren kann.


    Und gleichgültig wie viele Kriminelle Du läuterst oder wie viele Verbrecher Du erschlägst, dass bringt uns Magdalena nicht wieder zurück. Leider. Also was sagst Du? Möchtest Du mal auf Brautschau gehen?", hakte Melville gut gelaunt nach.

  • Massimo

    hörte sich an, was sein ältester Bruder sagte. Melville war seine Meinung, dass freute ihn sehr. Er erklärte ihm alles ganz genau, so war Melvilles Art. Das sie Ansgar helfen würden freute Massimo und dass sie es für ihre verstorbene Schwester machten war ein schöner Anlass.
    Was Melville zum Schluss sagte, traf Massimo.

    "Melville du hast Recht. Niemand wird davon wieder lebendig, wenn ein anderer dafür stirbt. Nicht mal die Nekromanten schaffen so was. Sie holen die Person nur als lebende Kadaver zurück. Danke für die Unterstützung Melville. Das ist anständig von dir. Ansgar wird das hoffentlich zu schätzen wissen.
    Für die Einbürgerung werde ich vorsprechen, sobald er sich hier was eingelebt hat. Der soll erstmal ankommen. Dann schauen wir mal.
    Wegen einer Familie wollte ich selber mit dir sprechen. Ich hab keine Lust mehr ständig in der Welt herumzuziehen für nichts. Wie du schon sagst, es bringt niemand zurück. Und es ändert nichts. Du kannst einen Verbrecher erschlagen. Morgen stehen an derselben Stelle zwei neue, die den Job übernommen haben.
    Ich mag nicht mehr Melville. Ich möchte Zuhause bleiben und wenn ich einen Auftrag habe, dann hier in der Heimat. Ich fühl mich wohl bei dir und deine Familie. Und ich hätte gerne eine eigene Familie. Eine gute Frau und Kinder. Bevor ich über eine zweite Frau nachdenke, brauche ich erstmal eine erste Frau. Was sich danach ergibt, warte ich ab. Aber eine Familie zu der ich nach Hause kommen kann oder bei der ich selber Zuhause bin, würde mir sehr gefallen. Und ich wohne gerne mit ihnen hier. Ich hatte nicht vor wieder auszuziehen.
    Ich vertrau dir was an, aber du darfst es keinen sagen. Und du darfst nicht wütend werden. Ich dachte Nal wäre passend. Die Lichtalbin die den Kopf verloren hat. Wir haben uns gut verstanden. Wir haben gleich gedacht. Oder ich hab das angenommen. Ich hätte nicht gedacht sie eine Verräterin ist Melville. Ich zweifele nicht am Wort des Duc, aber an mir. Sag das keinem.
    Lass uns auf Brautschau gehen. Fällt dir irgendeine Frau ein, die zu mir passen könnte?."

  • Melville de la Cantillion


    Melville lehnte sich im Stuhl nach vorne und musterte seinen kleinen Bruder ernst wie bedeutungsschwanger. Ganz langsam schüttelte er den Kopf, ohne Massimo dabei aus den Augen zu lassen.


    "Natürlich sage ich das keinem! Solche Details vertraue mir bitte mental an Massimo. Diese Aussage wirst Du niemals wieder wiederholen. Kannst Du Dir vorstellen, was geschehen könnte, würde das an weniger vertrauenswürdige Ohren gelangen? Du selbst sprichst Dir nicht allein Deine Urteilskraft ab. Bist Du denn verrückt, so eine Frau in Erwägung zu ziehen?


    Diese Frau war eine Verräterin - Punkt. Was Du persönlich darüber denkst, oder wie ich im Zweifelsfall entschieden hätte, spielt keine Rolle kleiner Bruder. Unsere Majesstät hat ihr Urteil gefällt und damit ist es Fakt. Zudem war diese Frau doch eine Albin. Was hätte aus Euren Kindern werden sollen? In dem Land der Alben wären sie als Menschen und Rundohren verachtet worden. Hier bei uns wären die Kinder als Alben und Spitzohren verachtet worden. Ein Zuhause hätte es für sie nirgendwo gegeben. Und weshalb? Weil zwei Personen nicht in der Lage sind, sich zu beherrschen?


    Mal ehrlich unter uns beiden, findest Du nicht dass es hier ausreichend wunderschöne Frauen gibt, als dass man nach solchen spitzohrigen Gerippen Ausschau halten müsste? Lass uns nur einmal durch die Stadt laufen und ich kann Dir zig Frauen zeigen, die richtig nach etwas Aussehen. Und mit ein bisschen Geduld siehst Du wahre Schönheiten. Natürlich ist dann der passende Stand nicht gegeben, aber dies tut ihrer Schönheit keinen Abbruch Massimo.


    Dabei warst Du dann noch nicht einmal in Boufort am Hofe, wo sich so einige Augenweiden herumtreiben, dass einem ganz anders wird. Aber dazu musst Du eben mit offenen Augen durch die Welt laufen und nicht noch das Visier herunterklappen. So findet sich natürlich keine Frau.


    Mir gefallen Albenfrauen schon rein optisch nicht. Gut das mag meinem persönlichen Geschmack geschuldet sein, eine Frau benötigt in meinen Augen frauliche Rundungen. An Alben ist irgendwie alles spitz und eckig, nicht nur ihre Ohren. Sie sind dürre, haben spitze Wangenknochen, spitze Finger und vermutlich auch spitze Rippen. Einerlei, es gibt keine Albin für Dich. Vergiss diese Frau bitte einfach Massi, tue uns beiden den Gefallen und sprich nie wieder über sie. Denke nicht mal mehr an sie. Du kannst wirklich von Glück sagen, dass Du so einen klugen und umsichtigen Gargoyle hast. Ich verbiete es Dir aus reiner Sorge. Du bist mein kleiner Bruder, ich möchte Dich nicht verlieren, weil man Dir am Ende noch einen Pakt mit dieser Unperson ankreidet. Sei bitte vernünft Massi", bat Melville seinen Bruder.


    "Lass uns über etwas Schönes reden. Es freut mich sehr, dass Du beschlossen hast bei uns zu bleiben und nicht erneut in die Fremde zu ziehen. Und es macht mich glücklich, dass Du endlich sesshaft werden möchtest. Eine passende Frau werden wir gemeinsam für Dich finden. Mach Dir darüber keine Gedanken. Gut Du bist nicht mehr der Jüngste, aber Deine Frau muss etwas jünger sein. Sonst klappt es nicht mit dem Nachwuchs, kurzum Du kannst keine Gleichaltrige ehelichen. Wozu auch, alt sind wir selbst", grinste Melv.


    Der Comte stützte seinen Kopf auf eine Hand ab und tippte sich dabei nachdenklich gegen die Schläfe.


    "Ah ich weiß wen Du kennenlernen könntest Massi! Dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin. Von meinem langjährigen Freund Comte Alain de Neufville ist eine der Töchter nicht verheiratet.


    Monique de Neufville würde genau Deinen Geschmack treffen. Die Gute war einst versprochen, aber das Versprechen wurde gebrochen. Kurzum die Vereinbarung ist geplatzt und die damit fällige Auslösesumme wurde seitens des Bräutigams bezahlt. Frage mich nicht warum, danach zu fragen wäre zudem unschicklich.


    Lass mich mal überlegen, was mir so zu Monique einfällt.


    Die Gute ist 32 Jahre alt, hat ungefähr Deine Größe, ist schlank mit den Kurven an den richtigen Stellen und sie hat Grips. Ich weiß ja dass Du Dich gerne unterhältst. Das geht mir genauso. Es gibt nichts Schlimmeres, als eine Ehefrau mit der man sich nicht vernünftig unterhalten kann.


    Soweit ich mitbekommen habe, redet sie sehr gerne. Ihr Bildungsstand ist unserem Stand entsprechend, also sehr gut. Und sie interessiert sich für Sternenkunde und Meereskunde. Darauf war Alain immer sehr stolz. Sie hat also auch Hobbys und hängt Dir nicht den ganzen Tag am Robenzipfel. Sie würde tatsächlich sehr gut zu Dir passen Massi. Vielleicht bekommen wir ja eine Doppelhochzeit hin. Du und Monique und Ansgar und seine Partnerin. Soll ich ein entsprechendes Treffen für Dich arrangieren?", hakte Melville gut gelaunt nach.

  • Massimo

    fühlte sich wie der letzte Idiot als ihn sein Bruder zusammenfaltete wegen der Albin. Melville hatte Recht. Er hätte das seinen Bruder als Gedanken schicken sollen. Aber Massimo wollte es einmal ausgesprochen haben. Er wollte es nur einmal wem gesagt haben. Wobei das über Gedanken genauso gut ging. Sogar besser und geheimer. Sein Bruder war genauso ein Magier wie er. Wozu sollte er noch an Nal denken, sie war tot. Die Albin hatte vielleicht gar nichts anderes in ihm gesehen als ein Kamerad. Trotzdem fühlte er sich beschissen und wie ein Verräter. Er hatte sie nach Souvagne mitgeschleift. Die Meinung über Alben von seinen Bruder sagte alles. Die anderen hatten keine bessere Meinung. Er hätte sie nicht mitbringen sollen, dann wäre sie noch am leben. Aber darüber hielt Massimo den Mund. Die Albin war tot und Massimo wollte nicht mit seinen Bruder streiten. Melville warnte ihn aus Sorge nicht um sich mit ihm zu zanken.

    "Melville du hast Recht mit deiner Warnung, ich werde nie wieder drüber sprechen. Ich hab nicht nachgedacht. Ich will uns nicht in Schwierigkeiten bringen, ich wollte nur einmal meine Gedanken aussprechen. Was ein Unfug ist, sie ist tot und wird tot bleiben. Egal was ich über die Frau gedacht hab. Ich hab ja nicht mal eine Ahnung, was sie über mich dachte. Vergiss was ich sagte, ich vergess es genauso."

    Massimo hörte sich die Beschreibung von Monique de Neufville an. Er wusste mit wem sein Bruder so befreundet war. Für die weitere Familie von den Freunden hatte er sich nie interessiert. Er war nur selten Zuhause gewesen. Monique hörte sich gut an, fand Massimo. Lange rumkennenlernen musste er die Frau als Adliger nicht. Und wenn sie schon mal sitzengelassen wurde, konnte sie sie das als Misstrauen werten. Vielleicht dachte sie dann, dass er sie genau prüfen wollte was mit ihr nicht stimmte.
    Massimo vertraute seinen Bruder. Er hatte zwar einen anderen Frauengeschmack als er selber. Aber Melville war gut drin, Frauen kennenzulernen und rumzukriegen. Melville hatte zwei Frauen aber er guckte trotzdem nach anderen. Dabei schien ihn der Stand dann nicht zu interessieren. Gut die wollte er nicht heiraten sondern flachlegen. Irgendwie fühlte sich Massimo neben Melville wie ein Stockfisch. Während er es als seine Pflicht sah den Umnachteten Kultur und Wahrheit zu bringen, hatte sein Bruder gelebt. Er musste genauso damit anfangen.

    "Nein vereinbar kein Treffen Melville, sondern die Hochzeit zwischen mir und Monique. Der Comte ist dein Freund, regele bitte alles für mich als älterer Bruder. Kennenlernen kann sie als Misstrauen werten. Und ist nicht nötig. Ob ich ihr vorher einmal Hallo gesagt hab oder nicht, spielt keine Rolle Melville. Kennenlernen werden wir uns nach der Hochzeit. Mir gefällt was du von ihr erzählt hast. Meine Frau werde ich gut behandeln, sie wird sich bei mir wohlfühlen. Ich vertraue dir und deinen Geschmack. Mach unsere Hochzeit klar."



    Hochzeit von Massimo und Monique:
    Link
    http://asamura.de/viewtopic.php?f=60&t=1275



    Hochzeit von Massimo und Monique, RPG - Ü18:
    Link:
    http://asamura.de/viewtopic.php?f=41&t=1274

  • Massimo


    wachte am morgen auf. In seinen Arm lag seine Frau Monique. Er war ein verheirateter Mann und das gefiel ihm. Massimo schaute seine Frau genau an. Sie war jung und hübsch. Er hatte nicht so viel Erfahrung mit Frauen. Er war meist ein ungehobelter Klotz. Obwohl er sich wie ein Adliger benehmen konnte. Er war oft für die gerechte Sache unterwegs. Da konnte er nicht zimperlich sein. Aber zu seine Frau wollte er gut sein. Und im Namen der Läuterung wollte er nicht mehr losziehen. Ständig unterwegs und ohne ein echtes Zuhause. So kam er sich in den letzten Jahren vor. Wenn er eine Frau hatte, dann eine Zufallsbekanntschaft oder eine für gewisse Stunden. Aber das war nicht das was er wollte. Bei seinen Bruder fühlte er sich wohl. Er hatte sich eine eigene Frau gewünscht. Und jetzt schlief sie neben ihn. Massimo streichelte Monique über den Arm. Sie hatte mehr verdient als die Pflicht Erfüllung. Sie war seine Frau und seine Aufgabe. Massimo überlegte was er tun sollte, damit sie sich wohl fühlte. Er musste seinen Bruder nach Tipps fragen. Melville wusste sowas, der musste helfen. Und er musste sich um ihre Freundchaft bemühen. Er wünschte sich sehr, dass sie auch Freunde wurden. Massimo küsste Monique sanft.


    "Guten Morgen Moni. Wach auf und lass uns ein bisschen schwatzen. Wir wissen so nichts von uns. Ich möchte alles über dich wissen, was du mir erzählen magst. Heute Nachmittag hast du Ruhe vor mir ich muss mit meinen Bruder reden."


    Massimo wollte Monique wachrütteln, aber er tat es nicht. Das konnte er mit einen Kameraden machen. Nicht mit seine Frau. Er musste sich anpassen und umdenken. Er setzte sich im Bett hin und streichelte sie. Irgendwann würde sie schon aufwachen.

  • Monique de la Cantillion


    Monique wachte am Morgen auf und benötigte einen Moment der Orientierung. Jemand streichelte sie zärtlich und sprach zu ihr. Sie bekam am Rande des Bewusstseins nur die Hälfte mit, aber die Stimme erkannte sie sofort. Ihr Mann saß neben ihr im Bett, streichelte und musterte sie. Was hatte er gesagt oder gefragt? Sie versuchte sich zu erinnern, aber das war schlecht möglich, wenn er sich mit ihr unterhielt so lange sie noch schlief. Sie setzte sich neben ihm auf und lehnte sich an ihn an.


    "Guten Morgen", gähnte sie hinter vorgehaltener Hand und zupfte ihm kurz am Bart.


    Sie fragte sich kurz ob sie ihn einfach küssen durfte, aber schließlich war er ihr Mann und so gab sie ihm einen Gutenmorgenkuss. Auch wenn sie sich noch nicht gut kannten, durch Zurückhaltung lernten sie sich noch weniger kennen. Und eine Nacht zuvor hatten sie bereits viel geteilt. Im Grunde alles, auch wenn sie es sich anders vorgestellt hatte.


    Monique nahm Massimos Hand und verschränkte ihre Finger in seinen. Er hatte es sich sicher auch völlig anders vorgestellt, denn er war zwar vorsichtig, behutsam aber auch irgendwie taktisch vorgegangen. Und dem Blick mit dem er sie gerade bedachte entnahm sie, dass er eigentlich was völlig anderes vorgehabt hatte.


    Nun was noch nicht geschehen war, konnte und würde noch werden, da war sich Monique sicher. Sie waren erst einen Tag verheiratet und er hatte sich ihr gegenüber anständig verhalten. Dass Massimo an mehr Gemeinsamkeit interessiert war, zeigte auch der Wunsch sich zu duzen wie nach dem gemeinsamen Schlafzimmer. Vielleicht wusste er einfach nicht wie, aber da war er nicht der Einzige.


    "Du musst bitte wiederholen was Du gesagt hast, ich war noch im Halbschlaf Massimo. Du hast irgendwas von Deinem Bruder erzählt, falls ich das richtig verstanden habe. Du hattest zugesagt mir mein neues Zuhause zu zeigen, also wenn Du vorher zu Deinem Bruder musst, warte ich so lange auf Dich. Wie möchtest Du das Schlafzimmer umgeräumt haben? So dass jeder eine Seite für seine Sachen hat, oder sollen wir unsere Sachen zusammenhinstellen?


    Dein Bruder hatte meinem Vater gesagt, dass Du sesshaft werden möchtest und nicht mehr in die Schlacht ziehst. Viele Chevalier wie auch andere Edelmänner ziehen durch die Lande oder in die Schlacht um für Recht und Ordnung innerhalb unseres Landes zu sorgen. Ihre Frauen bleiben dann alleine Zuhause zurück und warten auf ihre Rückkehr. Dass Du sesshaft werden möchtest war ein Teil der Vereinbarung, also ebenfalls ein Grund, warum mein Vater unserer Hochzeit zugestimmt hat.


    Naja vielleicht war er auch einfach nur froh, mich noch an den Mann zu bekommen, wer weiß dass schon. Leider war ich sonst nicht mit großem Glück gesegnet was die Männer anging. Um mich hat vor Dir nur ein Mann geworben. Das ist kein Geheimnis und mein Vater hat es Deinem Bruder sicher gesagt", erklärte sie freundlich.


    "Was sind Deine Hobbys? Außer Leute läutern wie ich von Vater hörte. Wie viele Leute hast Du schon geläutert und wer davon war ein Schwerverbrecher und wer nur ein kleiner Verbrecher? Hast Du mal einen bekannten Verbrecher erschlagen Massimo?", fragte Monique neugierig.


    "Ich hoffe mein Vater oder Dein Bruder hat Dir auch von meinen Hobbys erzählt Massimo. Meine Hobbys sind Meereskunde und Sternenkunde. Ich sammele alles Wissenswerte über diese Themen. Vor allem Bücher und Messinstrumente. Manchmal auch schöne Plastiken oder alles was mit den beiden Themen zu tun hat. Keine Sorge also, ich schleppe Dir keine stinkenden, selbstgetrockneten Seesterne an", lachte Monique und knuffte ihn gut gelaunt.

  • Massimo


    freute sich über die Geste und den Kuss von Monique. Er küsste sie liebevoll zurück und drückte ihre Hand. Als sie richtig wach war, schwatzte sie los. Massimo hörte zu, was sie ihm erzählte und musste dabei blöde grinsen.


    "Ich sagte vorhin lass uns ein bisschen schwatzen. Wir wissen so nichts von uns. Ich möchte alles über dich wissen, was du mir erzählen magst. Heute Nachmittag hast du Ruhe vor mir ich muss mit meinen Bruder reden. Das hab ich gesagt. Wie du das Schlafzimmer aufteilen magst, darfst du aussuchen. Ich lasse meine Sachen rüberbringen und du guckst wie du es haben magst und wie es gut aussieht.
    Dein Vater hat dir die Wahrheit gesagt. Ich mag nicht mehr durch das Land ziehen und Verbrecher jagen. In unserem Land ist das nicht so schwer und du hast damit Erfolg. Schlägst du einen Verbrecher tot, freuen sich die Dorfbewohner. Wie sagt der Duc immer? Die Schutzbefohlenen sehen dass sie beschützt werden und die Verbrecher werden abgeschreckt. So soll es sein Monqiue.
    Aber ausserhalb unseres Landes brauchst du das erst gar nicht versuchen. Die Verbrecher wachsen wie Pilze aus dem Boden. Du erschlägst einen Verbrecher, morgen an der gleichen Stelle lauern zwei Verbrecher auf Opfer. Wo keine feste Hand die Regierung führt, wird es niemals Ordnung geben. Kein kleiner Mann kann in Frieden leben, wenn die Herren sich nur für Geld und nicht für die Ordnung interessieren. Ich hab keine Lust mehr dazu, mich für andere zu bemühen die weder unsere Hilfe wollen noch sie annehmen. Das ist ein aussichtsloser Kampf und ich bin dafür zu alt. Ich bin Souvagner, warum die meisten von uns sich nicht an Schlachten und Kriege beteiligen sondern lieber Zuhause bleiben wurde mir klar. In der Fremde kämpfst du für nichts.
    Leute läutern ist kein Hobby. Das klingt zwar lustig, aber die Wahrheit sieht anders aus Moni. Läutern ist jemand mit Gewalt von seinem schlechten Weg abbringen. Entweder du läuterst ihn und er sieht seine Fehler ein. Oder du läuterst ihn und richtest ihn hin. Einmal kann der Verbrecher selber dein Ziel sein. Dann soll er seinen Lebensweg überdenken. Du prügelst ihm Verstand ein, wenn du so willst. Dann musst du ihn so zurichten, dass er gerade überlebt. Sonst merken die sich das nicht. Du musst einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Oder die Läuterung betrifft sein Umfeld. Dann rettest du die Leute vor dem Verbrecher und tötest ihn im Namen der Gerechtigkeit. Die Rechtsprechung ist dein Schwert.
    Wie viele Komvan und ich schon geläutert haben, kann ich dir nicht sagen. Ich hab es nie gezählt. Da werden schon einige zusammenkommen. Diese Aufgabe habe seit dem Jahr 168 in Souvagne erledigt. Das sind 35 Jahre. Ich hab einige erschlagen, weil es meine Aufgabe war. Verbrecher die über Steckbrief gesucht wurden mit dem Vermerk tot, die werden von den jeweiligen Herrn gerichtet. Jeder Chevalier oder Comte oder Marquis der einen auf seinen Land erwischt tötet so einen. Es sei denn der Duc befiehlt eine öffentliche Hinrichtung. Dann wird der Verbrecher festgenommen und ausgeliefert.
    In der Fremde war ich auf Feldzug seit dem Jahr 188. Seit dem Jahr wo meine Schwester starb. Das sind jetzt 15 Jahre. Vor 15 Jahren ist sie gestorben. Sie hiess Magdalena. Nach ihr ist eine Tochter von Melville benannt. Sie wurde ermordet und ich dachte ich könnte sowas bei anderen verhindern. Aber weisst du Moni, Verbrecher erschlägst du leider nach der Tat. Nicht davor wie es nötig wäre. Wichtige oder interessante Einsätze habe ich aufgeschrieben. Du kannst die Aufzeichnungen gerne mal lesen.
    Wegen deine Frage, ich bin sesshaft. Nur kann es sein, dass der Duc nach einen von uns verlangt. Wenn er befiehlt, dann müssen wir folgen. Wenn er unser Schwert wünscht, dann müssen wir ihm gehorchen. Also ich bleibe bei dir Zuhause, aber falls mich der Duc ruft oder mir eine Aufgabe gibt, dann muss ich die erledigen. Ist die Aufgabe friedlich, kannst du mich begleiten. Wenn nicht, dann nicht.
    Ich glaub nicht dass dein Vater froh war dich loszuwerden. Kein Vater würde das so sehen. Dein Vater war nur vorsichtig, wegen deinem ersten Bewerber. Mehr als dass es nicht zu eure Hochzeit gekommen ist, weiss ich nicht. Du musst nichts davon erzählen, wenn du nicht magst. Aber ich denke seine Blödheit war mein Glück, dass hoffe ich für uns.
    Ein Hobby wie du hab ich nicht. Aber ich schau mir deine Hobbys gerne an. Wenn du was haben möchtest, sag es mir. Finde ich was schönes für dich, bringe ich es dir mit. In meine Freizeit trainiere ich Magie oder Kampfkunst. Oder ich trainiere mit Foudre meinem Pferd. Hast du ein eigenes gutes Pferd? Sonst kauf ich dir eins. Solange kannst du eins aus dem Stall nehmen. Mit Melville kann ich heute abend sprechen. Wenn du dich fertig gemacht hast, zeig ich dir dein Zuhause, die Stadt und einige Dörfer drumherum. Wir wollten zum Meer reiten. Da reiten wir durch die Dörfer die auf dem Weg liegen.
    Nochwas. Was immer passiert oder aus uns beide wird, ich werde dich beschützen. Dass schwöre ich dir. Und ich wünsche mir, dass wir Freunde werden und nicht nur Ehepartner sind."


    Massimo küsste Monique. Er drückte sie liebevoll, dann stand er auf.


    "Ich gehe mich waschen und anziehen. Ich schicke dir deine Zofe. Bis gleich."


    Massimo ging zu der Stube von Moniques Zofe und schickte sie zu seine Frau. Danach ging er in den Waschraum und liess sich von einem Diener waschen, zurecht machen und ankleiden. Er musste sich dringend selber einen Leibdiener besorgen. Als er fertig war ging er seine Post holen und danach zurück zu seine Frau. Er machte es sich am Schreibtisch bequem und schaute seine Post durch. Er hoffte auf einen Brief von Ansgar, aber leider war noch nichts dabei. Dass der Magier ihn nicht gedanklich rief war klar, er wollte sich so lange wie möglich versteckt halten. Er wusste nicht wo Ansar jetzt war.
    Solange er noch in Brandurs Reichweite war, wollte sich Ansgar aus Angst um seinen Sohn zurückhalten. Vermutlich hatte er genauso Angst um sich selber. Die Angst war nicht grundlos. Brandur war älter und hatte einen Mordanschlag überlebt. Nur dass die Familie so brutal untereinander war, dass konnte Massimo nicht verstehen. Die Brutalität hätte er gegen jeden Feind seiner Familie angewandt. Aber diese Familie schien niemanden mehr zu hassen als die eigenen Verwandten. Deshalb war damals Magdalena gestorben. Und Massimo wollte nicht, dass Ansgar starb. Kein Brief war meist eine gute Nachricht. Schlechte Dinge wurden einem immer gleich um die Ohren geschlagen. Massimo faltete die Briefe die er von einigen Kameraden erhalten hatte wieder zusammen. Er wollte sie am Abend in Ruhe lesen und beantworten. Er schaute wie weit seine Frau war.


    "Sag wenn du aufbrechen möchtest Moni. Wir können hier oder unterwegs frühstücken."

  • Monique de la Cantillion


    Das Massimo mit ihr schwatzen wollte, hörte Monique sehr gerne. Nur so konnte man etwas über den anderen erfahren und zudem machte es auch noch Spaß. Dass er auf ihre kleine Zärtlichkeit einging freute sie ebenso.


    "Mir würde es auch sehr viel bedeuten, wenn wir nicht nur Eheleute blieben, sondern auch Freunde werden. Vielleicht sogar etwas mehr Massimo. Das wäre sehr schön und würde mich sehr glücklich machen.


    Nun ich glaube, alles was Du von mir wissen kannst weißt Du schon Massimo. Sprich meinen Lebenslauf, den Dir sicher Dein Bruder mitgeteilt hat. Warum mich mein erster Werber nicht geheiratet hat, kann ich Dir sagen.


    Die Ehe war arrangiert, aber er hat sich in eine andere Frau verliebt. Er hat aus Liebe geheiratet und vorher natürlich das Versprechen an mich gelöst. Ich kann es ihm nicht verdenken Massimo. Ich mache ihm keinen Vorwurf, ich wünsche ihm alles Glück mit seiner Frau. Liebesheiraten sind selten in unserem Stand und es sei ihm gegönnt.


    Das Du Dir meine Hobbys anschauen möchtest, freut mich. Ich werde Dir alles erklären, wenn Du zu etwas eine Frage hast. Ich würde vorschlagen wir kaufen uns unterwegs etwas leckeres zu Essen und genießen es dann am Strand.


    Ein eigenes Pferd habe ich nicht, ich bin mit der Kutsche angekommen. Du würdest mir eine große Freude mit einem eigenen Pferd machen. Ein gutes, ruhiges und weißes Pferd wäre mein Wunsch. Gleichgültig wohin man mit ihm reitet, man sieht immer gut auf ihm aus. Sowas müssen wir schließlich auch bedenken.


    Wie sieht Foudre aus? Vermutlich ist es ein Schlachtross oder ein Kriegspferd. Also Läutern ist Verbrechensbekämpfung im Namen der Gerechtigkeit. Läutern klingt fast religiös, da stellt man sich etwas anderes drunter vor.


    Sag mal Massimo, wenn ich jemanden läutern möchte, kann es auch ausreichen, dass ich mit der Person einfach rede? Vielleicht kann man einige auch schon so überzeugen. Soweit ich weiß bevorzugt der Duc erst das Wort, dann die Waffe. Die meisten Adelshäuser halten es so, unsere Familie und Du wahrscheinlich auch. Eine Tätigkeit von 35 und 15 Jahren ist eine sehr lange Zeit Massimo.


    Und was ich Dir gesagt haben möchte, es tut mir sehr leid, dass Deine Schwester auf diese tragische Weise umgekommen ist. Möglicherweise hast Du in der Fremde niemanden helfen können, aber jede Person der Du helfen konntest, ist doch schon ein Erfolg. Zudem soll man zuerst immer auf seine eigenen Leute schauen, bevor man den Blick in die Ferne schweifen lässt. So hat es mein Vater stets gesagt.


    Mein Vater ist genau wie Dein Bruder erzkonservativ, was das Zusammenleben anbelangt. Ich finde eine derart verlässliche Einstellung sehr bodenständig und beruhigend. Offen gegenüber war unsere Familie immer der Wissenschaft. Die Wissenschaft ist zu fördern, daraus ergeben sich auch oft Verbesserungen für die Bevölkerung.


    Wie bist Du der Wissenschaft gegenüber eingestellt Massimo?
    Und wie ist Deine grundsätzliche Einstellung? Bist Du konservativ eingestellt, sprich Traditionalist?


    Auch wenn wir uns gerade nur einen Augenblick kennen, freut es mich zu hören, dass Du sesshaft bist. Es wäre sehr schwierig geworden sich einander anzunähern, wenn Du den Großteil auf Reisen verbringen würdest. Natürlich könnten wir uns schreiben, aber dies ist nicht das Gleiche. Die Möglichkeit sich persönlich kennenzulernen ist schöner. So können wir als Ehepaar und Freunde zusammenwachsen. Sollte der Duc Dich an seine Seite rufen, werde ich Dich sehr gerne begleiten, wenn dies möglich ist.


    Gut, Du sagst zwar Du hast keine Hobbys, aber ich denke Dein Training und Magie kann man auch nicht als Hobby werten, sondern als Lebenseinstellung.


    Was für Magie beherrscht Du und was kannst Du damit bewirken?
    Ich kenne mich überhaupt nicht mit Magie aus. Erzähl mir etwas davon",
    sagte sie gut gelaunt und streichelte seine Finger.


    Als er ernst wurde und ihr sagte, dass er sie beschützen würde, gleichgültig was noch geschehen würde, nickte sie und küsste ihn liebevoll. Dass er seine Aussage absolut ernst meinte, sah man ihm an. Und Monique glaubte nicht, dass man mit Massimo als Gegner spaßen konnte. Nicht bei seiner Art, nicht bei seiner Lebensgeschichte und vor allem wegen Magdalenas Tod nicht. Grundlos hatte Massimo ihr nicht erneut seinen Schutz geschworen.


    "Ich danke Dir für Deinen Schwur von ganzem Herzen Massimo und ich werde alles dafür tun, um Dir diesen Schwur zu erleichtern", antwortete sie ihm.


    Er küsste sie, stand auf und verabschiedete sich, um sich für den Tag fertig zu machen. Monique schaute ihm hinterher und erhaschte dabei einen kurzen Blick auf den Gargoyle der vor ihrer Tür wartete.


    Einige Minuten später kam ihre Zofe herein und es dauerte nicht lange, dann war Monique ebenfalls bereit in den neuen Tag zu starten. Als ihr Ehemann zurückkehrte, hatte er Post dabei die er in aller Seelenruhe durchschaute. Scheinbar erwartete er einen bestimmten Brief, denn die andere Post legte er beiseite. Sie wartete in Ruhe ab, bis er seine Sachen erledigt hatte. Als ihr Mann sie dann ansprach erhob sie sich und gesellte sich zu ihm.


    Monique hakte sich bei ihrem Mann unter.


    "Ich bin bereit Massimo, wir können los. Heute habe ich extra ein schlichtes und etwas weiteres Kleid gewählt, da wir ausreiten. Falls Du mir ein passendes Pferd kaufen möchtest, dann bitte einen Tölter. Ich möchte nicht vom Pferd stürzen, das ist mir zum Glück gerade noch eingefallen", erklärte sie freundlich und drückte kurz seinen Arm.

  • Massimo


    führte Monique einmal durch die gesamte Familienfestung. Das war schon ein Spaziergang für sich. Er machte mit ihr eine Pause im Hof, der ein schöner Garten war. Es war frühmorgens und die Luft war kalt. Massimo zog Monique an sich um sie zu wärmen.


    "Morgens ist es bereits kalt. Der Winter zieht auf. Es wird ein harter Winter werden, eisig und streng. So ist es immer bei Krieg."


    Gemeinsam ging er mit ihr zum Stall und liess Foudre und einen der Tölter satteln. Er half zuerst seine Frau aufs Pferd. Dann schwang Massimo sich auf sein eigenes Pferd und ritt mit Monique los in Richtung Meer. Er wählte den direkten Weg. Ein Dorf war noch zwischen der Stadt Cantillion und dem Meer. Auf dem Rückweg konnten sie die anderen Dörfer anschauen. Dann war es sich schon wärmer. Überall waren die Erntearbeiten abgeschlossen oder fast fertig. Massimo ritt nahe neben seine Frau, damit sie schwatzen konnten.


    "Wir werden im Dorf im Gasthaus frühstücken und dort bleiben wir ein bisschen. So früh ist es zu kalt am Meer. Du bekommst dein eigenes Pferd Moni, ich hab dir das versprochen. Weiss, friedlich, freundlich und ein Tölter. Viel muss ich bei Foudre nicht beschreiben, du siehst ihn ja. Normalerweise trägt er Rüstung und er ist ein Schlachtross. Aber er ist etwas leichter und schlanker als die normalen Schlachtrösser. Er ist ein guter Mix aus stark und wendig.
    Wenn du genauso an Freundschaft und mehr interessiert bist wird das klappen. Ich bemühe mich um dich so gut ich kann Moni. Als Freunde und Ehepaar zusammenwachsen hört sich schön an. Ich bleibe an deine Seite und wenn wir mal getrennt sind, muss ich dir nicht schreiben. Ich kann dir gedanklich eine Nachricht schicken. Im Schlaf geht es sogar leichter.
    Meine Magie ist Geistmagie und die meines Bruder ist Feuermagie. Erklären kann ich das schlecht. Ich werde dir heute Nacht mal eine Nachricht schicken. Dann kannst du dir vorstellen wie es funktioniert.
    Läuterung gibt es in der Rechtsprechung und in der Religion. Im Namen der Gerechtigkeit sprichst du vor Ort Recht. Sicher kannst du tatsächlich nur sprechen, wenn es ausreicht. Ich hab bei kleinen Vergehen genauso zuerst das Wort gesucht. Nicht jeder Verbrecher ist wirklich böse. Manche sind einfach arm und verzweifelt. Trotzdem haben sie nicht das Recht andere zu überfallen. Sie müssen sich dann an ihre Herrn wenden, damit ihnen geholfen wird. Manche sind einfach auf dem falschen Weg und du kannst ihnen mit einer Wegbeschreibung zurück helfen. Andere kennen den Weg nicht mal, denen brauchst du keine Wegbeschreibung geben Moni. Eine ähnliche Unterhaltung hatte ich vor längerer Zeit mit einer Begleitung. Wir kamen zu dem Ergebnis dass einige gerettet werden können, andere nicht. Und die du retten kannst musst du genauso unterscheiden. Einige benötigen viel Aufklärung und deinen Beistand. Das sind die besten Geläuterten. Du musst wirklich nur tatsächlich helfen, mit Beistand oder Nahrung. Oder was die Person braucht. Dann gibt es die mit denen du reden musst. Das wäre vermutlich was für dich, aber da bist du genauso stolz wenn sie es schaffen. Dann gibts die Hartnäckigen die benötigen deine eiserne Faust und die Unbelehrbaren benötigen dein Schwert. Die letzten beiden Punkte kommen für dich nicht in Betracht als meine Frau.
    Zu deine Beruhigung, ich bin genau wie mein Bruder und dein Vater Traditionalist. Ich war zwar in der Fremde unterwegs, aber ich bin konservativ. Warum sollten wir etwas an unserer Lebenweise ändern, wo alles funktioniert? Die anderen mit ihren neumodischen Ideen, haben ständig Krieg. Das muss ja irgendwoher kommen. Verlässlichkeit und Beständigkeit sind sehr wichtig, dass ist richtig Moni."


    Sie kamen in den kleinen Dorf an. Massimo zügelte sein Pferd und stieg ab. Dann half er Monique vom Pferd. Er band die beiden Pferde an und schaute zuerst auf das Aushangbrett, ob es was neues oder interessantes gab. Es gab nichts besonderes. Massimo legte einen Arm um seine Frau und betrat mit ihr gemeinsam das kleine Gasthaus. Der Wirt mit Pottschnitt machte sofort einen kleinen Tisch in eine Ecke sauber für die beiden sauber. Massimo gab seine Frau den Vortritt, damit sie auf der Sitzbank sitzen konnte. Er bestellte bei dem Wirt ein grosses Frühstück. Tee, Honig und Marmelade extra für seine Frau und für sich dazu einen Kaffee. Nach der Bestellung setzte er sich seine Frau gegenüber hin.


    "Wunder dich nicht, es ist nicht wie in der Stadt. Es gibt keine Speisekarten. Die meisten Bauern können nicht lesen. Das ist nicht schlimm, du musst es nur wissen. Wenn du mal mit deine Zofe in einem Dorf einkaufen willst, fragst du nach dem Angebot und den Preisen. Oder wenn du in ein Gasthaus gehen möchtest, kannst du die normalen Angebote direkt bestellen. Brot, Eier, Wurst, Schinken, Bier, Marmelade, Tee und Honig gibt es meist. Manchmal zum Frühstück auch Biersuppe oder einen Eintopf, je nach Jahreszeit. Und du kannst sogar Kaffee bekommen. Der kostet zwar was mehr, schmeckt aber sehr lecker. Falls du noch keinen getrunken hast, kannst du ihn gerne mal probieren. Er schmeckt pur bitter, die meisten süssen ihn oder schütten Milch rein."


    Der Wirt kam und brachte ihnen ihr Frühstück mit den Getränken. Massimo bediente sich, nahm aber nichts von den süssen Sachen. Die waren für seine Frau.


    "Mit wissenschaftlichen Dinge habe ich mich nicht beschäftigt, ausser der Magie. Die Wissenschaft sit wichtig, denk nur an die Heilkunst. Wird da nicht geforscht, dann bleiben viele Krankheiten oder Verletzungen unheilbar. Andere Wissensgebiete bieten vielleicht einen besseren Lebensstandard. Andere bieten vielleicht ein besseres Verständnis. Wie deine Sternenkunde. Die Bauern richten ihre Saatzeiten und Erntezeiten nach dem Mond. Würde ein Gelehrter herausfinden, wie sie noch mehr Erträge erreichen können, wäre das für uns alle gut. Von daher ich sehe da kein Problem zwischen einen traditionellen Leben und der Wissenschaft. Traditionell leben heisst nicht, dass wir rückständig leben müssen. Wir wollen nur für uns bleiben. Und wir beide sind gerade genauso für uns. Ohne Diener und ohne Zofen und ohne Verwandte die uns stören könnten. Nur wir zwei. Wir können uns alles sagen ohne lästige Lauscher."


    Massimo grinste seine Frau an und schob ihr den Kaffeebecher rüber zum probieren.

  • Ausflug Massimo und Monique -- Chat-RPG 22.01.203 n.d.A.


    Intro:


    Nach der Hochzeitsnacht und dem gemeinsam verbrachten Morgen, machten sich Massimo und Monique auf Richtung Meer. Massimo hatte seiner Frau nicht nur versprochen, ihr das Anwesen de la Cantillion zu zeigen, sondern sie auch zum Meer auszuführen. Auf dem Weg dorthin wollte er ihr die nahegelegenen Dörfer zeigen.


    Allerdings kam es anders als geplant, denn das Wetter war ungewöhnlich kalt an diesem Tag. Massimo hatte es Monique mit einer eindeutigen und auch traurigen Erläuterung erklärt.


    "Der Winter zieht auf. Es wird ein harter Winter werden, eisig und streng. So ist es immer bei Krieg".


    Dies hatte Massimo seiner Frau im Hof ihres Anwesens gesagt und Monique wusste darauf nichts zu antworten. Sie kannte weder Krieg noch die daraus resultierenden Leiden und sie hoffte, dass dies so bleiben würde. Nicht nur die Kälte hatte nach diese Aussage Monique frösteln lassen. Massimo zog sie an sich und wärmte sie.


    Gemeinsam machten sich die beiden danach zu Pferd auf den Weg zum Meer. Sie unterhielten sich angeregt und gut gelaunt und kehrten in einem Gasthaus ein. Er wollte vor Ort bleiben, bis etwas wärmer geworden war, denn laut seiner Aussage war es zu kalt um bereits zu so früher Morgenstunde ans Meer zu gehen. Monique war früher schon öfter sehr früh ans Meer gegangen.


    Sie konnte sich denken, warum ihr Mann einige Zeit im Gasthaus verbringen wollte. Sie hatte allerdings nichts dagegen sich aufzuwärmen und gemütlich im Warmen zu frühstücken. Massimo orderte ein großes Frühstück für sie beide mit allem was das Herz begehrte. Er bestellte sogar extra für Monique etwas Süßes und zwar Honig und Marmelade.


    Massimo ließ es sich umgehend gut schmecken und rührte bewusst die süßen Sachen für seine Frau nicht an, was Monique zu schätzen wusste. Sie langte ebenfalls zu und genoss den Honig wie auch die Marmelade. Auch in dem Gasthaus unterhielten sie sich gut.


    Ihr Mann eröffnete ihr geradezu verschwörerisch, dass sie beide hier alleine im Gasthaus wären - ohne störende Verwandte oder sonstigen Anhang. Dabei schob Massimo seiner Frau seinen Kaffeebecher herüber, damit diese von dem Getränk probieren konnte.



    (Es beginnt Monique :) )



    ****


    Komplett im Ü18-Bereich


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  • Monique de la Cantillion


    Monique wachte Stunden später in Massimos Armen auf. Sie wusste nicht wie spät es war, oder wie lange sie geschlafen hatte. Sie fühlte sich geborgen und sicher und das kleine Zimmer war gemütlicher als ihr eigenes riesiges Schlafzimmer. Riesige Räume waren zwar ein Luxus den sich nicht jeder leisten konnte, aber sie waren auch meist kalt. Nicht nur von der Einrichtung her, da diese oft nicht den Geist des Bewohners wieder spiegelten, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass es enorme Kosten verursachte so riesige Räume ausreichend zu heißen.


    Meist wurden nur die ständig bewohnten Zimmer geheizt oder die Frauenzimmer. Eine kleine gut gewärmte Kate, konnte also durchaus gemütlicher sein als eine eiskalte Burg. Wenn man einmal von dem Sicherheitsfaktor absah.


    Allerdings fühlte sich Monique auch in diesem kleinen Tavernenzimmer sicher, denn ihr Mann wusste mit dem Schwert und anderen Waffen umzugehen. Den Beruf den er laut seiner Erklärung so lange ausgeübt hatte, verlangte dass er mit Waffen umgehen konnte und vor allem auch, dass er dazu in der Lage war, Personen zu beschützen.


    Monique konnte sich noch kein Urteil über die anderen Familienmitglieder bilden. Sie hatte bis jetzt nur Massimo kennengelernt, Melville kannte sie schon länger, da er ein Freund ihres Vaters war. Alle anderen hingegen kannte sie nicht. Sie überlegte, ob es für sie beide nicht schön wäre, ebenfalls irgendwo im Grünen ein kleines Haus zu haben. Aber direkt am zweiten Tag danach zu fragen, ob sie nicht ausziehen könnten, machte sicher einen ganz falschen Eindruck. Vermutlich würde ihr Mann annehmen, sie wollte ihrer neuen Familie den Rücken kehren. Sie beschloss damit bis zum Sommer zu warten. Vielleicht hatte sich dann auch der Krieg gelegt.


    Noch hing dieses Schwert bedrohlich über den Köpfen aller. Sie hoffte der Duc würde wie stets Ihr Land vor dem Krieg bewahren können. In diesem Fall war sie sogar besonders betroffen, denn direkt gegenüber von ihrer neuen Familie, ihrem Stammsitz de la Cantillion tobte die Schlacht. Vielmehr hatte sie getobt. Friedensverhandlungen waren zur Zeit im Gange und vom Hochadel bis zum niedersten Bauern hielt vermutlich ganz Souvagne den Atem an, was nun geschehen würde.


    Das Schicksal einer Nation stand auf dem Spiel und sollte sich das Blatt zum Schlechten wenden, wäre es ihre Scholle wo der Feind zuerst einfallen würde.


    Monique hatte die Generalmobilmachung gesehen. Sie hatte zwar keine Ahnung von solchen Dingen, aber auch sie sah, das die Soldaten in Alarmbereitschaft waren, die Garden der Adelshäuser die Burgen sicherten und die Lehnsherren sich allesamt zum Krieg rüsteten. Wälle wurden errichtet, Bollwerke verstärkt und ein jedermann trug nun seine Waffe bei sich. Sogar die Leibeigenen waren bewaffnet worden. Es sollte zu keiner Verzögerung kommen.


    Sie alle warteten auf den Befehl oder eine neue Nachricht ihres Duc.


    Monique vertraute auf ihren Großherzog, ebenso vertraute sie Melville als ihrem Familienoberhaupt und sie vertraute ihrem Ehemann. Dennoch blieb eine Restangst und sie wünschte der vermaledeite Krieg wäre endlich vorbei.


    Sie strich ihrem schlafenden Mann über die Wange. Er behandelte sie gut und sie hoffte, dass dies auch so bleiben würde. Dass sich ihre Beziehung festigen und ihre Freundschaft vertiefen würde. Monique wollte gerne ganz zu ihm finden. Dass er sich Kinder wünschte und eine Familie gründen wollte war ihr bewusst. Sie wünschte sich ebenfalls Kinder, aber zeitgleich hatte sie davor auch etwas Angst und der Krieg vor ihrer Haustür machte ihr die Sache nicht leichter.


    Sie konnte mit ihrem Mann darüber sprechen, aber sie wusste nicht wie offen er mit solchen Geständnissen umging. Gut, seine Geständnisse und wünschte hatte er sehr offen und präzise geäußert. Aber er war ein Mann und nicht nur dass, er war ihr Ehemann. Er konnte sie bitte, er konnte allerdings auch verlangen.


    Eine Frau war schon in arger Not, wenn sie ihrem Mann keine Kinder schenken konnte. Manche Frauen wurden dann sogar verstoßen. Wie würde er also eine Bitte aufnehmen, mit der Familiengründung zu warten, bis die Wirren des Krieges vor ihrer Tür vorbei waren? Massimo konnte ihr zuhören und sich ihrer Sorgen annehmen oder er konnte sie sogar dafür bestrafen. Die Entscheidung lag letztendlich in solchen Dingen beim Mann.


    Und wollte sie überhaupt einen Streit mit ihrem Mann riskieren? Der Krieg war nicht ihrer, der Mann schon. Sie lernten sich gerade kennen, vielleicht würde er es als Provokation sehen oder als Machtkampf. Schlimmstenfalls würde er die Ehe annullieren lassen und sie in Schande zu ihrem Vater zurückschicken.


    Monique schalt sich selbst in Gedanken. Sie war manchmal wirklich eine Schwarzseherin. Gerade noch träumte sie von einem Sommerhaus indem sie allein mit Massimo die Zeit verbrachte und nun hatte sie schon Angst verstoßen zu werden und zu ihrem Vater in Schimpf und Schande zurück geschickt zu werden.


    Letztendlich konnte sie sich nur auf die Entscheidungen und das Verhandlungsgeschick der Männer verlassen, die dafür zuständig waren. So war es schon immer gewesen und so würde es auch immer sein. Sie schmiegte sich eng an Massimo und küsste ihn zärtlich.


    "Wach auf Schatz", flüsterte sie ihm ins Ohr und rüttelte ihn wach.

  • Ansgar war vor einer gefühlten Ewigkeit aus Grünbachtal nach Souvagne aufgebrochen. Als er die Tür des Hauses in Grünbachtal hinter sich geschlossen hatte, hatte er es bereits Anwolf vermacht. Dies und einen Brief hatte er seinem Sohn hinterlassen.


    Falls er Glück hatte und sich ein neues, gutes Leben in Souvagne aufbauen konnte, würde er Anwolf nachholen. Sollte ihm dies nicht gelingen war Anwolf bei Dave in guten Händen. Nach Ansgars Meinung war Wolfi besser unglücklich und lebend dran, als wenn er seinem Vater möglicherweise in den Tod folgte.


    Solange Wolfi in seinem Dunstkreis war, wäre Brandur eine tödliche Gefahr für ihn und vermutlich nun nach dessen Machtübernahme jeder Hohenfelde, Wigberg und Eibenberg da diese sich Brandur anschließen würden. Wer war schon Wolfi in dem Machtgeplänkel um Geld? Nichts weiter als der Sohn des Versagers, keiner aus der Sippe würde seinem Sohn eine Träne nachweinen, sollte ihn einer der Verwandten aus dem Weg räumen.


    Folglich konnte er ihn nicht auf naridischen Boden beschützen. Der einzige Schutz den Ansgar Wolfi schenken konnte war, dass er ihn nicht mit in seine Blutfehde hinein zog. Wolfis Loyalität wäre sein Untergang. Und so hatte Ansgar getan, was er in seinen Augen tun musste, er hatte Wolfi in Daves Obhut übergeben.


    Viel würde sich für den Kurzen nicht ändern, denn Dave war sein Meister und einen Großteil seiner Zeit verbrachte Wolfi eh bei Dave. Nur hatten sie beide trotzdem stets Kontakt gehalten. Ansgar liebte seinen kleinen Sohn und er vermisste ihn schmerzlich. Aber der Schmerz war erträglich im Vergleich dazu, sollte Wolfi umkommen.


    Gleichgültig was die Sippschaft von ihm hielt, er hatte Wolfi alles in einem Abschiedsbrief erläutert.
    Der Sippschaft würde er noch die Quittung für ihre Taten präsentieren, allen voran Brandur, Linhard und Fingard. Mal sehen, ob sich für die drei Verräter später auch irgendein Idiot fand, der sie als Nachtlicht beschwor.


    Allein bei der Vorstellung schlich sich ein diabolisches Grinsen auf das Gesicht des Nekromanten.


    Ja ihr Tod war beschlossene Sache, gleichgültig wie lange er dafür benötigen würde oder wie alt er dafür werden musste. Und wenn es das Letzte war, was er tat, er würde die drei vom Angesichts Asamuras fegen. Nur ein winziges Loch in der Deckung und er würde genau dort zuschlagen. Aber bevor er sich überhaupt seinen Rachegelüsten hingeben konnte, musste er selbst einen sicheren Heimathafen erreichen.


    Anna saß hinter ihm auf seinem Pferd Socke und hatte die Arme um seinen Bauch geschlungen, während seine drei Bullmastiffs neben ihnen herliefen.


    Ansgar musste den Schmugglerring in Obenza nutzen um per Seeweg nach Almanien zu reisen. Somit war er fast sein restliches, gesamtes Vermögen los. Der Landweg war momentan durch die Kriegswirren sehr gefährlich und er war sehr weit. Das Chaos stand vor den Toren Dunkelbruchs und einen Teil von Almanien war ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Flüchtlinge strömten aus der Hohen Mark und versuchten in den benachbarten Ländern Unterschlupf zu finden.


    Sie selbst hatten in Syriel Zwischenstation gemacht. Ansgar wählte seine Reiseroute mit Bedacht, aber auch so, dass sie schnellstmöglich Souvagne erreichen würden. Von Syriel aus, war es nicht mehr allzu weit. Sie waren einige Tage unterwegs und ritten in einem gemäßigten Tempo um die Kräfte von Socke zu schonen. Für einen gestreckten Galopp oder einen Kampf sollte sich das Tier jede Kraft aufsparen. Ansgar selbst hatte seine Messingkette abgelegt. Zwar verzichtete er immer noch darauf, sich seiner Magie zu bedienen, aber für den Notfall war er bereit sich mit allen Mitteln zu verteidigen und dazu gehörte ebenfalls Magie.


    Socke trat aus dem Wald heraus und Ansgar zügelte kurz sein Pferd. Atemwolken stiegen von Socke, wie auch ihm auf. Hinter ihm fröstelte Anna in ihrem Umhang. Auf der gegenüberliegenden Flussseite sahen sie die Hauptstadt Souvagnes - Beaufort.


    Der einstmals stolze Draken war nur noch ein schlammiges Rinnsal, soweit das Auge reichte, vermutlich bis hinunter nach Goldfels. Einige der Flüchtlinge hatten davon gesprochen. Ansgar trieb Socke wieder an. Der Hengst watete vorsichtig durch die trübe, zähe Brühe. Mit kleinen bedächtigen Schritten kamen sie vorwärts und erreichten die Grenze Souvagnes. Die Hunde sahen aus als hätten sie in Schlamm gebadet, sie selbst machten vermutlich auch keinen besseren Eindruck.


    Souvagne war abgeriegelt, Grenzwälle erhoben sich Bollwerken gleich in die Höhe und Greifvögel patrollierten in der Luft. Die Wälle wurden gut bewacht und beim Näherkommen zeigte mehr als eine Armbrust oder eine Pfeilspitze auf die beiden.


    Ansgar und Annabelle hoben die Hände und blieben vor dem Wall stehen.


    "Wir kommen in Frieden! Mein Name ist...", setzte Ansgar an und stockte.
    "Euer Name!", bellte die Wache von oben herab, "wirds bald sonst hilft ein Pfeil nach!"


    Ansgar funkelte den Kerl an, kassierte aber einen Wimperschlag später nicht den angekündigten Pfeil, sondern den Ellenbogen von Annabelle in die Rippen.


    "Verzeiht meinem Mann geht es nicht gut, aufgrund der langen Flucht! Unsere Majestät hat alle Landsleute zurück in die Heimat beordert. Unsere Reise war weit und beschwerlich, vor allem wegen den vielen Flüchtlingen. Sie strömen ja in entgegengesetzter Richtung. Nun vergesse ich vor Aufregung selbst meinen Namen, ich heiße Annabelle Lemaitre und dies ist mein Ehemann Ansgar. Wir werden in Cantillion zurück erwartet, bitte lasst uns die Grenze passieren", bat Annabelle und warf Ansgar einen warnenden Blick zu.


    "Ist der Comte de la Cantillion Euer Lehnsherr?", fragte die Wache.
    "Ja, wir waren im Auftrag seines Bruders Massimo unterwegs, sagt ihm bitte wir kommen von Freiherr von Hohenfelde", bestätigte Ansgar.
    "Wir überprüfen das, geduldet Euch", antwortete die Wache eine Spur umgänglicher und verschwand von dem Wall.


    Es dauerte gut und gerne eine halbe Stunde, dann durften Ansgar und Annabelle die Grenze passieren.


    "Souvagne", grinste Ansgar Annabelle an.
    "Souvagne", bestätigte sie glücklich.

  • Massimo

    wachte auf weil ihn jemand rüttelte. Zuerst wollte er eine passende Antwort knurren. Aber dann sah er wer ihn wach rüttelte. Seine Frau sah besorgt aus. Massimo streckte sich und nahm sie in die Arme.

    „Was ist los Moni? Warum guckst du so besorgt? Du musst keine Angst haben, du kannst mir alles sagen. Wir wollten mehr als Freunde sein. Dazu gehört dass du mir sagst was los ist. Sonst kann ich dir nicht helfen. Und ich verspreche du kannst mir alles sagen. Ich werde dich für nichts verurteilen oder dir dumm kommen. Ich bin gerne mit dir zusammen, dabei kennen wir uns nur kurz. Und wir hatten vorhin Spass miteinander. Wir haben zuerst miteinander das Bett geteilt und lernen uns nun kennen. Normalerweise geschieht das anders herum. Aber nicht wenn Leute wie wir heiraten. Drum kann ich nicht einschätzen was mit dir los ist Moni. Dafür kenne ich dich zu wenig. Noch kenne ich dich nicht gut genug, aber schon bald wird das anders sein. Wenn wir jeden Tag alles zusammen unternehmen, dann lernen wir uns sehr schnell ziemlich gut kennen. Oder stört dich genau das? Ich meine ich hatte vorher keine Partnerin an meine Seite. Wenn du dich von mir bedrängt fühlst, kannst du mir das sagen. Jeder braucht mal seine Zeit für sich, die bekommst du genauso von mir wie dein Pferd. Ich will dir nicht auf die Nerven gehen. Was ich mir wünsche oder was mich stört, werde ich dir sagen. Wir müssen immer offen und ehrlich miteinander sein Moni, sonst klappt das mit uns nicht. Also spuck es aus Moni, was ist los? Wenn es mich betrifft verpack es nett und tritt mir nicht mit voller Wucht ins Gemächt.“

    Massimo drückte seine Frau an sich und küsste sie zärtlich.

  • Monique de la Cantillion


    Monique umarmte ihren Mann ebenfalls. Dass er ihr ihre Sorgen ansah, beschämte sie etwas.


    "Du hast mit allem was Du sagst Recht und ich möchte offen und ehrlich zu Dir sein. Nein ich habe keinen Grund Dir ins Gemächt zu treten, wie Du es so schön nennst. Wieso sollte ich auch? Du warst heute den ganzen Tag lieb zu mir. Wir hatten Spaß und wir werden sicher nachher auch noch Spaß am Meer haben. Natürlich auf andere Art und Weise, aber vielleicht gefällt Dir ja mein Hobby.


    Meine Sorgen habe ich mir selbst bereitet. Ich bin aufgewacht und habe die kleine Stube hier genossen. Daraufhin habe ich mich gefragt, ob wir uns nicht ein Sommerhaus gönnen könnten. Eigentlich wollte ich Dich dies erst im Sommer gefragt haben, nicht dass Du fälschlicherweise annimmst, mir läge nichts an Deiner Familie. Oder schlimmer noch, ich hätte etwas gegen Deine Familie. Dem ist nicht so, ich muss alle, einschließlich Dich, noch richtig kennenlernen. Die Idee entstammt meinem Wohlfühlen hier Massimo.


    Nun und über diese Überlegung kam ich auf den Gedanken wie es mit unserer eigenen Familiengründung steht. Der Krieg tobt direkt vor unserer Grenze. Du wünscht Dir Kinder Massimo, ich ebenso. Aber so sehr ich mir auch Kinder wünsche, so sehr fürchte ich mich davor. Meine Überlegung war damit zu warten, bis der Krieg beendet ist.


    Und hier fingen meine Sorgen an. Du bist mein Mann. Du kannst mich darum bitten, Du kannst dies aber auch von mir verlangen. Und schlimmstenfalls könntest Du mich sogar für so eine Aussage, oder die Weigerung Kinder zu bekommen verstoßen. Du könntest mich in Schimpf und Schande wie man so schön sagt, zurück nach Hause zu meinem Vater jagen.


    Bitte verstehe mich nicht falsch Massimo. Weder hast Du so einen Eindruck gemacht, noch denke ich so von Dir. Aber Du kennst es vielleicht auch, denkt man zu lange über eine Sache nach, zerdenkt man sie. Und das habe ich getan. Letztendlich kam ich zu dem Ergebnis, dass ich dem Duc, unserem Familienoberhaupt und Dir als meinem Ehemann vertraue und dass dieser Krieg nicht unser Krieg ist. Wartet man immer auf die passende Zeit, dann wartet man vermutlich ewig.


    Deine Anführung, dass Du nicht mehr jung bist, kann ich ebenso unterschreiben. Ich bin auch nicht mehr die Jüngste und wenn wir uns Kinder wünschen sollten wir nicht unnötig lange warten.


    Also nein, Du hast gar nichts falsch gemacht Schatz, im Gegenteil, Du hast mich heute sehr glücklich gemacht. Dennoch danke ich Dir für Deine Sorge und Dein Nachfragen. Wollen wir uns anziehen und weiterreisen? Wir könnten uns etwas zu Mittag mitnehmen und am Strand essen. Das wird sicher schön. Ach und nebenbei, Du gehst mir nicht auf die Nerven, ich bin ebenfalls sehr gerne in Deiner Nähe", antwortete Monique und küsste Massimo ebenfalls.


    "Lass uns weiterziehen, sonst ist es nachher wieder zu kalt für den Ausflug ans Meer. Dann schleife ich Dich über den Viehmarkt und Du musst mir gleich heute das Pferd kaufen", grinste Monique.

  • Massimo

    hörte zu was Moni zu sagen hatte. Sie schwatzte ohne Punkt und Komma und genauso hatte sie sich endlos Gedanken gemacht. Massimo setzte sich hin und schaute seine Frau gelassen an.

    „Moni mit solchen Gedanken machst du dich selbst verrückt. Solche Gedanken bringen dir nichts, du vermutest etwas, spinnst dir was zurecht und hast dann Angst anstatt zu fragen. In den eigenen Gedanken können Probleme solche Grössen annehmen, die sie tatsächlich nie hatten. Manche Probleme entstehen erst in Gedanken und in Wahrheit sind sie keine.
    Wie ich dir vorhin schon sagte sprich mit mir oder frag mich, wenn du unsicher bist. Ich kann nicht hellsehen Moni, Gedanken lesen kann ich schon. Sollte es was geben, was du dich nicht offen zu fragen traust, dann können wir uns gedanklich verständigen. Dazu musst du nur zulassen, dass ich unsere Gedanken verbinde. Aber das machen wir jetzt nicht, jetzt reden wir offen miteinander. Eine Info vorneweg, wenn man sich gedanklich unterhält, kann dabei nicht gelogen werden. Die Gedanken die du oder ich dabei denken sind genau das was wir denken. Drum kannst du dir sicher sein, dass alles was du so erfährst die reine Wahrheit ist. Zudem gebe ich dir mein Wort, dass ich dir auch auf normalen Weg die Wahrheit sage.
    Da sind wir dann direkt beim passenden Thema. Ich arbeite mal deine Liste ab, damit du siehst dass du keine Angst vor mir haben musst. Ich hab dich nicht geheiratet, dass du mich fürchten musst Moni, du bist meine Frau und nicht mein Feind.
    Mir gefällt es hier genauso gut wie dir und das Sommerhaus gönnen wir uns. Du darfst dir aussuchen was du möchtest Moni. Ob im Dorf auf dem Land oder am Meer, dass entscheidest du. Frau wieso sollte ich auf die Idee kommen, das hat was mit meine Familie zu tun? Wie du selber sagst, du kennst sie kaum. Hätte dich einer aus meine Familie so verärgert, dann musst du mir das sagen. Ich würde das für uns klären.“

    Massimo legte sich wieder hin und zwar ganz dicht neben Monique und nahm ihre Hand.

    „Ja ich wünsche mir Kinder und ich hab nicht vor damit zu warten bis irgendein Ereignis eintrifft. Das mache ich nicht von einem Ereignis abhängig, sondern von uns beiden. Das heisst für dich, dass ich werde dich nicht dazu zwingen. Sicher kann ich das von dir verlangen als meine Ehefrau. Wovor hast du Angst Moni? Vor dem Krieg, dass unseren Kindern etwas geschehen könnte? Oder davor schwanger zu werden und ein Kind auszutragen? Was macht dir Angst? Du planst damit zu warten bis der Krieg vorbei ist. Wir wissen nicht wann der Krieg vorbei sein wird oder wann wer einen neuen beginnt. Wir wissen nur, dass wir uns so gut es geht schützen und verteidigen werden. Ich werde dich und unsere Kinder um jeden Preis verteidigen Moni.
    Die Angst vor eine Schwangerschaft oder die Geburtschmerzen kann ich dir nicht nehmen. Bei einer Schwangerschaft kann was schief gehen, dass muss es aber nicht. Bei allen Entscheidungen im Leben kann man gewaltig auf die Schnauze fallen oder glorreich gewinnen. Du kannst dich auf das Kind freuen oder schwarz sehen. Du wünscht dir genauso wie ich Kinder. Ewig kann ich nicht warten Moni. Aber ich bin bereit soweit es geht für dich zu warten. Wenn du erst den Mut finden musst oder die Sicherheit um ein Kind auszutragen, dann warte ich auf dich. Das ist Ehrensache Moni.
    Also mach dich selbst nicht verrückt. Auf den Gedanken dich zu verstossen muss ich nicht antworten, ich mache es aber. Ich verstosse dich nicht. Ich sage dir was mir nicht passt. Baust du mal richtig grosse Scheisse Schatz, dann sage ich dir das vielleicht nicht mehr schmeichelhaft sondern knallhart. Aber ich verstosse dich nicht und ich gehe dich niemals an. Ich habe dir geschworen dich zu beschützen. Ich kämpfe für dich nicht gegen dich.“

    Massimo nahm seine Frau wieder in die Arme.

    „Wir können auf dem Rückweg auf den Viehmarkt gehen. Wobei ich dein Pferd eigentlich bei einem Züchter kaufen wollte. Die Tiere und Preise auf dem Viehmarkt sind gut, dass muss ich zugeben. Weiss, freundlich und lieb sollte er sein. Die Beschreibung passt doch fast auf mich. Bis auf ein Tölter, ein Frauenpferd. Gib mir noch ein paar Minuten zum Rumgammeln, danach machen wir uns auf zum Strand.“

  • Maurice de la Cantillion


    Ansgar von Hohenfelde hatte gemeinsam mit seiner Freundin Annabelle Lemaitre die Forteresse de la Cantillion erreicht. Beide waren abgekämpft und hatten eine Erholung bitter nötig. Weder Melville noch Massimo waren zugegen, als beide eintrafen und so hatte sich Maurice der beiden angenommen. Der Comte trug dafür Sorge, dass das Pferd Socke im Stall untergebracht wurde und man sich ausreichend um das Tier kümmerte. Ferner sorgte er dafür, dass Ansgar und Annabelle ein Quartier samt Diener zugeteilt wurde.


    Während sich die beide nach der langen Reise erst einmal baden und stärken gingen, nahm Maurice mit seinem Bruder Massimo Kontakt auf, um diese über die Ankunft seiner Gäste zu informieren. Das Himmelsauge der Familie Cantillion setzte sich dazu gemütlich in den großen Ohrensessel in seiner Bibliothek und wechselte in den Nexus. Sein Falke saß auf der Lehne des Sessels und beobachtete neugierig seinen Herrn.


    `Grüße Massimo, ich störe Dich und Deine Liebste nicht unnötig lange. Ich habe gute Kunde für Dich kleiner Bruder, Deine beiden Gäste Ansgar und Annabelle sind eingetroffen. Ich habe beiden ein Quartier samt Diener zugewiesen. Ihre Tiere, allen voran Ansgars Pferd habe ich umgehend versorgen lassen. Die beiden haben sich erst einmal frisch gemacht und dann gestärkt. Ich vermute sie werden sich den Rest des Tages oder sogar darüber hinaus von der langen Reise erholen. Es sei ihnen vergönnt, nach all dem was Du berichtet hast.


    Melville hatte mich darüber informiert, dass Du auf eine Antwort von Ansgar wartest. Nun statt einem Brief ist er samt Begleitung heute hier eingetroffen. Und gleichgültig wie abgekämpft beide auch von der Reise sind, sie sind wohlauf Massimo. Bis später Kleiner´, übermittelte Maurice.


    Nach Übermittlung der guten Nachricht, gönnte sich Maurice einen Tee und ein gutes Buch, während er zufrieden auf die Rückkehr seiner Brüder wartete.